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Burgenland Extrem Magazin 2019

Die 24 Stunden Burgenland Extrem Tour ist ein großes Abenteuer, ein Weg zu neuen Erfahrungen, zu neuen Freundschaften und auch ein Weg zum eigenen Ich. 120 Kilometer im Winter zu gehen oder zu laufen ist eine lange und weite Reise. Eine Reise, die rund um den Neusiedler See führt, aber auch einen Weg zu sich selbst beinhaltet. Eine Reise, die man gemeinsam antritt, aber doch alleine gehen muss. Die Tour ist eine extreme Herausforderung, ein Abenteuer, eine Grenzerfahrung für Körper und Geist. Unter dem verbindenden 24 H Spirit „LIVE LOVE MOVE“ treffen sich unzählige Pilgergeher, Weitwanderer, Extremsportler, Freizeitsportler und Bewegungsstarter, Frauen und Männer aus allen Regionen und vielen Nationen, um die Grenzen der körperlichen Belastbarkeit zu spüren und sich und andere in Extremsituationen zu erfahren. www.24stundenburgenland.com

Die 24 Stunden Burgenland Extrem Tour ist ein großes Abenteuer, ein Weg zu neuen Erfahrungen, zu neuen Freundschaften und auch ein Weg zum eigenen Ich. 120 Kilometer im Winter zu gehen oder zu laufen ist eine lange und weite Reise. Eine Reise, die rund um den Neusiedler See führt, aber auch einen Weg zu sich selbst beinhaltet. Eine Reise, die man gemeinsam antritt, aber doch alleine gehen muss. Die Tour ist eine extreme Herausforderung, ein Abenteuer, eine Grenzerfahrung für Körper und Geist. Unter dem verbindenden 24 H Spirit „LIVE LOVE MOVE“ treffen sich unzählige Pilgergeher, Weitwanderer, Extremsportler, Freizeitsportler und Bewegungsstarter, Frauen und Männer aus allen Regionen und vielen Nationen, um die Grenzen der körperlichen Belastbarkeit zu spüren und sich und andere in Extremsituationen zu erfahren. www.24stundenburgenland.com

