LEBE_138
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Juli - September 2018
Zeitschrift der BEWEGUNG FÜR DAS LEBEN - Südtirol
www.bewegung-fuer-das-leben.com
Ausgabe 138 • 39012 Meran • Winkelweg 10 • Tel./Fax 0473 237 338 • bfl@aruba.it
In caso di mancato recapito si restituisca al mittente che si impegna a pagare la relativa tassa Poste Italiane S.p.A. - Spedizione in abbonamento postale - D.L. 353/2003 (conv. in L. 27/02/2004 n. 46) art. 1, comma 2 e 3 - DCB Bolzano
Preis
des Lebens
Seite 4
Skulptur des Lebens
Preis des Lebens 2018
Das Leben
ist heilig!
Seite 13
„Wir sind alle
Alfie Evans”
Seite 14
TeenSTAR –
das Seminar für eine
„Erziehung zur Liebe”
Seite 26
Jugend –
Lebensfragen
Seite 32
Infobox
Gebetsvigilien
Jeden 3. Samstag im Monat
Ungerade Monate: Meran, gerade Monate: Bozen
Jeweiliger Ablauf: Hl. Messe, Aussetzung,
Bitt-Prozession vor das jeweilige Krankenhaus,
Rückkehr und Eucharistischer Segen.
Wir beten für das Leben!
Sa, 21.7. in Meran - 14.30 Uhr - Barmh. Schwestern - Gratsch
Sa, 18.8. in Bozen - 14.30 Uhr - Grieserhof (NEU!!!)
Sa, 15.9.. in Meran - 14.30 Uhr - Barmh. Schwestern - Gratsch
Sa, 20.10. in Bozen - 14.30 Uhr - Grieserhof
5 Punkte,
Warum wir Gebetsvigilien veranstalten:
1. Wir wollen der Flut der Zerstörung durch friedliche
Mittel Einhalt gebieten: Wir beabsichtigen, durch
andächtiges Gebet öffentlich Zeugnis zu geben.
2. Durch Hl. Messen, Euchar. Anbetungen und
Prozessionen drücken wir betend unseren Schmerz
über die unschuldigen, toten Kinder und ihre
verwundeten Eltern aus.
3. Wir beten in derselben liebevollen Haltung wie Mutter
Maria und der Apostel Johannes unter dem Kreuz.
4. Wir beten nicht gegen jemanden, aber gegen etwas
(Abtreibung). Wir beten für die Liebe, für das Licht und
für das Leben zu Gott, dem Spender des Lebens.
5. Wir beten für alle Personen (Eltern, Großeltern, Ärzte,
Politiker, usw.), die in Abtreibungen verwickelt sind, damit
das Licht der Liebe für die unschuldigen, wehrlosen
Babys in ihren Herzen aufzuleuchten beginnt.
Jedes Kind, auch ein ungeborenes,
ist einmalig und hat ein Recht auf Leben!
Auch dein Gebet ist wichtig. Komm auch du!
Gebetsmomente für das Leben:
• Meran: Krankenhauskapelle,
jeden Di, 14.30 - 15.30 Uhr
• Bozen: Krankenhauskapelle
(Zutritt Haupteingang), jeden Mittwoch
„Rosenkranz für eine Kultur des Lebens” nach
der Hl. Messe um 15.00 Uhr
• Täglich: 20.00 Uhr – Vaterunser (für alle)
PRO LIFE TOUR 2018
Marsch von München nach Salzburg
vom 03. – 19. August 2018
Veranstalter: Jugend für das Leben – Österreich und
Jugend für das Leben – Deutschland
Wir von der Bewegung für das Leben-Südtirol
werden auch heuer wieder an der Pro-Life-Tour teilnehmen.
Wir gehen in zwei Turnussen mit:
Vom 3. – 11. August von München bis Mühldorf
und von 11. – 19. den Weg von Mühldorf am Inn bis
Salzburg.
Wir starten jeweils in Meran und nehmen euch
unterwegs gerne mit. Wir freuen uns auf eine
gemeinsame, erlebnisreiche Zeit.
Infos und Anmeldungen:
Büro: Bewegung für das Leben,
Tel.: 0473 23 73 38, E-Mail: bfl@aruba.it oder
Handy: 333 96 79 189
Anmeldeschluss ist der 27. Juli. Die Reisespesen
übernimmt die Bewegung für das Leben.
1000 Kreuze für das Leben –
von Südtirol nach Salzburg
Mittwoch, 25. Juli 2018
Der Bus startet um 5.00 Uhr in Prad, um 6.00 Uhr
in Meran und fährt über Bozen – Brenner nach
Salzburg. Zusteigemöglichkeiten längs der Strecke.
Programm: 11.00 Uhr Hl. Messe, 14.30 Uhr Start der
friedlichen Prozession am Mozartplatz.
Anmeldungen unbedingt erforderlich unter
Tel. 0473 23 73 38 oder E-Mail: bfl@aruba.it
Ausbildungsseminar TeenSTAR
Für Eltern, Pädagogen/innen, Gruppenleiter/innen
und alle Interessierten in Nals (Bildungshaus
Lichtenburg) mit Helga Sebernik
Sa. + So. 04. – 05. August 2018
Sa. + So. 29. – 30. September 2018
Fr. + Sa. 02. – 03. November 2018
Anmeldung unbedingt erforderlich unter
info@teenstar.bz.it – Tel. 348 08 27 429
Veranstalter: TeenSTAR Südtirol
Stil- u. Farbberatung für Frauen
mit Dr. Margarethe Profunser
Samstag, 22. September 2018
im Haus des Lebens, Winkelweg 10 - Meran
Anmeldung erforderlich unter
Tel. 0473 23 73 38 oder E-Mail: bfl@aruba.it
Veranstalter: Bewegung für das Leben
- Südtirol
Einkehrtag mit Don Paolo Crescini
Samstag, 06. Oktober 2018, Beginn um 9.00 Uhr
im Haus des Lebens, Winkelweg Nr. 10 - Meran
Liturgische Symbole und Riten – Erläuterungen
zur Hl. Messe in der außerordentlichen Form
des Römischen Ritus. Veranstalter: Bewegung
für das Leben – Südtirol
Besuchen Sie unsere Website!
2 LEBE 138/2018 137/2017
Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
liebe Freunde für das Leben!
Wir dürfen auf eine mit vielen Highlights erfüllte Woche des Lebens 2018 zurückblicken:
22. Mai 1978, 40 Jahre legalisierte Abtreibung in Italien, das war die traurige
Tatsache an die wir in dieser Woche des Lebens gedacht haben. In diesen 40 Jahren
durften laut offiziellen Daten 10.000 Kinder in Südtirol, das Licht der Welt nicht erblicken;
sie wurden im Mutterleib getötet. Weshalb eine Mutter diesen Schritt tut,
kann verschiedene Gründe haben: der falsche Zeitpunkt, Teenagerschwangerschaft,
partnerschaftliche Probleme, Ängste vor der Überforderung (ev. beim 3. oder 4.
Kind), Diagnose einer Missbildung, … . Tatsache ist, dass die Frauen vom Staat keine
Unterstützung bekommen. Sie werden mit diesem Gesetz alleine gelassen, somit
gibt es zwei Opfer: das Kind und die Mutter.
Die große Frage stellt sich uns: Wie werden die nächsten 40 Jahre aussehen? Geht
dieses grausame Töten im Mutterschoß gleich weiter? Wird die Tötung ungeborener
Kinder zum Menschenrecht erklärt?
Wir haben erste Ergebnisse nach diesen 40 Jahren: der Demographische Wandel.
Es fehlen uns jene Kinder die getötet wurden. Sie fehlen in der Wirtschaft, in der
Medizin und in den sozialen Institutionen! Der Mensch dreht sich in der Spirale
des Konsums und Wohlstands (1-Kind-Politik). Jedoch strahlen die Menschen nach
jahrzehntelangem Wohlstand und unbegrenzten Möglichkeiten Freude und Glück
aus? Das Geschäft für die Psychiater hat noch nie so geboomt wie in den letzten
Jahren. Menschen sind innerlich leer, haben keine Hoffnung, keine Freude, keine
Perspektiven, der Freitod ist zur häufigsten Todesursache auf unserem Kontinent geworden.
Traurigkeit, Zweifel, Ängste, Schuldgefühle sind für viele ständige Begleiter.
Woher kommen all diese negativen Gefühle? Können wir diese nicht mit Geld und
Wohlstand auslöschen und uns davon befreien, so wie man sich von unerwünschten
Kindern scheinbar befreien kann?
In dieser Spirale, wo das Böse den Menschen vernichten möchte, wissen wir, dass
am Ende doch die Liebe und Barmherzigkeit Gottes siegen wird. Was bedeutet es,
im konkreten Auftrag, ja zu sagen, mich für den Schutz des menschlichen Lebens
einzusetzen? Wenn der innere Anruf kommt, dann darf es für mich, für dich keine
Ausreden geben, keine Kompromisse, denn: wir können uns auf Gott verlassen.
Er wird uns führen und wir dürfen sein Werkzeug sein. Er führt uns zur Quelle des
Lebens und zum wahren Glück. Er macht uns zu Heiligen.
Wir durften in der Woche des Lebens zwei Anwärterinnen für die Heiligen des 21.
Jahrhunderts kennenlernen. Zwei coole Mädchen, Manuela 25 und Laura 20 Jahre
alt, Studentinnen aus Klagenfurt. Sie sind aktive Mitglieder der Jugend für das Leben
Österreich und waren in der Woche des Lebens in Südtirol, nicht um einen coolen
Wellnessurlaub zu verbringen. Nein sie waren hier, weil Jesus sie gerufen hat, ihm
nachzufolgen, sich auf das Abenteuer mit ihm einzulassen. Manuela und Laura standen
in dieser Woche in Schulen und haben zu Schülern über das Wunder des Lebens
gesprochen, über den Schutz des menschlichen Lebens von der Empfängnis bis zum
natürlichen Tod.
So sehen Heilige des 21. Jahrhunderts aus: in coolen Jeans, ein Strahlen im Gesicht,
Freude im Herzen, Menschen die keine Ausreden suchen, sondern die ihr Leben
Jesus übergeben und seinem Ruf folgen.
Es ist für uns oft schwierig alte Gewohnheiten abzulegen, vor allem alte
Bequemlichkeiten aufzugeben. Wir finden überall Ausreden (ich bin zu jung, es ist
der falsche Zeitpunkt, ich kann vor Menschen nicht reden, sollen sich doch andere
darum kümmern, ich bin müde usw.). Die Welt braucht mich, braucht dich, die ungeborenen
Kinder und die Mütter in Not brauchen uns. Nur Mut meine Freunde! Ja,
Herr, du hast mich gerufen – hier bin ich!
Ganz bewusst JA gesagt haben auch die Preisträger „Preis des Lebens 2018“, siehe
Bericht.
Wir wünschen allen schöne und erholsame Sommermonate und vor allem Gottes
reichen Segen für euch und eure Lieben.
Christian Raffl, Präsident der BEWEGUNG FÜR DAS LEBEN – Südtirol
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Inhalt
Preis des Lebens 2018
Anerkennungspreise 2018
Lebensschutz
Prämierung Kalender-Quitz
Familienfeschtl im
„Haus des Lebens”
Abtreibungsgesetz Nr. 194
40 Jahre gesetzlich erlaubte
Abtreibung in Italien
Das Leben ist heilig!
„Wir sind alle Alfie Evans”
UNO: Abtreibungsresolution/
Empfehlenswerte Links
Abtreibung
Pressesplitter
Der Zwischenruf
Abtreibungsideologie
Lesetipp
Lebe für Freunde/
Bankkonten
TeenSTAR
Lebensschutz
Umgang mit Medien
Einzel- und Paarberatung
Beten beginnt in der Familie
Eine gerettete Ehe
Jugend – Lebensfragen
Jugend – deine eigene
Meinung
Männer sind wunderbar
Jugend – Beratung
Die Macht des Gebets
„Jesus, ich danke Dir!”
Kindereseite
Impressum
Herausgeber:
Bewegung FüR das Leben - Südtirol
Eintragung beim Landesgericht Bozen,
N. 25/92 R. ST. vom 9.9.92
Presserechtlich verantwortlich:
Dr. Franz Pahl
Für den Inhalt verantwortlich:
Christian Raffl
Layout: Franz Gögele, Sylvia Pechlaner
Redaktionsteam:
Marion Ebnicher, Dr. Christiane Paregger,
Hildegard Tscholl, Martha Zöggeler,
Dr. Egon Falser, Franz Gögele
Druck: Lanarepro GmbH
Auflage: 12.000 Stück
Anschrift der Redaktion:
Bewegung FüR das Leben - Südtirol,
39012 Meran, Winkelweg 10
Tel. & Fax 0473 237 338
lebe@aruba.it
www.bewegung-fuer-das-leben.com
Steuer-Nr.: 94027310211
IBAN: IT58 J081 3358 5900 0009 0102 443
SWIFT/BIC: ICRA IT RR3 PO
Textabdrucke mit Quellenangabe
sind erlaubt.
LEBE 138/2018
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Familie Fischer v.l.n.r.: Jurek, Barbara, Florian mit Franziska, Ursula, Malgorzata und Teresa
Malgorzata Fischer
Preis des Lebens 2018
Am Sonntag, 26. Mai 2018 wurde der PREIS DES LEBENS an eine
ganz besondere Familie verliehen:
Malgorzata und Florian Fischer aus Algund bei Meran haben ganz bewusst JA zu ihrem
fünften Kind gesagt, obwohl ihnen von den Ärzten mitgeteilt wurde, dass das Kleine
behindert sein könnte und die Eltern mehrmals auf die Möglichkeit der Abtreibung
hingewiesen wurden! Nachstehend bringen wir die Laudatio, gehalten vom Preisträger des
Vorjahres, Dr. Hermann Zagler.
Dr. Hermann Zagler
Wir begegnen in unserer
Gesellschaft immer weniger
Menschen mit Down
Syndrom, und haben daher beschlossen,
unseren Preis in diesem Jahr einer
Familie zu überreichen, die sich bewusst
für ihr Kind mit einem Chromosom zu
viel (47) entschieden hat. Wie uns allen
bekannt ist, werden neun von zehn
Kindern mit dem Down Syndrom abgetrieben.
Ein weiterer entscheidender
Punkt für die Vergabe des diesjährigen
Preises des Lebens ist der Einblick
in die Beratungspraxis, den wir durch
das Zeugnis von Frau Fischer erhalten
haben.
Das fünfte Kind vom Ehepaar Fischer ist
mit dem Down Syndrom geboren. Ihr
Zeugnis, Frau Fischer, das wir bereits
in der Lebe Zeitschrift vom April - Mai
veröffentlichen durften, hat uns einen
tiefen Einblick in die Beratungspraxis
für Frauen gegeben, die ein behindertes
Kind erwarten. Während im Artikel 2
des italienischen Abtreibungsgesetzes
194 verankert ist, dass der Frau, welche
durch ihre Schwangerschaft in eine
große Krise gerät, mit allen verfügbaren
Mitteln geholfen werden muss, passiert
in der Regel genau das Gegenteil: bei
Verdacht auf eine Behinderung des
Ungeborenen, wird direkt und ziemlich
nachdrücklich auf die Möglichkeit der
Abtreibung hingewiesen. Dadurch wird
deutlich gemacht, dass man ein Kind,
das nicht perfekt und gesund zur Welt
kommen würde, der Frau nicht zumuten
kann. Um noch genauer zu sein, die
Hilfe für die Frau sei die Abtreibung ihres
Kindes. Sie berichten, dass Sie und
Ihr Mann sich energisch gegen diese
„Hilfeleistung“ äußern mussten. Ihre
traurige Vermutung, dass sehr Viele das
Angebot wohl annehmen werden, zieht
uns alle in die Wirklichkeit dieser barbarischen
Abtreibungsideologie hinein,
abgesehen davon, dass insgesamt die
Abtreibung freien Lauf hat.
Sie berichten dann aber auch, dass
der Arzt erleichtert schien, als Ihre
Entscheidung für Ihr Kind definitiv fest
stand. Wir sehen, in welches Dilemma
uns diese Spirale des Tötens bringt.
Der Mensch, der von seinem Ursprung
4 LEBE 138/2018
Florian mit Franziska Fischer
Preisträger des Vorjahres: Dr. Hermann Zagler, Familie Fischer, Christian Raffl – Präsident der
Bewegung für das Leben – Südtirol
Wir begegnen in unserer Gesellschaft immer weniger
Menschen mit Down Syndrom … Neun von zehn Kindern
mit dem Down Syndrom werden abgetrieben.« Dr. Hermann Zagler
her auf das Leben ausgerichtet ist, wird
per Gesetz gezwungen, auf das Töten
hinzuweisen und zu töten. Während
Mord bestraft wird, kann man ungeborene,
hilflose Menschen legal töten:
dass menschliche Embryos bereits
Individuen sind, hat das „Comitato nazionale
di bioetica” auf wissenschaftlicher
Basis mehrmals erklärt. Dass diese
Haltung schlimmer als jene der Tiere ist,
kann kein Mensch und kein Volk ohne
Schaden überstehen.
Wir möchten nochmals die schwierige
Zeit nach der Geburt in Erinnerung rufen,
in der Sie mit den vielen gesundheitlichen
Problemen Ihrer kleinen Tochter
Franziska konfrontiert wurden und die
Kleine zahlreiche Untersuchungen über
sich ergehen lassen musste. Zum Glück
haben sich ja nicht alle Diagnosen als so
schlimm bestätigt, wie befürchtet worden
war. Schockiert hat Sie allerdings
die Aussage einer Säuglingsschwester,
welche die abtreibungsbefürwortende
Haltung des Arztes mit der
Kostenrechnung begründete, nach der
ein behinderter Mensch weit mehr kostet,
als eine Abtreibung, wobei jede
Abtreibung dem Steuerzahler rund
2.000 Euro kostet und in Südtirol bei
ca. 500 Abtreibungen im Jahr, dies ca.
1 Million Euro.
Die fruchtbringenden Gespräche, die
eine Psychologin mit Ihnen auf der
Entbindungsstation geführt hat, hätten
Sie auch gut und gerne während
der Schwangerschaft angenommen. In
dieser Zeit war aber die diagnostizierte
Behinderung für den Arzt kein Thema
mehr, sodass sie ohne jede Hilfe und
Unterstützung außerhalb der Familie
auskommen mussten. Vom Verein „Il
Sorriso - Das Lächeln“ und den guten
Vernetzungen der Familien haben Sie
ja erst nach der Geburt nach und nach
erfahren.
Sie hatten das große Glück, Ihr ungeborenes
Kind als etwas Besonderes
zu sehen, das eben nur besonderen
Eltern zugemutet wird. Diese
Lebensphilosophie ist bemerkenswert
und wird wohl auch durch Ihren starken
Glauben geprägt. So bewältigen Sie
auch den schwierigen Alltag. Zwischen
der vielen Arbeit und Terminen für
Therapie, Musikschule, Sport und dergleichen
können Sie auch die Freude
und die besondere Lebensausstrahlung
der kleinen Franziska genießen. Ihre
Kinder lieben die kleine Schwester und
könnten sich wohl kaum vorstellen, sie
nicht zu haben.
Nochmals möchten wir Ihnen dafür
danken, dass Sie sich so mutig dem
Zeitgeist entgegengestellt haben
und uns mit Ihrem Zeugnis und Ihrer
Lebenshaltung zum Schutz des Lebens
stärken!
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen
Gottes Segen, viel Glück und viel
Freude mit ihrer Tochter Franziska!
LEBE 138/2018
5
Anerkennungspreise -
stellvertretend für alle, die sich auf ähnliche Weise
für den Schutz und die Achtung des menschlichen Lebens
von der Zeugung bis zum Tod einsetzen.
Schutz des Lebens
Monika Haas und
Margit Mur
bekamen einen Anerkennungspreis
für ihre jahrelange Tätigkeit in der
Beratungsstelle „Lichtblicke”. Diese
Beratungsstelle schließt ihre Tore in
Bozen und wird nach Meran umgesiedelt.
Aus diesem Grund beenden
Monika und Margit ihre Tätigkeit.
Monika Haas ist seit 27 Jahren in der
Beratungsstelle „Lichtblicke”, ehemals
"Kontakt und Hilfe", tätig und war maßgeblich
am Aufbau beteiligt. Sie hat mit
den anderen Mitarbeitern zahlreichen
Müttern geholfen, JA zu ihrem ungeborenen
Kind zu sagen
Margit Mur arbeitete seit einigen Jahren
in der Beratungsstelle "Lichtblicke" mit
und deckte mehrmals wöchentlich den
Bürodienst ab.
Manuela Steiner und Laura Meyer
von der Jugend für das Leben-Österreich
bekamen einen Anerkennungspreis für ihre vielfältigen Tätigkeiten, den
Lebensschutz-Gedanken vor allem in den Jugendlichen zu verankern.
Sie gehen mit viel Enthusiasmus unter anderem in Schulen und halten Vorträge, gehen
mit Infoständen und Märschen für das Leben auf die Straßen und machen mit
einem jährlichen 14-tägigen Marsch quer durch Österreich und über die Grenzen
anderer Länder hinweg, auf die Anliegen der Ungeborenen und deren Mütter in
Not aufmerksam.
In der Woche für das Leben haben Manuela Steiner und Laura Meyer hier in
Südtirol wertvolle Arbeit geleistet. Sie haben bei Vorträgen in zwei Schulen und im
Haus des Lebens in Meran, sowie bei einer Veranstaltung der „Langen Nacht der
Kirchen“ in St. Martin in Passeier und bei der Vergabe „Preis des Lebens“ gezeigt,
wie sie sich für den Schutz ungeborenen Lebens einsetzen und damit die Liebe zur
Frau und zum Kind zum Ausdruck bringen.
Maria
Hochgruber
Kuenzer
Einen Anerkennungspreis
in Abwesen heit
erhielt die Landtagsabgeordnete
Maria
Hochgruber Kuenzer. Sie hat im
Landtag in lobenswerter Weise einen
Gesetzentwurf zur Verbesserung
der Beratungstätigkeit für Mütter im
Schwangerschaftskonflikt eingebracht.
Da Frau Hochgruber Kuenzer wegen
anderweitiger Verpflichtungen leider
nicht an der Preisverleihung teilnehmen
konnte, wird ihr dieser Preis bei einer
anderen Gelegenheit übergeben.
Laura Meyer und Manuela Steiner
6 LEBE 138/2018
Lebensschutz
Liebe Mitglieder
der Bewegung für das Leben,
liebe Leser von »Lebe«!
Manuela Steiner
Es war mir eine große Freude,
gemeinsam mit meiner Kollegin
Laura Meyer die Woche für das
Leben in Südtirol verbringen zu können.
Die Herzlichkeit, Freundlichkeit und
Großzügigkeit, die uns entgegengebracht
wurden, haben uns sehr bewegt.
Laura und ich sind Mitglieder der
„Jugend für das Leben“ Österreich.
Die Jugend für das Leben ist ein katholischer
Jugendverein, der sich seit
fast 30 Jahren gegen das Unrecht der
Abtreibung einsetzt. Unser Ziel lautet:
Frauen unterstützen, Kinder schützen
und Abtreibung undenkbar machen.
Wir sind der Meinung, dass wir uns nicht
mehr nur entweder für das Kind oder für
die Mutter einsetzen sollten – sondern
im Gegenteil: wir wollen beiden helfen.
Denn wenn wir die Mütter unterstützen
und ihnen Hilfe und Alternativen bieten,
dann können sie sich für die Kinder entscheiden
und beide werden gerettet.
Zur Erreichung dieses Ziels haben
wir uns vor allem die Aufklärung der
Jugendlichen vorgenommen: wir
machen Peer-to-peer-Vorträge (von
Jugendlichen für Jugendliche) in
Schulen, Firm- und Jugendgruppen,
um die nächste Generation vorzubereiten
auf die Frage: „Ungeplant schwanger,
was nun?”
Neben solchen Vorträgen bemühen
wir uns um viel Öffentlichkeitsarbeit
zum Thema Schwangerschaft und
Abtreibung, damit die stetige
Tabuisierung dieser Themen durchbrochen
wird. Sehr öffentlichkeitswirksam
sind einerseits unsere „Märsche
fürs Leben“, die wir im Herbst in vielen
österr. Landeshauptstädten veranstalten,
und andererseits unsere
Sommeraktion, die Pro-Life-Tour: dabei
gehen wir 100e Kilometer zu Fuß durch
Österreich, um ein Zeichen zu setzen für
die Ungeborenen und ihre Mütter. Wir
laden alle Leser von „Lebe“ herzlich zur
Teilnahme ein!
Ich persönlich bin seit ca. 2 Jahren
aktives Mitglied bei der „Jugend für
das Leben“. Durch meine christliche
Erziehung war mir die Wichtigkeit dieses
Themas immer bewusst, doch es
hat etwas gedauert, bis ich aktiv werden
wollte. Als es schließlich soweit
war, stellte ich mir erstmalig die bewusste
Frage, ob und wo ich in meinem
Privatleben schon in Kontakt mit dem
Thema „Abtreibung“ gekommen war.
Und plötzlich fiel mir etwas auf: ich war
zwar als junge Frau noch nie selber in
der Situation, ungeplant schwanger zu
sein. Doch passiv war ich bereits in eine
solche Situation involviert: im Jahre
1992 nämlich, als meine Mutter zum
3. Mal von ihrem Arzt hörte, dass sie
schwanger war, stellte er im gleichen
Atemzug die Frage einer Abtreibung
in den Raum. Weder die Tatsache, dass
meine Mutter verheiratet und materiell
abgesichert war, noch, dass sie bereits
2 Kinder großgezogen hatte, waren
ihm wichtig. Er sah lediglich eine Frau
Ende 30, die somit eine Risikopatientin
darstellte. Also eröffnete er ihr die
Möglichkeit einer Abtreibung. Der
Schock, den diese Situation in meiner
Mutter hinterlassen hat, zeigt sich auch
25 Jahre später noch, denn es vergeht
kein Jahr, da meine Mutter nicht davon
erzählt.
