LEBE_132
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Frau & Mutter<br />
Kampf um die<br />
Mütterlichkeit<br />
Über die Größe und Schönheit<br />
der Berufung der Frau<br />
Alexa Gaspari, vision2000<br />
Bis vor kurzem ging es mir vor<br />
allem darum, eine Lanze für die<br />
Frauen zu brechen, die es vorziehen,<br />
sich selbst zu Hause um ihr Kind zu<br />
kümmern, es selbst zu versorgen, selbst<br />
zu pflegen, selbst da zu sein, wenn es<br />
krank ist, wenn es aus dem Kindergarten<br />
oder der Schule nach Hause kommt. Ich<br />
wollte aufzeigen, wie schön es ist, das erste<br />
schiefe Lächeln, das erste glückliche<br />
Lachen, die ersten wackeligen Schritte,<br />
die ersten unbeholfenen Worte, die<br />
erste lustige Zeichnung geschenkt zu<br />
bekommen. Später dann Zeit zu haben,<br />
um alle Warum-Fragen zu beantworten,<br />
als Erste die großen Neuigkeiten<br />
von Freunden oder Lehrern zu erfahren<br />
oder auch als Erste den Kummer einer<br />
schlechten Note oder eines verratenen<br />
Herzens stillen zu können.<br />
Sie werden jetzt sagen, ich zeichne<br />
eine Idylle. Natürlich kann der Alltag<br />
auch hart sein, voller Sorgen und<br />
Rückschläge. Man fühlt sich unverstanden,<br />
deprimiert. Aber passiert das etwa<br />
im Berufsleben nicht ebenso?<br />
Umso wichtiger ist es, das Schöne am<br />
Leben der Mutter ins Bewusstsein zu<br />
heben. Daher wollte ich auch aufzeigen,<br />
wie wunderbar es ist, als Erste<br />
den Kindern Geschichten zu erzählen,<br />
als Erste mit ihnen über Gott und die<br />
Liebe zu sprechen, einer Liebe, die alles<br />
vermag, ihnen als Erste die Wunder,<br />
die Gott rings um uns herum geschaffen<br />
hat, zu zeigen. Als Erste die ersten<br />
Freunde und Freundinnen meines<br />
Kindes kennen lernen...<br />
Mit einem Wort: Ich wollte die vielen<br />
Freuden und Glücksmomente vor<br />
Augen stellen, die unwiederbringlich<br />
und unwiederholbar sind und die man<br />
als Mutter erfahren darf, die solange wie<br />
möglich - und ich meine wirklich, so lange<br />
wie nur irgendwie möglich - auf außerhäusliche<br />
Berufstätigkeit verzichtet .<br />
Übrigens: Auch die Zeit, in denen man<br />
Krankheit und Leid seines Kindes teilen<br />
und lindern kann, indem man vielleicht<br />
Tage oder Wochen neben dem Bett<br />
des Kindes im Spital verbringt, sind entscheidend<br />
wichtige Momente für Kind<br />
und Mutter.<br />
Heute geht es aber nicht mehr darum,<br />
nur eine Lanze für<br />
das Muttersein der<br />
Hausfrauen zu brechen,<br />
heute geht<br />
es darum, in einem<br />
regelrechten Kampf<br />
für die Familie,<br />
für das Heim von<br />
Mann und Frau und<br />
Kindern zu bestehen.<br />
Es geht darum,<br />
dieses Heim<br />
zu schützen und zu<br />
verteidigen gegen die vielen Formen<br />
von Verblendung, Verirrung und<br />
Manipulation, die es aufzuzeigen und<br />
zu bekämpfen gilt.<br />
Lassen wir uns doch nicht einreden,<br />
dass Familie auf einen Ort reduziert<br />
werden kann, „an dem sich mehrere<br />
Menschen zu Hause fühlen“. Das könnte<br />
nämlich durchaus auch das Beisl am<br />
Eck, wo man sich regelmäßig trifft, der<br />
Fußballverein, das gemütliche Caféhaus<br />
mit der Gratiszeitung oder die coole<br />
