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LEBE_132

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<strong>LEBE</strong>NSSCHUTZ IM AUFWIND<br />

» Eine Nation, die nicht zum Leben<br />

steht, wird es nicht lange geben«,<br />

so der Vizepräsident der USA, MIKE PENCE.<br />

Martha Zöggeler<br />

In den letzten Monaten sind für den<br />

Lebensschutz Fenster aufgestoßen<br />

worden, wie es das in dieser<br />

Form in den letzten Jahren, vielleicht<br />

sogar Jahrzehnten, nicht gegeben hat.<br />

Möglich wurde dies durch die Wahl<br />

von Donald Trump zum Präsidenten der<br />

Vereinigten Staaten von Amerika.<br />

Zur Person Donald Trump mag man<br />

stehen wie man will, aber in Bezug<br />

auf den Lebensschutz hat er seine<br />

Wahlversprechen gehalten:<br />

Als eine seiner ersten Amtshandlungen<br />

hat er ein Dekret unterschrieben, mit<br />

dem die Finanzierung für den weltgrößten<br />

Abtreibungskonzern International<br />

Planned Parenthood Federation und<br />

für andere Abtreibungs-NGOs sowie<br />

einige UNO-Agenturen wie<br />

UNICEF und UNFPA gestrichen wurden.<br />

Was zu einem großen Aufschrei<br />

der Abtreibungslobbiesten, vor allem<br />

in Europa, führte. Daraufhin sammelte<br />

die EU fleißig Gelder bei ihren<br />

Mitgliedsländern, um zumindest teilweise<br />

die Finanzlücke schließen zu können,<br />

die durch das Finanzierungsverbot<br />

für Abtreibungsorganisationen der neuen<br />

US-Regierung aufgerissen wurde.<br />

Der neue US-Vizepräsident Mike Pence<br />

ist für seine klare Prolife-Einstellung<br />

bekannt. Er nahm in Vertretung von<br />

US-Präsident Donald Trump am Marsch<br />

für das Leben teil und hielt eine Rede<br />

an die Teilnehmer. In seiner Ansprache<br />

erklärte Pence, dass er sich geehrt<br />

fühle, der erste Vizepräsident in der<br />

Geschichte der USA zu sein, der an dem<br />

Marsch für das Leben teilnehme. "Ich<br />

bin pro-life und ich werde mich dafür<br />

nicht entschuldigen. Wir werden nicht<br />

ruhen, solange wir nicht eine Kultur des<br />

Lebens in den USA erreicht haben. Eine<br />

Nation, die nicht zum Leben steht, wird<br />

es nicht lange geben." Damit hat sich in<br />

der 44-jährigen Geschichte der größten<br />

US-Menschenrechtskundgebung<br />

erstmals ein Vizepräsident offiziell<br />

eingebracht.<br />

Erstmals nahm auch mit Präsidentenberaterin<br />

Kellyanne Conway eine<br />

Regierungs vertreterin in offizieller<br />

Funktion am Marsch teil. Präsident<br />

Trump versicherte den Teilnehmern in<br />

einer Twitter-Botschaft, dass der Marsch<br />

seine „volle Unterstützung“ habe.<br />

Für den Supreme Court (US-Höchstgericht),<br />

nominierte Trump Anfang<br />

Februar den Lebensschützer Neil<br />

Gorsuch, der ein dezidierter Gegner<br />

von Abtreibung und aktiver Sterbehilfe<br />

ist. 2009 veröffentlichte er das Buch<br />

„Assistierte Sterbehilfe und Euthanasie“.<br />

Darin vertrat er, dass das menschliche<br />

Leben einen Wert in sich habe und dass<br />

aktives Töten immer falsch sei. Das Urteil<br />

Roe v. Wade, mit dem in den USA 1973<br />

die Abtreibung gesetzlich ermöglicht<br />

wurde, kritisierte er in diesem Buch.<br />

Es gebe keine „verfassungsrechtliche<br />

Basis“ dafür, der Mutter mehr Rechte zu<br />

geben als ihrem ungeborenen Kind.<br />

Aber nicht nur in Amerika, auch andernorts<br />

regt sich Widerstand gegen die<br />

Diktatur der Abtreibungslobby. Immer<br />

mehr „Märsche für das Leben“ werden<br />

weltweit organisiert, mit immer mehr<br />

Menschen, die für die Ungeborenen auf<br />

die Straße gehen.<br />

