Qualitiy Engineering Plus P1.2019
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P1.19<br />
Control: Alle Highlights auf der Messe<br />
Koordinatenmesstechnik | Roundtable zum Thema Digitalisierung<br />
Software | Wie QM den Überblick über die Datenflut behält<br />
Automatisierung | Wie Messtechnik den Closed Loop ermöglicht<br />
PLUS<br />
TITELTHEMA<br />
Messerscharfe Messergebnisse<br />
Klostermann liefert Multisensor-Messmaschine von OGP an Zwilling
MIT NUR EINEM<br />
TOUCH DEN<br />
OPTIMALEN CT-SCAN<br />
AUSWÄHLEN<br />
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MEHR ALS BEWEGUNG<br />
1 SOFTWARE – 8 TRAJEKTORIEN<br />
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Ansichten ::<br />
Digitalisierung<br />
statt Industrie 4.0<br />
Acht Jahre ist es her, seitdem der Begriff Industrie 4.0<br />
erstmals thematisiert wurde – seinerzeit auf der Hannover<br />
Messe. Die vierte industrielle Revolution wollte<br />
man mit diesem Begriff beschreiben. Seitdem haben<br />
Wissenschaftler, Experten und auch wir Journalisten<br />
viel über das Thema geschrieben. Zum Beispiel haben<br />
wir in Quality <strong>Engineering</strong> oft darüber diskutiert, was<br />
Industrie 4.0 für die Qualitätssicherung bedeutet und<br />
wann das Konzept Realität wird. Mittlerweile wissen<br />
wir, dass die Revolution noch längst nicht in allen Fabriken<br />
angekommen ist. Vieles funktioniert noch nicht so<br />
wie gewünscht. So fehlen zum Beispiel standardisierte<br />
Schnittstellen, um Mess- oder Prüfdaten von einem<br />
System automatisiert in ein anderes zu übertragen.<br />
Der Closed Loop ist<br />
noch eher Wunsch als<br />
Wirklichkeit in den<br />
Fabriken<br />
Sabine Koll, Redaktion<br />
qe.redaktion@konradin.de<br />
Solche standardisierten Schnittstellen sind aber notwendig,<br />
wenn Messergebnisse im Sinne eines Closed<br />
Loop zur Verbesserung von Produktionsprozesse herangezogen<br />
werden sollen. In unserem Beitrag zur Automatisierung<br />
der Messtechnik (ab Seite 26) stufen die<br />
von uns befragten Branchenexperten den Closed Loop<br />
auf breiter Front denn auch noch eher als Wunsch denn<br />
als Wirklichkeit ein.<br />
Gleichwohl hat die Digitalisierung in den vergangenen<br />
acht Jahren Qualitätssicherung und -management sehr<br />
stark durchdrungen. In der Koordinatenmesstechnik<br />
zum Beispiel sind PMI (Product Manufacturing Information)<br />
und das virtuelle Koordinatenmessgerät<br />
VCMM aktuelle Themen, wie unser traditioneller<br />
Roundtable ab Seite 8 zeigt. Und schließlich müssen<br />
große Datenmengen gehandelt werden, um aus diesen<br />
mittels Software die richtigen Rückschlüsse zu ziehen.<br />
Dazu lesen Sie in unserem Beitrag über die aktuellen<br />
Software-Trends ab Seite 14.<br />
Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019
:: Inhalt<br />
▶ Mehr messen,<br />
schneller messen – ohne<br />
Automatisierung sind diese Anforderungen<br />
nur schwer zu realisieren<br />
▼ Beim Traditionsunternehmen<br />
Zwilling hat sich eine Multisensor-<br />
Messmaschine von OGP schon nach<br />
wenigen Monaten bewährt<br />
22<br />
26<br />
Management<br />
06 Control 2019<br />
Die Highlights der Messe<br />
08 Roundtable<br />
Experten diskutieren über<br />
die digitalisierte Messtechnik<br />
14 Software-Trends<br />
Systeme helfen in der Datenflut<br />
und bei der Zusammenarbeit<br />
18 Bettina Schall im Interview<br />
Die Messechefin über<br />
die Ausrichtung der Control<br />
20 Datenplattform<br />
Kombination von Qualitäts- und<br />
Product-Lifecycle-Management<br />
Titelthema<br />
22 Multisensorik<br />
Maschine von OGP beschleunigt<br />
Messprozesse bei Zwilling<br />
Technik<br />
26 Umfrage<br />
Die Trends in der<br />
automatisierten Messtechnik<br />
30 Werkzeugmaschine<br />
Sensoren sollten sich<br />
einfach integrieren lassen<br />
32 Konfokale 3D-Messtechnik<br />
Studie zur Qualifizierung<br />
von Mikro-Vias<br />
34 Koordinatenmessgerät<br />
Beschleunigte Werkzeugentwicklung<br />
bei Mapal<br />
37 Fertigungsbegleitende QS<br />
3D-Gerät steigert<br />
Produktivität bei Mauth<br />
40 Industrielle CT<br />
Systemqualifizierung<br />
braucht Expertenwissen<br />
42 3D-Technologie<br />
Spezielle Kameras vereinfachen<br />
Shape-from-Shading<br />
44 Medizintechnik<br />
Optimierte QS dank<br />
weniger Mess- und Prüfmittel<br />
46 Geräte-Validierung<br />
Artefakte sichern exakte Messungen<br />
48 Automatisierung<br />
Scheuermann + Heilig erhöht<br />
Messdurchsatz mit Lösung von Komeg<br />
50 Werkstoffprüfung<br />
VDA 278 hilft bei der<br />
Verbesserung von Produkten<br />
52 Lehrenprüfung<br />
Automatisierung macht<br />
Verzahnungslehre zukunftsfähig<br />
54 Retrofitting<br />
Alt-Röntgensystem wird<br />
wiederbelebt<br />
4 Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019
◀ Entwicklung von Mapal<br />
setzt auf hochgenaues Koordinatenmessgerät<br />
von Zeiss<br />
34<br />
▼ Roundtable-Teilnehmer<br />
sind sich einig: Digitalisierung<br />
in der Messtechnik hat Potenzial,<br />
aber braucht noch Zeit<br />
Durch Innovation<br />
immer einen Schritt<br />
voraus<br />
TomoScope ® XS <strong>Plus</strong><br />
Mehr Messvolumen auf kleinem Raum<br />
TomoScope ® FQ<br />
Schnelle Inline-Messung<br />
8<br />
WinWerth ® FormCorrect<br />
Fertigungsprozesse perfektionieren<br />
WinWerth ® TomoAssist<br />
Tomografieren leicht gemacht<br />
WinWerth ® 9 unter Windows 10<br />
Multisensorik virtuos nutzen<br />
56 Positionserfassung<br />
Lösung für belastbare Systeme erfüllt<br />
unterschiedlichste Anforderungen<br />
58 Universalprüfmaschinen<br />
Mit passendem Zubehör werden<br />
Alleskönner zu Spezialisten<br />
60 Additive Fertigung<br />
Laserscanner optimieren<br />
DMLS-Maschinen<br />
62 Produkt-Highlights der Control<br />
67 Firmenindex<br />
Vollautomatisierte Werkzeugkorrektur<br />
mit WinWerth ® FormCorrect<br />
67 Impressum<br />
Messe Control<br />
07.05. – 10.05.2019<br />
Halle 7, Stand 7101<br />
Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019<br />
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:: Management<br />
Rund 900 Hersteller und<br />
Anbieter aus mehr als 30<br />
Ländern zeigen auf der<br />
Control ihre Lösungen<br />
Bild: Schall<br />
Die Themen der Control 2019<br />
Smarte Qualitätskontrolle<br />
Alles rund um die Qualitätssicherung und das Qualitätsmanagement – die Control zeigt es auf<br />
ihren Ständen. Zu den thematischen Schwerpunkten zählen in diesem Jahr digitale Lösungen sowie<br />
Multisensorik. Daneben wird auch die Bildverarbeitung eine Rolle spielen. Und mithilfe von<br />
Methoden der künstlichen Intelligenz lassen sich aus Daten schneller Ergebnisse ableiten.<br />
Wer sich über den aktuellen Stand von Technologien<br />
und Dienstleistungen in Sachen Qualitätssicherung<br />
(QS) kundig machen möchte, für den gibt es im Frühling<br />
nur den Weg nach Stuttgart. Vom 7. bis 10. Mai 2019<br />
präsentieren rund 900 Hersteller und Anbieter aus<br />
mehr als 30 Ländern auf der Control ihre Lösungen zu<br />
diesen Themenfeldern.<br />
Eine der Schwerpunkte der Messe wird die Digitalisierung<br />
sein. Denn die macht auch vor der QS-Branche<br />
nicht halt. Moderne Messtechnik liefert heute immer<br />
präzisere Daten, die mehr denn je maschinell ausgelesen<br />
und interpretiert werden.<br />
Der Fokus auf die Digitalisierung zeigt sich bereits<br />
am Hallenplan. Die Control wird in diesem Jahr um die<br />
Halle 8 erweitert. Diese soll als zentrale Plattform für<br />
QS-Systeme, QS-Software und QS-Services dienen. Mit<br />
dieser Strukturierung folgt die Control laut Veranstalter<br />
Schall den wachsenden Anforderungen an den QS-<br />
Markt, der sich unter anderem durch die Digitalisierung<br />
und den Zwang zur durchgängigen Vernetzung dramatisch<br />
