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Familien - Geschichten<br />
aus dem Buch „Es gibt noch glückliche Familien“<br />
von THEODOR BLIEWEIS<br />
DAS WICHTIGSTE IST, DER ANDERE IST DABEI!<br />
Ich bin Angestellter, 22 Jahre alt und 2 Jahre verheiratet; meine Frau ist ebenfalls<br />
Angestellte, 21 Jahre alt.<br />
Diese Angaben erwecken wahrscheinlich den Eindruck, dass es sich hier um eine<br />
„Muss-Ehe“ handeln kann. Dem ist nicht so; wir sind noch heute kinderlos, obwohl<br />
wir gerne – wären wir nicht aus materiellen Gründen noch zum Gegenteil gezwungen<br />
– mehrere Kinder hätten!<br />
Was wir tun, dass unsere Ehe glücklich ist und bleibt? Wir lieben uns! Fassen Sie<br />
bitte das nicht falsch auf. Viele verstehen unter Liebe: Verliebtsein. Gerade in unserem<br />
Alter scheinen diese Begriffe oft identisch. Verliebt waren wir zu Beginn, als<br />
wir uns kennen lernten. Doch je mehr und je länger wir uns kannten, um so tiefer<br />
wurde das Verstehen, die gegenseitige Achtung, die Liebe! Warum sollte daher unsere<br />
Ehe nicht auch in Zukunft glücklich sein? Gewiss, es werden Krisenzeiten kommen.<br />
Wir werden einander beistehen, so gut wir nur können. Zanken wir uns zum<br />
Beispiel jetzt ab und zu wegen Belanglosigkeiten (wir sind beide Hitzköpfe!), so versuchen<br />
wir nachher sofort wieder, uns zu versöhnen. Es wird keinen Tag in unserer<br />
Ehe geben, wo wir böse aufeinander schlafen gehen. (Das haben wir in unserer ersten<br />
Ehewoche so ausgemacht!)<br />
Am glücklichsten sind wir beide, wenn wir zusammen sind, egal, ob zu zweit oder<br />
in Gesellschaft anderer. Das Wichtigste ist, der andere ist dabei! Auch gleiche religiöse<br />
Einstellung ist meiner Ansicht nach für eine dauerhafte, glückliche Ehe der<br />
Grundstein!<br />
Seelische Anziehung steht ganz klar bei einer guten Ehe in vorderster Linie. Sie ist<br />
doch die bis zum Schluss (ins hohe Alter, über den Tod hinaus) verbleibende. Aber<br />
auch die körperliche ist gerade bei jungen Paaren von großer Bedeutung. Die Vereinigung<br />
ist der höchste Ausdruck und Beweis der gegenseitigen Zuneigung und<br />
Liebe und nicht zuletzt deshalb der Ursprung des Lebens.<br />
Wir sind glücklich verheiratet. Gebe Gott, dass es so bleibt und Kinder unser Glück<br />
nur noch fester schmieden.<br />
Allen jungen Paaren gebe ich diesen Leitsatz fürs Eheglück (mein Klassenvorstand<br />
hat ihn auf unsere Hochzeitsgratulation geschrieben):<br />
„Es ist nicht wichtig, dass es UNS gut geht, sondern den Menschen, die uns anvertraut<br />
sind!“<br />
■<br />
Alles ist leicht, wenn beide<br />
das gleiche Ziel haben!<br />
Ich bin eine glückliche Frau, 8 Jahre verheiratet;<br />
wir haben 3 Kinder.<br />
Berufstätig war ich nur bis zu meiner Eheschließung,<br />
denn dann wollte ich nur noch<br />
Frau und Mutter sein. Es ist wohl besser,<br />
etwas weniger Geld, nur ein Auto, keinen<br />
Fernsehapparat usw., dafür aber etwas<br />
mehr Zeit für Mann und Kinder zu haben.<br />
Dieses Sich Zeit nehmen für die Seinen ist<br />
eines der wichtigsten Dinge, um eine Ehe<br />
glücklich führen zu können. Der Mann<br />
sucht nach der Hast des Tages wenigstens<br />
daheim Ruhe und Ausgeglichenheit, und<br />
auch die Kinder wollen nicht nur gefüttert<br />
und ins Bett gebracht werden, sondern<br />
brauchen die Liebe der Mutter von früh bis<br />
spät, um richtig gedeihen zu können.<br />
Jedes der drei Kinder wurde mit großer<br />
Sehnsucht und Liebe erwartet.<br />
Wir haben uns bemüht, einer auf den<br />
anderen einzugehen, am anderen nicht<br />
nur die Fehler zu sehen, sondern in erster<br />
Linie das, was er gut macht…<br />
Das gemeinsame Gebet daheim bindet<br />
auch sehr stark, besonders der Rosenkranz,<br />
den wir oft beten und von dem sichtlich<br />
viele Gnaden ausgehen.<br />
Freilich muss man immer wieder Opfer<br />
bringen. Aber alles ist leicht, wenn beide<br />
das gleiche Ziel vor Augen haben: innerlich<br />
zu wachsen und reif zu werden für die<br />
Ewigkeit.<br />
■<br />
28 <strong>LEBE</strong> <strong>109</strong>/2012