Stadt-Anzeiger 649
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<strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> Nr. <strong>649</strong> 11. April 2019 Seite 16<br />
Mit einer neuen Frisur<br />
in den Frühling!<br />
Wir beraten Sie gerne und freuen<br />
uns auf Ihren Besuch!<br />
Frohe Ostern wünscht Ihr Team von<br />
Inh.: Susanne Sander<br />
32805 Horn-Bad Meinberg - Leopoldstal<br />
Neuer Teich 1a - Telefon 0 52 34 / 35 20<br />
Osterveranstaltung des Heimatvereins<br />
Leopoldstal am 20. April<br />
Etwas Süßes vom<br />
„Osterhasen“<br />
Auch dieses Jahr wird wieder<br />
erneut die Osterveranstaltung<br />
des Heimatvereines Leopoldstal<br />
angeboten. Beginn ist am<br />
Samstag, 20. April um 18:00 Uhr<br />
auf dem Gelände der Grillhütte<br />
am Waldweg. Mit Einbruch der<br />
Dunkelheit wird es ein Osterfeuer<br />
geben. Für Essen und Trinken ist<br />
gesorgt, für die Kleineren gibt es<br />
sicherlich auch noch etwas Süßes<br />
vom „Osterhasen“. Falls das Färben<br />
der Eier geklappt hat, werden<br />
auch noch einige gekochte Eier<br />
verteilt. Vorab wird um 17:00 Uhr<br />
eine kleine geführte Wanderung<br />
angeboten, Start dazu ist an der<br />
Silbergrund-Sporthalle.<br />
Für die Vorbereitungen werden<br />
gern noch Helfer gesucht,<br />
Holz holen ist am Montag,<br />
15. April um 14:00 Uhr<br />
Aufbau ist am Donnerstag,<br />
18. April ab 14:00 Uhr Treff<br />
jeweils an der Grillhütte.<br />
Mai-Veranstaltung<br />
Die Mai-Veranstaltung des<br />
Heimatvereines Leopoldstal<br />
an der Grillhütte, Waldweg<br />
ist am Dienstag, 30. April<br />
ab 18:00 Uhr. Auch hier<br />
ist für Essen und Trinken<br />
gesorgt, es gibt Live-Musik<br />
vom Musikverein Leopoldstal-<br />
Vinsebeck und sicherlich auch<br />
wieder die beliebte Schätzfrage<br />
mit Preisen. Vorab wird um 18:00<br />
Uhr der Maibaum an der Silbergrund-Sporthalle<br />
aufgestellt, der<br />
Musikverein spielt schon etwas<br />
auf, anschließend geht es dann<br />
zur Grillhütte, wo es mit der eigentlichen<br />
Maifeier weitergeht.<br />
Auch hier sind Helfer vorab gern<br />
gesehen, Aufbau ist am gleichen<br />
Tage, Treff ab 9:00 Uhr an der<br />
Grillhütte.<br />
Arnold<br />
DIE SERIE IM STADT-ANZEIGER<br />
-<br />
Diesmal:<br />
triftt...<br />
Lukas Ohlig -<br />
- Jonathan Pade -<br />
Lukas Ohlig und Jonathan Pade in der Kita „Silbergrund“<br />
Vom Pennäler-Alltag in die Kita: Abiturienten<br />
engagieren sich als Bufdis<br />
In 2018 haben die beiden ihr Abi<br />
am <strong>Stadt</strong>gymnasium Horn-Bad<br />
Meinberg gemacht. Was kam danach?<br />
Unsichere wie Lukas Ohlig<br />
(überlegte damals, ob für ihn ein<br />
Grundschullehrer-Studium in Betracht<br />
kommt) und Wartende wie<br />
Jonathan Pade (konnte erst in diesen<br />
Tagen die Aufnahmeprüfung bei<br />
der Polizei absolvieren) nutzten die<br />
Zeit, um sich für ein Jahr zunächst<br />
anderweitig zu engagieren. „Bufdi“<br />
hieß für sie das Zauberwort.<br />
Das klingt zwar wie „Mufti“ oder<br />