im Wandel befinde.<br />
Auch Experten wie Professor Alexander Reiterer sehen<br />
die steigende Nachfrage nach digitalen Funktionen.<br />
„Die Kunden aus der produzierenden Industrie erwarten<br />
nicht nur präzise und verlässliche Messdaten, sondern<br />
zunehmend auch eine Visualisierung dieser Daten in<br />
Echtzeit“, so Reiterer, Abteilungsleiter am Fraunhofer Institut<br />
für Physikalische Messtechnik (IPM). „Anwendungsspezifisch<br />
visualisierte Daten sind wie ein Werkzeug,<br />
mit dem sich alle Zustände zuverlässig bewerten<br />
und Prozesse intuitiv steuern lassen.“ Denn ohne diese<br />
Messdaten – von moderner Sensorik und Messtechnik<br />
ermittelt und von intelligenter Software in Sekundenbruchteilen<br />
ausgewertet – ist Qualitätssicherung in<br />
Echtzeit nicht möglich.<br />
Steigende Automatisierung weckt<br />
die Nachfrage nach Multisensorik<br />
Bei den Koordinatenmessgeräten geht der Trend außerdem<br />
zur Multisensorik. Auch dies lässt sich an den Ständen<br />
der Messtechnik-Aussteller beobachten. Zu sehen<br />
6 Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019
CONTROL<br />
HALLE 7<br />
7102<br />
seien „Multisensorik-Systeme in unterschiedlichsten<br />
Mess- und Prüftechnik-Einrichtungen für die relevanten<br />
QS-Anforderungen“, wie Messe-Chefin Bettina Schall<br />
berichtet (Interview auf Seite 18). Mit zunehmendem<br />
Automatisierungsgrad der Qualitätssicherung steige<br />
auch der Einsatz von Multisensorik, so Schall – vor allen<br />
Dingen in den Bereichen, wo Vielfachmessungen notwendig<br />
sind, um ein komplettes Bild der produzierten<br />
Qualität zu erhalten.<br />
Daneben wird auch die Bildverarbeitung wieder eine<br />
Rolle auf der Control spielen. Besucher, die sich speziell<br />
für bildgebende QS-Verfahren interessieren, finden auf<br />
der Messe ein großes Angebot an Vision-, Kamera- und<br />
Sensorik-Systemen inklusive Embedded-Technologien.<br />
Wie sich die Bildverarbeitung mit Künstlicher Intelligenz<br />
verbinden lässt, zeigt das Fraunhofer Institut für<br />
Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) auf seinem<br />
Event-Forum. Der Fokus des Forums liegt auf den<br />
Fähigkeiten und Einsatzmöglichkeiten von maschinellen<br />
Lernverfahren und kameragestützter Bildverarbeitungen<br />
für die Qualitätssicherung. Hierzu zählen zum<br />
Beispiel selbstlernende Fehlerdetektion nach dem Vorbild<br />
des menschlichen Sehens, Nutzung von Deep-Learning-Algorithmen<br />
und Embedded-Vision-Systeme.<br />
Laut Veranstalter ist die Sonderschau mehr als nur<br />
eine Orientierungshilfe bei der Auswahl einer geeigneten<br />
Technologie zur Lösung verschiedenster Prüfaufgaben<br />
in unterschiedlichen Anwendungsfeldern. Zusätzlich<br />
präsentieren die Aussteller im Rahmen der Sonderschau<br />
auch komplette berührungslose Mess- und Prüfsysteme<br />
zur Lösung konkreter Aufgabenstellungen. ■<br />
OBERFLÄCHEN MESSEN<br />
Einfach,<br />
flexibel,<br />
präzise.<br />
Quality <strong>Engineering</strong> auf der Messe<br />
Auf der Control wird Quality <strong>Engineering</strong> auch dieses Jahr wieder sehr aktiv sein:<br />
:: Wir produzieren die offizielle Messezeitung – den Control Express. Täglich<br />
bereitet das Redaktionsteam im Büro auf der Messe die Ausgabe für den<br />
kommenden Tag vor und versorgt die Besucher mit den aktuellen News der<br />
Branche.<br />
:: Auf dem Messestand<br />
(Halle 6, Stand 6402)<br />
geben sich die Aussteller<br />
das Mikro in die<br />
Hand. In Video-Interviews<br />
berichten sie von<br />
den derzeitigen Trends<br />
und den Produkt-Highlights<br />
ihres Unternehmens.<br />
:: Auf unserer Web-Seite<br />
www.qe-online.de<br />
finden Sie alle News über und von der Messe – und dies schon einige Wochen<br />
vorher.<br />
:: Die interessantesten Videos sowie die wichtigsten Meldungen finden Sie<br />
außerdem im täglichen Newsletter.<br />
Melden Sie sich gleich an: www.qe-online.de/newsletter<br />
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Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019
:: Management<br />
Roundtable zur Digitalisierung in der Messtechnik<br />
Viele Chancen<br />
und noch mehr Arbeit<br />
Die Fachleute mit der QE-Redaktion – von links nach rechts: Heiko<br />
Wenzel-Schinzer, André Martin, Sabine Koll, Roland Fröwis, Detlef<br />
Ferger und Markus Strehlitz Bilder: Ulrich Pfeiffer<br />
Auch in der Messtechnik ist die Digitalisierung ein großes Thema.<br />
Doch noch sind nicht alle Voraussetzungen gegeben – wie zum<br />
Beispiel Standards. Die Redaktion von Quality <strong>Engineering</strong> hat mit<br />
Experten von Hexagon, Wenzel, Werth und Zeiss über neue Möglichkeiten<br />
und Herausforderungen gesprochen.<br />
:: Welchen Einfluss hat die Digitalisierung<br />
auf die Messtechnik?<br />
Martin: Im Prinzip geht es darum, sämtliche<br />
Informationen, die wir durchs Messen gewinnen,<br />
in die Fertigung zu transportieren.<br />
Letztendlich bewegt sich die Koordinatenmesstechnik<br />
von einer Single- oder Standalone-Disziplin<br />
hin zu einem Fertigungs-<br />
Tool. Wir werden also immer näher an die<br />
Fertigungsprozesse gekoppelt mit unseren<br />
Messergebnissen. Daneben sehe ich aber<br />
auch die Digitalisierung bei den Maschinen<br />
selbst. Das geht los bei normgerechten Auswerte-<br />
und Filteralgorithmen, die wir implementieren<br />
müssen. Das hat massiv zugenommen.<br />
Und die Koordinatenmesssysteme<br />
werden selbst als Digital Twins behandelt.<br />
Das ermöglicht es zum Beispiel, Simulationen<br />
durchzuführen.<br />
Ferger: Die Frage ist, was man als Messtechniker<br />
unter Digitalisierung versteht, denn<br />
Die Diskussionsteilnehmer<br />
:: André Martin, Chief Metrology Officer, Hexagon<br />
(Halle 5, Stand 5200)<br />
:: Dr. Heiko Wenzel Schinzer, Geschäftsführer/Chief<br />
Digital Officer, Wenzel Group (Halle 5, Stand<br />
5001)<br />
:: Detlef Ferger, Vertriebsleiter/Prokurist<br />
Werth (Halle 7, Stand 7101)<br />
:: Roland Fröwis, Leiter Applications Management<br />
Systems, Unternehmensbereich Industrial Metrology,<br />
Zeiss (Halle 4, Stand 4400)<br />
:: Sabine Koll und Markus Strehlitz,<br />
Redaktion Quality <strong>Engineering</strong><br />
(Halle 6, Stand 6402)<br />
8 Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019
der Begriff ist leider nicht eindeutig definiert.<br />
Zum einen kann es der Wunsch nach<br />
digitalen Information über die geometrischen<br />
Produkteigenschaften sein. Das Gerät<br />
ermittelt Messwerte, und was der Anwender<br />
dann im Falle von Offline-Lösungen mit<br />
den Informationen macht, wissen wir zumeist<br />
nicht. Wenn wir Closed-Loop-Systeme<br />
liefern, erhält der Fertigungsprozess Informationen<br />
vom Messgerät und regelt zum<br />
Beispiel darüber die geometrischen Produkteigenschaften<br />
der Werkstücke und<br />
oder Werkzeuge. Das Koordinatenmessgerät<br />
kann ebenfalls Feedback vom Prozess bekommen.<br />
Beispielsweise wird ein schlecht<br />
gemessenes Teil nochmals zur Messung vorgeschlagen,<br />
wenn es verschmutzt war. Solche<br />
Umsetzungen sind bereits Realität. Zum<br />
anderen kann es bedeuten, dass man die digitale<br />
Kopie des Werkstücks benötigt. Diese<br />
Anforderung lässt sich heute sehr leicht mit<br />
der Computertomografie umsetzen.<br />
Wenzel-Schinzer: Unsere Kunden digitalisieren<br />
und fordern damit bei uns auch die<br />
Digitalisierung ein. Die Kunden sagen zum<br />
Beispiel: „Wir hätten Euch gerne näher an<br />
der Fertigung. Wir wollen eine schnellere<br />
Rückkopplung. Es soll alles etwas schneller<br />
und genauer gehen und mit schönen Bildern<br />
versehen werden.“ Im Grunde folgen<br />
wir unseren Kunden, was die Digitalisierung<br />