Clique sein. Dann ist es nämlich wirklich<br />
egal, ob sie aus Mann-Frau-Kind oder<br />
aus Mann-Mann-Kind oder Frau-Frau-<br />
Kind oder gar aus Mann-Frau-Frau-Kind<br />
besteht.<br />
Nein: Gott hat uns unverwechselbar als<br />
Mann oder Frau geschaffen und ganz<br />
klare Wege zum Glück - nämlich eins<br />
zu werden - aufgezeigt, an denen viele<br />
tausende Jahre kein vernunftbegabter<br />
Mensch je gezweifelt hat, keiner hätte<br />
das hinterfragen wollen. Wer dies getan<br />
hätte, wäre wohl verständnislos angesehen<br />
und für verrückt erklärt worden.<br />
Bleiben wir am Boden: Mehr denn je<br />
entscheidet sich an den Frauen und<br />
Müttern das Schicksal der Familien,<br />
deren zentrale Kraft und Mitte sie sein<br />
sollten. Es nutzt alles nichts: Frauen sind<br />
vor allem dazu berufen, ein „Zu-Hause“<br />
zu schaffen, das für den Ehemann und<br />
die gemeinsamen Kinder Heimathafen,<br />
Tankstelle, sein will,ein Ort, an dem<br />
ihre Problemen aufgefangen werden,<br />
wo Diskussion angesagt ist und<br />
Orientierung vermittelt wird, wo man<br />
miteinander und füreinander betet,<br />
wo jeder Kraft, Durchhaltevermögen,<br />
Zuspruch, Mitgefühl, ein offenes Ohr<br />
14. Mai 2017<br />
Besonders zum Muttertag, aber nicht nur,<br />
wünschen wir allen Müttern das<br />
Beste und viel Freude an dieser Berufung!<br />
Bewegung für das Leben – Südtirol<br />
und vor allem Liebe finden kann - eine<br />
Liebe, die ihrerseits in der Familie und<br />
an andere weiter geschenkt werden<br />
soll. Beleben wir also diesen Ort wieder<br />
- auch wenn dies viel Kraft und<br />
Verständnis und manchen Spott einträgt!<br />
Wir werden hundertfach und in<br />
vielfältiger Weise dafür belohnt werden<br />
und schöpfen dadurch selber Kraft.<br />
Die Väter wiederum sind - auch mehr<br />
denn je - aufgerufen, die Familien<br />
durch entschiedenes Auftreten in<br />
Gesellschaft, Politik und Medien vor den<br />
zerstörenden Einflüssen von außen zu<br />
schützen und sich treu zu ihrer Familie<br />
zu bekennen. Tun wir das alles nicht, so<br />
wird die verblendende Indoktrination<br />
von außen, die den Müttern erklärt,<br />
ihr Kind bedrohe ihre Freiheit und<br />
Selbstverwirklichung (ist es nicht umgekehrt?!),<br />
man müsse sich schnellstens,<br />
so gut es geht, davon befreien, endgültig<br />
durchsetzen. Familie wird dann<br />
bestenfalls der trostlose Ort sein, an<br />
dem sich nur abends ein loser Haufen<br />
von müden Kindern und Jugendlichen<br />
sowie ausgelaugten Erwachsenen vor<br />
Fernseher, PC und Laptop lagert, nur<br />
die nötigsten Worte gewechselt werden,<br />
keiner mehr zuhören kann oder<br />
will, aus den nichtigsten Gründen Streit<br />
entsteht und jeder zu einer anderen<br />
Zeit ein schnelles Essen zu sich nimmt.<br />
Lassen wir uns nicht irre machen: Wir<br />
Frauen und Mütter sind nun einmal das<br />
personale Zentrum, um das sich eine<br />
gesunde Welt drehen könnte, wir sind<br />
die Architekten der Zukunft. Denn die<br />
Zukunft sind unsere Kinder und Enkel,<br />
die die Welt von morgen gestalten werden.<br />
So oder so!! Es liegt an uns!<br />
<strong>LEBE</strong> <strong>132</strong>/2017<br />
25<br />
<strong>132</strong>-Lebe RZ 25 06.04.17 16:52