„Grufti“ – doch die Abkürzung steht<br />
für „Bundesfreiwilligendienstleistender“,<br />
so die beamtendeutsche<br />
Wortschöpfung.<br />
Der Bufdi hat sich seit 2011 nach der<br />
Abschaffung der Wehrpflicht und des<br />
Zivildienstes inzwischen etabliert.<br />
Fast 42.000 von ihnen gibt es in<br />
Deutschland, Männer und Frauen,<br />
alle Altersgruppen sind vertreten.<br />
Wie Jonathan Pade und Lukas Ohlig,<br />
beide 19 Jahre. Nach ihrem erfolgreich<br />
beendeten Pennäler-Leben<br />
sind sie im September vergangenen<br />
Jahres in die Kita „Silbergrund“ in<br />
Leopoldstal gewechselt. Dort machen<br />
sie sich bis zum kommenden<br />
August nützlich.<br />
Eine geplante Mission, erklären sie<br />
unserem Redakteur Arnold Pöhlker.<br />
Ein Jahr nur „chillen“ kam für sie<br />
nicht in Betracht. Unbedingt wollten<br />
sie etwas Sinnvolles tun und erkundigten<br />
sich nach Möglichkeiten. Ein<br />
Zoo bot ihnen einen Bufdi-Platz an.<br />
Doch beide bevorzugten die Arbeit<br />
mit Kindern, auch wenn Jonathan<br />
tierlieb ist und sich gerne mit seinem<br />
Hund „Nelly“ beschäftigt. Die in der<br />
Leopoldstaler Kita „Silbergrund“<br />
tätige Andrea Schadow-Lorenz hörte<br />
davon und vermittelte ein Gespräch<br />
mit der Kita-Leiterin Ulla Adden. Die<br />
war gleich offen für den Gedanken,<br />
es erstmals in ihrer Einrichtung mit<br />
Bufdis auszuprobieren. Zunächst<br />
mussten dafür einige bürokratische<br />
Hindernisse aus dem Weg geräumt<br />
werden. Als dann endlich die Genehmigung<br />
ins Haus geflattert war, ging<br />
plötzlich alles in Windeseile über die<br />
Bühne. „Der <strong>Stadt</strong> danke ich, dass sie<br />
uns dies ermöglicht hat“, so Adden.<br />
Männer bereichern den<br />
Kita-Alltag<br />
Seit September letzten Jahres werden<br />
Jonathan und Lukas nun Tag<br />
für Tag sehnsüchtig von den Kids<br />
schon am Tor der Kita Silbergrund<br />
erwartet. Als junge Männer sind sie<br />
so etwas wie die heimlichen Stars<br />
in dieser überwiegend von Frauen<br />
dominierten Welt. „Es ist bereichernd<br />
für unsere 42 Kinder, darunter 29 Jungen<br />
und 13 Mädchen, dass sie nicht<br />
nur von Erzieherinnen, sondern auch<br />
von Männern gefördert werden. Es<br />
ist eben anders, wenn beispielsweise<br />
ein junger Mann anstelle einer Frau<br />
mit unseren Kleinen Fußball spielt“,<br />
hat Kita-Leiterin Ulla Adden erkannt.<br />
Beide Bufdis fühlen sich von den Erzieherinnen<br />
bestens aufgenommen.<br />
„Die schauen überhaupt<br />
nicht auf uns herab. Wir<br />
sind anerkannt und werden<br />
in die tägliche Arbeit<br />
einbezogen“, freuen sich<br />
Lukas und Jonathan.<br />
Nicht einmal als Packesel<br />
und zum Windeln<br />
wechseln müssen sie ran.<br />
„Wir betreuen auch nicht<br />
nur die Kleinsten. Wo<br />
möglich, dürfen wir auch<br />
im pädagogischen Alltag<br />
mithelfen und mit Kindern<br />
etwas Konkretes<br />
unternehmen“, so Lukas.<br />
Beispielsweise, um 4-jährigen<br />