Heute schockiert mich daran am meisten
die Leichtfertigkeit, mit der dieser
Arzt mein Leben aufs Spiel gesetzt hat.
Sieht so seine Vorstellung von einer
Beratung aus? Denkt er, dass er seine
Patientin gut unterstützt hat? Hoffentlich
nicht!
Und dann denke ich an all die betroffenen
Frauen. Wenn nur „der Gedanke
einer Abtreibung” meine Mutter so tief
erschüttert hat, wie geht es dann all den
Frauen, die sich aufgrund fehlender
Alternativen und Unterstützung für die
Abtreibung entschieden haben? Und
für diese Frauen will ich mich einsetzen
– für sie bin ich bereit, aktiv zu werden,
meine Wohlfühlzone zu verlassen und
in Schulklassen und vor den verschiedensten
Gruppen über dieses Thema
zu sprechen. Denn ich bin der festen
Überzeugung: Frauen verdienen viel
mehr, als wir ihnen heute bieten.
Familie Fischer mit Manuela Steiner, Laura Meyer und Christian Raffl
– Präsident der Bewegung für das Leben – Südtirol
v.l.n.r. Hildegard Tscholl, Manuela Steiner und Laura Meyer beim
Vortrag für das Leben im Haus des Lebens
LEBE 138/2018
7
Prämierung
Kalender-Quiz
Die Gewinner der Hauptpreise:
1. Preis Gertraud Tonner, St. Felix
Hoverboard
2. Preis Elena Daneva, Lana
Mountainbike
3. Preis Ewald Demetz, St. Ulrich
Luftwäscher VENTA
4. Preis Petra Pixner, Eppan
Gutschein für ein Wochenende
für 2 Personen
5. Preis Andrea Steger, Bruneck
Smartphone
6. Preis Josefine Gamper, Lana
Einkaufsgutschein PUR
7. Preis Rosmarie Klotz Hofer,
St. Leonhard in Passeier
Kaffeemaschine
Die weiteren Preisträger 8 bis 25:
Walter Egger, St. Pankraz/Ulten
Lucia Kostner Pizzinini, Abtei
Ida Gruber, Nals
Martha Schwarz, St. Walburg/Ulten
Annemarie Nussbaumer, Sarnthein
Josef Knoll, Tscherms
Luise Lantschner, Steinegg
Josef Kienzl, Hafling
Klaus Maierhofer, St. Ulrich/Gröden
Brigitte Marsoner, St. Walburg/Ulten
Marlene Malfertheiner, Schlanders
Samuel Ebner, Rodeneck
Herta Neuhäuserer, Olang
Marlies und Viktor Lechthaler, Mals
Elisabeth Hinteregger, Lüsen
Elisabeth Fischnaller, Villnöß
Maria Wellenzohn, Schlanders
Johanna Laner, Mühlen/Taufers
Wir danken an dieser Stelle
allen Sponsoren, die uns mit
Sachpreisen unterstützt haben.
Ein herzliches Vergelt's Gott!
8 LEBE 138/2018
Familienfeschtl
im Park
„Haus des Lebens”
LEBE 138/2018
9
Abtreibung
Das Abtreibungsgesetz Nr. 194
vom 22.Mai 1978
Dr. Hermann Zagler
Nach so langer Zeit ist es angebracht,
sich über Inhalt
und Auswirkungen dieses
Gesetzes und dessen Vorgeschichte
Gedanken zu machen.
Wer sich mit dem Thema befasst, weiß,
dass dieses Gesetz in einer Zeit höchster
politischer Spannungen in Italien
entstanden ist, die in der Ermordung
von Aldo Moro am 9. Mai desselben
Jahres gipfelten. Außerdem wurde am
10. Juli 1976 auf dem Fabriksgelände
der Firma Icmesa Meda/Seveso die
giftige Substanz “Dioxin TCDD” in die
Atmosphäre ausgestoßen und das
Gerücht verbreitet, dass diese den
Föten der Schwangeren Schäden
verursache.
Prof. Candiani, während der damaligen
Ereignisse Primar der Geburtshilfe
der Klinik Mangiagalli, hatte die
Abtreibungen an den Frauen von
Seveso organisiert und mit sichtlicher
Ergriffenheit ausgeführt. Nachdem er
diesen Vorfall als den traurigsten seines
Lebens bezeichnete, als einen so sehr
seiner Berufung widersprechenden, erklärte
er bezüglich Seveso: „Nach einer
langen und schmerzlichen Überlegung,
habe ich die Verantwortung übernommen,
33 Ansuchen von abtreibungswilligen
Frauen zuzustimmen, die damals
von pittoresken Gestalten beeinflusst
waren und die zur Abtreibung mit unheilvollen
Warnungen anspornten. Wie
bekannt, war nach der Kontrolle kein
empfangenes, freiwillig abgetriebenes
,Produktʼ von den angeblichen, teratogenen
Auswirkungen des Dioxins
befallen”.
Hier der Wortlaut des Art. 4 des besagten
Gesetzes: „Die Frau, welche
Umstände beklagt, die für die
Fortsetzung der Schwangerschaft, die
Geburt oder die Mutterschaft eine ernste
Gefahr für ihre körperliche oder psychische
Gesundheit darstellen, und dies
in Bezug auf ihren Gesundheitszustand,
ihrer wirtschaftlichen oder sozialen
oder familiären Verhältnisse, oder wegen
der Vermutung von Anomalien
oder Missbildungen der Leibesfrucht,
wendet sich für die freiwillige
Unterbrechung der Schwangerschaft in
den ersten 90 Tagen an eine gemäß Art.
2 Buchstabe 2) des Gesetzes vom 29.
Juli 1978, Nr. 405 errichtete öffentliche
Beratungsstelle oder an eine hierzu von
der Region ermächtigte Einrichtung des
öffentlichen Gesundheitsdienstes oder
an ihren Vertrauensarzt.” Es reichen soziale
oder familiäre oder auch nur wirtschaftliche
Gründe aus, die Abtreibung
zu verlangen. Es muss lediglich eine
Bedenkzeit von 7 Tagen eingehalten
werden.
Von einem italienischsprachigen Medium
wurde die Nachricht verbreitet,
dass sich das italienische Abtreibungsgesetz
194/78 ‘bewährt hat und zu
den weltweit besten zählt”. Eine solche
Aussage ist von Unkenntnis des wahren
Sachverhaltes geprägt, abgesehen
davon, dass die legalisierte Tötung von
Embryo in der 12. Schwangerschaftswoche
menschlichen Individuen (Embryos
sind als solche vom Comitato nazionale
di bioetica 1996, 2003 u. 2005 wissenschaftlich
bestätigt) nicht gerechtfertigt
ist, das Gesetz 194/78 in Wirklichkeit
inkohärent, ja sogar widersprüchlich ist
(z.B. Art. 2 vs. 4 u. 5b). Während der Art. 2
die Institutionen auffordert, alles zu unternehmen,
die Abtreibung zu verhindern,
erteilt der Art. 4 der Schwangeren
volle Freiheit zur Abtreibung!
Das US-Institute Guttmacher, das in
diesem Artikel genannt wird, berücksichtigt
nicht alle Gegebenheiten, wenn
es behauptet, die Abtreibungszahlen
nehmen in Ländern ab, in denen die
legalisierte Abtreibung gestattet ist, im
Unterschied zu Ländern, wo die legalisierte
Abtreibung nicht vorgesehen
ist. In Wirklichkeit stellen wir in den
Ländern der legalisierten Abtreibung
einen hohen Anstieg der sogenannten
‘Not-Empfängnisverhütungsmittel’
fest, die größtenteils abtreibende
Wirkung haben, und nicht zuletzt die
Abtreibungspille RU-486, die auch online
beschafft werden kann.
Eine solche ausufernde Entwicklung
kann der Staat nicht mehr kontrollieren,
weshalb dieses Gesetz längst
neu gestaltet und reformiert werden
müsste, denn in der Zwischenzeit hat
sich auch die Pharmaindustrie weiter
entwickelt. Gemäß einem Bericht
des Gesundheitsministeriums beläuft
sich die ISTAT-Schätzung der illegalen
Abtreibungen für 2016 noch immer
auf eine Zahl zwischen 10 bis
13 Tausend (Zeitschrift NOI Februar
2018), die das Gesetzt 194 offensichtlich
nicht imstande war, zu verhindern.
Leider fördert die Verbreitung der
Empfängnisverhütungsmittel die Flucht
aus der Beziehungsverantwortung, die
Vergegenständlichung der Person, die
Banalisierung und Instrumentalisierung
des Sexualaktes. Besonders unter
Jugendlichen besteht eine weite
Verbreitung von Methoden der
Empfängnisverhütung, die von außen
vermittelt werden oder schwangerschaftsverhindernd
sind, außer dass
auch die Abtreibung zur Anwendung
kommt.
Hier einige Zahlen aus dem Jahr
2016 für Italien: 84.926 legalisierte
Abtreibungen, 59.423 davon betreffen
italienische Frauen; 57,8% ledig;
43,9% kinderlos; 7.796 in Italien
2012 verkaufte Packungen Ella One
(Pille der 5 Tage danach) und im Jahr
2016 waren es bereits 189.589: Diese
Daten wurden von der Zeitschrift NOI
Februar 2018 veröffentlicht. Vergessen
wir nicht, dass jede Abtreibung und
Empfängnisverhütung die Kette weiterer
Generationen ver hin dert.
Hinsichtlich der Verweigerung der
Abtreibung aus Gewissensgründen
kann man den ISTAT-Daten entnehmen,
dass in den Regionen mit höheren
Abtreibungszahlen auch die Anzahl des
abtreibungsverweigernden Personals
höher ist (Nord-Italien), was die These in
Abrede stellt, dass diese angeblich verlängerte
Wartezeiten verursachen, weshalb
die EU offenbar nicht korrekt informiert
ist, da sie diesen Umstand beanstandet.
Man kann strukturelle Mängel
10 LEBE 138/2018
Abtreibung
an Spitälern nicht dem gewissensverweigernden
Personal anlasten. Außerdem
dürfen die Gewissensverweigerer
nicht beschuldigt, sondern müssen
verteidigt werden, denn sie sind
durch die Allgemeine Erklärung
der Menschenrechte (Art. 18), dem
Internationalen Pakt über bürgerliche
und politische Rechte, die Europäische
Menschenrechtskonvention, den
Grundfreiheiten der italienischen
Verfassung (Art. 9), außer dem Eid
des Hippokrates, den der Arzt leistet,
geschützt.
Ein kurzer Hinweis auf die ‘Qualität’ des
Gesetzes 194. In Deutschland sieht das
Strafgesetzbuch unter § 219 im Falle
einer Schwangeren in einer Not- und
Konfliktlage vor: „Die Beratung hat nach
dem Schwangerschaftskonfliktgesetz
durch eine anerkannte Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle
zu erfolgen.
(...) Der Arzt, der den Abbruch
der Schwangerschaft vornimmt, ist als
Berater ausgeschlossen.“ Leider sieht
das italienische Gesetz 194 diese wichtige
Bedingung nicht vor!
Auch die Rolle des Vaters des Kindes
im Falle einer Abtreibung wird nicht
berücksichtigt, weil diese Entscheidung
im Gesetz 194 nur der Frau zusteht.
Prof. Antonello Vanni (Buch “Er und
die Abtreibung. Reise in das männliche
Herz”) hält fest: 4 Männer von
10 leiden unter posttraumatischer
Belastungsstörung chronischer Art, die
durchschnittlich innerhalb der ersten
15 Jahre nach der Abtreibung auftritt;
auf 100 Männern mit dieser Störung
haben 88% Depressionen, 82% starke
Schuldgefühle, 77% aggressive
Störungen, 64% Angstzustände, 68%
Selbstisolierung und Ausgrenzung,
38% Interesselosigkeit und Mangel
an Lebensmotivation, 40% sexuelle
Störungen u.a.
Frauen, die eine freiwillige Abtreibung
durchgemacht haben, müssen traumatische
Folgen ertragen, und das
Gesetz 194 befasst sich überhaupt nicht
mit diesem Umstand, der selbst von
Psychologen als das Post-Abtreibungs-
Syndrom bezeichnet wird, das auch
dramatische Störungen der betreffenden
Frauen verursachen kann.
„Camion vela” in Bozen und in Meran
40 JAHRE ABTREIBUNG IN ITALIEN –
WOCHE DES LEBENS
In der Woche des Lebens vom 21. bis 26. Mai haben in
zahlreichen Provinzen Italiens Werbe-Autos mit verschiedenen
Aufschriften daran erinnert, dass in diesem Land
seit 40 Jahren mit dem Gesetz 194 Abtreibung legal ist.
Auch in Südtirol tourte das Werbe-Auto mit einem deutschsprachigen
und einem italienischsprachigen Plakat die
ganze Woche abwechselnd durch verschiedene Orte und
Städte oder blieb am Straßenrand stehen.
LEBE 138/2018
11
Abtreibung
40 Jahre gesetzlich
erlaubte Abtreibung
in Italien
Vor 40 Jahren wurde in Italien Aldo Moro von der
Terrororganisation Rote Brigaden entführt und ermordet.
Während seiner Geiselhaft wurde das Abtreibungsgesetz
legalisiert. Wer trägt die Verantwortung dafür?
Die Aufmerksamkeit aller
Medien in Italien konzentrierte
sich im März auf den 40.
Jahrestag der Entführung von Aldo
Moro. Am 16. März 1978 wurde der
christdemokratische Politiker in einem
Hinterhalt in der Via Fani in Rom von
den Roten Brigaden als Geisel genommen
und seine fünf Leibwächter ermordet.
Am 9. Mai wurde seine Leiche nach
55 Tagen Geiselhaft tot, von mehreren
Kugeln getroffen, im Kofferraum eines
Autos in der Via Caetani gefunden.
Niemand hat jedoch bisher daran erinnert,
dass im selben Frühling 1978 vom
Italienischen Parlament das berüchtigte
Abtreibungsgesetz Nr. 194 debattiert
und beschlossen wurde, das seither
mindestens sechs Millionen Opfer in
Italien gefordert hat.
Aldo Moro, der damalige
Parteivorsitzende der Christdemokraten
(Democrazia Cristiana, DC), war es, der
„im Parteivorstand 1976 die Meinung
geäußert hatte, dass diese Probleme,
um die Zusammenarbeit mit anderen
Volksparteien nicht zu verhindern
(konkret mit der Sozialistischen Partei
und der Kommunistischen Partei), eine
Frage des Gewissens bleiben sollten.“
Diese Haltung von Moro bewog die
Christdemokraten, sich in den 70er
Jahren nicht dem Kampf gegen die
Abtreibung anzuschließen.
Aldo Moro war der Stratege des
„Historischen Kompromisses“ mit der
Kommunistischen Partei von Enrico
Berlinguer. Das Abkommen sah vor,
dass die Christdemokraten sich in
Sachen Abtreibung eines Engagements
zu enthalten hatten. Während
Moros Gefangenschaft wurde das
Abtreibungsgesetz 194 am 15. April
1978 von der Abgeordnetenkammer
des Parlaments mit 308 gegen 275
Stimmen beschlossen. La Repubblica
schrieb dazu am 15. Mai 1998:
„Eine äußerst knappe Mehrheit aus
Kommunisten, Sozialisten, Liberalen,
Sozialdemokraten, Republikanern und
www.katholisches.info
unabhängigen Linken, verstärkt – wie
man hört – von einem kleinen Trupp
von Christdemokraten, die damit eine
Volksabstimmung verhindert hätten.“
Christdemokraten setzen
Gesetz in Kraft
Im Senat wurde der Gesetzentwurf am
18. Mai mit 160 gegen 148 Stimmen
angenommen. Erneut gaben abtrünnige
Christdemokraten den Ausschlag.
Im Amtsblatt vom 22. Mai 1978 wurde
das Staatsgesetz Nr. 194, das
die Tötung ungeborener Kinder erlaubt,
mit den dafür notwendigen
Unterschriften der verfassungsmäßigen
Amtsträger veröffentlicht, die
ausnahmslos Christdemokraten waren:
Staatspräsident Giovanni Leone,
Ministerpräsident Giulio Andreotti und
die Minister Tina Anselmi, Francesco
Bonifacio, Tommaso Morlino und
Filippo Maria Pandolfi. Allesamt
Christdemokraten.
Die römische Jesuitenzeitschrift La
Civiltà Cattolica schrieb am 20. Mai
1978, zwei Tage vor Inkrafttreten des
Abtreibungsgesetzes, im Leitartikel:
„Gewiss, das schreckliche und erschütternde
Schicksal des Abg. Moro und
die gnadenlose Tötung seiner Eskorte
haben die Aufmerksamkeit aller auf so
starke Weise auf sich gezogen, dass die
anderen Probleme in die zweite Reihe
zurückgetreten sind. Wenn man aber
tiefer geht, wird klar, dass die definitive
Zustimmung zur Legalisierung der
Abtreibung, die in diesen Tagen erfolgt,
sowohl generell als auch, was die nicht
unmittelbare, sondern fernere Zukunft
unseres Landes betrifft, schwerwiegender
ist, als die Ereignisse vom 16. März
in der Via Fani. Im Parlament wurde erstmals
in der Geschichte unseres Landes
der Grundsatz des Lebensrechtes angegriffen,
das fundamentale Prinzip,
auf dem nicht nur das gesamte soziale
Leben, sondern auch die gesamte
Rechtsordnung beruht“.
Kalender-
Fotos
gesucht!
Wir suchen für
den KALENDER
2019 wieder
schöne
Kinderfotos !!
Unser Kalender
steht oder fällt
mit den Fotos,
die ihr uns zur
Verfügung
stellt. Er ist gerade
deshalb so beliebt, weil er aufgrund
der eingesandten Fotos authentisch
und einzigartig ist.
Leider hatten wir in den
vergangenen Jahren damit zu
kämpfen, dass wir aufgrund
ungenügender Qualität viele Fotos
nicht verwenden konnten, obwohl
sie uns vom Motiv und von der
Ausstrahlung her sehr gut gefallen
hätten!
Deshalb möchten wir euch hier ein
paar Richtlinien mitgeben:
• Wenn möglich, Fotos mit einer
Kamera aufnehmen, da die
Qualität meist besser ist.
• Mit dem Handy gemachte Fotos
müssen unbedingt mit der
besten Auflösung übermittelt
werden.
• Bevorzugt werden Fotos im
Querformat, da die Form des
Kalenders dies vorgibt.
• Bitte immer die beste Qualität
der Fotos mailen, bzw. darauf
hinweisen, dass die Fotos bei
Bedarf auch in besserer Qualität
zu haben sind. Es gibt im Internet
auch versch. Programme, um
mehrere Fotos online ohne
Qualitätsverlust zu versenden.
• Es ist besser, mehrere Fotos
einzusenden, als ein Einziges,
da wir dann die Möglichkeit der
Auswahl haben.
Wir hoffen natürlich, auch mit
diesen Richtlinien genügend
Fotos für den Kalender 2019
zu bekommen und bedanken
uns schon im Voraus für eure
Einsendungen!! Das LEBE-Team
Einsendungen bis 30.8.2018 an:
lebe@aruba.it
12 LEBE 138/2018
Abtreibung
Das Leben ist heilig –
Schluss mit Abtreibung!!!
Verteidigen wir das Leben
und die Hoffnung wächst!
Hast du gewusst dass:
• in Italien in den vergangenen 40 Jahren über 6.000.000
(6 Millionen) Kinder abgetrieben, also im Mutterleib getötet wurden?
(offizielle ASTAT-Zahlen, ohne die chemischen Abtreibungen
zu berücksichtigen: Pille danach, RU486, Pille, Spirale, …)?
•
dies in Italien im Schnitt über 150.000 Abtreibungen jährlich sind,
also ca. 13.000 monatlich, knapp 600 täglich (bei 23 Arbeitstagen),
stündlich 75 Abtreibungen (bei täglich 8 Arbeitsstunden)?
• es sich dabei nicht um Nummern, sondern um Menschen handelt?
•
tausende Paare um ein Adoptionskind ansuchen (national
oder international), was mit gewaltigen Spesen für diese Eltern
verbunden ist?
• in Italien bei Frauen die niedrigste Geburtenrate in der Welt festgestellt
wird?
• unsere Kinder alle diese demografischen, sozialen und wirtschaftlichen
Probleme zu lösen haben werden?
• in Italien mit 18 Jahren gewählt werden darf, aber mit 13 Jahren
ohne Wissen der Eltern (Vormundschaft - Art.12, Gesetz 194/78)
abgetrieben werden darf?
• jedoch ein Minderjähriger für ein Piercing oder zur Eröffnung eines
Bankkontos die Unterschrift beider Eltern braucht?
• der Vater eines Kindes das abgetrieben werden soll, kein Recht hat,
das Leben des eigenen Kindes zu schützen, weil das letzte Wort
immer die Mutter hat, aber in ihrer Situation und Entscheidung in
der Regel allein gelassen wird?
• die Tötung des eigenen Kindes für die Mutter kostenlos erfolgt,
für uns Steuerzahler aber Kosten von ca. 2.000 € entstehen (ohne
Folgekosten)?
• eine Schwangerschaft, also ein Kind, keine Krankheit ist, sondern
ein Geschenk und ein Mehrwert für die ganze Gesellschaft?
• trotz Legalisierung der Abtreibung (Gesetz 194/78) in Italien jährlich
laut Gesundheitsministerium zusätzlich weitere 12.000 illegale
Abtreibungen durchgeführt werden? Das bedeutet, dass dieses
Gesetz nicht imstande war (wie angekündigt) diese Plage auszurotten,
sondern Unrecht per Gesetz gutgeschrieben wurde.
• bei einer Abtreibung nicht nur ein ungeborener Mensch getötet
wird, sondern meist auch die Mutter physisch und psychisch verletzt
wird und dann ein Leben lang darunter zu leiden hat?
• nach einer Abtreibung auch alle nachfolgenden Generationen
fehlen?
Embryo in der
6. Schwangerschaftswoche
EINE NATION,
DIE DIE EIGENEN
KINDER TÖTET,
IST EIN LAND
OHNE HOFFNUNG!!!
(Johannes Paul II)
Embryo in der
8. Schwangerschaftswoche
LEBE 138/2018
13
Lebensschutz
»Wir alle
sind Alfie
Evans«
Marsch von münchen nach salzburg
13. – 18. August 2018
Aaa
Aaa
Susanne Wenzel,
Pressesprecherin der
Christdemokraten
für das Leben
www.kath.net
Alfie Evans ist am Samstag 28.
April gestorben. Sein Schicksal
hatte international Entsetzen
und Mitgefühl geweckt. Der knapp
zweijährige Junge litt an einem irreversiblen
Abbau des Nervengewebes.
Alfies Eltern kämpften vor Gericht darum,
ihn für eine weitere Behandlung
nach Italien fliegen zu dürfen.
Das Oberste Gericht des Vereinigten
Königreichs verfügte jedoch nach
einem Rechtsstreit zwischen der
behandelnden Liverpooler Alder-
Hey-Kinderklinik und den Eltern den
Abbruch der Behandlungen. Der Junge
sei austherapiert und am besten im
Krankenhaus aufgehoben.
Nachdem am Montag 23. April die
Sauerstoffversorgung gegen den
Willen der Eltern abgestellt wurde, atmete
der Junge selbstständig weiter –
und wurde später wieder mit Sauerstoff,
Flüssigkeit und Nahrung versorgt. Ein
britisches Berufungsgericht bestätigte
am Mittwoch noch einmal das Verbot
einer Verlegung des Kindes in die
Vatikanklinik.
Für das Alder Hey Kinderkrankenhaus
und Richter Hayden hat sich das
Drama um Alfie Evans offensichtlich
zu einem Machtkampf entwickelt. Am
Ende stand augenscheinlich die Frage,
wer sich durchsetzt und ob man sich
durch Proteste beeinflussen lässt.
Das Problem: Es ging dabei um ein
Menschenleben.
Alle, die die Entscheidung des
Gerichtes als einwandfrei und richtig,
gar in "Alfie Evans' bestem Interesse"
sehen, sollten sich bewusst machen,
dass dieser einzigartige Fall nicht einzigartig
bleiben wird. Hier hat ein
Gericht die Entscheidungsbefugnis
der Eltern über das Wohl ihres Kindes
der Entscheidungsbefugnis eines
Krankenhauses untergeordnet. Für Alfie
ging von seinen Eltern keine Gefahr aus.
Ihnen faktisch die Fürsorge für ihr Kind
Abtreibung Geschichte machen.
Bei jeder Abtreibung stirbt ein Kind, das die Chance auf ein erfülltes Leben
gehabt hätte. Wir wollen, dass Mütter die Unterstützung bekommen, die sie
brauchen und dass die vorgeburtlichen Kinder vor einer Abtreibung geschützt
werden. Um darauf aufmerksam zu machen, gehen wir zu Fuß von München
nach Salzburg. Unsere Gesellschaft muss wissen, dass Abtreibung keine Lösung
ist. Abtreibung muss der Vergangenheit angehören. Wir wollen, dass bei uns
kein Kind mehr durch Abtreibung sterben muss und keine Frau mehr dazu
gedrängt wird. Wir wollen Abtreibung Geschichte machen.
