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PT-Magazin 02 2019

Offizielles Magazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung, 4. Dialogtag im Netzwerk der Besten, German Mittelstand Asphalt Klimaschutz gehört in die Dörfer. Im Trabi durch Vietnam. Nachhaltigkeit durch Wandel

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unterliegen vielmehr einer kapitalistischen<br />

Verwertungslogik, bei der es für<br />

den einzelnen Akteur darauf ankommt,<br />

möglichst viele Profite zu erwirtschaften.<br />

Gesellschaftliche Probleme zu lösen ist<br />

dagegen kein Bestandteil irgendeiner<br />

Zielfunktion ökonomischer Akteure. Wie<br />

kann dies dann ein Teil einer solchen im<br />

Markt insgesamt sein?<br />

Ein Prüfstein für die „unsichtbare<br />

Hand“ des freien Marktes stellt die<br />

ökologische Dimension dar. Dass unser<br />

Wirtschaftssystem bei einem der bedeutendsten<br />

Probleme unserer Zeit, dem<br />

drohenden Klimawandel, kläglich scheitert,<br />

wird immer offenbarer. Externe ökologische<br />

Kosten treten nun einmal in<br />

keiner ökonomischen Zielfunktion auf.<br />

Daher drohen wir als Spezies an einer<br />

Frage zu scheitern, die für unser langfristiges<br />

Überleben kaum wichtiger sein<br />

könnte. Ein weiterer Lackmustest für die<br />

globale Gesellschaft wird sein, wie wir<br />

den technologischen Fortschritt gestalten.<br />

Doch sind die mit dem technologischen<br />

Fortschritt verbundenen Prozesse<br />

nicht längst zu unübersichtlich, als dass<br />

wir ihnen irgendetwas entgegenstellen<br />

könnten? Ein solcher Fatalismus könnte<br />

selbst fatal sein. Vielmehr braucht es für<br />

seine Gestaltung die globale Abstimmung<br />

zwischen Interessensgruppen,<br />

Staaten und Machtblöcken, damit verhängnisvolle<br />

Entwicklungen vermieden<br />

und möglichst großer Nutzen für alle<br />

Menschen realisiert werden kann. Im<br />

Zentrum muss dabei immer ein demokratischer<br />

Prozess stehen. Nur eine hohe<br />

soziale Diversität, dezentrale Informations-<br />

und Entscheidungsstrukturen und<br />

gesellschaftliche Vielfalt schaffen eine<br />

ausreichend hohe Funktions- und Leistungsfähigkeit<br />

und damit die notwendigen<br />

Einsichten und Entscheidungskraft<br />

innerhalb von Gesellschaft, Politik und<br />

Wirtschaft. Erst Demokratie auf globaler<br />

Ebene ermöglicht die Abstimmung<br />

zwischen Interessensgruppen, Staaten<br />

und Machtblöcken, um Entwicklungen<br />

zu vermeiden, die die Menschheit als<br />

Ganzes ins Abseits führen.<br />

Wie das konkret aussehen kann,<br />

könnte eine Initiative der EU-Kommission<br />

mit der Gründung einer Experten-<br />

Gruppe (High-Level Expert Group on<br />

Artificial Intelligence, AI HLEG) aufzeigen,<br />

die sich im Dezember 2018 mit<br />

einem Beitrag „Ethische Grundlagen<br />

für eine vertrauenswürdige KI“ an die<br />

Öffentlichkeit wandte. „Künstliche Intelligenz<br />

(KI) ist eine der transformativsten<br />

Kräfte unserer Zeit und wird das Gewebe<br />

der Gesellschaft verändern“, heisst es<br />

darin gleich zu Beginn. Die Experten<br />

nennen daraufhin die Prinzipien auf<br />

dem Weg zu einer verantwortungsvollen<br />

Entwicklung der KI-Technologien. Insbesondere<br />

sei hier ein „anthropozentrischer“<br />

Ansatz vonnöten, so die Gruppe<br />

unisono. Ziel ist es, die Entwicklung der<br />

KI derart zu gestalten, dass der einzelne<br />

Mensch, seine Würde und seine Freiheit<br />

geschützt werde, Demokratie, Recht<br />

und Gesetz sowie Bürgerrechte aufrecht<br />

erhalten werden und Gleichheit, Minderheitenschutz<br />

und Solidarität gefördert<br />

werden. Grundlegende Richtlinien für<br />

jede KI-Technologie müssen daher sein:<br />

• Den Menschen Gutes<br />

zukommen zu lassen<br />

• kein menschliches Leid<br />

zu verursachen<br />

• die menschliche Autonomie<br />

zu fördern<br />

• das Prinzip der Fairness<br />

gelten zu lassen<br />

• Transparenz und Nachvollziehbarkeit<br />

in allen Wirkungen<br />

zu erreichen.<br />

43<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 2/<strong>2019</strong><br />

Wirtschaft<br />

© Alexander Limbach - stock.adobe.com

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