angeht, entwickeln aber natürlich auch von<br />
uns aus eigene Ansätze und Produkte.<br />
Fröwis: Letztlich geht es ja darum, dass wir<br />
stärker mit dem Ohr an den Bedürfnissen<br />
unserer Kunden sind. Und dass wir auch Lösungen<br />
anbieten, ohne danach gefragt zu<br />
werden. Denn unsere Kunden haben natürlich<br />
nicht so tiefe Erfahrungen bei Koordinatenmesssystemen.<br />
Wir müssen also auch<br />
selbst zeigen, was mit Digitalisierung möglich<br />
ist.<br />
:: Die Messtechnik wandert in die Fertigung<br />
– ist das der große Treiber?<br />
Ferger: Wir nehmen wahrscheinlich alle den<br />
Trend wahr, dass Messtechnik immer mehr<br />
atline oder inline betrieben wird. Der klassische<br />
Messraum verliert an Bedeutung. Wir<br />
sprechen heute oftmals von fertigungsintegrierten<br />
Zellen mit temperaturkompensierten<br />
Messgeräten, mit Feedback an Leitrechner<br />
und ERP-Systeme, mit Teilezuführung.<br />
Das wird getrieben von steigender Produktkomplexität,<br />
Produkthaftungsthemen und<br />
natürlich von mittlerweile verfügbarer Sensorik,<br />
die in Fertigungsgeschwindigkeit<br />
Messprozesse abbilden kann.<br />
Martin: Die klassische Koordinatenmesstechnik<br />
wird immer mehr zugunsten der<br />
fertigungsnahen oder fertigungsintegrierten<br />
Messtechnik abgelöst. Und die Koordinatenmessgeräte<br />
werden hauptsächlich für<br />
die Rückführung verwendet – im Prinzip als<br />
Referenzmaschine. Wir werden häufig gefragt:<br />
„Eure Sensoren sind gut. Können wir<br />
die nicht direkt integrieren, am besten in der<br />
Werkzeugmaschine?“<br />
Wenzel-Schinzer: Wobei ich natürlich den<br />
Nachteil habe, dass ich dann mit der gleichen<br />
Maschine messe, mit der ich fertige.<br />
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Klein, leicht und leistungsstark: Mitutoyo bringt ein neues<br />
kabelloses System namens “U-WAVE fit” auf den Markt,<br />
das Messergebnisse von Digimatic Messschiebern und<br />
Bügelmessschrauben zu einem mit einem U-Wave-R Empfänger<br />
verbundenen PC überträgt und direkt in Statistikprogramme oder<br />
Tabellenkalkulationen einfügt. Der Transmitter ist dabei kleiner<br />
als das Display-Modul des Handmessgeräts und bestätigt jede<br />
Übertragung je nach Modell per Piepton und LED-Leuchte. Für<br />
Produktionsumgebungen bietet Mitutoyo wahlweise<br />
eine IP67-Variante an.<br />
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CONTROL, 07. – 10. MAI 2019<br />
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:: Management<br />
Martin: Dazu haben wir ja mittlerweile<br />
auch Industriearbeitskreise in Deutschland,<br />
an denen ich auch teilnehme. Es gibt auch<br />
bei uns im Konzern dafür entsprechende Lösungen.<br />
„Wir müssen daran arbeiten, dass<br />
Messprogramme schneller erstellt werden<br />
können“, sagt Detlef Ferger<br />
Ferger: Am Ende des Tages brauchen aber<br />
viele Kunden trotzdem genau diese doppelte<br />
Absicherung. Sie benötigen eine zweite<br />
Maschine, die messmittelfähige Ergebnisse<br />
produziert. Das Messen in der Bearbeitungsmaschine<br />
ist der erste Schuss, damit<br />
Ferger: Wenn man sich anschaut, wohin<br />
sich das entwickelt – also Schnittstelle A,<br />
Schnittstelle B, Konstrukteur C, Konstrukteur<br />
Y – dann ist noch sehr viel zu tun, um<br />
einheitliche Schnittstellen zu schaffen. Vielleicht<br />
ist hier einmal PMI eine Lösungsmöglichkeit.<br />
ich eine Serie „nicht vergeige“. Aber für die<br />
Qualitätssicherung wird man weiterhin auf<br />
spezielle Messgeräte angewiesen sein, denn<br />
wer möchte schon seine Eingriffsgrenzen<br />
unnötig hoch setzen, um die Unsicherheiten<br />
der Fertigungsmaschine mit integrierter<br />
Messtechnik auszugleichen.<br />
:: Wie sieht es denn mit dem Closed Loop<br />
aus? Der ist zur Zeit ein angesagtes Thema.<br />
Martin: Jeder Hersteller kann Referenzkunden<br />
präsentieren. Aber es gibt noch keine<br />
Durchgängigkeit im Markt. Wir können<br />
noch nicht sagen, dass jeder Kunde einen<br />
Closed Loop umgesetzt hat.<br />
Fröwis: Jede Anwendung differenziert sehr<br />
stark. Man kann kann keine Lösung 1:1 kopieren.<br />
Denn bei jedem Kunden gibt es andere<br />
Gegebenheiten.<br />
Martin: Es hängt sehr viel davon ab, welche<br />
Schnittstellen und welche Datenformate<br />
der jeweilige Kunde zur Verfügung stellt.<br />
Das ist entscheidend dafür, wie sich Daten<br />
dann individuell in die Systeme integrieren<br />
lassen.<br />
Heiko Wenzel-Schinzer<br />
glaubt, dass es noch lange<br />
Zeit dauern wird, bis PMI die<br />
Breite der Unternehmen erreicht<br />
Wenzel-Schinzer: Vor 20 Jahren hat man akzeptiert,<br />
dass eine Lösung individuell für jeden<br />
Kunden erstellt wird. Heute geht man<br />
davon aus, dass es out of the Box bereitgestellt<br />
wird. Das heißt, eine Lösung ist zwar<br />
nicht kopierbar, aber die Mechanismen<br />
müssen so gut sein, dass sie quasi baukastenmäßig<br />
übertragbar ist.<br />
Ferger: Es ist ein Kennzeichen der Digitalisierung,<br />
dass man standardisiert vorgeht.<br />
:: Aber dem ist nicht so, oder?<br />
Martin: Es gibt eine Schnittstellenproblematik.<br />
Mit Industrie 4.0 haben sich sehr viele<br />
Industrien darauf spezialisiert, ihre eigenen<br />
Schnittstellen zu entwickeln. Die einen<br />
arbeiten mit Siemens NX, die anderen mit<br />
Bosch und so weiter. Von uns wird erwartet,<br />
dass wir all die Schnittstellen unterstützen.<br />
Das ist eine immense Herausforderung. Wir<br />
werden in jeder großen Factory mit unterschiedlichsten<br />
Anforderungen konfrontiert.<br />
:: Gut, dann sprechen wir doch mal über<br />
PMI – also Product and Manufacturing Information.<br />
Fröwis: Die größte Herausforderung dabei<br />
ist: Was macht der Konstrukteur?<br />
:: Was meinen Sie damit?<br />
Fröwis: Der Konstrukteur konstruiert im<br />
CAD-Programm und kann dabei Kombinationen<br />
bei der Tolerierung festlegen, die<br />
möglicherweise messtechnisch nicht umsetzbar<br />
sind.<br />
Ferger: Fangen wir mal von vorne an: PMI<br />
entsteht ja individuell beim Konstrukteur.<br />
Die Modelle enthalten dann zusätzlich zur<br />
Geometriebeschreibung der CAD-Elemente<br />
auch die festgelegten Bemaßungen. Zukünftig<br />
soll die Interpretation der Aufgabenstellung<br />
und die Wahl geeigneter Messstrategien<br />
von den PMI übernommen werden.<br />
Bisher fehlen jedoch Angaben zur Umsetzung<br />
der Spezifikationen aus den GPS-Normen<br />
– also Geometrical Product Specification<br />
– und entsprechend ausgebildete Konstrukteure.<br />
Daher existieren noch kaum<br />
CAD-Modelle mit vollständigen PMI-Daten,<br />
und das Messen mit PMI-Unterstützung ist<br />
in der Praxis noch wenig verbreitet.<br />
Martin: In der ISO TC213 gibt es momentan<br />
einen ganz starken Fokus auf das Design, also<br />
auf den Konstrukteur. Wir haben daher in<br />
der DIN beschlossen, eine sogenannte Veri-<br />
10 Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019
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:: Management<br />
fikationsarbeitsgruppe zu gründen , die sich<br />
mit den Themen Verifikationen auf Basis der<br />
Spezifikationen beschäftigt. Wir werden<br />
aber sehr lange brauchen, bis diese in den<br />
ISO-Standards abgebildet sind.<br />
Was macht der Konstrukteur?<br />
Diese Frage sieht Roland<br />
Fröwis als größte Herausforderung<br />
beim Thema<br />
PMI<br />
:: Es geht also darum, dass der Konstrukteur<br />
eigentlich schon Messtechnikkenntnisse<br />
mitbringen muss? Ist das das Problem?<br />
Ferger: Er sollte denken wie ein Messtechniker.<br />
Martin: Was glauben sie, wie häufig ich diese<br />
Diskussion gerade auch mit Konstruktionsexperten<br />
habe? Ich sage dann: „Ihr<br />
müsst doch bestimmte metrologische Zusammenhänge<br />
