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PT-Magazin 02 2019

Offizielles Magazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung, 4. Dialogtag im Netzwerk der Besten, German Mittelstand Asphalt Klimaschutz gehört in die Dörfer. Im Trabi durch Vietnam. Nachhaltigkeit durch Wandel

Offizielles Magazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung, 4. Dialogtag im Netzwerk der Besten, German Mittelstand Asphalt Klimaschutz gehört in die Dörfer. Im Trabi durch Vietnam. Nachhaltigkeit durch Wandel

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15. Jahrgang | Ausgabe 2 | <strong>2019</strong> | ISSN 1860-501x | 3 Euro<br />

Nominierungsliste <strong>2019</strong><br />

Nominierungen für Premier,<br />

Kommune des Jahres,<br />

Bank des Jahres (S. 18)<br />

Nachhaltigkeit durch Wandel<br />

Kommen Sie zum 4. Dialogtag<br />

im Netzwerk der Besten!<br />

(S. 3, 30)<br />

Bayerische Dialektik.<br />

Oder: Irgendwie und Sowieso<br />

(S. 58)<br />

Reiseblog im Jahr 2050 (S.10)<br />

Im Trabi durch Vietnam (S. 12)<br />

Das E-Auto: Fluch und Segen<br />

(S. 64)<br />

Erfolgs-Experten<br />

Dialog im Netzwerk der Besten<br />

Auf zum 4. Dialogtag im Netzwerk der Besten am 5. April nach Würzburg! In<br />

OPS-Power-Talks werden interne und externe Herausforderungen von Nachhaltigkeit<br />

und Wandel diskutiert. Beim OPS-Power-Workshop entwickeln Sie im Dialog<br />

miteinander Ihre EIGENE Agenda von Anregungen und Ideen. S. 3 und S. 30!<br />

Wir freuen uns auf Sie! Helfried Schmidt und Petra Tröger


EDITORIAL<br />

German-Mittelstand-<br />

Asphalt<br />

WKN: A1W5T2<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 2/<strong>2019</strong><br />

Carlos A. Gebauer, Rechtsanwalt aus<br />

Düsseldorf, philosophierte mit dem jungen,<br />

pfiffigen Chemiker Markus Giesler,<br />

der gerade an der Grenze zwischen<br />

Biologie und Chemie promoviert, über<br />

eine Idee für einen neuen Straßenbelag.<br />

Sollte man nicht auf diese Weise die Krater<br />

auf den Pisten schneller als derzeit<br />

denkbar besiegen können?<br />

Und nicht nur das, warf der Chemiker<br />

ein: 28 Prozent der Mikroplastik in den<br />

Weltmeeren stammt vom Reifenabrieb.<br />

Allein auf deutschen Straßen entstehen<br />

pro Jahr rund 110.000 Tonnen Reifenabrieb.<br />

Da helfen nicht mal Elektroautos.<br />

Deren Reifen verschleißen wegen des<br />

höheren Drehmomentes noch schneller.<br />

Sollte man nicht auch das ändern<br />

können? Warum müssen es Gummi<br />

und Asphalt sein, wenn man vielleicht<br />

etwas Besseres, Billigeres, schneller Herstellbares,<br />

Umweltfreundlicheres haben<br />

könnte?<br />

An dieser Stelle erinnerte sich Carlos<br />

Gebauer an den Spirit der mittelständischen<br />

Erfolgsunternehmer, den er<br />

auf der Gala zu Preisverleihung „Großer<br />

Preis des Mittelstandes“ im September<br />

2018 in Düsseldorf kennen gelernt hatte.<br />

Was würde passieren, wenn die Oskar-<br />

Patzelt-Stiftung diese Erfolgs-Experten<br />

aktiv dazu einladen würde, eine Arbeitsgemeinschaft<br />

zu konstituieren, die sich<br />

mit ihrer ganzen mittelständischen Kreativität<br />

der Umsetzung eines solchen<br />

Projektes widmen würde? Vielleicht<br />

wird so der innovative „German-Mittelstand-Asphalt“<br />

erfunden?<br />

Gesagt, getan. Carlos Gebauer kontaktierte<br />

Helfried Schmidt und Petra Tröger<br />

von der Oskar-Patzelt-Stiftung. Die<br />

holten Prof. Dr. Holger Weiss von der<br />

GEMIFO Gesellschaft für Mittelstandsförderung<br />

mbH ins Boot. GEMIFO hat<br />

schon einige Unternehmensnetzwerke<br />

u. a. zu e-Motorik, Dachsicherheit oder<br />

Stadtklima initiiert und hat sich auf die<br />

Themen Netzwerk-, Technologie- und<br />

Innovationsmanagement spezialisiert.<br />

Beim Bundesministerium für Wirtschaft<br />

und Energie steht mit dem Zentralen<br />

Innovationsprogramm Mittelstand ZIM<br />

ein bundesweites, technologie- und<br />

branchenoffenes Förderprogramm<br />

gerade für mittelständische Netzwerke<br />

zur Unterstützung bereit. ZIM-Vorhaben<br />

können nur in Kooperation interdisziplinärer<br />

Unternehmen angegangen werden.<br />

Die OPS Netzwerk GmbH sucht deshalb<br />

Partner in Fachbereichen wie z.B.<br />

Chemie, Biologie, Physik, Baustoffe, Sondermaschinenbau,<br />

Sensorik, Automatisierungstechnik,<br />

Verkehrsleittechnik,<br />

Simulation, Strömungstechnik, Wassertechnik,<br />

Klebetechnik, Verfahrenstechnik,<br />

Analysetechnik usw., um in einem<br />

neuen Unternehmensnetzwerk zur Feinstaubreduzierung<br />

durch innovative Straßenbeläge<br />

neue Produkte und Dienstleistungen<br />

zu entwickeln:<br />

• abriebfeste Straßenbeläge an Ampeln,<br />

Kreuzungen und Schranken, Abrieb<br />

vermindernde Beschichtungen für<br />

Reifen, Beton, Asphalt,<br />

• Recycling von Reifenabrieb und Straßenstaub,<br />

• biologisch abbaubare Straßenbeläge,<br />

• effektive, optimale Geschwindigkeitssteuerung<br />

(ein wenig ähnlich<br />

der grünen Welle), an Stellen, wo viel<br />

gebremst und beschleunigt wird,<br />

• schnelle und preiswerte Schlaglochreparatur,<br />

• Feinstaubbindung an Problemstellen<br />

usw.<br />

Auf S. 30 finden Sie das Programm zum<br />

4. Dialogtag am 5. April in Würzburg.<br />

Dort wird das Projekt kurz vorgestellt<br />

werden. Erste potentielle Partner können<br />

an diesem Tag schon Ideen und<br />

Ansätze diskutieren und wirtschaftliche<br />

Ziele abschätzen.<br />

Haben Sie auch eine Idee, die die<br />

Umwelt sauberer macht und zugleich<br />

Ihr Unternehmen weiterbringen kann?<br />

Oder sind Sie ein potentieller Multiplikator,<br />

der das Netzwerk bei der Markenbildung<br />

oder der Erschließung von<br />

Vertriebswegen helfen kann? Bringen<br />

Sie sich ein! Unterstützen Sie die Veranstaltung<br />

inhaltlich und profitieren Sie<br />

von interessanten, innovativen Ansätzen<br />

und Kontakten zu interessanten potentiellen<br />

Partnern!<br />

Ihr Helfried Schmidt<br />

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08<br />

14<br />

34<br />

56<br />

38<br />

46 48<br />

52 64<br />

Inhalt<br />

3 German-Mittelstand-Asphalt<br />

Editorial von Helfried Schmidt<br />

Gesellschaft<br />

06 Klimaschutz gehört in die Dörfer<br />

Denn effizienter Klimaschutz<br />

gelingt nur auf niedrigster Ebene.<br />

08 Wählt Europa!<br />

Hanspeter Georgi über eine<br />

europäische Bürgerpflicht<br />

10 Wie reisen wir in der Zukunft?<br />

Ein Reiseblog aus dem Jahr 2050<br />

12 Im Trabi durch Vietnam<br />

D-Rolf Becker und action medeor<br />

auf dem Ho-Chi-Minh-Pfad<br />

14 Der freie Fall ist vorbei<br />

Unternehmen an der Spitze:<br />

Weltweit stabilisiert sich<br />

Vertrauen in Institutionen<br />

16 Arbeit mit den Elementen<br />

Zum Internationalen Jahr des<br />

Periodensystems<br />

Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

18 Ab ins Rampenlicht!<br />

Nominierungen für Sonderpreise<br />

24 Das Netzwerk der Besten <strong>2019</strong><br />

Nominiert für den „Großen Preis<br />

des Mittelstandes“<br />

27 Lebensgeschichten<br />

Kolumne von Petra Tröger<br />

28 Das Netzwerk der Besten <strong>2019</strong><br />

Regional<br />

30 Nachhaltigkeit durch Wandel<br />

Kommen Sie zum 4. Dialogtag<br />

im Netzwerk der Besten!<br />

Bilder:<br />

08: © Wikimedia Richard Huber<br />

14: © denisismagilov - stock.adobe.com<br />

34: © standret - stock.adobe.com<br />

38: © fizkes - stock.adobe.com<br />

46: © Fraunhofer IAF<br />

48: © Uwe Annas<br />

52: © FotolEdhar - stock.adobe.com<br />

56: © JR Photography<br />

64: © pixabay<br />

Titelbild:<br />

© Boris Löffert / Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

Covermontage: Remo Eichner-Ernst,<br />

OPS Netzwerk GmbH


Wirtschaft<br />

32 Geld allein kauft keine Zukunft<br />

In der gesellschaftlichen Diskussion<br />

zum Klimaschutz dominiert seit<br />

Wochen nur das Thema<br />

„Kohleausstieg“.<br />

34 Vorsicht bei grenzenloser Liebe<br />

Einschneidende Neuerungen im<br />

europäischen Güterrecht erfordern<br />

Weitblick.<br />

36 Faszination deutscher Mittelstand<br />

Was macht den deutschen Mittelstand<br />

eigentlich so erfolgreich?<br />

38 Innere Haltung + Neue Arbeitswelt<br />

„Agile Revolution fällt aus –<br />

Führungskräfte auf ‚alte Themen‘<br />

fokussiert“.<br />

40 Wir schützen Hightech<br />

Die caleg-group ist der Spezialist<br />

42 Fatalismus oder Gestaltungswille?<br />

KI, unsere Zukunft und die Rolle<br />

der High Level EU-Expertengruppe<br />

AI HLEG<br />

46 Jenseits der Silicium-Elektronik<br />

Der Elektronikmarkt wächst<br />

signifikant<br />

48 Thronfolge ohne Tränen<br />

Generationswechsel in<br />

Familienunternehmen sind eine<br />

Herkulesaufgabe<br />

50 10 TOP-Recruiting-Trends<br />

Online-Stellenanzeigen sind<br />

mittlerweile Standard bei der<br />

Personalsuche – aber reichen sie aus,<br />

um die besten Bewerber zu finden?<br />

52 Entscheidungskultur:<br />

So werden Entscheidungen besser<br />

und schneller<br />

54 EZB will die Zinsen nicht anheben<br />

Was bedeutet der geldpolitische<br />

Kurs der EZB für den Anleger?<br />

55 asap aka zeitnah<br />

Martina Rellin staunt über<br />

modernes Deutsch<br />

Bayern<br />

56 Bayern<br />

Der Freistaat Bayern ist mit mehr<br />

als 70.500 Quadratkilometern das<br />

flächengrößte der 16 Länder in<br />

Deutschland<br />

58 Bayerische Dialektik.<br />

Oder: Irgendwie und Sowieso<br />

Lifestyle | Auto<br />

64 Das E-Auto: Fluch und Segen<br />

Elektroautos gelten seit der<br />

„Energiewende“ als<br />

umweltfreundlich.<br />

Impressum<br />

66 Leserbriefe zur Ausgabe 1/<strong>2019</strong><br />

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Klimaschutz gehört in die Dörfer<br />

Denn effizienter Klimaschutz gelingt nur auf niedrigster Ebene.<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 2/<strong>2019</strong><br />

Gesellschaft<br />

6<br />

Für viele ist Klimaschutz ein rotes<br />

Tuch. Warum eigentlich? Das wahre<br />

Problem ist nicht die Klimawissenschaft,<br />

sondern der grüne Leviathan. Denn<br />

effizienter Klimaschutz gelingt nur auf<br />

niedrigster Ebene.<br />

In der Klimapolitik kämpfen zu viele<br />

gegen Windmühlen<br />

„Ha! Wenn das kein Beweis ist? Das<br />

Schneechaos der letzten zwei Wochen<br />

sollte doch nun wirklich jedem klarmachen,<br />

dass der Klimawandel eine Erfindung<br />

ist.“ So oder so ähnlich verlautete<br />

es in den letzten zwei Wochen immer<br />

wieder in Medien und sozialen Netzwerken.<br />

Beim Klima verhält es sich wie mit<br />

der Schulpolitik: Da sind wir alle doch<br />

eigentlich Experten. Lassen wir einmal<br />

außen vor, dass das mit dem Schnee<br />

als Gegenbeweis zum (menschengemachten)<br />

Klimawandel dann doch<br />

nicht ganz so einfach ist. Woher kommt<br />

eigentlich dieser verlässlich auftretende<br />

Leugnungs-Reflex, manchmal auch aus<br />

der Ecke der Leute, die sonst rationalen<br />

Argumenten sehr offen gegenüberstehen?<br />

Dass Freunde der Marktwirtschaft<br />

häufiger allergisch auf das Thema<br />

reagieren, hat einen Grund: Die derzeitige<br />

Klimapolitik basiert größtenteils<br />

auf der neoklassischen Annahme des<br />

Marktversagens. So stellt der einflussreiche<br />

Stern-Report aus dem Jahr 2006<br />

fest, dass der Klimawandel das größte<br />

Marktversagen sei, das die Welt je gesehen<br />

hätte. Die Logik dahinter ist einfach:<br />

Marktwirtschaftliche Institutionen<br />

würden Umweltschutz und Emissionsreduzierung<br />

schlicht nicht antreiben und<br />

dadurch negative externe Effekte produzieren.<br />

Einziger Ausweg sei letztlich<br />

die globale öffentliche Regulierung des<br />

Umweltschutzes. Damit erscheint alles,<br />

was auf der Annahme des Klimawandels<br />

fußt, auch gegen die Marktwirtschaft<br />

gerichtet. Die Bedrohung der Marktwirtschaft<br />

geht mithin von der Klimapolitik<br />

aus, und nicht etwa von den Beobachtungen<br />

der Klimawissenschaft.<br />

Die globale Klima-Politik ist ein<br />

„Nirvana-Trugschluss“<br />

Der Wirtschaftsnobelpreisträger Ronald<br />

Coase hat uns ein Instrument für die<br />

Lösung solcher Probleme an die Hand<br />

gegeben. Kurz gesagt können Individuen<br />

und Organisationen auf Märkten<br />

mit klar definierten Eigentumsrechten<br />

Externalitäten (wie z.B. CO2-Emissionen)<br />

effizient internalisieren. Das Problem:<br />

Wem gehört eigentlich die Atmosphäre?<br />

Und wer genau leidet darunter, wenn<br />

ich morgens die Heizung aufdrehe<br />

und in welchem Umfang? Eine globale<br />

„Coase-Verhandlung“ zur Internalisierung<br />

von klimaschädlichen Emissionen<br />

ist in Ermangelung klar definierter<br />

Eigentumsrechte weder denkbar noch<br />

umsetzbar. Und selbst wenn wir uns<br />

alle einig wären, dass durch die Reduzierung<br />

von Treibhausgasen schädliche<br />

Klimaveränderungen aufgehalten werden<br />

können, würde vermutlich nichts<br />

geschehen. Denn, wie uns Mancur Olson<br />

lehrt: der individuelle Nutzen ist in diesem<br />

Fall einfach zu gering, um uns zu<br />

einer aufwändigen Veränderung unseres<br />

Lebensstils zu bewegen.<br />

Letztendlich scheint für viele der<br />

einzige Ausweg ein globales Klima-<br />

Regime zu sein, das durch Regulierung<br />

die Welt rettet. Kaum etwas drückt diesen<br />

Gedanken besser aus als die mit<br />

großem Aufwand durchgeführten UN-<br />

Klimakonferenzen. Paradoxerweise werfen<br />

selbst die meisten klimapolitisch<br />

interessierten Liberalen all ihre marktwirtschaftlichen<br />

Überzeugungen über<br />

Bord und treten für ein solch globales<br />

Klimaregime ein. Die favorisierten<br />

Lösungen sind hier etwa eine weltweite<br />

CO2-Steuer, wie vom amerikanischen<br />

Niskanen Center vorgeschlagen. Oder<br />

aber das sogenannte „cap-and-trade“-<br />

Verfahren, bei dem der Staat bis zu einer<br />

stetig sinkenden Obergrenze Zertifikate<br />

für die Emission von CO2 ausgibt, versteigert,<br />

verkauft und zurückkauft.<br />

Das Problem dabei: Der Vergleich<br />

der imperfekten Marktlösung mit einer<br />

idealen Staatslösung verschleiert unseren<br />

Blick auf die Realitäten. Ein klassischer<br />

Nirvana-Trugschluss. Weder ist es<br />

auch nur annähernd absehbar, dass sich<br />

die Staaten der Welt tatsächlich auf ein<br />

effektives Klima-Regime einigen können,<br />

noch können wir davon ausgehen, dass<br />

die handelnden Akteure wissen, wie


Elinor Ostrom<br />

© Holger Motzkau 2010,<br />

Wikipedia/Wikimedia Commons (cc-by-sa-3.0)<br />

ein solches überhaupt aussehen sollte.<br />

Spätestens seit Hayek sollten wir doch<br />

eigentlich wissen, dass zentralstaatliche<br />

Planungspolitik nie das erreicht, was sie<br />

verspricht. Und hier sprechen wir über<br />

ein globales Klimaregime. Es ist wesentlich<br />

wahrscheinlicher, dass die aktuelle<br />

Klimapolitik zu Fehlallokationen und<br />

Rent-Seeking in großem Umfang führt.<br />

Stichwort: EEG-Umlage.<br />

Polyzentrismus als dritter Weg:<br />

Umweltschutz auf der kleinsten Ebene<br />

Wir stehen also vor einem scheinbar<br />

unlösbaren Dilemma. Weder klassische<br />

marktwirtschaftliche noch staatliche<br />

Institutionen bieten Aussicht auf eine<br />

effiziente Verringerung klimaschädlicher<br />

Emissionen. Dabei liegt eine mögliche<br />

Lösung bereits lange in der großen<br />

Schublade der Ideen. Bereits seit den<br />

1960er Jahren erforschten Vincent und<br />

Elinor Ostrom was passiert, wenn weder<br />

Staat noch Markt gute Lösungen bereithalten.<br />

Ihr Lebenswerk war es, zu zeigen,<br />

wie polyzentrisch organisierte und<br />

selbstverantwortliche Gemeinschaften<br />

erfolgreich soziale Dilemmata lösen. In<br />

ihrem bekanntesten Buch „Governing<br />

the Commons“ demonstriert Wirtschaftsnobelpreisträgerin<br />

Elinor Ostrom,<br />

dass selbstorganisierte Gruppen durch<br />

Kooperation Gemeinschaftsgüter wie<br />

Wälder und Fischereigründe effizient<br />

managen können; ohne Dritte, die<br />

externe Regeln durchsetzen.<br />

Zwar ist der Umgang mit globalen<br />

Gütern wie dem Klima wesentlich komplexer.<br />

Doch regt uns auch auf diesem<br />

Gebiet die Arbeit der Ostroms dazu an,<br />

nicht immer nur in den ganz großen<br />

Maßstäben zu denken. Statt ewig auf<br />

den großen Wurf der Staatengemeinschaft<br />

zu warten, sollten selbstverantwortliche<br />

Individuen auf niedrigster<br />

Ebene Lösungen suchen. Denn die Vorteile<br />

eines Klima- und Umweltschutzes<br />

auf lokaler Ebene sind mannigfaltig:<br />

(1) Individuen können sich mit lokal<br />

getroffenen Entscheidungen wesentlich<br />

besser identifizieren als mit globalen<br />

Handlungsempfehlungen.<br />

(2) Im Wettbewerb miteinander stehende<br />

Lösungen im Bereich des<br />

Umweltschutzes offenbaren die effizientesten<br />

und effektivsten Ansätze.<br />

(3) Viele Auswirkungen des Klimawandels<br />

sind bereits heute spürbar, weshalb<br />

auch Adaption an Bedeutung<br />

zunimmt. Kommunen, Städte und<br />

Dörfer können dabei besser auf veränderte<br />

Klimabedingungen reagieren<br />

als die Weltgemeinschaft.<br />

(4) Lokaler Klimaschutz verringert die<br />

Gefahr von Fehlallokation und Rent-<br />

Seeking. Je geringer der Hebel der<br />

Politik, desto weniger Chancen bieten<br />

sich für Interessengruppen und<br />

Unternehmen, Regulierung zu missbrauchen.<br />

Über den Autor<br />

Florian A. Hartjen, geboren 1990, hat<br />

Staatswissenschaften in Erfurt und Political<br />

Economy in London studiert und<br />

einen LL.M. an der University of Aberdeen<br />

gemacht. Er war Stipendiat der Friedrich-<br />

Naumann-Stiftung für die Freiheit (FNF)<br />

und hat 2014 als Programmreferent der<br />

FNF für Subsahara-Afrika in Johannesburg<br />

gearbeitet. Seine Forschungsschwerpunkte<br />

liegen auf der Erforschung informeller<br />

und krimineller Märkte und insbesondere<br />

des Menschenschmuggels und der irregulären<br />

Migration.<br />

Den grünen Leviathan bekämpft man<br />

nicht mit Jammern und Leugnen<br />

Viele Liberale nehmen, wenn überhaupt,<br />

in der Diskussion um den Klimawandel<br />

eine unrühmliche Rolle ein. Entweder<br />

sie ziehen sich beleidigt zurück, leugnen<br />

alles und machen sich komplett<br />

unglaubwürdig. Oder sie verfallen aus<br />

lauter Panik in den gleichen Zentralisierungsreflex<br />

wie diejenigen, die für ein<br />

globales Klimaregime eintreten. Es gibt<br />

viele Gründe etwas zu ändern – nicht<br />

nur um den Treibhauseffekt zu minimieren.<br />

Wir haben die Möglichkeit, durch<br />

Innovation in einer sauberen und gesünderen<br />

Umwelt zu leben. Dieser nächste<br />

große Schritt der Zivilisation kann<br />

jedoch nur gelingen, wenn er von selbstverantwortlichen<br />

Individuen gegangen<br />

wird – die Kooperation verbindet und<br />

nicht der grüne Leviathan. ó<br />

Weiterführende Literatur:<br />

Ostrom, E. (2009). A polycentric approach<br />

for coping with climate change. The<br />

World Bank.<br />

Pennington, M. (2010). Robust Political<br />

Economy: Classical Liberalism and the<br />

Future of Public Policy, Kapitel 8<br />

7<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 2/<strong>2019</strong><br />

Gesellschaft<br />

Der Beitrag erschien zuerst auf<br />

https://prometheusinstitut.de


Wählt Europa!<br />

Hanspeter Georgi über eine europäische Bürgerpflicht<br />

Gesellschaft<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 2/<strong>2019</strong><br />

8<br />

Wikimedia Richard Huber, Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported<br />

Europa, Ausschnitt aus der<br />

20-Eurocent-Münze<br />

1. Am 26. Mai wählen wir Bürger und<br />

Bürgerinnen unser Europäisches Parlament.<br />

Davon haben unsere Groß- und<br />

Urgroßeltern nicht einmal zu träumen<br />

gewagt. Was konnte also uns Europäern<br />

nach dem 19. und der ersten Hälfte des<br />

20. Jahrhunderts Besseres passieren, als<br />

durch Schaffung der EU in einem friedlichen<br />

Europa leben zu dürfen? Und hätten<br />

die Mittel- und Osteuropäer, die nun<br />

auch hierzu gehören, noch vor 1989 das<br />

erwartet, erwarten können?<br />

2. Und doch gibt es Unzufriedenheit,<br />

gar zunehmende Stimmung gegen<br />

Europa, gegen die EU. Nationalistische<br />

Töne, da oder dort in Europa sogar nationalistische<br />

Politik erschweren das, was<br />

eigentlich erforderlich ist: weitere Fortschritte<br />

in der Integration. Gerade im<br />

Hinblick auf die weltpolitischen Veränderungen,<br />

damit ist nicht nur die<br />

wirtschaftliche Globalisierung gemeint,<br />

sollte uns Europäern bewusst sein: ein<br />

zersplittertes Europa nutzt niemandem,<br />

schadet allen. Europa, EU-Europa ist so<br />

etwas wie eine Lebensversicherung.<br />

3. Das pfeifen doch schon alle Spatzen<br />

vom Dach: Putin und Trump – in diesem<br />

Ziel einig – streben eine Destabilisierung<br />

der EU an. Für Trump wäre es doch viel<br />

einfacher, mit jedem einzelnen europäischen<br />

Staat einen „Deal“ zu machen als<br />

mit der EU im Ganzen. Heute wäre man<br />

froh, TTIP unter Dach und Fach zu haben.<br />

Und wir sollten uns jeden Tag fragen:<br />

was sollen die Cyberattacken, von Putin<br />

gewollt, bei den Wahlen in den USA?<br />

Warum unterstützt er finanziell die antieuropäischen<br />

Initiativen oder Parteien<br />

in Europa? Das macht er doch nicht aus<br />

Liebe zu den Europäern?<br />

4. Klar: die EU ist zu reformieren. Aber<br />

man schüttet doch nicht das Kind mit<br />

dem Bade aus. Das wäre so, als ob man<br />

Deutschland aufgeben will, nur weil<br />

man mit der aktuellen Politik nicht einig<br />

ist. Das sollten wir vom Brexit lernen.<br />

Nicht Austritt, sondern Eintreten für Verbesserungen,<br />

für Reformen ist angesagt.<br />

Lernen können wir vom Brexit, ebenso<br />

wie von der EU-Handelspolitik: wenn die<br />

EU geschlossen auftritt, auftreten kann,<br />

handelt sie erfolgreich. Das sollte Vorbild<br />

sein auch für andere Politikbereiche, die<br />

die Lebensversicherung ausmachen, vor<br />

allem die Außen- und Sicherheitspolitik.<br />

5. Reformbedarf gibt es auch im institutionellen<br />

Gefüge. EU-Kommissionspräsident<br />

Jean-Claude Juncker hatte im<br />

Frühjahr 2017 dem Europaparlament<br />

fünf Optionen präsentiert. Aus der Zivilgesellschaft<br />

gibt es weitere Initiativen.


Über den Autor<br />

Der österreichische Schriftsteller Robert<br />

Menasse und die in Krems lehrende Politikwissenschaftlerin<br />

Ulrike Guèrot werben<br />

für eine Europäische Republik. Der<br />

Adressat ist eindeutig: wir europäischen<br />

Bürger und Bürgerinnen müssen uns<br />

einbringen in die positive Debatte um<br />

die Weiterentwicklung von EU-Europa.<br />

6. Einer der europäischen Bürger,<br />

der sich zeit seines Lebens für Europa<br />

eingesetzt hat, war der - wegen seines<br />

Engagements für Europa mehrfach ausgezeichnete<br />

- Saarländer Arno Krause.<br />

Geb. 1930, den 2. Weltkrieg miterlebt, hat<br />

er sich sein ganzes Leben bis zu seinem<br />

Tode vor einem Jahr für die europäische<br />

Einigung eingesetzt. Durch Gründung,<br />

Aufbau und Entwicklung der Europäischen<br />

Akademie Otzenhausen (EAO) hat<br />

er seinen Maximen „Europa entsteht an<br />

seinen Grenzen“ und „Europa entsteht<br />

durch Begegnung“ ein festes Denk- und<br />

Mahnmal gegeben. Die im Manifest<br />

von Menasse und Guèrot favorisierte<br />

Europäische Republik hätte sein Wohlgefallen<br />

gefunden. Seine Vorstellung von<br />

Europa war die Schweiz. Seine Wege zu<br />

einem starken Europa waren europäische<br />

Bildung und europäische Kultur.<br />

7. Er hätte angesichts der nahenden<br />

Europa-Wahl den Bürgern und Bürgerinnen<br />

ganz im Sinne Karl Poppers zugerufen:<br />

Es ist Unsinn, sich über Europa zu<br />

beklagen. Die Antwort auf eine solche<br />

Klage ist: Was hast Du getan, um Europa<br />

zu verbessern. Und hinzugefügt hätte<br />

Dr. Hanspeter Georgi war Wirtschaftsminister<br />

des Saarlands und davor Hauptgeschäftsführer<br />

der IHK Saarland. Er ist<br />

Mitglied im Präsidium der Oskar-Patzelt-<br />

Stiftung.<br />

er: Europa ist doch schon heute eine<br />

Erfolgsstory, ist doch für die Franzosen,<br />

Deutschen, Polen etc, also für alle, die<br />

in diesem Europa leben, so etwas wie<br />

best practice. Und nach außen auch best<br />

practice. Denn Integration schafft Frieden,<br />

Nationalismus schafft Unfrieden.<br />

8. An der Debatte um Europa sollten<br />

wir uns alle beteiligen, sie nicht denen<br />

überlassen, die Europa nicht mögen.<br />

Gelegenheiten dazu gibt es genug. Sie zu<br />

nutzen, ist europäische Bürgerpflicht. ó<br />

9<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 2/<strong>2019</strong><br />

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04938 Uebigau-Wahrenbrück<br />

2010, 2015, 2018


Im Trabi durch Vietnam<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 2/<strong>2019</strong><br />

Gesellschaft<br />

Wo selbst die Amerikaner vor<br />

50 Jahren stecken blieben, dort<br />

traut sich D-ROLF aus Halle,<br />

der bereits mehr als 80 Länder<br />

bereiste, im April <strong>2019</strong> hin: In<br />

den eigentlich undurchdringlichen<br />

Ho-Chi-Minh-Pfad durch<br />

Vietnam. Seine Geheimwaffen<br />

sind nicht Panzer und Bomber,<br />

sondern Köpfchen, Trabi und<br />

Drehorgel. „Am Ende hat der<br />

Trabi noch immer jede Hürde<br />

genommen.“ sagt D-ROLF. Denn<br />

wo schwerste Technik versagt,<br />

dort kommen 26 PS in zwei<br />

Zylindern durch. Der Trabi ist<br />

leicht und robust. Und sollte<br />

doch mal etwas in die Brüche<br />

gehen, kann er notfalls auch<br />

selbstständig repariert werden.<br />

Fotos: Margrit B. Krueger<br />

12<br />

In Vietnam geht es nicht um<br />

Konfrontation, sondern um Versöhnung,<br />

Spaß und starke Bilder.<br />

Er arbeitet seit Jahren mit der<br />

www.medeor.org zusammen,<br />

die als „Notapotheke der Welt“<br />

in Entwicklungsländern Ärzte<br />

befragt, welche Medikamente<br />

vor Ort dringend benötigt werden<br />

und diese dann direkt dorthin<br />

bringt. Einer der medeor-<br />

Kuriere ist D-ROLF Becker. Auch<br />

Schulbücher und Werkzeuge will<br />

er zu Bedürftigen in die Wasserslums<br />

des Mekong bringen.<br />

Vorsichtshalber muss der Trabi<br />

nicht bis Vietnam fahren. Er<br />

wird - vorauss. mit Zwischenstopp<br />

in Katar – dorthin geflogen.<br />

Zwei oder drei weitere<br />

stehen für Teammitglieder in<br />

Reserve.<br />

Wenn Medikamente und Schulbücher<br />

abgeliefert sind, bleiben<br />

auch die Trabis dort in Vietnam.<br />

DDR-Produkte wie IFA Fahrzeuge,<br />

Simson Mopeds, W50-<br />

LKWs, Schreibmaschinen oder<br />

Fototechnik haben in Vietnam<br />

noch immer einen guten Ruf.<br />

Und zwischen ehemaligen DDR-<br />

Bürgern und Vietnamesen gibt<br />

es tiefe traditionelle und auch<br />

neue Beziehungen. Das „internationale<br />

D-ROLF Netzwerk“<br />

wurde mit Fernostspezialisten<br />

erweitert. Zentrale ist das MCCE<br />

(MissionControll Center Erlangen)<br />

mit der Kommunikationsspezialistin<br />

Xanie Tran. ó<br />

Fotos: Margrit B. Krueger


D-Rolf Becker und action medeor<br />

auf dem Ho-Chi-Minh-Pfad<br />

Fotos: Margrit B. Krueger<br />

Der Vietcong-Pfad<br />

Für die Amerikaner war der Ho-Chi-Minh-Pfad ein unsichtbarer Weg<br />

ohne Anfang und ohne Ende. Im Westen wurde das 17-000 Kilometer<br />

lange Nachschubwege-System des Vietcong im Vietnam-Krieg<br />

nach dem kommunistischen Präsidenten Ho Chi Minh (1890-1969)<br />

benannt und verbindet Nord- und Südvietnam miteinander und mit<br />

Teilen von Laos und Kambodscha. Wegen der US-Bombenangriffe<br />

und Entlaubungsaktionen mit Agent Orange gab es keine feste Route<br />

im undurchdringlichen Dschungel. Teils lebten die Vietnamesen in<br />

einem ausgeklügelten Tunnelsystem und beförderten mit umgebauten<br />

Fahrrädern sogar schwerste Waffen oder zerlegte Geschütze an<br />

die Front. US-Zitat: Der Viet Cong ist überall-aber nirgendwo zu sehen.<br />

Über den Autor<br />

D-ROLF steht über 12x im Guinnessbook und war mit dem<br />

Trabi auf allen Kontinenten und in allen politischen und natürlichen<br />

Klimazonen unterwegs. Er lebt vom Marketainment,<br />

Er macht Guerilla-Marketing, vorzugsweise für mittelständische<br />

Unternehmen, die er mit geeigneten Aktionen und<br />

Pressefotos so schon mal in bedeutende Zeitschriften bringt,<br />

von Handelsblatt bis zur New York Times. Wenn einer eine<br />

Reise tut, dann kann er was erzählen, und er tut es auf seine<br />

unnachahmliche Weise: www.D-ROLF.com<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 2/<strong>2019</strong><br />

Fotos: Margrit B. Krueger


Der freie Fall ist vorbei<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 2/<strong>2019</strong><br />

Gesellschaft<br />

14<br />

Unternehmen an der Spitze: Weltweit stabilisiert<br />

sich Vertrauen in Institutionen<br />

Der freie Fall ist vorbei und das<br />

Vertrauen in Institutionen stabilisiert<br />

sich in Deutschland und global<br />

leicht. Weltweit ist das Vertrauen<br />

der Gesamtbevölkerung um drei Punkte<br />

auf 52 Punkte gestiegen. Das zeigen<br />

die aktuellen Daten des 19. Edelman<br />

Trust Barometers. Darin hat Edelman<br />

über 33.000 Menschen in 27 Märkten zu<br />

ihrem Vertrauen befragt.<br />

Auch wenn der Vertrauensindex<br />

hierzulande ebenfalls von 41 auf 44<br />

Punkte ansteigt, darf der Schein nicht<br />

trügen. Zwar wächst das Vertrauen der<br />

Deutschen in die Wirtschaft (+3 %Pkt.,<br />

47 %), NGOs (+7 %Pkt., 44 %) und die<br />

Medien (+2 %Pkt., 44 %) leicht, gleichzeitig<br />

ist das sinkende Vertrauen in die<br />

Regierung besorgniserregend (-3 %Pkt.,<br />

40 %). Im internationalen Vergleich ist<br />

das Vertrauen sogar auffallend gering:<br />

Deutschland liegt <strong>2019</strong> dabei nur auf<br />

Platz 21 von 26 Ländern (2018: Platz 19).<br />

Vertrauen verpflichtet: Unternehmen<br />

und CEOs müssen Haltung zeigen<br />

Die Erwartungen an die Zukunft sind<br />

düster. Nur rund jeder vierte Deutsche<br />

(26 %) aus der breiten Öffentlichkeit<br />

© denisismagilov - stock.adobe.com<br />

schätzt, dass es ihm und seiner Familie<br />

in den kommenden fünf Jahren besser<br />

gehen wird (informierte Öffentlichkeit<br />

38 %). „Immer mehr Menschen glauben,<br />

dass das gesellschaftliche System für<br />

sie nicht funktioniert. Wenn wir es nicht<br />

schaffen, die Menschen von einer positiven<br />

Zukunft zu überzeugen, dann haben<br />

wir ein großes soziales und demokratisches<br />

Problem“, sagt Ernst Primosch,<br />

CEO von Edelman in der DACH-Region.<br />

Unternehmen sind in der besten<br />

Position, das Vertrauen zu stärken.<br />

Gleichwohl steigen die Erwartungen<br />

an Unternehmen und ihre CEOs massiv.<br />

Weltweit geben 76 Prozent der Befragten<br />

an, dass sie von CEOs verlangen, die<br />

Führung bei der Veränderung zu übernehmen<br />

und nicht darauf zu warten,<br />

dass die Regierung sie durchsetzt.<br />

„CEOs müssen mehr Kontur zeigen.<br />

Haltung wird zum Imperativ“, so Ernst<br />

Primosch. „Die Stabilisierung auf recht<br />

niedrigem Niveau gibt Hoffnung auf<br />

eine Trendumkehr. Gerade weil Unternehmen<br />

an der Vertrauensspitze stehen,<br />

kommt ihnen eine enorme Bedeutung<br />

zu. Mit diesem Vorschuss können Unternehmen<br />

Vertrauen sowohl für die Allgemeinheit<br />

generieren, als auch für sich<br />

selbst einsetzen. Richtig genutzt wird<br />

Vertrauen für Unternehmen zu einem<br />

Wettbewerbsvorteil.“<br />

Die Zeit des neuen Mitarbeiter-Unternehmens-Pakts<br />

ist da<br />

Hierzulande geben 73 Prozent der<br />

Befragten an, dass sie ihrem Arbeitgeber<br />

vertrauen. Global sind es 75 Prozent. Dieser<br />

globale Wert liegt auf der Vertrauensskala<br />

ganze 19 Punkte über dem Wert<br />

des Vertrauens in die Wirtschaft (global<br />

56 %). Die eigenen Mitarbeiter werden<br />

immer mehr zum Dreh- und Angelpunkt.<br />

„Unternehmen und Mitarbeiter sollten<br />

Wir verbessern das Leben von<br />

Menschen mit besonderen<br />

Ernährungsbedürfnissen<br />

Seit fast 40 Jahren engagiert sich Dr. Schär für Menschen mit besonderen<br />

Ernährungsbedürfnissen.<br />

Kernkompetenz des Unternehmens mit Hauptsitz in Südtirol ist es spezielle Anforderungen<br />

an die Ernährung mit Lebensfreude und Lebensgenuss zu verbinden. Dieser<br />

Gedanke prägt und motiviert mehr als 1.210 Mitarbeiter an 15 Standorten weltweit.<br />

In der deutschen Zentrale in Dreihausen laufen 53 verschiedene Sorten Gebäck vom Band.<br />

Seit 2006 werden in Thüringen, im Werk Apolda, glutenfreies Brot und Brötchen für<br />

den internationalen Markt produziert. Der Standort Rosbach komplettiert das deutsche<br />

Trio, hier werden Aminosäuremischungen und eiweißarme Produkte hergestellt.<br />

PREISTRÄGER<br />

2018<br />

Innovating<br />

special nutrition.


