Qualitiy Engineering Plus P1.2019
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
:: Technik<br />
Gelangen zwei Geräte zu<br />
denselben Messergebnissen<br />
an einem Artefakt,<br />
korrelieren in einem bestimmten<br />
Teil aber nicht,<br />
dann ist der Unterschied<br />
nicht auf die Instrumente<br />
zurückzuführen. Vielmehr<br />
ist der Grund in<br />
den Messvorgängen zu<br />
suchen, die überprüft<br />
und weiter untersucht<br />
werden müssen, um die<br />
gewünschte Messung zu<br />
erhalten Bilder: Creaform<br />
Richtige Validierung von Messgeräten<br />
Die hohe Kunst der Artefakte<br />
Die einzige Art der Bestätigung, dass ein Messinstrument innerhalb seiner Spezifikationen<br />
arbeitet, ist der Vergleich mit einem Artefakt, dessen Abmessungen in einem bekannten Labor<br />
kalibriert wurden. Nur so ist es möglich, die Messungen zwischen Geräten zu korrelieren, da nur<br />
mit einem Artefakt alle Variablen eliminiert werden können, die die Messung beeinträchtigen<br />
könnten. Dank eines Artefakts steht zweifelsfrei fest: Das Gerät liefert exakte Messungen.<br />
Der Autor<br />
Guillaume Bull<br />
Produkt Manager<br />
Creaform<br />
www.creaform3d.com<br />
Wenn alte Messgeräte ersetzt werden, ist es üblich zu<br />
überprüfen, dass sowohl das alte als auch das neue Gerät<br />
dieselben Daten misst und eine Qualitätssicherungsprüfung<br />
mit demselben Ergebnis abschließt. Zu<br />
diesem Zweck werden Korrelationsprüfungen durchgeführt.<br />
Es bietet sich an, ein Teil aus dem normalen Produktionsprozess<br />
zu messen, schließlich sind alle Daten<br />
des Teils bekannt. Dies kann nach Einschätzung von<br />
Creaform (Halle 5, Stand 5102) jedoch zu einer falschen<br />
Diagnose und zu falschen Schlussfolgerungen bezüglich<br />
der Genauigkeit des neuen Messgeräts führen.<br />
Die genaueste Art, zu überprüfen, ob ein Messinstrument<br />
innerhalb der vorgegebenen Spezifikationen arbeitet,<br />
ist die Verwendung eines kalibrierten Artefakts,<br />
dessen Abmessungen zuvor validiert wurden und für<br />
das die Daten rückverfolgbar sind. Die Verwendung des<br />
gleichen Artefakts für das alte und das neue Gerät minimiert<br />
die Variablen, die die Korrelationsprüfung beeinflussen<br />
können. Variablen, die zu Messunterschieden<br />
führen können, sind beispielsweise die von einer Technologie<br />
zur anderen unterschiedlichen Extraktionsverfahren,<br />
die selten gleichen Ausrichtungsverfahren, unterschiedliche<br />
Verarbeitungs- oder Berechnungsverfahren<br />
innerhalb einer Software, unterschiedliche Prüfanordnungen<br />
in Abhängigkeit von der Technologie sowie<br />
nicht exakt gleiche Umgebungsbedingungen, die die<br />
Messungen stark beeinflussen können.<br />
Mit einem kalibrierten und rückverfolgbaren Artefakt<br />
kann validiert werden, dass beide Geräte innerhalb<br />
ihrer Spezifikationen arbeiten. Wenn also die an diesem<br />
kalibrierten Artefakt durchgeführten Messungen die<br />
korrekten Werte ergeben, kann man sicher sein, dass die<br />
Messgeräte ordnungsgemäß funktionieren.<br />
Beim Prüfen auf Korrelationen zwischen zwei Gerätetypen<br />
(das heißt, dem Vergleich der Messergebnisse<br />
zweier Instrumente am gleichen Teil) gibt es viele Variablen,<br />
die Messfehler verursachen können. Dazu gehören<br />
Extraktions- und Ausrichtungsverfahren, Softwareberechnungen,<br />
Setup und Umgebungsbedingungen.<br />
Es wird dasselbe Teil gemessen, aber es werden nicht<br />
mit jedem Messinstrument dieselben Punkte extrahiert.<br />
Die Folge sind Messabweichungen aufgrund von<br />
Unvollkommenheiten in der Geometrie des Teils. Wenn<br />
man eine Flächenebene abtastet, indem die vier Ecken<br />
erfasst werden, berücksichtigt dieses Verfahren nicht<br />
die Oberflächenbeschaffenheit der Ebene. Wird die Ebene<br />
hingegen gescannt, wird die gesamte Oberfläche gemessen<br />
und die Ebenheit erhalten. Wenn also die Fläche<br />
leicht gekrümmt ist, kann die gescannte Ebene eine<br />
Fehlausrichtung gegenüber der abgetasteten Ebene<br />
aufweisen. Dies führt zu einer Messabweichung zwischen<br />
den beiden Verfahren.<br />
Es wird dasselbe Teil, jedoch mit zwei unterschiedlichen<br />
Ausrichtungsverfahren gemessen. Die Folge ist eine<br />
leichte Abweichung im Ausrichtungsverfahren, die<br />
aufgrund der Fehlerfortpflanzung zu großen Abweichungen<br />
am anderen Ende des Teils führen kann. Auch<br />
wenn das gleiche Ausrichtungsverfahren angewendet<br />
46 Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019