mitberücksichtigen in der<br />
Konstruktion.“ Und dann kommt die klare<br />
Aussage: „Nein, der Konstrukteur hat nur<br />
die Aufgabe, die Funktion des Bauteils oder<br />
der Baugruppe mit Spezifikationen zu beschreiben.“<br />
:: Aber gibt es denn keine Chance, dass die<br />
Konstrukteure das auch beherrschen könnten.<br />
Müsste es nicht das Ziel sein, genau das<br />
zu vereinfachen?<br />
Ferger: Man wird natürlich immer von unterschiedlichen<br />
Lagern beeinflusst. Die großen<br />
Unternehmen haben oftmals entsprechende<br />
Ressourcen und das Ziel: Wenn man<br />
vorne das Thema ordentlich durchdacht hat,<br />
kann man hinten quasi automatisch nichts<br />
mehr falsch machen. Aber dazu müssten<br />
auch alle kleineren Firmen wie zum Beispiel<br />
Zulieferer erst einmal ihre Konstrukteure<br />
entsprechend ausgebildet haben, damit diese<br />
auch verstehen, was sie tun.<br />
Die klassische Koordinatenmesstechnik<br />
werde<br />
immer mehr zugunsten<br />
der fertigungsnahen<br />
oder fertigungsintegrierten<br />
Messtechnik abgelöst,<br />
berichtet André<br />
Martin<br />
:: Warum ist dann PMI so ein großes Thema?<br />
Martin: PMI verspricht eine generelle<br />
Durchgängigkeit – vom Design über die Fertigung<br />
bis zur Verifikation.<br />
Wenzel-Schinzer: PMI passt für einige Großkunden<br />
sehr gut. Aber es wird noch eine lange<br />
Zeit nicht für die Breite der Unternehmen<br />
geeignet sein, weil vorne die Prüfung fehlt.<br />
Und wenn die vorne fehlt, fehlt`s hinten<br />
auch.<br />
Fröwis: PMI verspricht ein globaler Standard<br />
zu werden. Ich bin allerdings der Meinung,<br />
dass wir bei den CAD-Systemen zu wenig<br />
Prüfung haben. Der Konstrukteur hat kaum<br />
Grenzen. Von den Informationen, die dann<br />
bei uns ankommen, können wir einige nicht<br />
nutzen, weil diese für die Messung untauglich<br />
sind. Das ist ein Problem.<br />
Ferger: Das eigentliche Problem ist: Wir<br />
müssen daran arbeiten, dass Messprogramme<br />
schneller erstellt werden können.<br />
:: Aber wie? Gibt es dafür Ansätze?<br />
Ferger: Es gibt ja bereits viele Ansätze – andere<br />
als PMI. Fast jeder Hersteller von Messgeräten<br />
bietet Offline-Programmiermodule<br />
an. Da lädt man die 3D-CAD-Daten hinein<br />
und programmiert seine Aufgaben, ohne<br />
sich überhaupt mit PMI beschäftigen zu<br />
müssen.<br />
Martin: Es gibt ja auch das OCR-Scannen,<br />
bei dem aus den Zeichnungen Messprogramme<br />
generiert werden.<br />
Fröwis: Es gibt so viele Lösungen. Die ganzen<br />
Karosserieleute beispielsweise haben<br />
ihr eigenen Lösungen.<br />
:: Ein weiteres Digitalisierungsthema ist<br />
das VCMM – das virtuelle Koordinatenmessgerät.<br />
Was hat es damit auf sich?<br />
Martin: Man simuliert dabei die verschiedenen<br />
Einflussgrößen auf das Messergebnis.<br />
Dann erhält man eine Aussage zur Messunsicherheit.<br />
Das wurde ursprünglich schon<br />
vor 20 Jahren entwickelt. Doch die Nachfrage<br />
im Markt stagniert, weil es sehr lange gedauert<br />
hat, um eine Simulation laufen zu<br />
lassen. Wir bei Hexagon haben vor drei Jahren<br />
das Projekt gemeinsam mit der PTB, unseren<br />
Kollegen von Zeiss und den Kalibrierlaboren<br />
Eumetron und Feinmess neu gestartet.<br />
Wir haben dabei die Schwächen des<br />
ersten Modells berücksichtigt und das Scanning<br />
– was heutzutage eine gängige Technologie<br />
ist – miteingebaut. Wir sind optimistisch,<br />
dass das Projekt auch weitergeht.<br />
Fröwis: Das VCMM kann die Messunsicherheit<br />
jetzt auch für Scanning-Messungen abschätzen.<br />
Leider ist der Aufwand nach wie<br />
vor hoch, so dass die Bedeutung der Messung<br />
diesen Aufwand rechtfertigen muss.<br />
12 Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019
Martin: Das VCMM hilft bei einer Abschätzung<br />
der Messunsicherheit. Nachteil ist,<br />
dass man nach wie vor eine relativ lange Simulationszeit<br />
braucht – trotz aller IT, die es<br />
heutzutage gibt.<br />
Martin: Wir werden es auf der<br />
Control noch mal vorstellen.<br />
Den Bedarf sehen wir hauptsächlich<br />
bei Kalibrierlaboren.<br />
Ferger: Leider behandelt das Thema nur den<br />
taktilen Sensor, sprich den konventionellen<br />
3D-Taster. Für alle anderen Sensoren ist das<br />
Experiment nach wie vor noch nicht zu er-<br />
setzen. Irgendwo muss man ja<br />
plausibilisieren. Wir bieten das<br />
VCMM für die taktile Messung<br />
an, aber die Nachfrage ist vernachlässigbar.<br />
der Stufe entsteht ein digitales Datenformat.<br />
Aber im Moment lässt sich das noch<br />
nicht weiter verarbeiten, es ist noch nicht<br />
austauschbar. Das ist aber die grundlegende<br />
Idee, so würde auch der Closed Loop einfacher.<br />
Martin: Da sind wir wieder bei der Standardisierung<br />
von Datenformaten, die zur Zeit<br />
noch nicht vorhanden ist.<br />
Fröwis: Messtechnik war schon immer die<br />
Schnittstelle zwischen dem realen Teil und<br />
der CAD. Jetzt sollen diese Informationen<br />
eben stärker genutzt werden. Man will sich<br />
zum Beispiel den ganzen Aufwand mit der<br />
Papierzeichnung sparen. Doch dazu brauchen<br />
wir die Standardisierung, die heute definitiv<br />
nicht gegeben ist.<br />
■<br />
:: Vielen Dank für die Diskussion.<br />
Reliable<br />
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:: Vorhin wurde schon der digitale<br />
Zwilling erwähnt. Was genau<br />
ist das und welchen Nutzen<br />
hat er in der Qualitätssicherung?<br />
Martin: Der Digital Twin ist die<br />
möglichst vollständige Abbildung<br />
eines realen Bauteils oder<br />
Geräts und dessen Enstehungsgeschichte<br />
in der digitalen Welt.<br />
Man braucht ihn, um Simulationen<br />
durchführen zu können.<br />
Denn mit einem realem Bauteil<br />
kann man nichts simulieren<br />
oder rekonstruieren.<br />
Ferger: Im Grunde ist es ein zeitlich<br />
neben dem Bauteil entstehender,<br />
anwachsender Datentopf.<br />
Er beginnt vorne mit der<br />
CAD-Zeichnung, dort wird er<br />
quasi geboren. Das Bauteil wird<br />
produziert, gemessen und irgendwo<br />
eingesetzt. Dann geht<br />
es irgendwann kaputt, wird repariert<br />
und so weiter. Im Prinzip<br />
weiß man zum Beispiel in 20<br />
Jahren alles über das Produkt –<br />
wie oft es repariert wurde, wie<br />
oft es eingesetzt wurde, was mit<br />
ihm passiert ist. Soviel zur Theorie.<br />
Wenzel-Schinzer: Der digitale<br />
Twin merkt sich eben alles. Und<br />
wenn alles schön standardisiert<br />
ist, erreicht man eine schnellere<br />
Übertragbarkeit. Die ist theoretisch<br />
jetzt schon möglich. In je-<br />
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Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019
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Die digitale Transformation beschäftigt auch die Anbieter von Software für das<br />
Qualitätsmanagement. Ihre Lösungen müssen auf die neuen Anforderungen ausgerichtet<br />
sein. Dazu zählt unter anderem, dass sie für Übersicht in der Datenflut sorgen und die<br />
Zusammenarbeit unterstützen. Auch Machine Learning gewinnt zunehmend an Bedeutung.<br />
Software-gestütztes<br />
Qualitätsmanagement<br />
muss die intelligente Vernetzung<br />
von Maschinen,<br />
Menschen und Prozessen<br />
unterstützen<br />
Bild: Fotolia/metamorworks<br />
Der Autor<br />
Markus Strehlitz<br />
Redaktion<br />
Quality <strong>Engineering</strong><br />
Die Digitalisierung hat die Unternehmen<br />
fest im Griff. Das hat auch Auswirkungen<br />
auf das Qualitätsmanagement und die Software,<br />
die dabei zum Einsatz kommt – zum<br />
Beispiel, weil zunehmend mehr Daten verarbeitet<br />
werden müssen.<br />
„Wir sehen, dass die Unternehmen durch<br />
die Digitalisierung große Datenmengen generieren“,<br />
berichtet Siegfried Schmalz aus<br />
der Geschäftsleitung von iqs (Halle 3, Stand<br />