Kosten:
Der Marsch ist komplett kostenlos. Wir bitten um Spenden für die Finanzierung
(freiwilliger Unkostenbeitrag pro Teilnehmer €100,-). Man kann auch tageweise
(mit entsprechenden freiwilligen Beitrag) mitgehen.
Für Verpflegung ist gesorgt. Das Gepäck wird während des Marsches
mittransportiert. Unbedingt mitnehmen: gutes Schuhwerk, Schlafsack und
Isomatte.
Anmeldung und Infos:
Anmeldung bis zum 27. Juli 2018 bei Bewegung für das Leben – Südtirol
Tel. 0473 237 338 E-Mail: bfl@aruba.it
zu entziehen, war also nicht notwendig.
Vor Monaten wollten die Eltern ihren
Jungen nach Hause holen. Das wurde
ihnen verwehrt. Dann änderte sich die
Linie und Alfie sollte nicht mehr länger
behandelt werden im Krankenhaus. Die
Diagnose seiner Erkrankung wurde bis
heute von den Ärzten nicht hieb- und
stichfest geklärt. Ausdiagnostiziert
schien er nicht zu sein.
Wir alle sind Alfie Evans. Denn was hier
passiert ist, geht uns alle an, betrifft jeden
von uns, nicht "die anderen". Es hat
sich hier eine Mentalität gezeigt, die wir
knapp unter der Oberfläche lange gesehen
haben, die hin und wieder auch
schon teilweise auftauchte. Doch jetzt
schwimmt sie für alle sichtbar durch die
Fluten: Die Frage nach wertem und unwertem
Leben, nach lohnendem oder
nicht lohnendem Einsatz für Leben
und letztlich die Auslieferung der
Schwächsten an die Stärkeren.
Das macht Angst. Es macht traurig.
Das Leben eines Menschen ist heilig
von der Empfängnis bis zu seinem natürlichen
Ende. So hat es der Hl. Papst
Johannes Paul II. in seiner Enzyklika
"Evangelium Vitae" hineingeschrieben.
Und wir sind alle aufgefordert, uns dafür
einzusetzen.
14 LEBE 138/2018
Lebensschutz
UNO: USA und
afrika verhindern
Abtreibungs resolution
Die deutsch-französisch geführte
„europäische Koalition“ scheiterte mit dem
Versuch, die Abtreibung in der Migrations-
Resolution der UNO zu verankern.
Mehrere westliche EU-
Mitgliedsstaaten versuchten
die Resolution unter
allen Umständen im Sinne der
Abtreibungslobby durchzusetzen. Sie
versuchten dabei in Sachen Abtreibung
und Migration die Souveränität der
Staaten aufzuheben. Konkret war eine
Souveränitätseinschränkung geplant,
indem nationalstaatliche Regelungen
ausgeschlossen werden sollten.
Die deutsch-französisch dominierten
EU-Staaten sind jedoch am Widerstand
der von Präsident
Donald Trump geführten
US-Regierung
und dem geschlossenen
Widerstand einer
Gruppe afrikanischer
Staaten gescheitert.
Der Konflikt wurde
auf der 51.
Sitzungsperiode der
UN-Kommission für Bevölkerung und
Entwicklung (UN Commission on
Population and Development, CPD)
ausgetragen. Das Gremium wurde 1994
als Unterorganisation des Wirtschaftsund
Sozialrates der Vereinten Nationen
(ECOSOC) geschaffen. Die 51.
Sitzungsperiode tagte vom 9.-13. April
am UNO-Hauptsitz in New York zum
Thema: Sustainable cities, human mobility
and international migration.
Bei der letzten Sitzung sollte die
Schlussresolution der Sitzungsperiode
verabschiedet werden. Die im Text
enthaltenen Verweise auf die „sexuelle
und reproduktive Gesundheit“
stießen jedoch auf die Ablehnung der
Vertreter der USA und Afrikas. Seit
den 90er Jahren versuchen westliche
Regierungen ihre Abtreibungsagenda
in alle möglichen und unmöglichen
UNO-Dokumente
schwanger? ratlos?
wir helfen!
339 825 5847
auch nach einer
Abtreibung
Giuseppe Nardi,
www.katholisches.info
hineinzuschreiben,
um vollendete Tatsachen zu schaffen
und ein „Recht“ auf Abtreibung zu
verankern.
„‚reproduktive Gesundheit‘
meint Abtreibung“
Der US-Vertreter hatte die Absichten
entlarvt, indem er aufzeigte, dass sich
hinter den verschleiernden Begriffen
„reproduktive Sexualität“ und „reproduktive
Gesundheit“ in Wirklichkeit das
hässliche Gesicht der
Abtreibung verbirgt.
Die Folgen dieser
Abtreibungspolitik
zeigen sich an den absterbenden
westeuropäischen
Völkern.
Die „europäische
Koalition“ will ihre
Abtreibungsagenda
aber auch nach der
Abstimmungsniederlage nicht aufgeben.
Ihre Vertreter kündigten an, baldmöglichst,
einen neuen Vorschlag vorlegen
zu wollen.
Es besteht kein Zweifel, dass damit
der nächste Anlauf unternommen
werden soll, die Abtreibung nicht nur
in die Menschenrechte, sondern in
das Völkerrecht zu reklamieren. Der
Massenmord an ungeborenen Kindern
soll zum Zwang für die Welt werden.
Die Souveränität der Staaten soll aufgehoben
und Kritik am Kindermord geknebelt
werden.
Das sind die „europäischen Werte“,
die westeuropäische Politiker im
Zusammenhang mit der Förderung
der EU und als „Antwort“ auf den islamischen
Terrorismus beschwören.
Empfehlenswerte Links:
Lebensschutz
www.mpv.org - Movimento per la vita - Italien
www.youthforlife.net - Jugend für das Leben
www.youthforlife.de - Jugend für das Leben
www.aerzteaktion.eu - Europäische Ärzteaktion
www.cdl-online.de - Christdemokraten f. d. Leben
www.pro-leben.de
www.kostbare-kinder.de
www.lebensrecht-gemeinschaften.de
www.embryonenoffensive.de
www.lichtzeichen.org - Schönstattbewegung
www.tim-lebt.de - Tim überlebt Abtreibung
www.vaterhaus.de - Initiative für Leben & Familie
www.tclrg.de - Treffen christlicher Lebensrechtsgr.
www.alfa-ev.de - Aktion Lebensrecht für Alle
www.aktion-leben.de
www.ja-zum-leben.de - Stiftung ja zum Leben
www.human-life.ch - Human Life International
www.privatsache.ch
www.prolife.ch
www.stiftung-shmk.ch - Hilfe für Mütter in Not
www.hli.at - Human Life International
www.meinbaby.info
www.epld.org - Europ. Ärztevereinigung Lebensrecht
Schwangerschaftskonflikte - Beratung
www.lichtblicke.it
www.birke-ev.de
www.profemina.org
www.vital.de
Hilfe nach Abtreibung
www.rahel-ev.de
www. rachels-weinberg.de
www.abtreibung-was-dann.at
Familie und Erziehung
www.vfe-schweiz.ch
www.derguteweg.at - Ehe, Sexualität, Leben
www.6und7.net - Pubertät, Liebe, Sexualität
www.sexualerzieung.at - Von Eltern für Eltern
www.prinzipien-sexualpädagogik.org
www.leib-bindung-identität.org
www.ehefamiliebuch.at
www.safersurfing.eu - Internet
www.sonneimhaus.at
Natürliche Empfängnisregelung
www.iner.org
News aus der katholischen Welt
www.zenit.org - Welt von Rom aus gesehen
www.kath.net - Katholische Nachrichten
www.stjosef.at - Adresse für alle kirch. Dokumente
www.familie.kirchen.net - Referat für Ehe & Familie
www.youmagazin.com - Kath. Jugendmagazin
www.vision2000.at - Vision 2000
www.k-tv.at - Kephas Fernsehen
www.ewtn.de - Eternal World Television
www.katholisches.info
Katholische Bildung
www.teenstar.bz.it - www.teenstar.at
www.vatican.va
www.christliche familie.at
www.hauskirche.at - Bewegung Hauskirche
www.bistum.chur.ch - Fragen zu Ehe und Familie
www.katechisten.org - Katechistenausbildung
www.loretto.at - Jugendgebetskreis
www.vaticanfriends.com
www.generation-benedikt.de
www.familienorientierung.at
www.familieunderziehung.ch
www.wahreliebewartet.de www.christa-meves.de
www.imabe.org
www.vkdl.de
www.kinderreich.at www.kathtreff.org
LEBE 138/2018
15
Abtreibung
»Weigerung aus Gewissensgründen
unantastbar«
Kryokonservierung
(Einfrieren) menschlicher
Geschlechtszellen
Roberto Colombo,NOI-famiglia e vita
Übersetzung: Dr. Hermann Zagler
Der Weltärztebund (WMA) hat
kürzlich auf Anregung der
Arbeitsgruppe für Abtreibung
(WGAP) ein neues Projekt über
die Einführung neuer Standards in
Ausarbeitung, um die Weigerung aus
Gewissensgründen bei Abtreibung
und Euthanasie einzuschränken. Das
soll durch einen irreführenden Sprachgebrauch,
Druck auf Ärzte, Beeinträchtigung
nationaler Regeln, juridische
Aktionen, erreicht werden.
Hinsichtlich Abtreibung strebt man eine
Revision der Osloer Erklärung von 2006
über die therapeutische Abtreibung an.
Der Vorschlag läuft darauf hinaus, dass
die WGAP vorschlägt, die abtreibungswillige
Frau zu abtreibungswilligen
Ärzten zu schicken, aber von gewissensverweigernden
Ärzten, unter bestimmten
Umständen, eine sichere Abtreibung
zu gewährleisten. Verworfen wird auch
die Unterscheidung zwischen therapeutischer
und freiwilliger Abtreibung,
als auch ein eventueller prekärer
Gesundheitszustand der Schwangeren.
Ferner sei die Abtreibungspille RU 486
auch vom Verweigerer zu verschreiben,
wenn die Frau keinen anderen Zugang
hat. (AdÜ: nach ital. ges. Vorschrift kann
diese Pille nur vom Arzt verschrieben
werden, tatsächlich ist aber diese Pille
online für alle zugänglich). Die ursprüngliche
Erklärung spricht vom „ungeborenen
Kind“, diese Erklärung aber
nur vom „Fötus“.
Hinsichtlich Euthanasie haben Kanada
und die Niederlande Änderungen der
Empfehlungen 8 u. 9 vorgeschlagen u.
zwar, die WMA ist gegen Euthanasie
oder Tötung auf Wunsch seitens des
Arztes. Wo aber diese Praxis legal
vorgesehen ist, dürfen Ärzte ohne legale
Folgen diese durchführen. Kein
Arzt darf zu Euthanasie oder Tötung
auf Verlangen gezwungen werden,
auch nicht dazu, den Patienten an einen
anderen Arzt zu verweisen. Bei
legalisierter Euthanasie oder Tötung
auf Verlangen müssen den Patienten
„alle Mechanismen garantiert werden“,
die die „Voraussetzungen erfüllen“.
Kanada und die Niederlande sind die
Länder mit den liberalsten Gesetzen in
Sachen Euthanasie. Die betreffenden
John Lee, NOI-famiglia e vita
Übersetzung aus dem Italienischen:
Dr. Hermann Zagler
Ärzte befinden sich in einer ethischen,
moralischen u. religiösen Zwickmühle,
weil sie den Patienten an einen willigen
Arzt weiterreichen müssten. Das stellt
ein großes Problem dar, denn der Arzt
müsste zwischen Gewissen u. Erlaubnis
entscheiden, die Patienten weiter zu
betreuen.
Hier ist die Absicht klar, die Schwelle
der Euthanasie auf ein niederes und
schwammiges Niveau zu setzen u. dabei
auch noch die Menschenrechte
zu verletzen. Als einziges juridisches
Kriterium wird herangezogen, dass sich
der Patient in einem „argen, nicht wieder
gut zu machendem Zustand“ befindet.
Dass der Patient leide, ist eine absolut
subjektive Beurteilung.
Alle, die sich mit dem Thema Euthanasie
befasst haben, wissen, dass, wenn diese
einmal erlaubt ist, können keine
Grenzen mehr gesetzt werden, denn es
werden viele Fragen aufgeworfen, wie
der Schutz der ‚verletzbaren‘ Patienten,
z.B. bei minderjährigen Behinderten,
isolierten Personen mit mentalen oder
dementen Krankheiten usw. Der Schutz
aus Gewissensgründen ist absolut unzureichend,
weil bereits eine Lawine
der Abtreibungsbefürworter losgetreten
wurde und diese nun auf eine
liberale Handhabung der Euthanasie
übergreift. Man sieht, dass der Schutz
aus Gewissensgründen schmilzt, wenn
eine vorherrschende Meinung von
Ärzten überhand nimmt, die ein nachlässiges
Verhalten akzeptiert. Sollte der
Weltärztebund WMA eine Änderung
der bisherigen Einstellung annehmen,
würde das auf nationalen Ebenen hinsichtlich
der Gewissensverweigerung
Folgen haben und somit den Druck auf
die Ärzte erhöhen, da sie schlussendlich
politische Vorgaben einzuhalten
haben. Damit wären sie angehalten,
die eigenen Patienten im Falle von
Abtreibung und Euthanasie anderen
Ärzten weiterzureichen, um disziplinären
Maßnahmen auszuweichen.
Eine ethische Drohung gegenüber
Ärzten, gespickt mit einer
Zweideutigkeit, was das Leben betrifft,
wird irreparable Schäden in der ärztlichen
Praxis anrichten, die sich auf die
ärztlichen Normen auswirken werden.
Vor kurzem hat eine angloamerikanische
For schergruppe
ein Forschungsergebnis
herausgebracht, angeführt
von Evelyn Telfer, die im Labor
Eizellen züchteten und reifen ließen.
Diese wurden aus Urkeimzellen
gewonnen, die in unilaminaren
Follikeln enthalten sind, aus kortikaler
Gebärmutterbiopsie stammen
und von zehn Frauen während eines
Wunschkaiserschnittes entnommen
wurden, nachdem diese ihre
Zustimmung für Forschungszwecke
gegeben haben. Bisher wurde bei
der menschlichen Spezies nur eine
Züchtung, angefangen bei multilaminaren
Follikeln möglich (im fortgeschrittenen
Entwicklungsstadium),
während bei der Maus der gesamte
Entwicklungsprozess bereits in-vitro
verwirklicht war.
Obwohl die Züchtung und
Reifung in-vitro von menschlichen
Geschlechtszellen an sich nicht unerlaubt
ist (es handelt sich nicht
um Embryos, sondern um einzelne
menschliche Zellen), ist diese Art
Manipulation ethisch unannehmbar
und von der Kirche negativ beurteilt
worden, da in Wirklichkeit und
formell eine Praxis der Herstellung
in-vitro von menschlichen Embryos
angestrebt wird, vorsätzlich also
ohne Liebesakt des Ehepaares zwischen
Frau und Mann und daher
respektlos über Leben und Würde
des ungeborenen Kindes verfügt.
„Diesbezüglich ist klarzustellen, dass
die Kryokonservierung von Eizellen
im Zusammenhang mit dem Prozess
der künstlichen Befruchtung als
moralisch unannehmbar betrachtet
werden muss” (Dignitatis personae,
Nr. 20), weshalb aus demselben
Grund die Erzeugung im Labor
derselben Eizellen nicht erlaubt
ist. Ferner ziehen die Versuche der
Fertilisation Manipulierungen und
Beseitigung menschlicher Embryos
mit sich, lediglich erzeugt für einen
rein zweckmäßigen Gebrauch
zu Gunsten biotechnologischer
Wertung der Fortpflanzung, die
ethisch niemals gerechtfertigt sein
kann, weil sie eine sehr schwere
Verletzung der Menschenrechte des
Ungeborenen darstellen.
16 LEBE 138/2018
Abtreibung
Weniger Schwangerschaftsabbrüche
und Fehlgeburten in Südtirol
Wie das Südtiroler Landesinstitut für Statistik ASTAT mitteilt, wurden im vergangenen Jahr
516 freiwillige Schwangerschaftsabbrüche durchgeführt, 8,3 Prozent weniger als noch
2016. Die Abbruchziffer lag bei 4,5 je 1000 Frauen im gebärfähigen Alter (15-49 Jahre).
Ein Wert, der im Vergleich zum Jahr 1980, (7,1) deutlich zurückgegangen ist.
Auch liegt Südtirol unter dem nationalen Durchschnitt (6,5).
stol
Mehr als vier von zehn
betroffenen Frauen sind
Ausländerinnen
Wie die Experten des ASTAT berichten,
fallen die freiwilligen Schwangerschaftsabbrüche
der ausländischen
Frauen - vor allem aus Osteuropa - immer
stärker ins Gewicht. „Zum einen
steigt der Anteil der Ausländerinnen
an der Gesamtbevölkerung stetig an,
zum anderen neigen sie mehr als italienische
Staatsbürgerinnen dazu,
die Schwangerschaft abzubrechen“,
heißt es in der Studie. Im Vorjahr entfielen
42,1 Prozent aller freiwilligen
Schwangerschaftsabbrüche auf ausländische
Frauen, 2001 waren es noch 17
Prozent.
Die Frauen, die in Südtirol eine gesetzlich
erlaubte Abtreibung vornehmen
ließen, waren größtenteils ledig (58,1
Prozent). 34,7 Prozent waren verheiratet
und 7,2 Prozent getrennt, geschieden
oder verwitwet.
Der Großteil der Frauen, die sich im
Vorjahr für einen Schwanger schaftsabbruch
entschieden haben, waren
kinder los (40,9 Prozent), 20,5 Prozent
hatten bereits ein Kind und 38,6 Prozent
mehr als eines. Jede fünfte Befragte
gab an, bereits mindestens ein Mal eine
Schwangerschaft abgebrochen zu haben,
16,1 Prozent hatten zuvor mindestens
eine Fehlgeburt.
Der Anteil der Schwangerschafts abbrüche
bei Ausländerinnen, die schon
einmal abgetrieben haben, liegt dabei
höher als jener der Inländerinnen (23
gegenüber 16,4 Prozent).
Mehr als eine von zehn
Frauen ist älter als 40 Jahre!
Eine Auswertung der Daten nach
Altersklassen ergibt, dass Frauen im
Alter zwischen 25 und 34 Jahren am häufigsten
einen Schwangerschaftsabbruch
vornehmen lassen (42,1 Prozent). 13,8
Prozent der betroffenen Frauen sind
mindestens 40 Jahre alt, der Anteil der
unter 20- Jährigen liegt bei 7,8 Prozent.
Fast die Hälfte der Abtreibungen werden
zwischen der 9. und 10. Woche
durchgeführt, ein Viertel innerhalb der
8. Schwangerschaftswoche.
Aus dem Monitoring des Jahres 2017
über das Personal, das Schwangerschafts
abbrüche aus Gewissensgründen
verweigert, geht hervor, dass
85,2 Prozent der Gynäkologen, die in
Südtirols öffentlichen Krankenhäusern
und Privatkliniken arbeiten, keine
Abtreibungen vornehmen. Italienweit
liegt der Anteil der Verweigerer insgesamt
bei 70,9 Prozent (2016).
Absage an Praxis der Abtreibung
Papst Franziskus wirbt für Ehe und Familie
Vatican News
Mit deutlichen Worten hat sich
Papst Franziskus bei einer
Audienz für das Forum italienischer
Familienverbände im Vatikan am
Samstag, 16. Juni gegen Abtreibungen
aus medizinischer Indikation gewandt.
Die Empfehlung zur Abtreibung sei
oft die erste Reaktion auf die mögliche
Behinderung eines ungeborenen
Kindes, so der Papst. Diese Praxis sei
„Mord“ an unschuldigen Kindern, so
das Kirchenoberhaupt. Im vergangenen
Jahrhundert habe sich die ganze
Welt über die Euthanasie der Nazis
empört. „Heute machen wir dasselbe
mit weißen Handschuhen.“ Dass „viele
Ärzte“ zu Abtreibungen rieten – „viele
Ärzte, nicht alle“, präzisierte der Papst –
mache ihn traurig.
Zudem kritisierte der Papst die
Verwendung eines schwammigen
Begriffs von Familie. Ja, es
gebe Sternfamilien, Baumfamilien,
Tierfamilien. „Aber es gibt nur eine
Familie nach Gottes Bild, jene zwischen
Mann und Frau - und die Ehe ist ein
großartiges Sakrament.“
Umgekehrt gingen manche Menschen
eine Ehe ein wie ein Lotteriespiel:
„Wenn es klappt, klappt es, wenn es
nicht klappt, beenden wir die Sache
und beginnen eine neue.“ Er wisse,
dass ein Leben als Paar und als Familie
nicht leicht sei. Deswegen müsse man
die Vorbereitungen auf die Ehe verbessern
und den Paaren besser helfen. Es
brauche ein „Katechumenat für die Ehe“
ähnlich dem der Taufe, griff der Papst
hier einen eigenen Vorschlag wieder
auf, den er bereits vorgebracht hatte.
Aber auch die wirtschaftlichen und
politischen Rahmenbedingungen
für Familien müssten besser werden,
fuhr der Papst fort. Ehe und Familie
seien heute durch hohe Lebenskosten
und Arbeitslosigkeit oder durch
„die Sklaverei einer ungerechten
Arbeitsweise“ bedroht – etwa wenn allzu
lange Arbeitszeiten keine Zeit mehr
für das Familienleben ließen. Papst
Franziskus unterstrich in seiner Rede die
Bedeutung des kindlichen Spiels, der
Freizeit, der Kindererziehung und des
Austausches zwischen verschiedenen
Generationen.
Paare sollten sich in der Ehe um Respekt
voreinander und Geduld miteinander
bemühen, empfahl der Papst weiter.
Ehe und Familienleben seien „ein
schönes Abenteuer“, bedeuteten aber
auch, Opfer zu bringen. Die Liebe sei
wie ein Handwerk, das es täglich neu
zu verrichten gelte. Wenn Fehler begangen
worden seien, dürfe man den
Partner nicht zu lange auf eine Bitte um
Entschuldigung warten lassen.
LEBE 138/2018
17
Presse-splitter
EU beschließt Gender-Sexualkunde an Schulen zu verankern
Das EU-Parlament hat ein Problem mit der Familie. Dies wurde in einer jüngsten Entschließung
mehr als offenkundig. Die Verhandlung zu den Grundrechten in der EU geriet zur Lehrstunde,
wie eine politische Funktionskaste verbriefte Bürgerrechte durch ideologischen Druck und
grundgesetzwidrige Rechtsinstrumente abwehrt.
Unterordnung des nationalen Rechts unter EU-Recht, offene Grenzen, Gender-Ideologie an
Schulen, Verpflichtung zur Anerkennung der Homo-Ehe, Einschränkung der Meinungs- und
Gewissensfreiheit, Abtreibung als Menschenrecht – mit anderen Worten: Das EU-Parlament
wünscht sich den flächendeckenden Staatssozialismus auf europäischem Territorium. Dies ist
das Ergebnis einer Abstimmung mit dem sperrigen Titel „Entschließung des EU-Parlaments zur
aktuellen Lage der Grundrechte in der EU“ am 1. März 2018.
Der Beschluss, Schulen auf Gender-Sexualkunde zu verpflichten, ohne sich um das Elternrecht zu
kümmern, greift in einzigartiger Weise in das nationale Souveränitätsrecht ein. Die EU sieht ihre
Zuständigkeit faktisch überall, auch wenn dies auf schwere verfassungsrechtliche Konflikte – auch
und vor allem in Deutschland – stößt. Die Lehre, dass es mehr als zwei Geschlechter gibt und alle
Lebens- und Liebespraktiken die gleiche Rangstellung vor dem Gesetzgeber behaupten können wie
Ehe und Familie, entbehrt jeder wissenschaftlichen und anthropologischen Grundlage und ist aus diesem
Grund schlicht und einfach Ideologie. Aus nicht weniger guten Gründen herrscht an deutschen
Bildungsanstalten ein striktes Ideologieverbot. Wie das einzelne Kind Lebensweisen und Lebensstile
beurteilt, geht den Staat nichts an, sondern nur es selbst und mittelbar dessen Eltern. Die sollen aber
nun laut der skandalösen EU-Entschließung vom 1. März vom Gebrauch ihres Erziehungsrechts ausgeschlossen
werden. Bildungsministerien, Schule, Lehrer und die mitunter von ihnen verpflichteten
queeren Bildungsinitiativen sollen künftig das Heft übernehmen, um Kinder auf Gender-Akzeptanz zu
konditionieren. Den zu erwartenden Störfeuern durch Elternverbände soll rechtlich von vornherein der
Hahn abgedreht werden.
Bis auf eine Gegenstimme wurde der Beschluss, die Gender-Ideologie („Lehrpläne der Toleranz“) an
Schulen zu verankern, beinahe vollständig angenommen. Nur ein einziger Abgeordneter der C-Parteien
hatte den Anstand, mit „Nein“ zu stimmen. Kein einziger Abgeordneter der Fraktion forderte, wenigstens
einen relativierenden Passus in den Entschließungsantrag aufzunehmen, nämlich, dass die
Hauptverantwortung für Erziehung und Bildung eines Kindes bei den Eltern liege. Dies übernahm der
Abgeordnete Prof. Dr. Jörg Meuthen (AfD), der im Namen der Fraktion „Freiheit und Direkte Demokratie“
(EFDD) seinen einsamen Protest formulierte.
www.kath.net
Zwei Millionen marschieren für das Leben
Anlässlich des Tages des unge borenen Lebens (25. März) wur den in mehreren hundert Städten
Argentiniens (85% der 54 Millio nen Einwohner sind Katholiken) gleichzeitig Märsche für das Le ben
abgehalten. Insgesamt zwei Millionen Personen (in Buenos Aires 150.000) dürften an ihnen teilgenommen
haben mit der Ab sicht, gegen das Projekt der Straf freiheit für die Abtreibung, das derzeit im
Parlament verhandelt wird, Stellung zu nehmen.
