25.03.2019 Aufrufe

Gazette Steglitz April 2019

Gazette für Steglitz, Lankwitz und Lichterfelde

Gazette für Steglitz, Lankwitz und Lichterfelde

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Steglitz</strong><br />

<strong>Steglitz</strong><br />

Lankwitz<br />

Lichterfelde<br />

GAZETTE VERBRAUCHERMAGAZIN<br />

<strong>April</strong> <strong>2019</strong><br />

Schlosspark Theater<br />

Neuer Theaterleiter Markus Lorenz<br />

an der Seite von Dieter Hallervorden<br />

GRATIS ZUM MITNEHMEN<br />

Goldankauf.<br />

Vertrauen Sie dem Testsieger.<br />

Exchange steht für den fairen<br />

Ankauf von Gold und Schmuck.<br />

Mehr Geld für Brillantschmuck<br />

Schloßstraße 18 · 12163 Berlin<br />

Tel.: 79 70 83 50 · www.exchange-ag.de<br />

9 x in Berlin und Potsdam<br />

dtgv.de<br />

TESTSIEGER<br />

Goldankauf-<br />

Filialisten<br />

Test 02/2016<br />

6 Anbieter<br />

030 40 75 17 60<br />

0176 22285885<br />

www.clavierento.de<br />

Albrechtstr. 48, 12167 Berlin<br />

Öffungszeiten<br />

Di. Do, Fr.: 11:30 - 17:30 Uhr<br />

Sa.: 11:00 - 14:00 Uhr<br />

oder nach telefonischer Vereinbarung<br />

Inh. Juri Enes<br />

Verkauf , Stimmung, Transport, Restauration, Verleih, Mietkauf,<br />

Ankauf, Klaviere und Flügel, Kaufberatung, Silent Systeme


2 | <strong>Gazette</strong> <strong>Steglitz</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong><br />

Trödelmärkte im Rosengarten<br />

Erlös kommt den Kindern in der Käseglocke zugute<br />

Immer wieder an einem Samstag:<br />

Fünfmal in diesem Jahr findet<br />

der Trödelmarkt im Rosengarten<br />

an der Käseglocke statt:<br />

am 6. <strong>April</strong>, 11. Mai, 24. August,<br />

21. September und 7. Dezember.<br />

Der Trödelmarkt ist bei den<br />

Lankwitzern beliebt – hier wird<br />

so manches Schnäppchen gemacht.<br />

Auch an das leibliche<br />

Wohl ist gedacht. Damit niemand<br />

hungrig und durstig<br />

bleibt, gibt es an der Käseglocke<br />

Kaffee und Kuchen, Getränke<br />

und oft auch Suppe und Würstchen.<br />

Der Erlös aus dem Verkauf<br />

der Getränke, des Essens und<br />

den Standmieten kommt ohne<br />

Umwege den Kindern und Jugendlichen<br />

zugute, die die Käseglocke<br />

besuchen. Der Aufbau<br />

startet ab 11 Uhr, bis 16.30 Uhr<br />

kann dann nach Herzenslust<br />

getrödelt, gestöbert und gekauft<br />

werden. Für einen Stand<br />

– Miete pro Meter 4 Euro – ist die<br />

Anmeldung bei der Käseglocke<br />

unter ☎ 715 22 868 unbedingt<br />

erforderlich. Tische und Decken<br />

müssen selbst mitgebracht werden.<br />

Besucher können einfach<br />

so vorbei kommen. Der Eintritt<br />

ist frei.<br />

Das um 1913 unter der Leitung<br />

von Fritz Freymüller erbaute<br />

Wohnhaus am Bernkasteler Platz<br />

dient bereits seit 1958 als Jugendfreizeitheim.<br />

Seit 2004 wird<br />

es vom Spiel und Action e. V. betrieben.<br />

Der Verein legt seinen<br />

Schwerpunkt auf Angebote im<br />

Bildungs-, Kreativ-, Kultur und<br />

Freizeitbereich. Er richtet sich<br />

ausschließlich an Kinder und Jugendliche.<br />

Es gibt Bereiche für Jugendliche<br />

mit Xbox und Playstation,<br />

einen Hausaufgabenraum,<br />

einen Legoraum, Toberaum, die<br />

Basteloase und vieles mehr. Auf<br />

die ausgewogene Ernährung<br />

wird großer Wert gelegt. Für die<br />

jungen Besucher gibt es gesunde<br />

Snacks und einmal am Tag<br />

eine warme Mahlzeit. Die Gelder<br />

hierfür werden durch Spenden<br />

und Sponsoring aufgebracht.<br />

Die Trödelmärkte sind eine wichtige<br />

Hilfe hierbei. Auch Ausflüge<br />

werden so für Kinder finanziert,<br />

deren Familien sich keine zusätzlichen<br />

Ausgaben leisten können.<br />

Dabei ist natürlich jede Spende<br />

willkommen.<br />

Spiel & Action e. V., Käseglocke,<br />

Leonorenstraße 65, 12247 Berlin.<br />

www.spielundactionev.de


WORT DER BEZIRKSBÜRGERMEISTERIN<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

beginnen will ich mit zwei Aufrufen: Zum<br />

einen möchte -auch in diesem Jahr- die Bezirksverordnetenversammlung<br />

<strong>Steglitz</strong>-Zehlendorf<br />

wieder ehrenamtliche Tätigkeit im<br />

Bezirk würdigen und Bürgerinnen und Bürger,<br />

die sich freiwillig, uneigennützig<br />

und unentgeltlich<br />

für das Gemeinwohl engagieren,<br />

mit der Bezirksmedaille<br />

auszeichnen.<br />

Vorschlagsberechtigt sind<br />

Cerstin Richter-<br />

Kotowski<br />

jede Bürgerin und jeder<br />

Bürger des Bezirks. Sie<br />

können eine Person, die in<br />

Ihren Augen eine Anerkennung<br />

für ihre langzeitige und hilfreiche Arbeit<br />

verdient hat, noch bis zum 30. <strong>April</strong> <strong>2019</strong> dem<br />

Büro der Bezirksverordnetenversammlung,<br />

Kirchstraße 1/3, 14160 Berlin, mitteilen und<br />

ihren Vorschlag entsprechend begründen.<br />

Eine Jury, die aus dem Bezirksverordnetenvorsteher<br />

und den Vorsitzenden der in der<br />

BVV <strong>Steglitz</strong>-Zehlendorf vertretenen Fraktionen<br />

besteht, wird die zu ehrenden Personen<br />

auswählen. Bei Fragen wenden Sie sich bitte<br />

an das Büro der BVV unter der Telefonnummer<br />

(030) 90299-4010. Weitere Informationen zur<br />

Bezirksmedaille finden Sie auch im Internet<br />

unter der Adresse www.steglitz-zehlendorf.<br />

de/bezirksmedaille.<br />

Zum zweiten wird bereits zum 10. Mal das<br />

Supertalent der <strong>Steglitz</strong>er Woche gesucht,<br />

die vom 24. Mai bis zum 10. Juni <strong>2019</strong> im<br />

Festpark am Teltowkanal stattfinden wird!<br />

Deshalb können sich noch bis zum 24. <strong>April</strong><br />

<strong>2019</strong> interessierte Künstlerinnen und Künstler<br />

aus den verschiedensten Bereichen (Musik,<br />

Tanz, Comedy, Jonglage, Zauberei, Akrobatik<br />

etc.) bei uns bewerben und das Formular<br />

auf der Internetseite www.kleinkunstpreisberlin.de<br />

ausfüllen. Natürlich können auch<br />

Gruppen am Wettbewerb teilnehmen. Es ist<br />

jedoch darauf zu achten, dass der bühnentechnische<br />

Aufwand der Darbietungen gering<br />

ist (Kleinkunst). Eine Jury wird unter den<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmern die besten<br />

drei auswählen. Die abschließende Entscheidung<br />

obliegt dem Publikum mittels Applaus,<br />

und zwar am Sonntag, dem 9. Juni, von 16.00<br />

bis 19.00 Uhr, auf der Festbühne, wo sich<br />

die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einem<br />

großen Publikum präsentieren werden. Den<br />

drei Siegern winken, neben Sachpreisen, ein<br />

Geldbetrag i.H.v. insgesamt 1.000 Euro! Alle<br />

Künstler auf den Plätzen 4 bis 8 erhalten pro<br />

Gruppe ein Startgeld i.H.v. 50 Euro. Rückfragen<br />

werden von meinen Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern unter der Telefonnummer (030)<br />

90299-5470 gerne beantwortet.<br />

Und dann möchte ich Sie an dieser Stelle<br />

auf unsere aktuelle Informationsbroschüre<br />

„<strong>Steglitz</strong>-Zehlendorf – Ein Wegweiser durch<br />

den Bezirk“ hinweisen, die u. a. kostenlos in<br />

den Bürgerämtern in der <strong>Steglitz</strong>er Schloßstraße<br />

37, der Zehlendorfer Kirchstraße 1/3<br />

und der Lankwitzer Gallwitzallee 87 oder in<br />

den Bibliotheken des Bezirks zur Abholung für<br />

Interessierte bereit liegt. Das knapp 230 Seiten<br />

umfassende quadratische Heft vermittelt<br />

Wissenswertes aus dem Bezirk, beschreibt anschaulich<br />

Sehenswürdigkeiten, Einrichtungen<br />

und die Geschichte von <strong>Steglitz</strong>-Zehlendorf,<br />

listet Gedenktafeln und -stelen sowie Jugendfreizeitheime<br />

auf, weist frauenspezifische<br />

Anlaufstellen, Spielplätze und Schulen nach<br />

und benennt Theater, Museen, Galerien, Kinos,<br />

Freizeitstätten, Krankenhäuser, Vereine und Institutionen<br />

mit Anschriften, Telefonnummern,<br />

E-Mail- und Internetadressen und vieles mehr.<br />

Die seit fast 30 Jahren alljährlich erscheinende<br />

Broschüre informiert zudem über die Standorte<br />

von Abteilungen bzw. Fachbereichen<br />

des Bezirksamtes, stellt die Mitglieder des<br />

Bezirksamtes <strong>Steglitz</strong>-Zehlendorf in Interview<br />

und Bild vor, listet Informationen über<br />

die Bezirksverordnetenversammlung und<br />

beschreibt verschiedene Tätigkeitsbereiche<br />

der Bezirksverwaltung. Übrigens ist aufgrund<br />

der positiven Resonanz wieder jedem Heft ein<br />

Bezirksplan (Maßstab 1:26900) beigelegt und<br />

selbstverständlich können alle Inhalte auch<br />

im Internet unter www.steglitz-zehlendorf.<br />

de nachgelesen bzw. runtergeladen werden.<br />

Abschließend möchte ich Sie auf die neue<br />

Ausstellung „Notizen vom Rand der Zeit“ der<br />

Künstlerin Rebecca Raue im Gutshaus <strong>Steglitz</strong>,<br />

Schloßstraße 48, aufmerksam machen,<br />

die dort vom 12. <strong>April</strong> bis 23. Juni <strong>2019</strong>, Montag<br />

bis Sonntag in der Zeit von 10 bis 18 Uhr<br />

zu sehen ist. Denn seit Beginn des Jahres<br />

betreut das Kulturamt -neben der Schwartzschen<br />

Villa mit seinem vielseitigen und gut<br />

angenommenen Programmangebot- nun<br />

auch das Gutshaus <strong>Steglitz</strong> und will es zu einem<br />

Schwerpunkt zeitgenössischer Malerei<br />

machen. Nach dem großen Erfolg der Rosa<br />

Loy-Ausstellung öffnet nun Rebecca Raue mit<br />

ihren farbintensiven, fein komponierten Bildern<br />

den Raum für inneres Reisen, wie mir die<br />

Leiterin des Kulturamtes, Frau Dr. Hausmann,<br />

während der Planungen berichtete: „In ihren<br />

Werken benutzt Rebecca Raue Chiffren, um<br />

einen Ausdruck für die nicht-sichtbare Welt<br />

zu finden, die einen jeden von uns im Kern<br />

ausmacht. Es geht um ein Sichtbarmachen<br />

des Unsichtbaren. Die Künstlerin ist fasziniert<br />

von individuellen Linien, Wegen und Räumen<br />

im Innern des Menschen und baut aus ihnen<br />

Landschaften, die zum Verweilen einladen. In<br />

der Ausstellung „Notizen vom Rand der Zeit“<br />

im Gutshaus <strong>Steglitz</strong> thematisiert sie subtil in<br />

eigens dafür geschaffenen Arbeiten die Geschichte<br />

der Ausstellungsräume, indem sie<br />

dem klassizistischen Gebäude gezielt Widerspenstiges<br />

und Wildes entgegensetzt. Auf der<br />

Suche nach einer verbindenden Ursprünglichkeit<br />

schöpft sie aus den Bildern der Vergangenheit,<br />

um eine in die Zukunft gerichtete Vision<br />

der Gleichberechtigung aufzuzeigen. Die<br />

Künstlerin setzt sich dabei mit herkömmlichen<br />

Bildern von Weiblichkeit und Männlichkeit<br />

auseinander und möchte so zum Diskurs über<br />

unsere derzeitige Gesellschaftsform anregen.<br />

Sie öffnet, indem sie das Alte neu betrachtet,<br />

Räume zur Kontemplation über die Zukunft.“<br />

Übrigens finden am Sonntag, den 19. Mai, um<br />

14 Uhr, in der Ausstellung ein Gespräch mit<br />

der Künstlerin und eine Führung statt.<br />

Ihre<br />

<strong>Gazette</strong> <strong>Gazette</strong> Zehlendorf <strong>Steglitz</strong> | <strong>April</strong> APRIL <strong>2019</strong> | 31<br />

