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Qualitiy Engineering Plus P1.2019

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:: Technik<br />

Gelangen zwei Geräte zu<br />

denselben Messergebnissen<br />

an einem Artefakt,<br />

korrelieren in einem bestimmten<br />

Teil aber nicht,<br />

dann ist der Unterschied<br />

nicht auf die Instrumente<br />

zurückzuführen. Vielmehr<br />

ist der Grund in<br />

den Messvorgängen zu<br />

suchen, die überprüft<br />

und weiter untersucht<br />

werden müssen, um die<br />

gewünschte Messung zu<br />

erhalten Bilder: Creaform<br />

Richtige Validierung von Messgeräten<br />

Die hohe Kunst der Artefakte<br />

Die einzige Art der Bestätigung, dass ein Messinstrument innerhalb seiner Spezifikationen<br />

arbeitet, ist der Vergleich mit einem Artefakt, dessen Abmessungen in einem bekannten Labor<br />

kalibriert wurden. Nur so ist es möglich, die Messungen zwischen Geräten zu korrelieren, da nur<br />

mit einem Artefakt alle Variablen eliminiert werden können, die die Messung beeinträchtigen<br />

könnten. Dank eines Artefakts steht zweifelsfrei fest: Das Gerät liefert exakte Messungen.<br />

Der Autor<br />

Guillaume Bull<br />

Produkt Manager<br />

Creaform<br />

www.creaform3d.com<br />

Wenn alte Messgeräte ersetzt werden, ist es üblich zu<br />

überprüfen, dass sowohl das alte als auch das neue Gerät<br />

dieselben Daten misst und eine Qualitätssicherungsprüfung<br />

mit demselben Ergebnis abschließt. Zu<br />

diesem Zweck werden Korrelationsprüfungen durchgeführt.<br />

Es bietet sich an, ein Teil aus dem normalen Produktionsprozess<br />

zu messen, schließlich sind alle Daten<br />

des Teils bekannt. Dies kann nach Einschätzung von<br />

Creaform (Halle 5, Stand 5102) jedoch zu einer falschen<br />

Diagnose und zu falschen Schlussfolgerungen bezüglich<br />

der Genauigkeit des neuen Messgeräts führen.<br />

Die genaueste Art, zu überprüfen, ob ein Messinstrument<br />

innerhalb der vorgegebenen Spezifikationen arbeitet,<br />

ist die Verwendung eines kalibrierten Artefakts,<br />

dessen Abmessungen zuvor validiert wurden und für<br />

das die Daten rückverfolgbar sind. Die Verwendung des<br />

gleichen Artefakts für das alte und das neue Gerät minimiert<br />

die Variablen, die die Korrelationsprüfung beeinflussen<br />

können. Variablen, die zu Messunterschieden<br />

führen können, sind beispielsweise die von einer Technologie<br />

zur anderen unterschiedlichen Extraktionsverfahren,<br />

die selten gleichen Ausrichtungsverfahren, unterschiedliche<br />

Verarbeitungs- oder Berechnungsverfahren<br />

innerhalb einer Software, unterschiedliche Prüfanordnungen<br />

in Abhängigkeit von der Technologie sowie<br />

nicht exakt gleiche Umgebungsbedingungen, die die<br />

Messungen stark beeinflussen können.<br />

Mit einem kalibrierten und rückverfolgbaren Artefakt<br />

kann validiert werden, dass beide Geräte innerhalb<br />

ihrer Spezifikationen arbeiten. Wenn also die an diesem<br />

kalibrierten Artefakt durchgeführten Messungen die<br />

korrekten Werte ergeben, kann man sicher sein, dass die<br />

Messgeräte ordnungsgemäß funktionieren.<br />

Beim Prüfen auf Korrelationen zwischen zwei Gerätetypen<br />

(das heißt, dem Vergleich der Messergebnisse<br />

zweier Instrumente am gleichen Teil) gibt es viele Variablen,<br />

die Messfehler verursachen können. Dazu gehören<br />

Extraktions- und Ausrichtungsverfahren, Softwareberechnungen,<br />

Setup und Umgebungsbedingungen.<br />

Es wird dasselbe Teil gemessen, aber es werden nicht<br />

mit jedem Messinstrument dieselben Punkte extrahiert.<br />

Die Folge sind Messabweichungen aufgrund von<br />

Unvollkommenheiten in der Geometrie des Teils. Wenn<br />

man eine Flächenebene abtastet, indem die vier Ecken<br />

erfasst werden, berücksichtigt dieses Verfahren nicht<br />

die Oberflächenbeschaffenheit der Ebene. Wird die Ebene<br />

hingegen gescannt, wird die gesamte Oberfläche gemessen<br />

und die Ebenheit erhalten. Wenn also die Fläche<br />

leicht gekrümmt ist, kann die gescannte Ebene eine<br />

Fehlausrichtung gegenüber der abgetasteten Ebene<br />

aufweisen. Dies führt zu einer Messabweichung zwischen<br />

den beiden Verfahren.<br />

Es wird dasselbe Teil, jedoch mit zwei unterschiedlichen<br />

Ausrichtungsverfahren gemessen. Die Folge ist eine<br />

leichte Abweichung im Ausrichtungsverfahren, die<br />

aufgrund der Fehlerfortpflanzung zu großen Abweichungen<br />

am anderen Ende des Teils führen kann. Auch<br />

wenn das gleiche Ausrichtungsverfahren angewendet<br />

46 Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019

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