<strong>PT</strong>-MAGAZIN 2/<strong>2019</strong><br />

einen neuen Vertrauenspakt schließen.<br />

Nur wenn Unternehmen richtig kommunizieren,<br />

können etwa die Loyalität und<br />

die Arbeitsmoral steigen“, sagt Ernst Primosch.<br />

Gier nach Informationen: Menschen<br />

auf der Suche nach Antworten<br />

Hinzu kommt: Der Wunsch nach mehr<br />

Informationen wächst zudem weltweit<br />

weiter (+22 %Pkt., Deutschland +18<br />

%Pkt.). Interessant ist, dass traditionelle<br />

Medien hierzulande im Vertrauensranking<br />

weiterhin ganz oben stehen<br />

(68 %). Die Ergebnisse zeigen deutlich:<br />

Klassische Medien hängen Social Media<br />

ab (32 %). „Die Spielregeln ändern sich<br />

aktuell, die Prinzipien guter Kommunikation<br />

bleiben. Entscheidend ist und bleibt<br />

nicht der Kanal, sondern der Absender.<br />

Die Menschen suchen Antworten, die<br />

Unternehmen und CEOs können sie<br />

geben“, sagt Ernst Primosch. So sehen<br />

hierzulande 39 Prozent der Menschen<br />

CEOs als glaubwürdige Absender von<br />

Informationen – ein Anstieg von fünf<br />

Prozentpunkten. Eine ähnliche Entwicklung<br />

zeigt sich bei den Mitarbeitern. Für<br />

56 Prozent der Befragten aus Deutschland<br />

sind Mitarbeiter eine der glaubwürdigsten<br />

Informationsquellen.<br />

Über das Edelman Trust Barometer<br />

Das Edelman Trust Barometer ist eine<br />

jährliche Studie zu Vertrauen in Regierungen,<br />

Nichtregierungsorganisationen<br />

(NGOs), Wirtschaft und Medien, die in diesem<br />

Jahr zum 19. Mal durchgeführt wurde.<br />

Die Umfrage wurde von der Marktforschungsfirma<br />

Edelman Intelligence entwickelt,<br />

die Datenerhebung erfolgte mithilfe<br />

von 30-minütigen Online-Interviews. Der<br />

Erhebungszeitraum lag zwischen dem<br />

19. Oktober und 16. November 2018. Für<br />

das Edelman Trust Barometer <strong>2019</strong> wurden<br />

in 27 Märkten über 33.000 Menschen<br />

befragt, darunter 6.000 aus der informierten<br />

Öffentlichkeit (Menschen im Alter von<br />

25 bis 64 Jahren mit einem Hochschulabschluss,<br />

einem überdurchschnittlichen<br />

Haushaltseinkommen innerhalb der Top<br />

25 % sowie mit intensivem Medien- und<br />

Informationskonsum).<br />

Weitere Informationen unter<br />

http://www.edelman.de/trust-<strong>2019</strong><br />

Vertrauensschere zwischen informierter<br />

und breiter Öffentlichkeit<br />

Das Trust Barometer <strong>2019</strong> zeigt zudem<br />

einen alarmierenden Unterschied. Die<br />

Vertrauensschere zwischen der informierten<br />

und der breiten Öffentlichkeit<br />

wird größer. „Es ist den Institutionen<br />

bereits gelungen, die informierte Öffentlichkeit<br />

abzuholen. Die breite Öffentlichkeit<br />

jedoch bleibt zurück. Hier muss die<br />

Kommunikation verbessert werden, um<br />

die Unterstützung der Mehrheit nicht<br />

zu verlieren. Und: Auch Unternehmen<br />

müssen künftig aktiver und über eigene<br />

Inhalte hinaus kommunizieren“, so Ernst<br />

Primosch. Weltweit liegt der Vertrauensindex<br />

der informierten Öffentlichkeit<br />

in Institutionen mit 65 Punkten weit<br />

über dem der breiten Öffentlichkeit (49<br />

Punkte). Die Lücke war mit 16 Punkten<br />

noch nie größer. Auch in Deutschland<br />

zeigen sich große Unterschiede. Hierzulande<br />

erreicht die informierte Öffentlichkeit<br />

einen Vertrauensindex von 60 Punkten,<br />

während die breite Öffentlichkeit auf<br />

nur 42 Punkte kommt. Größer war der<br />

Unterschied in Deutschland noch nie. ó<br />

FUNKTION & DESIGN<br />

INDIVIDUELL WIE DIE PROJEKTE UNSERER KUNDEN<br />

2012<br />

2018<br />

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<strong>PT</strong>-MAGAZIN 2/<strong>2019</strong><br />

Arbeit mit den Elementen<br />

Gesellschaft<br />

16<br />

Zum Internationalen Jahr<br />

des Periodensystems<br />

Es<br />

ist 150 Jahre jung, wächst weiter<br />

und hat ein faszinierendes<br />

Innenleben: Das Periodensystem der Elemente<br />

wird von den Vereinten Nationen<br />

wegen seines Stellenwerts für Wissenschaft<br />

und Wirtschaft <strong>2019</strong> mit einem<br />

Weltjahr geehrt. Viele Forschungsinstitute<br />

der Zuse-Gemeinschaft haben eine<br />

besondere Beziehung zum Periodensystem,<br />

denn sie sind spezialisiert auf innovative<br />

Anwendungen in Chemie, Physik<br />

und Materialwissenschaften.<br />

Unabhängig voneinander ordneten<br />

Dmitri Mendelejew (1834–1907) und<br />

wenige Monate später Lothar Meyer<br />

(1830–1895) die chemischen Elemente<br />

nach ihren Eigenschaften so, dass Prognosen<br />

über noch nicht entdeckte<br />

Elemente leichter fielen. Derzeit listet<br />

das Periodensystem 118 verschiedene<br />

Elemente, beginnend mit Wasserstoff<br />

und auf heutigen Darstellungen meist<br />

endend mit dem erst 2005 entdeckten<br />

Element 118, dem Oganesson.<br />

Menschen-Atome zu mehr als 99 Prozent<br />

Wasserstoff, Sauerstoff, Kohlenstoff,<br />

Stickstoff<br />

Während die Grundlagenforschung im<br />

Periodensystem auf der Suche nach<br />

immer schwereren, neuen Elementen<br />

mit extrem kurzen Halbwertszeiten ist,<br />

gewinnt die anwendungsorientierte Forschung<br />

ihren Reiz auch aus der Arbeit<br />

mit der riesigen Vielfalt der Eigenschaften,<br />

welche die Verbindung verschiedener<br />

Elemente schafft. Mehr als 99 Prozent<br />

der Atome, aus denen der Mensch<br />

besteht, sind entweder Wasserstoff, Kohlenstoff,<br />

Stickstoff oder Sauerstoff. Jedes<br />

der Elemente im verbleibenden Prozent<br />

ist aber genauso wichtig, so z.B. Kalzium<br />

für den Knochenbau, Eisen für das Blutbild,<br />

oder Magnesium für Muskelfunktion<br />

und Eiweißsynthese.<br />

Kleine Veränderungen mit radikalen<br />

Konsequenzen<br />

Auch bei anorganischen Stoffen führt<br />

bereits die Zugabe kleinster Mengen<br />

eines Elements zu radikalen Veränderungen<br />

der Eigenschaften. So wandelt sich<br />

das Element Silizium - eines der häufigsten<br />

Elemente auf der Erde - schon<br />

bei Zugabe eines millionsten Teils (ppm)<br />

des Elements Bor radikal und wird von<br />

einem Halbleiter zu einem Leiter. „Das<br />

liegt an den durch das Bor verursachten<br />

Änderungen in den Bindungsstrukturen<br />

der Siliziumatome in ihrem Kristallgitter“,<br />

erläutert Georg J. Schmitz von<br />

Access e.V., einem Forschungsinstitut der<br />

Zuse-Gemeinschaft, das Schwerpunkte<br />

seiner Expertise in der Herstellung,<br />

Modellierung und Analyse metallischer<br />

Legierungen hat.<br />

Elemente in Legierungen<br />

maßgeschneidert kombinieren<br />

Welchen wirtschaftlichen Stellenwert<br />

Legierungen besitzen, zeigt sich exem-<br />

Landwirtschaft 4.0 - Sie haben<br />

die Idee, wir entwickeln die Software.<br />

Umfangreiche Softwarelösungen für die Landtechnik nach Ihren Anforderungen.<br />

Precision Farming<br />

Section Control und Automatisches Lenken<br />

Logistik und Telemetrie<br />

Einfache Navigation und Steuerung komplexer Flotten<br />

Vermessung und Wetter<br />

Präzise Erfassung von Informationen als Basis für Entscheidungen<br />

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Über die Zuse-Gemeinschaft<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 2/<strong>2019</strong><br />

plarisch am Stahl: Allein das einschlägige<br />

europäische Register zählt rd. 2.400<br />

Sorten von denen etwa die Hälfte in<br />

den letzten zwanzig Jahren entwickelt<br />

wurde. „Eine Faszination der Metallforschung<br />

liegt darin, die gewünschten<br />

Eigenschaften der Elemente in technischen<br />

Legierungen für einen bestimmten<br />

Anwendungsfall maßgeschneidert<br />

zu kombinieren. Neben der Zusammensetzung<br />

der Legierungen aus den verschiedenen<br />

Elementen spielt hierbei die<br />

Verfahrenstechnik wie beispielsweise<br />

Temperatur-Zeitverläufe eine ebenso<br />

große Rolle“, betont Schmitz.<br />

Das einfachste Element mit großer<br />

Reaktionsfreude<br />

Bei „Überdosierung“ eines Elementes<br />

kann es auch zu unerwünschten Nebenwirkungen<br />

kommen. Ein Beispiel hierfür<br />

ist die sogenannte Wasserstoffversprödung,<br />

bei der überschüssiger Wasserstoff<br />

die mechanischen Eigenschaften<br />

eines Metalls negativ beeinflusst. Das<br />

Wasserstoff-Atom mit einem Proton und<br />

einem Elektron ist das einfachste und<br />

zugleich ein sehr reaktionsfreudiges Element.<br />

In Zeiten der Energiewende hat<br />

es wieder Konjunktur: Für eine Energieversorgung<br />

die sich hauptsächlich aus<br />

erneuerbaren Quellen speist, benötigt<br />

man einen speicherbaren und universell<br />

einsetzbaren Energieträger. Die Wissenschaftler<br />

am Gastechnologischen Institut<br />

(DBI) in Freiberg untersuchen nicht<br />

nur, wie sich Wasserstoff problemlos ins<br />

Erdgasnetz einspeisen lässt, sondern<br />

wollen auch die Nutzung von Wasserstoff<br />

zur Strom- und Wärmenutzung am<br />

Arbeitsplatz und in den eigenen vier<br />

Wänden voranbringen. Dazu haben sie<br />

im Verbundprojekt HYPOS für die Versorgung<br />

von Gewerbebetrieben und Mehrfamilienhäusern<br />

mit Strom und Wärme<br />

aus grünem Wasserstoff technische<br />

Lösungen entwickelt und Fragen rund<br />

um die Schnittstelle von Wasserstoffund<br />

Erdgastransport bearbeitet.<br />

Die Zuse-Gemeinschaft vertritt die Interessen<br />

unabhängiger privatwirtschaftlich<br />

organisierter Industrieforschungseinrichtungen.<br />

Dem technologie- und branchenoffenen<br />

Verband gehören bundesweit<br />

über 70 Institute an. Als praxisnahe und<br />

kreative Ideengeber des deutschen Mittelstandes<br />

übersetzen sie die Erkenntnisse<br />

der Wissenschaft in anwendbare Technologien<br />

und bereiten so den Boden für Innovationen,<br />

die den deutschen Mittelstand<br />

weltweit erfolgreich machen.<br />

Verbinden und Trennen<br />

Die Trennung von Elementen ist nicht<br />

nur eine Aufgabe für die energetische<br />

Nutzung von Wasserstoff, der in der<br />

Natur praktisch nur in Verbindungen<br />

vorkommt. Auch an anderen Stellen in<br />

der Zuse-Gemeinschaft beschäftigt man<br />

sich mit dem Trennen von Elementen:<br />

Das Deutsche Textilforschungszentrum<br />

Nord West (DTNW) hat ein neuartiges,<br />

funktionelles Textil aus Polyester und<br />

Polyvinylamin entwickelt, mit dem<br />

sich Edelmetalle wie z.B. Palladium aus<br />

niedrigkonzentrierten Industriewässern<br />

gewinnen lassen. Leitet man ein edelmetallhaltiges<br />

Wasser über das Textil,<br />

wird das Metall am Textil zurückgehalten,<br />

bevor das Palladium in seiner reinen<br />

Form zurückgewonnen werden kann.<br />

Beitrag honorieren<br />

Textilien bestehen zumeist aus organischen<br />

Verbindungen. Die häufigste<br />

organische Verbindung ist die Zellulose<br />

als Hauptbestandteil pflanzlicher Zellwände<br />

mit den Elementen Wasserstoff,<br />

Sauerstoff und Kohlenstoff. „Die Zellulose<br />

mit ihren drei Elementen kann<br />

Inspiration für eine am Kreislaufgedanken<br />

orientierte Chemie sein, die mit der<br />

Natur arbeitet“, erklärt der Präsident<br />

der Zuse-Gemeinschaft, Dr. Ralf-Uwe<br />

Bauer. Die Entscheidung der Vereinten<br />

Nationen für das Jahr des Periodensystems<br />

biete Gelegenheit, den Stellenwert<br />

von Chemie und Physik für Wirtschaft<br />

und Gesellschaft aufzuzeigen. Dr.<br />

Bauer: „Dazu leisten wir in der Zuse-<br />

Gemeinschaft mit unserer engagierten<br />

Forschung für Unternehmen und<br />

Gesellschaft schon heute technologieübergreifend<br />

einen wichtigen Beitrag,<br />

der politisch allerdings noch zu wenig<br />

gewürdigt wird.“ ó<br />

Eigenständige Brandabschnitte.<br />

Feuer im Container erlischt<br />

aufgrund Sauerstoffmangels.<br />

Schutz durch wasserdichte aber<br />

atmungsaktive Konstruktion.<br />

Schutz vor Licht und Staub.<br />

Profitieren Sie von der Erfahrung zahlloser<br />

Projekte in den Bereichen Archivoutsourcing<br />

und Aktendigitalisierung,<br />

die LAGER 3000 bereits durchgeführt hat.<br />

Zahlreiche Banken, Sparkassen, Behörden,<br />

Gerichte, Versicherungen sowie<br />

Handels- und Industriekunden sehen<br />

in LAGER 3000 ihre effiziente, kostengünstige<br />

und sichere „externe Fachabteilung“<br />

für das moderne Archivmanagement.<br />

Die Lagerung der Akten erfolgt ausschließlich<br />

in gesicherten Überseecontainern,<br />

die sich in hochgesicherten<br />

Hallen befinden. In den Containern<br />

sind die Akten hervorragend vor<br />

Wasser- und Brandschäden geschützt.<br />

Bei Bedarf können die<br />

Einheiten zusätzlich<br />

klimatisiert werden.<br />

Das gesamte Lager<br />

ist videoüberwacht,<br />

jeder Container<br />

elektronisch<br />

gesichert.<br />

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TEL. 044<strong>02</strong> / 98 3000


Ab ins Rampenlicht!<br />

Nominierungen für Sonderpreise Premier, Premier-Kommune, Premier-Bank,<br />

Junge Wirtschaft, Kommune des Jahres, Bank des Jahres, Lebenswerk<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 2/<strong>2019</strong><br />

Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

18<br />

5500<br />

„Nachhaltig Wirtschaften“ lautet das<br />

Motto des 25. „Großen Preis des Mittelstandes“.<br />

Bis zum 31. Januar <strong>2019</strong><br />

wurden 5.399 Nominierungen ausgesprochen<br />

und der Wert aus 2018 (4.917)<br />

erneut deutlich übertroffen. Der „Große<br />

Preis“ lässt (Rampen-)Licht auf kleine<br />

und mittelständische Unternehmen fallen.<br />

Sie haben es verdient.<br />

Nominiert zum „Premier“<br />

5399<br />

2018<br />

<strong>2019</strong><br />

PLZ 0<br />

01097 Dresden, AugustusTours e. K. ó<br />

01471 Radeburg, EUROPART Trading<br />

GmbH ó 01589 Riesa, BuS Elektronik<br />

GmbH & Co. KG ó 01900 Großröhrsdorf,<br />

ONI Temperiertechnik Rhytemper<br />

GmbH ó 01917 Kamenz, Sachsen Fahnen<br />

GmbH & Co. KG ó 01990 Ortrand,<br />

Ortrander Eisenhütte GmbH ó <strong>02</strong>681<br />

Wilthen, KEW Kunststofferzeugnisse<br />

GmbH ó <strong>02</strong>692 Großpostwitz, miunske<br />

GmbH ó <strong>02</strong>692 Großpostwitz, Komet<br />

Gerolf Pöhle & Co. GmbH ó <strong>02</strong>708<br />

Löbau, Bäckerei und Konditorei Schwerdtner<br />

GmbH ó <strong>02</strong>727 Neugersdorf, MBN<br />

Maschinenbaubetriebe Neugersdorf<br />

GmbH ó <strong>02</strong>739 Kottmar/Eibau, SSL<br />

Maschinenbau GmbH / Unternehmensgruppe<br />

Scholz ó <strong>02</strong>747 Herrnhut, Abraham<br />

Dürninger & Co. GmbH ó <strong>02</strong>763<br />

Zittau, DIGADES GmbH ó <strong>02</strong>782 Seifhennersdorf,<br />

KiEZ Querxenland gGmbH<br />

ó <strong>02</strong>788 Zittau, fit GmbH ó <strong>02</strong>959<br />

Schleife / OT Mulkwitz, REINERT Logistic<br />

GmbH & Co. KG ó 03051 Cottbus, Orthopädie-<br />

und Reha- Team Zimmermann<br />

GmbH ó 03205 Calau, caleg Schrank<br />

und Gehäusebau GmbH ó 04315 Leipzig,<br />

TAS AG ó 04420 Markranstädt, Frank<br />

Fahrzeugbau GmbH ó 04420 Markranstädt,<br />

LAV Landwirtschaftliches Verarbeitungszentrum<br />

Markranstädt GmbH ó<br />

04435 Schkeuditz/OT Radefeld, Vollack<br />

GmbH & Co. KG ó 04552 Borna, AllTec<br />

Automatisierungs- und Kommunikationstechnik<br />

GmbH ó 04668 Grimma,<br />

Obstland Dürrweitzschen AG ó 04808<br />

Lossatal, Kafril Unternehmensgruppe ó<br />

04874 Belgern, INTERPANE Glasgesellschaft<br />

mbH ó 04889 Belgern-Schildau,<br />

SFW Schildauer Fleisch- und Wurstwaren<br />

GmbH ó 04938 Uebigau-Wahrenbrück,<br />

uesa GmbH ó 06108 Halle, Connex<br />

Steuer- und Wirtschaftsberatung<br />

GmbH ó 06112 Halle, Halloren Schokoladenfabrik<br />

AG ó 06112 Halle, SONO-<br />

TEC Ultraschallsensorik Halle GmbH ó<br />

06116 Halle, Kathi Rainer Thiele GmbH ó<br />

06120 Halle (Saale), ECH Elektrochemie<br />

Halle GmbH ó 06217 Merseburg, ARS<br />

Betriebsservice GmbH ó 06268 Querfurt,<br />

VTQ Videotronik GmbH ó 06295<br />

Lutherstadt Eisleben, HALLOG GmbH ó<br />

06295 Lutherstadt Eisleben, EWS „Die<br />

Schuhfabrik“ e. K. ó 06295 Lutherstadt<br />

Eisleben, ET blue chip GmbH ó 06366<br />

Köthen, VELDE Boilers and Plants GmbH<br />

ó 06369 Weißandt-Gölzau, Pergande<br />

Group ó 06406 Bernburg, Serumwerk<br />

Bernburg AG ó 06485 Quedlinburg,<br />

Rundfunk GmbH & Co. KG Gernrode ó<br />

06493 Ballenstedt, Keunecke Feinkost<br />

GmbH ó 06526 Sangerhausen, FEAG<br />

Sangerhausen GmbH ó 06528 Wallhausen,<br />

Pilzhof Pilzsubstrat Wallhausen<br />

GmbH ó 06618 Naumburg, Gehring<br />

Naumburg GmbH & Co. KG ó 06667<br />

Weißenfels, SIMON Werbung GmbH ó<br />

06766 Bitterfeld-Wolfen, ORWO Net<br />

AG ó 06780 Zörbig OT Schrenz, CON-<br />

TALL Container & Behälterbau Kretschmer<br />

GmbH ó 06796 Brehna, Stahlbau<br />

Brehna GmbH ó 06847 Dessau-Roßlau,<br />

Burchard Führer GmbH ó 06901<br />

Kemberg, AIS Kursawe Anlagenbau &<br />

Industrieservice Kemberg ó 07646 Laasdorf,<br />

CBV Blechbearbeitung GmbH ó<br />

07747 Jena, JENATEC Industriemontagen<br />

GmbH ó 07747 Jena, Matthias Wetzel<br />

INDUSTRIEBESCHRIFTUNGEN GmbH ó<br />

07751 Großlöbichau, VACOM Vakuum<br />

Komponenten & Messtechnik GmbH<br />

ó 07768 Kahla, COLANDIS GmbH ó<br />

07806 Neustadt/Orla, ACD Systemtechnik<br />

GmbH ó 07937 Zeulenroda-Triebes,


Alle 5.399 Nominierungen für den Wettbewerb <strong>2019</strong> finden Sie auf<br />

www.mittelstandspreis.com.<br />

Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 2/<strong>2019</strong><br />