In Frankreich fand Ende Jänner bereits<br />

zum zwölften Mal der Marsch für das<br />

Leben statt. 50.000 überwiegend junge<br />

Lebensschützer kamen nach Paris<br />

und vermittelten eindrucksvoll die<br />

Botschaft: wir lieben das Leben – und<br />

das ist gut so!<br />

In mehreren Städten Österreichs, in<br />

Innsbruck, Graz, Linz, Salzburg, Wien<br />

und Dornbirn, wurden von der Jugend<br />

für das Leben erstmals Märsche für<br />

das Leben organisiert, und das mit<br />

Erfolg, wie an den Teilnehmerzahlen<br />

abzulesen war. Vorwiegend<br />

Jugendliche und Familien, stärkten die<br />

Landesregierungen in ihrer Haltung,<br />

keine Abtreibungen an den LKHs zuzulassen.<br />

Unter dem Motto "Frauen unterstützen,<br />

Kinder schützen, Abtreibung<br />

undenkbar machen" traten die<br />

Marschteilnehmer vor allem für einen<br />

Ausbau von Hilfsangeboten für Frauen<br />

im Schwangerschaftskonflikt ein.<br />

Aber auch Einzelpersonen oder<br />

Organisationen brachten das Thema<br />

„Abtreibung“ in die Schlagzeilen. In<br />

Niedersachsen (Deutschland) etwa sorgte<br />

der neue Chefarzt der Geburtshilfe<br />

in der Dannenberger Klinik, Thomas<br />

Börner, für Aufsehen: ab sofort würden<br />

in der Klinik keine Abtreibungen mehr<br />

durchgeführt, außer es bestehe Gefahr<br />

für die Gesundheit der Mutter. Der<br />

neue Chefarzt berief sich auf seinen<br />

christlichen Glauben. Allerdings kostet<br />

die Entscheidung des Chefarztes, keine<br />

Abtreibungen durchzuführen, ihn<br />

nun auch seinen Arbeitsplatz. Thomas<br />

Börner hat die Klinik verlassen. Seit<br />

Anfang März ist er nicht mehr als<br />

Chefarzt tätig, arbeitet aber noch im<br />

Bereitschaftsdienst. Der Grund für diese<br />

Entscheidung liege laut ihm darin,<br />

dass er als Chefarzt auch Abtreibungen<br />

mitverantworten müsste, die dann -<br />

nach einem Kompromissvorschlag<br />

der Klinikleitung - andere Ärzte seiner<br />

Abteilung ausführen würden.<br />

In Russland initiierten Abtreibungsgegner<br />

eine Petition für eine<br />

Verschärfung der rechtlichen Bestimmungen,<br />

mit denen dort Abtreibungen<br />

geregelt werden. Laut der katholischen<br />

Nachrichtenagentur (KNA) hätten<br />

bereits rund 400.000 Russen mit<br />

ihrer Unterschrift die Abschaffung<br />

der „legalen Ermordung von Kindern<br />

vor der Geburt“ gefordert. Zu den<br />

Unterzeichnern gehören neben dem<br />

russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill I.<br />

und Bischöfen auch Schauspieler,<br />

Sportler und Politiker. Bereits 2013<br />

unterzeichnete Russlands Präsident<br />

Wladimir Putin ein Gesetz, das die<br />

Werbung für Abtreibung verbot.<br />

In Straßburg setzte sich im Jänner in<br />

der Wahl des Nachfolgers von EP-<br />

Präsident Martin Schulz der italienische<br />

Christdemokrat Antonio Tajani<br />

durch. Der 63-jährige Tajani gilt als<br />

Abtreibungs- und Gender-Gegner.<br />

Guatemala hat im Februar ein europäisches<br />

Abtreibungsschiff abgewiesen.<br />

Nach Angaben der für das<br />

Abtreibungs schiff verantwortlichen<br />

Organi sa tion seien zehn Aktivisten<br />

auf dem Schiff gewesen - unter anderem<br />

aus Deutschland, Österreich, den<br />

Niederlanden und Spanien. Das Schiff<br />

hätte Frauen zur Abtreibung in internationale<br />

Gewässer transportiert und<br />

damit die Abtreibung außerhalb des<br />

Hoheitsgebietes von Guatemala vorgenommen.<br />

<strong>LEBE</strong> <strong>132</strong>/2017<br />

5<br />

<strong>132</strong>-Lebe RZ 5 06.04.17 16:52

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