Kids den Umgang<br />
mit Zahlen zu vermitteln<br />
oder um den Kleinen zu<br />
Materialerfahrungen zu<br />
verhelfen. Aber auch auf<br />
dem Kita-Stand beim Weihnachtsmarkt<br />
in Horn haben sie sich nützlich<br />
gemacht und dort Plätzchen für einen<br />
guten Zweck verkauft.<br />
Kita-Arbeit ist kein<br />
Zuckerschlecken<br />
Dass die Arbeit in einer Kita kein<br />
Zuckerschlecken ist, haben Lukas<br />
und Jonathan recht schnell gemerkt.<br />
„Der Lärmpegel ist schon extrem.<br />
Ständig muss man auch im Aktiv-<br />
Modus sein, Ruhezeiten finden sich<br />
kaum“, erklärt Lukas Ohlig. Jonathan<br />
Pade ergänzt: „Ein kurzer ruhiger<br />
Augenblick besteht gelegentlich in<br />
der Küche oder in der Turnhalle.<br />
Es gibt auch einen Schlafraum, der<br />
jedoch ist nicht für Erwachsene,<br />
sondern für die Kinder vorgesehen“.<br />
Was die Kleinsten an Jonathan und<br />
Lukas toll finden, erklären sie exklusiv<br />
im <strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong>. „Mit ihnen<br />
spiele ich gerne Memory“, berichtet<br />
Kurt und hebt stolz drei Finger in<br />
die Höhe, um sein Alter mitzuteilen.<br />
Robbin (4) geht mit beiden gern in<br />
der Natur spazieren. Jonathan Pade,<br />
der in seiner Freizeit beim SVE<br />
Jerxen-Orbke hinter den Ball tritt,<br />
Bestens angenommen und aufgelegt in der Kita Silbergrund: die Bufdis (v.l.)<br />
Lukas Ohlig (Detmold) und Jonathan Pade (Horn). Foto: Arnold Pöhlker<br />
ist begehrter Sparringspartner von<br />
Samuel (5) und seinen Kumpels<br />
beim Fußballkick – und weil er<br />
auch gerne mit ihnen über Autos wie<br />
Lamborghini spricht. Milla (6) spielt<br />
bevorzugt „Eisdiele im Sandkasten“<br />
mit den beiden Bufdis.<br />
Bufdis sammeln<br />
Erfahrungen fürs Leben<br />
Trotz des ständigen Lärmpegels und<br />
lebhaften Gewusels um sie herum:<br />
Gedanken an eine vorzeitige Aufgabe<br />
ihres Jobs sind Lukas und Jonathan<br />
nie in de Kopf gekommen. „Es ist<br />
schließlich ein freiwilliges Engagement,<br />
das wir ernst nehmen – auch<br />
wenn das mit dem Taschengeld nicht<br />
mega gut bezahlt wird“, erklären sie.<br />
Mit einem weiteren Nebenjob<br />
komme man aber gut über die<br />
Runden. Schön für beide ist, dass<br />
sie während ihrer Bufdi-Zeit einen<br />
Freiwilligenausweis für Vergünstigungen<br />
erhalten.<br />
Sie dürfen auch kostenlos Seminare<br />
besuchen. „Die sind echt cool, man<br />
lernt Neues und andere Kumpels<br />
kennen“, berichtet Lukas. Außerdem<br />
werden für sie Beiträge zur Ren-<br />
ten-, Unfall-, Kranken- Pflege- und<br />
Arbeitslosenversicherung gezahlt.<br />
Am Ende ihres Dienstes gibt es ein<br />
qualifiziertes Zeugnis – übrigens<br />
ein begehrter Nachweis für spätere<br />
Bewerbungen. Das Zeugnis indes<br />
vermag inhaltlich nur anzudeuten,<br />
was beide an Erfahrungen aus ihrem<br />
Bufdi-Kita-Alltag in ihr Leben<br />
mitnehmen können.<br />
Jonathan: „Wir haben den Umgang<br />
mit Kindern und deren Spontanität<br />