Finalist<br />

Großer Preis des<br />

Mittelstandes<br />

Kommune des Jahres<br />

Bank des Jahres<br />

Ehrenplakette<br />

Premier-<br />

Finalist<br />

Premier<br />

Premier-Kommune<br />

Premier-Bank<br />

Premier-<br />

Ehrenplakette<br />

19<br />

LACOS Computerservice GmbH ó 08248<br />

Klingenthal, Klingenthaler Musikelektronik<br />

GmbH ó 08261 Schöneck, GK SOFT-<br />

WARE AG ó 08262 Muldenhammer, IK<br />

Elektronik GmbH ó 08280 Aue, Curt<br />

Bauer GmbH ó 08304 Schönheide, Bibliothekseinrichtung<br />

Lenk GmbH ó 08328<br />

Stützengrün, Hans-Jürgen Müller GmbH<br />

& Co. KG ó 08427 Spindel- und Lagerungstechnik<br />

Fraureuth GmbH ó 09120<br />

Chemnitz, richter & heß VERPACKUNGS-<br />

SERVICE GmbH ó 09212 Limbach-Oberfrohna,<br />

Aumann Limbach-Oberfrohna<br />

GmbH ó 09244 Lichtenau / OT Ottendorf,<br />

Container Vermietung und Verkauf<br />

Menzl GmbH ó 09366 Stollberg/Erz.,<br />

HENKA Werkzeuge + Werkzeugmaschinen<br />

GmbH ó 09423 Gelenau, Mauersberger<br />

Badtechnik Betriebs-GmbH<br />

ó 09456 Mildenau, Norafin Industries<br />

(Germany) GmbH Mildenau ó 09599<br />

Freiberg, Freiberg Instruments GmbH ó<br />

09648 Mittweida, ACSYS Lasertechnik<br />

GmbH Mittweida ó 09648 Mittweida,<br />

IMM electronics GmbH ó 09648 Mittweida,<br />

M<strong>PT</strong> Präzisionsteile GmbH Mittweida<br />

ó 09669 Frankenberg, FMA Frankenberger<br />

Maschinen- u. Anlagenbau<br />

GmbH ó<br />

PLZ 1<br />

10589 Berlin, City Clean GmbH & Co. KG<br />

ó 12459 Berlin, Reederei Riedel GmbH<br />

ó 13125 Berlin, Eckert & Ziegler Strahlen-<br />

und Medizintechnik AG ó 14473<br />

Potsdam, INSELHOTEL Potsdam-Hermannswerder<br />

GmbH & Co. KG ó 14513<br />

Teltow, microtech GmbH electronic ó<br />

14554 Seddiner See OT Neuseddin, VEIN-<br />

LAND GmbH ó 14712 Rathenow, OHST<br />

Medizintechnik AG ó 14727 Premnitz,<br />

HZD Havelländische Zink-Druckguss<br />

GmbH & Co. KG ó 14772 Brandenburg<br />

a. d. Havel, IEB Industrieelektronik Brandenburg<br />

GmbH ó 14797 Kloster Lehnin<br />

OT Rietz, Metallbau Windeck GmbH ó<br />

14913 Hohenseefeld, Landfleischerei Apel<br />

ó 15745 Wildau, airkom Druckluft GmbH<br />

ó 15838 Am Mellensee OT Klausdorf, ETB<br />

Electronic GmbH ó 16547 Birkenwerder,<br />

domino-world ó 16816 Neuruppin,<br />

ASL Automationssysteme Leske GmbH<br />

ó 16928 Pritzwalk, Glatfelter Falkenhagen<br />

GmbH ó 16928 Pritzwalk, ZWP<br />

Zahnradwerk Pritzwalk GmbH ó 17419<br />

Seebad Heringsdorf OT Ahlbeck, Seetel<br />

Hotel GmbH & Co. Betriebs-KG ó 18055<br />

Rostock, Weiß-Hotel GmbH - TRIHOTEL<br />

am Schweizer Wald ó 18057 Rostock,<br />

Wockenfuß Hörakustik ó 18057 Rostock,<br />

Dr. Diestel GmbH ó 18119 Rostock-<br />

Warnemünde, Hotel Hübner GmbH ó<br />

18147 Rostock, Die Rostocker Wurst- und<br />

Schinkenspezialitäten GmbH ó 18184<br />

Rostock-Roggentin, Globus Handelshof<br />

St. Wendel GmbH & Co. KG ó 18347 Ostseebad<br />

Dierhagen, Strandhotel Dünenmeer<br />

GmbH & Co. KG ó 18437 Stralsund,<br />

ITG Ingenieur- Tief und Gleisbau GmbH<br />

ó 18437 Stralsund, rehaform GmbH &<br />

Co. KG ó 18439 Stralsund, Uhlenhaus®<br />

Group ó 18442 Wendorf, masson GmbH<br />

ó 18528 Bergen, Unternehmensgruppe<br />

Manfred Eggert ó 18569 Ummanz/<br />

Rügen, Erlebnis-Bauernhof Kliewe ó<br />

19057 Schwerin, Schoeller Allibert GmbH<br />

ó 19061 Schwerin, PLANET IC GmbH ó<br />

PLZ 2<br />

22309 Hamburg, Friedrich Karl Schroeder<br />

GmbH & Co. KG ó 23556 Lübeck,<br />

Mankenberg GmbH ó 23923 Schönberg,<br />

PALMBERG Büroeinrichtung + Service<br />

GmbH ó 24105 Kiel, ma design GmbH<br />

& Co. KG ó 24105 Kiel, Schlemmer-Markt<br />

Freund Lebensmittelmärkte GmbH ó<br />

24105 Kiel, knk Business Software AG ó<br />

24106 Kiel, macio GmbH ó 24107 Kiel,<br />

NetUSE AG ó 24145 Kiel, EDUR-Pumpenfabrik<br />

Eduard Redlien GmbH & Co. KG ó<br />

24149 Kiel, Buchner & Partner GmbH ó<br />

24159 Kiel, Consist Software Solutions<br />

GmbH ó 24223 Schwentinental, e-nema<br />

Gesellschaft für Biotechnologie und biologischen<br />

Pflanzenschutz mbH ó 25712<br />

Buchholz/Dithmarschen, REHA-HAUS<br />

Buchholz ó 26215 Wiefelstede, LAGER<br />

3000 GmbH ó 27313 Dörverden, Heckmann<br />

Unternehmensgruppe (Heckmann<br />

Maschinenbau und Verfahrenstechnik<br />

GmbH) ó 27572 Bremerhaven, H.-J. Fiedler<br />

Meeresdelikatessen GmbH ó 27607<br />

Geestland, ASTRO Motorengesellschaft<br />

GmbH & Co. KG ó 27793 Wildeshausen,<br />

HERMES Systeme GmbH ó 28259 Bremen,<br />

DINO Anlagen- und Maschinenbau<br />

e.K. ó 28832 Achim, Vermessungs- und<br />

Sachverständigenbüro Dipl.-Ing. Uwe<br />

Ehrhorn ó 29410 Salzwedel, KRAIBURG<br />

Relastec GmbH & Co. KG ó 29581 Bohlsen,<br />

Bohlsener Mühle GmbH & Co. KG ó


<strong>PT</strong>-MAGAZIN 2/<strong>2019</strong><br />

Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

20<br />

PLZ 3<br />

31008 Elze, Albert Fischer GmbH ó<br />

31319 Sehnde, Exportverpackung Sehnde<br />

GmbH ó 32107 Bad Salzuflen, Eifler<br />

Kunststoff-Technik GmbH & Co. KG ó<br />

32549 Bad Oeynhausen, DENIOS AG<br />

ó 32549 Bad Oeynhausen, Unternehmensgruppe<br />

Kögel ó 33129 Delbrück,<br />

paragon Aktiengesellschaft ó 33649<br />

Bielefeld, Goldbeck GmbH ó 34266 Niestetal,<br />

SMA Solar Technology AG ó 34454<br />

Bad Arolsen, Malerfachbetrieb Franke<br />

GmbH & Co.KG ó 34474 Diemelstadt,<br />

Jäkel GmbH & Co. KG ó 34474 Diemelstadt,<br />

Okel GmbH & Co. KG ó 34477<br />

Twistetal-Berndorf, Mauser Sitzkultur<br />

GmbH & Co. KG ó 35066 Frankenberg,<br />

Neuschäfer Elektronik GmbH ó 35260<br />

Stadtallendorf, elektroplan-schneider |<br />

Ingenieurbüro für Elektrotechnik, Sicherheits-<br />

und Informationstechnische ó<br />

35274 Kirchhain, Marburger Tapetenfabrik<br />

J.B. Schaefer GmbH & Co. KG ó 35423<br />

Lich, Network Concept GmbH ó 35683<br />

Dillenburg, Wendel GmbH ó 35764 Sinn,<br />

Holzapfel Metallveredelung GmbH ó<br />

36039 Fulda, JUMO GmbH & Co. KG<br />

ó 36110 Schlitz, Lampenwelt GmbH ó<br />

36132 Eiterfeld, b+m surface systems<br />

GmbH ó 36163 Poppenhausen, papperts<br />

GmbH & Co. KG ó 36341 Lauterbach,<br />

DUO PLAST AG ó 37181 Hardegsen,<br />

HKS Sicherheitsservice GmbH ó 37269<br />

Eschwege, PRÄWEMA Antriebstechnik<br />

GmbH ó 37351 Dingelstädt, Krieger +<br />

Schramm GmbH & Co. KG ó 37441 Bad<br />

Sachsa, Hotel Romantischer Winkel ó<br />

39108 Magdeburg, GETEC ENERGIE HOL-<br />

DING GmbH ó 39116 Magdeburg, B.T.<br />

innovation GmbH ó 39124 Magdeburg,<br />

IFR Engineering GmbH ó 39126 Magdeburg,<br />

DIEPA GmbH ó 39126 Magdeburg,<br />

SCHUBERTH GmbH ó 39128 Magdeburg,<br />

AKTUELL BAU GmbH ó 39218 Schönebeck,<br />

Ambulanz Mobile GmbH & Co. KG<br />

ó 39326 Colbitz OT Lindhorst, Humanas<br />

Pflege GmbH & Co. KG39539 Havelberg,<br />

Kiebitzberg® Gruppe ó 39576 Hansestadt<br />

Stendal, ZORN INSTRUMENTS<br />

e.K. ó 39638 Gardelegen, WIPAG Nord<br />

GmbH & Co. KG ó<br />

PLZ 4<br />

41468 Neuss, alnamic AG ó 45356 Essen,<br />

TRIMET ALUMINIUM SE ó 46325 Borken,<br />

NETGO Unternehmensgruppe GmbH<br />

ó 46342 Velen, TEKA Absaug- u. Entsorgungstechnologie<br />

GmbH ó 46487<br />

Wesel, Martin Limbeck® Training Group<br />

ó 48155 Münster, SuperBioMarkt AG ó<br />

48341 Altenberge, Essmann‘s Backstube<br />

GmbH ó 48683 Ahaus-Ottenstein, Terhalle<br />

Holzbau GmbH ó 48683 Ahaus,<br />

Unternehmensgruppe Pietsch ó 48683<br />

Ahaus, Wenker GmbH & Co. KG ó 48691<br />

Vreden, Laudert GmbH + Co. KG ó 48691<br />

Vreden, PlanET Biogastechnik GmbH ó<br />

48691 Vreden, BETEBE GmbH ó 48712<br />

Gescher-Hochmoor, Ruthmann GmbH &<br />

Co. KG ó 48734 Reken, AS Drives & Services<br />

GmbH ó 49324 Melle, ASSMANN<br />

BÜROMÖBEL GMBH & CO.KG ó 49439<br />

Steinfeld (Oldenburg), Müller-Technik<br />

GmbH ó 49439 Steinfeld, Nordic-Haus<br />

Blockhäuser ó 49584 Fürstenau, cdVet<br />

Naturprodukte GmbH ó 49584 Fürstenau,<br />

Richter Möbelwerkstätten GmbH<br />

ó 49593 Bersenbrück, Wurst Stahlbau<br />

GmbH ó<br />

PLZ 5<br />

51789 Lindlar, Lang AG ó 51789 Lindlar,<br />

ONI-Wärmetrafo GmbH ó 54570<br />

Kalenborn-Scheuern, PREMOSYS GmbH<br />

ó 54576 Hillesheim, Bilstein & Siekermann<br />

GmbH + Co. KG ó 54634 Bitburg,<br />

Bitburger Braugruppe GmbH ó 54687<br />

Arzfeld, Zahnen Technik GmbH ó 54689<br />

Daleiden, Bäckerei Schmitz und E-aktiv<br />

Märkte Schmitz ó 55234 Bechtolsheim,<br />

Weingut Ernst Bretz e.K. ó 55597 Wöllstein,<br />

JUWÖ POROTON- Werke Ernst<br />

Jungk & Sohn GmbH ó 56170 Bendorf,<br />

AKOTHERM GmbH ó 56170 Bendorf,<br />

Mathias Normann Spedition GmbH &<br />

Co. KG ó 56220 Urmitz, Colak GmbH<br />

ó 56253 Treis-Karden, Bauzentrum Röhrig<br />

GmbH ó 56294 Wierschem, Gräflich<br />

Eltzsche Kastellanei Burg Eltz ó 56422<br />

Wirges, Koch KG ó 56579 Rengsdorf,<br />

monte mare Unternehmensgruppe ó<br />

56584 Anhausen, Remy & Geiser GmbH<br />

ó 56651 Niederzissen, Dr. Eckel Animal<br />

Nutrition GmbH & Co. KG ó 56651 Niederzissen,<br />

Reinhard Koll GmbH ó 56659<br />

Burgbrohl, RHODIUS Mineralquellen<br />

und Getränke GmbH & Co. KG ó 56659<br />

Burgbrohl, RHODIUS Schleifwerkzeuge<br />

GmbH & Co. KG / Gebrüder Rhodius<br />

GmbH & Co. KG ó 56745 Bell / Eifel,<br />

Heuft Unternehmensgruppe ó 57439<br />

Attendorn, AFK Andreas Franke Kunststoffverarbeitung<br />

GmbH & Co. KG ó<br />

57612 Eichelhardt, Gebr. Schumacher<br />

GmbH ó 58566 Kierspe, Kunststofftechnik<br />

Backhaus GmbH ó 58849 Herscheid,<br />

Wilhelm Schröder GmbH ó 59229 Ahlen,<br />

Metallwerke Renner GmbH ó 59929 Brilon,<br />

EGGER Holzwerkstoffe Brilon GmbH<br />

& Co. KG ó 59964 Medebach, Paul Köster<br />

GmbH ó 59964 Medebach, Ewers<br />

Strümpfe GmbH ó<br />

Preisträger<br />

2017<br />

99974 MÜHLHAUSEN<br />

Langensalzaer Landstr. 39<br />

Tel.: (03601) 433-3<br />

Fax: (03601) 433-555<br />

99091 ERFURT<br />

Alte Mittelhäuser Str. 15<br />

Tel.: (0361) 7 30 31-0<br />

Fax: (0361) 7 30 31-18<br />

98544 ZELLA-MEHLIS<br />

Gewerbestr. 2<br />

Tel.: (03682) 45 99-0<br />

Fax: (03682) 45 99-22<br />

07751 JENA Zöllnitz<br />

Stadtrodaer Landstr. 3<br />

Tel.: (03641) 62 05 24<br />

Fax: (03641) 62 05 26<br />

34260 KASSEL-Kaufungen<br />

Industriestraße 14<br />

Tel.: (05605) 30 51-0<br />

Fax: (05605) 30 51-25<br />

95030 HOF<br />

An der Hohensaas 3<br />

Tel.: (09281) 7 69 15-0<br />

Fax: (09281) 6 27 09<br />

99819 EISENACH-Krauthausen<br />

Am Marktrasen 2<br />

Tel.: (03691) 7 25 81-0<br />

Fax: (03691) 7 25 81-26<br />

99734 NORDHAUSEN<br />

Herforder Str. 96<br />

Tel.: (03631) 61 56 10<br />

Fax: (03631) 60 01 24


PLZ 6<br />

63679 Schotten, Schottener Soziale<br />

Dienste gGmbH ó 64385 Reichelsheim,<br />

Jäger Direkt GmbH & Co. KG ó 64572<br />

Büttelborn, Eichler-Kammerer GmbH &<br />

Co. KG ó 65549 Limburg, Blechwarenfabrik<br />

Limburg GmbH ó 66123 Saarbrücken,<br />

Pharmacelsus GmbH ó 66123 Saarbrücken,<br />

Sirrix AG security technologies<br />

ó 66129 Saarbrücken, URSAPHARM Arzneimittel<br />

GmbH ó 66482 Zweibrücken,<br />

EDEKA Ernst, Zweibrücken ó 66564<br />

Ottweiler, Ottweiler Druckerei und Verlag<br />

GmbH ó 66571 Eppelborn, Krämer<br />

IT Solutions GmbH ó 66849 Landstuhl,<br />

Haber Textile Dienste GmbH und Co. KG<br />

ó 66877 Ramstein-Miesenbach, ABZ<br />

Handels GmbH „Anschlagen- Bewegen-<br />

Zurren“ ó 66955 Pirmasens, psb intralogistics<br />

GmbH ó 67059 Ludwigshafen,<br />

Fasihi GmbH ó 67065 Ludwigshafen,<br />

Kübler GmbH - Energiesparende Hallenheizungen<br />

ó 67657 Kaiserslautern,<br />

ALPHA Business Solutions AG ó 67657<br />

Kaiserslautern, Insiders Technologies<br />

GmbH ó 67661 Kaiserslautern, SAITOW<br />

AG ó 69483 Wald-Michelbach, Jöst<br />

Abrasives GmbH ó<br />

PLZ 7<br />

70435 Stuttgart, Kölle-Zoo GmbH ó<br />

71634 Ludwigsburg, Zedler – Institut für<br />

Fahrradtechnik und -Sicherheit GmbH<br />

ó 71672 Marbach, HAINBUCH GMBH<br />

SPANNENDE TECHNIK ó 72072 Tübingen,<br />

AVAT Automation GmbH ó 72074 Tübingen,<br />

Osiandersche Buchhandlung GmbH<br />

ó 73340 Amstetten, Metzgerei Nagel ó<br />

73525 Schwäbisch Gmünd, DELTA LOGIC<br />

Automatisierungstechnik GmbH ó<br />

73760 Ostfildern, PLANAT GmbH ó 74372<br />

Sersheim, Fessler Mühle ó 74427 Fichtenberg,<br />

KW automotive GmbH ó 74523<br />

Schwäbisch Hall, BERA GmbH ó 76135<br />

Karlsruhe, b.i.g. gruppe management<br />

gmbh ó 76275 Ettlingen, Autohaus Stoppanski<br />

GmbH ó 76547 Sinzheim, RAUCH<br />

Landmaschinenfabrik GmbH ó 76698<br />

Ubstadt-Weiher, Michael Koch GmbH ó<br />

76761 Rülzheim, ITK Engineering GmbH<br />

ó 77656 Offenburg, Peter Huber Kältemaschinenbau<br />

AG ó<br />

PLZ 8<br />

80805 München, Pixida GmbH ó 84048<br />

Mainburg, Bachner Elektro GmbH & Co.<br />

KG ó 84079 Bruckberg, AGROLAB GmbH<br />

ó 85080 Gaimersheim, ASAP Holding<br />

GmbH ó 85774 Unterföhring, M. Asam<br />

GmbH ó 86420 Diedorf, Borscheid +<br />

Wenig GmbH ó 87437 Kempten / Allgäu,<br />

Sontheim Industrie Elektronik GmbH ó<br />

87663 Lengenwang, K&S Anlagenbau<br />

GmbH ó 88079 Kressbronn, Steinhauser<br />

GmbH ó 88271 Wilhelmsdorf, Zimmerei<br />

Berthold Ott GmbH ó 89312 Günzburg,<br />

GÜNZBURGER STEIGTECHNIK GMBH ó<br />

PLZ 9<br />

90431 Nürnberg, HG Hans Geiger Formenbau<br />

GmbH ó 90449 Nürnberg,<br />

iloxx GmbH ó 90491 Nürnberg, Rödl &<br />

Partner GbR ó 90768 Fürth, BRUDER<br />

Spielwaren GmbH + Co. KG ó 91058<br />

Erlangen-Tennenlohe, Der Beck GmbH ó<br />

91413 Neustadt/Aisch, FRANKEN BRUN-<br />

NEN GmbH & Co. KG ó 91522 Ansbach,<br />

OECHSLER AG ó 91710 Gunzenhausen,<br />

Zweirad Gruber GmbH ó 91781 Weißenburg,<br />

Nifco KTW GmbH ó 93333 Neustadt<br />

a.d. Donau, Scheugenpflug AG ó<br />

93413 Cham, K+B E-Tech GmbH & Co. KG<br />

ó 93488 Schönthal, Max Heimerl Bau<br />

GmbH ó 93495 Weiding, Rolladen Braun<br />

GmbH & Co KG ó 94089 Neureichenau,<br />

1. Bier und Wohlfühlhotel Gut Riedelsbach<br />

GmbH & Co. KG ó 94118 Jandelsbrunn,<br />

Knaus Tabbert GmbH ó 94139<br />

Breitenberg, Genießerbäckerei Pilger ó<br />

94315 Straubing, Strama-MPS Maschinenbaugesellschaft<br />

mbH & Co. KG ó<br />

94424 Arnstorf, Lindner Group KG ó<br />

94474 Vilshofen-Sandbach, Fensterfabrik<br />

W. Niederhofer GmbH ó 94554 Moos,<br />

Arcobräu Gräfliches Brauhaus GmbH<br />

& Co.KG ó 95615 Marktredwitz, Hirsch<br />

KG ó 95615 Marktredwitz, SCHERDEL<br />

GmbH ó 96052 Bamberg, Malzfabrik<br />

Mich. Weyermann® GmbH & Co. KG ó<br />

96515 Sonneberg, Elektro Sonneberg<br />

eG ó 97080 Würzburg, va-Q-tec AG ó<br />

97285 Röttingen, eibe Produktion + Vertrieb<br />

GmbH & Co. KG ó 97499 Donnersdorf,<br />

InnoSenT GmbH ó 97688 Bad<br />

Kissingen, Heiligenfeld GmbH ó 97789<br />

Oberleichtersbach, Hanse Haus GmbH &<br />

Co. KG ó 98527 Suhl, Hoffmann.Seifert.<br />

Partner ó 98646 Hildburghausen, VOS-<br />

SELER Umformtechnik GmbH ó 98673<br />

Eisfeld, Noblex GmbH ó 98673 Eisfeld,<br />

Frischmann Kunststoffe GmbH ó 98673<br />

Eisfeld, HARRY’S Feintechnik GmbH Eisfeld<br />

ó 98693 Ilmenau, IL Metronic Sensortechnik<br />

GmbH ó 98716 Elgersburg, H.<br />

Heinz Meßwiderstände GmbH ó 99189<br />

Witterda, Heinemann Etiketten GmbH<br />

ó 99510 Apolda, Dr. Schär Deutschland<br />

GmbH ó 99887 Georgenthal, Thüros<br />

GmbH ó 99947 Bad Langensalza, ADIB<br />

Agrar- Dienstleistungs- Industrie- und<br />

Baugesellschaft mbH ó 99974 Mühlhausen,<br />

Federn Oßwald Fahrzeugteile &<br />

Technischer Handel ó<br />

21<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 2/<strong>2019</strong><br />

Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

2018


<strong>PT</strong>-MAGAZIN 2/<strong>2019</strong><br />

Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

22<br />

Nominiert als „Premier-Kommune“<br />

01900 Großröhrsdorf, Stadt Großröhrsdorf<br />

ó 04420 Markranstädt, Stadt Markranstädt<br />

ó 41460 Neuss, Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />

Rhein-Kreis<br />

Neuss mbH ó 48683 Ahaus, Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />

für den Kreis<br />

Borken mbH ó 55469 Simmern, Kreisverwaltung<br />

Rhein-Hunsrück-Kreis ó<br />

56068 Koblenz, WFG Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />

am Mittelrhein mbH<br />

ó 56410 Montabaur, Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />

Westerwaldkreis mbH<br />

ó 67304 Eisenberg, Verbandsgemeinde<br />

Eisenberg (Pfalz) ó 67655 Kaiserslautern,<br />

WFK-Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />

Stadt-und Landkreis Kaiserslautern<br />

mbH ó 74076 Heilbronn, Wirtschaftsregion<br />

Heilbronn-Franken GmbH ó 74523<br />

Schwäbisch Hall, Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />

des Landkreises Schwäbisch<br />

Hall mbH ó 85560 Ebersberg, Landratsamt<br />

Ebersberg ó 91781 Weißenburg<br />

i.Bay, Landkreis Weißenburg Gunzenhausen<br />

ó 92318 Neumarkt, Große Kreisstadt<br />

Neumarkt i.d.Opf. ó 94559 Niederwinkling,<br />

Gemeinde Niederwinkling ó<br />

95615 Marktredwitz, Große Kreisstadt<br />

Marktredwitz ó 96047 Bamberg, Stadt<br />

Bamberg - Wirtschaftsförderung ó<br />

96052 Bamberg, Wirtschaftsförderung<br />

Landkreis Bamberg ó<br />

Nominiert als „Premier-Bank“<br />

<strong>02</strong>727 Ebersbach-Neugersdorf, Volksbank<br />

Löbau-Zittau eG ó <strong>02</strong>826 Görlitz,<br />

Volksbank Raiffeisenbank Niederschlesien<br />

eG ó 09648 Mittweida, Volksbank<br />

Mittweida eG ó 53474 Bad Neuenahr-<br />

Ahrweiler, Volksbank RheinAhrEifel eG<br />

ó 56068 Koblenz, Sparkasse Koblenz<br />

ó 56727 Mayen, Kreissparkasse Mayen,<br />

Vorstandssekretariat ó 60327 Frankfurt<br />

am Main, FinTech Group AG ó 66117<br />

Saarbrücken, Sparkasse Saarbrücken ó<br />

69412 Eberbach, Volksbank Neckartal eG<br />

ó 70174 Stuttgart, Volksbank Stuttgart<br />

eG ó 74219 Möckmühl, Volksbank Möckmühl<br />

eG ó 77652 Offenburg, Volksbank<br />

in der Ortenau eG ó 80333 München,<br />

Raiffeisenlandesbank Oberösterreich<br />

Aktiengesellschaft Zweigniederlassung<br />

Süddeutschland ó<br />

Nominiert als „Junge Wirtschaft“<br />

45772 Marl, Baum Zerspanungstechnik<br />

e.K. ó 53424 Remagen, e-bility GmbH<br />

Kumpan electric ó 57250 Netphen, fabforce<br />

GmbH & Co. KG ó 59227 Ahlen,<br />

Clockin GmbH ó 65185 Wiesbaden, “Stiftungsführer”<br />

Michel und Stich GmbH<br />

ó 66113 Saarbrücken, zeit:raum film<br />

GmbH ó 68163 Mannheim, ioxp GmbH<br />

ó 76131 Karlsruhe, IRES Infrarot Energiesysteme<br />

GmbH ó 76131 Karlsruhe, FMV<br />

First Momentum Ventures Management<br />

GmbH ó 85077 Manching, District Five<br />

Coffee Roasters ó 92355 Velburg, Basilius<br />

GmbH & CO. KG ó 93047 Regensburg,<br />

Projekt 29 GmbH & Co. KG ó<br />

95<strong>02</strong>8 Hof, Vogler Engineering GmbH ó<br />

96052 Bamberg, UG Systems GmbH &<br />

Co. KG ó 96110 Scheßlitz, Klaus Bruchmann<br />

GmbH ó 96487 Dörfles-Esbach,<br />

Bittner Werkzeugbau GmbH ó<br />

Nominiert als „Kommune des Jahres“<br />

01968 Senftenberg, Landkreis Oberspreewald-Lausitz<br />

ó <strong>02</strong>826 Görlitz,<br />

Landkreis Görlitz ó <strong>02</strong>829 Markersdorf,<br />

Gemeindeverwaltung Markersdorf ó<br />

<strong>02</strong>943 Boxberg/O.L., Gemeindeverwaltung<br />

Boxberg/O.L ó <strong>02</strong>953 Bad Muskau,<br />

Entwicklungsgesellschaft Niederschlesische<br />

Oberlausitz mbH ó 03205 Calau,<br />

Stadt Calau ó 07743 Jena, Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />

Jena mbH ó<br />

09366 Stollberg, Stadt Stollberg / Erzgeb.<br />

ó 09456 Annaberg-Buchholz, WFE<br />

Wirtschaftsförderung Erzgebirge GmbH<br />

ó 09648 Mittweida, Große Kreisstadt<br />

Mittweida ó 09669 Frankenberg/Sa.,<br />

Stadt Frankenberg/Sachsen ó 14712 Rathenow,<br />

Landkreis Havelland ó 17309<br />

Pasewalk, Förder- u. Entwicklungsgesell.<br />

Vorpommern-Greifswald mbH ó 27711<br />

Osterholz-Scharmbeck, Landkreis Osterholz<br />

Kreisverwaltung ó 28195 Bremen,<br />

WFB Wirtschaftsförderung Bremen ó<br />

29525 Uelzen, Landkreis Uelzen Kreisverwaltung<br />

ó 33154 Salzkotten, Stadt<br />

Salzkotten ó 34613 Schwalmstadt, Stadt<br />

Schwalmstadt ó 34639 Schwarzenborn,<br />

Stadt Schwarzenborn ó 35260 Stadtallendorf,<br />

Magistrat der Stadt Stadtallendorf<br />

ó 35274 Kirchhain, Stadt Kirchhain<br />

ó 36304 Alsfeld, Stadt Alsfeld ó 51789<br />

Lindlar, Gemeinde Lindlar ó 53474 Bad<br />

Neuenahr-Ahrweiler, Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler<br />

ó 54290 Trier, Landkreis<br />

Trier-Saarburg Kreisverwaltung ó<br />

54497 Morbach, Gemeindeverwaltung<br />

Morbach ó 54516 Wittlich, Kreisverwaltung<br />

Bernkastel-Wittlich ó 54550 Daun,<br />

Landkreis Vulkaneifel Kreisverwaltung<br />

ó 54550 Daun, Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />

Vulkaneifel mbH ó 55286<br />

Wörrstadt, Verbandsgemeinde Wörrstadt<br />

ó 56068 Koblenz, Kreisverwaltung<br />

Mayen-Koblenz ó 56626 Andernach,<br />

Stadt Andernach ó 56727 Mayen,<br />

Stadt Mayen ó 56812 Cochem, Kreisverwaltung<br />

Cochem-Zell ó 59229 Ahlen,<br />

WFG Wirtschaftsförderung Ahlen mbH<br />

ó 59269 Beckum, gfw Gesellschaft für<br />

Wirtschaftsförderung im Kreis Warendorf<br />

mbH ó 593<strong>02</strong> Oelde, Stadt Oelde<br />

ó 63739 Aschaffenburg, Stadt Aschaffenburg<br />

ó 64625 Bensheim, Marketing-<br />

und Entwicklungs- Gesellschaft<br />

Bensheim mbH ó 64646 Heppenheim,<br />

Wirtschaftsförderung Bergstraße GmbH<br />

ó 65375 Oestrich-Winkel, Wirtschaftsförderung<br />

Oestrich-Winkel ó 66953<br />

Pirmasens, Stadt Pirmasens ó 70173<br />

Stuttgart, RKW Baden Württemberg<br />

ó 71672 Marbach, Stadt Marbach am<br />

Neckar ó 71717 Beilstein, Stadt Beilstein<br />

ó 71723 Großbottwar, Stadt Großbottwar<br />

ó 72070 Tübingen, Universitätsstadt<br />

Tübingen ó 72458 Albstadt, Stadt<br />

Albstadt ó 74072 Heilbronn, Heilbronn<br />

Marketing GmbH ó 74196 Neuenstadt<br />

am Kocher, Stadt Neuenstadt am Kocher<br />

ó 74199 Untergruppenbach, Gemeinde<br />

Untergruppenbach ó 74211 Leingarten,<br />

Gemeinde Leingarten ó 74243 Langenbrettach,<br />

Gemeindeverwaltung Langenbrettach<br />

ó 74254 Offenau, Gemeinde<br />

Offenau ó 74321 Bietigheim-Bissingen,<br />

Stadt Bietigheim-Bissingen ó 74360<br />

Ilsfeld, Gemeinde Ilsfeld ó 74391 Erligheim,<br />

Stadt Erligheim ó 74423 Obersontheim,<br />

Gemeinde Obersontheim ó<br />

74544 Michelbach an der Bilz, Gemeinde<br />

Michelbach an der Bilz ó 74595 Langenburg,<br />

Stadt Langenburg ó 74613 Öhringen,<br />

Große Kreisstadt Öhringen ó 74632<br />

Neuenstein (Hohenlohe), Stadt Neuenstein<br />

(Hohenlohe) ó 74638 Waldenburg,<br />

Stadt Waldenburg ó 74670 Forchtenberg,<br />

Stadt Forchtenberg ó 74679<br />

Weißbach, Gemeinde Weißbach ó 76124<br />

Karlsruhe, Wirtschaftsförderung Stadt<br />

Karlsruhe ó 76613 Bruchsal, Regionale<br />

Wirtschaftsförderung Bruchsal GmbH ó<br />

77652 Offenburg, Stadt Offenburg (Historisches<br />

Rathaus) ó 81541 München,<br />

Landkreis München ó 82319 Starnberg,<br />

Landkreis Starnberg ó 82362 Weilheim,<br />

Stadt Weilheim i. Oberbayern ó 82362<br />

Weilheim, Landkreis Weilheim-Schongau<br />

ó 82538 Geretsried, Stadt Geretsried ó<br />

84453 Mühldorf am Inn, Landkreis Mühldorf<br />

am Inn ó 87435 Kempten, Stadt<br />

Kempten (Allgäu) ó 87600 Kaufbeuren,<br />

Stadt Kaufbeuren ó 87616 Marktoberdorf,<br />

Landkreis Ostallgäu ó 89537<br />

Giengen an der Brenz, Große Kreisstadt<br />

Giengen/Brenz ó 90518 Altdorf, Stadt<br />

Altdorf b. Nürnberg ó 91126 Rednitzhembach,<br />

Gemeinde Rednitzhembach<br />

ó 91710 Gunzenhausen, Stadt Gunzenhausen<br />

ó 94116 Hutthurm, Markt Hutthurm<br />

ó 94424 Arnstorf, Markt Arnstorf<br />

ó 95<strong>02</strong>8 Hof, Stadt Hof ó 95<strong>02</strong>8<br />

Hof, Wirtschaftsregion Hochfranken e.V.<br />

ó 95326 Kulmbach, Stadt Kulmbach<br />

ó 95478 Kemnath, Stadt Kemnath ó<br />

95666 Mitterteich, Stadt Mitterteich<br />

ó 95679 Waldershof, Stadt Waldershof<br />

ó 96317 Kronach, Landkreis Kronach ó<br />

96361 Steinbach am Wald, Gemeinde<br />

Steinbach am Wald ó 96450 Coburg,<br />

Stadt Coburg ó 97070 Würzburg, Stadt<br />

Würzburg ó 97421 Schweinfurt, Stadt<br />

Schweinfurt ó 97616 Bad Neustadt a.d.


<strong>PT</strong>-MAGAZIN 2/<strong>2019</strong><br />

Saale, Landkreis Rhön-Grabfeld ó 97616<br />

Bad Neustadt a.d.Saale, Stadt Bad Neustadt<br />

a.d. Saale ó 97688 Bad Kissingen,<br />

Landkreis Bad Kissingen ó<br />

Nominiert als „Bank des Jahres“<br />

07743 Jena, Volksbank Saaletal e.G. ó<br />

09599 Freiberg, Sparkasse Mittelsachsen<br />

ó 10179 Berlin, wallstreet:online<br />

capital AG - FondsDISCOUNT ó 20354<br />

Hamburg, Berenberg - Joh. Berenberg,<br />

Gossler & Co. KG ó 28195 Bremen, Bremer<br />

Aufbau-Bank GmbH ó 28195 Bremen,<br />

Deutsche Factoring GmbH & Co.<br />

KG ó 28195 Bremen, Die Sparkasse Bremen<br />

AG ó 28209 Bremen, Berenberg<br />

Bank Bremen ó 29410 Salzwedel, Sparkasse<br />

Altmark West ó 30177 Hannover,<br />

Nbank Investitions- und Förderbank<br />

Niedersa. GmbH ó 33098 Paderborn,<br />

Verbund Volksbank OWL eG ó 33154<br />

Salzkotten, Volksbank Brilon-Büren-<br />

Salzkotten eG ó 40474 Düsseldorf, IKB<br />

Deutsche Industriebank AG ó 41460<br />

Neuss, Volksbank Düsseldorf Neuss eG<br />

ó 44137 Dortmund, Sparkasse Dortmund<br />

ó 44789 Bochum, GLS Gemeinschaftsbank<br />

eG ó 48151 Münster, Sparkasse<br />

Münsterland Ost ó 48431 Rheine,<br />

Sparkasse Rheine ó 48599 Gronau,<br />

Sparkasse Westmünsterland Gronau ó<br />

50667 Köln, Sparkasse KölnBonn ó 51674<br />

Wiehl, Volksbank Oberberg eG ó 52152<br />

Simmerath, Raiffeisenbank eG, Simmerath<br />

ó 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler,<br />

Kreissparkasse Ahrweiler ó 54550 Daun,<br />

Kreissparkasse Vulkaneifel ó 54634 Bitburg,<br />

Volksbank Eifel eG ó 56410 Montabaur,<br />

Westerwald Bank eG Volks und<br />

Raiffeisenbank ó 56470 Bad Marienberg,<br />

Sparkasse Westerwald-Sieg ó 56564<br />

Neuwied, Sparkasse Neuwied ó 56759<br />

Kaisersesch, Raiffeisenbank Eifeltor eG<br />

ó 59227 Ahlen, Volksbank Ahlen-Sassenberg-WarendorfeG<br />

ó 59929 Brilon, Sparkasse<br />

Hochsauerland ó 60329 Frankfurt<br />

am Main, BankM ó 65185 Wiesbaden,<br />

Nassauische Sparkasse NASPA ó 67059<br />

Ludwigshafen, Sparkasse Vorderpfalz ó<br />

67098 Bad Dürkheim, Sparkasse Rhein-<br />

Haardt ó 68159 Mannheim, Sparkasse<br />

Rhein Neckar Nord ó 68723 Schwetzingen,<br />

Volksbank Kur- und Rheinpfalz ó<br />

69115 Heidelberg, Sparkasse Heidelberg<br />

ó 69168 Wiesloch, Volksbank Kraichgau<br />

eG ó 70178 Stuttgart, SÜDWESTBANK<br />

AG ó 71522 Backnang, Volksbank Backnang<br />

eG ó 71638 Ludwigsburg, Postbank<br />

Immobilien Ludwigsburg ó 71717 Beilstein,<br />

Volksbank Beilstein ó 74072 Heilbronn,<br />

Volksbank Heilbronn eG ó 74072<br />

Heilbronn, Kreissparkasse Heilbronn ó<br />

74072 Heilbronn, Commerzbank Heilbronn<br />

ó 74072 Heilbronn, Hörner Bank<br />

Aktiengesellschaft ó 74182 Obersulm,<br />

Volksbank Sulmtal eG ó 74379 Ingersheim,<br />

VR-Bank Neckar-Enz eG ó 74532<br />

Ilshofen, Sparkasse Schwäbisch Hall<br />

Crailsheim ó 74613 Öhringen, Volksbank<br />

Hohenlohe eG ó 74626 Bretzfeld, Raiffeisenbank<br />

Bretzfeld-Neuenstein eG ó<br />

74653 Künzelsau, Sparkasse Hohenlohekreis<br />

ó 75172 Pforzheim, Sparkasse<br />

Pforzheim Calw ó 76133 Karlsruhe,<br />

Sparkasse Karlsruhe ó 76437 Rastatt,<br />

Sparkasse Rastatt-Gernsbach ó 76646<br />

Bruchsal, Sparkasse Kraichgau ó 76870<br />

Kandel, Sparkasse Germersheim-Kandel<br />

ó 78532 Tuttlingen, Kreissparkasse<br />

Tuttlingen ó 82166 Gräfelfing, mwb<br />

Wertpapierhandelsbank AG ó 85609<br />

Aschheim, Wirecard Bank AG ó 88213<br />

Ravensburg, Kreissparkasse Ravensburg<br />

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Lebensgeschichten<br />

KOLUMNE<br />

„Gerade bin ich fertig geworden mit den<br />

Investitionen in Lager, Maschinen und<br />

Personal. Und jetzt verkünden die doch<br />

tatsächlich, dass wir in eine Rezession<br />

hineinschlittern. Wenn meine Planungen<br />

nicht mehr aufgehen, kann meine<br />

Familie nächstes Jahr unter der Brücke<br />

schlafen“, machte neulich ein Unternehmer<br />

aus Niedersachsen am Telefon seinen<br />

Sorgen Luft.<br />

Ich hörte ihm einfach zu. Mir werden<br />

im Telefonat nicht nur Erfolgsgeschichten<br />

erzählt, sondern oft auch Leidenswege.<br />

Die gehören dazu. Es gibt keinen<br />

Frühling ohne Winter und Sommer. Und<br />

es gibt keinen Erfolg ohne Ausdauer<br />

und Engagement, gerade dann, wenn es<br />

schwierig wird. Wäre das nicht so – dann<br />

könnte das, was uns auszeichnet, ja jeder.<br />

Mein Gesprächspartner kam am<br />

Telefonat in Fahrt: „Unglaublich! Trotz<br />

nie dagewesener hoher Steuereinnahmen<br />

des Fiskus werden weder eine<br />

große Steuerreform noch ein zukunftsorientiertes<br />

Investitionsprogramm<br />

angepackt! Bei Bildung, Mobilität und<br />

Digitalisierung überholen uns die<br />

Wachstumsländer aus der dritten Welt.<br />

Zwar ist der Finanzminister nie schuld,<br />

wenn ‚unerwartet‘ Geld in der Staatskasse<br />

fehlt. Kommt aber ‚unerwartet‘<br />

mehr in die Staatskasse, dann ist es<br />

angeblich immer das Resultat klugen<br />

Regierungshandelns.“<br />

Dabei schaffen weder Sachverständige<br />

noch Regierende Mehrwert. Mehrwert<br />

wird in der Wirtschaft geschaffen.<br />

Und zwar vorwiegend im Mittelstand.<br />

Die rund drei Millionen Unternehmen<br />

mit weniger als 500 Mitarbeitern erwirtschaften<br />

die Mehrheit der Steuern und<br />

schaffen praktisch alle tatsächlich neuen<br />

Arbeitsplätze.<br />

Ein solches Unternehmen hatte<br />

auch der Unternehmer aufgebaut. Er<br />

hat seine Lebenszeit dafür geopfert. Er<br />

hat ein Lebenswerk geschaffen. Still<br />

und leise, aber erfolgreich führt er es<br />

im Schatten der Großen seiner Branche.<br />

Nach wie vor verbringt er dafür 60 bis<br />

80 Stunden pro Woche in der Firma. Fast<br />

300 Familien verdienen in seinem Unternehmen<br />

ihren Lebensunterhalt.<br />

Und nach wie vor ist er den Gängeleien<br />

vom Finanzamt, Berufsgenossenschaft<br />

und anderen staatlichen Strukturen<br />

ausgesetzt. „Parasiten!“, schimpfte<br />

der Unternehmer seinen Ärger durchs<br />

Telefon. Schließlich hielt er inne:<br />

„Jetzt habe ich Sie mit meinem<br />

Kram von Ihrer Arbeit abgehalten und<br />

Sie mit meinen Sorgen und Nöten belastet.<br />

Dabei haben Sie sicher ganz andere<br />

Dinge zu tun“. Ich beruhigte ihn und<br />

antwortete: „Sie müssen sich nicht entschuldigen,<br />

manchmal braucht man einfach<br />

jemanden, der einem zuhört UND<br />

versteht „. Und wer sollte uns Unternehmer<br />

verstehen, wenn wir dazu nicht<br />

einmal selbst gegenseitig fähig wären?<br />

Mir kam der Rat von Winston Churchill<br />

ins Gedächtnis. Einem Hörsaal voll<br />

wissbegieriger Studenten gab er mit auf<br />

den Weg: „Geben Sie nie, nie, niemals<br />

auf!“<br />

Ihre Petra Tröger<br />

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Nachhaltigkeit durch Wandel<br />

Kommen Sie zum 4. Dialogtag im Netzwerk der Besten!<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 2/<strong>2019</strong><br />

Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

30<br />

Der 4. Dialogtag im Netzwerk der<br />

Besten wird zum Thema „Nachhaltigkeit<br />

durch Wandel“ am 5. April<br />

<strong>2019</strong> im ICC Würzburg stattfinden.<br />

Alte Bekannte begrüßen, neue Gesichter<br />

kennenlernen, Ideen und Gedanken austauschen<br />

– das Ganze ungezwungen bei<br />

einem kleinen Morgenimbiss. So starten<br />

viele Gäste schon vor dem offiziellen<br />

Begrüßungs-Check-in. Der Name ist Programm.<br />

Die Rede ist von den Dialogtagen<br />

der Oskar-Patzelt-Stiftung. Eine<br />

Form des Netzwerkens, die den lebendigen<br />

gegenseitigen Austausch zwischen<br />

Unternehmerpersönlichkeiten und<br />

anderen Netzwerkexperten mehr denn<br />

je in den Mittelpunkt rückt.<br />

Da das Netzwerk<br />

der Besten<br />

hervorragende<br />

Unternehmer<br />

umfasst, wird in<br />

zwei OPS-Power-<br />

Talks vor allem miteinander<br />

diskutiert.<br />

Im Podium stellen<br />

sich Unternehmerpersönlichkeiten<br />

der Diskussion, die<br />

beim „Großen Preis<br />

des Mittelstandes“<br />

nominiert oder ausgezeichnet<br />

wurden.<br />

Die Moderation dieser Talks übernehmen<br />

in bewährter Weise der Vorsitzende<br />

des Unternehmerbeirats der Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

Christian Kalkbrenner und<br />

das Mitglied des Unternehmerbeirats<br />

Detlef Kahrs.<br />

Am Vormittag geht es dabei um<br />

solche Herausforderungen der „Nachhaltigkeit<br />

durch Wandel“, die eher intern,<br />

im Unternehmen selbst entstehen. Diskutiert<br />

werden folgende Themen:<br />

1. Alterspyramide/Unternehmensnachfolge:<br />

Gibt es eine Schwacke-Liste für<br />

Unternehmen? – Der Weg zur realistischen<br />

Preisfindung beim Unternehmensverkauf.<br />

Attraktive Unternehmensdarstellung<br />

als Schlüssel zu den<br />

attraktiven Nachfolgern<br />

© Christian Kalkbrenner<br />

© Detlef Kahrs<br />

2. Fachkräftenachwuchs: Der deutsche<br />

Markt ist leer – der internationale nicht!<br />

Fehlende Spezialkenntnisse sind nicht<br />

das Problem – Motivation muss der<br />

Nachwuchs mitbringen. Lösungen dafür<br />

gibt es!<br />

3. Digitalisierung: Steuererklärung, Reisemanagement,<br />

Onlinemarketing und<br />

Co: best practice für das Tagesgeschäft.<br />

Datenklau, Cyberkriminalität und Malware:<br />

Bangemachen gilt nicht!<br />

4. Generation X, Generation Y: Sie sind<br />

besser als Ihr Ruf – der Versuch, sie<br />

zu verstehen. Überzeugungsstrategien<br />

und Führungskonzepte für jugendlichen<br />

Nachwuchs.<br />

Am Nachmittag geht es um externe Herausforderungen,<br />

die von außen an das<br />

Unternehmen herangetragen werden.<br />

Dazu gehören zum Beispiel:<br />

5. Bürokratie: Make or buy – sinnvolle<br />

Kooperationen mit Dienstleistern im<br />

Bürokratiedschungel. Mit welchen<br />

Mitteln behaupten sich Unternehmen<br />

gegen politischen Regulierungswahn.<br />

6. Politik, Handelsbarrieren, „Narzissten“:<br />

Gesprächsleitfaden für den Betriebsbesuch<br />

des Oberbürgermeisters. Schlüsselfigur<br />

MdL. Was tun, wenn der internationale<br />

Handel plötzlich einbricht?<br />

7. Konzerne bedrohen den Mittelstand:<br />

Wirklich? Das Wetter können wir nicht<br />

ändern, die Kleidung schon: Handlungsfähigkeit<br />

bewahren und die passende<br />

innere Einstellung finden. Wie wehren<br />

sich Mittelständler gegen kapitalstarke<br />

Wettbewerber? Best practice – wo David<br />

den Goliath geschlagen hat.<br />

8. Kooperation und Netzwerke: Kooperationen<br />

sind zu Beginn nur Kontakte.<br />

Danach muss etwas passieren. Geben<br />

und Nehmen auf Augenhöhe – Beispiele<br />

für Netzwerke, die auch in der GuV gut<br />

aussehen. Wie funktionieren Kooperationen<br />

unter Konkurrenten?<br />

Die Teilnehmer aus dem Netzwerk der<br />

Besten erwarten auch mehrere zukunftsorientierte<br />

Wortbeiträge. Prof. Dr. Rupert<br />

Gramss wird zum Thema „Nachhaltigkeit<br />

durch Wandel“ sprechen. Rupert<br />

Gramss war im Jahr 2001 Preisträger<br />

des „Großen Preises des Mittelstandes.<br />

Er forscht und lehrt heute an der Hochschule<br />

Weihenstephan-Triesdorf und ist<br />

Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats<br />

der Oskar-Patzelt-Stiftung.<br />

Gewürzt werden daher die Dialogtage<br />

von Erfahrungsberichten der beiden Stiftungsvorstände<br />

Petra Tröger und Helfried<br />

Schmidt. Allein die Teilnahme am<br />

Wettbewerb „Großer Preis des Mittelstandes“<br />

kann als Alleinstellungsmerkmal<br />

vermarktet werden. Das muss nicht<br />

aufwändig sein, wie an Paradebeispielen<br />

gezeigt und zur Nachahmung empfohlen<br />

wird: In Print und Web, in Presse<br />

und Akzidenzien, indoor und outdoor.<br />

Das Beste aus 25 Wettbewerbsjahren.<br />

Garantiert mindestens eine Idee für<br />

jeden Gast!<br />

Um im nationalen<br />

wie internationalen<br />

Wettbewerb<br />

bestehen zu können,<br />

stehen Mittelständler<br />

in Zeiten<br />

revolutionärer Veränderungen<br />

wie die<br />

Digitalisierung vor<br />

Investitionen in vielen Bereichen. Dafür<br />

müssen sich die Unternehmen zukunftssicher<br />

mit Kapital ausstatten. „Bankenunabhängig<br />

Finanzierung sichern“<br />

– wie das geht, erläutert Hans-Jürgen<br />

Friedrich, Vorstand der KFM Deutsche<br />

Mittelstand AG, in einem Auftaktvortrag.<br />

© Dialogtag<br />

© Hans-Jürgen Friedrich


© Johannes Wosilat<br />

4. Dialogtag<br />

im Netzwerk der Besten<br />

5. April <strong>2019</strong><br />

ICC und Maritim Würzburg<br />

Anmeldung unter<br />

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termine/tagungen.<br />

Anfragen per E-Mail an<br />

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<strong>PT</strong>-MAGAZIN 2/<strong>2019</strong><br />

Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

Abgerundet<br />

wird die Debatte in<br />

Würzburg von Prof.<br />

Dr. Roland Alter,<br />

Hochschule Heilbronn<br />

und Wissenschaftlicher<br />

Beirat<br />

der Oskar-Patzelt-Stiftung zum Thema<br />

„Digitalisierungs-Chancen ergreifen -<br />

oder verlieren.“ Der Betriebswirtschaftler<br />

ist Spezialist für „Strategisches<br />

Management“ und „Strategisches Controlling“<br />

mit langjähriger Praxiserfahrung<br />

in der Konzernzentrale der Siemens<br />

AG in München. Der TV-Experte (Schleckerinsolvenz)<br />

legt den Finger auf die<br />

Wunde: Warum gelang „Amazon“ sein<br />

internationaler Siegeszug? Warum ging<br />

„Quelle“ baden?<br />

Auch Dr. Dr.<br />

Cay von Fournier<br />

vom SchmidtColleg<br />

GmbH & Co. KG aus<br />

St. Gallen wird auf<br />

dem 4. Dialogtag<br />

wieder sprechen.<br />

Der Arzt und Unternehmer<br />

bewegt Menschen, die etwas<br />

bewegen. Mit Wissen, Humor und jeder<br />

Menge Praxisbeispielen. Diesmal geht es<br />

um das Thema „Unternehmerenergie“.<br />

Der Chemiker<br />

Markus Giesler<br />

von der Universität<br />

Düsseldorf stellt<br />

eine innovative<br />

Netzwerkidee vor,<br />

wie geschaffen für<br />

das „Netzwerk der<br />

Besten“: „Feinstaubreduzierung durch<br />

innovative Straßenbeläge“. Allein in<br />

Deutschland sorgt der Reifenabrieb auf<br />

© Matthias Stark<br />

© Cay von Fournier<br />

© Markus Giesler<br />

Straßen jährlich für bis zu 100.000 t Müll<br />

aus Mikroplastik, der über das Abwasser<br />

ins Meer gespült wird. Innovative<br />

Straßenbeläge könnten das in Zukunft<br />

minimieren. Markus Giesler wirbt für<br />

Ideen und Mitwirkung des Netzwerks<br />

der Besten.<br />

Unter dem Eindruck der bisher diskutierten<br />

Trendthemen starten am Nachmittag<br />

alle Teilnehmer beim OPS-Power-<br />

Workshop aktiv durch. „Niemand geht in<br />

die Pause ohne fünf sofort umsetzbare<br />

Ideen!“, brachte es Vorstand Petra Tröger<br />

auf den Punkt. Im intensiven Austausch<br />

miteinander, in Kleingruppen,<br />

strukturiert und moderiert, entwickelt<br />

jeder Gast seine EIGENE Agenda von<br />

Anregungen und Ideen. Zur Zielsetzung<br />

und Maßnahmenbestimmung. Zur Präsentation<br />

und Kommunikation. Zur Vernetzung<br />

und Verdichtung. In kurz-, mittel-<br />

und langfristiger Perspektive. Sofort<br />

umsetzbar. Im eigenen Unternehmen.<br />

Jeder nimmt mindestens fünf sofort<br />

umsetzbare Ideen mit zu den Themen<br />

1. Interne Herausforderungen<br />

2. Externe Herausforderungen<br />

3. Führungssystem und Marketing<br />

4. Digitalisierung und Innovation<br />

Ebenfalls eine feste Größe im Netzwerk<br />

der Besten sind die legendären<br />

Gesprächsabende der Oskar-Patzelt-<br />

Stiftung. Rund um ein Spezialitätenbuffet<br />

werden in lockerer Runde neue<br />

Anregungen weiterentwickelt und neue<br />

Kontakte vertieft. Bei diesem ungezwungenen<br />

Abendplausch in stilvoller<br />

Atmosphäre werden auch neue Kooperationen<br />

geschmiedet und Geschäfte<br />

angebahnt.<br />

Neugierig? Das ist auch gut so. Seien<br />

Sie dabei, wir freuen uns auf Sie! Wir<br />

laden Sie herzlich ein, unsere Dialogtage<br />

aktiv mitzugestalten! Netzwerken und<br />

Unterhaltung par excellence. Erkenntnisgewinn<br />

garantiert! ó<br />

© Johannes Wosilat<br />

31


Geld allein kauft keine Zukunft<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 2/<strong>2019</strong><br />

Wirtschaft<br />

32<br />

In<br />

der gesellschaftlichen Diskussion<br />

zum Klimaschutz dominiert<br />

seit Wochen nur das Thema „Kohleausstieg“,<br />

angetrieben durch eine<br />

politische Farbenlehre und durch die<br />

doch so „unabhängigen“ Medien hierzulande<br />

mit sichtbarem Genuss kolportiert.<br />

Wo bleiben so wichtige Themen<br />

wie Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit<br />

und Bezahlbarkeit? Schon deshalb<br />

würde ich „Kohlekommission“ zum<br />

Unwort des Jahres vorschlagen.<br />

Doch geht es beim Klimaschutz nur<br />

allein um den Energieträger Kohle? Und<br />

sind die alleinigen „Heilsbringer“ künftig<br />

Solarparks, die Böden weiter versiegeln<br />

und Windmühlen, die aus Wäldern herausragen<br />

und den Vogelflug behindern?<br />

Solche Fragen stellen die selbsternannten<br />

„Klimaschützer“ nicht.<br />

Die Wortführer der Diskussion wollen<br />

dem Normalbürger suggerieren, dass<br />

der Klimaschutz. existentiell in Gefahr<br />

sei, wenn Deutschland seine Klimaziele<br />

nicht erreiche. Nun ist ja unbestritten,<br />

dass es einen breiten gesellschaftlichen<br />

Konsens für das Erreichen der<br />

Klimaschutzziele gibt. Allerdings sind<br />

zur Zielerreichung alle gesellschaftlich<br />

relevanten Sektoren einzubeziehen, d.h.,<br />

neben dem Energiesektor auch solche<br />

Sektoren wie Verkehr, Landwirtschaft<br />

und Tourismus. Und dass die Ziele ohne<br />

gleichstrenge Auflagen in den europäischen<br />

Nachbarländern, wohl kaum zu<br />

erreichen sind.<br />

© Lothar Müller<br />

Kommission „Wachstum, Strukturwandel<br />

und Beschäftigung“<br />

Die Bundespolitik hat ein sehr anspruchsvolles<br />

nationales Treibhausgas-Minderungsziel<br />

für das Jahr 2030 vereinbart.<br />

Sie will gegenüber 1990 eine Reduzierung<br />

um 55 % erreichen. Zugleich soll<br />

der Anteil erneuerbarer Energien am<br />

Bruttostromverbrauch auf 65 % erhöht<br />

werden. Bislang ist jedoch völlig unklar,<br />

wie diese Ziele mit den Anforderungen<br />

einer sicheren und bezahlbaren Stromversorgung<br />

in Einklang zu bringen sind.<br />

Nun hat die Kommission „Wachstum,<br />

Strukturwandel und Beschäftigung“<br />

zur Beendigung der Kohleverstromung<br />

in Deutschland ihren Abschlussbericht<br />

vorgelegt. Die Kommission schlägt den<br />

Ausstieg aus der Kohleverstromung<br />

vor: Bis 2<strong>02</strong>2 sollen bereits 30 Prozent<br />

der installierten Kraftwerksleistung<br />

vom Netz gehen. Das Thema Sicherheit<br />

bei der Versorgung von Verbrauchern<br />

allgemein und insbesondere der energieintensiven<br />

Industrie nach dem Ausstieg<br />

aus der Kernkraft im Jahr 2<strong>02</strong>2<br />

wird kaum erwähnt. Experten verweisen<br />

darauf, dass sich bereits 2<strong>02</strong>3 eine<br />

Versorgungslücke abzeichnet und die<br />

Strompreise im europäischen Vergleich<br />

schon heute am Höchsten sind. Die Vorstellung<br />

von Bundeswirtschaftsminister<br />

Altmaier, Versorgungslücken dann durch<br />

Stromimporte aus Nachbarländern wie<br />

Frankreich (Atomstrom) oder Polen (Kohlestrom)<br />

auszugleichen, konterkarieren<br />

wohl die deutschen Klimaschutzziele.<br />

Gemeinde Niederwinkling – attraktiv, modern, wirtschaftsfreundlich<br />

die Kommune des Jahres 2010 und Premier-Kommune 2013<br />

Der Weg nach Niederwinkling – zentral in Ostbayern!<br />

Direkt an der Autobahnausfahrt Schwarzach/Niederwinkling der A3 Regensburg-Passau<br />

der Niederwinklinger Weg: „wo Unternehmer keine Bittsteller sind!“<br />

„Maßgeschneiderte“ Flächen, individuelle Lösungen, enge Kooperation mit Unternehmen und<br />

Abbau bürokratischer Hürden sorgen dafür, dass interessierten Firmen viele Wege erspart bleiben.<br />

Erfolgsbeteiligung der Gemeindebürger & Betriebe!<br />

Schuldenfrei, hohe Investitionsquote und Senkung der Realsteuerhebesätze<br />

Fazit: nachhaltige Finanzpolitik und harte Arbeit zahlen sich aus - auch in Krisenzeiten.<br />

starkes Fundament für die Zukunft<br />

Zeitgleich mit der Wohn- & Wirtschaftsentwicklung wird in die<br />

Infrastruktur investiert: nachhaltig, bedarfs- u. zielorientiert<br />

„Landflucht“ ist kein Thema!<br />

Die Einwohnerzahl ist ständig stetig steigend – und dass seit<br />

über 30 Jahren; um über 20 % allein in den letzten 10 Jahren<br />

Wohnen & Arbeiten vor Ort<br />

Weitsichtige & bedarfsorientierte Planungen ergeben günstige<br />

Konditionen im Verkauf .... und das trotz anhaltend hoher Nachfrage.<br />

die neue Großbaustelle - das Dorf- & Begegnungszentrum<br />

Auf über 12.000 m² werden u.a. für die Bereiche Gesundheit, med. Versorgung,<br />

Sport, Kultur, Bildung, Seniorenbetreuung, Wohnraum, Nahversorgung,<br />

etc. Gebäude in einem attraktiven Umfeld errichtet.<br />

Gemeinde Niederwinkling, Marktplatz 1, 94374 Schwarzach,<br />

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www.niederwinkling.de


Wie soll die Versorgungslücke<br />

geschlossen werden?<br />

Allein Jahreszahlen eines vorzeitigen<br />

Kohleausstiegs bestimmen die medialen<br />

Schlagzeilen. Wie aber soll die Versorgungslücke<br />

geschlossen werden? Diese<br />

Frage sollte in der politischen Diskussion<br />

auf der Agenda stehen. Im Jahr 2<strong>02</strong>2<br />

werden die Kernkraftwerke vom Netz<br />

gehen und damit auch keine Versorgungsleistung<br />

mehr erbringen. Die nach<br />

den Revierplänen auslaufenden Kohlevorräte<br />

der Tagebaue werden spätestens<br />

in den 2030er und 2040er Jahren dazu<br />

führen, dass die Braunkohlekraftwerke<br />

nach und nach aus dem Markt ausscheiden.<br />

Im Rahmen dieses Prozesses<br />

werden die Strompreise steigen und<br />

Wertschöpfung und Arbeitsplätze in der<br />

Braunkohlewirtschaft zurückgehen.<br />

Klimaschutz ist nur ein Ziel des<br />

energiepolitischen Zieldreiecks. Die wirtschaftliche,<br />

soziale und regionale Verantwortung<br />

muss gleichberechtigt berücksichtigt<br />

werden. Eine aktuelle Studie des<br />

Instituts der Deutschen Wirtschaft in<br />

Köln (IW) belegt, ein politischer Kohleausstieg<br />

führt zu Zusatzkosten in Höhe<br />

von nahezu 100 Milliarden Euro und<br />

gefährdet eine nachhaltige Strukturentwicklung.<br />

Ein durch den Klimaschutzplan<br />

2050 politisch forcierter Ausstieg<br />

aus der Braunkohle mit einem vorzeitigen<br />

Abschalten von Kraftwerken schon<br />

in den kommenden Jahren vernichtet<br />

bis 2<strong>02</strong>5 mindestens 36.000 hochqualifizierte<br />

Arbeitsplätze, bis 2030 würden<br />

rund 50.000 Menschen ihren Arbeitsplatz<br />

verlieren. Somit gefährdet ein übereilter<br />

Ausstieg aus der Braunkohle einen<br />

erfolgreichen und langfristig angelegten<br />

Strukturwandel in den Braunkohleregionen.<br />

Im Koalitionsvertrag ist gleich<br />

mehrfach verankert, dass die Themen<br />

Klimaschutz, Versorgungssicherheit und<br />

Wirtschaftlichkeit der Stromversorgung<br />

gleichrangig zu berücksichtigen sind.<br />

Ist ein kurzfristiger Strukturwandel<br />

volkswirtschaftlich realistisch?<br />

Die Analyse der Strukturwandelvoraussetzungen<br />

in den Revieren zeigt, es gibt<br />

kurzfristig keine Strukturen, die einen<br />

schnellen Kohleausstieg auffangen<br />

können. Denn die bestehenden Strukturen<br />

werden weder im Hinblick auf<br />

die Beschäftigung noch hinsichtlich der<br />

Wertschöpfung innerhalb der nächsten<br />

zehn Jahre einen Beitrag leisten können,<br />

um die heutigen Beiträge der Braunkohlewirtschaft<br />

in den Regionen zu ersetzen.<br />

Daran ändern auch die in Aussicht<br />

gestellten finanziellen Zuschüsse des<br />

Bundes wenig. Geld allein kauft keine<br />

Zukunft, so brachte es Dr. Helmar Rendez,<br />

Vorstandsvorsitzender DEBRIV, dem<br />

Bundesverband Braunkohle kürzlich auf<br />

den Punkt.<br />

Braucht eine sichere Energieversorgung<br />

noch die Braunkohle?<br />

Ohne die Braunkohle ist der Transformationsprozess<br />

nicht machbar. Die Erneuerbaren<br />

speisen stark schwankend in<br />

Über den Autor<br />

Verleger und Publizist Dr.-Ing. Lothar<br />

Müller (www.themen-magazin.de) ist der<br />

Oskar-Patzelt-Stiftung seit ihrer Gründung<br />

als Partner verbunden und bringt seine<br />

langjährigen Erfahrungen als Unternehmer<br />

und in der Energiewirtschaft ein.<br />

das Netz ein und sind nicht sicher verfügbar.<br />

Moderne Braunkohlekraftwerke<br />

übernehmen diese Regelaufgabe und<br />

machen das heutzutage genauso flexibel<br />

wie Gaskraftwerke. Nur mit dieser<br />

Flexibilität kann die schwankende<br />

Einspeisung aus erneuerbaren Energien<br />

ausgeglichen werden. Braunkohlekraftwerke<br />

sind somit kein Gegensatz, sondern<br />

sie sind ein idealer und gleichzeitig<br />

unverzichtbarer Partner der erneuerbaren<br />

Energien.<br />

Die deutsche Braunkohlenindustrie<br />

betreibt effiziente und flexible Kraftwerke<br />

für eine subventionsfreie Stromund<br />

Wärmeproduktion, sie steht für eine<br />

international vorbildliche Rekultivierung<br />

und qualifizierte Arbeit. Die heimische<br />

Braunkohle ist aus der Energieversorgung<br />

in Deutschland noch für Jahrzehnte<br />

nicht wegzudenken. Sie stellt bei der<br />

Strom-Grundlastversorgung sicher, dass<br />

wir 365 Tage im Jahr Tag und Nacht Strom<br />

haben, ganz egal ob der Wind weht und<br />

die Sonne scheint oder nicht. ó<br />

33<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 2/<strong>2019</strong><br />

Wirtschaft


Geld allein kauft keine Zukunft<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 2/<strong>2019</strong><br />

Wirtschaft<br />

32<br />

In<br />

der gesellschaftlichen Diskussion<br />

zum Klimaschutz dominiert<br />

seit Wochen nur das Thema „Kohleausstieg“,<br />

angetrieben durch eine<br />

politische Farbenlehre und durch die<br />

doch so „unabhängigen“ Medien hierzulande<br />

mit sichtbarem Genuss kolportiert.<br />

Wo bleiben so wichtige Themen<br />

wie Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit<br />

und Bezahlbarkeit? Schon deshalb<br />

würde ich „Kohlekommission“ zum<br />

Unwort des Jahres vorschlagen.<br />

Doch geht es beim Klimaschutz nur<br />

allein um den Energieträger Kohle? Und<br />

sind die alleinigen „Heilsbringer“ künftig<br />

Solarparks, die Böden weiter versiegeln<br />

und Windmühlen, die aus Wäldern herausragen<br />

und den Vogelflug behindern?<br />

Solche Fragen stellen die selbsternannten<br />

„Klimaschützer“ nicht.<br />

Die Wortführer der Diskussion wollen<br />

dem Normalbürger suggerieren, dass<br />

der Klimaschutz. existentiell in Gefahr<br />

sei, wenn Deutschland seine Klimaziele<br />

nicht erreiche. Nun ist ja unbestritten,<br />

dass es einen breiten gesellschaftlichen<br />

Konsens für das Erreichen der<br />

Klimaschutzziele gibt. Allerdings sind<br />

zur Zielerreichung alle gesellschaftlich<br />

relevanten Sektoren einzubeziehen, d.h.,<br />

neben dem Energiesektor auch solche<br />

Sektoren wie Verkehr, Landwirtschaft<br />

und Tourismus. Und dass die Ziele ohne<br />

gleichstrenge Auflagen in den europäischen<br />

Nachbarländern, wohl kaum zu<br />

erreichen sind.<br />

© Lothar Müller<br />

Kommission „Wachstum, Strukturwandel<br />

und Beschäftigung“<br />

Die Bundespolitik hat ein sehr anspruchsvolles<br />

nationales Treibhausgas-Minderungsziel<br />

für das Jahr 2030 vereinbart.<br />

Sie will gegenüber 1990 eine Reduzierung<br />

um 55 % erreichen. Zugleich soll der<br />

Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch<br />

auf 65 % erhöht werden.<br />

Bislang ist jedoch völlig unklar, wie diese<br />

Ziele mit den Anforderungen einer sicheren<br />

und bezahlbaren Stromversorgung<br />

in Einklang zu bringen sind.<br />

Nun hat die Kommission „Wachstum,<br />

Strukturwandel und Beschäftigung“<br />

zur Beendigung der Kohleverstromung<br />

in Deutschland ihren Abschlussbericht<br />

vorgelegt. Die Kommission schlägt den<br />

Ausstieg aus der Kohleverstromung vor:<br />

Bis 2<strong>02</strong>2 sollen bereits 30 Prozent der installierten<br />

Kraftwerksleistung vom Netz<br />

gehen. Das Thema<br />

Sicherheit bei der<br />

Versorgung von Verbrauchern<br />

allgemein<br />

und insbesondere der<br />

energieintensiven<br />

Industrie nach dem<br />

Ausstieg aus der Kernkraft<br />

im Jahr 2<strong>02</strong>2 wird<br />

kaum erwähnt. Experten<br />

verweisen darauf,<br />

dass sich bereits 2<strong>02</strong>3<br />

eine Versorgungslücke<br />

abzeichnet und die<br />

Strompreise im europäischen<br />

Vergleich<br />

schon heute am Höchsten sind. Die Vorstellung<br />

von Bundeswirtschaftsminister<br />

Altmaier, Versorgungslücken dann durch<br />

Stromimporte aus Nachbarländern wie<br />

Frankreich (Atomstrom) oder Polen (Kohlestrom)<br />

auszugleichen, konterkarieren<br />

wohl die deutschen Klimaschutzziele.<br />

Wie soll die Versorgungslücke<br />

geschlossen werden?<br />

Allein Jahreszahlen eines vorzeitigen<br />

Kohleausstiegs bestimmen die medialen<br />

Schlagzeilen. Wie aber soll die Versorgungslücke<br />

geschlossen werden? Diese<br />

Frage sollte in der politischen Diskussion<br />

auf der Agenda stehen. Im Jahr 2<strong>02</strong>2<br />

werden die Kernkraftwerke vom Netz<br />

gehen und damit auch keine Versorgungsleistung<br />

mehr erbringen. Die nach<br />

den Revierplänen auslaufenden Kohle-<br />

Stadt Großröhrsdorf<br />

Herzlich willkommen in der Stadt<br />

Großröhrsdorf mit den Ortsteilen<br />

Kleinröhrsdorf, Bretnig und Hauswalde<br />

und herzlichen Dank für Ihr<br />

Interesse an unserer lebens- und<br />

liebenswerten Kleinstadt im Oberen<br />

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Mit dieser „virtuellen“ Tür bieten<br />

wir Ihnen einen schnellen und einfachen<br />

Zugang zu den wichtigsten<br />

Informationen rund um das Leben<br />

in unserer wunderschönen Stadt.<br />

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Kommune des Jahres 2017


vorräte der Tagebaue werden spätestens<br />

in den 2030er und 2040er Jahren dazu<br />

führen, dass die Braunkohlekraftwerke<br />

nach und nach aus dem Markt ausscheiden.<br />

Im Rahmen dieses Prozesses<br />

werden die Strompreise steigen und<br />

Wertschöpfung und Arbeitsplätze in der<br />

Braunkohlewirtschaft zurückgehen.<br />

Klimaschutz ist nur ein Ziel des<br />

energiepolitischen Zieldreiecks. Im Koalitionsvertrag<br />

der Bundesregierung ist<br />

deshalb verankert, dass die Themen Klimaschutz,<br />

Versorgungssicherheit und<br />

Wirtschaftlichkeit der Stromversorgung<br />

gleichrangig zu berücksichtigen sind.<br />

Eine aktuelle Studie des Instituts der<br />

Deutschen Wirtschaft in Köln (IW) belegt,<br />

ein politischer Kohleausstieg führt zu<br />

Zusatzkosten in Höhe von nahezu 100<br />

Milliarden Euro und gefährdet eine<br />

nachhaltige Strukturentwicklung. Ein<br />

durch den Klimaschutzplan 2050 politisch<br />

forcierter Ausstieg aus der Braunkohle<br />

mit einem vorzeitigen Abschalten<br />

von Kraftwerken schon in den kommenden<br />

Jahren vernichtet bis 2<strong>02</strong>5 mindestens<br />

36.000 hochqualifizierte Arbeitsplätze,<br />

bis 2030 würden rund 50.000<br />

Menschen ihren Arbeitsplatz verlieren.<br />

Somit gefährdet ein übereilter Ausstieg<br />

aus der Braunkohle einen erfolgreichen<br />

und langfristig angelegten Strukturwandel<br />

in den Braunkohleregionen. Und es<br />

soll an dieser Stelle daran erinnert werden,<br />

der Braunkohleausstieg in den ostdeutschen<br />

Revieren war längst für 2045<br />

beschlossen. Warum also dieser politische<br />

Aktionismus und volkswirtschaftliche<br />

Unsinn, den Gesamtprozess gegen<br />

jede Vernunft politisch zu verkürzen?<br />

Ist ein kurzfristiger Strukturwandel<br />

volkswirtschaftlich realistisch?<br />

Die Analyse der Strukturwandelvoraussetzungen<br />

in den Revieren zeigt, es gibt<br />

kurzfristig keine Strukturen, die einen<br />

schnellen Kohleausstieg auffangen können.<br />

Denn die bestehenden Strukturen<br />

werden weder im Hinblick auf die<br />

Beschäftigung noch hinsichtlich der Wertschöpfung<br />

innerhalb der nächsten zehn<br />

Jahre einen Beitrag leisten können, um<br />

die heutigen Beiträge der Braunkohlewirtschaft<br />

in den Regionen zu ersetzen.<br />

Daran ändern auch die in Aussicht gestellten<br />

finanziellen Zuschüsse des Bundes<br />

wenig. Geld allein kauft keine Zukunft, so<br />

brachte es Dr. Helmar Rendez, Vorstandsvorsitzender<br />

DEBRIV, dem Bundesverband<br />

Braunkohle kürzlich auf den Punkt.<br />

Über den Autor<br />

Verleger und Publizist Dr.-Ing. Lothar<br />

Müller (www.themen-magazin.de) ist der<br />

Oskar-Patzelt-Stiftung seit ihrer Gründung<br />

als Partner verbunden und bringt seine<br />

langjährigen Erfahrungen als Unternehmer<br />

und in der Energiewirtschaft ein.<br />

Braucht eine sichere Energieversorgung<br />

noch die Braunkohle?<br />

Ohne die Braunkohle ist der Transformationsprozess<br />

nicht machbar. Die<br />

Erneuerbaren speisen stark schwankend<br />

in das Netz ein und sind nicht sicher<br />

verfügbar. Mit der Flexibilität moderner<br />

Kohlekraftwerke kann die schwankende<br />

Einspeisung aus Erneuerbaren zur Sicherung<br />

einer subventionsfreien Strom- und<br />

Wärmeversorgung ausgeglichen werden.<br />

Die heimische Braunkohle ist aus der<br />

Energieversorgung in Deutschland noch<br />

für Jahrzehnte nicht wegzudenken. Sie<br />

stellt bei der Strom-Grundlastversorgung<br />

sicher, dass wir 365 Tage im Jahr Tag und<br />

Nacht Strom haben, ganz egal ob der<br />

Wind weht und die Sonne scheint oder<br />

nicht. ó<br />

33<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 2/<strong>2019</strong><br />

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Vorsicht bei grenzenloser Liebe<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 2/<strong>2019</strong><br />

Einschneidende Neuerungen im<br />

europäischen Güterrecht erfordern<br />

Weitblick. Heiratswilligen Paaren<br />

mit internationalem Bezug drohen<br />

finanzielle Nachteile.<br />

Wirtschaft<br />

34<br />

Liebe macht bekanntlich nicht vor Ländergrenzen halt.<br />

Immer häufiger kommt es zu Partnerschaften mit internationalem<br />

Bezug. Dazu zählen nicht nur binationale Paare, bei<br />

denen ein Partner einen ausländischen Pass hat. Gleiches gilt<br />

auch für deutsch-deutsche Paare, die längere Zeit im Ausland<br />

wohnen wie Auswanderer, Auslandsrentner, Pflegetouristen<br />

oder Expatriates. Oder auch Partnerschaften mit ausländischer<br />

Staatsangehörigkeit, die als Einwanderer oder Impatriates in<br />

Deutschland Fuß fassen.<br />

Zwei aktuelle EU-Verordnungen (EuGüVO und EuPartVO)<br />

haben für diese Gruppen das Güterrecht grundlegend verändert.<br />

Hiernach entscheidet in erster Linie der Lebensmittelpunkt und<br />

nicht die Staatsangehörigkeit über das maßgebliche Güterrecht.<br />

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Ziel ist es, im Scheidungsfall die Vermögensauseinandersetzungen<br />

von Eheleuten mit internationalem Bezug zu vereinfachen.<br />

Die Neuerungen betreffen alle Eheleute, die ab dem<br />

Stichtag 29. Januar <strong>2019</strong> heiraten oder eine Güterrechtswahl<br />

treffen. Gleiches gilt für eingetragene Lebenspartnerschaften.<br />

Die neuen Bestimmungen gelten EU-weit, mit Ausnahme von<br />

Großbritannien, Irland und Dänemark sowie einem Großteil der<br />

osteuropäischen Staaten.<br />

Heiratswillige aufgepasst<br />

Bislang galt bei Eheschließungen mit gleichen Staatsangehörigkeiten<br />

stets das Güterrecht des betreffenden Landes. Von<br />

nun an gilt für alle neuen Eheschließungen und Güterrechtsvereinbarungen<br />

grundsätzlich das Güterrecht des Landes, in<br />

dem die Ehepaare ihren „ersten gemeinsamen gewöhnlichen<br />

Aufenthalt“ haben. Wer glaubt, ein Wohnsitz reiche dafür aus,<br />

wiegt sich in trügerischer Sicherheit. Entscheidend sind immer<br />

die gesamten Lebensumstände, was im Einzelfall abzuwägen ist.<br />

Aus den Neuregelungen ergeben sich weitreichende Folgen<br />

wie nachfolgende Fallbeispiele verdeutlichen. Betroffene sollten<br />

umgehend die Auswirklungen für ihre Lebenssituation prüfen<br />

und klare güterrechtliche Verhältnisse schaffen. Untätigkeit ist<br />

fehl am Platz: Im Falle einer Scheidung drohen erhebliche finanzielle<br />

Nachteile. Mitunter eröffnen die Neuregelungen auch<br />

attraktive Gestaltungsoptionen, die genutzt werden sollten.<br />

Von den Neuregelungen sind im Prinzip alle künftigen<br />

Eheschließungen betroffen. Schließlich ändern sich die Lebensumstände<br />

im Laufe der Zeit und ein ausländischer Wohnsitz<br />

ist keine Seltenheit mehr. Deshalb ist grundsätzlich Weitblick<br />

gefragt. Heiratswillige sollten kein Risiko eingehen und klare<br />

Regelungen für den Güterstand treffen, die eine flexible Lebensplanung<br />

ermöglichen und böse Überraschungen vermeiden.<br />

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Risiken im Blick<br />

Wenn ein deutsches Paar etwa in Italien heiratete und dort<br />

seinen ersten gemeinsamen gewöhnlichen Aufenthalt hatte, so<br />

galt bislang das deutsche Güterrecht und damit die Zugewinngemeinschaft.<br />

Das ist jetzt passé: In diesem Fall kommt für neue<br />

Eheschließungen nun das italienische Güterrecht zum Tragen,<br />

womöglich ohne dass die Eheleute sich darüber im Klaren sind.<br />

Das italienische Güterrecht weicht komplett von dem deutschen<br />

Pendant ab. Es ist eine Mischung aus Gütergemeinschaft<br />

und Gütertrennung. Das Gleiche gilt für den umgekehrten Fall:<br />

Heiratet ein italienisches Paar in Deutschland, wo es auch seinen<br />

ersten gemeinsamen Aufenthalt hat, so findet automatisch<br />

das deutsche Güterrecht Anwendung. Nur wenn die Eheleute<br />

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zum Zeitpunkt der Eheschließung unterschiedliche<br />

gewöhnliche Aufenthalte<br />

haben, greift hilfsweise das Güterrecht<br />

der gemeinsamen Staatsangehörigkeit.<br />

Das Güterrecht ist europaweit sehr<br />

unterschiedlich. Kommt französisches<br />

Güterrecht zur Anwendung, wird ab<br />

dem Tag der Eheschließung bei einem<br />

Immobilienkauf des Ehemanns die<br />

Ehefrau automatisch Miteigentümerin.<br />

Wer solche güterrechtlichen Fallstricke<br />

umgehen möchte, sollte dringend aktiv<br />

werden und vertragliche Vorkehrungen<br />

treffen.<br />

Für Klarheit sorgen<br />

Die Neuregelungen bieten auch die<br />

Möglichkeit einer Rechtswahl. Eheleute<br />

können gemeinsam eine Wahl treffen,<br />

welches Güterrecht zur Anwendung<br />

kommen soll. Dies kann das Güterrecht<br />

eines Landes sein, in dem einer der Eheleute<br />

wohnt oder dessen Staatsangehörigkeit<br />

einer der Ehepartner besitzt.<br />

Bei Eheleuten mit unterschiedlichen<br />

Staatsangehörigkeiten und verschiedenen<br />

Wohnsitzen im Ausland stehen<br />

verschiedene Rechtsordnungen zur<br />

Wahl. Betroffene sollten grundsätzlich<br />

prüfen, ob sie von der Möglichkeit der<br />

Rechtswahl Gebrauch machen wollen.<br />

So sorgen sie für klare Verhältnisse und<br />

bestimmen ein vorteilhaftes Güterrecht<br />

für ihre Belange (siehe Infokasten „Das<br />

richtige Vorgehen“).<br />

In vielen Fällen ist das deutsche<br />

Güterrecht erste Wahl. Die Zugewinngemeinschaft<br />

deutschen Rechts bietet<br />

überdies für den Erbfall einige steuerliche<br />

Optimierungsmöglichkeiten. Eheschließungen,<br />

die eventuell die Anwendung<br />

des Güterrechts einer fremden<br />

Rechtsordnung auslösen, bergen große<br />

Risiken. Heiratswillige sollten vorab<br />

unbedingt einen erfahrenen Spezialisten<br />

für Fragen des internationalen Familien-<br />

und Erbrechts hinzuziehen. So lassen<br />

sich viele Unsicherheiten umgehen<br />

und faire und vorteilhafte Lösungen für<br />

die Eheleute finden. ó<br />

Das richtige Vorgehen<br />

Viele Partnerschaften haben einen internationalen<br />

Bezug oder können ihn erlangen.<br />

Wichtig ist, rechtliche Konsequenzen frühzeitig<br />

zu registrieren und vorausschauend<br />

zu handeln.<br />

1. Folgen erkennen: Deutsche Paare, die<br />

im Ausland heiraten und dort wohnen,<br />

unterliegen unter Umständen<br />

dem dortigen Güterrecht. Auch längere<br />

Auslandsaufenthalte und wechselnde<br />

Wohnsitze können nationales Recht<br />

aushebeln.<br />

2. Rechtssysteme vergleichen: Betroffene<br />

sollten die Vorteile und steuerlichen<br />

Konsequenzen der jeweiligen Rechtssysteme<br />

vergleichen. In vielen südeuropäischen<br />

Rechtsordnungen besteht<br />

eine Mischung aus Gütergemeinschaft<br />

und Gütertrennung, die im Scheidungsfall<br />

für den wohlhabenderen Ehegatten<br />

ungünstig ist.<br />

3. Rechtswahl treffen: Bei Eheschließungen<br />

ab dem 29.1.<strong>2019</strong> sollten Eheleute<br />

eine Rechtswahl bezüglich des Güterrechts<br />

treffen. Sie sind auf der sicheren<br />

Seite, wenn sie die Rechtswahl notariell<br />

beurkunden. Im Zuge dessen können<br />

sie auch eine Rechtswahl für das<br />

anwendbare Erbrecht treffen, das auch<br />

aus einem abweichenden Land stammen<br />

kann.<br />

(Quelle: BKL Fischer Kühne + Partner,<br />

www.bkl-law.de)<br />

Über den Autor<br />

Andreas Otto Kühne ist Rechtsanwalt,<br />

Fachanwalt für Erbrecht und Partner der<br />

Kanzlei BKL Fischer Kühne + Partner. Seine<br />

besondere Expertise in Fragen des nationalen<br />

und internationalen Erbrechts gibt<br />

er als Autor und Dozent weiter.<br />

35<br />

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Wirtschaft<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 2/<strong>2019</strong><br />