3412). „Da wird es zunehmend schwierig,<br />
Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden.“<br />
Mit den Lösungen seines Unternehmens<br />
will er für Übersicht in der Datenflut<br />
sorgen.<br />
„Wir sehen unsere Aufgabe darin, die Firmen<br />
dabei zu unterstützen, für ihre Entscheidungsprozesse<br />
belastbare Informationen<br />
heranziehen zu können.“ Dafür bietet<br />
iqs laut Schmalz ein zentrales Instrument<br />
zum Filtern, Auswerten und Visualisieren<br />
von Daten. Die Applikation Analyse Center/<br />
Quality Intelligence werde ständig weiterentwickelt.<br />
Neben dem Einsatz geeigneter<br />
Software-Tools wird nach Einschätzung von<br />
Schmalz aber auch der Bedarf an Beratung<br />
deutlich zunehmen – hinsichtlich Erfassung,<br />
Strukturierung, Auswertung und Interpretation<br />
der Daten.<br />
Digitalisierung bedeutet aber nicht nur<br />
rasant anwachsende Datenmengen. Es geht<br />
auch um eine intelligente Vernetzung von<br />
Maschinen, Menschen und Prozessen.<br />
„Auch das hat Auswirkungen auf das software-gestützte<br />
Qualitätsmanagement“,<br />
sagt Lutz Krämer, Bereichsleiter Produkte<br />
bei Babtec (Halle 5, Stand 5309). „So ermöglicht<br />
die Zusammenführung von Planungs-<br />
14 Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019
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Oberflächensprachen. Die Lösungen von<br />
Consense unterstützen daher laut Künzer<br />
neben komplexen Organisationshierarchien<br />
auch unterschiedliche nationale und internationalen<br />
Normen und Gesetzesvorgaben,<br />
mehrsprachige Inhalte sowie weitere Anforderungen,<br />
die eine Internationalisierung<br />
mit sich bringt.<br />
Eine Möglichkeit, Daten und Software-<br />
Funktionen den Nutzern an verschiedenen<br />
Standorten oder in unterschiedlichen Firmen<br />
bereit zu stellen, ist die Cloud. Das Theund<br />
Produktionsdaten in Echtzeit eine neue<br />
Lenkungsqualität.“<br />
Babtec integriert laut Krämer die relevanten<br />
Qualitätsaufgaben in einer Software-Lösung<br />
und ermöglicht die Verknüpfung an<br />
bestehende Software-Systeme wie zum Beispiel<br />
ERP oder CRM. Das fördere die erfolgreiche<br />
Zusammenarbeit zwischen den Anwenderunternehmen<br />
und deren Geschäftspartnern<br />
in der Lieferkette.<br />
Schnellerer Datenaustausch<br />
Die Vernetzung wird somit über die Unternehmensgrenzen<br />
hinaus getragen. Gerade<br />
im Qualitätsmanagement liegt laut Professor<br />
Norbert Böhme in der vernetzten Zusammenarbeit<br />
mit Kunden und Lieferanten<br />
ein großes Rationalisierungspotenzial. Firmen<br />
könnten von einer vereinfachten Kommunikation,<br />
schnellerem Datenaustausch<br />
und der effizienteren Bearbeitung gemeinsamer<br />
Prozesse profitieren, so der Geschäftsführer<br />
von Böhme & Weihs (Halle 8,<br />
Stand 8302).<br />
Sein Unternehmen unterstützt dies mit<br />
dem hauseigenen CAQ-System. „Ausnahmslos<br />
alle Prozessbeteiligten, vom externen<br />
Mitarbeiter über Händler bis hin zu<br />
Kunden und Lieferanten, arbeiten per<br />
Browser-Zugriff ausschließlich und direkt<br />
im CAQ-System selbst“, erklärt Böhme. Es<br />
seien keinerlei ergänzende Softwarebausteine<br />
oder an Dritte ausgelagerte Kommunikationsplattformen<br />
notwendig.<br />
Software unterstützt auch die Zusammenarbeit mit den Lieferanten Bild: Babtec<br />
Software-Anbieter Consense (Halle 8,<br />
8103) verfolgt ebenfalls ein übergreifendes<br />
Konzept. Dabei geht es aber vor allem um<br />
die Verknüpfung der verschiedenen Standorte<br />
eines Unternehmens. „Viele unserer<br />
standortübergreifenden oder weltweit agierenden<br />
Kunden wollen ihre Managementsysteme<br />
auf internationaler Ebene betreiben“,<br />
sagt Alexander Künzer aus der Geschäftsführung<br />
von Consense.<br />
Dabei gehe es um deutlich mehr als einfach<br />
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ma ist mittlerweile auch im Qualitätsmanagement<br />
angekommen.<br />
„Wir nehmen wahr, dass die bisher von<br />
den Unternehmen gezeigte Zurückhaltung<br />
in Bezug auf die Nutzung von cloud-basierten<br />
Lösungen für Qualitätsmanagementsysteme<br />
sich gerade wandelt“, so Künzer.<br />
„Als Kompromiss wird dann oft auch die<br />
Company Cloud gesehen.“<br />
Eine firmeninterne Cloud dient vor allem<br />
zur Erfüllung der Sicherheitsanforderungen.<br />
Denn dieses Thema sorgt nach wie vor für<br />
die größten Bedenken, wenn Firmen sich<br />
mit Cloud-Lösungen beschäftigen.<br />
Machine Learning gehören zu den Treibern<br />
der digitalen Transformation. Sie halten<br />
jetzt auch Einzug in das Qualitätsmanagement<br />
und die Qualitätssicherung.<br />
„Wir sind überzeugt, dass durch Machine<br />
Learning eine vorausschauende Qualitätssicherung<br />
möglich sein wird“, meint Schmalz<br />
von iqs. „Aus den Maschinenparametern<br />
werden wir lernen, die Produktmerkmale<br />
vorauszusagen.“ Im Rahmen eines Forschungsprojekts<br />
entwickelt sein Unternehmen<br />
gemeinsam mit GBO Datacomp, Festo,<br />
dem Werkzeugmaschinenlabor der RWTH<br />
Aachen und dem Fraunhofer-Institut für<br />
Mit Künstlicher Intelligenz<br />
könnte eine vorausschauende<br />
Qualitätssicherung<br />
möglich werden<br />
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Für Böhme & Weihs steht Security daher<br />
zur Zeit ganz oben auf der Agenda. „Mit<br />
steigender Vernetzung steigt auch das Risiko<br />
möglicher Angriffspunkte für einen unberechtigten<br />
Zugriff von außen, um sensible<br />
Qualitätsmanagementdaten zu stehlen, zu<br />
manipulieren oder ganze Geschäftsprozesse<br />
zu beeinflussen“, sagt Böhme. „Cyber-Sicherheit<br />
beziehungsweise Informationssicherheit<br />
wird eine Grundvoraussetzung in<br />
der unternehmerischen Digitalisierungsstrategie<br />
– und damit auch eine Grundvoraussetzung<br />
an CAQ-Systeme.“<br />
Grundlage für die sichere Vernetzung im<br />
eigenen CAQ-System sei eine mehrstufige<br />
Sicherheitsarchitektur, wie Böhme berichtet.<br />
Diese eröffne alle Möglichkeiten der digitalen<br />
Zusammenarbeit, basierend auf der<br />
Verfügbarkeit, Vertraulichkeit und Integrität<br />
der Daten. „Die Kontrolle über die Daten<br />
und die Tiefe der Vernetzung liegt immer<br />
nur beim Inhaber des CAQ-Systems.“<br />
Im Zusammenhang mit der Digitalisierung<br />
spielt auch die Künstliche Intelligenz<br />
(KI) eine wichtige Rolle. KI-Methoden wie<br />
Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019<br />
Produktionstechnologie ein so genanntes<br />
Quality Data Module. Dieses soll in Zukunft<br />
sowohl die Aufbereitung und Bereitstellung<br />
als auch die Auswertung der risikomanagement-relevanten<br />
Informationen der Produktion<br />
übernehmen.<br />
Realität fern von den Erwartungen<br />
Krämer von Babtec sieht ebenfalls das Potenzial<br />
von KI. Bisherige Erfahrungen zeigten<br />
jedoch „einen nicht unerheblichen Aufwand<br />
zum Aufbau selbstlernender Systeme<br />
– so genannter Automaten“. Seiner Meinung<br />
nach wird deutlich, dass sich manche<br />
Erwartung der Stakeholder fern der aktuellen<br />
Realität bewegen.<br />
Babtec beschäftigt sich derzeit in einem<br />
Projekt um den Nachweis, dass Entscheidungen<br />
in einem Serviceprozess von einem<br />
Automaten besser und schneller getroffen<br />
werden können. „Dieser Nachweis wurde erbracht,<br />
jedoch entsprach der dafür notwendige<br />
Aufwand nicht den Erwartungen“, sagt<br />
Krämer.<br />
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:: Management<br />
Bettina Schall gibt einen Ausblick auf die Control 2019<br />
„Die Qualitätssicherung beeinflusst<br />
alle Unternehmensbereiche“<br />
Die Control zeigt das ganze Spektrum an Technologien und<br />