Familie Chretienne
13-Jähriger wurde hirntot erklärt, dann wacht er auf
Seine Eltern hatten bereits der Organspende zugestimmt, dann kam der Anruf aus dem Krankenhaus:
Vor der letzten Überprüfung der Gehirnströme hatte der 13-Jährige eine Hand und einen Fuß bewegt.
Trenton McKinley aus dem US-Bundesstaat Alabama war dem Tod sehr nahe gewesen. Bei einem
Unfall hatte er eine 7-fache Schädelfraktur erlitten, als er im Krankenhaus eintraf, galt er bereits seit
15 Minuten als tot. Zwar war eine Reanimation erfolgreich – der vier weitere Reanimationen folgten –
doch sein Zustand war sehr kritisch. Die Ärzte sagten, dass der Junge wegen des Sauerstoffmangels
extreme Gehirnschäden zurückbehalten werde, falls er überhaupt durchkomme, auch planten sie
gegebenenfalls keine weitere Reanimation mehr. Auf Anfrage der Ärzte gaben die Eltern das Kind
zur Organspende frei, sie unterschrieben die Erklärung und die Vorbereitung auf die Organentnahme
begann.
Doch am Tag vor der Organentnahme kam der Anruf aus dem Krankenhaus. Das Fachpersonal hatte
dem Jungen in die Augen gesehen, die zuvor schwarz, tot und trocken gewirkt hatten – nun war wieder
Leben in den Augen zu erkennen. Die Mutter schrieb auf Facebook, dass der Junge vor dem Unfall
blaue Augen gehabt hatte, „doch nun sind sie grün mit kleinen weisen Punkten wie Glitter. Man sagt,
wenn man Gott sieht, dann ändere sich die Augenfarbe, und mein Kind war ja einen ganzen Tag im
Himmel gewesen – es ist ein Wunder“.
Trenton braucht noch weitere aufwändige medizinische Behandlungen und die Eltern sammeln via
Facebook dafür Spenden. So muss ein Stück fehlende Schädeldecke wieder eingesetzt werden,
die Nieren sind vom Sauerstoffmangel geschädigt, weitere Rehamaßnahmen stehen an. Doch der
13-Jährige kann schon mit Unterstützung laufen und sogar Scherze machen, er durfte bereits Zeit zu
Hause verbringen.
Trenton selbst sagt zu seiner Rückkehr ins Leben: „Dafür gibt es keine andere Erklärung als Gott.“
www.kath.net
Große Mehrheit für Ende
des Abtreibungsverbots in
Irland
In Irland hat eine deutliche Mehrheit für eine
Abschaffung des seit 1983 in der Verfassung
festgeschriebene Abtreibungsverbots gestimmt.
Laut dem offiziellen Endergebnis nach
Auszählung aller 40 Wahlkreise stimmten 66,4
Prozent der Iren für eine Streichung des achten
Verfassungszusatzes, der das Lebensrecht
des ungeborenen Kindes mit dem der Mutter
gleichstellt. 33,6 Prozent votierten gegen eine
Verfassungsänderung und für eine Beibehaltung
des Status quo. Die Wahlbeteiligung lag offiziellen
Angaben zufolge bei 64,1 Prozent. Mehr
als drei Millionen Iren hatten sich für die
Abstimmung registrieren lassen.
Laut Wahltagsbefragungen sprachen sich
vor allem junge Menschen für eine Änderung
der Gesetzeslage aus. In der Gruppe der
18- bis 24-Jährigen stimmten demnach
weit über 80 Prozent für die Streichung des
Verfassungszusatzes, eine Mehrheit der über
65-jährigen hingegen dagegen.
Die Regierung von Ministerpräsident Leo
Varadkar kündigte an, bis Ende des Jahres ein
neues Abtreibungsgesetz verabschieden zu
wollen, wonach Schwangerschaftsabbrüche
bis zur zwölften Woche legal sind. Danach sollen
Abtreibungen aus medizinischen Gründen
bis zu einer Frist - diskutiert wurde die 24.
Schwangerschaftswoche - erlaubt sein.
Irland hatte bislang eines der strengsten
Abtreibungsgesetze der Welt. Ein
Schwangerschaftsabbruch ist auch nach einer
Vergewaltigung, Inzest oder bei einer schweren
Missbildung des Fötus nicht erlaubt. Seit 2014
sind Schwangerschaftsabbrüche erlaubt, wenn
das Leben der Mutter bedroht ist.
www.kath.net
Marsch für das Leben
in Rom zum 13. Mal
Über 10.000 Lebensschützer versammelten
sich am Pfingstsamstag in Rom zum 13. Marsch
für das Leben. Dieses Jahr erinnerte der Marsch
daran, dass etwa 5 Millionen Kinder gestorben
sind, seit in Italien vor 40 Jahren die Abtreibung
legalisiert worden war. Außerdem wurde des
britischen Jungen Alfie Evans gedacht, der in
einem Liverpooler Krankenhaus verstorben war.
Seinen Eltern war das Recht verweigert worden,
das Kind in ein anderes Krankenhaus verlegen
zu lassen. Das Kinderkrankenhaus des Vatikans,
Bambino Jesù, hatte die Aufnahme zugesagt,
dem kranken Buben war sogar die italienische
Staatsbürgerschaft zuerkannt worden, um eine
Verlegung zu ermöglichen.
Viele Priester und Ordensleute nahmen am
Marsch für das Leben teil, darunter auch der
Erzbischof von Ferrara, Luigi Negri, sowie
Raymond Kardinal Burke.
www.kath.net
18 LEBE 138/2018
Presse-splitter
Portugiesisches Parlament stimmt knapp gegen
Legalisierung von Sterbehilfe
Wie unter anderem die Nachrichtenagentur Reuters berichtet stimmten Ende Mai die 230 Abgeordneten
der Regierung Portugals über einen Gesetzesentwurf zur Legalisierung von Sterbehilfe ab. In Portugal
regiert zurzeit die mitte-links positionierte Partido Social Democrata (PS) in einer Minderheitenregierung
gemeinsam mit der Grünen Partei PAN und der linken Partei Coligação Democrática Unitária (CDU). Wie
BBC berichtet hätten einige der Abgeordneten der kommunistischen Partei CDU gegen das Gesetz
gestimmt und so gemeinsam mit den konservativen Parteien die Einführung der Sterbehilfe verhindert.
Vor der Abstimmung demonstrierten einige hundert Personen vor dem Parlament gegen Sterbehilfe
unter dem Slogan “Yes to life, no to euthanasia!” (Ja zum Leben, Nein zu Sterbehilfe) und forderten im
gleichen Zug Verstärkungen palliativer Hilfeleistungen.
Auch die portugisische Ärztevereinigung sprach sich in einer Erklärung die anlässlich der Debatte um
Sterbehilfe herausgegeben wurde gegen die Zulassung von Sterbehilfe aus, mit der Begründung, diese
würde zutiefst den Prinzipien ihres Berufes verletzen. Sie stelle eine schwerwiegende Verletzung der
medizinischen Ethik dar und kein Arzt dürfe dazu genötigt werden, eine solche Handlung vorzunehmen.
Institut für Ehe und Familie
Abtreibungsgesetze, überall auf dem Vormarsch!
Bis vor einem Jahr war in Chile die Abtreibung verboten. Im August 2017 hat der Kongress das Gesetz
genehmigt, das der Frau den Zugang zur Abtreibung in öffentlichen Spitälern ermöglicht. Noch frisch
ist die Wunde der Volksbefragung in Irland, mit dem das Volk ja zur legalen Abtreibung gesagt hat und
somit der Art. 8 der Verfassung abgeschafft wurde, der ein gleichlautendes Recht auf Leben von Mutter
und Kind festgeschrieben hatte. In Argentinien hat die Kammer, nach nicht einmal einem Jahr unter
dem neuen Präsidenten Mauricio Macri, Straffreiheit bei freiwilligem Schwangerschaftsabbruch mit
129 Ja-Stimmen und 125 Nein-Stimmen genehmigt.
Irland und Argentinien sind nur die letzten Länder, die vor dem gewaltigen, kulturellen Druck in Sachen
Ausweitung des Schwangerschaftsabbruchs kapituliert haben. Die Tendenz geht aber noch weiter.
Hat man in Frankreich bis anfangs 2017 noch gehofft, die Abtreibungen einzuschränken, indem
Botschaften pro-life lanciert wurden, ist ab Februar des vergangenen Jahres Gefängnis und Bußgeld
jenen angedroht, «wer Behauptungen verbreitet, abtreibungswillige Frauen irrezuführen». Kurz gesagt:
es ist verboten, auch nur zu versuchen, eine Frau von der Abtreibung abzuhalten.
Infolge dieses Szenarios muss man befürchten, dass auch andere Nationen mit einer weitreichenden
Abtreibung kapitulieren.
Es gibt aber auch Fälle des Fortschrittes in Richtung pro-life, in die Gegenrichtung. Es handelt sich um
den Fall Iowa – USA, wo anfangs Mai ein Gesetz angenommen wurde, mit dem starke Einschränkungen
für die Abtreibung nach sechs Schwangerschaftswochen festgelegt wurden, genannt «Heartbeat law»
(Gesetz des Herzschlages, den man klar in der sechsten Schwangerschaftswoche hört. Avvenire
In Gibraltar wird die Regierung die geltende strenge Abtreibungsregelung nicht liberalisieren. Dies gab
eine Regierungssprecherin bekannt. „Das Kabinett denkt nicht daran, diese Politik zu ändern”, sagte
sie wörtlich bezüglich der Abtreibungsfrage.
Im Strafrecht des britischen Überseeterritoriums Gibraltar ist Abtreibung ein Verbrechen, auf das lebenslange
Haft steht. Dem ist hinzuzufügen, dass noch keine Frau nach dieser Bestimmung verurteilt
worden ist.
www.kath.net
Ungarn: Familienfreundliche Politik, weniger Abtreibungen
Die familienfreundliche Politik Ungarns schafft ein Umfeld, in dem Ehen und Familien florieren und die
Abtreibungszahlen sinken. Daten des Zentralen Statistischen Zentralamtes (HCSO) zeigen, dass die
Zahl der Abtreibungen im Zeitraum von 2010 bis 2017 um 30 Prozent zurückgegangen ist.
Die Zahl der Lebendgeburten stieg im selben Zeitraum von 90.335 auf 91.600, die Eheschließungen
von 35.520 auf 50.600, während die Scheidungen von 23.873 auf 18.600 zurückgingen.
Die ungarische Regierung bekennt sich ausdrücklich zu einer familien- und kinderfreundlichen Politik.
Katalin Novàk, Ministerin für Familie, Jugend und internationale Angelegenheiten, sagte wörtlich: „Eine
Voraussetzung für die mittel- und langfristige soziale Entwicklung und Zukunftsfähigkeit Ungarns
ist eine dauerhafte Wende in den demographischen Trends.“ Dies könne mit Hilfe einer dauerhaften,
komplexen, gezielten und flexiblen Familienpolitik erreicht werden, die sich an die wechselnden
Bedürfnisse und Umstände anpasse, betonte die Ministerin.
Sie stellte eine Reihe finanzieller Maßnahmen der Regierung vor, die jungen Menschen die Gründung
einer Familie schmackhaft machen sollen. Ungarn bietet Steuervorteile für verheiratete Paare im
Vergleich zu unverheirateten, bezahlte Karenzzeiten, Steuervorteile für Familien mit Kindern, kostenlose
Ferienlager für Kinder und weitere Unterstützungen. Allein durch die Vorteile der Familienbesteuerung
sei das Einkommen der Familien seit 2010 um 63 Prozent gestiegen, sagte die Ministerin.
www.kath.net
Verhütungsstäbchen
in der Schule
Dass Mädchen, die fünfzehnjährig, aber auch
zwölf oder noch jünger waren, ohne Wissen der
Eltern streichholz große Hormonimplantate unter
die Haut des Oberarms injiziert wurden, berichtete
die englische Zeitung „Daily Mail“. Wie die
Zeitung berichtete, wurden in den vergan genen
zwei Jahren mehr als 10.500 fünfzehnjährigen
oder jüngeren Mädchen in Großbritannien
die „Verhü tungsstäbchen“ eingesetzt. Diese
setzen kontinuierlich Progesteron frei, das den
Eisprung verhindert. Außer dem baut sich durch
die Hormongabe die Gebärmut terschleimhaut
nur unzureichend auf, so dass sich eine eventuell
doch befruchtete Eizelle nicht einnisten
kann (= Frühabtreibung!). Die Stäbchen sollen
drei Jahre vor ei ner Schwangerschaft schützen.
Ihr Einsatz bei Mädchen wird, wie die Zeitung
schreibt, vom britischen Gesund heitswesen
stark gefördert, „das unter Druck steht, die
hohe Schwangerschaftsrate unter Teenagern
zu reduzie ren“. Diese gehört zu den höchsten
in ganz Westeuropa. Mögliche Nebenwirkungen
der Implantate seien kons tante Blutungen,
Kopfschmerzen und Gewichtszunahme. In
einigen Fällen seien die Stäbchen durch die
Blutgefäße gewandert und in den Lungen oder
den großen Venen gelandet. Aufgrund der ärztlichen
Schweigepflicht war es den behandelnden
Ärzten und Krankenschwestern verboten,
die Eltern von dem Eingriff zu unterrichten. Die
diesbezügliche Meldung der „Tagespost“ (26.4
2018) berichtet auch eine Aussage des konservativen
Abge ordneten Sir Roger Gale aus Kent,
wo die Implantate in Schulen eingesetzt wurden:
Er sei hauptsächlich dage gen, weil dies in den
Schulen ohne elterliche Zustimmung geschehe.
Es gehe um gesetzeswidrigen „Kindersex“. Und
Eltern hätten ein Recht und eine Pflicht, zu wissen,
„was mit ihren Kindern und für sie getan
wird“. FMG-Information 121
Belgische Politiker wollen
Abtreibungstourismus
eindämmen
Belgische Politiker wollen die vorgeburtliche
Kindstötung aus dem Strafgesetzbuch streichen.
Das berichtet das „Domradio“ unter
Berufung auf belgische Zeitungsberichte. Die
rechtliche Regelung von Abtreibungen solle
künftig in einem Gesundheitsgesetz erfolgen,
zusammen mit anderen medizinischen
Maßnahmen. Wie es in dem Bericht weiter
heißt, wollten einige Politiker dabei auch die
Frist für die Durchführung von vorgeburtlichen
Kindstötungen von derzeit 12 auf 20 Wochen
erweitern und die gesetzlich vorgeschriebene
Bedenkzeit der Schwangeren von zurzeit
6 auf 2 Tage reduzieren. Damit solle der
„Abtreibungstourismus“ in die benachbarten
Niederlanden reduziert werden. ALfA
LEBE 138/2018
19
Presse-splitter
Gender-Erziehung in
Schweden
Seit 1998 verlangt der schwedische
Lehrplan von den Lehrern, „traditionel len
Genderrollen und Gendermustern“ entgegen
zu wirken.
Die Umsetzung hänge von der jeweiligen Schulleitung
ab. Schwedische Vorschulen bieten
Ganztags betreuung für Kleinkinder ab dem Alter
von einem Jahr an. Die Lehrer halten die Kinder
dazu an, nicht ihren geschlechtstypischen
Neigungen nachzugehen, sondern verlangen
von ihnen, sich an Aktivitäten zu beteiligen,
die für das jeweils andere Geschlecht typisch
sind. Die New York Times berichtete auf der
Titelseite: „In Schwe den bringen Vorschulen
Jungen Tanzen und Mädchen Brüllen bei“.
Der Bericht aus einer
Vorschule in einem
Vorort von Stockholm
erzählt von Jungen, die
sich grob und rücksichtslos
benahmen,
während die Mädchen
wim merten und abgeholt
werden wollten. D. h. die Gruppe der
Ein- und Zweijährigen hatte sich also traditionell
ge schlechtsspezifisch aufgeteilt, was
an dieser Schule nicht gewollt war. Die Lehrer
hätten den Raum von Autos und Puppen freigeräumt,
die Jungen mit der Verantwortung für
die Spielküche betraut oder aufgefordert, einander
die Füße zu massieren, und die Mädchen
trainiert, barfuss im Schnee zu gehen und das
Fenster zu öffnen und zu schreien. Für Kinder,
die nicht mitmachen wollten, gebe es „Gender
Spezialisten“. Trotz aller Bemühungen stelle
sich heraus, dass Ein- und Zweijährige und
auch ihre älteren Geschwister relativ resistent
gegenüber der Behauptung sind, dass es keinen
Unterschied mache, ob man Junge oder
Mädchen sei.
www.kath.net
Britische Bischöfe fordern
Lebensschutz
In einer gemeinsamen Erklärung fordern die
Bischöfe von England, Wales und Schottland
das Ende der Babymorde im Mutterleib.
Jeder einzelne Fall ist eine Tra gödie (Die
Tagespost), so die Geistlichen; 185.824
Abtreibungen in England und Wales 2015
und 12.134 in Schottland. Anlass der
Kritik ist der 50. Jahrestag des britischen
Abtreibungsgesetzes, welches das Töten bis
zur 24. Schwangerschafts-Woche erlaubt.
Die Bischöfe rufen zum „Sinnes- und Herzens
-wandel“ der Gesellschaft auf.
Anders in Bord-Irland: Hier darf das Kind im
Mutterleib nur getötet werden, wenn das Leben
der Mutter in Gefahr ist.
Zur Zeit prüft das oberste Landesgericht in
London die Abtreibungs-Gesetze in Hin blick auf
die Vereinbarkeit mit den Menschenrechten.
CM-Kurier
Katholische Antwort auf Gender-Ideologie
London. Die „British Confraternity of Catholic Clergy“, eine Vereinigung von mehr als 500 britischen
Priestern und Diakonen, will Geistlichen und Laien Ori entierung über Gender-Mainstreaming bieten,
wie LifeSiteNews berichtet. „Als katholische Priester und Diakone bekennen wir uns zur Verkündigung
der katholischen Glaubenslehre in diesem Bereich und zu einer Seelsorge, die den Betroffenen mit
pastoraler Nächstenliebe begegnet“. Die Gender-Ideolo gie sei zu wirkmächtig, um ignoriert zu werden.
Man be gegne in Pfarreien in zunehmendem Maß Gläubigen, die ihr Geschlecht nicht annehmen
könnten und glaubten, es ändern zu müssen, um glücklich zu werden. Wer darauf hinweise, dass
man sein Geschlecht nicht ändern könne, dem werde „sofort Hass und Fanatismus vorgeworfen“.
Katholiken und andere Menschen guten Willens seien da oft „irritiert und unsicher“, wie sie reagieren
sollten. Vor diesem Hintergrund hat die „Confraternity“ die Position der katholischen Kirche über
den „Transgenderismus“ zusammengefasst und einen Leitfaden entwickelt. Darin wird betont, dass
„jeder Mensch eine Einheit von Leib und Seele ist, die aus einer einzigen Identität besteht, die jeden
Aspekt unseres Daseins umfasst“. Die Gender-Ideo logie hingegen würde behaupten, dass sich
die Seele oder die psychischen und geistigen Fähigkeiten in ihrem Geschlecht („gender“) vom Leib
unterscheiden könnten. Eine „Kleine Minderheit“ habe Schwierigkeiten, ihr eigenes Geschlecht anzunehmen
und wolle als Angehörige des anderen Geschlechts wahrgenommen werden oder sich sogar
einer „Geschlechtsumwandlung“ unterziehen. Die sen Personen solle „mit Einfühlungsvermögen,
aber auch mit Ehrlichkeit begegnet werden“. Eine wirkliche Lösung sei nicht in der Ablehnung des
Körpers oder einer medizi nischen „Korrektur“ zu finden, sondern in der „Auseinan dersetzung mit den
emotionalen und sozialen Faktoren, die tatsächlich diese Verfremdung oder ,Geschlechts- dysphorie‘
verursachen“, heißt es in der Stellungnahme. Die biblische Schöpfungsgeschichte zeige deutlich, dass
die Unterschiede des Geschlechts kein Zufall, sondern ein integraler Bestandteil des GÖTTlichen Plans
für die Menschheit sei. Der Leib sei daher auf „grundlegende Weise gut und nicht bloß eine Hülle für
eine Identität“. Wahres und dauerhaftes Glück bestehe in der Annahme unserer selbst, wie GOTT uns
geschaffen habe.
Deutsche Tagespost
76.900 - steigende Abtreibungszahlen
Wiesbaden. Das Statistische Bundesamt meldet zum dritten Mal in Folge steigende Abtreibungszahlen.
Demnach wurden dem Wiesbadener Amt im dritten Quartal 2017 rund 24.700 vorge burtliche
Kindstötungen gemeldet, rund 2,0 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Zahl
der in Deutschland vorgenommenen Abtreibungen in den ersten neun Monaten dieses Jahres stieg
damit auf 76.900. Das entspricht einem Plus von zwei Prozent (rund 1.540) gegenüber den ersten drei
Quartalen 2016. Wie das Amt weiter mitteilte, waren knapp drei Viertel (72 Pro zent) der Frauen, die im
dritten Quarta! 2017 eine Abtreibung ihres ungeborenen Kindes vornehmen ließen, zwischen 18 und
34 Jahre alt, 17 Prozent waren zwischen 35 und 39 Jahre. Knapp acht Pro zent der Frauen waren 40
Jahre und älter. Rund drei Prozent waren zum Zeitpunkt der Abtreibung noch minderjährig. Rund 40
Prozent der Frauen hatten vor dem Eingriff noch keine Lebendgeburt. Rund 96 Prozent der gemeldeten
Abtreibungen wurden nach der Bera tungsregelung vorgenommen. Medizinische und kriminologische
Indikationen waren in vier Prozent der Fälle Begründung für die Ab treibung. Die meisten vorgeburtlichen
Kindstötungen (60 Prozent) wurden mit der Absaugmethode (Vakuumaspiration) durchgeführt,
bei 20 Prozent kam das Präparat Mifegyne zum Einsatz.
ALfA
Pornografie und öffentliche Gesundheit
Eine andere Folge der sexuellen Revolution vor 50 Jahren ist die Verharmlosung der Pornografie.
Kritisiert werden vielleicht die Ausbeutung von Frauen dazu, und natürlich der Missbrauch von
Kindern, doch sonst betrachtet man Pornografie häufig einfach als Privatsache des Einzelnen. Im US-
Bundesstaat Florida wurde nun von einem Ab geordneten des Repräsentantenhauses eine Resolution
eingebracht, Pornografie als Gefahr für die öffentliche Gesundheit zu deklarieren. Sollte die Resolution
vom Kongress in Florida angenommen werden, müsste die Regierung Maßnahmen unternehmen, um
die Bevölke rung vor Pornografie zu schützen. In der Resolution heißt es, 27% der jungen Erwachsenen
von 25 bis 30 Jahren seien bereits vor der Pubertät mit Pornografie in Kontakt gekommen. Das könne
geistige und körperliche Krank heiten, Bindungsprobleme, krankhafte Entwicklungen des Gehirns und
kognitiver Funktionen verursachen. Ferner fördere sie abweichendes, riskantes Sexualverhalten und
könne süchtig machen. Das Suchtpotential führe dazu, mit der Zeit immer schockierendere und abwegigere
Inhalte anzusehen. Pornografie habe negative Auswirkungen auf Familien. Wer Pornografie
konsumiere, sei tendenziell weniger bereit, zu heiraten und eine Familie zu gründen, sei in der Ehe
unzufriedener und weniger treu. - Der US- Bundesstaat Utah hat Pornografie bereits zur „Gefahr für
die öffentliche Gesundheit“ erklärt.
www.kath.net
20 LEBE 138/2018
Kanadischer Premier Trudeau „totalitär“
Der Erzbischof von Ottawa kritisierte den kanadischen Premierminister Justin
Trudeau scharf. Es sei „logischerweise unmöglich“, sich als Katholik zu betrachten
und gleichzeitig für die Abtrei bung einzutreten. „Sie sind verwirrt, wenn Sie denken,
dass man für die Abtreibung und katholisch sein kann. “ Anlass war der Entscheid
der kanadischen Regierung, dass sich Arbeitgeber, die eine staatliche Förderung
für Sommerjobs haben wollen, sich zum „Recht auf Abtrei bung“ bekennen müssten.
Mit diesen Richtlinien werden katholische Pfarreien und Hilfsorganisationen
oder Le bensschutzorganisationen, die Sommerjobs anbieten, von der staatlichen
Unterstützung ausgeschlossen. Die Bischofskonferenz verurteilte diese Entscheidung.