36<br />

© industrieblick - Fotolia<br />

Faszination<br />

deutscher Mittelstand<br />

Was macht den deutschen Mittelstand eigentlich so erfolgreich?<br />

Warum beneiden uns so viele<br />

andere Volkswirtschaften um<br />

dieses unternehmerische Segment? Wie<br />

steht es um den deutschen Mittelstand<br />

bei all den großen Herausforderungen?<br />

Sind wir uns der DNA unserer Schnellboote<br />

der deutschen Wirtschaft wirklich<br />

bewusst? Was ist Mittelstand?<br />

Über diese Frage lässt sich vortrefflich<br />

streiten. Wissenschaft, Wirtschaft<br />

und Politik halten mannigfache Definitionen<br />

bereit. Die unterschiedlichen<br />

Definitionen führen dazu, dass mehr<br />

oder weniger mittelständisch geprägte<br />

Unternehmen in den Statistiken erfasst<br />

werden. In vielen Fällen bestimmen Zahlen,<br />

Daten und Fakten wie z.B. die Zahl<br />

der Beschäftigten, der erzielte Jahresumsatz,<br />

die Bilanzgröße oder die Eigentumsverhältnisse<br />

die geführten Statistiken.<br />

Lässt sich damit der deutsche<br />

Mittelstand wirklich definieren?<br />

Unser Mittelstand:<br />

Wussten Sie schon…<br />

• … 99,5% der Unternehmen sind den<br />

kleinen und mittleren Unternehmen<br />

(KMU) zuzuordnen. Diese Unternehmen<br />

beschäftigen rund 63% der<br />

Arbeitnehmer und erzielen ca. 54%<br />

der Wertschöpfung. (Quelle: europäische<br />

Kommission) Um diese Vielfalt<br />

von Unternehmen wird Deutschland<br />

beneidet.<br />

• … Industrie 4.0 ist bei mittelständischen<br />

Unternehmen schon längst<br />

Realität! Ein Fünftel der mittelständischen<br />

Unternehmen prescht voran<br />

und setzt voll auf die Digitalisierung.<br />

Ob bei der Erschließung neuer<br />

Vertriebswege, bei der Entwicklung<br />

neuer Produkte, bei Abläufen in der<br />

Produktion und bei der Vernetzung<br />

ihrer Wertschöpfungsketten. (Quelle:<br />

Studie „Unternehmen Zukunft: Transformation<br />

trifft Tradition“, TNS Infratest<br />

im Auftrag der Commerzbank)<br />

• … der Mittelstand ist digital! Immer<br />

mehr mittelständische Unternehmen<br />

vernetzen Ihre Fertigungsprozesse<br />

mit Technologien wie Cloud, Big Data,<br />

M2M und Mobile. Bereits 72% aller<br />

Maschinen- und Anlagenbauer sind<br />

„Digital Follower“ (Quelle: „Digitalisieren<br />

Sie schon?“, Lünendonk)<br />

• … der deutsche Mittelstand prägt<br />

das Bild Deutschlands nach außen!<br />

Rund 350.000 deutsche Unternehmen<br />

erwirtschaften zumindest einen<br />

Teil ihrer Umsätze durch Export.<br />

Davon gehören 98% zum Mittelstand.<br />

(Quelle: Institut für Mittelstandsforschung<br />

- Bonn) Und das Institut<br />

Oxford Economics der gleichnamigen<br />

Elite-Uni prognostizierte, dass 2016<br />

bereits jeder zweite deutsche Mittelständler<br />

die Hälfte seines Jahresumsatzes<br />

im Ausland erwirtschaften<br />

wird.<br />

• … der deutsche Mittelstand ist solide<br />

finanziert! Lag die Eigenkapitalquote<br />

der mittelständischen Unternehmen<br />

im Geschäftsjahr 2014 im<br />

Durchschnitt noch bei knapp 30%, ist<br />

sie mittlerweile auf 40% gestiegen<br />

(Quelle: Statistisches Bundesamt und<br />

DSGV, S-Mittelstands-Fitnessindex)<br />

• … der deutsche Mittelstand wird<br />

weiblich! Jedes fünfte mittelständische<br />

Unternehmen wird bereits von<br />

einer Frau geführt und die Tendenz ist<br />

steigend (Quelle: KfW 2015)<br />

• … der deutsche Mittelstand ist Wachstumsfaktor!<br />

In den vergangenen Jahren<br />

wuchs der deutsche Mittelstand<br />

überdurchschnittlich. Dafür erhielt<br />

er von der europäischen Kommission<br />

Bestnoten. Die Umsatzrendite liegt<br />

bei soliden 4,9% (Quelle: europäische<br />

Kommission, DSGV, S-Mittelstands-<br />

Fitnessindex,)


© industrieblick - Fotolia<br />

… das Mittelstand eine<br />

Mentalitätsfrage ist?<br />

Die oben genannten Ergebnisse können<br />

sich (weltweit!) sehen lassen. Wer<br />

von Made in Germany spricht, kommt<br />

am deutschen Mittelstand nicht vorbei.<br />

Die U.S.A. lobt den German Mittelstand<br />

und sieht in ihm „the german wunderwaffe“.<br />

Versuche, dass Erfolgskonzept zu<br />

kopieren sind bislang noch nicht gelungen.<br />

Also was macht den Mittelstand so<br />

erfolgreich?<br />

In erster Linie geht es um unternehmerische<br />

Persönlichkeiten, um die<br />

Bereitschaft für das Unternehmen und<br />

für seine Mitarbeiter Verantwortung zu<br />

übernehmen. Mittelständische Unternehmen<br />

zeichnen sich durch flache Hierarchien<br />

und kurze Entscheidungswege<br />

aus und sind regional verbunden. Engagement<br />

und Leidenschaft für die eigenen<br />

Produkte und Dienstleistungen, Vorbild<br />

und Teamgeist, Zuverlässigkeit und<br />

Hilfsbereitschaft, Disziplin im Denken<br />

und im Handeln werden nicht nur vom<br />

Unternehmer selbst sondern auch von<br />

seinen Mitarbeitern gefordert. Schnelle<br />

und konsequente Entscheidungen, die<br />

mitunter auch schwer fallen und eine<br />

gute Beziehung zu Mitarbeitern, Lieferanten<br />

und Kunden, aus denen sich<br />

frühzeitig neue Trends ableiten lassen,<br />

machen diese Unternehmen zu Schnellbooten<br />

unserer Volkswirtschaft. Und die<br />

Vielfalt dieser Schnellboote bewerkstelligen<br />

zahlreiche Innovationen, sichern<br />

Arbeitsplätze, sind die Basis für sprudelnde<br />

Steuereinnahmen und unseren<br />

Volkswohlstand. Der Mittelstand – von<br />

kleinen Handwerksunternehmen bis<br />

großen familiengeführten Industrieunternehmen<br />

– hat sich über mehr als<br />

100 Jahren in Deutschland entwickelt.<br />

Mittelstand: Das ist eine Frage der unternehmerischen<br />

Einstellung.<br />

Eine attraktive Rendite „Made by<br />

Mittelstand“! Wir lieben Mittelstand…<br />

Der Deutsche Mittelstandsanleihen<br />

FONDS ist ein offener Rentenfonds und<br />

investiert hauptsächlich in ausgewählte<br />

Anleihen von Unternehmen des deutschen<br />

Mittelstands. Das Kernstück des<br />

Investmentansatzes ist das umfassende<br />

KFM-Scoring-Modell, das speziell für den<br />

Deutschen Mittelstandsanleihen FONDS<br />

entwickelt wurde. Hierdurch werden<br />

die Mittelstandsanleihen herausgefiltert,<br />

die ein besonders attraktives Rendite/Soliditätsprofil<br />

aufweisen. Aus den<br />

Gesprächen mit der Geschäftsführung<br />

stellen wir fest, dass die ausgewählten<br />

mittelständischen Unternehmen verantwortungsbewusst<br />

mit den anvertrauten<br />

Geldern umgehen und ein Investment<br />

zu empfehlen ist. Wir sind davon<br />

überzeugt, dass sorgfältig ausgewählte<br />

Investments in mittelständische Unternehmen<br />

lohnenswert und sinnstiftend<br />

sind. Lohnenswert, weil die Geldanlage<br />

mit attraktiven Renditen vergütet wird.<br />

Sinnstiftend, weil damit die Grundlage<br />

für den Erhalt und den Aufbau weiterer<br />

Arbeitsplätze geschaffen wird. Seit der<br />

Fondsauflage Ende 2013 bis zum Auswertungsstichtag<br />

Ende 2017 konnte der<br />

Deutsche Mittelstandsanleihen FONDS<br />

eine Gesamtrendite (Wertzuwachs<br />

inkl. Ausschüttungen) von 19,8% erzielen.<br />

Daraus errechnet sich eine jährliche<br />

Rendite von 4,62%. In Bezug auf<br />

risikoadäquate Performance erzielte der<br />

Anleihefonds sowohl bei der kurzfristigen<br />

Sharpe Ratio (2017: 4,21) als auch bei<br />

der langfristigen Sharpe Ratio (5 Jahre:<br />

3,24) ein besonders attraktives Rendite/<br />

Risiko-Verhältnis und konnte damit eine<br />

deutliche Überrendite erwirtschaften.<br />

Darüber hinaus zeichnet sich der Rentenfonds<br />

durch seine besonders geringe<br />

Volatilität und hohe Transparenz aus.<br />

… und mahnen die Politik an, mittelständisches<br />

Unternehmertum zu<br />

fördern!<br />

Damit die aufgebauten Arbeitsplätze<br />

erhalten bleiben, den privaten Anlegern<br />

und institutionellen Investoren auch<br />

künftig attraktive Renditen zur Verfügung<br />

stehen, kommt es aus unserer Sicht<br />

ganz besonders darauf an, das mittelständische<br />

Unternehmertum zu fördern.<br />

Viele mittelständische Unternehmen<br />

suchen händeringend einen Nachfolger.<br />

Die demografische Entwicklung und<br />

die fehlende Förderung des mittelständischen<br />

Unternehmertums durch die<br />

Politik wirft schon heute die Schatten<br />

voraus. Hier müssen schnell Rahmenbedingungen<br />

geschaffen werden, die dazu<br />

beitragen, dass die Mehrzahl unserer<br />

Schnellboote erhalten bleibt. Es müssen<br />

Unternehmer ausgebildet werden, bei<br />

denen die mittelständische Mentalität<br />

gefördert wird. Unternehmer zu sein<br />

bedeutet Risiken einzugehen, um Chancen<br />

zu verwirklichen. Das ist auch beim<br />

Auto fahren nicht anders. Hier bewegen<br />

wir ein Risiko, dass uns die Chance nach<br />

mehr Mobilität gibt und uns schneller<br />

zu einem Ziel bringt. Bevor wir aber<br />

das Fahrzeug im Straßenverkehr nutzen<br />

dürfen, lernen wir es zu fahren und die<br />

Risikomessinstrumente zu nutzen. Ohne<br />

Tachometer, Benzin- und Öldruckanzeige<br />

oder anderen technischen Hilfsmittel<br />

würde ein verantwortungsbewusster<br />

Fahrer sein Fahrzeug gewiss nicht steuern.<br />

Oskar- Patzelt- Stiftung fördert und<br />

achtet schon seit 25 Jahren diese<br />

unternehmerische Leistung<br />

Mit dem Großen Preis des Mittelstandes<br />

würdigt die Oskar-Patzelt-Stiftung schon<br />

seit 25 Jahren die herausragenden Leistungen<br />

mittelständischer Unternehmen.<br />

Wer die Mentalität des Mittelstands<br />

kennenlernen möchte, dem empfehle<br />

ich besonders die anstehenden Preisverleihungen<br />

im Herbst dieses Jahres. In<br />

den Preisverleihungen wird eines ganz<br />

deutlich: Die Individualität und Vielfalt<br />

unseres deutschen Mittelstands, dem<br />

wir alle so viel zu verdanken haben! ó<br />

Hans-Jürgen Friedrich<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

KFM Deutsche Mittelstand AG<br />

Rathausufer 10 - 4<strong>02</strong>13 Düsseldorf<br />

www.kfmag.de<br />

www.dma-fonds.de<br />

<strong>02</strong>11 210 737 40<br />

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37<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 2/<strong>2019</strong><br />

Wirtschaft


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Innere Haltung +<br />

Neue Arbeitswelt<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 2/<strong>2019</strong><br />

„Agile Revolution fällt aus – Führungskräfte auf ‚alte Themen‘ fokussiert“.<br />

Das ist die These Nr. 2 der Hays-Studie: „Zwischen Effizienz und Agilität“.<br />

Wirtschaft<br />

38<br />

Die Hays-Studie fährt fort: „Um<br />

die Effizienz und Innovationsfähigkeit<br />

in einem komplexen Umfeld zu<br />

steigern, müssten die Agilität gesteigert,<br />

Mitarbeiter individuell gefördert und die<br />

Selbstorganisation ausgebaut werden.<br />

Stattdessen fokussieren sich die meisten<br />

Führungskräfte heute auf die Automatisierung<br />

von Geschäftsprozessen und die<br />

Optimierung bestehender Abläufe.“<br />

Auf die Frage Warum verharrt man<br />

beim Bekannten? lautet meine Antwort:<br />

dahinter verbergen sich heimlich die<br />

innere Haltung und unser auf Sicherheit<br />

bedachtes Unterbewusstsein.<br />

Die Studie benennt Faktoren, die<br />

den digitalen Wandel behindern, wie<br />

etwa die Komplexität des Wandels und<br />

fehlender Mut, sich in neues Terrain vorzuwagen.<br />

Ferner sind es die bekannten<br />

Themen (HR-Report 2015), wie das<br />

Insel- und Konkurrenzdenken, der Vorrang<br />

des Kerngeschäfts und der Widerspruch<br />

zwischen bestehenden Prozessen<br />

und neuen Ansätzen. Außerdem wird<br />

festgestellt, dass „die Bereitschaft zum<br />

Perspektivenwechsel, einschließlich des<br />

kritischen Blicks auf die eigenen Komfortzonen,<br />

nur wenig ausgeprägt ist“.<br />

Diese Faktoren beziehen sich auf Führung<br />

und Mitarbeiter gleichermaßen.<br />

Das zu überwinden, benötigt eine<br />

veränderte innere Haltung mit der<br />

Bereitschaft zu einer neuen Sichtweise.<br />

Im umgekehrten Fall werden aus diesen<br />

Hemmnissen agile Kompetenzen, wie<br />

sie für die Neue Arbeitswelt und agile<br />

Teams gefordert werden.<br />

Die Macht der inneren Haltung<br />

Die innere Haltung ist maßgeblich für<br />

die kollektive Angst und Veränderungsunwilligkeit<br />

oder für eine kollektive<br />

Begeisterung und Optimismus verantwortlich.<br />

Daher ist es sinnvoll, sich<br />

die innere Haltung tiefergehend anzuschauen,<br />

um sie besser zu verstehen.<br />

Unsere innere Haltung steuert und<br />

beeinflusst uns massgeblich :<br />

• Die Denk-, Sicht- und Handlungsweise,<br />

sowie Entscheidungen.<br />

• Die Kommunikation: verbal, non- und<br />

paraverbal.<br />

• Unser Verhalten: wertschätzend,<br />

empathisch, offen, optimistisch, oder<br />

eben nicht.<br />

• Die Meinungen, Annahmen, Vorurteile.<br />

• Das aus der Haltung resultierende Verhalten.<br />

• Die Körpersprache und die Mimik.<br />

In Bezug auf unser Arbeitsleben ist es<br />

außerdem die innere Haltung<br />

• zu sich selbst,<br />

• zu Kollegen, zum Kunden, zum Produkt,<br />

• zum Job , zur Arbeit, zum Unternehmen,<br />

• zu Veränderung und Neuerungen,<br />

• zum Unbekannten<br />

• zu Unternehmens-Werten,<br />

• zu Fehlern, Ängsten, Scheitern, usw.<br />

Über die Schauspielarbeit kann man<br />

die innere Haltung verstehen/begreifen.<br />

Schauspieler, Pantomimen, Tänzer und<br />

Sänger arbeiten mit der Wirkung der<br />

inneren Haltung auf den Körper-, Sprechund<br />

Bewegungs-Ausdruck. So entsteht<br />

Authentizität im Ausdruck der Rolle.<br />

Im Business ist es umgekehrt: Die<br />

innere Haltung muss ehrlich reflektiert<br />

werden, um sie bewusst zu machen,<br />

dann können wir sie optimieren. Üben<br />

kann man das mit der (Selbst-)Reflektion<br />

nach schief gelaufenen Gesprächen<br />

und Situationen. Noch günstiger ist die<br />

Selbstreflektion vor Terminen, zu denen<br />

Sie ein ungutes Gefühl haben.<br />

Innere Haltung reflektieren +<br />

verändern<br />

Die innere Haltung ist teils bewusst,<br />

halbbewusst oder auch unbewusst. Erst<br />

wenn wir sie ins Bewusstsein holen,<br />

haben wir die Chance, sie zu verändern.<br />

In einfachen Fällen und selbst wenn Sie<br />

keine Zeit haben, können Sie vor wichtigen<br />

Terminen willentlich eine wertschätzende<br />

und verbindliche Haltung<br />

zu… einnehmen.<br />

In komplexeren Fällen wie z. B. der<br />

Angst vor unbekannten Wegen, braucht<br />

es die Wiederholungen mit den neuen<br />

Sichtweisen (in diesem Fall) wie z. B.:<br />

„Die Neue Arbeitswelt ist heute noch<br />

nicht fest definierbar, daher ist diese Zeit<br />

eher wie ein experimenteller Zustand zu<br />

betrachten. Das relativiert die Möglichkeit<br />

von ‚richtigen‘ Entscheidungen“.<br />

Sich auf eine solche Sichtweise<br />

einzulassen, benötigt Überzeugung,<br />

Durchhaltevermögen, Zeit und eine<br />

neue Fehler-Kultur, die ebenfalls einer<br />

entsprechenden inneren Haltung bedarf.<br />

Die Haltung ‚Üben‘ ist dabei immer hilfreich,<br />

denn sie impliziert das Fehlermachen<br />

und das Scheitern und wir geben<br />

nicht sofort auf.<br />

Unser Gehirn und gravierende<br />

Veränderungen<br />

Das menschliche Gehirn benötigt für<br />

gravierende Veränderungen viel Zeit. Die<br />

Hirnforscher nennen das Neuroplastizität:<br />

Eingefahrene Verhaltens- oder Denk-<br />

Muster gleichen Autobahnverbindungen<br />

zwischen Synapsen und wirken wie<br />

ein Automatismus. Wir können diese<br />

bis ins hohe Alter hinein ändern. Dafür<br />

braucht es die steten Wiederholungen<br />

auf der neu gewählten Synapsen-Verbindung<br />

(neues Muster, Haltung usw.).<br />

Bis dieser Pfad durch häufiges Benutzen<br />

zu einer breiten Straße geworden ist<br />

und die alte dadurch langsam verkümmert,<br />

verfallen wir spätestens in Stress-<br />

Situationen in das alte Muster zurück.<br />

Die Zeit und Geduld für Veränderungen<br />

auf der Persönlichkeitsebene muss man<br />

sich gestatten. Das ist nicht unbedingt<br />

leicht, für soziale Transformation aber<br />

unumgänglich.<br />

Künstler haben die innere Haltung für<br />

Arbeit 4.0<br />

Bei erfolgreichen Start-ups wird der Spirit<br />

von Experimentierfreude, die Begeisterung<br />

und das Anders-Sein bewundert.


Es ist eine optimistische, positive, offene<br />

Grundhaltung, die man auch für agile<br />

Teams voraussetzt.<br />

Für die Erläuterung greife ich auf<br />

den mir als Künstlerin sehr nahen Vergleich<br />

mit dem künstlerischen Denken<br />

und Handeln in Projekten zurück. Design<br />

Thinking hat sich dessen bedient und<br />

auch in anderen agilen Methoden findet<br />

man diesen Spirit in Prinzipien formuliert.<br />

Künstler und wahre Visionäre denken<br />

integrativ. Ihre Motivation ist Neugier<br />

und das Feuer brennt für die Frage:<br />

Wie bekomme das hin? Die innere Haltung<br />

und Motivation ist: Ich will das<br />

unbedingt! Hinzu kommen Optimismus,<br />

Offenheit, Spaß am Neuen, sowie der<br />

Mut der Begeisterung und der Biss, das<br />

Projekt zum Ende zu führen. Von Rückschlägen<br />

lässt man sich nicht beirren,<br />

sondern sucht nach dem Warum und<br />

anderen Wegen, es hinzubekommen.<br />

Man nutzt die Erkenntnisse aus Fehlschlägen<br />

und die Haltung ist: ‚Immer<br />

weitermachen‘.<br />

Diese agile und flexible Haltung ist<br />

auch Kindern zu eigen, die neugierig die<br />

Welt entdecken und erforschen, solange<br />

man sie lässt. Folglich allen Menschen.<br />

„Wie holen wir die Neugier zurück?“<br />

fragte ich in einem früheren Beitrag.<br />

Über die Autorin<br />

Amanda Pur ist Business-Coach, Beraterin,<br />

Lehrbeauftragte und Autorin. Die Diplom-<br />

Finanzwirtin, Künstlerin und Managerin<br />

entwickelt Schulungskonzepte und Strategien.<br />

Sie coacht mit eigener Methode.<br />

Zudem ist sie Botschafterin für den Großen<br />

Preis des Mittelstandes.<br />

www.amanda-pur.de<br />

FAZIT<br />

Für die erfolgreiche digitale Transformation<br />

und die Agilisierung des Unternehmens<br />

ist die soziale Transformation der<br />

Menschen ein wichtiger Faktor.<br />

Wenn also der Mut für das Beschreiten<br />

neuer Wege fehlt oder die Motivation<br />

oder der Standardsatz lautet: „Wir<br />

müssten, aber…“, dann wäre eine Selbstreflektion<br />

und Betrachtung der inneren<br />

Haltung eine gute Möglichkeit, den<br />

Grund zu entdecken, der das Vorankommen<br />

behindert. Und das beginnt unausweichlich<br />

bei der Unternehmensleitung,<br />

denn der Spirit des Neuen und der Mut<br />

dazu gelangt Top-Down ins Unternehmen.<br />

ó<br />

39<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 2/<strong>2019</strong><br />

Wirtschaft


© caleg--gruppe<br />

Wir schützen Hightech<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 2/<strong>2019</strong><br />

Die caleg-group ist der Spezialist, wenn es darum geht,<br />

Ihre Elektronik vor schädlichen Umwelteinflüssen zu schützen.<br />

Wirtschaft<br />

40<br />

Unsere Gehäuse und Schränke<br />

schützen vor:<br />

• mechanischer Beanspruchung<br />

• Umweltbedingungen<br />

(Wasser, Staub oder Sonnenlicht)<br />

• elektromagnetische Unverträglichkeit<br />

(EMC)<br />

Unsere Verkabelungen und Prüfverfahren<br />

schützen vor:<br />

• elektrischen Störungen<br />

Unsere Kühl- und Heizungslösungen<br />

schützen vor:<br />

• Überhitzung<br />

• Unterkühlung<br />

Für diesen umfassenden Schutz finden<br />

Sie mit der caleg-group einen Komplettanbieter,<br />

der ein perfektes Zusammenspiel<br />

gewährleistet. Jedes Produkt<br />

aus unserer Fertigung ist eine eigene<br />

Lösung, die individuell auf die Kundenanforderung<br />

abgestimmt ist.<br />

Da wir Gehäuselösungen nicht nur herstellen<br />

sondern auch konstruieren, können<br />

wir auch die Bedienerfreundlichkeit<br />

Ihrer Anlagen mit berücksichtigen.<br />

So schützen wir Ihren Kunden und<br />

sorgen für ein angenehmes Arbeiten<br />

mit Ihrer hightech.<br />

Von der Idee<br />

bis zum fertigen Produkt<br />

Konstruktion – der Beginn der<br />

Produktentwicklung<br />

© caleg--gruppe<br />

Modernste, prozessoptimierte<br />

Fertigungsstraßen<br />

Ausschließlich modernste CNC- gesteuerte<br />

Lösungen für das Stanzen, Lasern,<br />

Biegen, Schweißen und PU- Dichtschäumen<br />

sind bei der caleg-group im<br />

Einsatz. Weitere automatisierte und<br />

teilautomatisierte Produktionsabläufe<br />

finden in den Bereichen Schweißen<br />

und Pulverbeschichtung ihre Anwendung.<br />

Hier spielen nicht nur die Systeme<br />

selbst, sondern auch die dem Fertigungsprozess<br />

angepasste Lösungen<br />

eine wichtige Rolle.<br />

© caleg--gruppe<br />

Zum Schutz des Kunden<br />

© caleg--gruppe<br />

Wichtiger als der Schutz Ihrer elektronischen<br />

Bauteile ist der Schutz der<br />

Menschen, die tag täglich mit Ihrer<br />

Technologie zu tun haben. Denn hinter<br />

all unserem Know how über die Konstruktion<br />

und Produktion und hinter allen<br />

Normen, die damit einhergehen, steht<br />

an oberster Stelle die Sicherheit Ihres<br />

Kunden.<br />

Schon in der Konstruktion werden die<br />

geforderten Eigenschaften des späteren<br />

Produktes festgelegt. Dies gilt vor<br />

allem auch für die Normen, die das<br />

Produkt später zu erfüllen hat. Unsere<br />

Kompetenzen sind international ausgelegt.<br />

So gehören DIN, ISO, CE, UL, CA,<br />

IP, NEMA und verschiedene Bahnnormen<br />

zu unserem Tagesgeschäft. Unter<br />

Nutzung modernster CAD-Technik<br />

(HiCAD / Inventor), sowie eines eigenen<br />

automatisierten Konstruktionsprogramms,<br />

erfolgen die ersten Schritte<br />

zur Produktlösung. Dabei fließt der<br />

caleg-group Werkstandard im Rahmen<br />

der Fertigungstechnologie mit in das<br />

künftige Produkt ein.<br />

Dies gewährleistet auch ein optimales<br />

Preis- Leistungsverhältnis.<br />

© caleg--gruppe


Die caleg-group gewährleistet durch<br />

schnell umrüstbare Maschinensysteme<br />

eine enorme Produktionsvielfalt bei<br />

einer losgrößenoptimierten Fertigung<br />

nach höchsten Qualitätsnormen. Langjährige<br />

partnerschaftliche Beziehungen<br />

zu Maschinenausrüstern sind Garant<br />

für die kontinuierliche Fortentwicklung<br />

unseres Maschinenparkes.<br />

Oberflächenbeschichtung –<br />

Bauteilbestückung – Verdrahtung<br />

© caleg--gruppe<br />

Je nach Einsatzgebiet und Einsatzbedingung<br />

leiten sich unterschiedliche<br />

Systeme der Oberflächenbeschichtung<br />

und des Korrosionsschutz aus Grundmaterial<br />

und Beschichtungspulver ab.<br />

Nach der Fertigstellung werden die<br />

Waren für eine just in time Weiterbearbeitung<br />

beim Kunden zwischengelagert<br />

oder für den direkten Versand vorbereitet.<br />

Auch die Bauteilbestückung bis hin zur<br />

Komplettverdrahtung kann nach gleichen<br />

Standards übernommen werden.<br />

Fakten und Zahlen<br />

Stanzen und Laserschneiden<br />

1 x Trumpf TruMatic 3000<br />

1 x Trumpf TruMatic 5000 FMC<br />

2 x Trumpf TruMatic 6000 FMC<br />

3 x Trumpf TruMatic 7000 FMC<br />

Mit einem vollautomatischen<br />

Blechlager.<br />

Wir verarbeiten Bleche bis zu einer<br />

Größe von: 3000 mm x 1500 mm<br />

Und einer Materialstärke von:<br />

• Stahlblech: 8 mm<br />

• Edelstahl: 4 mm<br />

• Aluminium: 8 mm<br />

Biegen, Schwenkbiegen<br />

und Rundbiegen<br />

10 x Amada<br />

2 x ADIRA<br />

1 x Weinbrenner<br />

1 x Schröter PowerBend<br />

1 x Rundbiegemaschine<br />

Unser Werk in Saarbrücken ist der Semi-Custom<br />

Produzent der caleg-group.<br />

Aufbauend auf einem breiten Spektrum<br />

an Elektronikschränken, 19 Zoll Racks,<br />

Baugruppenträgern, Tischgehäusen<br />

und Frontplatten werden kundenspezifische<br />

Lösungen entwickelt und produziert.<br />

Die Caleg-group in Zahlen:<br />

Wir verarbeiten bis zu einer Länge<br />

von 3000 mm mit einem Maximaldruck<br />

von 170to.<br />

Schweißverfahren<br />

• TIG, MAG und Plasma<br />

• Stahlblech, Edelstahl, Aluminium<br />

• Bolzenschweißroboter bis zu der<br />

Größe M12<br />

• Veredelung durch Schleifen oder<br />

Strahlen (Edelstahl)<br />

Endbearbeitung<br />

• Pulverbeschichtung<br />

• Schäumen<br />

• Endmontage<br />

• Eloxierung von Aluminium<br />

• Bedrucken<br />

• Kabelkonfektionierung<br />

• Verdrahtung<br />

Die Produkte und Fertigungsprozesse<br />

der caleg-group entsprechen internationalen<br />

Standards wie beispielhaft:<br />

DIN ISO EN 9001:2015, UL-certificate,<br />

CA-certificate, Welding certificate for<br />

railways, Painting certificate Alstom. ó<br />

41<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 2/<strong>2019</strong><br />

Wirtschaft<br />

Die Unternehmen der Gruppe<br />

Die caleg Schrank und Gehäusebau<br />

GmbH verantwortet innerhalb der<br />

caleg-group die hochindividualisierte<br />

Entwicklung und Fertigung von Gehäuse<br />

und Schranklösungen in Edelstahl,<br />

Stahlblech und Aluminium.<br />

Die cam GmbH ergänzt das Leistungsspektrum<br />

der caleg-gruppe um die<br />

Montage, Bauteilbestückung und Verdrahtung.<br />

Die Entwicklung und Installation<br />

von Gehäuseklimatisierung und<br />

-lüftung ist ebenfalls eine Kernkompetenz.<br />

Aktuell arbeiten über 400 Mitarbeiter<br />

auf einer Produktionsfläche von 25.000<br />

m² an drei Standorten.<br />

Das größte Werk steht in Calau mit<br />

über 15.000 m² Produktionsfläche. Der<br />

Standort wurde in 2016/2017 um eine<br />

neue Halle mit modernster Lackier- und<br />

Pulvertechnik erweitert. Im gleichen<br />

Zeitraum wurden die Maschinenparks<br />

innerhalb der Group an den Fabrikationsstandorten<br />

Lubsko (3.000 m²) und<br />

Saarbrücken (7.000 m²) angeglichen,<br />

zusätzliche Kapazität geschaffen und<br />

die Flexibilität erhöht. Die Investitionen<br />

beliefen sich auf über 7,5 Mio. EUR.<br />

Gahlener Weg 15<br />

D-03205 Calau<br />

Fon: +49 (0) 3541 84-0<br />

Fax: +49 (0) 3541 84-530<br />

E-Mail: info@caleg-group.de<br />

Internet: www.caleg-group.de


Wirtschaft<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 2/<strong>2019</strong><br />

© Alexander Limbach - stock.adobe.com<br />

42<br />

Fatalismus oder Gestaltungswille?<br />

Es<br />

dämmert vielen Menschen<br />

immer mehr, dass zukünftig<br />

Technologien nicht nur wie in der Vergangenheit<br />

die Natur um uns herum<br />

verändern, sondern bald schon auch<br />

den Menschen selbst umformen werden.<br />

Möglichkeiten einer grundlegenden<br />

Veränderung unserer Biologie, unserer<br />

Psyche und Wahrnehmung und unseres<br />

Bewusstseins zeichnen sich bereits<br />

ab. Wie wir damit umgehen und diese<br />

Möglichkeiten gestalten, bestimmt die<br />

Zukunft unseres Menschseins sowie<br />

die unserer individuellen Freiheit. Das<br />

macht vielen Menschen Angst. Denn sie<br />

glauben, dass der technologische Fortschritt<br />

in all seiner Gewaltigkeit eine<br />

autonome Kraft darstellt, die einfach so<br />

wirkt, ohne dass wir irgendetwas daran<br />

ändern können. Wir sind ihren Entwicklungen<br />

unrettbar ausgesetzt. Doch sind<br />

wir tatsächlich nur passive Zuschauer<br />

und Leidtragende, über die neue Technologien<br />

einfach so hinwegrollen? Oder<br />

können wir diese nicht vielleicht selber<br />

gestalten, und dies vielleicht zum Besten<br />

unser aller? Um die letzte Frage positiv<br />

zu beantworten, braucht es sicherlich<br />

folgendes: 1. Wissen; 2. Bereitschaft und<br />

Mut zum Engagement; 3. Klare Grundsätze<br />

und Ziele.<br />

KI, unsere Zukunft und die Rolle der<br />

High Level EU-Expertengruppe AI HLEG<br />

Am ehesten wird noch dem Staat<br />

und seiner politischen Spitze eine Führungsrolle<br />

in dieser Frage zugesprochen.<br />

Doch in der Realität sind politische<br />

Akteure zumeist sowohl vom Inhalt<br />

als auch von der Geschwindigkeit des<br />

technologischen Wandels überfordert.<br />

Andere Teile des gesellschaftlichen Führungspersonals<br />

und der meinungsbildenden<br />

Berufe (Intellektuelle, Wissenschaftler,<br />

Kulturschaffende, Journalisten,<br />

Kirchen, Pädagogen, etc.) erweisen sich<br />

den Herausforderungen des technologischen<br />

Fortschritts gegenüber oft als<br />

nicht weniger hilflos. So werden die<br />

Entwicklungen in der Realität oft den<br />

Kräften des Marktes überlassen. Dafür<br />

existiert sogar ein theoretisches Fundament:<br />

Die klassische Ökonomie zeichnet<br />

das Bild eines Marktes, der automatisch<br />

optimale Bedingungen (zum Beispiel<br />

Wohlstand für alle) hervorbringt, wenn<br />

man ihn nur lässt. So dient die fast 250<br />

Jahre alte Metapher von der „unsichtbaren<br />

Hand“ noch immer als Legitimationsprinzip<br />

für die Auffassung, dass<br />

ein Markt nur dann die Gesellschaft<br />

als Ganzes zu maximalem Wohlstand<br />

führt, wenn der Güter- und Dienstleistungsaustausch<br />

und andere ökonomische<br />

Aktivitäten (in unserem Kontext die<br />

technologische Entwicklung) sich völlig<br />

unbeschränkt entfalten können. Dass<br />

dieses Idealbild ökonomischer Modelle<br />

nicht den realen marktwirtschaftlichen<br />

Prozessen entspricht, ist längst bekannt.<br />

Zahlreiche Kräfte verhindern, dass das<br />

von Ökonomen propagierte marktwirtschaftliche<br />

Gleichgewicht sich einstellt:<br />

Externalisierung von Kosten (Verletzung<br />

des Verursacherprinzips), Interessenkonflikte<br />

und Korruption, Wettbewerbsverzerrungen,<br />

Informationsasymmetrien<br />

unter Marktteilnehmern sowie nicht<br />

zuletzt massive kognitive Verzerrungen<br />

(die längst einen eigenen Zweig<br />

in der ökonomischen Forschung hervorgebracht<br />

haben, die Verhaltensökonomie).<br />

Die freien Kräfte des Marktes


unterliegen vielmehr einer kapitalistischen<br />

Verwertungslogik, bei der es für<br />

den einzelnen Akteur darauf ankommt,<br />

möglichst viele Profite zu erwirtschaften.<br />

Gesellschaftliche Probleme zu lösen ist<br />

dagegen kein Bestandteil irgendeiner<br />

Zielfunktion ökonomischer Akteure. Wie<br />

kann dies dann ein Teil einer solchen im<br />

Markt insgesamt sein?<br />

Ein Prüfstein für die „unsichtbare<br />

Hand“ des freien Marktes stellt die<br />

ökologische Dimension dar. Dass unser<br />

Wirtschaftssystem bei einem der bedeutendsten<br />

Probleme unserer Zeit, dem<br />

drohenden Klimawandel, kläglich scheitert,<br />

wird immer offenbarer. Externe ökologische<br />

Kosten treten nun einmal in<br />

keiner ökonomischen Zielfunktion auf.<br />

Daher drohen wir als Spezies an einer<br />

Frage zu scheitern, die für unser langfristiges<br />

Überleben kaum wichtiger sein<br />

könnte. Ein weiterer Lackmustest für die<br />

globale Gesellschaft wird sein, wie wir<br />

den technologischen Fortschritt gestalten.<br />

Doch sind die mit dem technologischen<br />

Fortschritt verbundenen Prozesse<br />

nicht längst zu unübersichtlich, als dass<br />

wir ihnen irgendetwas entgegenstellen<br />

könnten? Ein solcher Fatalismus könnte<br />

selbst fatal sein. Vielmehr braucht es für<br />

seine Gestaltung die globale Abstimmung<br />

zwischen Interessensgruppen,<br />

Staaten und Machtblöcken, damit verhängnisvolle<br />

Entwicklungen vermieden<br />

und möglichst großer Nutzen für alle<br />

Menschen realisiert werden kann. Im<br />

Zentrum muss dabei immer ein demokratischer<br />

Prozess stehen. Nur eine hohe<br />

soziale Diversität, dezentrale Informations-<br />

und Entscheidungsstrukturen und<br />

gesellschaftliche Vielfalt schaffen eine<br />

ausreichend hohe Funktions- und Leistungsfähigkeit<br />

und damit die notwendigen<br />

Einsichten und Entscheidungskraft<br />

innerhalb von Gesellschaft, Politik und<br />

Wirtschaft. Erst Demokratie auf globaler<br />

Ebene ermöglicht die Abstimmung<br />

zwischen Interessensgruppen, Staaten<br />

und Machtblöcken, um Entwicklungen<br />

zu vermeiden, die die Menschheit als<br />

Ganzes ins Abseits führen.<br />

Wie das konkret aussehen kann,<br />

könnte eine Initiative der EU-Kommission<br />

mit der Gründung einer Experten-<br />

Gruppe (High-Level Expert Group on<br />

Artificial Intelligence, AI HLEG) aufzeigen,<br />

die sich im Dezember 2018 mit<br />

einem Beitrag „Ethische Grundlagen<br />

für eine vertrauenswürdige KI“ an die<br />

Öffentlichkeit wandte. „Künstliche Intelligenz<br />

(KI) ist eine der transformativsten<br />

Kräfte unserer Zeit und wird das Gewebe<br />

der Gesellschaft verändern“, heisst es<br />

darin gleich zu Beginn. Die Experten<br />

nennen daraufhin die Prinzipien auf<br />

dem Weg zu einer verantwortungsvollen<br />

Entwicklung der KI-Technologien. Insbesondere<br />

sei hier ein „anthropozentrischer“<br />

Ansatz vonnöten, so die Gruppe<br />

unisono. Ziel ist es, die Entwicklung der<br />

KI derart zu gestalten, dass der einzelne<br />

Mensch, seine Würde und seine Freiheit<br />

geschützt werde, Demokratie, Recht<br />

und Gesetz sowie Bürgerrechte aufrecht<br />

erhalten werden und Gleichheit, Minderheitenschutz<br />

und Solidarität gefördert<br />

werden. Grundlegende Richtlinien für<br />

jede KI-Technologie müssen daher sein:<br />

• Den Menschen Gutes<br />

zukommen zu lassen<br />

• kein menschliches Leid<br />

zu verursachen<br />

• die menschliche Autonomie<br />

zu fördern<br />

• das Prinzip der Fairness<br />

gelten zu lassen<br />

• Transparenz und Nachvollziehbarkeit<br />

in allen Wirkungen<br />

zu erreichen.<br />

43<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 2/<strong>2019</strong><br />