Dienstleistungen für die industrielle Qualitätssicherung. Messe-Chefin<br />
Bettina Schall berichtet von den Highlights in diesem Jahr und erklärt, was<br />
es mit dem neuen Hallenkonzept auf sich hat.<br />
Bettina Schall ist Geschäftsführerin des<br />
Messeveranstalters P.E. Schall Bild: Schall<br />
:: Bei der Messtechnik ist Multisensorik eines<br />
der großen Themen. Wie wird die Control<br />
diesen Trend abbilden?<br />
Schall: Mit zunehmendem Automatisierungsgrad<br />
der Qualitätssicherung steigt<br />
auch der Einsatz von Multisensorik – vor allen<br />
Dingen in den Bereichen, wo Vielfachmessungen<br />
notwendig sind, um ein komplettes<br />
Bild der produzierten Qualität, etwa<br />
von Blechteilen, von durch Urformen und<br />
Zerspanung oder in 3D-Printing erstellten<br />
Werkstücken, oder auch von räumlich zu erfassenden<br />
Bauteilen zu erhalten. So gesehen<br />
finden sich Multisensorik-Systeme in<br />
unterschiedlichsten Mess- und Prüftechnik-<br />
Einrichtungen für die relevanten QS-Anforderungen.<br />
:: Was sind die aktuellen Trends in der Qualitätssicherung?<br />
Schall: Wie auch in anderen Bereichen der<br />
industriellen Produktion bestimmen in der<br />
industriellen Qualitätssicherung die Themen<br />
Digitalisierung, Einsatz von Künstlicher<br />
Intelligenz, schnelle und sichere Datenkommunikation,<br />
durchgängige Automatisierung<br />
und Prozessfähigkeit sowie IoT – also Internet<br />
of Things – das Bild.<br />
Der Autor<br />
Markus Strehlitz<br />
Redaktion<br />
Quality <strong>Engineering</strong><br />
:: Was sind die Highlights der Control in<br />
diesem Jahr?<br />
Schall: Einzelne Segmente hervorzuheben,<br />
verbietet sich angesichts der erwähnten<br />
durchgängigen Automatisierung von Produktionsprozessen<br />
mit voll integrierten QS-<br />
Prozessen fast von selbst. Jedoch ist zu beobachten,<br />
dass sich die Industrielle Bildverarbeitung<br />
nach wie vor rasant entwickelt<br />
und permanent neue Anwendungsfelder erobert.<br />
Die Control bietet hier das weltweit<br />
umfassendste Produkt- und Leistungsangebot.<br />
Sehr positiv in der Entwicklung zeigt<br />
sich auch das boomende Segment Berührungslose<br />
Messtechnik, in dem vor allem laser-basierte<br />
Systeme auf dem Vormarsch<br />
sind. Schließlich kommt Software-Systemen<br />
mehr und mehr Bedeutung zu, weshalb wir<br />
dafür mit der „Silicon-Hall 8“ eine zentrale<br />
Präsentationsplattform schaffen.<br />
:: Digitalisierung und Künstliche Intelligenz<br />
erobern langsam auch die Technologiefelder<br />
rund um die Qualitätssicherung. Wie relevant<br />
sind diese Themen aus Ihrer Sicht und<br />
wie deckt die Control diese ab?<br />
Schall: Es gibt sicher keine QS-Komponenten,<br />
-Baugruppen, -Subsysteme oder -Komplettlösungen<br />
auf der Control, die nicht digitalisiert<br />
sprich vernetzungs- und kommunikationsfähig<br />
sind. Die geforderte Durchgängigkeit<br />
bei allen Fertigungs- und QS-Prozessen<br />
in allen Phasen der Produktherstellung<br />
setzt zwingend durchgängige Digitalisierung<br />
und Festlegung einheitlicher Schnittstellen<br />
wie zum Beispiel OPC-UA voraus. Darauf<br />
aufbauend kommen mehr denn je KIbasierte<br />
Software-Systeme zur Anwendung,<br />
wie auf der Control anhand zahlreicher Präsentationen<br />
und Live-Demonstrationen zu<br />
sehen ist.<br />
:: In den Pressemeldungen zur Control wird<br />
auch immer wieder auf die Bedeutung der<br />
Bildverarbeitung hingewiesen. Welche Rolle<br />
spielt dieses Thema aber konkret auf der<br />
Control?<br />
Schall: Wie schon erwähnt, ist die Control<br />
2019 sozusagen der Hot Spot der Hersteller<br />
und Anbieter von Industrieller Bildverarbeitung<br />
und Vision-Systemen. Weltweit gibt es<br />
kein größeres Angebot. Das ist einer der<br />
Gründe dafür, warum wir dieses spezifische<br />
Angebot in einem eigenen in Print- und On-<br />
18 Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019
line-Version verfügbaren Spezial-Messeführer<br />
zusammenfassen. Mit der Fraunhofer Allianz<br />
Vision haben wir zudem einen sehr<br />
starken, international anerkannten Kooperations-Partner,<br />
mit dem zusammen wir<br />
nicht nur die Leistungen der Bildverarbeitungs-Branche<br />
darstellen, sondern auch<br />
realitätsnah in die Zukunft schauen.<br />
:: Wie ist grundsätzlich derzeit die Stimmung<br />
in der QS-Branche?<br />
Schall: Die gesamte Branche ist durch verhaltenen<br />
Optimismus gekennzeichnet und<br />
schaut noch zuversichtlich in die nahe Zukunft.<br />
Zwar zeichnen sich im Bereich Autorierung<br />
ist die jeweils komplette Präsentation<br />
eines Segments im Kompaktformat gegeben,<br />
wodurch die Fachbesucher Zeit und<br />
Wege sparen.<br />
:: Welche Zahlen erwarten Sie für die Control<br />
bei Ausstellern und Besuchern in diesem<br />
Jahr?<br />
Schall: Die Control 2019 wird mit rund 850<br />
Ausstellern aus 34 Nationen erneut das toppaktuelle<br />
Weltangebot an Komponenten,<br />
Baugruppen, Subsystemen und Komplettlösungen<br />
zur industriellen Qualitätssicherung<br />
in Hard- und Software abbilden. Wir erwarten<br />
an den vier Messetagen Anfang Mai et-<br />
Die Software<br />
für Prozessund<br />
Qualitätsmanagement<br />
„Mit zunehmendem Automatisierungsgrad<br />
der Qualitätssicherung steigt auch der<br />
Einsatz von Multisensorik“<br />
Bettina Schall<br />
motive aus bekannten Gründen deutliche<br />
Bremsspuren ab, die sich aber auf die QS-<br />
Konjunktur der Jahre 2019 und 2020 nicht<br />
negativ auswirken dürften. Denn der ab -<br />
zusehende Technologie-Wandel verlangt<br />
nach neuen Produktionslösungen, die wiederum<br />
neue QS-Technologien und -Verfahren<br />
nach sich ziehen. Zumal es sich hier von<br />
den Fahrzeug-Konzepten wie folgerichtig<br />
auch von den Automotive-Komponenten<br />
produktionstechnisch um absolutes Neuland<br />
handelt.<br />
Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019<br />
:: Die Ausstellungsfläche der Control wurde<br />
um die Halle 8 erweitert. Die Messe ist nun<br />
thematisch in Kompetenz-Blöcke strukturiert.<br />
Was heißt das konkret und welche Vorteile<br />
hat das Konzept für Besucher und Aussteller?<br />
Schall: Mit der sukzessiven Neustrukturierung<br />
des Ausstellungs-Portfolios der Control<br />
werden wir als Veranstalter den Wünschen<br />
unserer Aussteller wie auch den veränderten<br />
Ansprüchen der Fachbesucher gerecht.<br />
Einerseits wollten zahlreiche Aussteller ihre<br />
Präsentations- und Kommunikationsflächen<br />
vergrößern, weshalb die Halle 8 hinzukam.<br />
Andererseits gehen die Fachbesucher<br />
heute deutlich zielgerichteter vor und wollen<br />
in einem bestimmten Zeitablauf ihre<br />
Aufgaben abarbeiten. Mit der Neustruktuwa<br />
28.200 Fachbesucher aus mehr als 100<br />
Ländern. Doch steht hierbei auch ganz im<br />
Sinne der Anbieter und Hersteller die Qualität<br />
der Fachbesucher vor der schieren Quantität;<br />
zumal sich die Fachbesucher der Control<br />
schon immer durch eine sehr hohe Qualifikation<br />
und durch hohe Entscheidungsbefugnis<br />
auszeichneten.<br />
:: Die Rolle der Qualitätssicherung in den<br />
Unternehmen verändert sich. Lässt sich dies<br />
auch an der Control ablesen – möglicherweise<br />
an einer Veränderung der Themen oder<br />
der Besuchergruppen?<br />
Schall: Dass sich die Rolle der Qualitätssicherung<br />
in den Unternehmen dramatisch<br />
gewandelt hat, ist wohl unbestritten. Mittlerweile<br />
sind die Veränderungsprozesse<br />
aber abgeschlossen. Die Qualitätssicherung<br />
ist heute bestens etabliert und nimmt nunmehr<br />
eine zentrale Rolle in modernen Wertschöpfungsstrategien<br />
ein. Mit dem sich von<br />
der Hardware in Richtung Software wandelnden<br />
oder besser sich ergänzenden Ausstellungsangebot<br />