Cerstin Richter-Kotowski<br />

Bezirksbürgermeisterin<br />

Überlauf:<br />

Rebecca Raue: Dem Licht vertrauen/ Die ältere<br />

Schwester (William Adolphe Bouguereau,<br />

1869), 2018, Acryl, Buntstift, Kohle, Pastell<br />

und Pappe auf Papier auf Alu-Dibond, 142 x<br />

105 cm. Foto: Bernd Borchardt


4 | <strong>Gazette</strong> <strong>Steglitz</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong><br />

Zwei Neugierige im Einsatz für erfolgreiches<br />

Schlosspark Theater<br />

Neuer Theaterleiter an der Seite von Dieter Hallervorden<br />

„Ich bin noch immer lernbegierig<br />

und für Anregungen offen“,<br />

erklärt Dieter Hallervorden mit<br />

jugendlich blitzenden Augen.<br />

Seit Februar hat der Schauspieler,<br />

Komiker und Intendant des<br />

Schlosspark Theater in <strong>Steglitz</strong><br />

den nicht weniger neugierigen<br />

Markus Lorenz als Nachfolger für<br />

Theaterleiterin Evangelia Sonntag<br />

an seiner Seite. Eintönigkeit<br />

ohne neue Herausforderungen<br />

war noch nie Hallervordens Ding,<br />

und so schwimmen beide nun<br />

auf einer Wellenlänge, wenn es<br />

darum geht, das Traditionshaus<br />

an der Schloßstraße mit einem<br />

niveauvollen Angebot an Stücken<br />

für das Publikum weiterhin<br />

lebendig und reizvoll zu halten.<br />

„Ich freue mich auf eine spannende<br />

Zeit im Schlosspark Theater“<br />

erklärt der leidenschaftliche<br />

Theatermann Markus Lorenz, der<br />

im Laufe von 30 Jahren vielfältige<br />

Erfahrung auf und hinter etlichen<br />

Bühnen sammeln konnte.<br />

Und Intendant Hallervorden fügt<br />

hinzu: „Das Schlosspark Theater<br />

hat mit der Verpflichtung von<br />

Markus Lorenz einen großen<br />

Schritt nach vorn getan.“<br />

Frischer Wind in alten Räumen<br />

Leicht hatte es sich Dieter Hallervorden,<br />

der sonst eher als<br />

entscheidungsfreudig gilt, nicht<br />

mit der Nachfolge von Evangelia<br />

Sonntag gemacht, die er als<br />

Regieassistentin vor rund zehn<br />

Jahren ans Schlosspark Theater<br />

Die Chemie stimmt: Dieter Hallervorden und Markus Lorenz.<br />

geholt hatte, wo sie dann viele<br />

Jahre als Theaterleiterin tätig<br />

war.<br />

Markus Lorenz ist das Berliner<br />

Traditionstheater nicht fremd:<br />

Bereits im Jahr 2011 hatte der<br />

Schauspieler hier in einem Gastspiel<br />

des „Theater im Rathaus<br />

Essen“ als unerkannter Enkel<br />

Jeff in der hintergründigen Komödie<br />

„Ein Goldjunge für Emily“<br />

an der Seite seines Vaters Folker<br />

Bohnet und mit Brigitte Grothum<br />

auf der Bühne gestanden und<br />

sich in diesem Haus „sehr wohl<br />

gefühlt“. Außerdem war Lorenz<br />

in der Hauptstadt bereits im Berliner<br />

Dom im Produktionsteam<br />

der Jedermann-Festspiele tätig.<br />

Brigitte Grothum – schon lange<br />

dem Schlosspark Theater unterstützend<br />

verbunden – war es<br />

dann auch, die Hallervorden den<br />

entscheidenden Tipp gab. Ein<br />

persönliches Gespräch mit Markus<br />

Lorenz im Dezember 2018<br />

besiegelte schließlich die Entscheidung<br />

des qualitätsbewussten<br />

Intendanten, den Allrounder,<br />

der während der letzten18 Jahre<br />

u. a. in Hamburg am Ohnsorg<br />

Theater erfolgreich agiert hatte,<br />

an sein Theater zu holen und<br />

damit frischen Wind in die historischen<br />

Räume zu bringen. „Uns<br />

verbindet eine gesunde Sucht<br />

nach Erfolg“, sind sich Hallervorden<br />

und der von dem Angebot<br />

zuerst ein wenig überraschte<br />

Lorenz einig und sehen das als<br />

eine großartige Basis für ihre<br />

chancenreiche Zusammenarbeit,<br />

die von respektvollem Austausch<br />

und gegenseitigem Besprechen<br />

geprägt sein soll. „Denn so kann<br />

man aus einer anderen Sicht auf<br />

die Dinge die ein oder andere erfolgreiche<br />

Entwicklung und neue<br />

frische Ideen hervorbringen“,<br />

betont Intendant Hallervorden<br />

gesprächsbereit.<br />

Engagiert auf und<br />

hinter der Bühne<br />

Der gebürtige Rheinländer Markus<br />

Lorenz, der schon früh vom<br />

Zuschauerraum des Landestheaters<br />

in Neuss die Entstehung einer<br />

Inszenierung von der Probe<br />

bis zur Premiere hatte beobachten<br />

können, sammelte wichtige<br />

Theater-Erfahrungen bei einem<br />

ebenso eingefleischten Zirkuspferd,<br />

wie Dieter Hallervorden<br />

es ist: Als Regie-Assistent seines<br />

Vaters Folker Bohnet hatte Markus<br />

zwar Mitspracherecht und<br />

wurde unterstützt, dabei musste<br />

er sich aber auch mit dem Vater<br />

auseinandersetzen, was beiden<br />

Seiten wertvolle Erkenntnisse<br />

lieferte. – Einen ähnlich belebenden<br />

Austausch dürften zukünftig<br />

… wenn das Haus nasse Füße hat …<br />

Planung + Ausführung:<br />

Innen-/Außenabdichtung<br />

Schimmelbeseitigung<br />

Innendämmung<br />

Altbausanierung<br />

Um-/Aus- und Neubau<br />

Wärmebildaufnahmen<br />

Statik / Gutachten<br />

0 800 / 0 33 55 44<br />

info@batrole.de<br />

Batrole<br />

Ingenieurgesellschaft mbH & Co. KG<br />

Potsdamer Straße 16<br />

14532 Stahnsdorf OT Güterfelde<br />

Telefon: 0 33 29/ 69 96 0-0<br />

Telefax: 0 33 29/ 69 96 0-29<br />

Messer Vogel<br />

Eigene Schleiferei<br />

Messer • Scheren • Gartengeäte<br />

Rasenmähermesser,<br />

Grasscheren schleife ich<br />

Ihnen fast sofort!<br />

Küchen- und Kochmesser, Scheren, Taschenmesser<br />

VICTORINOX Diamantwetzstahl<br />

für Ihre Messer inkl. Übungskurs – einfach fragen!<br />

Restaurierungen von Messern und Griffen<br />

Neue Klingen in Ihre Essmesser einsetzen oder befestigen<br />

Birkbuschstr. 86 · 12167 Berlin-<strong>Steglitz</strong><br />

Nähe Schloß · Rathaus/<strong>Steglitz</strong><br />

googlen Sie: „messer-vogel“<br />

Solinger<br />

Stahlwaren<br />

seit 1935<br />

Mo – Fr 10 –18 Uhr · Sa. 9 –13 Uhr<br />

und nach tel. Vereinbarung<br />

Tel./Fax.: 030 793 15 99


<strong>Gazette</strong> <strong>Steglitz</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | 5<br />

