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LEBE_109

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Sehr geehrter Herr Dr. Heidegger!<br />

Ich bin Zentralkreismitglied der Bewegung für das Leben und<br />

habe als solches Ihr Schreiben bezüglich unserer Webseite,<br />

wie alle anderen Mitglieder, vorgelesen bekommen. Mich haben<br />

Ihre, bzw. die Argumente der Landesethikkommission<br />

sehr betroffen gemacht.<br />

Sie als Facharzt finden die Fotos und die Texte erschütternd<br />

und abstoßend - und sie sind es tatsächlich. Nur schade,<br />

dass sie der Realität entsprechen.<br />

Ich selbst habe vor über 30 Jahren eine Abtreibung vornehmen<br />

lassen und leide heute noch unter diesem folgenschweren<br />

Entschluss. Wenn Sie nun von verantwortungsvoller<br />

Arbeit in der Ethikkommission sprechen, die letztendlich<br />

das Gesetz zur Legalisierung der Abtreibung gutheißt,<br />

so steigt in mir eine unendlich tiefe Trauer hoch. Eine Trauer,<br />

Scham und verletzte Würde, die ein noch so raffiniert formuliertes<br />

Gesetz nicht mindern kann. Wo bleibt da die Verantwortung<br />

den Frauen gegenüb er, die ihr Leben lang um ihr<br />

Kind trauern, das sie selbst umgebracht –pardon- durch Kürette<br />

verhindert haben? Wo bleibt die Verantwortung den<br />

Kindern gegenüber, die an den Folgen der Abtreibung zu leiden<br />

haben, durch welche sie eines ihrer Geschwister verloren<br />

haben?<br />

Es spricht hier nicht nur eine Frau, die zutiefst bereut, was<br />

sie in jungen Jahren unter Anratung bestimmter Personen<br />

unternommen hat, sondern die die Folgen ihrer Abtreibung<br />

leider auch an den eigenen Kindern erleben musste. Es gibt<br />

längst Studien, die diese und andere schwerwiegende Phänomene<br />

wissenschaftlich belegen und nicht als Hirngespinst<br />

einiger dummer Frauen abgetan werden können.<br />

Ich kann die Aussage „Auseinandersetzung mit verschiedenen<br />

kulturellen Ansätzen unter verschiedenen Blickwinkeln“,<br />

nicht verstehen. In meinen Ohren klingt sie wie Hohn und<br />

Spott. Eine Hilfeleistung in einer schwierigen und manchmal<br />

auch verzweifelten Situation, die lediglich die schnelle Beseitigung<br />

des Lebens, das da im Werden ist, erbringen kann,<br />

ist eine scheinheilige und hinterlistige Hilfe. Es ist für mich<br />

kein Trost, wenn ich sagen kann, dass ich nicht die einzige<br />

Frau bin, die diese „Hilfe“ in Anspruch genommen hat, sondern<br />

dass es Millionen von Frauen betrifft. Es ist für mich beschämend,<br />

dass ich am großen Völkermord beteiligt war, der<br />

da unentwegt und unter medizinischen, psychologischen,<br />

wirtschaftlichen und familienpolitischen Aspekten und als<br />

Recht der Frau gutgeheißen und durchgeführt wird.<br />

Sie finden diese Worte polemisch?<br />

In Wirklichkeit kann ich mit Worten gar nicht ausdrücken,<br />

was ich am liebsten sagen würde. Mir steht es am wenigsten<br />

zu, Vorwürfe und Beschuldigungen Einzelpersonen oder<br />

Gruppierungen und Kommissionen gegenüber zu machen,<br />

doch finde ich, dass Abtreibung keiner Diskussion bedarf,<br />

sondern dass es immer Lösungen gibt, auf deren Vielfalt ich<br />

jetzt nicht eingehen möchte.<br />

Ich bin unsagbar traurig darüber, dass dieses Thema in unserer<br />

Gesellschaft und vor allem an den dafür verantwortlichen<br />

Stellen, eigentlich kein Thema zu sein scheint; dass<br />

es nur mehr um die Methoden geht, um klinisch sauberes<br />

Handeln, um schnelle und kostengünstige Auswege, damit<br />

alle wieder so schnell wie möglich in den Alltag zurückkehren<br />

können.<br />

Es gäbe noch vieles zu sagen, um stichhaltig gegen die<br />

Abtreibung zu argumentieren, doch es würde diesen Rahmen<br />

sprengen. Ich würde mich jedoch sehr gerne für ein<br />

Gespräch zur Verfügung stellen und meine Erfahrung<br />

fruchtbringend einbringen, denn ich bin überzeugt, dass<br />

Sie es ehrlich damit meinen, wenn Sie sagen, dass „jeder<br />

Schwangerschaftsabbruch ein Schwangerschaftsabbruch<br />

zu viel ist“.<br />

N.N. ■<br />

16 <strong>LEBE</strong> <strong>109</strong>/2012<br />

„Kinder zeigen<br />

auf dieser<br />

Welt ein Stück des<br />

Himmels.“<br />

Martina Kempf<br />

Abtreibung:<br />

Eine betroffene Frau will warnen<br />

Ich schreibe diesen Brief, obwohl mein Abtreibungsalbtraum<br />

jetzt schon über ein Jahrzehnt zurückliegt und ich inzwischen<br />

drei gesunde Kinder habe. Die Zeit heilt also keineswegs die<br />

Wunden...<br />

Ich möchte mit diesem Brief jede Rat suchende Frau warnen,<br />

die so wie ich damals vor dieser Entscheidung steht. Es gibt<br />

keinen noch so vernünftigen Grund, der eine<br />

Abtreibung rechtfertigt!!! Spätestens wenn das<br />

Baby da ist, wird man diese Behauptung verstehen.<br />

Auf der Beratungsstelle damals wurde ich sehr sachlich und<br />

neutral über diese "Sache" beraten, fast schon ein bisschen<br />

gleichgültig, von Frauen, die vermutlich diesen Albtraum nicht<br />

selbst erlebt haben und somit auch nicht wirklich wissen, was<br />

für eine seelische Katastrophe das für Mutter und Kind bedeutet.<br />

Hätte ich eine Warnung von einer betroffenen Frau<br />

gehabt, hätte ich mich vermutlich nie zu so etwas entschlossen.<br />

Das Recht, sein eigenes Kind abzutöten, ist Irrsinn, eine in jedem<br />

Fall falsche Entscheidung !!!<br />

Diese falsche Entscheidung schmerzt auch nach Jahren noch<br />

unendlich und auch kein „Ersatzkind“ kann diesen Kummer<br />

heilen, Ich hoffe von ganzem Herzen, ich kann mit diesen<br />

Brief möglichst viele Kinder mit ihren Müttern vor solch einem<br />

Unglück bewahren.<br />

Quelle: Aktion Leben

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