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ROLAND HAGENBERG<br />

Vierhundert Jahre später lebt in Japan die<br />

Welt der Samurais unangeschlagen weiter<br />

–in Werbung und Mode, in Filmen und Comics.<br />

In einem Werbespot parodiert zum<br />

Beispiel der Pharmakonzern Contac das legendäre<br />

Samurai-Duell. Sasaki ist verkühlt.<br />

Die Sonne blendet ihn. Er muss nießen<br />

und gerade da schlägt Musashi zu. Eingeblendet<br />

dann ein Grippe-Medikament. Für<br />

eine Frühjahrskollektion ließ sich das hippe<br />

Modehaus Comme des Garcons von alten<br />

Samurai-Rüstungen inspirieren: Schulterkappen,<br />

Hüftgurte und Brustkapseln aus<br />

Leder. Und um seine Kämpfernatur in<br />

der Welt des Marketing zu unterstreichen,<br />

nennt Kashiwa Sato – Japans erfolgreichster<br />

Art Director – seine Firma „Samurai“. Zu<br />

seinen Kunden zählen Weltmarken wie Microsoft,<br />

Apple, Uniqlo und Docomo. „Sato<br />

Kashiwa Design klingt zu langweilig,“ sagt der<br />

jugendlich wirkende 53-Jährige. „Ich dachte<br />

deshalb an ‚Samurai’, denn das japanische<br />

Wort für Krieger enthält das gleiche Schriftzeichen<br />

wie mein Vorname Kashiwa – ein Kreuz,<br />

das auf einer Linie steht. Mit ‚Samurai’ kann<br />

ich meine japanische Identität beibehalten und<br />

gleichzeitig mit einem international verständlichen<br />

Namen auftreten.“ Samurai ist mehr als<br />

ein Wort. Es ist die Essenz einer Lebenseinstellung,<br />

gezeichnet von zähem Durchhaltevermögen<br />

und klarer Zielvorgabe.<br />

Ursprünglich bedeutete ‚Samurai’ „Adelsdiener“.<br />

Sie waren Verwalter, Schatzmeister,<br />

und Schriftfüher im Kyoto des 10. Jahrhunderts.<br />

Langsam avancierten sie zu Leibwächtern,<br />

übernahmen den Lebensstil des<br />

Adels und waren schliesslich Krieger, so wie<br />

alle anderen Kämpfer des Landes – die Bushi<br />

(Samurai war von da an gleichbedeutend<br />

mit Bushi). Sie dienten ihrem Anführer bis<br />

zum Tod, konnten Gedichte schreiben und<br />

Blumen arrangieren – waren aber auch Garanten<br />

für Militärdiktaturen und Feudalherrschaften.<br />

Als sich Japan im 19. Jahrhundert<br />

auf den Weg machte, mit Reformen<br />

den Westen einzuholen, gab es plötzlich im<br />

Land nichts mehr zu bekämpfen. Die Samurais<br />

wurden „herrenlos“, weshalb man<br />

sie „Ronin“ nannte. Von ihnen handelt Akira<br />

Kurosawas Klassiker „Die sieben Samurai“<br />

– von Hollywood nacherzählt mit „Die<br />

gloreichen Sieben“. Diese Ronin mussten<br />

sich nun als Zivilisten ihr Geld verdienen.<br />

Noch vor 150 Jahren sassen sie mit umgeschnallten<br />

Schwertern als Angestellte in<br />

Firmen, an kleinen Tischen, schweigsam<br />

Fotos: R. Hagenberg; Schriftzeichen K. Sakabe<br />

und mit gesenktem Kopf. Erst nach der Arbeit<br />

lebten sie auf, gingen mit den Kollegen<br />

gemeinsam trinken – jeden Tag. Wer nicht<br />

mitmachte, sich der Gruppe entzog, galt als<br />

Sonderling. So wie heute auch. Zwar ist die<br />

Samurai-Montur dem Anzug und Krawatte<br />

gewichen, aber an kleinen Tischen sitzen<br />

die „Salarymen“ heute noch immer, wollen<br />

kein eigenes Bürozimmer, wären ja von der<br />

Gruppe ausgeschlossen – eine Bestrafung.<br />

Und so beginnt die Rush Hour in Tokio erst<br />

um Mitternacht, weil alle Gruppen nach<br />

der Arbeit zunächst trinken gehen. Loyalität,<br />

Klan-Zugehörigkeit, strenge Hierarchie,<br />

Selbstdisziplin und ein ausgereifter<br />

Sinn für das Schöne, für Ästhetik und Lebensstil,<br />

das sind die Richtlinien im Leben<br />

der Angestellten heute – und so war es auch<br />

bei den Samurais.<br />

Schriftzeichen „Krieger“<br />

Schriftzeichen „Samurai“<br />

Regisseur Takeshi Kitano<br />

„Wir haben so viele Jahrhunderte unter einem<br />

militaristischen Feudalismus gelebt, ich glaube<br />

nicht, dass Japan in naher Zukunft seine hyrarchische<br />

Struktur ablegen wird,“ meint der<br />

in Cannes ausgezeichnete Schauspieler und<br />

Staregisseur Takeshi Kitano. In seinem Film<br />

„Zatoichi“ bekämpft er als blinder Schwertkämpfer<br />

kriminelle Samurais. „Die asiatischen<br />

Nachbarn mistrauen Japan ja immer<br />

noch wegen seiner kriegerischen Vorgeschichte.<br />

Das einzige, was sie beruhigt, sind die 50,000 in<br />

Japan stationierten amerikanischen Soldaten.“<br />

Für seine Filme hat Kitano in einer der zahlreichen<br />

Schwertschulen trainiert, die vier<br />

wichtigsten Kampfabläufe geübt: Schnell<br />

ziehen, hart zuschlagen, elegant Blut abwischen<br />

und gelassen zurück in die Scheide<br />

stecken. Zerhackt werden zusammengerollte<br />

Tatami-Matten.<br />

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BURGENLAND EXTREM TOUR <strong>2019</strong><br />

BURGENLAND EXTREM MAGAZIN<br />

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