Intendant und Theaterleiter zugunsten<br />

des Schlosspark Theaters<br />

und des Publikums führen.<br />

Lorenz tauchte in den vergangenen<br />

30 Jahren nicht nur als studierter<br />

Schauspieler in die Abläufe<br />

auf renommierten deutschen<br />

Bühnen ein, sondern auch in das<br />

Geschehen hinter den Kulissen<br />

als Inspizient, Produktionsassistent,<br />

Requisiteur und Regieassistent,<br />

führte Co-Regie und diverse<br />

Male selbst Regie, beispielsweise<br />

am Ohnsorg Theater (Hamburg),<br />

an der Comödie Bochum, dem<br />

Theater an der Kö (Düsseldorf)<br />

und den Niederdeutschen Bühnen<br />

Neumünster und Flensburg.<br />

Auch der Tourneebetrieb und<br />

die Fernsehwelt sind dem neuen<br />

Theaterleiter alles andere als<br />

fremd, wo er beispielsweise die<br />

Studio-Bühne des Ohnsorg Theaters<br />

mit aufbaute.<br />

„Das alles war die beste Vorbereitung<br />

auf meine jetzige Aufgabe“,<br />

weiß der sympathische<br />

49-Jährige, dem – ebenso wie<br />

Hallervorden auch – anzumerken<br />

ist, wie wichtig ihm sein aus<br />

so unterschiedlichen Menschen<br />

bestehendes Publikum ist. „Wir<br />

dienen ja schließlich als Theaterleute<br />

den Menschen, die in unser<br />

Haus kommen, indem wir es<br />

ernst oder komisch unterhalten<br />

und erreichen wollen“, erklärt Lorenz<br />

und ist sich auch darin mit<br />

dem Hausherrn des Schlosspark<br />

Theater einig.<br />

Immer wieder im Gespräch ist<br />

ihm diese Theaterbegeisterung<br />

anzumerken, mit welcher der<br />

neue Theaterleiter an seine zukünftigen<br />

Aufgaben und Herausforderungen<br />

herantritt. Derzeit<br />

befindet er sich, unterstützt und<br />

begleitet von Dieter Hallervorden<br />

und seinem Team, in einer<br />

umfangreichen Einarbeitungsphase,<br />

ist bei Proben ebenso<br />

anwesend wie bei Sitzungen,<br />

Auswahl der Stücke, Marketing-Gesprächen<br />

und Besetzungs-Diskussionen<br />

und schaut<br />

sich auch im Kassenbereich um.<br />

Auch mit dem Freundeskreis<br />

des Schlosspark Theater und mit<br />

Stefan Kleinerts Jugendtheatergruppe<br />

„YAS – Junges Schlosspark<br />

Theater“ hat Markus Lorenz,<br />

der aus Hamburg beträchtliche<br />

Erfolge aus dem Bereich der<br />

Theater-Jugendarbeit mitbringt,<br />

bereits Kontakt aufgenommen.<br />

„Multilateralen Einsatz“ will er<br />

zeigen, um alles rund um das<br />

Theaterhaus verstehen zu lernen,<br />

ohne den Überblick zu verlieren.<br />

Ein Engagement, das für die Zukunft<br />

viel erwarten lässt.<br />

Niveau und Neugier<br />

gepaart mit Kampfgeist<br />

Dabei muss Dieter Hallervorden<br />

für sein Theater, in das er jedes<br />

Jahr noch stolze Summen aus<br />

seiner Privatschatulle investiert,<br />

wirtschaftlich denken: Die Politik<br />

bestimmt das Theater mit, weiß<br />

er nur zu gut. Planungssicherheit<br />

auf längere Sicht wünscht<br />

er sich, doch das bleibt aktuell<br />

ein Wunsch, wegen des an seinem<br />

Theater noch eher geringen<br />

Interesses aus Reihen des Berliner<br />

Senats. Nicht nur der Intendant<br />

fragt sich, warum von dort<br />

kaum jemand den Weg in das<br />

Schlosspark Theater findet, um<br />

sich vor Ort ein Bild vom hohen<br />

Niveau der Stücke und Schauspieler<br />

zu machen. Komödien<br />

mit Geist à la Hallervorden wie<br />

die aktuelle Kriminalkomödie mit<br />

Slapstick-Charme „Mörder und<br />

Mörderinnen“ – vielgelobt von<br />

Zuschauern und Kritikern gleichermaßen<br />

– sollen auch zukünftig<br />

zum Alleinstellungsmerkmal<br />

des Theaters an der Schloßstraße<br />

zählen. Auch dazu haben Hausherr<br />

und neuer Theaterleiter einen<br />

Wunsch – diesmal an das Publikum:<br />

„ Wir wünschen uns noch<br />

mehr Vertrauen, damit Stücke,<br />

in denen weniger aus Funk und<br />

Fernsehen bekannte Schauspieler<br />

auf der Bühne stehen, vom<br />

Publikum ebenso angenommen<br />

werden wie Inszenierungen mit<br />

klangvollen Theaternamen.“<br />

Denn nach zehn erfolgreichen<br />

Schlosspark Theater-Jahren sollte<br />

bekannt sein, dass nur Stücke<br />

und Schauspieler von hohem<br />

Theater-Niveau und großer Professionalität<br />

durch die Tür der<br />

Intendanz Einlass finden.<br />

Bereits in nächster Zukunft gibt<br />

es viel für Intendanten und Theaterleiter<br />

zu tun: So werden ab<br />

der kommenden Spielzeit die<br />

Stücke am Schlosspark Theater<br />

ensuite, d.h. in einem Stück, anstatt<br />

wechselnd gespielt werden.<br />

Montags und Samstagnachmittag<br />

wird dann u. a. Gastspielen,<br />

Konzerten und Lesungen Raum<br />

gegeben. Für die Buchung von<br />

Gastspielen ist nun Hallervorden-Sohn<br />

Johannes zuständig,<br />

der außerdem regelmäßig im<br />

Haus auf der Bühne steht und<br />

das Publikum in nur kurzer Zeit<br />

für sich gewinnen konnte. „Er<br />

muss seine eigenen Fußabdrücke<br />

hinterlassen und nicht in<br />

meine Fußstapfen treten“, rät<br />

Vater Hallervorden dem Sohn für<br />

eine erfolgreiche Zukunft.<br />

Viel zu tun gibt es auch in der<br />

Werbepolitik des Theaters,<br />

um ein breites Publikum zu<br />

erreichen. Flyer, Werbeplakate,<br />

YouTube-, Instagram- und<br />

Facebook-Auftritte, heute unverzichtbar,<br />

um in aller Munde<br />

zu sein.<br />

Der beliebte „Tag der offenen<br />

Schlosspark Theater-Tür“ ist in<br />

diesem Jahr für den 24. August<br />

angesetzt, mit „Men in Black“, erweitertem<br />

Foyer und Garten sowie<br />

mit vielen Überraschungen<br />

und Künstlerkontakt. Mittendrin<br />

Intendant Dieter Hallervorden<br />

und Theaterleiter Markus Lorenz,<br />

die mit Kampfgeist, Neugier und<br />

ihrer gesunden Sucht nach Erfolg<br />

den Weg des Schlosspark Theater<br />

zukünftig gemeinsam für ihr Publikum<br />

ebnen wollen.<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.schlosspark-theater.de<br />

<br />

Jacqueline Lorenz<br />

Rücken<br />

Aktiv<br />

Jetzt starten<br />

• Kreativer Kindertanz<br />

• Ballett + Jazz<br />

• Streetdance<br />

HipHop<br />

Breakdance<br />

• ZUMBA® · Pilates · Yoga *<br />

Rheinstraße 46 · Berlin-<strong>Steglitz</strong><br />

Tel. 852 40 60 · www.donnamobile.de<br />

Bewegung Entspannung Wohlbefinden


6 | <strong>Gazette</strong> <strong>Steglitz</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong><br />

18. Japanisches Kirschblütenfest<br />

Am 28. <strong>April</strong> wird zwischen Teltow und Lichterfelde wieder gefeiert<br />

Ein Traum in Rosa – wenn die ca.<br />

1000 japanischen Kirschbäume<br />

auf dem ehemaligen Mauerweg,<br />

an der Grenze zwischen Lichterfelde<br />

und Teltow blühen, gibt es<br />

kaum etwas Schöneres als einen<br />

Spaziergang zwischen der herrlichen<br />

Blütenpracht. Die Bäume<br />

sind natürlich von der Witterung<br />

abhängig, aber normalerweise<br />

stehen sie Ende <strong>April</strong> in<br />

voller Blüte. Traditionell findet<br />

dann das Kirschblütenfest statt<br />

– in diesem Jahr am Sonntag,<br />

den 28. <strong>April</strong> von 13 bis 18 Uhr.<br />

Zwischen dem Marktplatz Teltow-Seehof<br />

und dem Marktplatz<br />

Teltow-Sigridshorst gibt es viele<br />

Stände mit Spezialitäten, Informationen,<br />

Spiel und Spaß.<br />

Unkommerziell und<br />

ungewöhnlich<br />

Kunstvoll gestaltet: Manga-Girl mit Kirschblüten.<br />

Dirk Pagels<br />

Unter den blühenden Bäumen<br />

der TV-Asahi-Kirschblütenallee<br />

stellen sich Nachbarschaftsinitiativen,<br />

Vereine und weitere Anbieter<br />

vor. Es gibt Informationen<br />

rund um die Themen Umwelt,<br />

Natur, Sport, Tourismus usw.<br />

Auf den jeweiligen Bühnen treten<br />

verschiedene Künstler und<br />

Gruppen unterschiedlicher Teltower<br />

Vereine und Einrichtungen<br />

auf. Am Marktplatz Seehof<br />

Einladung zur Renovierungsschau<br />

1.100 japanische Kirschbäume begeistern durch ihre Blütenpracht.<br />

Foto: Stadt Teltow/<br />

befindet sich die Japan-Bühne<br />

und am Marktplatz Sigridshorst<br />

die Familienbühne. Außerdem<br />

in Sigridshorst: das „Cosplay-Village“<br />

– der Treffpunkt für alle<br />

Freunde und Fans von Cosplay,<br />

Manga, Anime und passende<br />

Accessoires. Viele Besucher bringen<br />

auch Picknickkörbe mit und<br />

nutzen die schöne Stimmung für<br />

einen ganz besonderen Ausflug<br />

mit der Familie. Natürlich gibt es<br />

auch Stände mit Getränken und<br />

Leckereien. Das Kirschblütenfest<br />

ist nicht kommerziell. Veranstalter<br />

sind die Stadt Teltow, die Bürger-Initiative<br />

Teltow e. V. und die<br />

Umweltinitiative Teltower Platte.<br />

Japanische Kirschbäume<br />

entlang des Mauerverlaufs<br />

Die Pflanzung der Kirschbäume<br />

wurde vor über 20 Jahren vom<br />

japanischen Komiteee Sakura<br />

Campaign initiiert. Sie riefen zu<br />

Spenden auf und viele Japaner<br />

beteiligten sich. Von dem gespendeten<br />

Geld wurden japanische<br />

Kirschbäume gekauft und<br />

auf Gebieten entlang der früheren<br />

Mauer gepflanzt. Seitdem<br />

stehen mehr als 10 000 japanische<br />

Kirschbäume in Berlin und<br />

Brandenburg. Der erste Baum<br />

steht an der Glienicker Brücke,<br />

die letzte Pflanzaktion fand an<br />

der East Side Gallery statt. Die<br />

zweitlängste japanische Kirschbaumallee<br />

mit 1100 Bäumen<br />

befindet sich an der Grenze<br />

zwischen Lichterfelde und Teltow.<br />

Die meisten Bäume stehen<br />

im Landschaftspark Nord-Ost<br />

in Lichtenberg, hier wurden<br />

1434 japanische Kirschbäume<br />

gepflanzt.<br />

18. Kirschblütenfest Hanami<br />

<strong>2019</strong>, Sonntag, 28. <strong>April</strong> von 13<br />

bis 18 Uhr, Eintritt frei. www.<br />

hanamifest.org<br />

Bernstorffstraße 1 • Am U-Bahnhof Alt-Tegel<br />

13507 Berlin<br />

Mo. - Fr. von 10.00 bis 16.30 Uhr<br />

Tel. 030 / 863 90 341<br />

-Tischlerei Nissen<br />

www.nissen.portas.de<br />

Sanitär Gas Klempnerei Solar Badgestaltung Gebäudetrocknung<br />

Mittelstraße 1 · 14163 Berlin · Telefon (030) 801 66 62<br />

www.woermann-und-soehne.de


1 | <strong>Gazette</strong> Zehlendorf | APRIL <strong>2019</strong><br />

Cannabis-Konsum auf den Straßen des Bezirks<br />

Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) diskutiert<br />

Seit Jahren wird über die Frage des Konsums von Cannabis heftig in der deutschen<br />

Öffentlichkeit gestritten. Dabei spielen nicht nur die rechtlichen Fragen der Strafbarkeit<br />

des Besitzes, sondern vermehrt auch die möglichen gesundheitlichen Gefahren<br />

des Konsums, insbesondere bei Jugendlichen, eine Rolle. Auch bei den Beratungen<br />

der Bezirksverordnetenversammlung <strong>Steglitz</strong>-Zehlendorf trafen die z. T. sehr unterschiedlichen<br />

Auffassungen zu diesem Thema aufeinander. Im Folgenden nehmen die<br />

Fraktionen in der Bezirksverordnetenversammlung zu dieser Kontroverse Stellung.<br />