kennen gelernt“.<br />
Für Lukas war neben den Erfahrungen<br />
mit Kindern auch wichtig zu<br />
sehen, wie sehr sich alle Erzieherinnen<br />
für eine optimale Förderung und<br />
Betreuung jedes einzelnen Kindes<br />
einsetzen.<br />
„Allen bekunde ich meinen großen<br />
Respekt vor ihrer anspruchsvollen<br />
und stressigen Aufgabe“. Kita-Leiterin<br />
Ulla Adden zieht vorausschauend<br />
ein Resümee: „Vielleicht ist Jonathan<br />
und Lukas nicht recht bewusst, was<br />
sie unseren Kindern an Wertvollem<br />
mitgeben.“ Bestimmt können beide<br />
auch für ihren späteren Beruf als Polizist<br />
und Grundschullehrer wichtige<br />
Erfahrungen sammeln.<br />
Genießen die ersten Sonnenstrahlen: Kids aus der Kita Silbergrund mit Leiterin Ulla Adden (hintere<br />
Reihe) sowie den Bufdis Lukas Ohlig und Jonathan Pade.<br />
Foto: Arnold Pöhlker<br />
Der Kulturausschuss Leopoldstal<br />
lud wieder einmal zu einer Lesung<br />
mit Friedo Petig. 45 begeisterte<br />
Zuhörer und ein gemütliches<br />
Wohnzimmer-Ambiente sorgten<br />
für einen sehr stimmungsvollen<br />
Rahmen. Friedo Petig, bekannt<br />
für seine Buchreihe „Der Lipper<br />
an sich“, trug sehr gekonnt große<br />
lippische Kultur vor.<br />
Locker vorgetragene Informationen<br />
über zurückliegende „lippische<br />
Tatsachen“ versüßten den<br />
Abend. So erfuhren die Zuhörer,<br />
dass Vinsebeck Drehort für den<br />
Film „der tolle Bomberg“ mit Hans<br />
Albers und Gerd Fröbe war. Oder<br />
dass die Gebrüder Düsenberg aus<br />
Matorf-Kirchheide in Übersee die<br />
ersten Sportwagen bauten, bereits<br />
1920 mit einem Geschwindigkeitsrekord<br />
von 251 Km/h. Zu Zeiten,<br />
wo Porsche noch unbekannt war.<br />
Friedo Petig verstand es das Publikum<br />
sprachlos zu machen durch<br />
Anekdoten, die großes Erstaunen<br />
hervorriefen. Blondinenwitze „an<br />
den Pranger“ zu stellen durch einen<br />
einzigen erzählten Blondinenwitz<br />
der besseren Art, ist schon eine<br />
besondere Kunst.<br />
Mit unbekannten lippischen Orten<br />
Lesung mit Friedo Petig beim Kulturausschuss Leopoldstal<br />
Lippische Literatur live in Leopoldstal<br />
konnte Friedo Petig das fachkundige<br />
Publikum allerdings nicht überraschen.<br />
Dies gelang ihm umso mehr<br />
mit seinem ersten Krimi, aus dem<br />
er etliche Passagen vortrug. Bei der<br />
Mordszene im Kadaver Container,<br />
musste sich das Publikum an die<br />
Hand nehmen, so plastisch gelang<br />
ihm die Darstellung. Hannibal Lector<br />
lässt grüßen. Auf jeden Fall ein lesenswerter<br />
Krimi mit Landwirtschaft<br />
als Rahmenhandlung ja eher selten<br />
und deshalb lohnenswert. In der Pause<br />
konnten die Zuhörer sich intensiv<br />
austauschen mit Friedo Petig. Auch<br />
die ein oder andere Zugabe hatte<br />
der Autor parat. Der Kulturausschuss<br />
freut sich über<br />
diesen gelungenen Abend<br />
und bedankt sich hiermit<br />
noch mal bei allen Zuhörern<br />
und dem Autor.<br />
Friedo Petig in der Pause<br />
mit Zuhörern im Gespräch.