04-2019_NordHandwerk
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38 bemerkenswert<br />
39<br />
Branchen<br />
Baugewerbe<br />
Höhere Kosten für Löhne<br />
und Material steigern den Umsatz<br />
Rekordbilanz<br />
Aufschwung hält<br />
seit elf Jahren an<br />
Zitat<br />
»Hochwertiges Handwerk<br />
wird übrig bleiben, also<br />
alles, was nicht aus dem<br />
3D-Drucker kommt. Die<br />
gediegene Handarbeit.«<br />
Richard David Precht<br />
Philosoph<br />
Die Bundesvereinigung Bauwirtschaft<br />
erwartet im laufenden<br />
Jahr einen Umsatz<br />
von rund 350 Milliarden Euro. Das<br />
entspricht einer Steigerung von<br />
4,2 Prozent. Dieses prognostizierte<br />
Wachstum sei allerdings stark preisgetrieben,<br />
sagt der Verband und<br />
nennt höhere Kosten für Löhne und<br />
Zahl<br />
5.400.000<br />
Material als maßgeblich Faktoren.<br />
Dies erklärte Marcus Nachbauer,<br />
anlässlich einer Pressekonferenz<br />
auf der Internationalen Handwerksmesse<br />
(IHM) in München. Wenngleich<br />
die Geschäfte auf Hochtouren<br />
liefen, sei die Erwartungshaltung<br />
der Betriebe in diesem Jahr<br />
zurückhaltender.<br />
schwerhörige Menschen gibt es in Deutschland. Tendenz<br />
steigend. Schwerhörigkeit zählt zu den zehn häufigsten<br />
gesundheitlichen Problemen. Rund 15.000 Hörgeräteakustiker<br />
versorgen die Patienten mit hochwertigen Hörsystemen.<br />
German Design Award<br />
Nachhaltigkeit gewürdigt<br />
Hamburgs Goldschmied Jan Spille, ist der Gewinner<br />
des German Design Award in der Kategorie<br />
des exzellenten Produktdesigns. Vergeben wird<br />
der Preis vom Rat für Formgebung. Er zählt zu den international<br />
anerkanntesten. In diesem Jahr wurden<br />
5.400 Produkte aus 63 Ländern eingereicht. Spilles<br />
14-köpfiges Unternehmen zählte zu den kleinen Bewerbern.<br />
Ihn zeichnet mehr als sein kreativ gestaltetes<br />
Produkt aus. Der Norddeutsche ist der erste Sieger, der<br />
Nachhaltigkeit und faire Arbeitsbedingungen in den<br />
Fokus rückt und in seiner Werkstatt ausschließlich<br />
Eco-Fairtrade-Gold und -Silber verarbeitet.<br />
Die Jury urteilte, dass die neue Herangehensweise<br />
an die Schmuckherstellung und Aufbewahrung Spilles<br />
Box so einzigartig mache. Kunden, die Schmuck verschenken<br />
wollen, verschenken zunächst die mit allen<br />
benötigten Rohstoffen gefüllte und aus nachhaltigen<br />
Materialien gefertigte Box. „Der Beschenkte kann<br />
selbst bestimmen, ob was ergänzt oder ersetzt wird.<br />
So verschwenden wir keine Rohstoffe“, so Gewinner<br />
Jan Spille. | jes<br />
Fotos:Seemann, Imago, GHM, HFR<br />
Um 3,8 Prozent steigerte das<br />
Sanitär-, Heizungs- und Klimahandwerk<br />
im Jahr 2018<br />
seinen Jahresumsatz auf 44,6 Milliarden<br />
Euro. Seit elf Jahren konnte<br />
somit der stetige konjunkturelle<br />
Aufschwung der Branche fortgesetzt<br />
werden. Umsatztreiber waren<br />
erneut das Modernisierungsgeschäft<br />
(71,1 Prozent) und der<br />
Wohnungsneubau (28,3 Prozent).<br />
Zu den Hauptkunden zählten mit<br />
60,6 Prozent Besitzer von Ein- und<br />
Zweifamilienhäusern, gefolgt von<br />
gewerblichen Kunden (16,3 Prozent),<br />
Wohnungsbaugesellschaften<br />
(13,6 Prozent) und öffentlichen<br />
Auftraggebern (9,5 Prozent). Rund<br />
520.000 Bäder wurden saniert und<br />
570.000 Heizungen. Die größte<br />
Herausforderung für die kommenden<br />
Jahre bleibe die Suche nach<br />
Fachkräften.<br />
Große Bühne<br />
Schneider warnen und werben<br />
Die von der Bundesregierung geplante Mindestausbildungsvergütung<br />
beurteilte der Bundesverband der Maßschneider<br />
auf seiner Pressekonferenz im Rahmen der Internationalen<br />
Handwerksmesse (IHM) in München kritisch. Der Verband rechnet<br />
mit einer weiteren Reduzierung der Ausbildungsbetriebe, weniger<br />
Meisterschülern und einer Verstärkung des Fachkräftemangels. Um<br />
den Nachwuchs warb der Verband auf der Messe auf großer Bühne.<br />
Modenschauen gewährten Einblicke in die kreative Arbeit, die immer<br />
mehr durch digitale Hilfsmittel ergänzt werde. | jes<br />
„Klempner-Krise“<br />
Berufe sind beliebter als<br />
von der Bild dargestellt<br />
Helmut Bramann.<br />
Die von der Bild-Zeitung<br />
jüngst getitelte Klempner-Krise<br />
sei vielmehr eine<br />
Handwerker-Krise. „Das Wort ist<br />
aber kürzer und klingt knackiger“,<br />
vermutet Helmut Bramann,<br />
Geschäftsführer des Zentralverband<br />
Sanitär Heizung und Klima<br />
(ZVSHK). Der Begriff Klempner<br />
greife im genannten Zusammenhang<br />
viel zu kurz und sei irreführend.<br />
Es entstehe der Eindruck,<br />
der eigentlich gemeinte Ausbildungsberuf<br />
des Anlagenmechanikers<br />
sei unbeliebt. Aktuell<br />
zählt er aber zu den beliebtesten<br />
Handwerksberufen. Auch der eigentliche<br />
Beruf des Klempners,<br />
also der der Spezialisten für Metalldach-<br />
und Fassadentechnik<br />
sei attraktiv. Wie in den meisten<br />
Gewerken seien in beiden Berufen<br />
noch einige Ausbildungsstellen<br />
unbesetzt. Obwohl sie<br />
glänzende Zukunftsaussichten<br />
bieten. | jes<br />
Nordhandwerk <strong>04</strong>/<strong>2019</strong>