CDU-Fraktion<br />

Die zunehmende „Genuss“ von Cannabis im<br />

Bezirk durch Jugendliche ist besorgniserregend.<br />

Immer offener wird insb. in Parks, an<br />

Bahnhöfen oder Treffpunkten, „Haschisch“<br />

geraucht – am süßlichen Geruch erkennbar.<br />

Von den Rauchern, aber auch von Erwachsenen,<br />

werden die Gefahren „leichter“ Drogen<br />

heruntergepielt. Zu Unrecht: Bereits nach geringfügigem<br />

Gebrauch besteht bei Jugendlichen<br />

die Gefahr irreversibler Schädigung<br />

des Nervensystems bis hin zu therapieresistenter<br />

Schizophrenie. Klinische Erfahrungen<br />

und Studien sind unmissverständlich. Die<br />

CDU-Fraktion hält daher die Entwicklung<br />

eines Präventionskonzepts im Bezirk gegen<br />

den Cannabis-Konsum von Jugendlichen für<br />

dringend erforderlich.<br />

Es geht um Aufklärung hinsichtlich der<br />

Risiken, die Ermutigung „nein!“ zu sagen,<br />

wenn Cannabis als „cool“ oder „harmloser<br />

als Alkohol“ angeboten wird, aber auch um<br />

wirksames Unterbinden des „Dealens“ mit<br />

Cannabis. Jugendamt und Ordnungsamt<br />

sind einzubeziehen. Das Ordnungsamt kann<br />

zwar nicht unmittelbar eingreifen, wenn<br />

Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz<br />

vorliegen – denn darum geht es beim<br />

Dealen – aber wegsehen darf es deswegen<br />

noch lange nicht.<br />

Dr. med. Claudia Wein<br />

Berlin SPD-Fraktion<br />

Cannabis wird im Gegensatz zu Alkohol und<br />

Nikotin als gesellschaftlich nicht tolerierte<br />

Droge behandelt, obwohl es auch bei diesen<br />

Drogen zu gefährlichen Nebenwirkungen<br />

kommt. Die Gefährlichkeit von Cannabis liegt<br />

vor allem in der Beimischung gefährlicher<br />

Stoffe, wie z. B. Arsen und der Erhöhung des<br />

THC-Gehalts. Wer etwas gegen Drogenmissbrauch<br />

unternehmen will, muss für andere<br />

Drogengesetze sorgen. Damit Jugendliche<br />

nicht mehr an Drogen herankommen, sollten<br />

Alkohol, Zigaretten und Cannabis, das dann<br />

für Erwachsene legalisiert werden müsste,<br />

in eigenen Läden angeboten und nur unter<br />

Nachweis des geeigneten Alters verkauft<br />

werden dürfen. Verstöße sollten mit hohen<br />

Strafen geahndet werden. Dabei könnte für<br />

sauberes Cannabis mit einem niedrigeren<br />

THC-Wert gesorgt werden. Die heutigen<br />

Drogengesetze nützen nur den Kassen der<br />

Drogenhändler. Außerdem werden Nutzer<br />

kriminalisiert, anstatt dass ihnen geholfen<br />

wird. Entsprechende Aufklärungs- und Präventionsarbeit<br />

ist hier immens wichtig!<br />

Juliana Kölsch<br />

B‘90/Grünen-Fraktion<br />

Cannabis ist für uns kein „Straßenthema“.<br />

Mündige, erwachsene Menschen sollten unserer<br />

Auffassung nach legal und reguliert<br />

Cannabis konsumieren dürfen, ebenso wie<br />

dies bei Alkohol von jeher der Fall ist – ob<br />

nun draußen oder in vier Wänden. Es geht<br />

uns dabei nicht um eine Glorifizierung von<br />

Cannabis, ebenso wie uns dies bei Alkohol<br />

fern liegt: beide Stoffe können bekannterweise<br />

neben Genuss auch negative Folgen<br />

haben. Andererseits schaffen von Ideologie<br />

geleitete Totalverbote mehr Probleme,<br />

als sie lösen: illegale Händler fragen in der<br />

Regel nicht nach Ausweisen und Alter ihrer<br />

Kund*innen, Suchthilfe für Abhängige wird<br />

in eine Grau- und Schamzone abgeschoben,<br />

erhebliche Kapitalerträge in eine Schattenwirtschaft<br />

statt einen ordentlich versteuerten<br />

Wirtschaftszweig gedrängt, Menschen zu<br />

immensen Kosten von Strafverfolgung und<br />

-vollstreckung kriminalisiert, Qualitätskontrollen<br />

und -überwachung gegen gestreckte<br />

Ware wird weitestgehend unmöglich. In<br />

diesem Sinne braucht es auf Bundesebene<br />

ein Cannabiskontrollgesetz, welches klare<br />

Verhältnisse schafft – auf unseren Straßen<br />

und anderswo.<br />

Lukas Uhde<br />

Alternative<br />

für<br />

Deutschland<br />

AfD-Fraktion<br />

Keine Legalisierung, doch auch keine<br />

Kriminalisierung von Cannabis. Hört sich<br />

widersprüchlich an, ist aber machbar. Wir<br />

brauchen Modellprojekte, denn unser<br />

Bezirk schwebt nicht unbehelligt vom<br />

süßlichen Duft im Berliner Raum. Auch<br />

bei uns leben viele Menschen, die diese<br />

bis 1929 frei in Deutschland verkäufliche<br />

Pflanze konsumieren. Denn bis dahin waren<br />

verschiedene Rauschmittel an jeder<br />

Straßenecke oder in Apotheken zu haben,<br />

ohne dass jemand die Konsumenten kriminalisierte.<br />

Der abhängig machende THC-Gehalt in<br />

der Cannabispflanze steigt durch gezielte<br />

Züchtungen seit Jahren an. Legen wir den<br />

Dealern das Handwerk: bieten wir kontrolliert<br />

Cannabis an, staatlich überwacht in<br />

Apotheken. Vertrauen wir dem verantwortlichen<br />

Bürger.<br />

Sie sind entsetzt? Wir entziehen der Organisierten<br />

Kriminalität durch diese Vorgehensweise<br />

einen Teil ihrer Geschäftsgrundlage.<br />

Und so verrückt es sich anhört: dadurch<br />

kontrollieren wir auch den THC-Gehalt,<br />

also den süchtig machenden Inhaltsstoff,<br />

mithin den Suchtfaktor des Produktes. Und<br />

zu guter Letzt freut sich der Finanzminister<br />

über die damit verbundenen Steuereinnahmen<br />

– wie bei Tabak und Alkohol.<br />

Peer Lars Döhnert<br />

<strong>Gazette</strong> <strong>Steglitz</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | 7<br />

FDP-Fraktion<br />

Die FDP fordert eine kontrollierte Freigabe<br />

von Cannabis an volljährige Personen.<br />

Denn: Die Kriminalisierung von Cannabis<br />

ist nicht Lösung, sondern Ursache zahlreicher<br />

Probleme. Unzählige Menschen<br />

werden kriminalisiert; Kapazitäten von<br />

Polizei, Justiz und Gefängnissen gebunden,<br />

obwohl gerade unser einbruchsgefährdeter<br />

Bezirk diese dringend bräuchte;<br />

und der Jugendschutz massiv erschwert,<br />

da nur durch einen Verkauf in lizenzierten<br />

Geschäften die Qualität kontrolliert und<br />

die Weitergabe von verunreinigten Substanzen<br />

verhindert werden könnte. Zudem<br />

erleichtert das Verbot durch den illegalen<br />

Kontakt zu Dealern erst recht den Einstieg<br />

zu härteren Drogen. Gleichwohl: Wie Alkohol<br />

und Nikotin hat auch Cannabis negative<br />

Auswirkungen. Dem müssen wir begegnen.<br />

Wenn Cannabis ähnlich wie Zigaretten<br />

besteuert wird, können jährlich bis zu einer<br />

Milliarde Euro zusätzlich eingenommen<br />

werden. Dieses Geld soll für Prävention,<br />

Suchtbehandlung und Beratung eingesetzt<br />

werden. Das bringt mehr als jedes Verbot<br />

und wird der gelebten Realität gerecht.<br />

Die Prohibition ist krachend gescheitert,<br />

ein Umdenken gerade im Sinne junger<br />

Menschen überfällig.<br />

Lars Rolle<br />

Linksfraktion<br />

Wenn Sie durch die Straßen in S-Z gehen:<br />

fällt Ihnen auf, dass besonders viele<br />

Menschen kiffen? Dass süßlicher Geruch<br />

durch die Straßen wabert? Werden Sie im<br />

öffentlichen Raum von beseelt lächelnden<br />

Leuten umarmt?<br />

Also: uns geht das nicht so. Aber sei‘s<br />

drum. Cannabis wird als gefährliche Droge<br />

wahrgenommen – Alkohol nicht! Obwohl<br />

sowohl die negativen Auswirkungen auf<br />

(familiäre) Beziehungen als auch gesundheitliche<br />

Schäden viel gravierender sind<br />

als bei Cannabis. Von den Kosten für die<br />

Allgemeinheit mal ganz abgesehen. Ob<br />

Cannabis zur Entwicklung von Psychosen<br />

beiträgt oder als Einstiegsdroge dienen<br />

kann, lohnt der Debatte an dieser Stelle<br />

nicht. Worüber eine Debatte allerdings<br />

dringend geführt werden muss ist, weshalb<br />

in S-Z der Ruf nach ordnungspolitischen<br />

Maßnahmen in diesem Zusammenhang<br />

lauter schallt als der Ruf nach<br />

mehr Sozialarbeit, Streetworking, Jugendzentren<br />

mit attraktiven Angeboten und<br />

Suchtprävention. CDU und Grüne hätten es<br />

in der Hand, hier positive Signale zu setzen<br />

– stattdessen lehnen sie eine Nachnutzung<br />

des Alliiertenmuseums als Jugendzentrum<br />

ab: ihnen wäre ein Kulturzentrum lieber.<br />

Eine Chance vertan!<br />

Gerald Bader<br />

Weitere Informationen zur BVV und<br />

den Sitzungsterminen finden Sie<br />

unter www.berlin.de/ba-steglitzzehlendorf/<br />

politik-und-verwaltung/<br />

bezirksverordnetenversammlung/<br />

Ballett • Jazz • Hip Hop • Pilates<br />

AUSFÜHRUNG SÄMTLICHER<br />

MALER- UND TAPEZIERARBEITEN<br />

AHORNSTR. 4<br />

12163 BERLIN<br />

www.malermeisterlemke.de<br />

TELEFON 030 I 79 74 14 64<br />

TELEFAX 030 I 79 74 14 65<br />

MOBIL 0151 I 20 45 21 34<br />

Int. Dance Academy Berlin / Ausbildungsstätte für Bühnentanz Ergänzungsschule nach § 102 / BAFÖG berechtigt<br />

AM MEXIKOPLATZ<br />

Lindenthaler Allee 11<br />

14163 Zehlendorf<br />

Tel. 030-873 88 18<br />

STEGLITZ<br />

Rheinstr. 45-46<br />

12161 Berlin<br />

Tel. 030-873 88 18<br />

www.ballettschulen-hans-vogl.de<br />

STAHNSDORF<br />

Ruhlsdorfer Str. 14-16<br />

14532 Stahnsdorf<br />

Tel. 03329/ 645 262


8 | <strong>Gazette</strong> <strong>Steglitz</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong><br />