Sie beschränke die Religions- und Gewissensfreiheit; Som merlager werden nicht
mehr stattfinden können, viele Non-Profit-Organisationen ihre Angebote reduzieren
müssen. Diese und andere Folgen würden nicht nur die religiösen Gemeinschaften,
sondern die ganze Gesell schaft Kanadas betreffen, warnen die Bischöfe. Trudeau, der
inzwischen als totalitärer Verfechter des „Rechts auf Abtreibung“ usw. gelte, nehme
sogar seine Kinder zur jährlichen Gay-Parade mit.
www.kath.net
Gleichgeschlechtliche Ehe abgeschafft
Bermuda. Im britischen Überseegebiet der Insel Bermu da (ca. 60.000 Einwohner)
wurde die - erst im Mai 2017 aufgrund eines Urteils des Obersten Gerichtshofs eingeführte
- gleichgeschlechtliche „Ehe“ wieder abgeschafft. Gouverneur John Rankin
genehmigte das von Senat und Abgeordnetenhaus mit großer Mehrheit beschlossene
diesbezügliche Gesetz. Eine Mehrheit der Wähler hatte sich in einem Referendum
gegen gleichgeschlechtliche Ehen ausgesprochen. Allerdings gibt es weiterhin die
Möglichkeit, eingetragene Lebenspartnerschaften einzu gehen. Bereits geschlossene
„Ehen“ - schätzungsweise eine halbes Dutzend - bleiben gültig. Befürworter der
„Homo-Ehe“ wollen angeblich gegen die Entscheidung des Gouverneurs mit einer
Verfassungsklage vorgehen.
www.kath.net
Demonstration von mehr als 2 Millionen Argentiniern
Am 25. März 2018 demonstrierten in Argentinien mehr als 2 Millionen Menschen
gegen die Legalisierung der Abtrei bung. Anlass war die Debatte im Parlament über
einen Gesetzesvorschlag der Opposition zur Legalisierung der Abtreibung.
IK-Nachrichten
Ein Mann entbindet - wirklich?
In Finnland hat zum ersten Mal ein Mann ein Kind zur Welt gebracht - und das, obwohl
Transpersonen un fruchtbar sein müssen. Ei gentlich dürfte es die Fami lie von
Johannes und Petri gar nicht geben. Nicht weil es sich bei dem finnischen Paar um
zwei Männer han delt, sondern weil Johannes in einem weiblichen Körper zur Welt kam
und nun ein Kind geboren hat. Damit ist er der erste Transgendermann Finnlands, der
ein Ba by ausgetragen hat, und laut nationalem Gesetz ist das nicht möglich. Finnland
schreibt nämlich vor, dass Betroffene unter anderem die Bestätigung einer Sterilisation
vorlegen, bevor sie ihr eingetragenes Ge schlecht ändern können. Jo hannes
hat diese Vorausset zung erfüllt, denn eine Hor montherapie kommt für den fin nischen
Staat einer Sterilisation gleich. Vor drei Jahren wurde sein offizielles Geschlecht auf
männlich geändert.
Was da ernsthaft als Meldung gebracht wird, sollte eigentlich Stoff für eine
Satire sein. Die Geburt zeigt schlicht und einfach die Realität: Trotz aller medizinischer
Tricks ist „Johannes“ eben – eine Frau!
www.vision2000.at
Folgen von Geschlechtsverkehr mit
vielen Partnern.
Wer als Frau häufig den Sexualpartner wechsle, gehe ein gesundheitliches Risiko ein,
schreibt der Gy näkologe Johannes Huber (ehemaliger Sekretär des Wiener Kardinals
König), in einem neuen Buch „Der holistische Mensch“, so berichtet kath.net mit
Berufung auf die Zeitung „Krone“. Promiskuität schwäche das Immunsystem, was die
Erkrankungsgefahr erhöhe, besonders das Krebsrisiko steige rasant; auch die Ansteckung
mit dem HP-Virus, der die Wahrscheinlichkeit, an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken
enorm erhöhe, nennt Huber. Er weist auch auf mögliche psychische Probleme
hin; im Gehirn würden Prozesse in Gang gesetzt, die die Bindungsunfähigkeit förderten.
www.kath.net
Der Zwischenruf
Der Medienliebling
spricht Klartext
Keine Frage, Papst Franziskus macht es sowohl
seinen Freunden als auch seinen Feinden nicht
immer leicht. Gerade ist der liberale Medien-
Mainstream in Deutschland verwirrt: Dieser Papst
aus Lateinamerika schien auf den ersten Blick alles
anders zu machen. Die Medien hatten angenommen,
dass er in der Kirche, die ihnen rückwärtsgewandt,
unmenschlich, frauenverachtend, homophob
und unbelehrbar vorkam, alles neu machen
werde. Jetzt stellen sie verwirrt fest. Der Papst ist
katholisch!
Und dabei „wirkte er liberaler“ als seine Vorgänger,
schreibt die Nachrichten agentur dpa. „Der Spiegel“
zürnt, er gelte als „weltoffener älterer Herr“, tatsächlich
vertrete er Positionen, die eine Zumutung
seien für alle, die in der Gegenwart leben. Es fehle
nur noch ein Scheiterhaufen. Und natürlich darf die
linke taz nicht fehlen mit dem Hinweis, das Dogma
des Papstes in Abtreibungsfragen sei „tödlich“.
Nicht für die Ungeborenen, sondern für die Frauen,
versteht sich!!
Was ist passiert? Nichts Ungewöhn liches für das
Haupt der katholischen Weltkirche. Der bisherige
Medienliebling Franziskus fand kürzlich deutliche
Worte gegen die Tötung behinderter Kinder im
Mutterleib. Auch sprach er für ein Familienmodell
aus Vater, Mutter und Kind, das er als das einzig
wahre und von Gott gewollte zwischen allen modernen
Neudefinitionsversuchen von Familie hervorhob.
Der sogenannten Homo-Ehe erteilte er
erneut eine Abfuhr. Er verglich zudem die gängige
Praxis der selektiven Tötung behinderter Kinder im
Mutterleib in aller Deutlichkeit mit der Eugenik der
Nazis.
„Im vergangenen Jahrhundert hat sich die ganze
Welt über das aufgeregt, was die Nationalsozialisten
gemacht haben“, sagte der Papst. „Heute machen
wir das mit weißen Handschuhen.“
Niemand will sich mehr die Hände schmutzig machen
bei dem, was Papst Johannes Paul II einst
treffend als Kultur des Todes zusammenfasste. Die
Wahrheit war noch nie bequem. Papst Franziskus
hat sie ausgesprochen.
Birgit Kelle ist freie Journalistin und Vorsitzende
des Vereins „Frau 2000 plus”.
LEBE 138/2018
21
Abtreibung
»Die heutige Gesellschaft
ist durch drungen von der
Abtreibungsideologie«
Virginia Coda-Nunziante
Initiative Familien-Schutz
Virginia Coda-Nunziante engagiert
sich bei mehreren katholischen
Freiwilligenverbänden,
darunter die Associazione Famiglia
Domani, die sie zusammen mit anderen
1988 gründete. Frau Coda-Nunziante
ist seit 2004 Direktorin des Büros
für Abkommen und Internationale
Beziehungen des Nationalen
Forschungs rates und Mitarbeiterin
des Lehrstuhls für Kirchengeschichte
und Christen tum an der Europäischen
Universität Rom. Seit 2011 bekleidet
sie das Amt als Sprecherin, später
Präsidentin des Marsches für das Leben
in Italien.
Was war ihr Eindruck vom Marsch
für das Leben, der am 19. Mai 2018
in Rom stattgefunden hat?
Virginia Coda-Nunziante: Dieses Jahr erinnern
wir uns an die Einführung der
Abtreibung in Italien vor 40 Jahren: Das
Gesetz wurde im Mai 1978 eingeführt.
Die Teilnahme am Marsch dieses Jahres
ist gewachsen. Vorbereitend haben wir
im letzten Monat in der Öffentlichkeit
mehrere Kampagnen gestartet. So wurden
mehr Menschen motiviert und das
hat man an der Teilnahme gesehen.
Ist die Teilnehmerzahl am Marsch
für das Leben stetig gewachsen?
Virginia Coda-Nunziante: In den ersten vier
Jahren ist die Teilnehmerzahl gewachsen.
Dann in den Jahren 4-6 blieb die
Teilnehmerzahl konstant. Dieses Jahr
haben wir wieder Wachstum verzeichnet,
was auch in die Zukunft weist. Ich
denke, insgesamt gibt es eine stetige
Motivation – wie ich es auch in anderen
Ländern gesehen habe – wo das
Interesse erst wächst, dann gleich bleibt
und dann schubartig wieder ansteigt.
Das EU-Parlament hat in einem
jüngst getroffenen Entschluss das
Ziel formuliert, Abtreibung in den
Rang eines Menschenrechts zu
heben. Skandalöserweise haben
sich selbst die deutschen Vertreter
der christlichen Parteien dafür
ausgesprochen. Warum, glauben
Sie, entscheiden sich selbst vorgeblich
christliche Politiker für die
Legalisierung von Abtreibung?
Virginia Coda-Nunziante: Ich weiß aus
meiner Erfahrung, dass der Zeitgeist
und das Mainstream-Denken großen
Einfluss auf die Politik hat. Politiker
haben Angst vor der öffentlichen
Meinung, davor, was Journalisten über
sie schreiben werden. Sie passen sich
also der political correctness an. Ganz
allgemein wird Abtreibung heute als
Recht für die Frau verkauft, von daher
sprechen sich auch Politiker – die eigentlich
dagegen sein sollten – dafür aus. In
Italien ist das die gleiche Situation: Ein
[christlicher] Politiker wurde von einem
Journalisten vor kurzem gefragt, ob er
immer gegen die Abtreibung sei und
er hat nicht geantwortet, er hat kein klares
Statement abgegeben. Die Politiker
haben Angst. Seit 40 Jahren aber wurde
die Abtreibung gefördert, sodass
selbst junge Menschen denken, dass
Abtreibung ein Recht für Frauen ist. Das
übt Druck aus auf alle, die öffentliche
Ämter bekleiden.
Befürchten Sie mittel- bis langfristig
nationale Konsequenzen eines
solchen pro-Abtreibungsbegehrens
durch das Brüsseler Parlament?
Virginia Coda-Nunziante: Ja, diese
Befürchtung habe ich leider. Das
was in Brüssel gesagt wird, hat immer
einen Einfluss, wenn auch vielleicht
nicht umgehend oder direkt. Es
wird aber ein Prozess begonnen, der
Kampagnen in den einzelnen Ländern
nach sich zieht. Hier in Italien hatten
wir Kampagnen der Radikalen Partei
und der Kommunistenpartei und diese
haben sich auf die Entscheidung in
Brüssel berufen. Es handelt sich dabei
nicht um Gesetze, aber die öffentliche
Meinung wird dadurch geprägt. Die
Menschen glauben, Brüssel nachkommen
zu müssen.
Wo sehen Sie den sozio-kulturellen
wie politischen Hintergrund der
Abtreibungsbefürworter? Wer sind
sie speziell in Italien und wieviel
Macht schreiben Sie ihrer Lobby zu?
Virginia Coda-Nunziante: Die Lobby hier in
Italien ist sehr mächtig. Hier ein Beispiel:
Wir hatten vor kurzem zwei große
Firmen – ganz normale Firmen –, die
Poster in der Stadt aufgehängt haben,
eines mit einem Bild eines Embryos
und ein anderes, das den weltweit ersten
Grund für Frauenmord offengelegt
hat, die Abtreibung. In Ländern wie
China, Indien aber auch in Osteuropa,
ist das der Fall, denn dort werden
hauptsächlich Frauen abgetrieben. Die
sofortige Reaktion der Medien war die
Aufforderung an die Bürgermeister
von Rom, diese Poster zu entfernen.
Das wurde dann auch getan. Man sieht
also, dass die Abtreibungs-Lobby einen
starken Einfluss hat. Sie agiert in
den Medien, die Medien folgen hörig
und wegen der Medien verändert sich
dann die öffentliche Meinung. Niemand
möchte einen Standpunkt dagegen
einnehmen.
In verschiedenen Ländern – und das
ganze trifft auch für Italien zu – wird die
Abtreibungslobby von einflussreichen
Personen geführt, in Italien von Emma
Bonino [italienische Politikerin und
Außenministerin im Kabinett Letta bis
zum Jahr 2014], deren Kampagnen von
Georges Soros finanziert wurde. Es gibt
immer jemanden im Hintergrund: das
kann Soros sein oder jemand anderer.
In Deutschland gibt es eine aktuelle
Entwicklung, das gesetzlich verbriefte
Lebensschutz-Konzept quasi
durch die Hintertür aufzubrechen
mit dem Ziel, Abtreibung als normale
medizinische Dienstleistung
zu etablieren. So fordern Linke und
Grüne, das Gesetz abzuschaffen,
das Werbung für Abtreibung zu
Gewerbszwecken verbietet. Gibt
es in Italien ähnliche politische
Vorstöße?
22 LEBE 138/2018
Thema
„Jeder Mensch
hat das Recht
auf Leben, Freiheit
und Sicherheit.”
Virginia Coda-Nunziante: Ja, es ist genau
dasselbe. Das Abtreibungsgesetz selber
zeigt es in seiner Formulierung:
Das Abtreibungsgesetz ist ein Gesetz
zum „Schutz der Mutterschaft“. Und im
Namen der Mutterschaft werden Kinder
getötet. Man gibt also vor, Frauen zu
schützen, aber in Wirklichkeit wird genau
das Gegenteil getan. Was den
Frauen nicht gesagt wird, ist, dass sie
mit einer Abtreibung ihr Leben zerstören.
Das würde natürlich niemals
veröffentlicht werden, aber das Post-
Abtreibungs-Trauma ist eine gravierende
Konsequenz.
Wenn ja, wie verhalten sich insbesondere
die Kirchen dazu?
Virginia Coda-Nunziante: Italien ist ein
größtenteils katholisches Land. Die
Kirche ist also von Grund auf am
Lebensschutz beteiligt. Wir haben aber
auch kleine Gruppen von Freunden
bei den Orthodoxen und selbst bei
Atheisten, die zwar an nichts glauben,
aber verstehen, dass das Leben von
Anfang an geschützt werden muss.
Diese treten mit uns ins öffentliche
Rampenlicht, um für das Leben zu
kämpfen. Sie verstehen das Problem.
Wenn es um die Kirche allgemein geht,
ist sie natürlich grundsätzlich gegen die
Abtreibung. Wenn es aber darum geht,
einen öffentlichen Standpunkt einzunehmen,
dann haben Kirchenmänner
eher Angst. Mit Ausnahme von einigen,
die sehr klare Stellung bezogen
haben, herrscht Angst davor, öffentlich
gegen die Abtreibung anzugehen.
Das Problem ist hier wiederum
die öffentliche Meinung. Die heutige
Gesellschaft ist so durchdrungen von
der Abtreibungsideologie, dass selbst
Bischöfe Angst haben, sich dagegen zu
stellen.
Glauben Sie an einen starken
Einfluss der Kirche, sollte sie klare
Stellung beziehen?
Virginia Coda-Nunziante: Ich denke, in der
Gesellschaft heute kann man das nicht
mehr mit Sicherheit sagen. Wir sehen,
was in Irland geschehen ist. Aber es wäre
wirklich sehr wichtig für alle Katholiken,
etwas für den Lebensschutz zu tun und
die Bischöfe als Rückendeckung zu
haben. Oft wird man in Interviews von
Journalisten gefragt, wo eigentlich
die Bischöfe sind, und das bringt uns
manchmal in Verlegenheit.
Auch wer Abtreibung ablehnt, gibt
oft zu, dass diese unter bestimmten
Umständen, moralisch zulässig
ist – dann nämlich, wenn die Frau
Opfer einer Vergewaltigung geworden
ist oder ihre Gesundheit
durch die Schwangerschaft akut
bedroht ist. Die besonders grausame
Spätabtreibung, die bei
Ungeborenen mit diagnostizierter
Behinderung in vielen Ländern
straffrei vorgenommen werden
darf, wird jedoch selbst unter
Abtreibungsbefürwortern kritisch
gesehen, wenn man sie mit Details
konfrontiert. Wo, glauben Sie, könnte
die Politik einen Kompromiss
herstellen, der den Argumenten
beider Seiten gerecht wird?
Virginia Coda-Nunziante: Nein, ich glaube,
es kann keinen Kompromiss geben.
Ein Leben ist immer Leben. Auch wenn
das Leben durch Vergewaltigung empfangen
wird, hat das Kind keine Schuld
daran. Kein Kind hat daran Schuld, aus
einer Vergewaltigung hervorzugehen.
Wir sollten ihm die Chance geben,
geboren zu werden. Wir haben sogar
sehr interessante Beispiele von solchen
Personen, die wir hier nach Rom
eingeladen haben, um beim Marsch für
das Leben zu sprechen. Ich kenne drei
verschiedene Personen, die alle aus
Vergewaltigung hervorgegangen sind.
Diese Personen haben drei verschiedene
Stiftungen gegründet, um in ähnlichen
Fällen zu helfen. Jeder von ihnen
dankte immer vor allem der Mutter, weil
sie sich entschlossen hat, ihr Kind auszutragen.
Sie wollte sich zwar nicht darum
kümmern, sie hat es an jemanden
abgegeben, der sich um das Kind gekümmert
hat, aber sie hat dem Kind die
Chance auf Leben gegeben. Das Leben
ist ein so außerordentliches Geschenk,
dass wir nicht das Recht haben, es wegzunehmen.
Ich würde der Mutter sagen:
Sie haben ein großes Unrecht erlebt
durch Ihre Vergewaltigung. Machen Sie
das Unrecht und ihr Leiden nicht noch
größer, indem sie sich einer Abtreibung
unterziehen. Geben sie Ihr Kind an eine
andere Familie ab, es wird ein außergewöhnliches
Leben haben. Das sieht
man an diesen drei Kindern.
LEBE 138/2018
23
Lese tipp
Ein Baby
im Bauch
Schneider, Guckes
Wenn in Mamas Bauch
ein Baby heranwächst,
haben Kinder viele
Fragen…
Von außen ist nämlich
erst mal nichts zu sehen.
Doch was da drinnen jetzt passiert, ist spannender als
jeder Krimi: Wie groß ist das Baby schon? Kann es mich
schon hören? Merkt es, ob’s draußen dunkel ist oder die
Sonne scheint? Schläft es dann, wenn wir auch schlafen?
Liebevoll illustriert gibt dieses Buch Antworten: Woche für
Woche, auf dem neuesten Stand der Wissenschaft – doch
schon für Dreijährige verständlich.
Kein „Aufklärungsbuch”, sondern ein Buch über die
Entwicklung des Kindes in der Schwangerschaft.
Neufeld Verlag
Die 7 Wege zur
Effektivität für
Jugendliche
Sean Covey
Teenager zu sein ist wunderbar!
Das Leben mit all seinen
Möglichkeiten entdecken! Oft
ist allerdings genau das ziemlich
anstrengend. Krach mit den
Eltern, keine Lust auf Schule, unglücklich
verliebt oder/und null
Selbstvertrauen - Sean Covey jun. zeigt, wie Jugendliche
die großen und kleinen Probleme des Lebens in den Griff
bekommen.
Der Ratgeber wird jungen Menschen helfen, Schritt für
Schritt ihr Selbstbild zu verbessern, Freundschaften aufzubauen,
ihre Ziele zu erreichen, mit Eltern und Lehrern auszukommen
– kurz gesagt: ihr Leben zu meistern. Außerdem
ist das Buch prallvoll mit Comics von Timo Wuerz, großartigen
Zitaten und unglaublichen Geschichten über Teens aus
der ganzen Welt. Spannend und unterhaltsam zu lesen!
Neufeld Verlag
MITARBEITER
GESUCHT!
Zur Verstärkung unseres
Redaktions-Teams suchen
wir Personen, die gerne
in der Gruppe arbeiten
und sich im Lebensschutz
engagieren möchten.
WENN SIE:
• imstande sind, Berichte zu
verfassen,
• Texte Korrektur-lesen können,
• sich zutrauen, in Begleitung
ein Interview durchzuführen,
• Fotos schießen können, ohne
zu wackeln,
• motiviert sind, durch diese
Arbeit einen konkreten Beitrag
zum Lebensschutz zu leisten,
• mit dem PC umgehen können,
…dann melden Sie sich doch
bei uns unter Tel. 340 4645171.
Gern geben wir Ihnen weitere
Informationen.
DAS LEBE – TEAM
Italiens neuer Familienminister:
»Ich bin katholisch
und bin stolz darauf!«
Seine positive Einstellung zur Familie und zum Lebensschutz haben dem neuen
Familienminister Italiens, LORENZO FONTANA, von Seiten der Linken
und der LGBT-Kreise scharfe Kritik eingebracht. Sehr ruhig und gelassen
hat der neue Minister jedoch auf Fragen der Journalisten reagiert: "Mein Ziel ist
es, angesichts der demografischen Krise eine totale Kehrtwende einzuleiten. Um
dies zu bewirken, müssen wir eine höhere Geburtenrate im Land anstreben, die
Mutterschaft unterstützen und die Familien fördern. Ich hatte geglaubt, dieses soziale
und wirtschaftliche Problem würde auch von anderer Seite so gesehen. Doch
scheinbar stört es jemanden, wenn man katholisch ist. Ja, dies sei sogar ein Grund
sich zu schämen. Doch wir befinden uns ja in Italien und nicht in Saudi Arabien …"
Dazu eine Notiz in den Dolomiten vom 12.6.2018:
Immer weniger Geburten
Der seit 2008 anhaltende Geburtenrückgang in Italien hat auch im vergangenen
Jahr kein Ende genommen. Zum dritten Jahr in Serie kamen in Italien 2017 weniger
als eine halbe Million Kinder zur Welt, ging aus einer veröffentlichten ISTAT-Studie
hervor. 458.151 Neugeborene zählte man in Italien im vergangenen Jahr, das sind
15.000 weniger als 2016. 68.000 Neugeborene sind Kinder von Ausländern, das
sind 14,8 Prozent aller 2017 zur Welt gekommenen Babys. Die Zahl der Geburten
erreichte ein Rekordtief seit Italiens nationaler Einheit im Jahr 1891. Der stärkste
Geburtenrückgang wurde in Mittelitalien gemeldet (minus 5,3 Prozent) gegenüber
2016. Zum zweiten Jahr in Serie sank auch die Gesamtzahl der italienischen
Bevölkerung. Am 31. Dezember 2017 lebten in Italien 60,48 Millionen Menschen, 5
Millionen davon sind Ausländer, was 8,5 Prozent der Bevölkerung ausmacht.
24 LEBE 138/2018
für eine/n Freund/in!
LEBE gefällt Ihnen? Warum sagen Sie es dann nicht weiter?
Wir senden die Zeitschrift LEBE kostenlos zu!
Wachset und vermehret euch! Dieser Ausspruch soll uns ermutigen unsere Leserfamilie zu vergrößern. Damit können
auch Sie ganz konkret etwas beitragen zum Schutz des Lebens. Sicherlich gibt es in Ihrem Verwandten- und Freundeskreis
Menschen. die die Zeitschrift LEBE noch nicht kennen.
Werben Sie diese doch als Leser. Jeder Leser erhöht die
Zahl der Verteidiger der ungeborenen Kinder, der Alten und
Behinderten, überhaupt aller Menschen von der Zeugung
bis zum Tod.
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Liebe Freunde,
wir alle gönnen uns in dieser Zeit einige Tage/Wochen
Ferien, um uns zu erholen, um neue Kraft zu tanken.
Der Schutz des menschlichen Lebens darf aber nicht in
Ferien gehen. Auch in den Sommermonaten gehen in
Südtirol wieder viele Frauen in die Krankenhäuser von
Bozen und Meran, um ihr Kind abzutreiben. Das darf
nicht sein!!! Von der Befruchtung an ist der Embryo ein
Mensch, den es zu schützen und zu verteidigen gilt und
der ein Recht auf Leben hat.
Helfen Sie uns bitte nach Ihren Möglichkeiten mit einem
Beitrag! So können wir aktiv Kinder vor der Abtreibung
retten, Müttern in ihrer Not beistehen, sowie auf allen
Ebenen und bei allen Menschen für den Schutz des
Lebens eintreten. Herzlichen Dank für Ihren Beitrag!
In diesen Wochen und Monaten ist wieder Zeit für die
Abfassung der Steuererklärungen mit der Möglichkeit,
5 Promille
für unseren Verein zweckzubinden.
Steuer-Nr.: 94027310211
Wir bitten Sie, diese Möglichkeit wahrzunehmen und
die beigelegten Kärtchen auszuschneiden und auch
an weitere Personen zu verteilen. In den vergangenen
Jahren konnten wir damit die rückläufigen Spenden
wenigstens zu einem geringen Teil ausgleichen.
Herzlichen Dank !
Aus tiefstem Herzen danken wir an dieser Stelle auch
wieder allen Wohltätern und Spendern.
Mit großen und kleinen Beiträgen schaffen Sie immer
wieder die notwendige finanzielle Basis für unsere vielfältigen
Tätigkeiten.
Dabei ist für uns auch die kleinste Spende eine große
Hilfe und in besonderer Weise Motivation weiterzumachen
in unserer nicht immer leichten Arbeit.
Spenden können (auch ohne Erlagschein) überwiesen
werden:
• Raika Meran SWIFT: ICRA IT RR3 P0
IBAN: IT58 J081 3358 5900 0009 0102 443
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Angabe des Begünstigten:
BEWEGUNG FüR DAS LEBEN-SüDTIROL,
Winkelweg 10, 39012 MERAN
Bitte helfen Sie uns weiterhin nach Ihren
Möglichkeiten, auch mit Ihrem Gebet!
BEWEGUNG FüR DAS LEBEN – SüDTIROL
Vergelt's Gott!
LEBE 138/2018
25
Erziehung
TeenSTAR – das Seminar für eine
»Erziehung zur Liebe«
Anni Winkler,
Vorsitzende von TeenSTAR Südtirol
Shutterstock
Liebe Eltern!
TeenSTAR möchte Ihre Söhne
und Töchter in der Phase des
Ablösungsprozesses mit ihren Fragen
außerhalb des Elternhauses begleiten
und Sie in Ihrer Erziehungsverantwortung
stärken. Ein Anliegen des
Kurses ist es auch, dass der Dialog
im Bereich „Freundschaft – Liebe –
Sexualität“ zwischen Ihnen und Ihrem
Kind leichter möglich wird.