der Control geht natürlich<br />
auch ein Wandel hinsichtlich Zielgruppen<br />
und Struktur der Fachbesucher einher. Und<br />
diesem werden wir mit dem behutsamen<br />
Ausbau der Nomenklatur und damit eines<br />
stets aktualisierten Produkt- und Leistungsportfolios<br />
gerecht.<br />
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Damit die Qualität stimmt<br />
Die Komplexität von Produkten steigt. Bieten herkömmliche Systeme für das<br />
Product-Lifecycle-Management (PLM) noch eine geeignete Plattform, um diesen Anforderungen<br />
gerecht zu werden? Welche Rolle spielt die Einbindung des Qualitätsmanagementprozesses in<br />
einer neuen Generation von PLM-Systemen? Plato (Halle 8, Stand 8303) hat darauf eine Antwort.<br />
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Erfolgreiche technische Produkte zeichnen<br />
sich heute durch eine kurze Innovationszeit,<br />
eine hohe Zahl an Varianten und perfekte<br />
Qualität aus. Schon die ersten Schritte im<br />
Entwicklungsprozess von Produkten und<br />
Prozessen brauchen optimale Bedingungen,<br />
um eine effiziente und methodische Unterstützung<br />
sowie interdisziplinäre Entwicklung<br />
zu ermöglichen.<br />
Die Komplexität von Produkten nimmt<br />
dramatisch zu. Eine IDC-Studie zum Internet<br />
of Things stellt die Prognose auf, dass<br />
die Anzahl der vernetzten Dinge von weltweit<br />
aktuell 12,1 Milliarden bis zum Jahr<br />
2020 auf 30,3 Milliarden ansteigen wird.<br />
Einst einfache Produkte verwandeln sich in<br />
Systeme von Systemen. Diese verlangen einen<br />
neuen Ansatz für Produktentwicklung,<br />
Fertigung und Supply Chain Management.<br />
Neben der Produktkomplexität sorgen ein<br />
erhöhter Software-Anteil, global vernetzte<br />
Wertschöpfungsketten und stark verkürzte<br />
Produkteinführungszeiten zu einer steigenden<br />
Anzahl von Qualitätsproblemen. Die<br />
Einhaltung gesetzlicher Vorschriften wird<br />
für Unternehmen, die auf schnelle Innovationen<br />
setzen, zu einer Herausforderung<br />
werden.<br />
Ein Beispiel verdeutlicht die Komplexität:<br />
Ein modernes Fahrzeug benötigt über<br />
200.000 Elemente für die Repräsentation<br />
der Gesamtarchitektur inklusive der Vernetzung.<br />
Diese führen im Laufe des Produktlebenszyklus<br />
zu Änderungen in einem mittleren<br />
sechsstelligen Bereich. Dies hat ein Datenvolumen<br />
zur Folge, welches nur durch<br />
intelligente Benachrichtigungen und Bewirtschaftung<br />
beherrscht werden kann.<br />
Traditionelle PLM-Systeme und deren geschlossene<br />
Architekturen machen es aktuell<br />
unmöglich, Innovationen komplexer, intelligenter<br />
und vernetzter Produkte zu fördern<br />
und die Zusammenarbeit während der Produktentwicklung<br />
und -herstellung zu optimieren.<br />
Es wird ein offenes Netzwerk benötigt,<br />
das eine Zusammenarbeit von <strong>Engineering</strong>,<br />
Design und Fertigung, integrierte Qualitäts-<br />
und Service-Informationen sowie eine<br />
schnellere Reaktion auf Qualitätsprobleme<br />
bietet. Erfüllen die Plattformen diese Eigenschaften,<br />
wird sich PLM zu einer Product<br />
Innovation Platform entwickeln.<br />
Derartige Plattformen sollten ermöglichen,<br />
Entwicklungsteams aus mehreren<br />
(oder sogar hunderten) von Unternehmen<br />
an Systemen zusammenarbeiten zu lassen<br />
20 Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019
und gleichzeitig eine verknüpfte Datenarchitektur<br />
(System-Modell) bieten, die mit einem<br />
ganzheitlichen Blick die gemeinsame<br />
Nutzung von Daten erleichtert. Ein offener,<br />
integrierter System-Ansatz muss Teammitgliedern<br />
die Fähigkeit geben,<br />
• durchgehend auf alle <strong>Engineering</strong>-Informationen<br />
zugreifen zu können,<br />
• durchgehend alle Einflüsse ihrer <strong>Engineering</strong>-Entscheidungen<br />
auf andere Disziplinen<br />
zu überblicken und<br />
• durchgehend robuste Ergebnisse zu erzielen,<br />
indem sie auf freigegebene, abgeschlossene<br />
und erprobte oder funktionierende<br />
Entwicklungen zurückgreifen können.<br />
Hinzu kommt, dass die Digitalisierung<br />
neue Möglichkeiten eröffnet, Produkte virtuell<br />
umfassend zu entwickeln. Diese Transformation<br />
des Entwicklungsprozesses wird<br />
nur möglich sein, wenn alle Entwicklungsbereiche<br />
und alle Mitarbeiter auf allen Ebenen<br />
beteiligt sind. Neben den digitalen Modellen<br />
wird das Zusammenspiel der Entwicklungswerkzeuge<br />
für den neuen digitalen<br />
Entwicklungsprozess von entscheidender<br />
Bedeutung sein.<br />
Frühzeitige Vernetzung bewirkt<br />
eine bessere Kontrolle über die Qualität<br />
Die Unfähigkeit, PLM zu skalieren, hat dazu<br />
geführt, dass verschiedene Teams in der gesamten<br />
Organisation in ihren eigenen Silos<br />
arbeiten. Mit der Verwendung verschiedener<br />
Tools ist die Zusammenarbeit tatsächlich<br />
schwieriger geworden, und das Problem<br />
ist nun mehrdimensional:<br />
• funktionsübergreifend – Design, Analyse,<br />
Qualität, Planung, Fertigung, Service, etc.<br />
• fachübergreifend – Systeme, mechanisch,<br />
elektronisch, Software, Funktionale Sicherheit<br />
• über die gesamte Lieferkette hinweg.<br />
Die Realität ist, dass sich diese Systeme<br />
weitgehend auf das 3D-Datenmanagement<br />
im computergestützten Design (CAD) konzentriert<br />
haben. Sie sind nicht ausreichend<br />
gerüstet, um breitere geschäftsrelevante<br />
Probleme anzugehen und die globale Zu-<br />
sammenarbeit von Ingenieuren verschiedener<br />
Fachrichtungen aus den Bereichen Mechanik,<br />
Software und Elektro/Elektronik<br />
während des gesamten Lebenszyklus zu koordinieren.<br />
Mit dem Blick auf das Qualitätsmanagement<br />
ist es wichtig, einen Rahmen vorzugeben,<br />
in dem Entscheidungen durch ein vernetztes<br />
und methodisches Vorgehen getragen<br />
sind. Viele Unternehmen verwenden jedoch<br />
eigenständige Systeme und Tabellenkalkulationen<br />
zur Qualitätskontrolle, zur Erstellung<br />
von Informationssilos und Prozesslücken.<br />
Das Ergebnis dieses getrennten Ansatzes<br />
spiegelt sich in der wachsenden Zahl<br />
von Produktrückrufen wider, die zu kostspieligen<br />
Geldbußen und Markenschäden führen.<br />
Aus diesem Grund ist es wichtig, dass die<br />
Product Innovation Platform den Qualitätsmanagementprozess<br />
integriert. Interdisziplinären<br />
Teams und einer erweiterten Lieferkette<br />
sollte ebenfalls diese leistungsstarke<br />
Plattform zur Verfügung gestellt werden,<br />
um Risiken zu identifizieren und zu managen,<br />
die Qualität zu verbessern, Kundenanforderungen<br />
zu erfüllen und Umwelt-, Sicherheits-,<br />
medizinische und andere Formen<br />
der Compliance zu erreichen.<br />
Eine weitere wichtige Rolle spielt das Lessons<br />
Learned bei der Wahl einer geeigneten<br />
Produktinnovationsplattform. Rare Entwicklungskapazitäten<br />
sollten sich hauptsächlich<br />
um die Änderungen kümmern, die für neue<br />
Produkte beziehungsweise Varianten entscheidend<br />
sind. Entsprechend sollten alle<br />
Verbesserungen, Problembehebungen und<br />
Korrekturmaßnahmen in die Wissensdatenbank<br />
des Unternehmens einfließen. ■<br />
Webhinweis<br />
Wie die Entwicklung mit der Product Innovation Platform<br />
e1ns funktioniert, erklärt Plato<br />
in diesem Video:<br />
http://hier.pro/PFchV<br />
Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019
:: Titelthema<br />
Multisensor-Messmaschine von OGP im Einsatz bei Zwilling<br />
Messerscharfe<br />
Messergebnisse<br />
Schneller messen, mehr messen, fertigungsbegleitend messen – das sind die<br />
Anforderungen der Qualitätssicherung von Zwilling. In Solingen hat das<br />
Traditionsunternehmen daher in eine Multisensor-Messmaschine von OGP<br />
investiert. Erst wenige Monate im Einsatz, hat sie sich bereits bewährt.<br />