Jeder Mensch zählt –<br />

mit Blumen Frauenrechte stärken<br />

Mit Kenianerinnen im Gespräch<br />

Die Zehlendorfer Peter-Lenné-<br />

Schule, OSZ Natur und Umwelt,<br />

ist weit über die Bezirksgrenzen<br />

hinaus für ihre Ausbildung hin<br />

zu einem verantwortungsvollen<br />

Umgang mit Natur und Umwelt<br />

bekannt.<br />

Der Bezirksbürgermeister Stephan<br />

von Dassel hatte den Weg<br />

aus seinem Bezirk Mitte in Richtung<br />

Berliner Südwesten gerne<br />

angetreten: In als Deutschlands<br />

Liebe Kunden des Reisebüros Selch,<br />

möchten Sie dem grauen Winterwetter<br />

entfliegen? Dann checken Sie hier ein<br />

und fahren Sie der Sonne entgegen!<br />

Die TUI Cruises Kreuzfahrt ist wie folgt<br />

geplant:<br />

01.12.<strong>2019</strong> Anreise nach Palma,<br />

Mallorca per Flug, Transfer Flughafen<br />

zum MeinSchiff 4 – Zeit um Palma zu<br />

besichtigen oder 1. Eindrücke auf dem<br />

Schiff zu sammeln<br />

02.12.<strong>2019</strong> Seetag, Zeit um das Schiff<br />

zu besichtigen<br />

03.12.<strong>2019</strong> Cádiz 7 – 17 Uhr<br />

04.12.<strong>2019</strong> Seetag Wohlfühlerlebnisse<br />

entdecken<br />

05.12.<strong>2019</strong> Las Palmas, Gran Canaria<br />

9 – 19 Uhr<br />

06.12.<strong>2019</strong> San Sebastian, La Gomera<br />

7 – 17 Uhr<br />

07.12.<strong>2019</strong> Arrecife, Lanzarote<br />

Mary Karanja, Bezirksbürgermeister Stephan von Dassel, Lilian Maina<br />

(v.l.n.r.).<br />

größte geltender Agrarberufsschule<br />

bat er anlässlich des in<br />

diesem Jahr in Berlin erstmals<br />

als Feiertag begangenen Weltfrauentages<br />

zum Fachgespräch.<br />

7 – 17:30 Uhr<br />

08.12.<strong>2019</strong> Seetag Zeit zum Relaxen<br />

und Entspannen<br />

09.12.<strong>2019</strong> Gibraltar 9 – 18 Uhr<br />

10.12.<strong>2019</strong> Seetag Kulinarische Vielfalt<br />

entdecken<br />

11.12.<strong>2019</strong> Barcelona, Spanien<br />

7 – 18 Uhr<br />

12.12.<strong>2019</strong> Palma, Mallorca –<br />

Abreise entweder per Flugzeug oder<br />

individuelle Verlängerung.<br />

Der Preis für eine Balkonkabine liegt bei<br />

1599,00 € pro Person und inkludiert die<br />

An- & Abreise mit dem Flugzeug, sowie<br />

das Premium Alles Inklusive Paket.<br />

Hinzukommen würden die von Ihnen<br />

gewünschten Ausflüge, welche Sie über<br />

unser Reisebüro oder selbst im Internet,<br />

dazubuchen können.<br />

Diese Route wird auch zu anderen<br />

Zeiträumen angeboten.<br />

Trauen Sie sich etwas neues und<br />

probieren Sie eine andere Art des<br />

Reisens aus. Wir versprechen Ihnen, es<br />

wird sich lohnen!<br />

Bei weiteren Fragen besuchen Sie uns<br />

doch gerne im Reisebüro.<br />

Wir sind Experten für Kreuzfahrtreisen<br />

und können Sie individuell, für alle<br />

gängigen Reederein beraten.<br />

Ihr Reisebüro-Selch Team<br />

Ihre Reiseberaterinnen<br />

Bettina Beck & Silvia Bosselmann<br />

<strong>Steglitz</strong>er Damm 15<br />

12169 Berlin<br />

Tel. 79 789 201 · Tel. 791 20 91<br />

Mo – Fr 9.30 – 18.00 Uhr<br />

Sa 10.00 – 13.00 Uhr<br />

Gesprächspartner waren die auf<br />

Initiative vom Transfair e. V. angereisten<br />

kenianischen Frauen aus<br />

der Blumenproduktion und Auszubildende.<br />

Rund 70 Berufsschüler<br />

waren zu der vom Bezirksamt<br />

Mitte initiierten Veranstaltung<br />

gekommen, die in Kooperation<br />

mit der Steuerungsgruppe Fairtrade-Town<br />

<strong>Steglitz</strong>-Zehlendorf<br />

stattfand.<br />

Das Bezirksamt Mitte verfügt<br />

in Gegensatz zum Bezirk <strong>Steglitz</strong>-Zehlendorf<br />

seit einem<br />

halben Jahr über zwei Mitarbeiterinnen-Stellen<br />

in der Koordinationsstelle<br />

kommunale<br />

Entwicklungspolitik, die in der<br />

Stabstelle Bezirksbürgermeister<br />

angesiedelt ist. Daniela Richter<br />

und Julia Große koordinieren<br />

die entwicklungs- und nachhaltigkeitspolitische<br />

Arbeit im Bezirk<br />

Mitte. Die Stelle wird aus Mitteln<br />

des Programmes der „Servicestelle<br />

Kommunen in der Einen Welt“<br />

des Bundesministeriums für wirtschaftliche<br />

Zusammenarbeit und<br />

Entwicklung finanziert.<br />

Mit Blumen für Menschenrechte<br />

„Wir alle – auch die Politik –<br />

haben Verantwortung. Jeder<br />

Mensch zählt und jeder Einzelne<br />

auf Produzenten- und Konsumentenseite<br />

kann handeln. “,<br />

eröffnete der Bezirksbürgermeister<br />

von Mitte die Veranstaltung<br />

und wies auch auf die mit ihrem<br />

Warensortiment auf Ausbeutung<br />

errichteten Verkaufsketten wie<br />

„Primark“ hin. Bestärkt wurde er<br />

darin von Lilian Maina aus Kenia,<br />

Produktmanagerin für Blumen<br />

und Gender-Beauftragte des<br />

Produzentennetzwerks Fairtrade<br />

Africa. Empowerment sei<br />

unverzichtbar für eine gerechte<br />

Wirtschaft, betonte sie und fordert<br />

auf: „Consumer, you have the<br />

power!“<br />

Dass die Blumenkette an sich<br />

weiblich sei, erklärte Moderator<br />

Moritz Voges und wies damit<br />

auf die hohe Prozentzahl – rund<br />

90 Prozent – im deutschen Blumeneinzelhandel<br />

tätiger Frauen<br />

hin. Für eine bessere Qualifizierung<br />

weiblicher und männlicher<br />

Arbeiter und gerechtere Arbeitsbedingungen<br />

auch auf Blumenplantagen<br />

setze sich die Fairtrade-Organisation<br />

ein, für Mensch<br />

und Natur.<br />

Fairtrade-zertifizierte Blumenplantagen<br />

findet man u. a. in<br />

den zentralafrikanischen Regionen<br />

Uganda, Simbabwe, Tansania<br />

und Kenia.<br />

Ein fairer Handel helfe aber auch,<br />

die Frauenrechte zu stärken, so<br />

Lilian. In Kenia, wie noch in so<br />

vielen weiteren Ländern, gelte<br />

es, Frauen und Männer bei der<br />

Arbeit auf gleiche Augenhöhe<br />

zu bringen, denn noch immer haben<br />

dort kulturell bedingt Männer<br />

das Steuer und die Kontrolle<br />

fest in der Hand.<br />

Fairtrade Flower Power<br />

Bestätigen kann das die kenianische<br />

Farmarbeiterin Mary<br />

Wanjiru Karanja, die zu ihrer Arbeit<br />

auf einer Blumenplantage<br />

jeweils zwei Stunden Hin- und<br />

Rückweg einplanen muss. Früher<br />

war sie als Schneiderin tätig,<br />

seit 2013 hat sie mit ihrer Arbeit<br />

in der Buchhaltung auf der mit<br />

64 Mitarbeitern Fairtrade-zertifizierten<br />

Blumenplantage weitaus<br />

bessere Arbeitsbedingungen<br />

gefunden und ist als Frau in der<br />

Wertschätzungskette höher gestiegen.<br />

Die Schneiderei ist ihr<br />

liebstes Hobby geblieben.


<strong>Gazette</strong> <strong>Steglitz</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | 9<br />

Selbstgebundene Blumen für den Bezirksbürgermeister von Berlin-<br />

Mitte.<br />

Strahlend erzählt sie davon,<br />

dass sie durch die gerechte Bezahlung<br />

nun ihre vier Kinder zur<br />

Schule schicken kann, was Fairtrade<br />

zur Auflage macht. – Keine<br />

Selbstverständlichkeit in Kenia,<br />

wo Schule für die Nutzer Kosten<br />

verursacht.<br />

Wichtige Bedeutung misst Mary<br />

auch den kollektiven Fairtrade-Prämien<br />

zu, die durch besonderen<br />

Arbeitseinsatz und<br />

Überstunden – alles genau geregelt<br />

– erreicht werden können.<br />

Von Fairtrade für Projekte<br />

eingesetzt, die so der Gemeinschaft<br />

zugutekommen, tragen<br />

sie in hohem Maße zur Verbesserung<br />

der Lebensqualität bei:<br />

„Mit den prämienfinanzierten<br />

Projekten zur Anschaffung von<br />

energiesparenden Gasherden,<br />

Öfen und Wasserfiltern sowie<br />

zum Schutz der Natur hilft uns<br />

die Fairtrade-Organisation bei<br />

unseren Bestrebungen, auf ein<br />

Gespräch füreinander Verständnis<br />

finden.<br />

höheres Niveau mit der Umwelt<br />

zu kommen“, erklärt Mary nicht<br />

ohne Stolz, mit ihrer Arbeit auf<br />

der Blumenplantage der insgesamt<br />

etwa 500 Mitarbeiter zählenden<br />

Tanbusi-Farm mit dazu<br />

beizutragen. Angepflanzt werden<br />

im angegliederten Blumenbereich<br />

Rosen, Sommerblumen<br />

und Kräuter in Gewächshäusern,<br />

die Schutz gegen die starke Sonneneinstrahlung<br />

und den statt<br />

Chemiekeule gegen Ungeziefer<br />

natürlich eingesetzten Fressfeinden<br />

bieten. Pestizide sind weitgehend<br />

tabu. Da die Pflanzen<br />

viel Wasser benötigen, werde Regenwasser<br />

aufgefangen, Wasser<br />

aus der Pflanzenbewässerung<br />

aufbereitet, erklärt Mary. Denn:<br />

„Nichts geht ohne Wasser.“ –<br />

Auch nicht bei dem nächsten Gemeinschafts-Projekt<br />

zum Schutz<br />

des Waldes, das in naher Zukunft<br />

in Kenia an den Start gehen soll.<br />

Sich näherkommen in Workshops<br />

Im Anschluss an die spannenden<br />

Ausführungen der kenianischen<br />

Frauen bekamen die anwesenden<br />

Berufsschüler und Auszubildenden<br />

aus den Bereichen<br />

Floristik, Zierpflanzen- und Friedhofsgärtnerei<br />

die Möglichkeit,<br />

sich in den themenbezogenen<br />

Workshop-Gruppen „Arbeitsbedingungen<br />

– Lebenswelten<br />

und Träume – Alternativen und<br />

Handel“ mit ihren Gästen auszutauschen.<br />

So kamen die sechs angehenden<br />

Floristinnen des zweiten und<br />

dritten Ausbildungsjahres mit<br />

Mary schnell über Lebens- und<br />

Arbeitswelten sowie ihre Träume<br />

ins Gespräch anhand von<br />

ausliegenden Gegenständen<br />

wie Scheckkarte, Plastikflasche<br />

oder Arbeitsvertrag, als Symbol<br />

für verschiedene Lebensbereiche:<br />

Die Gastgeber erfuhren,<br />

dass Plastik auf Fairtrade-Farmen<br />

weitgehend minimiert ist, dass<br />

über Verträge geregelte Arbeitszeiten<br />

und Gleichberechtigung<br />

in der Bezahlung, aber auch der<br />

sichere Arbeitsplatz zu einem<br />

guten Betriebsklima auf den<br />

zertifizierten Farmen beitragen,<br />

dass nur Mütter und Schwangere<br />

bevorzugt werden, es keinerlei<br />

Kinderarbeit gibt und regelmäßig<br />

sowohl angekündigte als<br />

auch unangekündigte strenge<br />

Kontrollen der Farmen erfolgen.<br />

Auszubildende und die Farmarbeiterin<br />

fanden darüber hinaus<br />

wichtige Gemeinsamkeiten bei<br />

ihrem Anspruch auf einen wertvollen<br />

Arbeitsplatz: Dabei stehen<br />

ganz vorne Arbeitsvertrag,<br />

Arbeitsschutz, bezahlte Überstunden,<br />

aber auch Nachhaltigkeit<br />

der Arbeit mit Rücksicht auf<br />

Umwelt, Natur und Wasser. In Sachen<br />

Digitalisierung am Arbeitsplatz<br />

haben die kenianischen<br />

Frauen, die auf Fairtrade-Farmen<br />

arbeiten, die Nase vorn: So zahlt<br />

die Organisation jeder Blumenarbeiterin<br />

ein Smartphone, um<br />

sie für finanzielle Dinge und<br />

Kommunikation unabhängig zu<br />

machen.<br />

Eines wurde allen Beteiligten<br />

dieser aussagekräftigen Veranstaltung<br />

deutlich: Was bei uns<br />

Selbstverständlichkeiten sind<br />

wie beispielsweise Krankenversicherung,<br />

Schulbildung und<br />

Trinkwasser-Versorgung, das erarbeiten<br />

sich die kenianischen<br />

Arbeiterinnen und Arbeiter zwar<br />

GRABMALE<br />

Foto: Eyetronic / Fotolia<br />

mit Unterstützung von Fairtrade,<br />

aber dennoch mit großer Selbstdisziplin<br />

und Fleiß.<br />

Bei der Workshop-Auswertung<br />

wurde vieles klar.<br />

Welche Träume bleiben dabei für<br />

Mary Wanjiru Karanja aus Kenia?<br />

Die Antwort kommt prompt: „Ein<br />

Haus für meinen Mann und meine<br />

Kinder auf eigenem Grundstück.“<br />

Denn noch lebt Mary mit<br />

ihrer Familie auf dem Land des<br />

Schwiegervaters. Lilian Maina rät<br />

daher am Schluss der Veranstaltung:<br />

„Fragt häufiger nach fair<br />

gehandelten Produkten.“<br />

Wenn wir alle zukünftig mehr fair<br />

gehandelte Blumen und Waren<br />

kaufen, könnten Wünsche für<br />

afrikanische Power-Frauen wie<br />

Mary schneller wahr werden.<br />

<br />

Jacqueline Lorenz<br />

STEINMETZHÜTTE<br />

Grabmale<br />

Natursteine<br />

Kurze Wege:<br />

Grana Steinmetzhütte<br />

ist in <strong>Steglitz</strong> und an zehn<br />

weiteren Standorten in Berlin<br />

und im Umland vertreten.<br />

Das Unternehmen hat sich auf die<br />

Gestaltung von Gräbern mit Grabmalen,<br />

Liegesteinen, Grabfassungen und mehr nach<br />

Kundenwunsch spezialisiert.<br />

Vereinbaren Sie einen Termin,<br />

wir sind gern für Sie da!<br />

Altmarkstraße 1 Ecke Bergstraße<br />

12169 Berlin-<strong>Steglitz</strong><br />

www.grana-steinmetzhuette.de<br />

Roy Siebert · Telefon 70 76 03 67<br />

Unsere Öffnungszeiten: Mo., Mi., Do. 9–16 Uhr,<br />

Di. 9–18 Uhr, Fr. 9–14 Uhr<br />

Sie können jeder Zeit mit uns Termine<br />

auch außerhalb dieser Zeiten vereinbaren!