Zielgruppen sind vor allem Kinder
und Jugendliche von 9 – 18 Jahren
und ihre Eltern.
Für Kinder ab 9/10 Jahren (5. Klasse
Volksschule) bieten wir den sogenannten
KIDS-Kurs „Meine Entwicklung verstehen
– stark werden für die Jugendzeit“
mit einem Elternbegleitbuch an.
Die Schule und andere pädagogische
Einrichtungen spielen eine wichtige
Rolle für die Persönlichkeitsbildung –
auch in der Thematik „Freundschaft –
Liebe – Sexualität“. Ein TeenSTAR-Kurs
ist im freiwilligen Nachmittagsangebot
sinnvoll, z.B. an der Schule oder
im Internat / Schülerheim / Hort /
Jugendzentrum. Workshops sind auch
im Regelunterricht möglich.
Seele/Geist
Umfeld
Beziehung
Körper
Gefühle
Verstand
TeenSTAR – Ausbildungsseminar:
ERZIEHUNG ZUR LIEBE
Für Eltern, Pädagogen/innen, Lehrer/innen,
Gruppenleiter/innen und alle Interessierten
04. – 05. August 2018 (Sa+So)
29. – 30. September 2018 (Sa+So)
02. – 03. November 2018 (Fr+ Sa)
Themenkreise
• Verhalten der Geschlechter
zueinander
• Sexualität in den Medien
• Selbstwert und Selbstannahme
• Mein Körper
• Anatomie / Physiologie der
Geschlechtsorgane
• Wertschätzende Sprache
• Fruchtbarkeit von Mann und Frau
• Jugendzeit – Wachsen und Reifen
• Lebensträume und –visionen
• Verständnis für sich und andere
• Freundschaft, Verliebtheit, Liebe
• Gefühle
• Verantwortung
• „Nein“ sagen lernen
– Selbstbehauptung
• Dialogfähigkeit mit Erwachsenen
• Schwangerschaft –
Entstehung neuen Lebens
• Empfängnisregelung /
Empfängnis verhütung
• Geschlechtskrankheiten
• Ehe und Familie
• Persönlichkeit sein
jeweils von
9.00-18.00 Uhr
Referenten: Frau Helga Sebernik,
Pädagogin und Vorsitzende von TeenSTAR/Österreich mit Team
Seminarort: Bildungshaus Lichtenburg – Vilpianerstr. 27 – 39010 Nals
Info: info@teenstar.bz.it – Tel. 348 08 27 429
Anmeldung unter:
bildungshaus@lichtenburg.it – Tel. 0471 057 100
26 LEBE 138/2018
Lebensschutz
www.teenstar.bz.it
TeenSTAR bietet jungen
Menschen einen Weg
zu verantwortungsvollen
und reifem Umgang
mit ihrer Sexualität an.
TeenSTAR – KIDS-Kurs
TeenSTAR – Südtirol bietet ab Herbst
2018 einen KIDS-Kurs in Lana,
Eppan und im oberen Vinschgau
an. Außerdem einen TeenSTAR-
Kurs für Jugendliche zwischen 12
– 15 Jahren im Raum Meran. Dieser
Kurs wird voraussichtlich in Lana im
Pfarrsaal stattfinden. Referenten für
den KIDS-Kurs sind: Barbara Obrist,
Tobias Degasperi und Melanie
Perkmann, alles ausgebildete
Teen-STAR-Kursleiter.
Den Kurs für die Jugendlichen wird
das junge Ehepaar Maria Theresia +
Dominik Bernhard – ebenso zertifizierte
Kursleiter – halten.
Shutterstock
Weitere Informationen bzw.
Anmeldungen unter:
info@teenstar.bz.it oder
Tel.: 348 08 27 429
www.teenstar.at – www.teen-star.de
www.teenstar.ch – www.teenstar.bz.it
Meine 16-Jährige Tochter
will abtreiben.
Was kann ich tun?
Die wahre Geschichte erzählt, wie ein Vater die Zustimmung
für die Einnahme der Abtreibungspille RU-486 für seine
minderjährige Tochter verweigert. Das Mädchen hat also das
Recht, sich an den Jugendrichter zu wenden.
Zusammenfassung eines Artikels
aus dem Magazin „NOI“ 4/2018
Giovanna Perilli,
Freiwilligenorganisation ‚Sos Vita‘
Nicola wird bedrängt, die schriftliche Zustimmung zur Einnahme der Abtreibungspille
RU-486 für seine sechzehnjährigen Tochter zu geben. Er bezweifelt jedoch, dass das
der richtige Weg ist, seiner Tochter zu helfen. Arianna jedoch scheint fest entschlossen
zu sein abzutreiben, benötigt aber die Zustimmung der Eltern, wie vom Gesetz
194/78 vorgesehen.
Nicola erzählt: „Bei der gynäkologischen Visite waren außer dem Freund von Arianna
auch dessen Vater anwesend (der wie ich in Trennung lebt) und der Gynäkologe sagte,
dass 5 Wochen und 6 Tage der Schwangerschaft vergangen seien… und man
höre noch kein Herzklopfen.
Danach gingen wir zu einer Sozialassistentin, die mir auf Biegen und Brechen diese
verfluchte Unterschrift für die RU-486 aufzuzwingen versuchte. Ich erwartete
mir wenigstens Verständnis für meine Situation als Vater. Doch nichts dergleichen.
Unversehens bin ich aufgestanden, habe der Assistentin die Hand gegeben und gesagt:
,Wir haben uns nichts mehr zu sagen.“
Ich habe Arianna alle meine Hilfe angeboten und sie um Nachsicht gebeten, dass ich
nicht unterschreiben könne. Ich würde bei ihr sein, auch wenn sie in die Hölle ginge
und von dort zurückkäme. Nun aber hätten alle eine so große Eile, allen voran die
Sozialassistentin: „Wenn der Vater die Unterschrift verweigert, muss schnellstens ein
Richter gefunden werden“.
Arianna befindet sich jetzt zwischen zwei Fronten: auf der einen Seite der Vater, der ihr
stets nahe war in den Lebensschwierigkeiten, ihr aber diesen Ausweg verweigert. Auf
der anderen Seite eine autoritäre und ihr gegenüber brachiale Mutter, die ihr auf einem
Silbertablett die Lösung präsentiert. Vater Nicola bleibt bei seiner Entscheidung
und hofft, dass Arianna von ihrem Ziel abkommt und dass seine Nähe ihr das Herz
berührt, ihren Blick auf ihr Kind zu werfen, das in ihrem Schoß heranwuchs.
Nicola erzählt weiter: «Die Ärzte haben mir wenig über die RU-486 gesagt. Sie stellten
mir nur zwei ganz einfache Pillen vor: die Erste wirke auf die Gebärmutter ein
und die Zweite verursache die Trennung und den nachfolgenden Ausstoß des Fötus.
Kurzum ein Kinderspiel… Andererseits wären der Vater des Freundes und die ganze
Familie bereit, den Beiden zu helfen, ein Leben gemeinsam als Paar mit einem
Kind zu beginnen. Hingegen sind die Ehefrauen (oder besser unsere ehemaligen
Ehefrauen), die Sozialassistentin, die Ärzte und die Psychologen auf eine Abtreibung
wegen des jungen Alters und dem Risiko der Instabilität des Paares fokussiert.
Als ich zur Sozialassistentin sagte, dass Arianna die Einstellung ja ändern könnte, hat
mich meine Ex ausgelacht. Ich aber versuchte, in das Herz meiner Tochter zu schauen.
Nicht um sie zu erschrecken, sondern ich wollte ihr die Wahl bewusst machen, die
ihr zukünftiges Leben prägen würde. Ich wollte, dass diese Wahl wirklich frei getroffen
würde, aufbauend auf Werte und auf Liebe. Heute würde uns dies herausfordern
und von uns Opfer verlangen, aber morgen große Freuden schenken“.
Nicola fährt fort: „Das Gesetz 194 gewährt den minderjährigen, schwangeren
Mädchen das Recht, selbst die Entscheidung für die Abtreibung zu treffen. Die Eltern
können im Dunkeln gelassen werden, wenn sich das Mädchen an die zuständigen
Dienste und das Vormundschaftsgericht wendet. Damit wird die fundamentale
Verbindung zwischen Eltern und Tochter zerstört. Die Jugendliche wird genötigt, einen
schwierigen Weg zu beschreiten, indem man in erschreckender Weise die familiäre
Zuneigung und die erzieherische Verantwortung der Eltern außer Acht lässt“.
LEBE 138/2018
27
Shutterstock
Erziehung
Umgang mit den Medien
Christa Meves
Ein mir unbekannter „Hendrik”
mailt: „Helfen Sie mir! Ich bin
Computer -süchtig!” Ein anderer:
„Mich hat die Pornographie erwischt.
Wie komme ich da wieder heraus?”
Eine Mutter klagt: „So schöne Ferienspielprogramme
hatte ich mir
ausgedacht. Aber meine Kinder, alle
drei: 18, 16, 14, sind nur mit dem PC
beschäftigt!”
Eine andere Mutter ist verzweifelt:
„Meine Tochter verweigert alles, die
Schule, das Essen, den Umgang mit
der Familie. Sie sitzt im verschlossenen
Zimmer und beschäftigt sich mit
dem Smartphone.” Eine weitere Fa milie
ist in Katastrophenstimmung: „Unsere
Tochter hat über Facebook, wie sie in
einem Abschiedsbrief schreibt, den
ihr bisher unbekannten gefunden und ist seitdem polizeilich
als vermisst gemeldet.”
Wie - um Himmels Willen - dieser
neuen Flut der Nöte begegnen? Was
haben wir uns mit dieser unkontrollierbaren
neuen Technik denn nun
eingehandelt? Was ist das für eine
Seuche, die sich wie ein Schleier über
ein offenbar unzureichend beacker tes
Feld gelegt hat? Was fesselt hier - nicht
etwa nur die jungen Menschen - und
schränkt mehr und mehr die persönlichen
Handlungsspielräume ein? Der
Hirnforscher Manfred Spit zer aus Ulm
hatte bereits vor einigen Jahren mit seinem
Buch: „Die digita le Demenz” davor
gewarnt, dass die global angesetzte
neue Technik in die Gehirne des Homo
sapiens eingreife, da diese Maschine
in unseren Köp fen durch ständiges
Üben im technizistischen Leben unsere
Mentali tät verändere. Dadurch würden
die ungeübten Areale immer mehr
ein geschränkt, ja, zum Verschwinden
gebracht werden. Der Mensch würde
ein anderer, behauptet er kühn, zumal
- wenn man in dieser Hinsicht die
Kinderhirne falsch futtere, wie z.B. beim
unablässigen Fernsehkon sum vom
Babyalter ab. Das würde eine generelle,
nicht wieder löschbare Einbuße lernfähiger
Vielfalt zur Fol ge haben. Je früher
hier nun der PC und die Smartphone
zur Hauptbe schäftigung werden
würden, umso gravierender wäre diese
doch wohl als negativ einzuschätzende
Umge staltung des Gehirns.
Die neuen Fallen
Kluge Eltern sind hier bereits in neuer
Unnachgiebigkeit um den Erhalt
der Lernfähigkeit und des Freiheitsspielraums
ihrer Kinder bemüht: Sie
schaffen den Fernseher wieder ab,
sie lassen lediglich einen einzigen PC
pro Familie und deren Nutzung nur
scheibchenweise zu, sie kümmern
sich mit Gesprächen und konstruktiven
Beschäftigungen um ihre Kinder,
besonders gerade auch um die
Jugendlichen. Aber das sind große
Ausnahmen! Die Mehrheit geht seit
Jahren schon in die neuen Fallen, die
so groß geöffnet sind wie Scheunentore.
Als Falle werden die digitalen
Medien deshalb nicht wahrgenom men.
Damit wächst nun aber auch die Frage:
In welcher Weise werden denn die
Auswirkungen des verän derten Gehirns
in Erscheinung tre ten, wie wird der
Mensch der Zukunft aussehen? „Krank”,
28 LEBE 138/2018
Erziehung
sagt Spitzer un verblümt. Und dass die
neue süchtige Flut bereits da ist, können
die über lasteten Psychotherapeuten
- wie eben aufgezeigt - schon bestätigen.
Darüber hinaus: Wie jede Sucht
im besten Fall nur mit dünnem Eis von
der Fesselung der Willensfreiheit zu lösen
ist, das haben wir längst am Elend
der Alkoholabhängigkeit ler nen können.
Aber selbst wenn wir hoffen wollen,
dass Absturz von der Art der eben
beschriebenen Fälle bei der Mehrheit
ausbleiben würden - mit aufgeklärter
Selbstdisziplin oder doch denkbaren
gesellschaftlichen Anleitungen
zu vernünftigem Um gang mit den
neuen Apparaten, bleibt unser aller
Abhängigkeit von den digitalen Medien
doch eine gewiss nicht wieder abschaffbare
Gegebenheit
für unser aller Gehirn. Wie wird
der neue Mensch in Zukunft aussehen,
müssen wir uns dann doch fragen?
Als über 90-jährige Therapeutin,
die sich seit 60 Jahren mit jungen
Menschen beschäftigt hat, lässt sich
auch hier Einiges vermuten: Allein
schon die alle Ausbildungsbereiche
erfassende Notwendigkeit des rationalen,
des theoretischen Denkens hat
die Funktionalität in der heutigen Erwachsenengeneration
wie auch Fernsehpassivität
in der Freizeit bereits
mächtig verstärkt.
Verkopfung
Ich habe deshalb 1972 den Begriff
„Verkopfung” in mein Schrifttum eingeführt,
weil mir bereits damals auffiel,
dass der neue Mensch in den technizistischen
Ländern sich zwar immer noch gesellig,
aber immer weniger empathisch
mit seinem na hen Umfeld verhält. Er
hat offenbar immer weniger Feingefühl
für den Anderen, weniger Mitleid,
weniger Mitmenschlichkeit, weniger
sponta ne, natürliche Hilfsbereitschaft.
Und diese Gefühlstiefe scheint mir bei
der jungen Generation sukzessiv im
Schwinden zu sein, nicht der fehlende
Wille, sondern überhaupt der Sinn
dafür, sich in Andere, in Kinder, Alte
oder Leidende hineinzuversetzen. Die
ganze Bandbreite innerer Gefühlsbewegtheit
scheint als eine allgemeine
Eigenschaft kultivierter Mensch lichkeit
bei der jungen Generation - wenn
auch glücklicherweise noch nicht bei
allen - im Schwinden be griffen zu sein.
Es wäre gewiss loh nend, ob es hier ein
Gefälle bis hin zu den PC-Süchtigen
gibt und das in Studien herauszufinden.
Die Frage ist dann natürlich: Halten
vielleicht nur noch einige Restposten
aus der Gene ration, die noch eine natürliche
Kind heit haben durften, den
Erhalt dieser Eigenschaften für erstrebenswert?
Oder ist die Menschheit nun
eben auf dem Weg zu einer gefühllosen
Roboter mentalität? Der Christ, jedenfalls
will so nicht sein, will so nicht wollen.
Er setzt auf das Sein im Schöpfer,
auf Dankbarkeit, auf begeisterte Hingabe
und Totalopfer aus Liebe. Bleibt die
Frage - kann es überhaupt eine Zukunft
des Menschen geben, wenn diese
Liebe digital zum Erkalten ge bracht
worden ist?
Hier einige Fakten zum
Thema Internetkonsum:
In Deutschland sind mittlerweile rund
270.000 Jugendliche vom Inter net abhängig.
Die Zahl hat sich da mit binnen
vier Jahren nahezu ver doppelt, wie die
Bundeszentrale für gesundheitliche
Aufklärung mitteilte. Mädchen sind dabei
offensichtlich anfälliger: Derzeit sind
7,1 °/o der 12-17-jährigen Mädchen intemetabhängig,
bei den gleichaltrigen
Jun gen sind dies 4,5 °/o.
Problematische Internetnutzung in der
Schweiz: Insgesamt weisen 1% der
Schweizer Bevölkerung ab 15 Jahren
eine problematische Inter netnutzung
auf, dies entspricht etwa 70.000
Personen in der Schweiz. Außerdem
weisen 4,3 % der Bevölkerung oder
mehr als 300.000 Menschen An zeichen
einer als symptomatisch (ri sikobehaftet)
qualifizierten Nutzung auf; ein seit der
letzten Erhebung im Jahr 2013 leicht
steigender Anteil. Insgesamt geht man
damit von un gefähr 370’000 Personen
aus, die von einer risikobehafteten
oder proble matischen Internetnutzung
betroffen sind, was in etwa der
Einwohnerzahl einer Stadt wie Zürich
entspricht.
Lasst Jugendliche nicht im
Stich!
Das Smartphone führt zur Not-Reife des
Nervensystems von Kin dern. Dabei wird die
geistige Leistungsfähigkeit gemindert.
Davon ist Prof.
Teuckert-Noodt,
Bielefeld, überzeugt.
Sie rät zum
Verzicht auf digitale
Medien in Kita
und Grundschule. Notwen dige Entwicklungen
bei Kindern werden durch Mobil-Telefone
gestoppt: Gemeinschaftsfähig keit, Mut und
Entscheidungskraft kommen durch überhäufiges
Telefonieren und zweckentfrem detes Surfen
im Internet zu kurz. Daher der Appell: Zurück ins
reale Leben durch Spiel, Natur verbundenheit
und ganzheit licher Lebenspraxis in der Schule.
Gott hilft dem, der mitwirkt. CM-Kurier
Einzel- und Paarberatung
mit Frau Dr. Margarethe Profunser für
Menschen, die sich in einer Lebens-,
Ehe-, oder Sinnkrise befinden.
Menschen, die das Bedürfnis nach
einer Begleitung verspüren, die ihre
Beziehung zu ihren Nahestehenden, zu
sich selbst oder auch zu Gott verbessern
möchten, finden bei Dr. Profunser Hilfe
und Wegweisung.
Schwerpunkte ihrer Tätigkeit:
• Beratung in Partnerschaftsfragen
• Familien- und Erziehungsberatung
• Umgang mit belastenden Gefühlen
• Konfliktberatung, Versöhnung
• Neuorientierung: Ziele finden
Entscheidungen fällen,
• Berufungs- und Unterscheidungsfragen
• Krisenintervention
• Stress und Burnout
• Trauerarbeit
• Prävention und Förderung von
Gesundheit und Wohlbefinden
• Persönlichkeitsprofil
• Berufs- und Karriereberatung
• Geistliche Begleitung
Unter anderem hat sie folgende
Ausbildungen absolviert:
• Dipl. systemische Lebensberaterin;
Counsellor professional
• Grundausbildung in Biblisch-
Therapeutischer Seelsorge
• Ausbildung für Geistliche Begleitung
• Ausbildung in Hagiotherapie nach
Prof. Dr. Tomislav Ivancic
Zur Person:
geboren 1971 in Bozen
verwitwet;
unfreiwillig kinderlos,
wohnhaft in Brixen
Die Beratungen finden im Haus des Lebens - Meran, Winkelweg 10, statt. Die Termine werden im
Büro der Bewegung FüR das Leben unter 0473 237 338 oder E-Mail: bfl@aruba.it, vereinbart.
LEBE 138/2018
29
Erziehung
Beten beginnt in der
Gemeinschaft der Familie
Familie aus christlicher Verantwortung
von Univ.-Prof. Dr.
Dr. Reinhold Ortner
Diplom-Psychologe
und Psychothera peut
aus Bamberg
Shutterstock
»
Ich stehe heute immer häufiger vor
der Tatsache, dass Kinder in Schulanfangsklassen
keine Erfahrung
im Beten mitbringen”, klagt mir eine
Lehrerin. „Viele können nicht ein einziges
Gebet sprechen. Katholisch getaufte
Kinder wissen nicht, wie man
das Kreuzzeichen macht. Bei ihnen zu
Hause wird nicht gebetet, sagen sie.
Ich sehe kaum mehr eine Chance, in
den knapp bemessenen Möglichkei ten
moderner Schulpädagogik etwas nachzuholen,
was in der vorausge gangenen
Kindheit versäumt wurde. Manchmal
fühle ich mich als Lehrerin auf verlorenem
Posten.”
Gebetsleben ausgetrocknet?
Angesichts der heutigen gesellschaftlichen
Situation müssen wir fragen:
Von wem sollen Kinder heute be ten
lernen? In vielen Familien gibt es kein
Gebetsleben mehr oder es ist ausgetrocknet.
Und weder von Seiten
des Fernsehens noch von Computerspielen
tut sich hierzu eine Motivation
auf. Schule sieht sich angesichts
staatlicherseits eingeforderter Pluralität
und „Rücksichtnahme auf ande re
Religionen” immer weniger in der Lage,
dafür Entscheidendes im Rah men ihres
Erziehungsauftrages zu er füllen.
Sicherlich kann Schule nicht alles nachholen,
was schon seit vielen Jah ren im
häuslichen Erziehungsumfeld versäumt
wurde. Nur - wo soll die Anregung
zum Beten überhaupt noch herkommen?
Gebetserziehung steht oder
fällt heute mehr denn je mit dem, was
Eltern, Grosseltern oder ande re liebe
Erwachsene aus dem Umfeld des
Kindes an entscheidenden Hilfen anbieten.
„Aber was sollen wir denn tun?”
werde ich oft gefragt. Gebets erziehung
wird immer vom gelebten Vorbild und
im gemeinschaftlichen Tun angeregt
und getragen. Da häus liches Leben so
verschieden ist wie die Menschen, die
dort zusammen woh nen, wird Beten innerhalb
jeder Fami lie immer eine individuelle
Prägung haben. Grundlegend
und entscheidend
ist es aber,
dass Kinder
die reli giöse
Überzeugung der
Erwachsenen im
Glaubensleben
und damit auch
beim Beten
spüren.
So früh wie
möglich
In welchem Alter
soll man bei Kindern
mit der
Gebetserziehung
begin nen? Ein
Vater sagte mir:
„Ich finde es
richtig und verantwortungsvoll,
da mit zu warten, bis
meine Monika ver nünftig genug ist und
begreifen kann, was Beten bedeutet.”
Ich fragte: „Wie wollen Sie denn diesen
Zeitpunkt feststellen? Meinen Sie wirklich,
dass ein liebes und vertrauensvolles
Gespräch von einer bestimmten
Vernunftreife abhängt? Ihre Tochter
spricht doch sicherlich angesichts besonderer
Freuden und Nöte mit ihrem
Papa. Ich nehme an, Sie freuen sich darüber.
Sollte sie da nicht mit Ver trauen
und Liebe auch mit Gott, ihrem himmlischen
Vater, sprechen dürfen? Aber Sie
müssen ihr dabei helfen und sie miterleben
lassen, dass und wie Sie selbst
zu Gott beten.” Selbstver ständlich ist
es wichtig, dass jeder sein Beten mit
wachsender Reife auch denkend durchdringt.
Jedoch ist Be ten fast immer auch
von Fühlen und Erleben des Betenden
getragen und durchdrungen.
„Hallo mein Kleines...”
Eine Studentin sprach mich an. „Herr
Ortner”, sagte sie, „Ihnen gegenüber
getraue ich mich, etwas zu erzählen. Sie
verstehen es und lachen sicherlich nicht
darüber. Ich bin schwanger. Oft, wenn
ich alleine bin, spreche ich mit meinem
noch ungeborenen Baby. Seit einiger
Zeit gehe ich sogar mit ihm immer wieder
in die Kirche. Ich set ze mich dann in
die erste Bank und sage: ”Hallo, mein
Kleines, jetzt sind wir beide ganz nahe
bei Gott. Wollen wir zusammen mit ihm
sprechen?” Ich beginne dann leise zu
beten und auch ein wenig zu singen.
Manch einer wird vielleicht darüber lächeln.
Aber wenn ich das tue, habe ich
das tiefe Empfinden, dass mein kleines
Baby mit mir zusammen betet und mich
hört.” 1
Gebetserziehung soll das Kind im Gebet
zu Gott führen. Ein Kind ist nicht
erst nach seiner Geburt da. Es existiert
von dem Moment an, wo Ei und Samenzelle
verschmelzen. Gott beschenkt
es von diesem Zeitpunkt an mit seiner
ganz persönlichen unsterblichen Seele.
Da kann religiöse Zuwendung auch
schon beginnen, zumindest sobald
El tern wissen, dass Gott ein Kind in ihrer
Mitte in seine Existenz gerufen hat.
Vieles hängt von der überzeugenden
Glaubenshaltung der Erwachsenen ab,
bei denen das Kind aufwächst. Aus einer
religiös geprägten Umwelt heraus
entwickeln sich dann vielerlei konkre te
Ansätze dafür, wie und wann man das
Kind an einem Gespräch mit Gott teilnehmen
lassen kann. Hier sind ei nige
Starthilfen:
• Segnen Sie Ihr Kind vom ersten Tag
an, an dem Sie wissen, dass sein
Leben in Ihrer Mitte begon nen: „Im
Namen des Vaters und des Sohnes
und des Heiligen Geis tes”. Machen
Sie den Elternsegen in allen weiteren
Jahren zur liebe vollen Gewohnheit.
• Schenken Sie ihm eine kleine Segnung
in Form eines Kreuzes mit
Weihwasser.
30 LEBE 138/2018
Eine gerettete Ehe
Ehe & Familie
Die Psychologin sagte eines Tages zu mir: „Nicht heute,
nicht morgen, aber vielleicht in einer Woche, in einem
Jahr, in zehn Jahren, wirst du mit deiner Tochter dieses
Haus verlassen...” Und so kam es auch.