Wirtschaft<br />

© Alexander Limbach - stock.adobe.com


<strong>PT</strong>-MAGAZIN 2/<strong>2019</strong><br />

© fotomek - stock.adobe.com<br />

Wirtschaft<br />

44<br />

Hört sich alles prima an. Die gemachten konkreten Vorschläge<br />

umfassen auch eine breite Palette an Maßnahmen auf technischer<br />

wie nicht-technischer Ebene. Beginnt sich hier vielleicht<br />

ein erstes zartes Pflänzchen einer echten gesellschaftlichen<br />

Diskussion über die so wichtigen Fragen zukünftiger Technikgestaltung<br />

zu bilden, wie oben eingefordert? So mancher<br />

Kritiker bleibt skeptisch, wie beispielsweise der bekannte Fernsehwissenschaftler<br />

Ranga Yogeshwar. Für ihn repräsentieren<br />

die Vorschläge der Experten-Kommission eine Ethik, „die (…)<br />

instrumentalisiert und zu einem Werbeslogan reduziert wird“.<br />

„Sie wird zum Feigenblatt von Geschäftemacherei“, so Yogeshwar<br />

weiter. Das sind überaus harte Worte gegen die ausgearbeiteten<br />

Vorschläge. Man würde erwarten, dass sie auch mit<br />

entsprechend harten Argumenten verteidigt werden. Leider ist<br />

das nicht der Fall. So gründet Yogeshwar seine Kritik insbesondere<br />

darauf, dass sich unter den 52 Mitgliedern der Gruppe mit<br />

Google auch eine amerikanische Firma befindet. Auf der Basis<br />

dieser Feststellung suggeriert er, dass „dieser Vorstoß einem<br />

Trojanischen Pferd gleicht, bei dem zwar Europa draufsteht,<br />

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doch im Kern sich die nichteuropäischen Konzerne Zutritt zum<br />

europäischen KI-Markt der Zukunft verschaffen“. Untermalt<br />

wird das Ganze noch mit der grusligen (wenn auch im Einzelnen<br />

korrekten) Aufzählung vieler Verfehlungen Googles (und Facebooks)<br />

auf dem europäischen Markt, was Verbraucherschutz<br />

angeht. Was Yogeshwar allerdings unerwähnt lässt, ist, dass<br />

Google die einzige nicht-europäische Firma auf der Liste ist.<br />

Und ist es wirklich sinnvoll, die weltweit führende KI-Firma aus<br />

dieser so wichtigen Diskussion außen vor zu lassen, nur weil sie<br />

nicht europäisch ist? Damit, dass er gleich dem ganzen Papier<br />

derart unlautere Absichten unterstellt, hat der Kommentar<br />

wohl ein wenig weit gegriffen und sein Autor wird sich so selber<br />

kaum dem Vorwurf der Instrumentalisierung entziehen können.<br />

Yogeshwar plädiert dafür, sich die Zusammensetzung des Gremiums<br />

einmal genauer anzuschauen. Das sollten wir in der Tat.<br />

Denn neben mehr als 20 Vertretern außer Google ausschließlich<br />

europäischer Industrieunternehmen finden sich darauf auch<br />

19 Repräsentanten aus der akademischen Forschung, sechs<br />

Konsumenten- bzw. Arbeitnehmerschutzorganisationen und<br />

vier regierungsnahe Institutionen. Man sollte meinen, dass dies<br />

eine ausreichend heterogene Gruppe ist, um ein sehr breites<br />

Spektrum an Gesichtspunkten und Meinungen zu diesem so<br />

wichtigen wie kontroversen Thema auf den Tisch zu bringen,<br />

und dass es sich hier daher kaum nur um eine Übung kapitalistischer<br />

Interessendurchsetzung unter dem Deckmantel hehrer<br />

ethischer Prinzipien handelt.<br />

Tatsächlich konstatiert das Dokument an der entscheidenden<br />

Stelle, wo es um mögliche kritische Punkte einer zukünftigen<br />

KI-Technologie geht, dass es innerhalb der Gruppe noch gar<br />

keinen Konsens gibt. „Hier wird noch heiß diskutiert!“, heißt es<br />

da bzgl. Identifikation und Tracking individueller Nutzer durch<br />

KI-Algorithmen, der Interaktion zwischen Menschen und KI,<br />

sozialer Scoring-Systeme, autonomer Waffen und möglicher<br />

langfristiger Probleme einer KI, die beispielsweise ein eigenes<br />

Bewusstsein entwickeln könnte. Oder muss all das von den<br />

Lesern gelesen werden als „Achtung, in diese Jauchegrube<br />

ethischer Verstrickungen darf ich mich als meinen Aktionären<br />

verpflichteter Unternehmer nicht hineinbegeben, also Deckel<br />

drauf“? Kaum vorstellbar, dass dies in dieser heterogenen<br />

Gruppe von KI-Experten einen breiten Konsens findet.<br />

Ein Kritikpunkt, den auch Yogeshwar vorbringt, behandelt<br />

das von der Expertengruppe geforderte Prinzip der „Erklärbarkeit“<br />

von KI-gelieferter Wirkungen. Versteckt sich hinter dieser


Über den Autor<br />

Erklärbarkeitsforderung, die dadurch<br />

erreicht werden soll, dass der Nutzer ein<br />

„informiertes Einverständnis“ gibt, vielleicht<br />

eine Hintertür für die KI-Entwickler,<br />

fundamentale Prinzipien der Menschenwürde<br />

auszuhebeln, zum Beispiel indem<br />

man dem Nutzer Erklärbarkeit vorspielt,<br />

um sein Einverständnis zu erhaschen?<br />

Drückt dieser dann die „Okay“-Taste,<br />

wäre der KI-Entwickler nicht nur juristisch,<br />

sondern auch ethisch aus dem<br />

Schneider, schließlich hat der Nutzer den<br />

Erklärungen ja zugestimmt! Betrachtet<br />

man die Umsetzung der europäischen<br />

Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO)<br />

durch Google, Facebook und Co., so lässt<br />

sich eine solche Befürchtung kaum ganz<br />

von der Hand weisen. Zugleich verweist<br />

das Dokument aber auch immer wieder<br />

klar auf die EU-Charta, in der die fundamentalen<br />

Menschenrechte explizit<br />

dargelegt sind, und will sich an dieser<br />

orientieren. Im Zweifelsfall wird es, so<br />

die Experten, „hilfreich sein, zu Grundsätzen<br />

und übergreifenden Werten und<br />

Rechten, die durch die Verträge und die<br />

Charta der EU geschützt werden, zurückzukehren.“<br />

Man würde sich vielleicht<br />

wünschen, dass dies noch etwas klarer<br />

ausgedrückt wird, aber umgekehrt zu<br />

behaupten, dass das Erklärbarkeitsprinzip<br />

Tür und Tor für eine zukünftige Verletzung<br />

unserer Menschenrechte durch<br />

KI ermöglicht, oder daraus gar die Legitimation<br />

für das Prinzip „Wettbewerb vor<br />

Ethik!“ droht, erscheint wiederum etwas<br />

übertrieben.<br />

Die Diskussion um die Gestaltung<br />

der KI-Technologie ist natürlich zu wichtig,<br />

um sie alleine der kapitalistischen<br />

Verwertungslogik zu überlassen und sie<br />

nur in Hinblick auf die Renditeaussichten<br />

der Tech-Investoren oder die Ideologie<br />

Lars Jaeger hat Physik, Mathematik, Philosophie<br />

und Geschichte studiert und mehrere<br />

Jahre in der Quantenphysik sowie<br />

Chaostheorie geforscht. Er lebt in der<br />

Nähe von Zürich, wo er – als umtriebiger<br />

Querdenker – zwei eigene Unternehmen<br />

aufgebaut hat, die institutionelle Finanzanleger<br />

beraten, und zugleich regelmäßige<br />

Blogs zum Thema Wissenschaft und<br />

Zeitgeschehen unterhält. Überdies unterrichtet<br />

er unter anderem an der European<br />

Business School im Rheingau. Im August<br />

2017 erschien „Supermacht Wissenschaft“<br />

beim Gütersloher Verlagshaus und sein<br />

neuestes Buch „Die zweite Quantenrevolution“<br />

erschien im August 2018 bei Springer.<br />

der Marktfundamentalisten zu führen.<br />

Sie muss auf der Basis breiter demokratischer<br />

Prozesse geführt werden, in denen<br />

sich ein großes Spektrum an Interessen<br />

und Meinungen einbringen. Daher ist<br />

die Diskussion um die Darlegungen der<br />

AI HLEG schon prinzipiell zu begrüßen,<br />

auch wenn diese sich mit einer in einzelnen<br />

Punkten sehr berechtigten Kritik,<br />

dem Vorwurf der Unklarheit in einzelnen<br />

Formulierungen und nicht zuletzt<br />

einer Verärgerung ob des sehr knappen<br />

zeitlichen Diskussionsfensters ausgesetzt<br />

sehen muss. Genau ein solcher Prozess<br />

der kritischen Auseinandersetzung<br />

mit einem breiten Teil der Bevölkerung<br />

braucht es jedoch für die Gestaltung des<br />

Potentials zukünftiger Technologien. ó<br />

45<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 2/<strong>2019</strong><br />

Wirtschaft<br />

Fernando Dominguez-Lopez<br />

Tiefbauarbeiter Kanalbau


Jenseits der<br />

Silicium-Elektronik<br />

© Fraunhofer IAF<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 2/<strong>2019</strong><br />

Wirtschaft<br />

46<br />

Der Elektronikmarkt wächst signifikant<br />

und fordert immer<br />

kompaktere und effizientere leistungselektronische<br />

Systeme. Die bislang<br />

dominierende Elektronik auf Basis von<br />

Silicium wird den steigenden industriellen<br />

Ansprüchen in absehbarer Zeit<br />

nicht mehr gerecht werden. Nun haben<br />

sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler<br />

aus Universität, Fraunhofer-Gesellschaft<br />

und Leistungszentren<br />

zusammengeschlossen, um eine neuartige<br />

Materialstruktur zu erforschen,<br />

die den Anforderungen der Industrie<br />

an zukünftige Leistungselektronik weit<br />

besser genügen soll.<br />

In dem kürzlich gestarteten Projekt<br />

»Erforschung von funktionalen Halbleiterstrukturen<br />

für eine energieeffiziente<br />

Leistungselektronik« (kurz »Leistungselektronik<br />

2<strong>02</strong>0+«) geht es um das<br />

noch unerforschte Halbleitermaterial<br />

Scandiumaluminiumnitrid (ScAlN). Prof.<br />

Dr. Oliver Ambacher, Institutsleiter des<br />

Fraunhofer IAF und Professor für Leistungselektronik<br />

am Institut für Nachhaltige<br />

Technische Systeme (INATECH)<br />

der Universität Freiburg, koordiniert die<br />

überregionale Zusammenarbeit.<br />

Verantwortlich für das starke<br />

Wachstum des Elektronikmarktes sind<br />

drei Hauptfaktoren: die Automatisierung<br />

und die Digitalisierung der Industrie<br />

sowie das steigende Bewusstsein für<br />

ökologische Verantwortung und nachhaltige<br />

Prozesse. Der Energieverbrauch<br />

kann nur gesenkt werden, wenn elektronische<br />

Systeme leistungsfähiger und<br />

gleichzeitig energie- und ressourceneffizienter<br />

werden.<br />

Silicium-Technologie stößt an ihre<br />

physikalischen Grenzen<br />

Bislang dominiert Silicium die Elektronikindustrie.<br />

Silicium ist neben seinen<br />

relativ geringen Kosten und seiner fast<br />

perfekten Kristallstruktur auch deshalb<br />

ein besonders erfolgreiches Halbleitermaterial,<br />

weil seine Bandlücke sowohl<br />

eine gute Ladungsträger-Konzentration<br />

und -Geschwindigkeit als auch eine gute<br />

Spannungsfestigkeit ermöglicht. Allerdings<br />

stößt die Silicium-Elektronik allmählich<br />

an ihre physikalischen Grenzen:<br />

Insbesondere in Bezug auf die geforderte<br />

Leistungsdichte und Kompaktheit<br />

sind leistungselektronische Bauelemente<br />

aus Silicium unzureichend.<br />

Das Fraunhofer IAF entwickelt elektronische<br />

Bauteile und Systeme auf GaN-Basis.<br />

Hier ist ein prozessierter GaN-Wafer zu<br />

sehen.<br />

Neue Materialkomposition für mehr<br />

Leistung und Effizienz<br />

Mit dem Einsatz des Halbleiters Galliumnitrid<br />

(GaN) in der Leistungselektronik<br />

konnten bereits die Limitierungen<br />

der Silicium-Technologie überwunden<br />

werden. GaN besitzt die Fähigkeit, bei<br />

sehr hohen Spannungen, Temperaturen<br />

und Schaltfrequenzen eine größere Leistungsfähigkeit<br />

als Silicium aufzuweisen<br />

und ermöglicht damit eine signifikant<br />

höhere Energieeffizienz. Bei zahlreichen<br />

energieaufwendigen Anwendungen<br />

bedeutet dies eine deutliche Senkung<br />

des Energieverbrauchs. Das Fraunhofer<br />

IAF erforscht seit Jahren GaN-Halbleiterstrukturen<br />

und entwickelt elektronische<br />

Bauteile und Systeme auf GaN-Basis. Die<br />

Ergebnisse dieser Forschungsarbeiten<br />

sind mit Hilfe von industriellen Partnern<br />

bereits in kommerziellen Anwendungen<br />

im Einsatz. In dem Projekt »Leistungselektronik<br />

2<strong>02</strong>0+« gehen die Forscherinnen<br />

und Forscher nun einen Schritt<br />

weiter, um die Energieeffizienz und<br />

Lebensdauer zukünftiger Elektroniksysteme<br />

noch einmal zu steigern. Dafür soll<br />

zusätzlich ein anderes Material erstmalig<br />

eingesetzt werden: Scandiumaluminiumnitrid<br />

(ScAlN).<br />

Erste Bauteile auf ScAlN-Basis<br />

ScAlN ist ein piezoelektronisches Halbleitermaterial<br />

mit einer großen Spannungsfestigkeit,<br />

das weltweit für<br />

Anwendungen in der Mikroelektronik<br />

weitgehend unerforscht ist. »Dass sich<br />

Scandiumaluminiumnitrid aufgrund<br />

seiner physikalischen Eigenschaften<br />

besonders für den Einsatz in leistungselektronischen<br />

Bauelementen eignet,<br />

konnte bereits nachgewiesen werden«,<br />

erklärt Dr.-Ing. Michael Mikulla,<br />

Projektleiter auf Seiten des Fraunhofer<br />

IAF. Konkret geht es darum, ScAlN git-


© Fraunhofer IAF<br />

© By Hi-Res Images of Chemical Elements -<br />

http://images-of-elements.com/scandium.php<br />

Ein Forscherteam am Fraunhofer IAF<br />

beschäftigt sich bereits seit mehreren<br />

Jahren mit den piezoelektrischen Eigenschaften<br />

von ScAlN für den Einsatz in<br />

Hochfrequenzfiltern. Das Foto zeigt den<br />

Test solcher Bauelemente auf einem<br />

Wafer.<br />

terangepasst auf einer GaN-Schicht zu<br />

wachsen und mit den daraus hergestellten<br />

Heterostrukturen Transistoren mit<br />

hoher Stromtragfähigkeit zu prozessieren.<br />

»Funktionale Halbleiterstrukturen<br />

basierend auf Materialien mit großer<br />

Bandlücke wie Scandiumaluminiumnitrid<br />

und Galliumnitrid ermöglichen Transistoren<br />

für sehr hohe Spannungen und<br />

Ströme. Die Bauelemente erreichen eine<br />

höhere Leistungsdichte pro Chip-Fläche<br />

sowie größere Schaltgeschwindigkeiten<br />

und höhere Betriebstemperaturen, was<br />

gleichbedeutend mit geringeren Schaltverlusten,<br />

höherer Energieeffizienz und<br />

kompakteren Systemen ist«, erläutert<br />

Prof. Dr. Oliver Ambacher, Institutsleiter<br />

des Fraunhofer IAF. »Unser Ziel ist es, mit<br />

Reines Scandium<br />

der Materialkombination von GaN und<br />

ScAlN die maximal mögliche Ausgangsleistung<br />

des Bauelements bei einem<br />

deutlich geringeren Energiebedarf zu<br />

verdoppeln«, sagt Mikulla.<br />

Pionierarbeit in der Materialforschung<br />

Eine der größten Herausforderungen<br />

dieses Projektes ist das Kristallwachstum,<br />

da für diese Materialstruktur weder<br />

Wachstums-Rezepte noch Erfahrungswerte<br />

existieren. Für das Projektteam gilt<br />

es, diese Hürde in den nächsten Monaten<br />

zu überwinden, um zu reproduzierbaren<br />

Resultaten zu gelangen und Schichtstrukturen<br />

herzustellen, die erfolgreich<br />

für leistungselektronische Anwendungen<br />

eingesetzt werden können.<br />

Fachliche Kooperation und Wissenstransfer<br />

zwischen Freiburg und<br />

Erlangen<br />

Das Forschungsprojekt wird in enger<br />

Kooperation zwischen der Universität<br />

Freiburg, dem Fraunhofer-Institut<br />

für Angewandte Festkörperphysik IAF,<br />

dem Leistungszentrum Nachhaltigkeit<br />

sowie dem in Erlangen beheimateten<br />

Fraunhofer IISB als Mitglied des Leistungszentrum<br />

Elektroniksysteme durchgeführt.<br />

Diese neue Form der Zusammenarbeit<br />

zwischen der universitären<br />

Forschung und der anwendungsbezogenen<br />

Entwicklung soll als Modell für<br />

zukünftige Projektkooperationen dienen.<br />

»Zum einen fördert dieses Modell<br />

die Zusammenarbeit mit Unternehmen<br />

durch die zeitnahe Überführung von<br />

Ergebnissen der Grundlagenforschung<br />

in anwendungsorientierte Entwicklungen.<br />

Zum anderen erschließt es Synergien<br />

zwischen zwei fachlich komplementären<br />

Fraunhofer-Leistungszentren<br />

in zwei unterschiedlichen Regionen und<br />

verbessert dadurch deren Angebot an<br />

potenzielle Kunden aus der Halbleiterindustrie«,<br />

begründet Prof. Ambacher die<br />

Forschungskooperation. ó<br />

47<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 2/<strong>2019</strong><br />

Wirtschaft<br />

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Thronfolge ohne Tränen<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 2/<strong>2019</strong><br />

Wirtschaft<br />

48<br />

Generationswechsel in Familienunternehmen<br />

sind eine Herkulesaufgabe.<br />

Schnell kann es zu Streitereien<br />

zwischen Senior und Junior kommen.<br />

Typische Konfliktfelder und wie sie sich<br />

vermeiden lassen.<br />

Über den Mittelstand rollt eine Nachfolgewelle<br />

hinweg. Ein Großteil der Firmeninhaber<br />

hat ein Alter erreicht, in dem<br />

er seine Angestellten längst in Rente<br />

schicken würde. Nach Erhebungen der<br />

Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)<br />

liebäugeln bis 2<strong>02</strong>3 rund 511.000 Familienunternehmer<br />

mit einem Generationswechsel.<br />

Damit stehen Jahr für Jahr gut<br />

100.000 Nachfolgen an.<br />

In vielen Familienunternehmen<br />

ist der Stabwechsel ein regelrechtes<br />

Tabuthema. Statt die Übergabe frühzeitig<br />

zu planen, schiebt der Inhaber den<br />

Machtwechsel allzu oft auf die lange<br />

Bank. Mit fatalen Folgen: Eine ungeklärte<br />

Nachfolge lähmt den wirtschaftlichen<br />

Erfolg des Unternehmens und<br />

gefährdet den Erhalt des Familienvermögens.<br />

Dabei bieten sich vielfältige<br />

Varianten bis hin zu der Gründung einer<br />

Stiftung, so dass für jede individuelle<br />

Konstellation eine maßgeschneiderte<br />

Lösung möglich ist.<br />

Viele Inhaber träumen zwar davon,<br />

ihr Unternehmen an den eigenen Nachwuchs<br />

oder Verwandte zu übertragen.<br />

Doch viele Firmenpatriarchen lassen nur<br />

ungerne los und scheuen den Rückzug<br />

aus dem aktiven Geschäft. Sie übergeben<br />

schließlich nicht nur einen Betrieb,<br />

sondern lösen sich von ihrem Lebenswerk.<br />

Die junge Generation hingegen<br />

fremdelt häufig mit althergebrachten<br />

Strukturen, möchte eigene Ideen umsetzen<br />

oder verfolgt einen anderen Lebensweg.<br />

Gerade bei kurzfristigen Nachfolgen<br />

sind Generationskonflikte vielerorts<br />

vorprogrammiert. Nicht wenige Übergaben<br />

drohen zu scheitern und schaden<br />

dem Familienfrieden.<br />

© Uwe Annas<br />

Nicht am Sessel kleben<br />

Eine Firmenübergabe ist eine komplexe<br />

Aufgabe, die gründlich geplant<br />

werden muss. Zusätzlich erschwert<br />

wird die Nachfolge durch zunehmend<br />

größere Gesellschafterkreise in<br />

Familienunternehmen, wodurch mehr<br />

Personen und Organe eingebunden werden<br />

müssen. Je früher der Ablöseprozess<br />

und die Nachfolgeplanung beginnen,<br />

desto vielfältiger sind die Optionen.<br />

Zudem steigen die Chancen auf einen<br />

reibungslosen Generationswechsel.<br />

In der Praxis hat sich eine Faustregel<br />

bewährt: Spätestens, wenn der Firmenlenker<br />

55 Jahre alt wird, sollte er mit<br />

der Nachfolgersuche starten – in der<br />

eigenen Familie oder unter den Mitarbeitern.<br />

Wird er dort nicht fündig, hat<br />

er noch genügend Zeit, einen externen<br />

Junior-Chef aufzubauen. Der gesamte<br />

Prozess – von der ersten Idee bis zur tatsächlichen<br />

Übergabe – kann schnell fünf<br />

Jahre dauern.<br />

Unternehmer alter Prägung sind<br />

gewohnheitsmäßig Alleinentscheider.<br />

Die Einbindung des eigenen Nachwuchses<br />

erfordert von ihnen ein radikales<br />

Umdenken. Sie müssen bestehende Konzepte<br />

auf den Prüfstand stellen und sich<br />

für neue Ideen des Nachwuchses öffnen.


So klappt der Stabwechsel<br />

Viele Generationskonflikte in<br />

Familienunternehmen sind vermeidbar.<br />

Ratsam ist ein systematischer Nachfolgeprozess,<br />

den spezialisierte Berater<br />

oder Vertrauenspersonen moderieren.<br />

Offene Worte: Viele Streitigkeiten sind<br />

emotionaler Natur. Elementar ist eine<br />

offene und direkte Kommunikation.<br />

Dazu zählt eine Streitkultur, die keine<br />

sachliche Kontroverse scheut, aber niemand<br />

persönlich verletzt. Aufgestaute<br />

Konflikte innerhalb der Familie sollten<br />

gezielt thematisiert und ausgeräumt<br />

werden.<br />

Gemeinsame Strategie: Nicht selten<br />

bestehen unterschiedliche Lebensentwürfe<br />

und Vorstellungen zur Unternehmens-<br />

und Führungskultur. Ein<br />

intensiver Austausch über Ziele, Werte<br />

und Erwartungen schafft Transparenz<br />

und Identifikation. Eine gemeinsame<br />

Familienstrategie stärkt das „Wir-<br />

Gefühl“ und sichert eine langfristige<br />

Firmen- und Vermögensplanung.<br />

Eigene Projekte: Typischerweise durchläuft<br />

der Nachwuchs alle zentralen<br />

Bereiche. Zudem sollte er frühzeitig<br />

einzelne Verantwortungsfelder übernehmen.<br />

Dazu zählen etwa der Aufbau<br />

des digitalen Business oder die Einführung<br />

neuer Arbeitsformen. Der Nachwuchs<br />

sollte Freiraum bekommen, um<br />

eigene Erfahrungen und auch Fehler<br />

zu machen, eventuell zunächst abseits<br />

des Familienunternehmens.<br />

Klarer Fahrplan: Fatal sind unklare<br />

Zuständigkeiten, Strukturen und<br />

Prozesse. Die Übergangsphase ist<br />

inhaltlich und zeitlich genau zu planen.<br />

Wichtig sind Zwischenziele, um<br />

den Fortschritt regelmäßig zu prüfen.<br />

So kann der Nachwuchs stufenweise<br />

mehr Verantwortung übernehmen<br />

und ihr auch gerecht werden.<br />

(Quelle: Tresono Family Office,<br />

www.tresono.de)<br />

Über den Autor<br />

Marc R. Hocks ist Vorstandsvorsitzender<br />

von Tresono Family Office. Er verantwortet<br />

schwerpunktmäßig die Betreuung von<br />

Gesamtvermögen und Unternehmensbeteiligungen.<br />

Seine besondere Expertise in<br />

Fragen des Vermögensmanagements gibt<br />

er auch als Referent und Autor weiter.<br />

Autorenzitate:<br />

„Statt die Übergabe frühzeitig zu planen,<br />

wird der Machtwechsel allzu oft auf die<br />

lange Bank geschoben.<br />

„Oft hilft dem Senior auch die Erinnerung,<br />

welche Querelen er beim eigenen Einstieg<br />

erlebt hat und wie man sie besser hätte<br />

lösen können.“<br />

„Viele Differenzen zwischen Senior und<br />

Junior sind emotionaler Natur und rühren<br />

von persönlichen Verletzungen aus der<br />

Vergangenheit.“<br />

„Der Nachwuchs sollte Freiraum bekommen,<br />

um eigene Erfahrungen und auch<br />

Fehler zu machen.“<br />

49<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 2/<strong>2019</strong><br />

Wirtschaft<br />

Oft hilft dem Senior auch die Erinnerung,<br />

welche Querelen er beim eigenen Einstieg<br />

erlebt hat und wie man sie besser<br />

hätte lösen können.<br />

Der Geburtenrückgang macht<br />

auch dem Mittelstand zu schaffen. Nur<br />

wenige Inhaber sind mit dem Kinderreichtum<br />

vergangener Generationen<br />

gesegnet. Umso wichtiger ist es, allen<br />

potenziellen Kandidaten eine Chance<br />

zu geben und sie nicht vorschnell zu<br />

verprellen. Je früher der Nachwuchs an<br />

unternehmerische Themen herangeführt<br />

wird, desto besser.<br />

Getrennte Wege, gemeinsame Werte<br />

Wer das Familienunternehmen fortführen<br />

möchte, benötigt sowohl eine fachliche<br />

als auch eine betriebswirtschaftliche<br />

Ausbildung. Der Nachwuchs sollte<br />

zunächst einen eigenen Karriereweg<br />

unabhängig vom elterlichen Betrieb einschlagen<br />

und Erfahrungen bei fremden<br />

Unternehmen sammeln. So gewinnt der<br />

Nachwuchs mehr Autorität und wird<br />

von Mitarbeitern nicht vorschnell als<br />

„das Kind vom Chef“ abgestempelt.<br />

Gleichzeitig sollten Firmeninhaber<br />

aber potenzielle Nachfolger möglichst<br />

früh in unternehmerische Fragen einbinden.<br />

Dabei helfen regelmäßige Zusammenkünfte<br />

der Unternehmerfamilie,<br />

auf denen die Firmenentwicklung thematisiert<br />

wird. Die Treffen dienen nicht<br />

nur dem Erfahrungsaustausch, sondern<br />

stärken auch die gemeinsame Identifikation.<br />

In kleineren Familien findet<br />

der Austausch über unternehmerische<br />

Themen traditionell bei gemeinsamen<br />

Mahlzeiten statt. Von zentraler Bedeutung<br />

ist immer eine offene Kommunikation.<br />

So schafft die Unternehmerfamilie<br />

auch Raum für Auseinandersetzungen<br />

mit unterschiedlichen Positionen und<br />

Zielvorstellungen, ohne das Tischtuch zu<br />

zerschneiden.<br />

Eine Nachfolge an der Firmenspitze<br />

ist nicht die einzige Option. Nicht immer<br />

wollen oder sollen Familienmitglieder<br />

ins operative Geschäft einsteigen. Auch<br />

Nachfolgen als reiner Gesellschafter mit<br />

Sitz im Beirat sind eine attraktive Variante.<br />

Fachkundige und engagierte Familienmitglieder<br />

können Fremdgeschäftsführer<br />

als Beirat gezielt überwachen und<br />

die Grundlagen für eine erfolgreiche Firmenentwicklung<br />

legen.<br />

Stolperfallen im Blick<br />

Eine Firmenübergabe ist eine große Herausforderung,<br />

sowohl für den Unternehmer<br />

als auch für dessen Nachfolger. So<br />

verschieden die Unternehmer sind, so<br />

verschieden sind auch die Nachfolgeprozesse.<br />

Nichtsdestotrotz lauern bei<br />

familieninternen Nachfolgen oft einige<br />

typische Stolperfallen. Viele Differenzen<br />

zwischen Senior und Junior rühren<br />

von persönlichen Verletzungen aus der<br />

Vergangenheit. Sie flammen durch die<br />

Zusammenarbeit leicht wieder auf. Deshalb<br />

sollten alle aufgestauten Konflikte<br />

ausgeräumt werden, damit auch eine<br />

Nachfolge glücken kann. Ganz wichtig<br />

ist eine gelebte Streitkultur, die einen<br />

Wettstreit der Ideen zum Wohle des<br />

Unternehmens zulässt. Zudem sind<br />

eigene Verantwortungsbereiche und ein<br />

klarer Zeitplan für die Übergangsphase<br />

unerlässlich (siehe Infokasten „So klappt<br />

der Stabwechsel“).<br />

Ein systematisches Nachfolgekonzept<br />

ist auch betriebswirtschaftlich von<br />

hoher Bedeutung. Es bietet der Unternehmensführung<br />

Planungssicherheit,<br />

verbessert die Bonität und sichert den<br />

Mitarbeitern eine langfristige Perspektive.<br />

Zudem ist ein offener Umgang<br />

mit der Nachfolgefrage für den Inhaber<br />

selbst oft befreiend. Er gewinnt das<br />

Gefühl, nicht nur gut vorbereitet zu sein,<br />

sondern auch ein Unternehmen mit<br />

Zukunftsperspektive zu führen. ó


© kentoh - stock.adobe.com<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 2/<strong>2019</strong><br />