10 | <strong>Gazette</strong> <strong>Steglitz</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong><br />

Wolgograder Knabenchor mit nächster<br />

Sängergeneration zu Gast<br />

Vom 28. <strong>April</strong> bis 5. Mai gibt der Chor klangvolle Kostproben seines Könnens<br />

Knabenchor und Kinderchor Schlachtensee singen gemeinsam.<br />

Zum 9. Mal besucht eine junge<br />

Sängergeneration des Knabenchor<br />

„Kamerton Volgograd“ mit<br />

einem reizvollen Programm den<br />

Evangelischen Kirchenkreis Teltow-Zehlendorf<br />

und die Johanneskirche<br />

in Berlin-Schlachtensee.<br />

Der Chor setzt sich aus 16<br />

Knaben- und 9 Männerstimmen<br />

zusammen, die Chormitglieder<br />

sind im Alter zwischen 10 und<br />

22 Jahren. Die jungen Gäste reisen<br />

gemeinsam mit Chorleiter Serge<br />

Lopatin an, der „Kamerton Volgograd“<br />

im Jahr 1985 gegründet hat,<br />

mit dabei sind vier Begleiter und<br />

eine Konzertmeisterin.<br />

Ohne die Initiative und Organisation<br />

des Arbeitskreises Partnerschaft<br />

Wolgograd wäre es wohl<br />

nie zu diesen Bezirks-Besuchen<br />

gekommen, die 1996 starteten<br />

und seitdem in dreijährigem Turnus<br />

stattfinden.<br />

Gisela Krehnke, langjähriges engagiertes<br />

Mitglied des Leitungsteams<br />

in erster Reihe, erklärt:<br />

„Rund 30 Unterstützerinnen und<br />

Unterstützer aus dem Gemeinde-Umfeld<br />

sorgen ehrenamtlich<br />

und selbstlos dafür, dass der Besuch<br />

für Gäste und Gastgeber<br />

jedes Mal wieder zum unvergesslichen<br />

Erlebnis wird.“ Sie sind während<br />

des Besuches u. a. als Koch,<br />

Dolmetscher oder als Begleiter<br />

bei den gemeinsamen Unternehmungen<br />

in der Stadt mit dabei.<br />

Unterstützung leistet auch der Bezirk<br />

<strong>Steglitz</strong>-Zehlendorf, u. a. mit<br />

der kostenlosen Unterbringung<br />

des Chores im Jugendgruppenhaus<br />

an der Potsdamer Chaussee.<br />

Der Arbeitskreis Partnerschaft<br />

Wolgograd hatte sich auf Beschluss<br />

der Kreissynode im Jahr<br />

1988 gegründet mit dem Ziel, die<br />

bereits vorhandenen Kontakte<br />

nach Wolgograd im Bemühen um<br />

Versöhnung weiter zu vertiefen.<br />

1989 entstand der sich seitdem<br />

stets um drei Jahre verlängernde<br />

Partnerschaftsvertrag mit dem<br />

Bezirk Zentrum Wolgograd. Die<br />

regelmäßigen Besuche immer<br />

neuer Sängergenerationen des<br />

Knabenchores stehen als lebendiger<br />

Leuchtturm für eine ganz<br />

besondere Partnerschaft.<br />

Mit Talent und Disziplin<br />

zum Erfolg<br />

Natürlich steht auch beim Besuch<br />

die Musik für den Knabenchor<br />

im Mittelpunkt: Mit viel Arbeit<br />

bereiten sich die jungen Sänger<br />

bereits ein Jahr vorher auf ihre<br />

Berlin-Auftritte vor. Ihr Können<br />

stellen sie dann in drei Musikrichtungen<br />

vor; mit altrussisch-liturgischen<br />

Gesängen, deutschen<br />

Kirchen- und Volksliedern.<br />

In seiner Heimat tritt der Wolgograder<br />

Knabenchor in der Umgebung<br />

Wolgograds und in Weißrussland,<br />

aber auch im Rundfunk<br />

und zu besonderen Anlässen auf.<br />

Die Auswahl der Knabenstimmen<br />

obliegt Chorleiter Serge Lopatin,<br />

Foto: Gisela Krehnke<br />

der immer wieder durch alle<br />

Wolgograder Schulen geht auf<br />

seiner Suche nach vielversprechendem<br />

Chornachwuchs. Ist<br />

ein potentielles Talent entdeckt,<br />

folgt ab dem fünften Lebensjahr<br />

die musikalische Ausbildung hin<br />

zur Konzertreife mit Chorproben<br />

dreimal wöchentlich. Die meisten<br />

der Chormitglieder sind zusätzlich<br />

an mindestens einem Instrument<br />

ausgebildet und studieren<br />

nach dem Stimmbruch mit Verlassen<br />

des Chores Musik oder gehen<br />

in musikbetonte Berufe. Wenige<br />

bleiben als Männerstimmen<br />

dem Chor erhalten. Viel Wert wird<br />

bei den Knaben auf Sport gelegt,<br />

denn die richtige Atmung beim<br />

Singen erfordert ein ausgewoge-<br />

Knabenchor „Kamerton Volgograd“ mit Serge Lopatin. Foto: Gisela<br />

Krehnke Die Orgel – Faszination für die jungen Sänger. Foto: Gisela Krehnke


<strong>Gazette</strong> <strong>Steglitz</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | 11<br />

Stadtbesichtigung.<br />

nes Muskelspiel, Konzentration<br />

und Disziplin.<br />

„Besonders begeistert die Jungen<br />

immer unsere Orgel in der<br />

Johanneskirche“, erzählt Gisela<br />

Krehnke. Denn in der Russisch-Orthodoxen<br />

Kirche ist sie<br />

als Instrument für Kirchenmusik<br />

eher unbekannt, entstammt<br />

sie doch der Antike, wo sie als<br />

Zirkusinstrument zu Ansehen<br />

gelangte. Beim russischen Organisten<br />

der Johanneskirche, Igor<br />

Schestajew, nimmt dann manch<br />

Chorknabe gerne mal auf der<br />

Orgelbank Platz, um dem beeindruckenden<br />

Instrument mächtige<br />

Klänge zu entlocken. Wichtig<br />

ist den Knaben auch, den Aufbau<br />

einer Orgel zu verstehen, die ähnlich<br />

wie die menschliche Lunge<br />

funktioniert: Nach gleichartigen<br />

Prinzipien und Verbindungen<br />

produziert sie vollen Klang und<br />

Polyphonie – wie der Chorgesang<br />

auch.<br />

Vielstimmiges Berlin-Programm<br />

Foto: Gisela Krehnke<br />

Neben den Veranstaltungen, bei<br />

denen die Chorknaben den Ton<br />

angeben, wird ihnen ein vielseitiges<br />

Begleitprogramm geboten:<br />

In Wannsee erwartet wieder eine<br />

professionelle CD-Aufnahme den<br />

Chor, die daraus entstandenen<br />

CD´s sind beliebte Geschenke.<br />

Im Zoo geht´s dann zu Panda,<br />

Klein-Hertha & Co. Auf ein gemeinsame<br />

Mittagessen mit Vertretern<br />

des Bezirksamtes freuen<br />

sich Gäste und Gastgeber besonders.<br />

Tradition ist der Familientag:<br />

Einen Tag lang besucht jeder<br />

Chorknabe eine Familie von jungen<br />

Mitgliedern des Kinderchor<br />

Schlachtensee zum gegenseitigen<br />

Kennenlernen.<br />

Und natürlich kommt die Musik<br />

nicht zu kurz: Als Musikerlebnis<br />

wartet ein Opernbesuch auf<br />

die jungen Gäste, die auch dem<br />

Staats- und Domchor ihre Aufwartung<br />

machen und den Proben<br />

von Kurrende II beiwohnen<br />

werden.<br />

An wichtiger Stelle für die Knaben<br />

steht nach Stadtbesichtigung<br />

und Einkaufsbummel der<br />

Besuch des Reichstag, der für die<br />

Russen noch immer ein Symbol<br />

ihres Sieges über Deutschland<br />

ist. – Und vielleicht entdeckt beim<br />

Weg durch die Gänge ein Junge<br />

aus Wolgograd an einer Wand ja<br />

den Namen seines Großvaters,<br />

den der dort vor fast 75 Jahren<br />

siegestrunken eingeritzt hatte.<br />

<br />

Jacqueline Lorenz<br />

Konzerttermine<br />

Im Gepäck haben die Chorknaben<br />

wieder ein reizvolles Musikprogramm,<br />

zu dem Besucher bei freiem Eintritt<br />

gegen Spenden willkommen sind:<br />

Am 28. <strong>April</strong> von 10 – 11 Uhr singt<br />

der Wolgograder Knabenchor im<br />

Gottesdienst der Ev. Kirche Nikolassee,<br />

Kirchweg 21 in 14129 Berlin-Nikolassee.<br />

Am 30. <strong>April</strong> um 15 Uhr tritt der<br />

Knabenchor im Maria-Rimkus-Haus,<br />

Gallwitzallee 53 in 12249 Berlin-Lankwitz<br />

auf.<br />

Am 2. Mai um 10 Uhr ist der Chor in<br />

der Johannes-Tews-Grundschule,<br />

Wasgenstr. 50 in 14129 Berlin-<br />

Schlachtensee zu Gast, wo er und der<br />

Schulchor das Publikum musikalisch<br />

unterhalten werden.<br />

Von 17 – 18.30 Uhr gibt der Knabenchor<br />

dann ein Konzert in der Johanneskirche<br />

Schlachtensee, Matterhornstr. 37 in<br />

14129 Berlin-Schlachtensee.<br />

Ein besonderes Highlight erwartet<br />

hier die Besucher, da der Knabenchor<br />

gemeinsam mit dem Kinderchor<br />

Schlachtensee auftreten wird: Aus<br />

der beliebten Oper „Hänsel und<br />

Gretel“ singen eine junge Sängerin<br />

des Kinderchores als Gretel und ein<br />

Mitglied des Knabenchores als Hänsel<br />

ein gemeinsames Duett.<br />

Am 4. Mai um 17 Uhr gibt der<br />

Knabenchor ein Konzert in der Kirche<br />

in Güterfelde, Kirchplatz 11 in 14532<br />

Stahnsdorf OT Güterfelde.<br />

Am 5. Mai um 10 Uhr ist der<br />

Wolgograder Knabenchor Gast<br />

beim Singen im Gottesdienst der<br />

Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche<br />

am Breitscheidplatz in 10789 Berlin-<br />

Charlottenburg, wo er anschließend ein<br />

30-minütiges Konzert geben wird.<br />

(Alle Angaben ohne Gewähr)<br />

25 Jahre Zimmermanns Pflegeteam<br />

Seit fast 15 Jahren in einer Seniorenwohngemeinschaft<br />

Unter dem Gesichtspunkt der ganzheitlichen<br />

Pflege bieten wir auch psychosoziale Betreuung<br />

und abwechslungsreiche Freizeitgestaltung<br />

an. Wer diese Zeitung regelmäßig liest,<br />

ist immer auf dem Laufenden.<br />

Ob Tag der offenen Tür, Weihnachtsfeiern<br />

oder Rundtischgespräche<br />

– bei Zimmermanns<br />

ist immer etwas<br />

los. Bald beginnt<br />

in der Senioren WG<br />

wieder die Terrassenzeit<br />

24<br />

24<br />

mit Sonnenbaden. Für unsere Qualität wird<br />

auch viel getan. Jahresdienstplan, Dienstkleidung,<br />

Dienstwagen, Kitakostenübernahme<br />

und andere Annehmlichkeiten gehören seit<br />

Jahren zum Alltag. Aber das gehört nicht<br />

zu den Qualitätsmerkmalen des MdK. Wir<br />

sind so gut und so schlecht wie alle anderen<br />

Stationen. Die Prüfkriterien sind diskussionswert.<br />

Jede Station kennt die Prozedur, um<br />

die Prüfungskriterien und den Unterschied<br />

zwischen Theorie und Praxis. Eine wirkliche<br />

Echtheitsgarantie für Qualität in der Praxis<br />

kann eigentlich nur eine Pflegefachkraft<br />

in der Praxis erlangen, wenn sie einen<br />

bestimmten Zeitraum<br />

in den Stationsalltag<br />

eintaucht.<br />

Kommen Sie zu uns,<br />

arbeiten Sie in unse-<br />

häusliche Krankenpflege<br />

rund um die Uhr<br />

rem Team und überzeugen<br />

Sie sich selbst von unseren guten<br />

Arbeitsbedingungen und dem freundlichen<br />

Klima. Unser Personalstamm ist immer<br />

freundlich, zuverlässig und einsatzbereit.<br />

Einige Mitarbeiter sind schon über zehn<br />

Jahre dabei.<br />

Rufen Sie an ☎ 797 07 534, Sie werden<br />

sehen, auch Ihnen helfen wir.<br />

Zimmermannstraße 14 · 12163 Berlin · ☎ 797 07 534<br />

www.zimmermanns-pflegeteam.de<br />

Zimmermannstra<br />

Tel. 030 / 797 07 5<br />

www.zimmerman


12 | <strong>Gazette</strong> <strong>Steglitz</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong><br />

