01.04.2019 Aufrufe

kj cloud.book April 2019

Tanz aus der Reihe...Viele Tipps, Texte und eine Liturgie zum Thema findest du in diesem Heft.

Tanz aus der Reihe...Viele Tipps, Texte und eine Liturgie zum Thema findest du in diesem Heft.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Wer ist hier der Esel?<br />

Die Eltern ziehen mit ihren Kindern und einem Esel in der Mittagssonne durch die staubigen Gassen.<br />

Der kleine Sohnemann der Familie führte den Esel, der erschöpfte Vater saß darauf. Mutter und<br />

Tochter kaufen derweil am Marktplatz eine Jause ein. „Schau dir den armen Buben an“, sagte ein<br />

vorbeigehender Mann. „Der faule Papa sitzt am Rücken des Esels und der Junge läuft sich die Füße<br />

wund!“ Den Vater traf dieser Vorwurf mitten ins Herz. Er stieg ab und ließ den Jungen aufsitzen. Als<br />

sie weiterzogen, kamen ihnen Frauen entgegen, die mit erhobenem Finger auf den Esel zeigten und<br />

im Vorbeigehen tratschten: „So ein Frechdachs! Sitzt der vitale Jüngling auf dem Esel, während der<br />

schon in die Jahre gekommene alte Mann nebenher trottet.“ Dem Jungen war das Getratsche zu<br />

Ohren gekommen, er bat nun seinen Vater, sich ebenfalls auf den Esel zu setzen.<br />

„Na hat die Welt denn so etwas schon gesehen?“, entrüstet sich ein altes Ehepärchen, „Die zwei<br />

Taugenichts ruhen sich auf dem armen Esel aus, währenddessen dem schon der Rücken<br />

durchhängt!“. Vater und Sohn sahen sich an, stiegen beide vom Esel ab und gingen nun neben ihm<br />

her. Nun kamen Mutter und Tochter vom Einkauf zurück und fragten ganz verdutzt, warum denn<br />

beide neben dem Esel her gingen und keiner die Gelegenheit nutze, sich auf ihn zu setzen, das<br />

Lastentier haben sie doch extra für Reisen. Der Vater gab dem Esel zu trinken, kraulte ihm die Ohren<br />

und legte seinen Arm um die Schulter seines Sohnes. „Ach mein Junge, egal , was wir machen, es<br />

wird immer jemanden geben, der damit nicht einverstanden ist. Weißt du was, ab jetzt handeln wir<br />

nach unserem eigenen Ermessen und tun das, was wir selber für Richtig halten!“<br />

Sprichwort: Allen recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann! Wenn wir ständig versuchen, es<br />

anderen recht zu machen, so bleiben unsere eigenen Wünsche und Bedürfnisse auf der Strecke!<br />

Wichtig ist, dass Vater, Sohn und Esel die richtige Balance für sich finden, egal, was die<br />

vorübergehenden Passant/Innen von der aktuellen Konstellation halten.<br />

Frei nacherzählt nach dem Buch „Der Kaufmann und der Papagei von Nossrat Peseschkian“<br />

© pixabay.com/Marzena7

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!