• Schließen Sie Ihr Kind immer in Ihr
Beten ein und streicheln Sie es dabei
liebevoll in Gedanken.
• Ermöglichen Sie ihm von klein auf
ein Ahnen des Verbundenseins mit
Gott, wenn sie es ihm im Gebet
anvertrauen. Beten Sie zu seinem
Schutzengel und Namenspatron. Es
wird dies zunächst nur gefühls mäßig
und unbewusst in sich auf nehmen.
Aber in der Tiefe seiner Seele verankert
sich alles unaus löschlich -
ein tiefes Erlebnis des Geliebt- und
Geborgenseins.
Wie vorgeburtliche
Erinnerungen wirken
können
Eines Tages besuchte mich Susanne,
eine meiner verheirateten Studentinnen,
während ihrer Schwangerschaft
in meinem häuslichen Wohnzimmer,
um Prüfungsfragen zu besprechen.
Am Ende sprach sie auch in wahrer
Mutterfreude über ihr Baby im 6. Monat.
„Ich spiele jetzt zum Abschied
Ih nen und Ihrem Baby auf meinem
Kla vier-Flügel ein kleines Lied vor”,
sagte ich: 2 Strophen von „Hänschen
klein ging allein in die weite Welt hinein.”
In ihrer Mutterfreude verabschiedete
sie sich mit einem herzlichen
„Danke schön”.
Etwa 12 Monate waren vergangen,
als mich Susanne ein weiteres Mal
aufsuchte um mir ihre kleine Anna
vorzustellen. Wir hatten ein nettes
(auch pädagogisches) Gespräch, währenddessen
Anna schlief. Bevor sich
Mama und Töchterchen verabschiedeten,
sagte ich: „Nun spiele ich Anna
noch einmal ,Hänschen klein vor”,
setzte mich an den Flügel und spielte.
Kaum waren die ersten Akkorde vorüber,
schlug Anna die Augen auf und
,krähte vor Freude mit weit geöffne ten
und lachenden Augen zusammen mit
meinem Lied. -,Șie hat sich er innert,
sagte ich, und Susanne sag te erstaunt:
,Das hat sie noch nie so gemacht!”
1
Tatsächlich wissen wir heute, dass das noch ungeborene
Kind bislang ungeahnt viele vor allem
emotionale und kognitive „Erlebnisse” in seinem
Gedächtnis speichert und nach der Geburt von
diesen mitgeprägt wird.
Mein Mann und ich haben im
Juli 2006 den Ehebund geschlossen.
Das Glück und
die Freude, die wir damals im Herzen
trugen, waren sehr groß.
Im Jahr 2007 kam unsere ge liebte
Tochter zur Welt. Damals war die
Kirche für uns eine gewöhnli che
Institution, eigentlich gingen wir gar
nicht zum Gottesdienst, denn alle,
mit denen wir tagtäglich zu tun hatten,
taten es auch nicht. Uns kam das
ganz normal vor. Wir verdienten Geld,
bauten uns ein bescheidenes, aber
hübsches Häus chen in der Nähe der
Eltern meines Mannes. Aber unsere
Liebe erlosch sehr schnell.
Der Mangel an Gesprächen und gegenseitigem
Verständnis, und schließlich
tägliche Auseinanderset zungen
wurden zur Norm in unse rem Haus.
Statt zur Kirche ging ich zur
Psychologin und erzählte ihr von meinen
Eheproblemen. Die Psy chologin
sagte eines Tages zu mir: „Nicht heute,
nicht morgen, aber vielleicht in einer
Woche, in einem Jahr, in zehn Jahren,
wirst du mit deiner Tochter dieses
Haus ver lassen...“
Und so kam es auch, am 14. Februar
2013 packte ich meine Sachen, nahm
meine Tochter und zog zu meinen
Eltern. Die Wut, die ich damals auf
meinen Mann hatte, war unbeschreiblich.
Die Wochen vergingen, und ich
hegte die leise Hoffnung, dass mein
Mann zu mir kommt und wir uns aussprechen,
dass er sagt; „Ich liebe dich,
komm zurück“... Doch er tat es nicht ...
Ich beschloss, die Scheidung einzureichen,
in der Hoffnung, dass dies
meinen Mann wachrütteln würde.
Doch meine Hoffnung erwies sich als
nichtig... Wir ließen uns zivil scheiden,
und jeder ging seinen We g. Wir waren
beide unversöhnt ... Ich zog mit meiner
Tochter aus dem Haus meiner Eltern
aus und mietete mir eine Wohnung in
einer größeren Stadt.
Durch das Internet lernte ich einen
„wundervollen Mann“ ken nen, der
sich nach kurzer Zeit als schrecklicher
Mensch herausstell te... Mein
Mann band sich auch an eine andere
Frau. Diese Situation führte zu großem
Leid, das wir uns selbst antaten.
Ich beschloss damals, dass ich mich
niemals mehr an je manden binden
würde. Die Sünde, die ich in meinem
Herzen trug, war so groß, dass ich keine
Kraft zu ei nem normalen Leben hatte,
alles be urteilte ich negativ.
Eines Tages, es war am Abend, begann
ich, mit ein fachen Worten zu
beten: „Jesus, ich liebe meinen Mann,
ich habe keine Kraft mehr, es ist schon
zu spät, bit te, hilf mir, denn ich schaffe
es nicht mehr...“ Meine Tochter sah,
wie ich schluchzte. Sie sagte damals:
„Mut ti! Papa liebt uns.“
Kinder sehen viel. Ich erinnerte mich
an eine Freundin, die mir einst sagte:
„Hast Du Probleme, dann geh in
die Kirche. Gott wir dir helfen.“ Jetzt
setzten sich diese Worte in mei nem
Gedächtnis fest. Nach einigen Tagen
rief mein Mann an und bat um ein
Treffen. Ich war einverstanden. Wir
sprachen lange. Unsere Tochter war
glücklich, als sie uns zusammen sah.
Und so wurden wir von Woche zu
Woche wieder zu einer Familie. Mein
Mann kehrte zu uns zurück.
Als er sah, dass wir sonntags zur
Kirche gehen, zog er sich einfach an
und begleitete uns. Meine Freu de war
so groß, dass ich sie nicht beschreiben
kann. Wir müssen vieles wieder aufbauen
und vieles noch lernen. Jeden
Tag danke ich Jesus, dass Er meine
Ehe gerettet hat. Er hat bewirkt, dass
wir wieder glücklich sind.
Camille
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LEBE 138/2018
31
Jugend
Lebensfragen
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Liebe Jenny! In letzter Zeit beobachte ich immer häufiger, dass eine gute Freundin von mir sehr wenig isst. Sie ist
Vegetarierin und achtet sehr auf ihre Ernährung und macht jeden Tag viel Sport. Allerdings mache ich mir wirklich Sorgen
um sie. Da sie sehr dünn ist und in letzter Zeit auch immer dünner geworden ist. Und sie hat mir erzählt, dass sie bei allen
Mahlzeiten Angst hat zuzunehmen (weshalb sie dann auch immer Sport macht). Wenn sie sich im Spiegel ansieht, sieht sie
sich dicker, als sie ist. Wir hatten eigentlich schon mehrere Gespräche darüber, dabei sieht sie zwar alles ein, was ich ihr
sage, aber ich habe trotzdem das Gefühl, dass ich gegen eine Wand spreche. Wie kann ich ihr helfen? Karo
Liebe Karo!
Die Sorgen, die du dir um deine
Freundin machst, sind durchaus begründet,
und es ist wichtig, dass das Problem
nicht auf die leichte Schulter genommen
wird! Aber wenn man das frühzeitig erkennt,
muss es nicht noch schlimmer
werden. Dass sie mit dir darüber spricht,
ist schon ein gutes Zeichen. Sie weiß anscheinend,
dass sie dir vertrauen kann
und das ist echt viel wert!
Ich denke, sie braucht gerade jetzt
eine so starke Freundin an ihrer Seite,
auch wenn du das Gefühl hast, gegen
eine Wand zu reden. Es ist kein leichter
Schritt, sich ein Problem einzuge stehen.
Leider reichen Argumente in diesem
Fall oft nicht mehr aus, um klar zu machen,
dass es lebensnotwendig ist zu
essen. Denn hier geht es vor allem um
die Beziehung zum eigenen Körper. Sich
selbst anzunehmen und zu lieben fällt
gerade uns Frauen nicht leicht.Ich hatte
leider einmal ein ähn liches Problem,
ich wollte nicht mehr essen und viele
Schulfreundinnen versuchten mir den
Quatsch auszu reden. Aber einfach
aufhören konnte und wollte ich nicht.
Glücklicherweise merkte ich bald, dass
ich weder besser noch schlechter oder
gar schöner da durch wurde. Trotzdem,
meinen Status in der Klasse hatte ich
weg und es war mir unangenehm, vor
den anderen etwas Essbares auch nur
anzufassen. So kam es, dass ich manchmal
still und heimlich auf der Toilette an
meinem Pausenbrot herumknabberte,
weil es mir unangenehm war, es in der
Klasse zu essen. Was würden bloß die
ande ren denken, wenn sie mich plötzlich
sehen würden, wie ich in mein Brot
biss? So absurd das klingen mag, es
war schwer, wieder normal zu essen zu
beginnen.
Wie kannst du ihr nun helfen? Allein deine
Freundschaft ist Gold wert. Du hast ja
bereits begonnen, sie in ge wisser Weise
zu coachen. Aber du darfst und sollst
sogar professionelle Hilfe hinzuziehen,
wenn du merkst, dass das Problem eine
Nummer zu groß für dich wird. Auch mit
einem Erwachsenen zu sprechen, dem
du vertraust, kann schon eine große
Hilfe sein. Du schreibst, ihr könnt sehr offen
miteinander sprechen. Das ist wirklich
schön und wertvoll. Vielleicht kannst
du ihr langsam und einfühlsam den
Gedanken näherbringen, sich einmal
mit einem Psychologen zu unterhal ten.
Natürlich hoffe ich, dass dies nicht nötig
sein wird, aber warum sollte man so eine
Hilfe nicht in Anspruch neh men, nur weil
man davor vielleicht etwas Angst hat?
Und was könntest du konkret für sie tun?
Mit ihr kochen zum Beispiel. Die Zutaten
selbst einzu kaufen und zuzubereiten
kann helfen, wieder Freude am Essen
zu haben. Wenn man selbst sein Essen
kocht, braucht man keine Sorge zu haben,
dass zu viel Zucker oder Fett darin
enthalten ist. Es ist einem auch mehr
wert, weil man seine eigene Zeit und
Geld dafür investiert hat. Für Lebensmittel
dankbar zu sein, ist ein wichtiger
Punkt, um eine gute Beziehung zu allem
Essbaren zu schaffen.
Shutterstock
Was kannst du noch tun? Unternehmungen.
Schnapp dir deine Freundin
und macht etwas zusammen, etwas, das
einfach Spaß macht. Und wenn es bloß
ein einfacher Spieleabend mit
Freunden ist, ein Konzertbesuch, ein Tag
im Vergnügungspark oder ein kurzer
Trip zu einem weiter entfernten Freund
oder in eine Stadt, die ihr schon immer
mal besichtigen wolltet. Vielleicht kann
man dann zum Schluss noch was Essen
gehen, in ungezwun gener Atmosphäre
unter Freunden, wo niemand besonders
darauf achtet, was man isst, kann
es einem viel leichter fallen, über seinen
eigenen Schatten zu springen und sich
dazu durchzu ringen, doch ausnahmsweise
einen Gemüsecouscous zu bestellen
anstatt einen kleinen Salat.
Deine Freundin soll merken, dass niemand
ihr einen Vorwurf macht. Auch in
punkto Sport - Sport ist gut! Auch vegetarisch
zu leben, ist nichts Falsches. Nur
sollte man erkennen, ob sie sich zum
Beispiel nur aus dem einzigen Grund bewegt,
um abzu nehmen, oder ob sie auch
noch Spaß daran hat. Vielleicht kann ihr
ja ein Teamsport dabei helfen, sich einfach
aus Freude sportlich zu betätigen.
Überhaupt kann Freude so Einiges verändern.
Wahre Freude über das Leben
und den eigenen Körper. Wann verspüren
wir so eine Fröhlichkeit? Meistens
dann, wenn wir uns geliebt und anerkannt
fühlen. Darum ist einfach deine
Freundschaft wirklich schon das beste
Mittel. Sag ihr auch manchmal, dass sie
heute gut aussieht oder ihre Frisur wieder
top sitzt. Deine Freundin zu bestärken
und zu ermuti gen, kann auch in ihr
den Mut wecken, doch wieder auszubrechen
- aus dem Drang immer mehr
abzunehmen.
Viel Mut und Ausdauer!
Deine Jenny
32 LEBE 138/2018
Hallo Joe! Wie kann ich ein Mädchen
vergessen, wenn ich weiß, dass sie
nichts von mir will? Oder soll ich um sie
kämpfen?
Hallo Peter!
Ein schwieriges Thema. Und das lässt
sich aus der Distanz gar nicht so leicht
sagen. Zu einer Freundschaft oder
Beziehung gehören aber einfach halt
mal zwei. Das ist ja das Schöne und auch
das große Wunder, wenn zwei Menschen
sich wählen und ja zueinander sagen.
Manchmal nützt deshalb leider das beste
„Kämpfen" nichts, wenn sie nicht die
Richtige für dich ist. Es ist jedoch immer
gut, für ein Mädchen ein bisschen
zu kämpfen. Wenn du das in einer entsprechend
respektvollen Haltung tust,
spricht nichts dagegen. Wie kämpfst du
aber am besten? Manchmal ist es dran,
Geduld zu zeigen, und es ist gut, dem
Mädchen nicht das Gefühl zu geben,
dass du ihr nachläufst, oder dass du
ganz abhängig davon bist, ob sie dich
erhört. Mädchen mögen oft eher einen
unabhängigen Mann, an den sie sich anlehnen
können. Also, das Beste, was du
tun kannst, ist, dass du dein Leben in die
Hand nimmst, unternehmungsfreudig
bist, Ideale hast und zu ihnen stehst.
Trotzdem ist es manchmal echt schwer,
wenn man sich in ein Mädchen verliebt
hat, das die Liebe nicht erwidert. Letztlich
musst du es für dich entscheiden, wie
lange du um sie kämpfen möchtest.
Hängt auch davon ab, wie klar ihr Nein
ist. Aber ein Nein ist halt ein Nein, das du
respektieren musst. Und dann musst du
da eben einfach durch. Ich würde mich
auch nicht unbedingt anstren gen, sie
jetzt gleich zu vergessen.
Das funktioniert eh nicht so einfach. Es
ist ein Schmerz, den du eine Zeit lang
tragen darfst. Und es ist ok, dass das
wehtut. Aber wie gesagt, versuch so
oder so dein eigenes Leben zu gestalten.
Und lass die Zeit zeigen, wie das
alles ausgeht.
Ich weiß nicht, ob du ein gläubiger
Mensch bist. Aber ich geb dir noch
als Tipp, dass du versuchst, die ganze
Situation dem lieben Gott hinzuhal ten.
Vertrau darauf, dass Gott dich durchs
Leben führt. Versuch deine Beziehung
zu Gott zu stärken, geh oft in eine Kirche
und nimm dir Zeit, dort still zu beten. Es
ist wirklich so, dass wir dann leichter solche
Situationen tragen und die richtigen
Entscheidungen treffen können.
Alles Gute und viel Kraft, das gut durchzustehen.
Dein Joe
Peter
Kontakt mit Seelen…
Lieber Mönch!
Ich habe einen Bericht über einen Menschen gesehen, der .Kontakt mit
den Verstorbenen" aufnimmt. (Aber nicht durch Gebet oder so, glaub
ich.) Ich hatte daher auch eine kleine Diskussion mit Freunden, und wusste
nicht, wie ich das bewerten sollte.
IRIS
LIEBE IRIS!
Dass die Verstorbenen nach
dem leiblichen Tod weiterleben,
ist Teil unseres
Glaubens. Christus hat durch
seine Auferstehung den Tod
besiegt. Deshalb können
auch wir aufer stehen. Durch
die Erlösung, die Christus
uns erworben hat, haben
wir die Möglichkeit, in den
Himmel zu kommen.
Wenn nun jemand Interesse
daran hat, mit den Toten
Kontakt aufzunehmen, sollte
man doch fragen, wieso er
das will. Und wenn einfach
nur der Drang dahintersteckt,
etwas Aufregendes
zu erleben oder geheime
Dinge zu erfahren, dann sind
das schon höchst zweifelhafte
Gründe. Dazu kommt
noch, wenn man auf spiritistische
Weise einen To ten heraufbeschwören will, wie zum Beispiel beim
Tischerlrücken, dass das eigentlich ein Spiel mit dem Feuer ist. Die Kirche
lehrt uns, dass es neben den heiligen Engeln (tatsäch lich) auch Dämonen
gibt. Und den Dämonen gibt man auf diese Weise die Möglichkeit, mit
uns Kontakt aufzunehmen. Dann passieren manchmal wirklich außergewöhnliche
Dinge, etwas bewegt sich, es werden Antworten auf Fragen
gegeben, die tatsächlich stim men usw., nur dass es nicht die verstorbene
Großmutter ist, mit der man sprechen wollte, sondern ein Dämon, der auf
diese Weise Macht über einen gewinnen will. Das klingt jetzt womöglich
nach finsterem Mittelalter. Aber ich denke, dass man hier doch vorsichtig
sein muss, denn wir wissen, dass es die Welt der Dämonen wirklich
gibt und dass man diesen gewisse Macht gibt, wenn man sich auf das
Geisterbeschwören einlässt.
Was tut man nun aber als Christ, wenn man die Nähe mit Verstorbenen
sucht, weil man Sehnsucht nach ihnen hat, sie um etwas bitten oder auch
für sie beten will? Alles das ist nicht abzulehnen. Die Kirche selbst verehrt
ja die Heiligen, die im Himmel sind, und betet zu ihnen und fordert
uns auf, für die Verstor benen zu beten. Das funktioniert aber nicht mit
Tischerlrücken oder Ähnlichem, sondern auf eine viel schönere Art und
Weise: Wir glauben und hoffen, dass Verstorbene bei Gott, bzw. auf dem
Weg zu ihm sind. Wenn wir uns nun also an Gott wenden, dann sind wir
genau dort, wo unsere Verstorbenen sind: Nirgendwo kann man in dieser
Welt Gott nun aber so nahe sein wie bei der Feier der hl. Messe. Das
ist der Grund, warum es üblich ist, Messen auch zu Ehren von Heiligen
zu feiern. Die Messe ist gleichzeitig aber auch das Schönste, was wir für
unsere Verstorbenen tun können, die noch im Fegefeuer sind, weil hier ja
tatsächlich unsere Erlösung geschieht. Durch die Feier der hl. Messe können
wir ihnen sozusagen in den Himmel helfen. Ich wünsche dir, dass du
oft diese Erfahrung machen kannst, dass du dich mit lieben Verstorbenen
sozusagen bei Christus treffen kannst.
DEIN PATER VON MÖNCHLINE
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LEBE 138/2018
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Jugend
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Traust du dich deine Meinung zu sagen?
Gedanken sind frei, heißt es. Aber die eigene Meinung zu sagen,
fällt oft gar nicht so leicht.
Michi Cech, David Strodl
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Wenn unterschiedliche Mei nungen aufeinanderprallen, kann
es schon mal zu heftigen Diskussionen unter Freunden oder
in der Schulklasse führen. Aber trotzdem steht es je dem
Menschen zu, seine Mei nung zu sagen. Das ist sogar ein
Grundrecht und im Normalfall darf niemand etwa vom Staat
bestraft werden, weil er eine andere Meinung hat. Trotzdem
gibt es viele Fakto ren, die oft Druck auf unsere Meinung
ausüben.
Wer hat es nicht schon erlebt. Die ganze Clique findet eine
Band doof, aber dir gefällt sie. Wie unangenehm ist es da,
die eigene Meinung zu sagen. Wer allein gegen viele eine
andere Meinung hat, kann schnell zum Außenseiter werden.
Darum schweigen wir oft lieber in sol chen Situationen.
Gerade als Christen stehen wir mit unserer Meinung oft allein
da, weil die Gesellschaft viele Sachen anders sieht. Jeder ist
lautstark für Meinungsfreiheit, aber wenn es kon kret wird,
gibt es schnell Vorurteile und Intoleranz. Meinungsfreiheit
braucht manchmal viel Mut und der Druck der Mitmenschen
ist manchmal so groß, dass wir unsere Meinung oft anpassen,
auch wenn wir nicht ganz überzeugt sind.
Was ist eine Meinung?
Meinungen zeichnen sich dadurch aus, dass sie letztlich nicht
beweisbar und auch nicht widerlegbar sind. Wenn et was beweisbar
ist, dann spricht man von einer Tatsachenbehauptung,
und die steht, zumindest gesetzlich, nicht unter dem Schutz
der Meinungsfreiheit. Das heißt, jeder muss reflektieren, ob
seine Meinung auch der Wahrheit entspricht. Aber im Alltag
ist die Grenze zwischen Meinung und Tatsache gar nicht so
klar. Was ist Meinung, was ist Tatsache? Schwierig wird es,
wenn man die eigene Meinung als Tatsache hinstellt und andere
Meinungen nicht stehen lassen möchte.
Religionsfreiheit
Die Religion zählt auch zum Recht auf Meinungsfreiheit. So
steht es jedem Menschen zu, seinen Glauben für richtig zu
halten und danach zu leben. Als Christ stößt man hier aber
immer wie der auf Grenzen, weil man manchmal Meinungen
vertreten muss, die heute unmodern sind. Wer heute zum
Beispiel mit Sex bis zur Ehe warten will, gilt oft als „ultrakonservativ",
oder wer aufgrund seines christlichen Glaubens
meint, die Ehe ist nur möglich zwischen Mann und Frau, wird
als „fundamentalistisch" beschimpft. Für manche Leute gilt
Mei nungsfreiheit und Toleranz leider nur, wenn es um ihre
eigene Meinung geht.
Mut beweisen
Trotzdem beweisen Christen immer wieder Mut, zu ihrem
Glauben zu ste hen. Sei es einfach in der Schulklasse, im Beruf,
oder wie die mutigen Christen, die in manchen Ländern sogar
verfolgt oder für ihren Glauben getötet werden. Aber
auch Hollywood-Stars gibt es, die sich nicht schämen, ihre
Meinung zu sagen und dafür auch Konsequenzen ziehen.
34 LEBE 138/2018
Männer sind wunderbar –
die unterschiedliche Psychologie der Geschlechter
Gesellschaft
Christa Meves
Im Grunde ist es doch gar nicht
zu fassen, dieses perfekte
Funktionieren unserer alltäglichen
Technik. Zum Bei spiel: Morgens um
sieben verlässt man eine der süddeutschen
Metropolen, München oder
Stuttgart, und entsteigt - eventuell
nach ein- oder zweimalig gepflegtem
Wechsel des Zuges, der auf demselben
Bahnsteig lautlos heran gleitet - zu einer
noch guten Mittagszeit dem Zug im
Heimatort der Lüneburger Heide. Oder
so eine kleine Dienstreise von Hannover
nach Berlin: eben ein mal rasch ohne
langes Herumsitzen ins Flugzeug und
wieder hinaus, am Abend das gleiche -
ein Aufwand nicht größer als die Fahrt
vom Vorort in die City. Wie herrlich!
Und dies alles verdanken wir der Tüchtigkeit
der Männer. Wie gut, dass es sie
gibt, denn schließlich ist das ihr Werk:
dieses Erfinden, Umsetzen, das Netz
der Planungen und Verflechtungen. Die
Feministinnen sagen freilich, dies läge
nur an der ewigen Unterdrückerei des
langhaarigen Geschlechts durch die
Bartfähigen. Aber dem muss aufgrund
neuer wissenschaftlicher Forschungen
widersprochen werden. Der Direktor
des Instituts für Psychobiologie an der
Universität Paris, Rene Zazzo, schreibt:
«Das charakteristische Merkmal bei
den Knaben ist ihre Überlegenheit bei
denjenigen intellektuellen Aktivitäten,
die logische Durchdringung und
räumliches Vorstellungsvermögen voraussetzen.
Diese Überlegenheit des
räumlichen Vorstellungsvermögens,
verbunden mit Faktoren kultureller
Art, führt zur Überlegenheit des Knaben
in technischen Fähigkeiten. Der
Unterschied in der technischen Begabung,
der schon zu Beginn der Schulzeit
zwischen Knaben und Mädchen
spürbar wird, verstärkt sich mit der Zeit
derart, dass in der Adoleszenz die diesbezüglichen
Leistungen der Jungen
denen der Mädchen um 50 bis 100 °/o
überlegen sein können.»
An dieser Barriere ihrer angeborenen
Andersartigkeit sind deshalb auch - so
zeigen jüngste Untersuchungen - die
Hausmann-Modelle für Väter gescheitert.
Es lässt sich eben auf die Dauer
nicht daran vorbei sehen: Von Anfang
an waren die Männer prädisponiert,
den ganzen technischen Zauber unserer
Industrie zu erfinden. Grund zur
Resignation, zur endgültig festgestellten
Minderwertigkeit der Frau? Aber
nicht im Mindesten! Auch dies weiß
neue Forschung um die Geschlechter:
Frauen (bereits schon die ganz kleinen
Mädchen) haben vorrangig eine
besondere Neigung für hellhörig-liebevolle
Kommunikation, zur Bewunderung
auch, zum Hinauf fragen, zum
Aufschauen zu den «Großen»; Jungen
haben von früh an hingegen die Eigenschaft,
mehr und kämpferischer mit den
gleichgeschlechtlichen Gleichaltrigen
herumzurangeln, um eine sogenannte
«Dominanz-Hierarchie» herzustellen. Es
geht ihnen viel mehr um die Macht.