Bühne frei für Juan Andrés<br />

Schüler-Praktikum am Schlosspark Theater<br />

An vielen Schulen werden deutschlandweit<br />

zwischen der neunten und elften Klasse von<br />

den Schülern bis zu zwei Praktika absolviert.<br />

In den zwei bis drei Wochen dauernden Praktika<br />

sollen erste berufliche Erfahrungen gesammelt,<br />

Neigungen und Fähigkeiten, aber auch<br />

Abneigungen erkannt werden.<br />

Wird der 14-jährige Juan Andrés, dessen<br />

Lieblingsfächer Geographie, Geschichte<br />

und Biologie sind, nach seinen Erfahrungen<br />

als Schul-Praktikant gefragt, strahlt er. Der<br />

Schüler einer 9. Klasse an der bilingualen<br />

Staatlichen Friedensburg-Europa-Schule<br />

in Charlottenburg durfte drei Wochen lang<br />

hinter die Kulissen des <strong>Steglitz</strong>er Schlosspark<br />

Theater blicken, war bei der Probenarbeit und<br />

sogar während der Premiere von „Mörder und<br />

Mörderinnen“ mit dabei. Dass er einen der begehrten<br />

Praktikumsplätze im Theaterbereich<br />

ergattert hat, bezeichnen er und seine Eltern<br />

als Glück.<br />

Doch nicht alle der jährlich rund 40.000 Schüler,<br />

die in Berlin ein Schulpraktikum absolvieren,<br />

sind so zufrieden. Nicht immer ist<br />

ein Wunschplatz in Lieblingsbereichen wie<br />

Software-Entwicklung, Gesundheitswesen,<br />

Marketing oder Design noch frei. Plätze in<br />

bei Schülern weniger beliebten Berufssparten<br />

wie Restaurantfach, Sanitärbereich oder Bäckerhandwerk<br />

bleiben dagegen nicht selten<br />

unbesetzt. Rechtzeitig sollten Schüler sich auf<br />

den Weg machen, den für sich bestpassenden<br />

Praktikumsplatz zu finden. Etwas daraus zu<br />

machen, ist dann der nächste Schritt, wozu<br />

Eigeninitiative und Mitdenken wichtiges Rüstzeug<br />

sind.<br />

Anbieter von Praktikumsplätzen aber sollten<br />

bedenken, dass Kaffeekochen und das Kopieren<br />

von Schriftstücken für Schüler wenig<br />

attraktive und berufstypische Tätigkeiten sind.<br />

Vorkenntnis schadet nicht<br />

Das Theatergen hat Juan Andrés wohl schon<br />

von seiner Mutter Carmen mitbekommen.<br />

Die aus Granada stammende Süd-Spanierin<br />

spielte sechs Jahre erfolgreich spanisches<br />

Volkstheater in Hannover, beide Elternteile<br />

haben ein großes Herz für Musik, Kunst und<br />

Kultur. Auch der Sohn besaß bereits Theatererfahrung,<br />

bevor der sich beim Schlosspark<br />

Theater um einen Praktikumsplatz bewarb:<br />

„In der selbstgeschriebenen Kriminalkomödie<br />

„Muerte relajante – entspannter Tod“, spielte<br />

ich in der Schule in der Hauptrolle eine kubanische<br />

Mutter“, erzählt Juan. „Darin habe ich<br />

meinen eigenen Sohn nicht wiedererkannt“,<br />

ergänzt seine Mutter Carmen. Das Stück siegte<br />

im Wettbewerb. Juan taucht gerne während<br />

der Schul-Projektwochen in die Theaterarbeit<br />

ein, in der Theater-AG aber ist er, der<br />

in seiner Freizeit Geige und Tennis spielt, aus<br />

Blick nach vorn nach gelungenem Praktikum.<br />

Zeitgründen nicht. Während eines siebentägigen<br />

Schul-Workshops im Wannsee-Forum<br />

hat er ein Schauspiel vom Drehbuch bis zum<br />

fertigen Film mitentwickelt. So ist es mehr als<br />

verständlich, dass er nun seinen Praktikumsplatz<br />

im Theaterbereich suchte.<br />

„Ich habe mich bereits ein halbes Jahr vor<br />

Praktikumsbeginn an vielen Berliner Theatern<br />

und Opernhäusern beworben, bekam<br />

nur Absagen.“<br />

Am Schlosspark Theater aber gab Theaterleiterin<br />

Evangelia Sonntag Juans Bewerbung an<br />

Regieassistentin Veronika Feldhaus weiter.<br />

Nach einem erfolgreichen Treffen mit der Regieassistentin<br />

folgte der übliche Papierkram,<br />

vom Versicherungs- bis Praktikumsvertrag, bis<br />

das Haus für drei Wochen Juans Arbeitsplatz<br />

wurde.<br />

Mittendrin dabei<br />

Bereits vor dem ersten Praktikumstag traf das<br />

90-seitige Dialogbuch zur Kriminal- Comic-<br />

Komödie „Mörder und Mörderinnen“ bei<br />

Juan ein, die Proben liefen dazu bereits am<br />

Schlosspark Theater.<br />

„Mit Kriminalstücken hatte ich ja bereits Erfahrung“,<br />

lacht Juan, der während der Praktikumstage<br />

im Durchschnitt von 10.30-15 Uhr<br />

im Theater war. „Eine halbe Stunde vor Probenbeginn<br />

war ich immer vor Ort“, erzählt er,<br />

der an der Seite und begleitet von Regieassistentin<br />

Veronika Feldhaus schon bald half, die<br />

jeweiligen Probenszenen einzurichten. „Alle<br />

haben mich vom ersten Tag an mit einbezogen<br />

und waren super nett, auch der Regisseur<br />

Thomas Schendel“, betont Juan. Er habe so<br />

erfahren, wie Texte verändert und Kostüme<br />

und Requisiten in die Proben einbezogen<br />

werden. Jede Drehbuchveränderung habe<br />

er sich aufgeschrieben und am Nachmittag<br />

den per E-Mail zugesandten Ablaufplan für<br />

den kommenden Probentag akribisch studiert.<br />

„Ich durfte schließlich die Leinwand für<br />

die einzelnen Projektionen steuern und auf<br />

Stichwort hoch- und runterfahren, und ich<br />

habe sogar den Umbauplan selbst gemacht“,<br />

berichtet Juan.<br />

Zukünftigen Schüler-Praktikanten gibt er aus<br />

seiner Erfahrung wertvolle Tipps mit auf den<br />

Weg: „Ich habe bestimmt auch so viel Spaß<br />

beim Praktikum gehabt, weil ich mir selbst<br />

Aufgaben gesucht habe und mir damit auch<br />

immer mehr zugetraut habe. Das Praktikum<br />

hat auf jeden Fall all meine Erwartungen<br />

übertroffen. Ich habe nicht gewusst, wie viel<br />

Teamgeist und Disziplin in so einem Theaterensemble<br />

steckt, und wie anstrengend ein mit<br />

Theater verbundener Beruf doch ist“, bemerkt<br />

Juan beeindruckt.<br />

Die „Krönung“ aber ist für den Schüler, dass er<br />

zum Praktikumsende als Anerkennung vom<br />

gesamten Ensemble ein Buch über Regieund<br />

Theaterarbeit überreicht bekam – und<br />

am Premierentag in der zweiten Spielhälfte<br />

sogar hinter der Bühne dabeisein und zum<br />

Schlussapplaus mit auf die Bühne durfte, wo<br />

er seinen eigenen Premierenstrauß erhielt.<br />

„Nach dem Abitur kann ich mich im Theater<br />

wieder melden, falls ich mich für diesen Arbeitsbereich<br />

entschieden habe“, verrät Juan<br />

stolz.<br />

Doch bis dahin sind es noch vier Jahre, in<br />

denen Juan Andrés weiterhin herausfinden<br />

kann, ob ein Beruf in der bunten Theaterwelt<br />

auf oder hinter der Bühne sein Traumjob werden<br />

könnte.<br />

Jacqueline Lorenz


<strong>Gazette</strong> <strong>Steglitz</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | 13<br />

Wasserbetriebe übernehmen Berlins<br />

öffentliche Brunnen<br />

Ab Ostern heißt es wieder „Wasser marsch“<br />

Brunnen mit Wappen von <strong>Steglitz</strong>, Lichterfelde und Lankwitz auf dem<br />

Ludwig-Beck-Platz von Hartmut Breuer.<br />

Nicht mehr lange – dann sprudeln<br />

in Grünanlagen und auf den<br />

Plätzen der Stadt hoffentlich wieder<br />

muntere Springbrunnen. Was<br />

gibt es Schöneres, als Vogelzwitschern<br />

und plätscherndes Wasser<br />

zu hören und den Großstadtlärm<br />

weit hinter sich zu lassen?<br />

Die Berliner Wasserbetriebe<br />

übernehmen in diesem Jahr<br />

146 Zier- und Tiefbrunnen, Fontänen,<br />

Wasserfälle und Planschen<br />

in acht Bezirken in ihre<br />

Pflege. Schrittweise kommen bis<br />

spätestens 2028 weitere rund<br />

125 Brunnen in den verbleibenden<br />

Bezirken dazu. Das ist Kern<br />

einer Anfang März zwischen dem<br />

Land Berlin und den Wasserbetrieben<br />

unterzeichneten Rahmenvereinbarung.<br />

Der Betrieb und die Unterhaltung<br />

von Zierbrunnen war in Berlin<br />

bisher überwiegend durch bilaterale<br />

Verträge der Bezirke mit<br />

privaten Werbeunternehmen geregelt,<br />

denen dafür im Gegenzug<br />

Werbeanlagen im öffentlichen<br />

Straßenland gestattet wurden.<br />

Das Land Berlin hat sich bereits<br />

2016 von diesem Koppelungssystem<br />

verabschiedet, mit den Berliner<br />

Wasserbetrieben eine Absichtserklärung<br />

zur Übernahme<br />

Bei Kaufland Elektroauto kostenlos laden<br />

Neue Schnellladesäulen in Lichterfelde<br />

des Brunnen-Services geschlossen<br />

und dem Unternehmen die<br />

Bewirtschaftung von 45 Brunnen<br />

in Friedrichshain-Kreuzberg als<br />

Pilotprojekt übertragen.<br />

Zu diesen Pilotprojekten sollen<br />

ab Ostern <strong>2019</strong> die Bezirke Charlottenburg-Wilmersdorf<br />

mit<br />

28 Anlagen, Tempelhof-Schöneberg<br />

mit 22 Anlagen, <strong>Steglitz</strong>-Zehlendorf<br />

mit 10 Anlagen<br />

sowie vier weitere Bezirke hinzukommen.<br />

Bis dahin müssen noch<br />

auf Basis der Rahmenvereinbarung<br />

entsprechende Einzelverträge<br />

mit den Bezirken ratifiziert<br />

werden.<br />

„Die Brunnen im öffentlichen<br />

Raum zieren die Stadt und sie<br />

sind natürlich ein wichtiger Faktor,<br />

die Lebensqualität in Berlin<br />

deutlich zu erhöhen“, betont<br />

Umweltsenatorin Regine Günther.<br />

Der Erhalt und Betrieb der<br />

Brunnen solle nun auch aus einer<br />

Hand mit gleichen Standards gewährleistet<br />

werden. „Wir haben<br />

seit 2017 in Friedrichshain-Kreuzberg,<br />

dem Bezirk mit den meisten<br />

Springbrunnen, gezeigt, was<br />

wir können“, sagt Wasserbetriebe-Vorstandschef<br />

Jörg Simon.<br />

„Jetzt freuen wir uns auf die neuen<br />

Aufgaben.“<br />

Einkaufen und gleichzeitig das<br />

Elektroauto laden – das können<br />

Kunden jetzt auch bei Kaufland<br />

in der Goerzallee 195 in Lichterfelde.<br />

Die Ladesäulen sind mit<br />

den gängigen Steckertypen ausgestattet<br />

und bieten insgesamt<br />

drei Ladepunkte, an denen zwei<br />

Kunden gleichzeitig, während<br />

ihres Einkaufs, ihr Elektroauto<br />

kostenlos aufladen können. Damit<br />

baut das Unternehmen seine<br />

Vorreiterrolle beim Angebot<br />

von E-Ladestationen im Handel<br />

aus. Den Kaufland-Kunden stehen<br />

bundesweit bereits mehr als<br />

100 Stationen zur Verfügung. Bis<br />

Ende 2020 sind bundesweit weitere<br />

100 Schnellladestationen<br />

geplant.<br />

Die Schnellladestationen sind mit<br />

den drei gängigen Steckertypen<br />

ausgestattet (Typ 2/AC 43 Kilowatt;<br />

CCS/DC 50 Kilowatt und<br />

CHAdeMO/DC 50 Kilowatt) und<br />

bieten zwei Kunden gleichzeitig<br />

die Möglichkeit, ihre Autos kostenlos<br />

zu laden. Bei einer Ladeleistung<br />

von 50 Kilowatt können<br />

Verbraucher ihre E-Fahrzeuge<br />

in 45 Minuten bis zu 80 Prozent<br />

aufladen. Die Stationen werden<br />

mit Ökostrom betrieben, der das<br />

besonders umweltfreundliche Label<br />

„Grüner Strom“ trägt. Dieses<br />

Label garantiert, dass der Ökostrom<br />

zu 100 Prozent aus erneuerbaren<br />

Energiequellen stammt,<br />

und steht für höchste Qualität<br />

und Transparenz.<br />

<br />

Foto: Kaufland


14 | <strong>Gazette</strong> <strong>Steglitz</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong><br />

