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LEBE_132

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»Dann ist keiner seines Lebens sicher!«<br />

Mutige Worte von Bischof Clemens August von Galen<br />

gegen das Hitler-Regime<br />

In unserer Zeit, in der Abtreibung zum Recht der Frau hochstilisiert wird,<br />

Euthanasie und Beihilfe zum Selbstmord salonfähig gemacht werden, sei an<br />

die Worte des Bischofs von Münster mitten im 3. Reich gegen das Umbringen<br />

von „unproduktiven“ Geisteskranken durch die Nazis erinnert.<br />

Lebensschutz<br />

Bischof Clemens August von Galen<br />

Wenn einmal zugegeben<br />

wird, dass Menschen das<br />

Recht haben, „unproduktive<br />

Mitmenschen zu töten - und wenn es<br />

jetzt zunächst auch nur arme, wehrlose<br />

Geisteskranke trifft - dann ist grundsätzlich<br />

der Mord an allen unproduktiven<br />

Menschen, also an den unheilbar<br />

Kranken, den Invaliden der Arbeit und<br />

des Krieges, dann ist der Mord an uns<br />

allen, wenn wir alt und altersschwach<br />

und damit unproduktiv werden,<br />

freigegeben!<br />

Dann braucht nur irgendein Geheimerlass<br />

anzuordnen, dass das bei den<br />

Geisteskranken erprobte Verfahren<br />

auf andere „Unproduktive“ auszudehnen<br />

ist, dass es auch bei den<br />

unheilbar Lungenkranken, bei den<br />

Altersschwachen, bei den Arbeitsinvaliden,<br />

bei den schwer kriegsverletzten<br />

Soldaten anzuwenden ist!<br />

Dann ist keiner von uns seines<br />

Lebens mehr sicher: Irgendeine<br />

Kommission kann ihn auf die Liste der<br />

„Unproduktiven“ setzen, die nach ihrem<br />

Urteil „lebensunwert“ geworden<br />

sind! Und keine Polizei wird ihn schützen<br />

und kein Gericht seine Ermordung<br />

ahnden und den Mörder der verdienten<br />

Strafe übergeben! Wer kann dann<br />

noch Vertrauen haben zu einem Arzt?<br />

Vielleicht meldet er den Kranken als<br />

unproduktiv und erhält die Anweisung,<br />

ihn zu töten!<br />

Es ist nicht auszudenken, welche<br />

Verwilderung der Sitten, welch allgemeines<br />

Misstrauen bis in die Familien<br />

hineingetragen wird, wenn diese furchtbare<br />

Lehre geduldet, angenommen<br />

und befolgt wird! Wehe der Menschen,<br />

wehe unserem Volk, wenn das heilige<br />

Gottesgebot: „Du sollst nicht töten!“,<br />

das der Herr unter Donner und<br />

Blitz auf Sinai verkündet hat, das Gott,<br />

unser Schöpfer von Anfang an in das<br />

Gewissen der Menschen geschrieben<br />

hat, nicht nur übertreten wird, sondern<br />

wenn diese Übertretung sogar geduldet<br />

und ungestraft ausgeübt wird!<br />

Auszug aus der Predigt am 3. August 1941 in der<br />

Lambertikirche zu Münster.<br />

Sterbehilfe aus »Kostenersparnis«<br />

In den Niederlanden ist Töten aus Mitleid salonfähig geworden - Als sich eine Patientin<br />

gegen die tödliche Injektion wehrte, holte eine Ärztin Angehörige, um die Frau festzuhalten.<br />

Susanne Kummer, Bioethikerin - IMABE<br />

Kostenersparnis“ spielt von<br />

Pro-Sterbehilfe-Gesetzen eine<br />

weit größere Rolle als in der<br />

Öffentlichkeit wahrgenommen: Das betonte<br />

die Geschäftsführerin des Instituts<br />

für Medizinische Anthropologie und<br />

Bioethik (IMABE), Susanne Kummer.<br />

Sie bezog sich auf eine aktuelle Studie<br />

aus Kanada, deren Autoren - Aaron<br />

J. Trachtenberg und Braden Manns -<br />

zum Schluss kommen, dass ihr Land<br />

jährlich bis zu 139 Millionen Dollar (ca.<br />

100 Mio. Euro) durch aktive Sterbehilfe<br />

einsparen könnte. So sehr sie auch<br />

hervorheben, damit kein Plädoyer<br />

für aktive Sterbehilfe als Mittel der<br />

Kostenreduktion abgeben zu wollen,<br />

analysieren sie dennoch penibel die<br />

positiven Effekte für die Kassen des<br />

Gesundheitssystems.<br />

In Kanada wurden im Sommer 2016<br />

aktive Sterbehilfe und auch assistierter<br />

Suizid nach heftigen Debatten landesweit<br />

erlaubt.<br />

Die Studienautoren zogen für ihre<br />

Berechnungen die Ergebnisse,<br />

Erfahrungen und Zahlen aus den<br />

Niederlanden und Belgien heran.<br />

Insgesamt verbrauche die medizinische<br />

Versorgung von Patientin in den<br />

letzten sechs Lebensmonaten mehr als<br />

20 Prozent der Gesundheitsausgaben,<br />

obwohl diese nur ein Prozent der<br />

Gesamtbevölkerung ausmachten, rechnen<br />

die Gesundheitsökonomen vor.<br />

Allein von Juni bis Dezember 2016<br />

starben in Kanada 774 Personen durch<br />

Tötung auf Verlangen. Das sind vier<br />

Kanadier pro Tag.<br />

Inzwischen wurden Details jenes Falles<br />

von Euthanasie in den Niederlanden<br />

bekannt, in denen erstmals eine Ärztin<br />

von den Behörden „gerügt“ wurde. Die<br />

Ärztin hatte zunächst einer Demenz-<br />

Patientin ohne deren Zustimmung ein<br />

Beruhigungsmittel in den Kaffee gemischt.<br />

Es gab keine gültige Erklärung<br />

der rund 80-jährigen Frau, wonach sie<br />

den aktuellen Wunsch hatte, getötet zu<br />

werden.<br />

Die Ärztin wiederum gab an, dass<br />

die Frau aus ihrer Sicht unerträglich<br />

leide. Als die Patienten sich mit<br />

Händen und Füßen gegen die tödliche<br />

Injektion wehrte, holte die Ärztin die<br />

Angehörigen zu Hilfe, um die Frau festzuhalten.<br />

Der Fall wurde der Regionalen<br />

Tötungskommission Euthanasie gemeldet.<br />

Diese rügte die Ärztin, beschied<br />

ihr aber, dass sie „in gutem Glauben<br />

gehandelt“ habe. Es kam zu keinem<br />

Gerichtsverfahren.<br />

Diesem Fall sei nichts hinzuzufügen,<br />

betonte Kummer. „Das Niederländische<br />

Rechtssystem hat offenkundig komplett<br />

versagt, es gibt keinen Schutz von vulnerablen<br />

Personen, Töten aus Mitleid ist<br />

salonfähig geworden. Daran sieht man,<br />

wie innerhalb weniger Jahre Gesetze<br />

zum sogenannten ‚selbstbestimmten‘<br />

Tod in einen fremdbestimmten Tod<br />

kippen“, warnte Kummer.<br />

<strong>LEBE</strong> <strong>132</strong>/2017<br />

9<br />

<strong>132</strong>-Lebe RZ 9 06.04.17 16:52

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