Gemeindenachrichten 01.2019

UMWELT
Qualitätsprobleme
bei Biotonneninhalt
Einführung einer „roten Karte“
In den letzten Jahren hat sich die Qualität des Inhalts
der Biotonnen laufend verschlechtert. Alle
Kompostierer, die Biotonnen-Material verarbeiten,
kämpfen mit dem Problem, dass ihre Hauptaufgabe
im Aussortieren von Fremdstoffen besteht. Dieser kostenintensive
Arbeitsvorgang muss in die Preise für die
Verwertung eingerechnet werden, was wiederum die
Müllgebühren für alle Gemeindebürger erhöht.
Von Windeln über Hundekot-Sackerl bis zu Säcken voll
mit reinem Hausmüll findet sich alles, was auf einer
Kompostierungsanlage nichts verloren hat. Der häufigste
Fehlwurf sind Kunststoff-Säcke in allen Varianten.
Der schlimmste Fehlwurf aus Sicht eines Kompostierers
sind Gegenstände aus Glas. Egal ob es sich um
Flaschen, Konserven- oder Trinkgläser handelt, in allen
Fällen bleiben im abgesiebten Kompost feine Glassplitter
übrig.
Was kann ich persönlich beitragen?
Der wichtigste Beitrag ist, nur Material in die Biotonne
zu werfen, das auch dorthin gehört.
Was gehört in die Biotonne?
Abfälle aus dem Haushalt:
✔ Obst-, Gemüseabfälle*
✔ Speisereste*
✔ Eierschalen*
✔ Kaffee- und Teesud mit Filter*
✔ Reine Holzasche
* Küchenabfälle können auch in Zeitungspapier
oder Küchenrolle gewickelt sein. Der Vorteil ist,
dass die Tonne sauber und fliegenfrei bleibt!
Was gehört nicht in die Biotonne?
+
✘ Kunststoffe und Plastiksackerl
✘ Restabfall, Windeln
-
✘ Hundekotsackerl
✘ Strauchschnitt
✘ Tierkadaver, Schlachtabfälle
✘ Verpackungen von Lebensmitteln
✘ Holz und Steine
Für detailliertere Informationen gibt es Infobroschüren
am Gemeindeamt, beim Bezirksabfallverband
(BAV) bzw. in den Altstoffsammelzentren
(ASZ).
Was kann ich noch tun? Alternativen zu „kompostierbaren“
Kunststoffsäcken verwenden!
Da die Unterscheidung normaler Plastiksäcke von
„kompostierbaren“ Kunststoffsäcken im Zuge des Aussortierens
bei der Kompostanlage meist unmöglich
ist, sollen keine Säcke aus „abbaubaren“ Kunststoffen
zur Vorsammlung der Bioabfälle verwendet werden.
Als Alternative werden in den Altstoffsammelzentren
geeignete Papiersäcke und dazu passende Vorsammelhilfen
verkauft. Ebenfalls kann in den Haushalten z.B.
Küchenpapier oder Zeitungspapier zur Vorsammlung
verwendet werden.
Maßnahmen zur Qualitätssteigerung:
Biotonnenkontrollen im Zuge der Abfuhr und Einführung
einer „roten Karte“.
Damit falsches Material möglichst von vornherein
nicht in die Kompostierung gelangt, und gleichzeitig
die Liegenschaftsbesitzer eine „Rückmeldung“ über
Fehlwürfe in ihren Biotonnen erhalten, werden bereits
seit einigen Jahren Biotonnenkontrollen im Zuge der
Abfuhr durchgeführt. Bei Verunreinigungen durch
Restabfall und sonstigen nicht kompostierbaren
Stoffen wird die Biotonne nicht entleert.
• An der Biotonne wird eine rote Karte mit dem Text:
„Dieser Behälter wurde aufgrund von Fehlwürfen
nicht entleert. Der Behälter wird bei der nächsten Möglichkeit
als Restabfall entleert. Diese Zusatzentleerung
wird Ihnen von Ihrer Gemeinde in Rechnung gestellt,“
angebracht.
• Biotonne bitte stehen lassen! Die betroffenen Biotonnen,
werden ca. 1 Woche nach der Reklamation als Restabfall
entleert und als Zusatzentleerung bei der nächsten
Gebührenabrechnung der Gemeinde verrechnet.
Für Biotonnen, die auf frei zugänglichen Plätzen abgestellt
sind, bietet der BAV die Möglichkeit der Montage
eines Schwerkraftschlosses, damit ein unbefugter Einwurf
größtenteils verhindert werden kann.
Nähere Information beim Bezirksabfallverband
Gmunden, Dr. Rasperstraße 15, 4802 Ebensee,
06133/6472, office@bav-gmunden.at
© BAV Gmunden
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