RATGEBER<br />

Steuererklärung trotz Rente<br />

Immer mehr Rentner werden steuerpflichtig<br />

Immer mehr Rentner werden<br />

steuerpflichtig und müssen eine<br />

Steuererklärung beim Finanzamt<br />

einreichen. „Hauptgrund dafür<br />

sind die Auswirkungen der mit<br />

dem Alterseinkünftegesetz 2005<br />

eingeführten nachgelagerten<br />

Besteuerung von Renten. Danach<br />

steigt ausgehend vom Stichtag<br />

1. Januar 2005 für Neurentner<br />

der steuerpflichtige Anteil der<br />

Rente kontinuierlich an. Rentenerhöhungen<br />

sind zu 100 Prozent<br />

steuerpflichtig“, so die Steuerberaterkammer<br />

Berlin.<br />

Wann müssen Rentner eine<br />

Steuererklärung abgeben?<br />

Rentner müssen eine Steuererklärung<br />

abgeben, wenn der Gesamtbetrag<br />

ihrer Einkünfte über dem<br />

Grundfreibetrag liegt. Für das<br />

Veranlagungsjahr 2018 beträgt<br />

der Grundfreibetrag 9.000 Euro,<br />

für Ehegatten 18.000 Euro.<br />

Beziehen Rentner ausschließlich<br />

eine gesetzliche Rente, teilt sich<br />

<br />

diese in einen steuerfreien und einen<br />

steuerpflichtigen Teil auf. Der<br />

Foto: Robert Kneschke / AdobeStock<br />

steuerfreie Teil der Rente richtet<br />

sich nach dem Jahr des Renteneintritts<br />

und sinkt stetig von Jahr<br />

zu Jahr. Während für Neurentner<br />

W&P<br />

WITTKE & PARTNER GmbH<br />

Steuerberatungsgesellschaft<br />

Das erfahrene Steuer-Profi-Team in Lichterfelde<br />

Heidi Wittke<br />

Vereidigte Buchprüferin · Steuerberaterin<br />

Wittke & Partner GmbH<br />

Steuerberatungsgesellschaft<br />

Ritterstraße 6<br />

12207 Berlin<br />

www.wittkeundpartner.de<br />

Tel. 030 768 931 0<br />

Fax 030 768 931 24<br />

info@wittkeundpartner.de<br />

• Mietrecht<br />

• WEG-Recht<br />

• Verwaltungsrecht<br />

• Mahn- und Zwangsvollstreckungsrecht<br />

Geier<br />

ANWALTSKANZLEI<br />

Kaiser-Wilhelm-Straße 133<br />

12247 Berlin<br />

im Lysoformgebäude am Teltowkanal<br />

Parkplätze auf dem<br />

Gelände vorhanden<br />

☎ 030 / 46 99 11 80<br />

www.anwaltskanzlei-geier.de<br />

• Verkehrsrecht<br />

- Unfall / Schadenregulierung<br />

- Bußgeldrecht<br />

- Verkehrsstrafrecht<br />

- Ordnungswidrigkeitenrecht<br />

Nasse Wände, Feuchte Keller?<br />

Komplettlösungen gegen Feuchtigkeit und<br />

drückendes Wasser – auch ohne Schachten<br />

von innen ausgeführt<br />

Mariendorfer Damm 159<br />

12107 Berlin<br />

(030) 36 80 15 86/87<br />

Fax 36 80 15 88<br />

www.inserf-bautenschutz.de<br />

TÜV-geprüfter Fachbetrieb – Mitglied im Holz- und Bautenschutzverband


im Jahr 2005 noch 50 Prozent der<br />

Jahresbruttorente steuerfrei waren,<br />

wird die Rente für Neurentner<br />

in 2040 voll zu versteuern<br />

sein. In 2018 beträgt der steuerfreie<br />

Teil der Rente immerhin<br />

noch 24 Prozent. Der auf dieser<br />

Basis ermittelte steuerfreie Betrag<br />

der Jahresbruttorente bleibt<br />

in den Folgejahren unverändert<br />

bestehen. Bei Renteneintritt in<br />

2018 beträgt der steuerpflichtige<br />

Anteil der Rente demnach<br />

76 Prozent.<br />

Beispiel: Hatte ein Neurentner in<br />

2018 eine gesetzliche Jahresbruttorente<br />

in Höhe von 30.000 Euro,<br />

beträgt der steuerpflichtige Anteil<br />

der Rente unter Berücksichtigung<br />

des Freibetrags 22.800 Euro<br />

(76 Prozent). Der steuerfreie Teil<br />

der Rente beträgt 7.200 Euro<br />

(24 Prozent). Rentenerhöhungen<br />

sind zu 100 Prozent steuerpflichtig.<br />

Bei einer Rentenanpassung<br />

um 100 Euro beträgt der steuerpflichtige<br />

Anteil der Rente demnach<br />

22.900 Euro.<br />

Haben Rentner weitere Einkünfte,<br />

sind diese dem steuerpflichtigen<br />

Anteil der Rente hinzuzurechnen.<br />

Die Einkommensteuer wird dann<br />

auf Basis der Gesamteinkünfte<br />

ermittelt. Dies sind z. B. Einkünfte<br />

aus privater und betrieblicher<br />

Altersversorgung, Arbeitslohn,<br />

selbständiger Arbeit, Vermietung<br />

und Verpachtung oder aus Kapitalvermögen.<br />

Eine Ausnahme<br />

gilt für Minijobs: Bis zu 450 Euro<br />

dürfen Rentner hinzuverdienen,<br />

ohne dass darauf Steuern zu zahlen<br />

sind.<br />

Welche Abgabefristen<br />

sind einzuhalten?<br />

Die Steuererklärung muss für das<br />

Veranlagungsjahr 2018 bis zum<br />

31. Juli <strong>2019</strong> beim Finanzamt sein.<br />

Die Frist verlängert sich bis zum<br />

29. Februar 2020, wenn ein Steuerberater<br />

hinzugezogen wird. Erhält<br />

ein Rentner vom Finanzamt<br />

eine Aufforderung zur Abgabe<br />

einer Steuererklärung, sollte jedoch<br />

innerhalb der Frist reagiert<br />

werden. Andernfalls droht eine<br />

Schätzung der Einkünfte durch<br />

das Finanzamt. Das kann zu empfindlichen<br />

Steuerzahlungen führen.<br />

Zudem können Verspätungszuschläge<br />

oder ein Zwangsgeld<br />

festgesetzt werden.<br />

Gibt es abzugsfähige Posten?<br />

Die Verpflichtung eine Steuererklärung<br />

abzugeben, bedeutet<br />

nicht, dass auch tatsächlich<br />

Steuern anfallen. Denn es gibt<br />

eine Menge Möglichkeiten,<br />

Positionen von der Steuer abzusetzen.<br />

Als Sonderausgaben können<br />

zum Beispiel Beiträge zur Kranken-<br />

und Pflegeversicherung<br />

oder Beiträge zur privaten<br />

Zahnzusatz- oder Haftpflichtversicherung<br />

geltend gemacht<br />

werden. Steuerermäßigungen<br />

sind auf Antrag auch bei<br />

Aufwendungen für bestimmte<br />

haushaltsnahe Beschäftigungsverhältnisse<br />

und für die<br />

Inanspruchnahme von haushaltsnahen<br />

Dienstleistungen<br />

möglich. Krankheitskosten, die<br />

nicht von der Krankenkasse getragen<br />

werden, Kosten für die<br />

Heimunterbringung oder Beerdigungskosten<br />

können unter<br />

bestimmten Voraussetzungen<br />

als außergewöhnliche Belastungen<br />

anerkannt werden.<br />

Werbungskosten können etwa<br />

für einen Rentenberater veranschlagt<br />

werden. Mindestens<br />

jedoch verbleiben der Werbungskosten-Pauschbetrag<br />

in Höhe von 102 Euro und der<br />

Sonderausgaben-Pauschbetrag<br />

in Höhe von 36 Euro.<br />

Für Einkünfte aus Mieten, Arbeitslohn<br />

oder Gewinnen gibt<br />

es einen Altersentlastungsbetrag.<br />

Danach können Rentner,<br />

die bei Renteneintritt das<br />

64. Lebensjahr vollendet haben,<br />

ihr zu versteuerndes Einkommen<br />

in Abhängigkeit von<br />

ihrem Geburtsjahr senken. Der<br />

Altersentlastungsbetrag sinkt<br />

von Jahr zu Jahr und wird bis<br />

2040 komplett abgeschafft. Für<br />

2018 liegt er bei 19,2 Prozent<br />

und höchstens 912 Euro.<br />

Fazit<br />

Wer von seinem Finanzamt aufgefordert<br />

wird, eine Steuererklärung<br />

abzugeben oder sich<br />

unsicher fühlt, ob er mit seiner<br />

Rente steuerpflichtig ist, sollte<br />

einen Steuerberater aufsuchen.<br />

Das gilt besonders dann, wenn<br />

nebeneinander Renten von verschiedenen<br />

Versorgungsträgern<br />

bezogen werden oder zusätzlich<br />

weitere Einkünfte vorliegen.<br />

Auch bei Rentnern, die<br />

durch eine Rentenanpassung<br />

in die Steuerpflicht fallen, kann<br />

aufgrund zahlreicher abzugsfähiger<br />

Posten häufig eine Steuerzahlung<br />

vermieden werden.<br />

RATGEBER<br />

Müssen Rentner Steuern zahlen?<br />

Das am 01.01.2005 in Kraft getretene<br />

Alterseinkünftegesetz<br />

beinhaltet unter anderem eine<br />

umfangreiche Neuordnung der<br />

Besteuerung von Alterseinkünften.<br />

Die Neuregelung gilt sowohl<br />

für Personen, die erst jetzt in Rente<br />

gehen oder noch im Arbeitsleben<br />

stehen, als auch für Personen,<br />

die bereits vor 2005 eine Rente<br />

bezogen haben, so genannte<br />

Bestandsrentner. Waren bisher<br />

bei einem Renteneintrittsalter<br />

von 65 Jahren 27 % der Rente als<br />

Einnahmen zu erfassen (Ertragsanteil),<br />

so beträgt im Kalenderjahr<br />

2005 der Besteuerungsanteil<br />

50 %, d. h. die Hälfte der Rente<br />

Foto: Denis Junker / Fotolia<br />

Impressum<br />

<strong>Gazette</strong> <strong>Steglitz</strong> · <strong>April</strong> Nr. 4/<strong>2019</strong> · 39. Jahrgang<br />

<strong>Gazette</strong> <strong>Steglitz</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong> | 15<br />

unterliegt der Besteuerung. Seit<br />

dem 01.01.2005 werden die Rentenzahlungen<br />

an das Bundeszentralamt<br />

für Steuern übermittelt<br />

(Rentenbezugsmitteilung).<br />

Jeder Rentner sollte daher überprüfen,<br />

ob er aufgrund der Neuregelung<br />

ein zu versteuerndes<br />

Einkommen erzielt und eine<br />

Steuererklärung abgeben muss.<br />

Wir haben, um den Anforderungen<br />

der Rentner gerecht zu<br />

werden, ein spezielles Paket für<br />

Rentner entwickelt. Sprechen Sie<br />

uns diesbezüglich an. Natürlich<br />

können Sie auch in allen anderen<br />

steuerlichen Fragen den Kontakt<br />

mit uns aufnehmen.<br />

Andreas Kerkmann<br />

Steuerberater<br />

Ludwigsfelder Straße 14<br />

14165 Berlin (Zehlendorf)<br />

Telefon: 030 / 801 73 35<br />

Telefax: 030 / 802 24 94<br />

Internet: www.buero-kerkmann.de<br />

E-Mail: kerkmann@buero-kerkmann.de<br />

Mandantenportal https://buero-kerkmann.portalbereich.de<br />

Beratung von den Garten-Profis!<br />

Düngemittel • Blumensamen • Rasensaat<br />

Bewässerung • Gartenbedarf<br />

www.treppens.de<br />

Berliner Straße 84-88 • 14169 Berlin/Zehlendorf<br />

Tel. 811 33 36 • Mo - Fr: 9.00 - 18.00 · Sa 9.00 - 13.30 Uhr<br />

Anzeige<br />

Das <strong>Gazette</strong> Verbrauchermagazin erscheint monatlich in <strong>Steglitz</strong>,<br />

Zehlendorf, Wilmersdorf, Charlottenburg sowie Schöneberg & Friedenau.<br />

Online-Ausgaben www.gazette-berlin.de<br />

Verlag<br />

<strong>Gazette</strong> Verbrauchermagazin GmbH<br />

Badensche Str. 44 · 10715 Berlin<br />

☎ (030) 407 555 47<br />

Redaktion Karl-Heinz Christ · redaktion@gazette-berlin.de<br />

Titelbild: DERDEHMEL/Urbschat<br />

Anzeigen Daniel Gottschalk ·☎ (030) 323 38 54 · anzeigen@gazette-berlin.de<br />

Druck<br />

Druckhaus Humburg · 28325 Bremen<br />

Nächste Ausgabe Mai Nr. 5/<strong>2019</strong><br />

Anzeigen-/Redaktionsschluss 15.04.<strong>2019</strong><br />

Erscheinung 02.05.<strong>2019</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!