Wirtschaft<br />

50<br />

10 TOP-Recruiting-Trends<br />

Online-Stellenanzeigen sind mittlerweile Standard bei der Personalsuche –<br />

aber reichen sie aus, um die besten Bewerber zu finden?<br />

Diese zehn Trends beeinflussen<br />

<strong>2019</strong> das Recruiting maßgeblich:<br />

1. Recruiting-Unternehmen<br />

Die größten Stärken von Recruiting-<br />

Unternehmen sind ihre Vernetztheit und<br />

ihre Expertise bei der Suche nach geeignetem<br />

Personal. Eine Suche, die sich für<br />

Unternehmen zunehmend schwierig<br />

gestaltet – vor allem, wenn Fach- oder<br />

Führungskräfte benötigt werden, die in<br />

der gegenwärtigen globalisierten und<br />

offenen Welt in nahezu jedem Land<br />

arbeiten können, in dem sie das beste<br />

Angebot finden.<br />

2. Collaborative Recruiting<br />

Bislang lag das Recruiting in erster Linie<br />

in der Hand der Personaler – dabei wissen<br />

Teamleitung und Teammitglieder<br />

genau über die zukünftigen Aufgaben<br />

eines Kandidaten und seine benötigten<br />

Fähigkeiten Bescheid. „Ich weise bei<br />

Gesprächen mit Personalleitern immer<br />

auf die Wichtigkeit hin, eng mit den<br />

Fachabteilungen zusammenzuarbeiten,<br />

etwa bei der Formulierung einer Stellenbeschreibung“,<br />

sagt Martin Vesterling,<br />

Vorstandsvorsitzender der Vesterling AG.<br />

Die Vorteile sind für ein Unternehmen<br />

vielfältig: Bestehende Mitarbeiter können<br />

nicht nur beim Verbreiten der Ausschreibung<br />

hilfreich sein, ihr Einbezug in<br />

die Gespräche mit den Kandidaten führt<br />

auch zu einer verbesserten Candidate<br />

Experience und zu einer stärkeren Mitarbeiterbindung<br />

im Allgemeinen.<br />

3. Active Sourcing<br />

80 Prozent aller wechselwilligen Kandidaten<br />

suchen nicht aktiv nach einem<br />

neuen Job. Sie zu erreichen, kann durch<br />

Active-Sourcing-Maßnahmen gelingen,<br />

also der aktiven Kontaktaufnahme mit<br />

vielversprechenden Kandidaten. Auch<br />

hierfür können Unternehmen auf die<br />

Erfahrung von Recruiting-Unternehmen<br />

zurückgreifen: „Wir haben über die Jahre<br />

einen großen Talent Pool mit IT-Spezialisten<br />

aufgebaut, deren Fähigkeiten wir<br />

kennen und die uns vertrauen. Dadurch<br />

können wir sie gezielt ansprechen und<br />

zu einem Wechsel bewegen“, sagt<br />

Mathias Weber, Leiter Research bei der<br />

Vesterling AG.<br />

4. Chatbots<br />

Gerade einmal drei Prozent der Top-<br />

1000-Unternehmen setzen für ihre<br />

Kandidatensuche bislang auf Chatbots,<br />

also textbasierte Dialogsysteme – dabei<br />

spricht die an das Instant Messaging<br />

angelehnte Chat-Umgebung vor allem<br />

junge Talente an. Mithilfe eines solchen<br />

Bots können vom Bewerber in Minutenschnelle<br />

Informationen wie Name und<br />

Telefonnummer, Gehaltsvorstellungen<br />

oder der bisherige Arbeitgeber erfragt<br />

werden. Gleichzeitig beantwortet das<br />

System automatisiert Fragen zu Karriere,<br />

offenen Stellen oder Arbeitgeberleistungen.<br />

Der Vorteil: eine deutliche Entlastung<br />

für den Personaler, der die Daten<br />

anschließend aufbereitet und strukturiert<br />

vom Chatbot zur Verfügung gestellt<br />

bekommt.<br />

5. Virtuelle Recruiting-Messen<br />

Online-Karrieremessen finden mittlerweile<br />

regelmäßig im In- und Ausland<br />

statt und sind vom Prinzip her aufgebaut<br />

wie „normale“ Karrieremessen, nur<br />

eben mit globaler Reichweite. Recruiter<br />

kommen so bequem vom Schreibtisch<br />

aus per Chat oder Videointerview ins<br />

Gespräch mit Kandidaten aus aller Welt.<br />

Nach dem ersten Eindruck entscheiden<br />

beide Seiten, ob eine nächste Runde im<br />

Real Life stattfinden soll. Zu finden sind<br />

solche Messen zum Beispiel unter<br />

www.it-jobmesse.de.<br />

6. Mobile Recruiting-Plattformen<br />

Geht es um Schnelligkeit und nicht<br />

um fachkundige Prüfung, liegen Apps<br />

wie „Truffls“ weit vorn. Mit intelligenten<br />

Matching-Technologien liefern sie<br />

in der Regel innerhalb einiger Stunden<br />

passende Bewerber zur Stelle und umgekehrt.<br />

Hierfür übertragen sie das Tinder-<br />

Prinzip auf die Jobsuche, das heißt, ein<br />

Swipe nach rechts kommt bereits einer<br />

Bewerbung gleich. Der ganze Bewerbungsprozess<br />

wird dadurch schnell,<br />

intuitiv und übersichtlich. Geht es um<br />

die Besetzung von Ausbildungsplätzen,<br />

stellt die App „Talenthero“ eine Alternative<br />

dar.<br />

7. Google4jobs<br />

„In diesem Jahr wird die Suchmaschinenoptimierung<br />

bei Stellenanzeigen<br />

durch den Markteintritt von Google-<br />

4Jobs mit der Definition strukturierter<br />

Datentypen eine ganz neue Dimension<br />

erhalten“, glaubt Enrico Veraldi, Leiter<br />

Marketing der Vesterling AG. Wichtiger<br />

denn je wird das Aktuell-Halten von Stellenanzeigen,<br />

das Beobachten von Bewertungsportalen<br />

und das inhaltsvolle Formulieren<br />

von Stellenanzeigen sein.<br />

8. Hackathon & Co.<br />

Teilnehmer an interaktiven Formaten<br />

wie Barcamps, World Cafés oder den<br />

eher in technischem Umfeld stattfin-


denden Hackathons brennen für ihren<br />

Beruf. Eine ideale Gelegenheit für Recruiter,<br />

um direkt mit potenziellen Kandidaten<br />

und deren Know-how in Kontakt<br />

zu kommen. Die Events werden in der<br />

Regel vom suchenden Unternehmen<br />

selbst veranstaltet und laufen über<br />

einen oder mehrere Tage. In kreativer<br />

Atmosphäre arbeiten die Teilnehmer<br />

dort an realen Aufgabenstellungen aus<br />

dem Unternehmensalltag und entwickeln<br />

neue Lösungsansätze. Am Ende<br />

entsteht so eine Win-win-Situation:<br />

Nutzenbringende Erkenntnisse für das<br />

Unternehmen sowie für Kandidaten die<br />

Möglichkeit, einen potenziellen Arbeitgeber<br />

kennen zu lernen.<br />

9. Teaser-Kampagnen<br />

Nahezu alle Social-Media-Kanäle wie<br />

Google, Facebook oder Twitter bieten<br />

Teaser-Kampagnen durch Bannerwerbung<br />

an. Ein Teasertext mit dem Link<br />

zur Stellenanzeige wird so direkt bei<br />

potenziellen Kandidaten positioniert,<br />

und zwar nicht nur bei aktiv suchenden,<br />

sondern auch bei latent wechselwilligen<br />

Bewerbern. Darüber hinaus ermöglicht<br />

XING beispielsweise, die Zielgruppe<br />

genau nach demografischen Merkmalen<br />

wie Bildungsniveau, Branchenverteilung<br />

oder Region zu filtern.<br />

10. Speed-Dating-Interviews<br />

Arbeitsagenturen, Universitäten oder<br />

Jobmessen veranstalten regelmäßig<br />

Job-Speed-Datings oder ihre Abwandlungen<br />

Blind-Job-Dating oder Blind Recruitment.<br />

Wie bei jedem Kennenlernen<br />

gilt auch hier: Der erste Eindruck entscheidet.<br />

Diesen erlangen Bewerber und<br />

Personaler vom jeweiligen Gegenüber in<br />

Über den Autor<br />

Diplom-Informatiker Martin Vesterling ist<br />

Gründer und Vorsitzender des Vorstands<br />

der Vesterling AG. Martin Vesterling verfügt<br />

über ein breites Netzwerk in Wirtschaftsverbänden.<br />

einem kurzen, wenige Minuten langen<br />

Gespräch. Vor allem für eher unkonventionelle<br />

Kandidaten stellt diese Art der<br />

Veranstaltung einen Vorteil dar, denn<br />

Bewerbungsschreiben und Lebenslauf<br />

treten erstmal in den Hintergrund. Im<br />

Anschluss an das erste Gespräch entscheiden<br />

dann beide, ob es ein weiteres,<br />

ausführliches Interview geben wird. ó<br />

51<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 2/<strong>2019</strong><br />

Wirtschaft<br />

2016 2017 <strong>2019</strong><br />

DIE BESTEN REDNER FÜR<br />

DAS NETZWERK DER BESTEN<br />

Unsere inhabergeführte Unternehmensgruppe fi ndet den perfekten Redner für Ihre Mitarbeiter- oder Kundenveranstaltung<br />

und ist Garant für mitreißende und unvergessliche Events. Wir vermitteln die besten Redner Deutschlands<br />

und bieten spannende Vorträge zu Themen wie Motivation, Umgang mit Veränderungen und Zukunft an. Das starke<br />

Fundament unserer Aktivitäten ist dabei unsere begeisternde Leidenschaft für Menschen und ihre Geschichten.<br />

Unsere Redner<br />

(Auswahl):<br />

© Urban Ruths<br />

Sven Gabor Janszky<br />

Zukunftsforscher<br />

Zukunft, Trends,<br />

Innovationen<br />

Natalie Geisenberger<br />

Olympiasiegerin<br />

Motivation, Sport,<br />

Teamwork<br />

Heinrich Kürzeder<br />

Inhaber der 5 Sterne Redneragentur<br />

www.5-sterne-redner.de<br />

Stefan Kuntz<br />

U21-Nationaltrainer<br />

Motivation, Führung,<br />

Teamfähigkeit<br />

Ina Rudolph<br />

Schauspielerin<br />

Kreativität, Motivation,<br />

Potentialentwicklung<br />

Thomas M. Stein<br />

Top-Manager<br />

Trends, Marketing,<br />

Ziele erreichen<br />

CREATIONELL.DE


Entscheidungskultur: So werden<br />

Entscheidungen besser und schneller<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 2/<strong>2019</strong><br />

Wirtschaft<br />

52<br />

© FotolEdhar - stock.adobe.com<br />

Die rasanten technologischen,<br />

ökonomischen und gesellschaftlichen<br />

Veränderungen zwingen die<br />

Unternehmen zum raschen Handeln.<br />

Gute und zugleich zügige Entscheidungen<br />

sind somit fundamental. Deshalb<br />

brauchen neue Zeiten auch eine neue<br />

Entscheidungskultur.<br />

Führungskräfte müssen zwar vieles<br />

wissen und kennen, aber nicht alles können.<br />

Entscheidungen „kraft Amtes“ von<br />

oben, die zudem ewig dauern, kann sich<br />

kein Unternehmen noch länger leisten.<br />

Ist das Geschehen rasant und komplex,<br />

werden Topdown-Dekrete zum Bremsklotz<br />

einer Organisation. Vormarsch,<br />

individualisierte Dienstleistungen und<br />

hohes Tempo sind nur dort machbar, wo<br />

zwischen Entscheidung und Umsetzung<br />

möglichst wenig Zeit vergeht.<br />

Zudem liegen fachliche Kompetenzen<br />

heute vor allem bei den Spezialisten<br />

im Team. Wer die Tore schießt,<br />

sollte auch die dazu notwendigen Entscheidungen<br />

treffen. „Kompetenzen<br />

und Verantwortung zusammenführen“<br />

nennt man dieses Prinzip. Doch<br />

in klassischen Organisationen werden<br />

größere Entscheidungen nach wie vor in<br />

die nächsthöhere(n) Hierarchiestufe(n)<br />

verlagert. Das ist, als ob der Trainer die<br />

Elfmeter schießen müsste. Und genau<br />

das steht einem Erfolg dann im Weg.<br />

Wie sich die Entscheidungsqualität<br />

erhöhen lässt<br />

Schauen wir uns zunächst einen Fall<br />

an, der tatsächlich passiert ist. Anschaffungen<br />

ab 100 Euro brauchen in diesem<br />

Unternehmen die Unterschrift des<br />

nächsthöheren Vorgesetzten. Hierfür ist<br />

aufwendig ein Formular auszufüllen. Zu<br />

allem Übel ist der Chef zwei Wochen in<br />

Urlaub, danach türmt sich bei ihm die<br />

Arbeit. Als endlich grünes Licht kommt,<br />

ist der Kunde, für dessen Auftrag die<br />

Anschaffung notwendig war, weg. Er<br />

konnte nicht länger warten. Der entgangene<br />

Umsatz beläuft sich auf 10.000<br />

Euro. Die Kosten für die interne Prozessabwicklung<br />

kommen noch obendrauf.<br />

Ist das nicht völlig abstrus? Erst wollen<br />

die Firmen die besten Mitarbeiter<br />

und dann werden die geführt, als ob sie<br />

keine eigenen Entscheidungen treffen<br />

könnten. „Es macht keinen Sinn, kluge<br />

Köpfe einzustellen und ihnen dann zu<br />

sagen, was sie zu tun haben. Wir stellen<br />

kluge Köpfe ein, damit sie uns sagen, was<br />

wir tun können.“ So brachte das schon<br />

vor Jahren Steve Jobs auf den Punkt. Im<br />

Führungsverständnis von heute geht es<br />

nicht länger darum, Entscheidungen von<br />

oben vorzugeben, sondern darum,<br />

• gemeinsam getragene Entscheidungen<br />

herzustellen und<br />

• operative Entscheidungen in die<br />

Teams zu verlagern.<br />

Schauen wir uns an, wie das gelingt.<br />

Alte und neue Methoden der<br />

Entscheidungsfindung<br />

Um Entscheidungen herbeizuführen<br />

gibt es viele Mittel und Wege. Zwei konventionelle<br />

sind der Mehrheitsentscheid<br />

und der Konsensentscheid. Beim Mehrheitsentscheid<br />

wird eine Entscheidung<br />

nach einem vorgegebenen Mehrheitsschlüssel<br />

getroffen. Bis zu 49 Prozent<br />

aller Stimmen werden dabei verlieren.<br />

Viel Unzufriedenheit kann so entstehen<br />

und die Tragfähigkeit einer Entscheidung<br />

wird leicht unterminiert. Demgegenüber<br />

benötigt ein Konsensentscheid<br />

die ausdrückliche Zustimmung aller.<br />

Dem eilen oft lange Diskussionen voraus.<br />

Schließlich einigt man sich auf den<br />

kleinsten gemeinsamen Nenner. Dies<br />

ist wohl der schlechteste aller Wege in<br />

neuen Zeiten. So geht es besser:<br />

• Der konsultative Einzelentscheid:<br />

Dies ist eine exzellente Methode, vor<br />

allem in selbstorganisierten Kontexten.<br />

Ziel ist es, die Expertise Dritter<br />

in seine Entscheidung miteinzubeziehen.<br />

So kann zum Beispiel bestimmt<br />

werden, dass, bevor eine Entscheidung<br />

getroffen wird, immer mindestens<br />

zwei sachkundige (!) Personen<br />

befragt werden müssen - und nicht<br />

etwa bequeme Kollegen. Dabei kann<br />

es sich um Personen innerhalb oder<br />

außerhalb der Firma handeln. Die<br />

Verantwortung, wie am Ende entschieden<br />

wird, verbleibt allerdings<br />

bei der entscheidenden Person oder<br />

Gruppe. So umgeht man langwierige<br />

Abstimmungsrunden, verbessert die<br />

Entscheidungsgrundlage, erhöht die<br />

Handlungssicherheit und beschleunigt<br />

die Umsetzungsgeschwindigkeit.<br />

• Der Konsent-Entscheid: Mit dieser<br />

Methode können zähe Diskussionen<br />

oder wachsweiche Gruppenbeschlüsse<br />

vermieden werden. Nicht „Ja,<br />

ich stimme zu!“, sondern „Ich habe<br />

keinen schwerwiegenden, begründeten<br />

Einwand dagegen“, das ist ein<br />

Konsent-Entscheid. Es geht also nicht<br />

um ein Maximum an Zustimmung,<br />

sondern um eine Minimierung der<br />

Bedenken. Das heißt, man stützt sich<br />

auf Entscheidungen, die „gut genug“<br />

sind, damit es zügig vorangeht. Dazu<br />

fragt man in etwa so: „Sieht jemand<br />

einen wichtigen Grund, weshalb<br />

dieser Vorschlag Schaden anrichten<br />

könnte?“ Zieht nun jemand die Veto-<br />

Karte ernster Bedenken, dann setzt<br />

man den Vorschlag nicht um. Am besten<br />

regen Sie an, damit gleich mal<br />

zu experimentieren - und zwar im<br />

Konsent-Format: „Lasst uns das doch<br />

mal einen Monat lang ausprobieren.<br />

Wenn es nicht funktioniert, schaffen<br />

wir es wieder ab. Hat jemand einen<br />

gravierenden Einwand dagegen?“<br />

• Die Elfer-Skala: Dies ist eine Methode,<br />

die statt ausufernder Diskussionen<br />

einen zügigen Entscheidungsprozess<br />

in einer Gruppe oder in Meetings<br />

sichert und für gemeinsam getra-


Über die Autorin<br />

Elfer-Skala für eine schnelle Entscheidungsfindung<br />

gene Entscheidungen sorgt. Die einzelnen<br />

Schritte: Zunächst wird das<br />

Thema vorgestellt, zu dem eine Entscheidung<br />

ansteht. Danach ist Zeit<br />

für Verständnisfragen. Hiernach wird<br />

den Teilnehmern eine erste Bewertungsfrage<br />

gestellt: „Auf dieser Skala<br />

von 0 bis 10: Wie wichtig und dringlich<br />

ist dieses Thema für das Projekt/<br />

unser Unternehmen?“ Jeder entscheidet<br />

verdeckt. Danach werden stellvertretend<br />

je zwei oder drei Meinungen<br />

aus dem niedrigen (0 bis 4) und dem<br />

hohen Bewertungsbereich (6 bis 10)<br />

gehört. Darauf folgt eine Minute der<br />

stillen Besinnung. Hiernach gibt es<br />

eine zweite verdeckte Bewertung: die<br />

gleiche Frage auf einer neuen Skala.<br />

Liegen alle Bewertungen zwischen<br />

sieben und zehn, ist das Thema angenommen.<br />

Liegt eine darunter, kann die<br />

Konsent-Frage helfen.<br />

Wollen Mitarbeiter denn überhaupt<br />

entscheiden?<br />

Sie glauben, Ihre Mitarbeiter wollen<br />

gar nicht entscheiden? Wenn die Rahmenbedingungen<br />

stimmen, dann schon.<br />

Einer Studie der Haufe-Gruppe zufolge<br />

möchten 84 Prozent der 11.880 Befragten<br />

mehr Einfluss auf Entscheidungen<br />

im Unternehmen haben.<br />

• 77 Prozent sagen: Das steigert meine<br />

Motivation.<br />

• 42 Prozent denken, dass Entscheidungen<br />

so verbessert werden könnten.<br />

• 29 Prozent meinen, dass das Unternehmen<br />

dann erfolgreicher wäre.<br />

Das Potenzial ist also enorm. Doch man<br />

muss üben, um zu brillieren. Beginnen<br />

Sie also in kleinen Schritten. Klären Sie<br />

zudem gemeinsam, wer welche Entscheidungsbefugnisse<br />

erhält, nach welcher<br />

Methode jeweils entschieden wird<br />

und wo die jeweilige Umsetzungsverantwortlichkeit<br />

liegt. Am besten machen<br />

Sie alles an einer sichtbaren Mitteilungswand<br />

transparent, damit nichts im Niemandsland<br />

landet.<br />

Das kleinteilige Mikro-Management,<br />

das die eigentliche Arbeit der Führungscrew<br />

so sehr blockiert und außerdem<br />

Zeitdruck erzeugt, wäre damit vom<br />

Tisch. Die zunehmende Selbststeuerung<br />

schärft das Engagement der Mitarbeiter<br />

und macht die Ergebnisse besser. So können<br />

sich Ihre Leute beweisen und soziale<br />

Anerkennung erlangen. Wer sich seine<br />

Anne M. Schüller ist Managementdenker,<br />

Keynote-Speaker, mehrfach preisgekrönte<br />

Bestsellerautorin und Businesscoach. Die<br />

Diplom-Betriebswirtin gilt als führende<br />

Expertin für das Touchpoint Management<br />

und eine kundenfokussierte Unternehmensführung.<br />

Sie zählt zu den gefragtesten<br />

Rednern im deutschsprachigen<br />

Raum. 2015 wurde sie für ihr Lebenswerk<br />

in die Hall of Fame der German Speakers<br />

Association aufgenommen. Vom Business-<br />

Netzwerk LinkedIn wurde sie zur Top-Voice<br />

2017/2018 und vom Business-Netzwerk<br />

XING zum XING-Spitzenwriter 2018 gekürt.<br />

Zu ihrem Kundenkreis zählt die Elite der<br />

Wirtschaft. Ihr Touchpoint Institut bildet<br />

zertifizierte Touchpoint Manager aus. Kontakt<br />

über: www.anneschueller.de<br />

Über das Buch<br />

Anne M. Schüller, Alex T. Steffen<br />

Die Orbit-Organisation<br />

In 9 Schritten zum Unternehmensmodell<br />

für die digitale Zukunft<br />

Gabal Verlag <strong>2019</strong>, 312 Seiten, 34,90 Euro<br />

ISBN: 978-3869368993<br />

Okays immer von Oben abholen muss,<br />

bekommt sowas nicht. Zu was das dann<br />

führt? Zunächst sinkt die Stimmung<br />

talentierter Mitarbeiter, dann deren<br />

Anzahl. Und neue Talente kommen erst<br />

gar nicht an Bord. ó<br />

53<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 2/<strong>2019</strong><br />

Wirtschaft


EZB will die Zinsen nicht anheben<br />

Was bedeutet der geldpolitische Kurs der EZB für den Anleger?<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 2/<strong>2019</strong><br />

Gold - besser als Euro<br />

Goldpreis (2/oz) und Euro-Bankeinlage (2) - in realer Rechnung (1)<br />

400<br />

Wirtschaft<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

+ 188 %<br />

tigen zur Kapitalfehlallokation und<br />

machen das Wirtschaften zusehends<br />

abhängig vom Fortbestand der niedrigen<br />

Zinsen. Und je länger die Niedrigzinsphase<br />

andauert, umso schwieriger<br />

wird der Ausstieg – und so größer wird<br />

auch der Anreiz, eine immer inflationärere<br />

Geldpolitik zu verfolgen.<br />

54<br />

150<br />

100<br />

50<br />

00 01 03 05 07 09 11 13 15 17 19<br />

Euro. verzinst. real<br />

Quelle: Thomson Financial; eigene Berechnungen.<br />

(1) Euro-3-Monatszins, bereinigt mit Inflation der Konsumgüterpreise.<br />

Auf seiner Sitzung im Januar hat<br />

der Rat der Europäischen Zentralbank<br />

(EZB) die Leitzinsen unverändert<br />

gelassen (Hauptrefinanzierungszins:<br />

0,0%, Einlagezins: -0,4%, Spitzenrefinanzierungszins:<br />

+0,25%).<br />

Die EZB erinnerte zudem daran, dass<br />

sie seit Ende 2018 zwar keine neuen<br />

Anleihen mehr ankauft, dass sie aber<br />

in vollem Umfang die Rückzahlungsbeträge,<br />

die sie auf ihr Schuldpapierportfolio<br />

erhält, reinvestiert.<br />

Die EZB ist und bleibt damit ein<br />

aktiver Käufer in den Euro-Schuldpapiermärkten,<br />

sie übt weiterhin einen<br />

Abwärtsdruck auf die Kapitalmarktrenditen<br />

aus.<br />

Zudem ließ die EZB keinen Zweifel<br />

daran, dass sie im Fall der Fälle die Banken<br />

mit neuen Krediten (sogenannte<br />

„TLTRO“) versorgen wird. Besonders<br />

bedeutsam: EZB-Präsident Mario Draghi<br />

betonte die „wachsende Abwärtsrisiken<br />

für die Euro-Konjunktur“ und hob<br />

auch hervor, dass die Preisinflation im<br />

Euroraum gemäßigt bleibe.<br />

Gold. 2/oz. real<br />

+ 1,5 %<br />

Im Grunde hat die EZB sich selbst<br />

eine Wirtschafts- und Inflationsdiagnose<br />

gestellt, mit der sie das Fortführen<br />

ihrer Null- und Negativzinspolitik<br />

rechtfertigen kann. Nicht nur wegen der<br />

konjunkturellen Probleme im Euroraum,<br />

vor allem auch aufgrund der Probleme<br />

im Euro-Bankenapparat muss die Bereitschaft<br />

der EZB, die Zinsen wieder anzuheben,<br />

als relativ gering eingestuft werden.<br />

Das ist auch der Grund, warum wir<br />

denken, dass die Zinsen in <strong>2019</strong> nicht<br />

angehoben werden; und dass es auch<br />

in 2<strong>02</strong>0 äußerst fraglich ist, ob die Kreditkosten<br />

steigen. (Bislang schon hat<br />

die EZB verkündet, die Leitzinsen mindestens<br />

bis zum Sommer <strong>2019</strong>, wenn<br />

nicht länger, auf der Nulllinie halten zu<br />

wollen.)<br />

Die anhaltende Niedrig- und Negativzinsen<br />

(auch in realer, d. h. inflationsbereinigter<br />

Rechnung) verursachen<br />

natürlich weitreichende Verzerrungen<br />

und Probleme. Sie inflationieren beispielsweise<br />

die Vermögenspreise, ermu-<br />

Was bedeutet der geldpolitische Kurs<br />

der EZB für den Anleger?<br />

Die Graphik zeigt die Wertentwicklung<br />

(kaufkraftbereinigt) für 100 Euro, die in<br />

Euro-Bankeinlagen mit dreimonatiger<br />

Laufzeit investiert wurden, und für 100<br />

Euro, für die Gold gekauft wurde.<br />

Seit Beginn der Euro-Währungsunion<br />

betrug der gesamte Ertrag auf<br />

Euro-Bankguthaben (vor Steuern) nur<br />

1,5%, während das Gold dem Anleger<br />

einen Wertzuwachs von 188% erbrachte.<br />

Das Ergebnis ist offenkundig: In den<br />

letzten 20 Jahren war Gold besser als<br />

der Euro.<br />

Nun ist zwar die Vergangenheit kein<br />

verlässlicher Indikator für die Zukunft.<br />

Mit Blick auf die geldpolitische Haltung<br />

der EZB ist aber die Wahrscheinlichkeit<br />

recht groß, dass der innere wie äußere<br />

Wert des Euro künftig merklich leiden<br />

wird.<br />

Anleger sind gut beraten, kein „Euro-<br />

Klumpenrisiko“ einzugehen. Mit Blick<br />

auf ihre liquiden Mittel beispielsweise<br />

ist und bleibt Gold (und auch Silber) eine<br />

attraktive Alternative zu Euro-Terminund<br />

Spareinlagen – insbesondere für<br />

langfristig orientierte Anleger. ó<br />

Über den Autor<br />

Thorsten Polleit ist Chefökonom der<br />

Degussa Goldhandel, Partner der Polleit<br />

& Riechert Investment Management LLP,<br />

Präsident des Ludwig von Mises Institut<br />

Deutschland und Honorarprofessor an der<br />

Universität Bayreuth.


© Denis - stock.adobe.com<br />

asap aka zeitnah<br />

Martina Rellin staunt über modernes Deutsch<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 2/<strong>2019</strong><br />

„Mama, hast du noch ‚n Snack<br />

(sprich: ßnäk)?” Was, bitte,<br />

meint das Kind (männlich, volljährig).<br />

„Was meinst du?” – „Na, etwas, das ich<br />

noch schnell snäcken kann.” Ah ja, eine<br />

Art kleine Stärkung ist gefragt. Ein<br />

Imbiss (schönes Wort!). Möchte das Kind<br />

eine Scheibe Brot? Mit Wurst? Mit Käse?<br />

Ist ein Joghurt erwünscht? Eine Banane?<br />

Das Wort Snack ist angekommen<br />

im Sprachgebrauch des Alltags und mit<br />

ihm das zugehörige Tätigkeitswort snäcken.<br />

Snack und snäcken sind nicht allein<br />

auf weiter Flur, ich bastele mittlerweile<br />

mühelos ganze Sätze aus den zugewanderten<br />

englischen Brocken. Bei meinem<br />

Mann in der Firma wird das Wörken<br />

gegen fünf Uhr nachmittags gern für<br />

eine Runde Tee unterbrochen. Da ist ein<br />

Satz wie dieser angebracht: „Lasst uns<br />

doch zur tea-time eine paar nice (sprich:<br />

nei-ße, wie der Fluss) cookies snäcken.”<br />

Und wenn die Kekse munden: „Mega<br />

tasty, diese cookies.”<br />

Vor kurzem bekam ich eine nice Mail,<br />

die verhieß, meine Rechnung werde<br />

asap beglichen. Ich inspizierte auf meiner<br />

Tastatur das Umfeld der Buchstaben<br />

a, s und p, weil ich vermutete, die<br />

Autokorrektur habe zugeschlagen und<br />

den Schreiber der Mail ungefragt falsch<br />

korrigiert. Asap. Was konnte gemeint<br />

sein? Auf mein Geld soll ich warten bis<br />

zum Sankt-Nimmerleins-Tag? Nö, eher<br />

nicht. Vielleicht ein Hinweis auf die Zahlungsform,<br />

bar, unbar? Hm, wäre ungewöhnlich,<br />

aber immerhin stimmte die<br />

Buchstabenzahl halbwegs.<br />

In einer Folgemail fand ich das Wort<br />

aka. Asap – aka. Ob der Mailverfasser<br />

vielleicht gerade Arabisch lernte? Um<br />

mein brain (Resthirn) nicht exploden zu<br />

lassen, suchte ich kurz bei Google, aka<br />

Suchmaschine. Aka – also known as:<br />

auch bekannt als! Sie haben das sofort<br />

gewusst? Congratulations! Ich bin eine<br />

kleine Behind-the-moonerin, aber nicht<br />

doof. Darum kam mir auch sofort die<br />

idea, dass meine Rechnung vermutlich<br />

bald (spooky Variante: zeitnah!), also as<br />

soon as possible bezahlt werden würde.<br />

Die vergangenen Tage standen bei<br />

mir unter dem Motto: das Imperium<br />

schlägt zurück. Für eine Webseite (website)<br />

schlug ich eine Reihe von Fragen<br />

und Antworten vor unter der Überschrift<br />

FAQs: Fragen und Antworten querbeet.<br />

Dem Kunden gefiel‘s und so machten<br />

wir aus den ursprünglich vorgesehenen<br />

Testimonials, als Zeugen für die Qualität<br />

der vorgestellten Produkte, einfach<br />

Stimmen. Ich bin gespannt, wie lange ich<br />

dem derzeitigen stormy weather gegen<br />

den gewohnten Sprachgebrauch noch<br />

standhalten kann. Teile meiner readership,<br />

äh, Leserschaft, scheinen schon auf<br />

dem highway to hell, fragte mich doch<br />

neulich jemand: „Gibt es Ihr e-book Göttergatten<br />

eigentlich auch als geprintetes<br />

Buch?” Als geprintetes Buch! Für den<br />

kleinen Lesehunger zwischendurch ein<br />

bisschen Print-book snäcken? OLlirb!!!<br />

Oh Lord, let it rain brain. Gott, lass Hirn<br />

regnen – und nimm den Bedürftigen die<br />

Regenschirme weg. ó<br />

Über die Autorin<br />

Martina Rellin, Ex-Chefredakteurin der<br />

Kultur-Zeitschrift Das <strong>Magazin</strong> und erfolgreiche<br />

Sachbuchautorin („Klar bin ich eine<br />

Ost-Frau!”), sitzt bis zur next issue des pt-<br />

<strong>Magazin</strong>s vergnügt unterm Regenschirm<br />

und snäckt cookies. Rellin schreibt leidenschaftlich,<br />

für sich und andere, Bücher und<br />

Auftragskommunikation. Sie betreibt die<br />

Rellin Schreibwerkstatt bei Berlin und in<br />

Oybin im Zittauer Gebirge und vermittelt<br />

dort und in Leipzig Interessierten das<br />

Handwerk des Schreibens in Kursen und<br />

Coachings. www.martinarellin.de


01<br />

Baye<br />

<strong>02</strong> 03 04<br />

06<br />

07<br />

05<br />

08<br />

09 10<br />

11 12


n<br />

13<br />

14<br />

15<br />

01 Adler Nest, Kehlsteinhaus / © Alex Goldenshtein<br />

<strong>02</strong> Regensburg / © Thomas - stock.adobe.com<br />

03 Rothenburg ob der Tauber / © Mapics - stock.adobe.com<br />

04 Rottach-Egern / © fottoo - stock.adobe.com<br />

05 Lindau am Bodensee / © Razvan Chisu<br />

06 Neuschwanstein / © JFL Photography - stock.adobe.com<br />

07 Wagner Festival Theater in Bayreuth / © likee68 - stock.adobe.com<br />

08 Schloss Linderhof / © rado1979 - stock.adobe.com<br />

09 München, Altes Rathaus, Viktualienmarkt / © pure-life-pictures - stock.adobe.com<br />

10 Kurpark Bad Steben / © Alexander & Theresia Schulz<br />

11 Regensburg / © Sergii Figurnyi - stock.adobe.com<br />

12 Nürnberg / © CPN - stock.adobe.com<br />

13 Kirche St. Sebastian, Ramsau / © streetflash - stock.adobe.com<br />

14 Fünfknopfturm, Kaufbeuren / © traveldia - stock.adobe.com<br />

15 BMW-World, München / © pwmotion - stock.adobe.com<br />

16 Schloss Nymphenburg / © tilialucida - stock.adobe.com<br />

17 St. Bartholomä, Königssee / © JR Photography<br />

Hintergrundbild / © Alexander Raths - stock.adobe.com<br />

16 17


©Turi - stock.adobe.com<br />

Bayerische Dialektik.<br />

Oder: Irgendwie und Sowieso<br />

Bayern<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 2/<strong>2019</strong><br />

58<br />

„Jedes Ding hat drei Seiten, eine positive, eine negative und eine komische.“<br />

(Karl Valentin)<br />

Bayern, wo der Himmel weiß-blau<br />

und die Regierung schwarz ist,<br />

das Volk gottesfürchtig und die Welt<br />

noch in Ordnung – so verkauft sich das<br />

flächengrößte deutsche Bundesland<br />

gern selbst, tatkräftig unterstützt von<br />

der lange Zeit mit Bayern fast symbiotisch<br />

verbunden wirkenden Christlich-<br />

Sozialen Union, einer der genialsten<br />

Erfindungen der deutschen Parteiengeschichte.<br />

Unabhängig davon, wer in Berlin<br />

regiert, die CSU ist immer irgendwie<br />

in der Opposition, und das macht sie<br />

für Bankdirektoren wie Bankräuber gleichermaßen<br />

wählbar. So kam es für viele<br />

durchaus überraschend, dass die bayerischen<br />

Wählerinnen und Wähler diese<br />

Commedia dell’arte kürzlich mit einem<br />

fulminanten Ergebnis ausgerechnet für<br />

die Grünen beendeten. Doch man sollte<br />

13 Millionen Bayern eben nie unterschätzen.<br />

Bayern ist nämlich weit mehr als<br />

das Land, in dem Europas größte Glückskeksanlage<br />

steht.<br />

Zum einen ist Bayern ein Freistaat,<br />

und auch wenn sich daraus keinerlei<br />

föderale Sonderrechte ergeben, sind wir<br />

ein bisschen stolz auf diesen Umstand,<br />

wenn auch aus unterschiedlichen Gründen.<br />

Da sind die einen, die glauben, Bayern<br />

sei so freiwillig Teil der Bundesrepublik,<br />

dass es jederzeit austreten könnte.<br />

Immerhin hat der Bayerische Landtag<br />

1949 das Grundgesetz abgelehnt. Die<br />

Bayern sind also die Schotten Deutschlands.<br />

Bisher aber hat es, sehr zum Leidwesen<br />

der Bayernpartei, noch nie ein<br />

Austrittsreferendum gegeben. Dabei<br />

könnten sich 23 Prozent der Bevölkerung<br />

einen eigenen Staat durchaus vorstellen,<br />

und manch einer gar eine bayerische<br />

Monarchie.<br />

Aus gutem Grund stolz auf den Freistaat<br />

kann man jedoch eingedenk der<br />

Tatsache sein, dass er das Produkt einer<br />

Revolution ist: Vor 100 Jahren fegte der<br />

Sozialist Kurt Eisner im Verbund mit<br />

Arbeitern, Soldaten, Frauenrechtlerinnen<br />

und bayerischen Bauern die Monarchie<br />

hinweg und erklärte Bayern als erstes<br />

deutsches Land zur Republik. Nun ist<br />

eine Revolution nicht unbedingt das,<br />

was einem beim Stichwort „Bayern“ in<br />

den Sinn kommt. Klischeehaft gelten<br />

alle, die außerhalb Münchens leben, als<br />

grantelnde, Bier trinkende Hinterwäldler,<br />

die auch einmal Fünfe gerade sein lassen<br />

– was dann als liberalitas bavariae<br />

verkauft wird. Doch ganz so einfach ist<br />

die Sache nicht. Bayern ist das Land der<br />

scheinbar unvereinbaren Gegensätze,<br />

die sich auf geradezu mysteriöse Weise<br />

am Ende in einer für alle passenden Synthese<br />

auflösen.<br />

Mia san Mia und Multikulti<br />

So ist das Land, das sich von einem<br />

Fußballverein das überhebliche und ausgrenzende<br />

Motto „Mia san Mia“ borgt,<br />

der es wiederum von den k. und k. Soldaten<br />

Kaiser Franz Josephs übernommen<br />

hat, ein Vielvölkerstaat, der seit Jahrhunderten<br />

beweist, dass Multikulti funktioniert.<br />

Die Bayern sind eine Verbindung<br />

aus drei Stämmen, die sich ihrerseits in<br />

einzelne Volksgruppen unterteilen: Altbayern<br />

(Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz),<br />

Schwaben und Franken (Oberfranken,<br />

Unterfranken, Mittelfranken).<br />

Seit 1954 bilden die Sudetendeutschen<br />

den vierten Stamm. Alle Volksgruppen<br />

legen größten Wert auf ihr Brauchtum<br />

und ihre Küche. Zudem bedienen sie<br />

sich so unterschiedlicher Dialekte, dass<br />

es innerhalb Bayerns durchaus zu Verständigungsschwierigkeiten<br />

kommen<br />

kann. Deutschkenntnisse sind deshalb


Bayern<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 2/<strong>2019</strong><br />