Aber das vermag mich, die ich mich
gerade im Tempo von 200 Stundenkilometern
von Ulm auf München zu
bewege, zur Zeit nicht zu verstören.
Ich freue mich momentan eben daran,
dass die Männer zu bewundern sind,
sich bewundern lassen, dass ich, als ein
Weib, sie bewundern darf und mich,
wie mir ebenfalls Rene Zazzo bestätigt,
seit neuestem gerade dadurch dem eigentlich
starken, dem echt starken Geschlecht
zugehörig fühlen kann. Zazzo
im Resümee der neuen Forschungsergebnisse:
«Auf die unterschiedliche
Psychologie der Geschlechter
angewen det, lernen wir aus der
Untersuchung des zweigeschlechtlichen
Paares, dass die Dominanz des
männlichen Ge schlechts, das herkömmlicherweise
als das starke betrachtet
wird, eine zwei felhafte Sache
ist...» Dennoch: Sie sind wunderbar
unsere so fabelhaft tüch tigen Männer,
und wir dürfen neidlos bewundern, mit
welcher Eleganz sie sich die Erde untertan
machen für uns!
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LEBE 138/2018
35
Beratung
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Keine Sekunde bereut
Eine Geschichte über eine Verhütungspanne, eine überraschende
Schwangerschaft und eine Ärztin, die die
Mutter von der Abtreibung überzeugen will.
Alles fing mit einer sogenannten
Verhütungspanne an. Das Kondom war
verrutscht, für die sogenannte »Pille danach«
war es laut Silke anscheinend zu
spät, weil sie ihren Eisprung bereits hatte.
Nun überlegte sie, sich die »Spirale
danach« einsetzen zu lassen, hatte aber
große Angst vor den Kosten und möglichen
Folgen.
Sie schrieb eine E-Mail an die
Lebenshelfer und bat dringend um
Rat. Ich versuchte sie zu beruhigen
und beantwortete ihre sachlichen
Fragen. Außerdem empfahl ich ihr, einen
Schwan gerschaftstest zu machen
und das ganze auf jeden Fall bei ihrem
Gynäkologen abklären zu lassen.
Sie schrieb, wenn sie schwanger wäre,
könne sie das Baby nicht bekommen.
Sie sei alleinstehend und Studentin. Ich
versuchte, weitere Hintergründe zu erfahren,
doch der Kontakt brach ab.
»Wie könnte ich dieses
Geschenk ablehnen?«
Fast einen Monat lang hörte ich nichts
mehr von Silke. Plötzlich erreichte mich
wieder eine Mail von ihr. Sie hatte die
»Spirale danach« nicht genommen, war
tatsächlich schwanger und hatte am
folgenden Tag einen Termin bei ihrem
Frauenarzt.
Sie teilte mir mit, es würde ihrer
Meinung nach zwar alles nicht ein fach
Brit Bechtloff
Onlineberaterin »Lebenshelfer«/vitaL
werden, da sie keinen Partner habe
und noch studiere. Dennoch entscheide
sie sich ihrem Herzen nach für ihr
Kind. »Wie könnte ich dieses Geschenk
ablehnen?« Sie hatte mit ihren engsten
Vertrauten geredet, mit ihrer Schwester
und mit ihrer besten Freundin. Beide
versprachen, für sie da zu sein.
Auch der übrigen Familie traute sie zu,
dass sie positiv reagieren würde, wenn
sie die Sache erst einmal verarbeitet
hätte.
Ich ermutigte sie weiter und erarbeitete
gemeinsam mit ihr, welche
Möglichkeiten sich für Studentinnen
mit Kind nutzen lassen, zum Beispiel
Tagespflege, für die erste Zeit ein
Semester auszusetzen und so weiter.
Und ich sprach ihr immer wieder Mut
zu, dass sich ihre Eltern nach einer Zeit
der Verarbeitung sicher auch freuen
würden, Großeltern zu sein.
Doch in ihrer ersten Mail nach ihrem
Arzttermin schilderte Silke mir,
wie negativ ihre Frauenärztin auf ihre
Schwangerschaft reagiert und dass sie
ihr regelrecht zur Abtreibung geraten
habe.
Die Ärztin hatte ihr ein fürchterliches
Szenario geschildert: Mit Kind könne
sie ihr Studium komplett vergessen und
müsse am Ende bestimmt von Hartz IV
leben. Wenn es wirklich gut liefe, könne
sie vielleicht bei einem Discounter
an der Kasse sitzen. Die Ärztin gab Silke
die Adresse einer Beratungsstelle, die
Scheine ausstellt, und forderte sie auf,
sich dort zu informieren.
Silke schrieb: »Will diese Ärztin mir
wirklich einreden, dass es am besten
wäre, mein Baby abzutreiben, damit
ich wie bisher weiterleben kann? So,
als ob nichts gewesen wäre? NEIN —
das kann so nicht funktionieren!« Es
gelang ihr, entgegen dem Druck der
Ärztin standhaft zu bleiben. »Die sollen
mir alle noch so schlimmen Fakten
aufzählen. Das Kind werde ich trotzdem
behalten. Ich hatte es noch nie
ganz leicht im Leben. Aber ich habe
auch noch nie aufgegeben! Wieso sollte
ich jetzt damit anfangen?«, war ihre
Antwort. Meine Meinung dazu war ihr
im stetigen Kontakt sehr wichtig. Ich
zeigte ihr auf, wie stark sie sei und dass
diese Stärke die beste Voraussetzung
sei, an ihrer Maxime festzuhalten. Um
dies zu untermauern, berichtete ich
ihr von einer mir bekannten Studentin.
Diese hatte es auch unter nicht immer
einfachen Umständen geschafft, Kind
und Studium »unter einen Hut zu bringen«.
Das alles ermutigte sie, an ihrer
Entscheidung für das Kind festzuhalten.
Sie ging nicht zu der Beratungsstelle
und bedankte sich für die Zeit, die Hilfe
und die vielen Gespräche.
Mehr als ein Jahr später hörte ich erneut
von Silke. Ihr Sohn wurde geboren — und
sie ist so glücklich! Ihre Entscheidung
bereut sie keine Sekunde. Sogar der
Kindsvater hat ein gutes Verhältnis zu
seinem Sohn und besucht ihn regelmäßig.
Sie wohnt mit ihrer Schwester, die
sie sehr unterstützt, in einer Wohnung.
So ist sie zwar alleinerziehend, aber
nicht allein. »Ich hätte nie gedacht, dass
alles so gut laufen kann.« Sie ist begeistert
von unserer Arbeit und fragte bereits
an, wie sie uns ehrenamtlich unterstützen
kann.
36 LEBE 138/2018
Ich suche Dein Herz!
Jugend
Ich war sicher, dass wenn ein Mädchen einem Jungen keinen „Liebesbeweis“ gibt, er
sie verlässt. Ich gab diesen „Beweis“ vielen, aber sie gingen trotzdem...
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Als ich 17 Jahre alt war, fing ich an, in
die Disco zu ge hen. Am Anfang war ich
mir nicht bewusst, dass ich mir so mein
Leben zerstöre. Ich erinnere mich noch
gut an den Eindruck, den der Besuch in
einer der größten Dis cos in der Stadt
auf mich machte. Damals verstand ich
das Motto über dem Eingang zu einer
der Discos noch nicht: „Weiter kommt
nur noch die Hölle. Du gehst auf eigene
Verantwortung hinein“ ...
Mich faszinierte die Techno-Musik, die
bunten Lichter; es scho ckierte mich
überhaupt nicht, dass einige Sex auf
den Seitenbänken hatten oder sich auszogen
und ver führerisch in der Mitte
des Saals tanzten. Damals wollte ich
auch im Zentrum des Interesses stehen
... Bis dahin war ich ein normales, bescheidenes
Mädchen gewesen, aber
nun machte ich aus mir eine stark geschminkte
und aufreizend ange zogene
Puppe. Mit meinen provozie renden
Tänzen zog ich Jungen an, die in mir nur
ein Objekt zum Aus nutzen sahen. Ich
war zufrieden, dass ich mir nun endlich
selbst die Männer aussuchen konnte.
Und ich suchte sie aus...
Es war aber immer die falsche Wahl.
Unter dem Einfluss der Stim mung fand
ich mich mit diesen Unbekannten im
Bett wieder. Dann sah ich sie nie mehr
wieder... Ich war verzweifelt. Ich dachte
damals, dass weil ich so schön bin und
so gut tanze, ich doch endlich je manden
finden müsste, der sich in mich verliebt.
Leider war es so, dass jeder Junge,
den ich in die ser Zeit traf, in mir nur ein
Objekt zur Stillung seiner Begierde sah
... Wenn ich jemanden kennenlernte,
ging ich mit ihm ins Bett, denn ich war
sicher, dass wenn ein Mädchen einem
Jungen keinen „Liebesbeweis“ gibt, er
sie verlässt. Ich gab diesen „Beweis“
vielen, aber sie gingen trotzdem... Ich
war niedergeschmettert, wollte sterben...
Ich dachte, dass ich bis an mein
Lebensende keinen Mann finden würde,
der nicht meinen Körper, sondern
mich liebt.
Ostern näherte sich, und ich fühlte
mich sehr, sehr schlecht. Es ging mir
durch den Kopf, zur Beichte zu gehen,
doch irgendwie fehlte es mir an
Durchsetzungs vermögen. Irgendetwas
sagte mir: „Du bist so schmutzig, für
sol che wie dich gibt es keine Chan ce
mehr. Es ist zu spät für alles, zu spät!“
Ich wurde depressiv.
Von morgens bis abends lag ich im
Bett und weinte. Niemand wuss te,
was mit mir los war. Da gab mir meine
Großmutter die Worte Jesu an
die selige Benigna Consolata Ferrero
zum Lesen: „Verkaufe dein Elend an
Meine Barmherzig keit, verkaufe es,
ich bezahle mit Liebe. Wenn die Seele
bereut und von ganzem Herzen ihre
Sünden beweint, kann ich Meine
Freude nicht zurückhalten ... ich laufe
un serer Begegnung entgegen... Das
ist Meine größte Genugtuung, und
ich schaffe aus den Seelen, die ich aus
dem größten Morast herausho le, die
schönsten Meisterwerke... Ihre schwersten
und abscheulichs ten Sünden werden
zu Ecksteinen im Gemach ihrer
Vollkommen heit. So sehr liebe ich die
Sünder!“ Als ich das las, weinte ich wie
ein kleines Kind. Also verschließt Gott
selbst vor solch einer Sünderin wie mir
nicht die Tür ... Es fiel mir schwer, daran
zu glauben, wie groß die Göttliche
Barmherzigkeit ist.
Erst da verstand ich, warum ich lebe -
und für Wen! Meine Augen öffneten
sich. So schnell wie möglich lief ich zur
Beichte. Ich habe niemals solch eine
Freude empfunden wie jetzt, als ich
Jesus auf meinem Weg begegnet bin.
Diesen Jesus, für den Deine schmutzige
Vergangenheit und Deine alten Sünden
nicht zäh len, sondern nur Dein guter
Wille zur Besserung grade in diesem
Au genblick. Seit diesem Moment hat
sich mein Leben vollkommen ver ändert.
Ich habe begonnen, häufig zur Beichte
zu gehen und die heili ge Kommunion
zu empfangen.
Ich versprach Gott damals, dass wenn
ich den „Richtigen“ treffen würde, ich
mit Sex bis zur Ehe schließung warten
würde. Ich be tete auch um einen guten
Mann.
Heute bin ich 25 Jahre alt.
Seit einem Jahr bin ich glücklich verheiratet.
Während unserer Verlobungszeit
bewahrte ich fünf Jahre
lang das Gelübde der Reinheit, welches
ich Gott gegeben hatte, obwohl
es manchmal schwer war. Und obwohl
meine Vergangenheit wi derwärtig ist,
hat Gott sie in Seiner Barmherzigkeit
ausgelöscht.
Heute weiß ich, dass Gott sogar dem
größten Sünder seine Sün den vergibt,
wenn dieser sie bereut. Und obwohl
menschlich gesehen alles verloren
scheint, so ist bei Gott nichts unmöglich.
Anette
LEBE 138/2018
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Die Macht des Gebetes
»Ein Geschenk des Himmels für uns.
Das Einzige, was ich tun konnte, war, mich in den Armen des
Vaters zu bergen. Nur das brachte mir Linderung.«
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Ich heiße Agnes. Mit meinem
Ehemann Marek sind wir Eltern
von acht Kindern, von denen fünf
bereits im Himmel sind. Acht Jahre unserer
Ehe wurden durch verschiedene
Erfahrungen geprägt. Doch die Zeit
zeigte, dass jede Situa tion, die man mit
Gott durchmacht, früher oder später zur
Gnade wird.
Unser erstes Kind verlor ich ein paar
Monate nach der Hochzeit. Franziskus
war 12 Wochen alt. Ich kam damals mit
einer Fehlgeburt ins Krankenhaus. Ich
erinnere mich, dass ich vor Schmerz auf
den Knien im Warte raum lag und niemand
reagierte ... Erst als Marek gegen
die Tür trat und einen Aufstand machte,
fand sich ein Rollstuhl für mich. Der Rest
ist es nicht wert, erzählt zu werden ...
Nach einigen Wochen des War tens erhielten
wir unser Kleines zu rück. Marek
trug es in einer kleinen verschlossenen
Truhe auf den Fried hof, und ich trug
weiße Tulpen. Das war das einzige
Kindlein, welches wir begraben durften.
Ich dachte damals: „Wie ist das nur
möglich?!“ Ich fühlte, wie mir das Herz
vor Schmerz zerbricht. Ich vergrub einen
Teil von mir. Das Ein zige, was ich
tun konnte, war, mich in den Armen des
Vaters zu bergen. Nur das brachte mir
Linderung.
Von diesem Augenblick an begann ich,
die Realität anders zu sehen:
Ein Kind zu haben war nicht mehr
selbstverständlich, etwas (vielmehr jemand),
was (vielmehr: der) uns ge hört.
Es wurde zu einem erwarteten und ersehnten
Geschenk.
Ich fühlte in meinem Herzen, dass
wir mit dem nächsten Kind weitere
Schwierigkeiten zu be wältigen haben
würden. Während meiner folgenden
Schwangerschaft stellte der Arzt
die Diagnose: eine zerplatze Zyste im
Bauchraum (wie sich später herausstellte,
war das eine falsche Diagnose). Zwei
Näch te ohne Schlaf, mit Schmerzmitteln,
die keine Linderung brachten ...
Ins Krankenhaus kam ich erst im letzten
Augenblick, mit zwei Litern Blut im Bauch.
Ich kam praktisch von der Straße auf den
OP-Tisch: Bauchhöhlenschwangerschaft
mit einem geplatzten Eileiter. So verloren
wir Karl...
Dann begegneten wir einem guten
Es gab Momente, in denen ich in dunkler Nacht
schluchzte, und mein Weinen war wie Heulen.
Ich spürte nur eine nicht enden wollende Bedrängnis.
Ich schrieb sogar im Internet: ›Gebet in großer
Bedrängnis‹ - und da öffnete der Herr vor mir die Seite,
auf der geschrieben stand: ›Verheißungen der Wunden
und des Blutes Christi‹ (Ich empfehle sie jedem, dem
die Luft zum Atmen fehlt!) «
Naprotechnologie-Arzt in Skoczow.
Der Herrgott nahm uns durch ihn unter
Seine Fittiche. Von da an fühlte ich mich
sicher, unab hängig davon, was noch
geschehen würde. Kurz danach, in der
achten Schwangerschaftswoche, verloren
wir Maria...
Dann kam es zu einem Um bruch -
Margarete blieb mit uns. Eine wunderbare
Schwangerschaft, eine wunderbare
Geburt, ein wun derbares kleines
Mädchen. Ein Ge schenk des Himmels
für uns.
Wir waren immer offen für das Leben,
doch jeder Tag zeigte uns, dass das
Leben nicht einfach ist.
Es ist schwierig - wie das Erklim men
einer Bergspitze. Und wahr scheinlich
muss es so sein, damit es wertvoll ist.
Antonia und Paul gingen so schnell, wie
sie gekommen waren.
Vier Jahre nach der Geburt von
Margarete kam Maja zur Welt. Sie ist
wie das Lächeln Gottes. Als ich das
Krankenhaus verließ, sagte ich spaßhalber,
dass wir uns in an derthalb Jahren
wiedersehen. Gott ist ernst zu nehmen
in Seiner Güte, denn seit acht Wochen
entwickelt sich unter meinem Herzen
ein wei teres Kleines. Und wir kommen
ge nau anderthalb Jahre nach der Geburt
von Maja ins Krankenhaus...
Manche haben Mitleid mit uns, ich
aber denke, dass wir die glück lichsten
Menschen der Welt sind. Die Hälfte
unserer Familie ist be reits im Himmel
und bittet für uns. Gott hat sich unserer
bedient, um Kinder ins Leben zu
rufen, denen Er die Ewigkeit schenkte.
Es ist schwer vorstellbar: Obwohl diese
Kleinen so kurz bei uns waren, haben
sie nun die ganze Ewigkeit vor sich.
Keiner kann ihnen dies nehmen. Diese
Wunden tun nicht mehr weh - sie wurden
vielmehr zum Kanal der Gnaden.
Es sind meine Perlen, Ster ne, die in der
Dunkelheit leuchten.
Vor einem Jahr, am „Tag des Verlorenen
Kindes”, opferten wir wäh rend der
Eucharistiefeier unsere Kinder durch
die Hände Mariens Gott dem Vater auf.
Von diesem Au genblick an hatte ich
Frieden und Freude in mir.
Es lohnt sich zu warten,
denn Gott antwortet
immer wunderschön.
Manchmal wortwörtlich,
und manchmal
durch eine Million von
Ereignissen, die uns sowieso
(früher oder später)
zu Ihm führen.«
Es gab Momente, in denen ich in dunkler
Nacht schluchzte, und mein Weinen
war wie Heulen. Ich spürte nur eine
nicht enden wollende Be drängnis. Ich
schrieb sogar im Inter net: „Gebet in
großer Bedrängnis“ und da öffnete der
Herr vor mir die Seite, auf der geschrieben
stand: „Verheißungen der Wunden
und des Blutes Christi“ (Ich empfehle sie
je dem, dem die Luft zum Atmen fehlt).
Innerhalb einiger Monate bewirkte Gott
38 LEBE 138/2018
Thema
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in meinem inneren Leben eine größere
Verwandlung als durch die 35 Jahre
meines ganzen bisherigen Lebens:
Es handelt sich um ein Gebet, wel ches
Gott „entwaffnet“, denn der Vater kann
nichts versagen, wenn man durch die
Wunden und das Blut Seines Sohnes
bittet. „Kommt zu Meinen Wunden, mit
einem von Liebe entzündeten Herzen,
denn das Verdienst Meines Blutes hat
einen unendlichen Preis. Wenn ihr
Meine Wunden und Mein Heiligstes
Herz habt, könnt ihr alles erlangen. Die
Heiligsten Wunden haben Macht über
das Herz Gottes.“
Ich hege die tiefe Überzeugung,
dass ich dank dieses Gebetes zu den
Lobpreis-Abenden bei den Pallotinern
fand, und dort kümmert sich Gott sehr
um mich. Ich habe die Gnade der täglichen
Eucharistiefei er erhalten, sowie
all die Segnungen, von denen mein
Herz überfließt.
Je mehr ich vertraue, desto mehr erhalte
ich. Der tägliche Kampf um Liebe
(besonders in der Ehe und Familie) ist
nicht einfach, aber die Perspektive,
dass der lebendige Gott mit uns ist,
gibt uns den Sieg schon am Start
(„Wer ist wie Gott!“)
Ich habe Gott niemals gefragt, warum
Er unsere Kinder genommen hat.
Wozu fragen, wenn die Ant wort auf
der anderen Seite von selbst kommt?
Ich werde warten. Es lohnt sich zu warten,
denn Gott antwor tet immer wunderschön.
Manchmal wortwörtlich,
und manchmal durch eine Million von
Ereignissen, die uns sowieso (früher
oder später) zu Ihm führen. Und darum
geht es doch im Leben: Einmal
Gott von Angesicht zu Angesicht sehen.
Nur Er zählt.
Agnes
»Jesus, ich danke Dir!«
Die ärztliche Diagnose lautete: „Die Schwangerschaft ist
gefährdet, es ist ungewiss, ob sie erhalten werden kann.“
Ich war verzweifelt, denn ich wünschte mir dieses Kind so
sehr...
In der sechsten Schwangerschaftswoche
traten bei mir
Blutungen auf. Die ärztliche
Diagnose lautete: „Die Schwangerschaft
ist gefährdet. Es ist unge wiss,
ob sie erhalten werden kann.“ Ich war
verzweifelt, denn ich wünschte mir
dieses Kind so sehr... Man wies mich
in ein Kranken haus ein. Nach den
Untersuchun gen musste ich ein paar
Tage war ten, um sicher zu gehen, dass
die Blutungen nach der Behandlung
aufhörten. Eine weitere Ultraschalluntersuchung
sollte zeigen, ob das
Herz des Kindes schlägt.
Als ich so da lag und weinte, wollte
mich eine der Patientinnen, die mit
mir im Saal lag, aufmun tern, und gab
mir die Zeitschrift „Liebt einander!“
zu lesen. Darin - welch ein wundersamer
Zufall - fand ich die Danksagung
einer Frau, die ähnliche Probleme wie
ich hatte, und die dank des Gebetes
zur Göttlichen Barmherzigkeit
ein gesundes Kind zur Welt brachte.
So beschloss auch ich, während
der gesamten Schwangerschaft den
Barmherzigkeitsrosenkranz zu be ten -
damit ich das Kind austragen und gesund
zur Welt bringen durfte.
Und nach ein paar Tagen stell te sich
heraus, dass die Blutungen nach der
Behandlung aufhörten.
Die Ultraschalluntersuchung zeig te,
dass das Herz meiner Kleinen schlug.
Das Kind lebte! Ich wur de aus dem
Krankenhaus entlas sen, doch sollte ich
in den ersten Monaten liegen. Zuhause
bemühte ich mich, täglich um 15 Uhr
den Barmherzigkeitsrosenkranz auf
die Fürsprache der Unbefleckten
Mut ter und des heiligen Antonius zu
beten. Ich ließ auch zwei Messen in
dieser Intention lesen. Nach ei nigen
Monaten entschied der Arzt, dass
ich nicht mehr liegen müs se und keine
Medikamente mehr brauche. Ich
brachte eine große (3440 Gramm),
gesunde und schöne Tochter zur Welt,
für die ich dem barmherzigen Gott
dankbar bin.
Ich schreibe dieses Zeugnis des halb,
um andere in ihren Leiden zu ermutigen.
Für Gott ist nichts unmöglich,
deshalb haben das Ver trauen und das
demütig vor Gott ge tragene Gebet
ein Wunder bewirkt. Jesus, ich danke
Dir! Jesus, ich liebe Dich! Jesus, ich
vertraue auf Dich!
Eveline
LEBE 138/2018
39
Kinder
s e i t e
Magisches Quadrat
Spaß mit Bonbons
Zwick und Zwack
haben eine ganz lange
Bonbonkette gebastelt.
Male die Farben der
Bonbons in der richtigen
Reihenfolge weiter.
Male die
Taschen an!
Was dauert länger?
S
U
T
Z
R
G
L
P
E
U
Rudis Kaugummiproblem
Ordne die Kaugummikugeln
nach Größe ihrer Zahlen! Beginne
mit der kleinsten Zahl. Die
Erkennungsbuchstaben in der
richtigen Reihenfolge verraten dir,
warum Rudi die Kaugummis nicht
schon längst gefuttert hat.
Der Störenfried
In jeder Zeile passt ein Wort nicht zu
den anderen. Findest du es? Dann streiche
den Störenfried in der Zeile durch!
Schlappohr – Schweineohr – Segelohr – Ofenrohr
Omnibus – Schulbus – Fidibus – Autobus
Eigelb – Eiweiß – Eidotter – Eimer
Urlaubsort – Kurort – Zeitwort – Badeort
Eiswaffel – Eisenbahn – Eislöffel – Eiszapfen
Rudi besucht einen Freund
Bei welchem seiner Freunde
kommt Rudi Hase raus, wenn er
den Pfeilen folgt?
Fröhliches Durcheinander
Die Kinder spielen barfuß auf dem Rasen. Ihre
Strümpfe liegen ganz durcheinander. Male die
Paare jeweils in derselben Farbe an.
Rudis Rechenrätsel
Ein seltsamer Zoo
Es gibt nur einen Buchstaben,
der in den Namen all dieser Tiere
erhalten ist. Welcher?
Wer Rudis Rätsel lösen will, muss im
Kasten immer zwei Nachbarzahlen
einkreisen, die zusammengezählt
100 ergeben. Die Zahlen können
nebeneinander oder untereinander
stehen. Wer alles richtig macht, zählt
die restlichen Zahlen zusammen und
erhält die Lösungszahl.
40 LEBE 138/2018
Lösungen: Was dauert länger: SUPER; Rudis Kaugummiproblem: Zahnspange; Rudi besucht einen Freund: Igel; Der Störenfried:
Ofenrohr, Fidibus, Eimer, Zeitwort, Eisenbahn; Ein seltsamer Zoo: 18. Buchstabe im Alphabet; Rudis Rechenrätsel: Die Lösungszahl heißt:
100; Magisches Quadrat: 1. Ähre, 2. Haus, 3. Rute, 4. Esel