59<br />

gerade für einen Bayern unabdingbar.<br />

Deutschkurse sind allerdings nicht verpflichtend,<br />

und man hat auch noch nie<br />

davon gehört, dass die Franken zwecks<br />

Integration statt „Drei im Weggla“ – drei<br />

Rostbratwürstchen im Brötchen – nunmehr<br />

Weißwürste essen sollen. Dies<br />

würde auch nichts bringen, denn die<br />

Weißwurst stammt aus Frankreich, wie<br />

eine ganze Menge Ausdrücke des Bayerischen<br />

auch: Plafond (Zimmerdecke),<br />

Trottoir (Bürgersteig), Böfflamott (bœuf<br />

à la mode), Paraplü (Regenschirm) und<br />

Sakradi (sacre dieu). Auch aus dem Italienischen<br />

haben wir einiges übernommen<br />

– Nockerl (gnocchi), strawanzen<br />

(stravaganza), Gspusi (sposa) – und zeigen<br />

damit, dass die Bayern im Grunde<br />

verkappte Lateiner sind. Dass München<br />

die „nördlichste Stadt Italiens“ ist, weiß<br />

ohnehin jeder.<br />

Die bayerischen Stämme sind ihrerseits<br />

ein Potpourri aus Kelten, Germanen,<br />

Alemannen, Römern, Slawen, Awaren,<br />

Böhmen, Nariskern sowie fränkischen,<br />

thüringischen, ostgotischen und langobardischen<br />

Geflüchteten. Aus all denen,<br />

die einst durch unseren Landstrich<br />

zogen, entwickelten sich zwischen dem<br />

© Wikipedia, Rainer Zenz, CC BY-SA 3.0<br />

Wolpertinger<br />

4. und 6. Jahrhundert die Bajuwaren und<br />

das Stammesherzogtum Bayern, einer<br />

der ältesten Staaten Europas. Der Einteilung<br />

in drei Volksstämme trägt bis heute<br />

der Regionalproporz Rechnung, wonach<br />

die CSU Ämter nicht nach Kompetenz,<br />

sondern nach Stammeszugehörigkeit<br />

vergibt. Dies hindert hier aber niemanden<br />

daran, gegen einen anderen Proporz<br />

zu wettern: die Frauenquote. Wahrscheinlich<br />

ist man der Meinung, es sei<br />

ausreichend, dass die höchsten Posten<br />

im Freistaat mit der Patrona Bavariae<br />

als Schutzheilige und der Bavaria als<br />

Symbolgestalt Bayerns ohnehin in Frauenhand<br />

sind.<br />

So sehr in Bayern von anderen oftmals<br />

nicht nur Integration, sondern gar<br />

Assimilation erwartet wird, so viel Rücksicht<br />

nimmt man hier auf die angeblichen<br />

Eigenheiten der Urbevölkerung:<br />

Auf ihrer Homepage erklärt die Bayerische<br />

Staatsregierung die Altbayern für<br />

weltoffen, beharrlich und musisch. Die<br />

Franken hätten „Gemeinschaftssinn,<br />

Organisationstalent, Heiterkeit und ein<br />

schnelles Auffassungsvermögen“, und<br />

die Schwaben würden sich durch Sparsamkeit<br />

und einen „Hang zur Untertreibung“<br />

auszeichnen. Tatsächlich fühlen<br />

sich die Franken gegenüber den Altbayern<br />

immer ein wenig benachteiligt,<br />

bezüglich einiger Dürer-Gemälde fällt<br />

da schon einmal das Wort „Beutekunst“<br />

in Richtung München. Zu den Ur-Bayern<br />

kommen noch etwa 2,7 Millionen Menschen<br />

mit Migrationshintergrund hinzu –<br />

„Preußen“ nicht mitgezählt. Migrationshintergrund<br />

haben auch die Alpen, das<br />

Bier und der Jodler: Die Alpen, an denen<br />

Bayern als einziges deutsches Bundesland<br />

Anteil hat, verdanken wir bekanntlich<br />

dem Zusammenprall der europäischen<br />

Kontinentalplatte mit Afrika, das<br />

Bier stammt aus dem alten Orient, und<br />

gejodelt wird auch im Kaukasus.<br />

Vielfalt zeigt selbst unser heimliches<br />

Wappentier. Auch wenn der Bayerische<br />

Löwe das offizielle Wappen ˘


© fottoo - stock.adobe.com<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 2/<strong>2019</strong><br />

Bayern<br />

Patrona Bavariae<br />

60<br />

des Freistaats schmückt, das wichtigste<br />

Tier in Bayern ist der Wolpertinger – ein<br />

Mischwesen zumeist aus Eichhörnchen,<br />

Ente und Hase. Vor etwa 100 Jahren als<br />

Resultat einer großen Liebe zwischen<br />

einem Hasen und einem Rehbock entstanden,<br />

wurde er im Tierreich zum Symbol<br />

dafür, dass Liebe alle Grenzen überwinden<br />

kann – eine Erkenntnis, für die<br />

die CSU, die zunächst eine Verfassungsklage<br />

gegen die Ehe für alle erwog, wohl<br />

noch Jahrzehnte brauchen wird. Falls Sie<br />

nicht glauben können, dass es inzwischen<br />

sogar Wolpertinger mit Hechtflossen<br />

gibt, empfehle ich Ihnen einen<br />

Besuch im Deutschen Jagd- und Fischereimuseum<br />

in München, wo zahlreiche<br />

präparierte Exemplare dieser seltenen<br />

Spezies zu bestaunen sind.<br />

Dass in einem sich so konservativ<br />

gebenden Land die Diversität zu Hause<br />

ist, zeigt sich einmal mehr in unserer<br />

Musik. Den bayerischen Staat verkörpern<br />

vor allem die Bayernhymne „Gott<br />

mit dir du Land der Bayern“ und der<br />

„Bayerische Defiliermarsch“, die Auftrittsmusik<br />

des Ministerpräsidenten.<br />

Fast noch bekannter als die offizielle<br />

Hymne unterstützt dieses bayerische<br />

Kulturgut Politiker dabei, Bierzelte einzunehmen.<br />

Der beliebteste Volkstanz in<br />

Bayern ist jedoch der Zwiefache, der<br />

ganz ohne Pathos auskommt, dafür aber<br />

ein Höllentempo vorlegt. Der unregelmäßige<br />

Wechsel zwischen Walzer und<br />

Dreher macht ihn zur Königsdisziplin<br />

der bayerischen Tänze. 2016 wurde er<br />

von der UNESCO als immaterielles Weltkulturerbe<br />

anerkannt. Die Tatsache, dass<br />

sich innerhalb einer einzigen Phrase der<br />

Takt verändert, also ein ständiger Wechsel<br />

zwischen ungeradem Dreivierteltakt<br />

und geradem Zweivierteltakt stattfindet,<br />

ist irgendwie typisch bayerisch: Kaum<br />

glaubt man, bei etwas durchzublicken,<br />

ist wieder alles anders.<br />

Tourismus und Tradition<br />

Was überhaupt nicht typisch bayerisch<br />

ist, sondern die Erfindung einer rührigen<br />

Tourismusbranche, ist nahezu alles, was<br />

man auf den ersten Blick mit Bayern<br />

in Verbindung bringt: So ist das Schuhplattln<br />

ein Mitte des 19. Jahrhunderts<br />

entwickelter Schautanz für Touristen<br />

und ähnlich dem griechischen Sirtaki<br />

eine dreiste Brauchtumsfälschung.<br />

Dirndl und Lederhosen wurden im<br />

19. Jahrhundert erst durch das Hause<br />

Wittelsbach im Zuge einer regelrechten<br />

Trachtenbegeisterung salonfähig<br />

gemacht. Dass die bayerischen Könige<br />

Lederhosen und Trachtenjanker trugen,<br />

hatte vor allem mit der Hoffnung zu<br />

tun, dass dies die Entwicklung des Nationalbewusstseins<br />

fördern würde. Tracht<br />

schreit ja förmlich „Heimat“ und hat<br />

immer dann Hochkonjunktur, wenn die<br />

Welt als unsicherer Ort gilt – wie gerade<br />

heute. Die touristisch-folkloristische Vermarktung<br />

Bayerns war so erfolgreich,<br />

dass Deutschland heute weltweit häufig<br />

mit Bayern gleichgesetzt wird. Egal ob<br />

in China, in den USA oder im Königreich<br />

Eswatini, die Vorstellungen von Deutschland<br />

ähneln sich: Oktoberfest, Königsschlösser,<br />

FC Bayern München, Bier aus<br />

riesigen Gläsern, Dirndl, Lederhosen und<br />

Blasmusik – welcome dahoam!<br />

Interessanterweise gibt es seit einigen<br />

Jahren vor allem junge Kulturschaffende<br />

wie die Musikformationen Kofelgschroa<br />

und LaBrassBanda, die sich auf<br />

tatsächliche Traditionen besinnen und<br />

diese neu interpretieren. Dies zeigt sich<br />

auch in der Renaissance des Dialekts, der<br />

lange als soziales Stigma galt. Während<br />

es in den 1970er Jahren an bayerischen<br />

Schulen verpönt war, Mundart zu sprechen,<br />

weiß man spätestens seit Marcus<br />

H. Rosenmüllers Erfolgsfilm „Wer früher<br />

stirbt ist länger tot“ um die wunderbaren<br />

Zwischentöne des Dialekts. Dennoch<br />

sind an Münchner Gymnasien nur noch<br />

2,1 Prozent der Schüler des Bayerischen<br />

mächtig. 2009 hat die UNESCO Bayerisch<br />

neben Sorbisch und Ostfriesisch<br />

auf die Liste der gefährdeten Sprachen<br />

gesetzt. Dass es eine Hochsprache, die<br />

vor allem der einfachen Verständigung<br />

dient, mit der Bildhaftigkeit, Sinnlichkeit<br />

und dem tiefgründigen Witz einer über<br />

Jahrhunderte weiterentwickelten Mundart<br />

niemals aufnehmen kann, ist eine<br />

Erkenntnis, die sich leider abseits von<br />

Kulturschaffenden, Musikern und Heimatpflegern<br />

gerade in der bayerischen<br />

Landeshauptstadt kaum durchsetzt. Im<br />

schlimmsten Fall wird eines Tages niemand<br />

mehr die zuschauerstärkste Sendung<br />

des Bayerischen Rundfunks, das<br />

Politikerderblecken auf dem Nockherberg,<br />

verstehen – quo vadis Bayern?<br />

Ruhe und Revolution<br />

Obwohl ein Viertel der deutschen Wälder<br />

in Bayern liegt und die Natur im<br />

Leben der meisten Bayern eine große<br />

Rolle spielt, gilt Bayern nicht unbedingt


© fottoo - stock.adobe.com<br />

Bayrisches Blasorchester<br />

als grünes Bundesland. Dass die CSU<br />

hier 1970 das erste Umweltministerium<br />

der Welt ins Leben rief, ist angesichts<br />

der Hartnäckigkeit, mit der man 15 Jahre<br />

später die Wiederaufbereitungsanlage<br />

(WAA) in Wackersdorf vorantrieb und<br />

dabei auf den unterschätzten Widerstandsgeist<br />

der einheimischen Bevölkerung<br />

stieß, kaum zu glauben. Vier Jahre<br />

lang marschierten die „gutmütigen“<br />

Oberpfälzer, unterstützt von Naturschützern<br />

und Atomkraftgegnern aus der ganzen<br />

Republik, zum Bauzaun, ließen sich<br />

beschimpfen, mit CS-Gas besprühen<br />

und mit Wasserwerfern und Gummiknüppeln<br />

drangsalieren – ohne zu weichen.<br />

Die Hüttendörfer „Freie Oberpfalz“<br />

und „Freie Republik Wackerland“, die<br />

Anti-WAAhnsinns-Musikfestivals und<br />

nicht zuletzt die Widerstandssocken,<br />

die Irmgard Gietl, Hausfrau und Anti-<br />

WAA-Aktivistin, zu Tausenden für die<br />

Demonstranten strickte, zeugen von der<br />

Kreativität eines letztlich erfolgreichen<br />

Widerstands: Am 31. Mai 1989 wurden<br />

die Bauarbeiten an der WAA eingestellt.<br />

Wieder einmal hatte eine Regierung<br />

fälschlicherweise darauf vertraut, dass<br />

in einem über Jahrhunderte agrarisch<br />

geprägten Land die Welt statischer und<br />

die Bevölkerung nur schwer zu mobilisieren<br />

sei. Die Bayern gelten als angepasst,<br />

konservativ und ordnungsliebend,<br />

und so scheint es nur folgerichtig, dass<br />

Law-and-order-Forderungen auf Bundesebene<br />

gerne von Politikern aus dem<br />

Freistaat erhoben werden. Völlig außer<br />

Acht gelassen wird dabei eine urbayerische<br />

Eigenart: Renitenz. Anders als<br />

das weiß-blaue Klischee glauben macht,<br />

sind wir ein Volk von Aufständischen,<br />

Widerständlern und Querköpfen. Eine<br />

Historie voll von Sozialrebellen, Bauernbündlern,<br />

bayerischen Suffragetten und<br />

Kaffeehaus-Revolutionären zeugt von<br />

einem tief verwurzelten Widerspruchsgeist,<br />

in dessen würdiger Nachfolge bis<br />

heute nicht nur Schriftsteller und Kabarettisten,<br />

sondern auch unzählige bayerische<br />

Bürgerinnen und Bürger stehen.<br />

So lehnten sich 1705/06 die bayerischen<br />

Bauern mit dem Schlachtruf<br />

„Lieber bairisch sterben als kaiserlich verderben“<br />

gegen die Habsburger auf und<br />

mussten dies in der Sendlinger Mordweihnacht<br />

und der Bauernschlacht bei<br />

Aidenbach teuer bezahlen. Als Bayern<br />

in den Umbruchsjahren des 18. und 19.<br />

Jahrhunderts zum Verfassungsstaat<br />

wurde, war es Heimat berühmter Räuber<br />

und Wildschützen. Sozialrebellen à<br />

la Robin Hood wie der Bayerische Hiasl<br />

oder Michael Heigl wurden als Staatsfeinde<br />

verfolgt, vom Volk jedoch unterstützt<br />

und verehrt. Ihre Taten waren Ausdruck<br />

eines archaischen vorpolitischen<br />

Protests einer Landbevölkerung, die man<br />

fälschlicherweise für gleichmütig hielt.<br />

Parallel zum ländlichen Widerstand forderte<br />

Mitte des 19. Jahrhunderts das<br />

emanzipierte Bürgertum in den Städten<br />

seine politischen Rechte ein. Die 14<br />

Bamberger Artikel, in denen 1848 das<br />

allgemeine Wahlrecht, Pressefreiheit,<br />

gleiche Bildungschancen für alle und die<br />

Abschaffung der Adelsprivilegien gefordert<br />

wurden, zeigen, dass es bei der ˘<br />

61<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 2/<strong>2019</strong><br />

Bayern<br />

auf di san‘s<br />

alle so<br />

narrisch“


© karepa - stock.adobe.com<br />

Bayern<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 2/<strong>2019</strong><br />

62<br />

Märzrevolution um etwas mehr ging als<br />

um Ludwigs I. Turtelei mit Lola Montez.<br />

Der Münchner Stadtteil Schwabing<br />

war um die Jahrhundertwende ein Hort<br />

revolutionärer Ideen. Hier schrieb Lenin<br />

an „Was tun?“, und Erich Mühsam publizierte<br />

die anarchistische Zeitschrift<br />

„Kain“. Das liberale München war der<br />

Gegenentwurf zum preußischen Militarismus<br />

und das Zuhause von Frauenrechtlerinnen<br />

wie Anita Augspurg und<br />

Lida Gustava Heymann, von existenzialistischen<br />

Schriftstellern wie Ernst Toller<br />

und radikalen Humanisten wie Gustav<br />

Landauer. …<br />

Wir Bayern lieben unsere Anarchisten<br />

und deren spontane Ausbrüche<br />

gegen die Obrigkeit. Mit organisiertem<br />

Widerstand tut man sich hingegen<br />

ungleich schwerer. Hier geht es selten<br />

um die Weltrevolution, sondern meist<br />

um konkrete Zwänge. Die Bayern sind<br />

Revolutionäre im ursprünglichen Wortsinn<br />

von revolvere: zurückdrehen. Meist<br />

wird um die Wiederherstellung eines<br />

früheren Zustandes gerungen, für den<br />

man sich gern auch auf vorstaatliches<br />

Naturrecht beruft. Hier wird rebelliert,<br />

um am Ende das zu bekommen, was der<br />

Bayer am meisten schätzt: seine Ruhe.<br />

Oskar Maria Graf hat dies bei einer hitzigen<br />

Diskussion im Frühjahr 1919, als<br />

es um die Fortsetzung der Revolution<br />

ging, selbst erlebt. Nachdem man sich<br />

© Michael - stock.adobe.com<br />

nicht einigen konnte, ergriff schließlich<br />

ein verdienter Genosse das Wort: „Naja<br />

Genossen, mach mir hoit a Revolution,<br />

dass a Ruah is!“ [1] …<br />

Irgendwie und Sowieso<br />

Nichts an Bayern ist so einfach und eindimensional,<br />

wie es auf den ersten Blick<br />

scheint. So blieben Oskar Maria Graf und<br />

Emerenz Meier auch im amerikanischen<br />

Exil. Bilderbuchbayern und standen dennoch<br />

politisch immer weit links.<br />

Wenn Bayern nun so schwer zu<br />

fassen ist, wie soll man dann mit diesem<br />

Landstrich und seinen Bewohnern<br />

umgehen? Der „Spiegel“ schrieb in einer<br />

Titelgeschichte 1964 über Bayern: „Es<br />

ist zu widersprüchlich, sich selbst zu<br />

verstehen, geschweige denn von anderen<br />

verstanden zu werden.“[2] Vielleicht<br />

sollte man einfach diejenigen nach dem<br />

bayerischen Selbstverständnis fragen,<br />

die in Bayern gern zu solch philosophischen<br />

Fragen gehört werden: Fußballer,<br />

Fernsehköche und Fernsehhelden. In der<br />

bayerischen Kultserie „Irgendwie und<br />

Sowieso“ von Franz Xaver Bogner lautet<br />

die Wahrheit über Bayern schlicht<br />

und einfach: „Bayern liegt genau in der<br />

Mitte von Europa. Und Europa is genau<br />

die Mitte von der Welt. Und wemma<br />

von irgendwos die Mittn is, komma die<br />

Umgebung selbst bestimmen.“[3] Noch<br />

Fragen? ó<br />

Über die Autorin<br />

Michaela Karl studierte Politologie,<br />

Geschichte und Psychologie, promovierte<br />

2001 an der FU Berlin über Rudi Dutschke<br />

zum Dr. rer. pol. und ist seit 2009 Mitglied<br />

der Münchner Turmschreiber. 2013<br />

erschien ihr Buch “Ladies and Gentlemen,<br />

das ist ein Überfall. Die Geschichte von<br />

Bonnie & Clyde.”<br />

Der Beitrag erschien erstmalig in „Aus<br />

Politik und Zeitgeschichte“ (APuZ<br />

51-52/2018) http://www.bpb.de/<br />

apuz/282404/bayerische-dialektik-oderirgendwie-und-sowieso-essay?p=all<br />

by-nc-nd/3.0/ Autor: Michaela Karl für<br />

Aus Politik und Zeitgeschichte/bpb.de<br />

Fußnoten<br />

1.<br />

Zit. nach Oskar Maria Graf, Gelächter von<br />

außen. Aus meinem Leben 1918–1933,<br />

München 1985, S. 64.<br />

2.<br />

Mir san Mir, in: Der Spiegel, 6.1.1964,<br />

http://www.spiegel.de/spiegel/<br />

print/d-46162638.html«<br />

3.<br />

Irgendwie und Sowieso, Folge 3: Sir<br />

Quickly und die Frauen, Erstes Deutsches<br />

Fernsehen 1986.


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Lifestyle | Auto<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 2/<strong>2019</strong><br />

64<br />

Das E-Auto: Fluch und Segen<br />

Elektroautos gelten seit der „Energiewende“<br />

als umweltfreundlich.<br />

Diese Augenwischerei sollten wir einmal<br />

genauer beleuchten. E-Autos fahren<br />

emissionsfrei, dafür haben sie Bauteile,<br />

die alles andere als umweltfreundlich<br />

sind: Lithium-Ionen-Batterien. Die steigende<br />

Popularität von Elektroautos und<br />

die Abkehr von Verbrennungsmotoren<br />

ist ein ideologisches Kalkül, kein klimafreundliches.<br />

Ist die Umweltbilanz<br />

eines E-Autos schlechter als die eines<br />

Verbrennungsmotors?<br />

Ende 2008 hatten die vier Bundesministerien<br />

für Umwelt, Verkehr, Wirtschaft,<br />

Forschung noch erklärt, dass<br />

Deutschland „Leitmarkt für Elektromobilität“<br />

werden solle. „Elektrofahrzeugen<br />

gehört die Zukunft“ ließ man in dicken<br />

Lettern drucken. Bis 2<strong>02</strong>0 sollten eine<br />

Million Elektroautos auf deutschen Straßen<br />

rollen. Denn rund 20% der CO2-<br />

Emissionen in Deutschland werden<br />

durch den Verkehr erzeugt, behaupten<br />

Messungen und Statistiken, die wir<br />

heute zu recht anzweifeln dürfen. Allein<br />

das Ziel zeigt, dass mit fehlendem Realismus<br />

Mobilität in Deutschland betrachtet<br />

wird. Die jüngste Dieseldiskussion<br />

hat gezeigt, dass man erst zuhört, wenn<br />

hunderte Ärzte sich zu Wort melden und<br />

der Verdammung des Diesels widersprechen.<br />

Die hoch gesteckten, planwirtschaftlichen<br />

Ziele der Ministerien konnten<br />

auch deshalb nicht erreicht werden, da<br />

die Reichweiten der Fahrzeuge, sowie<br />

deren Leistungsfähigkeit nicht den Nutzenvorstellungen<br />

der Verbraucher entsprechen,<br />

zumal man bei den Planspielen<br />

nur den Individualverkehr im Fokus<br />

hat und kaum den Lieferverkehr. Die<br />

Preise von E-Autos sind exorbitant hoch.<br />

Die Klimabilanz für Elektroautos ist<br />

mehr als ernüchternd<br />

Der Aspekt der Klimabilanz für Elektroautos<br />

verändert die Situation so, dass<br />

Euphemismus nicht mehr angebracht<br />

ist. Professor Zehner an der University<br />

of California in Berkeley äußerte sich so:<br />

„Immer mehr Studien belegen, dass<br />

die Fertigung von Hybrid- und Elektroautos<br />

nicht so „grün“ ist, wie die Hersteller<br />

es gerne vormachen. […] Berechnungen<br />

der britischen Royal Society<br />

of Chemistry haben ergeben, dass der<br />

umfassende Einsatz von Elektroautos in<br />

Großbritannien den CO2-Ausstoß des<br />

Landes um lediglich etwa 2 % senken<br />

würde. Einer Untersuchung des Congressional<br />

Budget Office (CBO) der USA<br />

zufolge würden Subventionen für Elektroautos<br />

„in den nächsten paar Jahren<br />

nur eine geringe oder überhaupt keine<br />

Senkung des Gesamtspritverbrauchs<br />

und der Treibhausemissionen aller USamerikanischen<br />

Fahrzeuge bewirken“.<br />

[…] Einer Analyse der U. S. National Academies<br />

zufolge werden vom Stromnetz<br />

abhängige Hybriden und Elektroautos<br />

der Umwelt noch mindestens bis 2030<br />

mehr Schaden zufügen als herkömmliche<br />

Benzin-Modelle – selbst unter<br />

Annahme entsprechender technischer<br />

Fortschritte. […] Bei näherer Betrachtung<br />

bekommt man den Eindruck, dass<br />

die Umstellung von Benzin-Modellen<br />

auf mit Strom betriebene Fahrzeuge so<br />

ist, als würde ein Raucher von einer Zigarettenmarke<br />

zu einer anderen wechseln.<br />

[…] Befürworter von Elektroautos favorisieren<br />

erneuerbare Energie gerne als<br />

Antriebssystem für ihre Motoren, doch<br />

ignorieren sie dabei geflissentlich die<br />

damit verbundenen Auswirkungen auf<br />

die Umwelt.“<br />

Lithium-Ionen-Batterien von<br />

Elektroautos verbraten äußerst<br />

knappe Rohstoffe<br />

Die Batterien sind aus einer Vielzahl an<br />

Gründen problematisch. Rohstoffe wie<br />

Lithium und Cobalt gehören zu den stark<br />

begrenzten weltweiten Vorkommen. Der<br />

Abbau von Lithium benötigt extrem viel<br />

Wasser und ist mit hohen Umweltbelastungen<br />

verbunden, ganz zu schweigen<br />

von den Arbeitsbedingungen in den<br />

Minen. Die verheerenden Ausmaße des<br />

Lithiumabbaus zeigte das ZDF in seinem


Film „ Der wahre Preis der Elektroautos“.<br />

In Chile wird das Lithium aus Salzseen<br />

gewonnen. Die Lagunen sind Heimat für<br />

die Andenflamingos, die es nur dort gibt.<br />

Mit dem gigantischen Abbau des Lithiums<br />

gehen deren Lebensräume verloren<br />

– die Flamingos sind nun vom Aussterben<br />

bedroht. 21 Millionen Liter Wasser<br />

werden jeden Tag für den Lithiumabbau<br />

benötigt. Der sinkende Grundwasserspiegel<br />

vernichtet die Landwirtschaft<br />

der indigenen Gemeinschaften an den<br />

Ufern der Salzseen und damit entstehen<br />

Mondlandschaften. Im Erzgebirge will<br />

dieses Jahr eine kanadische Firma die<br />

Lithiumvorkommen abbauen…<br />

In E-Mobilen stecken u.a. Neodym<br />

und Lanthan. Ein E-Auto benötigt durchschnittlich<br />

ein Kilo Neodym und 10 bis 15<br />

kg Lanthan. Neodym und Lanthan gehören<br />

zu den äußerst seltenen Metallen<br />

auf unserer Erde. Diese Metalle treten in<br />

Verbindung mit radioaktiven Stoffen wie<br />

Thorium oder Uran auf. Kupfer ist das<br />

nächste zu nennende Problem. Durch<br />

den E-Motor steigt der Kupferanteil in<br />

einem E-Auto auf 65 Kilogramm, gegenüber<br />

25 kg bei einem Verbrenner. Für<br />

eine 20 KWh Lithium-Ionen-Batterie sind<br />

nach heutigem Stand der Technik nochmals<br />

bis zu 80 kg Kupfer erforderlich, je<br />

nach Reichweitenleistung eines E-Autos.<br />

Kupfer wird in Peru und in Teilen Afrikas<br />

unter verheerendsten Bedingungen für<br />

Menschen und Umwelt abgebaut. Die<br />

Folge sind Belastungen von Menschen<br />

und Tieren mit Schwermetallen bis hin<br />

zu Fehlbildungen. Schwefeldioxid-Emissionen,<br />

führen zu Atemnot und Lungeninfektionen<br />

der Arbeiter und Anwohner.<br />

Strom kommt aus der Steckdose, da ist<br />

alles andere weit weg<br />

Die Werbung für erneuerbare Energien<br />

wie Windkraft wird in der E-Mobilitätsdiskussion<br />

gern eingebracht. Die Flächenvernichtung<br />

durch materialintensive<br />

Windräder und deren Probleme für<br />

die Vogelwelt werden ausgeblendet. In<br />

Windkraftanlagen wie den großen Offshore-Windkraftanlagen<br />

(5 MW) in Nordund<br />

Ostsee werden bis zu 30 Tonnen<br />

Kupfer pro Windrad eingesetzt und bis<br />

zu 1 Tonne Neodym! Keiner fragt, wie das<br />

abgebaut wird und mit welchen Folgen.<br />

Ein Problem in naher Zukunft entsteht<br />

noch, wenn das Elektroauto mal verschlissen<br />

ist. Laut „Guardian“ werden<br />

in der EU nur etwa fünf Prozent der<br />

Lithium-Ionen-Batterien recycelt, mit<br />

der Schwierigkeit, reines Lithium wieder<br />

zu gewinnen. Wohin mit dem Müll?<br />

Wohin mit den Altlasten? Ist das dann<br />

das gewünschte Ende des Individualverkehrs?<br />

Fazit: Betrachtet man all diese<br />

Aspekte, so ist das Fahren eines E-Mobils<br />

umweltschädlicher als das Fahren eines<br />

Autos mit Verbrennungsmotor. Da die<br />

Umweltsünden der Rohstoffgewinnung<br />

territorial weit weg sind und wir die<br />

Energiewende auch hinsichtlich der<br />

Kohle als notwendig zu schluckende<br />

Pille verkauft bekommen, liegt es nun<br />

an Ihnen, diese Pille auch zu schlucken.<br />

Guten Appetit teure Zukunft. ó<br />

Wilhelm-Rafael Garth &<br />

Prof. Arnd Joachim Garth<br />

65<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 2/<strong>2019</strong><br />

Lifestyle | Auto<br />

Salzhügel am Salar de Uyuni in Bolivien. Der See beherbergt eines der weltweit größten<br />

Lithiumvorkommen. Es wird auf etwa 5,4 Millionen Tonnen geschätzt, innerhalb einer<br />

Salzmenge von wenigstens zehn Milliarden Tonnen, von der jährlich 25.000 Tonnen<br />

abgebaut werden.<br />

© Luca Galuzzi, http://www.galuzzi.it, Wikimedia, (CC BY-SA 2.5)


Leserbriefe | Impressum <strong>PT</strong>-MAGAZIN 2/<strong>2019</strong><br />

66<br />

Zur Ausgabe: 1/<strong>2019</strong><br />

Schon nominiert?<br />

Leserbriefe<br />

Zum Onlinemagazin www.pt-magazin.de<br />

und zum Portal www.kompetenznetz-mittelstand.de<br />

Leserbriefe & Kommentare (red. gekürzt)<br />

Zu: Mobilität braucht Wettbewerb auf<br />

Augenhöhe<br />

Gerade passend zu dem Thema hat das<br />

Bundesministerium für Verkehr und<br />

digitale Infrastruktur (BMVI) das infas-<br />

Institut zum dritten Mal mit der Durchführung<br />

der Studie Mobilität in Deutschland<br />

(MiD) beauftragt. So ist die Studie<br />

über das Verkehrsaufkommen, Struktur<br />

und Trends frisch im Dezember 2018<br />

erschienen.<br />

Dr. Genders schreibt richtig, dass<br />

verkehrpolitische Diskussionen über<br />

Mobilität ganzheitlich, über alle Verkehrsträger<br />

hinweg zu betrachten seien.<br />

Wenn die MiD die umfassendste Studie<br />

zur Alltagsmobilität weltweit sein soll<br />

und alle Facetten der Mobilität erfasst<br />

hat, kann ich nur hoffen, dass hieraus<br />

die richtigen politischen Schlüsse gezogen<br />

werden. Und da bin ich skeptisch.<br />

Zumindest erstaunlich finde ich, dass<br />

sich Verkehrsaufkommen und -leistung<br />

gegenüber den letzten Erhebungen der<br />

Jahre <strong>02</strong> und 08 nur wenig verändert<br />

hätten.<br />

Eine erfolgreiche Verkehrswende<br />

bleibt eher ein Märchen. Trotz Carsharing,<br />

E-Mobilität und Leihrädern wird<br />

die Mobilität nicht umweltfreundlicher.<br />

Unser Fetisch, unsere Religion, das Auto<br />

bleibt das dominierende Verkehrsmittel.<br />

Sicher wollen wir alle das Klima schützen,<br />

die Luft rein halten. In der aktuellen<br />

Diskussion wird der Diesel verteufelt.<br />

Politisch hätten wir uns hierzu viel früher<br />

klarere Aussagen gewünscht anstatt<br />

jetzt Wortgefechte und Talkshows an<br />

allen Fronten. Hier sollten die Ideen von<br />

z.B. Grenpeace zu CO2-freier Mobilität<br />

eingebunden werden, wie konkrete Maßnahmen<br />

ressourcenschonender Nutzung<br />

von Kraftffahrzeugen. Zudem freue ich<br />

mich, dass ich meinen Mitarbeitern<br />

schon seit dieser Möglichkeit – vor fünf<br />

Jahren - das Job-Rad zur privaten und<br />

dienstlichen Nutzung anbieten kann.<br />

Auch hier bin ich immer wieder<br />

erstaunt, dass dieses Instrument zur<br />

Mitarbeiterbindung und des Gesundheitsmanagements<br />

vielen Unternehmern<br />

und Mitarbeitern nicht bekannt ist.<br />

Aufklärung tut auch hier not. Eine insgesamt<br />

ganzheitlichere, insbesondere<br />

nachhaltige Betrachtung von Mobilität<br />

und Klima ist wichtig. Das darf auch im<br />

Kleinen beginnen, bei sich selbst.<br />

Dipl.-Ing. Jürgen-Juhani Henke,<br />

Geschäftsführender Gesellschafter<br />

Metallwerke Renner GmbH, 59229 Ahlen<br />

Zu: Schlagt nach bei Hayek<br />

Gerade jemand wie Hayek sollte viel<br />

öfter gelesen, diskutiert und als Anregung<br />

genommen werden. Wer sich<br />

nicht auf das Fundament der Freiheit<br />

als Grundlage allen Handelns stellt, der<br />

wird früher oder später auch die Sicherheit<br />

- und erst recht die soziale Sicherheit<br />

- verlieren. Wenn es eine Lehre aus<br />

dem Aufbau und Zusammenbruch des<br />

„sozialistischen Weltsystems gab, dann<br />

diese. Der dm-Unternehmers Götz Werner<br />

hat ein unmittelbar wirtschaftliches<br />

Interesse daran, dass alle Menschen<br />

genug - gegebenenfalls fremdes - Geld<br />

in der Tasche haben, um in seinen dm-<br />

Läden Zahnpasta, Seife Kosmetik einzukaufen.<br />

Stefanie Kollewe, (per E-Mail eingegangen)<br />

Zu: Nominierungsliste <strong>2019</strong><br />

Vielen herzlichen Dank für die Zusendung<br />

der Urkunde zur Nominierung und<br />

das wunderschöne Buch anläßlich des<br />

Jubiläums 25 Jahre „Großer Preis des<br />

Mittelstandes.“<br />

Auch im Namen meiner Frau und<br />

meinen Mitarbeitern gratulieren wir<br />

Ihnen sehr herzlich zu diesem großen<br />

Jubiläum und zu Ihren herausragenden<br />

Erfolgen mit diesem bedeutendsten<br />

Preis in Deutschland, dem „Großer Preis<br />

des Mittelstandes“. Sie haben sich in all<br />

den Jahren die größte Aufmerksamkeit<br />

und Bekanntheit hart erarbeitet. Dieser<br />

Preis und die Stiftung sind einzigartig<br />

und stellen den Mittelstand wie keine<br />

andere Organisation in den Mittelpunkt!<br />

Sie haben es geschafft, dass der Mittelstand<br />

auch in den Medien eine Wahrnehmung<br />

erfährt und dazu gratulieren<br />

wir Ihnen sehr herzlich!<br />

Gerhard R. Daiger, Geschäftsführender<br />

Gesellschafter Dr. Walser Dental GmbH,<br />

78315 Radolfzell<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN<br />

für Wirtschaft und Gesellschaft<br />

Impressum<br />

ISSN 1860-501x | 15. Jahrgang<br />

Ausgabe 2/<strong>2019</strong><br />

Verlag: OPS Netzwerk GmbH,<br />

Melscher Str. 1, 04299 Leipzig,<br />

Tel. 0341 240 61 - 00, Fax 0341 240 61 - 66<br />

info@op-pt.de | www.pt-magazin.de<br />

Das <strong>PT</strong>-<strong>Magazin</strong> ist das offizielle <strong>Magazin</strong><br />

des Wettbewerbes „Großer Preis des<br />

Mittelstandes“ der Oskar-Patzelt-Stiftung,<br />

eingetragen im Stiftungsregister<br />

des Re gie rungs be zir kes Leipzig unter<br />

Nr. 2/1998.<br />

Geschäftsführer:<br />

Petra Tröger, Dr. Helfried Schmidt<br />

Redaktion:<br />

Dr. Helfried Schmidt (V.i.S.d.P.)<br />

Autoren/Interviewpartner:<br />

D-Rolf Becker, Hans-Jürgen Friedrich,<br />

Arnd Joachim Garth, Wilhelm-Rafael<br />

Garth, Hanspeter Georgi, Florian A. Hartjen,<br />

Marc R. Hocks, Lars Jaeger, Michaela<br />

Karl, Andreas Otto Kühne, Lothar Müller,<br />

Thorsten Polleit, Amanda Pur, Martina<br />

Rellin, Helfried Schmidt, Anne M. Schüller,<br />

Petra Tröger, Martin Vesterling<br />

Korrespondenten:<br />

Bernd Schenke (Berlin)<br />

D-Rolf Becker (Halle)<br />

Satz/Layout:<br />

Remo Eichner-Ernst<br />

Anzeigen:<br />

Petra Tröger (V.i.S.d.P.)<br />

Clemens Vogel<br />

Druck:<br />

Druckerei Vetters GmbH & Co. KG<br />

Gutenbergstraße 2, 01471 Radeburg<br />

Erscheinungsweise: 6x jährlich, Einzelpreis<br />

3,00 € inkl. 7% MwSt.; Abonnement<br />

16 ,00 € inkl. 7% MwSt. sowie inkl.<br />

Versand und Porto für 6 Ausgaben. Unser<br />

<strong>Magazin</strong> erhalten Sie in unserem Verlag<br />

sowie im Abo und in ausgewählten<br />

öffentlichen Einrichtungen.<br />

Leser-Fax: 0341 240 61 - 66<br />

E-Mail: redaktion@op-pt.de<br />

Mehrfachlieferungen auf Anfrage. Konditionen<br />

unter www.pt-magazin.de. Es<br />

gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 1/<strong>2019</strong>,<br />

gültig seit 15.09.2018.<br />

© <strong>2019</strong> OPS Netzwerk GmbH<br />

Nachdruck nur mit schrift licher<br />

Genehmigung des Verlages.<br />

Alle Angaben ohne Gewähr. Namentlich<br />

gekennzeichnete Beiträge müssen<br />

nicht die Meinung der Redaktion wiedergeben.<br />

Der Verlag behält sich vor,<br />

Leserzuschriften bearbeitet zu veröffentlichen.<br />

Für unver langt eingesandte<br />

Manuskripte und für Anzeigeninhalte<br />

übernehmen der Verlag oder seine Mitarbeiter<br />

keine Haftung.<br />

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Leserbriefe auch unter www.pt-magazin.de/service/leserbriefe


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