Die Autorin<br />
Sabine Koll<br />
Redaktion<br />
Quality <strong>Engineering</strong><br />
Der Geschäftsbereich Küche ist der älteste und größte<br />
Bereich der Unternehmensgruppe Zwilling J.A. Henckels.<br />
Sieben Marken zählen mittlerweile dazu: Neben<br />
Zwilling sind das die Kochgeschirr-Marken Staub, Fontignac,<br />
Demeyere und Ballarini, der japanische Messerhersteller<br />
Miyabi und BSF. Sie bieten ein vielfältiges Sortiment<br />
für die moderne Wohnküchen an. Zwilling ist somit<br />
weit mehr als ein Hersteller hochwertiger Messer<br />
„Made in Germany“, sondern schafft zunehmend eine<br />
Koch-Erlebniswelt für seine Kunden.<br />
Hergestellt werden die Produkte von Zwilling in<br />
Deutschland am Hauptstandort Solingen, aber auch in<br />
Japan, China, Frankreich, Italien oder Belgien. In allen<br />
Werken gibt es eine lokale fertigungsbegleitende Qualitätssicherung.<br />
Sämtliche Freigaben sowohl von eigengefertigten<br />
als auch von zugekauften Produkten laufen<br />
allerdings zentral über die beiden Labore in Solingen<br />
und Shanghai. Aus rund 20 Mitarbeitern besteht die<br />
Qualitätssicherung in Solingen. Das Team plant Messungen<br />
und Prüfungen von Bauteilen aller Art und führt<br />
diese dann durch.<br />
„Wir führen sehr viele funktionale Prüfungen durch“,<br />
erklärt Dr. Gernot Strehl, Leiter der Labore bei Zwilling.<br />
Das heißt, bei einem Kochtopf wird geprüft: Wie schnell<br />
wird das Wasser heiß? Wie heiß wird der Griff? Ist der<br />
Deckel dicht? Verformt sich der Boden? Bei einem Messer<br />
wird gemessen, ob die Klinge scharf ist, ob man es<br />
biegen kann, ob es korrosionsfest fest und was geschieht,<br />
wenn es auf den Boden fällt.<br />
„Das Spektrum der Teile, die wir prüfen und vermessen<br />
müssen, ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich<br />
gestiegen“, sagt Strehl. Dies sei zum einen in den verschiedenen<br />
Firmenkäufen, die Zwilling getätigt hat, begründet.<br />
„Aber zum anderen ändern sich die Vorlieben<br />
der Verbraucher wesentlich schneller als in früheren<br />
Zeiten – so ist zum Beispiel für Messer mal ein Holzgriff<br />
angesagt, dann wieder ein Kunststoffgriff oder ein Griff<br />
aus Vollmetall“, so Strehl. „Hinzu kommt, dass immer<br />
stärker fertigungsbegleitendes Messen gefordert ist,<br />
um die Produktionsprozesse effizienter zu machen. Das<br />
gilt für Metallteile, die wir selber fertigen, aber auch für<br />
Zukaufteile.“<br />
Er zeigt ein Messer, bei dem die Griffschalen aus einem<br />
thermoplastischen Kunststoff bestehen. Diese<br />
Griffschalen lässt Zwilling bei einem Partner herstellen.<br />
„Wenn die Maße der Heftschale einschließlich der Aussparungen<br />
für die Nieten nicht stimmen, bekommt die<br />
Montage Probleme beim Zusammenführen von Griff<br />
und Klinge. Da ist eine hohe Präzision gefragt“, so<br />
Strehl. „Wenn die nicht gegeben ist, kann im schlimmsten<br />
Fall die Produktion stoppen. Außerdem war in der<br />
Vergangenheit manchmal teure Nacharbeit notwendig.<br />
Beides vermeiden wir heute durch das fertigungsbegleitende<br />
Messen.“<br />
Seit ein paar Monaten hat Zwilling für diese und andere<br />
Anwendungen eine Multisensor-Messmaschine<br />
Smartscope CNC 500 von OGP (Halle 4, Stand 4202) im<br />
Einsatz. „Für uns war klar, dass wir ein optisches Mess-<br />
22 Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019
gerät benötigen, um schnelle Messergebnisse zu bekommen.<br />
Und Multisensorik sollte es sein, um für alle<br />
künftigen Messaufgaben vorbereitet zu sein. Diese Flexibilität<br />
erfordert unser Produktspektrum“, beschreibt<br />
Strehl die Anforderungen an das Messgerät.<br />
Geliefert wurde das Smartscope CNC 500 vom OGP-<br />
Partner Klostermann. Beim Remscheider Familienunternehmen<br />
hatte Zwilling bereits in der Vergangenheit bereits<br />
ein taktiles Messgerät und einen 3D-Scanner gekauft.<br />
Daneben greift Zwilling regelmäßig auf Klostermann<br />
als Messdienstleister zurück – sei es um Spitzen<br />
abzufedern oder um Technologien wie Röntgenanalyse<br />
oder Computertomografie zu nutzen, die bei Zwilling<br />
inhouse nicht vorhanden sind. „Der Service von der Firma<br />
Klostermann ist sehr gut und dank der räumlichen<br />
Nähe zu Solingen auch sehr schnell“, lobt Strehl die Zusammenarbeit.<br />
Über Zwilling<br />
Zwilling ist eine der ältesten Marken der Welt. Bereits 1731 wurde<br />
sie als Handwerkszeichen in die Solinger Messermacherrolle eingetragen.<br />
Heute steht hinter Zwilling J.A. Henckels eine international<br />
agierende und stetig wachsende Unternehmensgruppe mit mehr als<br />
4300 Mitarbeitern und einem breiten Spektrum an Marken.<br />
Dennoch verglichen er und seine Kollegen ergebnisoffen<br />
mehrere Multisensor-Messmaschinen am Markt,<br />
um die optimale Lösung für sich zu finden. Nach dem<br />
Besuch der Control in Stuttgart trafen sie eine Vorauswahl,<br />
danach besuchten sie insgesamt drei verschiedene<br />
Anbieter, um deren Lösungen anhand realer Bauteile<br />
und Messaufgaben eingehend unter die Lupe zu nehmen<br />
– unter anderem natürlich Klostermann.<br />
Beleuchtungskonzept und Software<br />
sprachen für Smartscope CNC 500<br />
Die Entscheidung fiel vor allem aus zwei Gründen auf<br />
das Smartscope CNC 500 von OGP: das Beleuchtungskonzept<br />
und die Software. „Im Vergleich zu den anderen<br />
Multisensor-Messmaschinen, die wir uns angeschaut<br />
haben, verfügt das OGP-Gerät mit dem Smart Ringlicht<br />
über die beste Ausleuchtung. Mit diesem Beleuchtungsring<br />
konnten wir schon bei den Tests Kanten am besten<br />
ausleuchten, um dadurch präzise und wiederholbare<br />
Messergebnisse zu erzielen“, erinnert sich Strehl. Die variable<br />
und programmierbare Ausleuchtung mit dem<br />
Smart Ringlicht ermöglicht die Beleuchtung in acht Sektoren<br />
und sechs Ringen – oder der Kombination aus beiden<br />
– mit hellem, weißem LED-Licht aus verschiedenen<br />
Richtungen.<br />
Beeindruckend findet er auch nach wie vor die leichte<br />
Bedienbarkeit der Messmaschine über die Zone 3<br />
Messsoftware: „Genau diesen Bedienkomfort haben wir<br />
Dr. Gernot Strehl (links),<br />
Leiter der Labore bei<br />
Zwilling, und Christian<br />
Klostermann, Geschäftsführer<br />
von Klostermann,<br />
in der Messer-Fertigung<br />
von Zwilling in Solingen.<br />
Vor allem für die Fertigung<br />
von Messern zahlt<br />
sich das fertigungsbegleitende<br />
Messen aus<br />
Bilder: Mike König<br />
Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019 23
:: Titelthema<br />
gesucht. Auf der einen Seite bietet uns die Software in<br />
der Qualitätssicherung alle Funktionalitäten, um relativ<br />
einfach neue Messprogramme erstellen zu können. Auf<br />
der anderen Seite sind damit in Zukunft auch die Mitarbeiter<br />
aus der Fertigung in der Lage, das Messgerät zu<br />
bedienen.“<br />
Zone 3 bietet dafür verschiedene Anwendungs-Levels<br />
von der Werker-Selbstprüfung über Standard-Funktionalitäten<br />
mit leichten Korrektureingriffen bis hin<br />
zum Experten-Modus mit umfangreichen Werkzeugen<br />
für das Erstellen von Messprogrammen und für die Auswertung<br />
der Messergebnisse. Neben schnellen und einfachen<br />
Messungen, die ohne umständliche Programmierungen<br />
erfolgen können, bietet Zone 3 ein Gesamtpaket<br />
im Hinblick auf Form- und Lagetoleranzen nach<br />
allen aktuell gültigen Normen. Ausrichtungen, Messungen<br />
und Konstruktionen werden in Echtzeit graphisch<br />
dargestellt. Für alle Sensoren werden dieselben Verfahren<br />
verwendet, sodass sich die Anwender nicht umstellen<br />
müssen.<br />
Umfassender Service von Klostermann<br />
Über Klostermann<br />
Als Werksvertretung verschiedener Hersteller verkauft das 1979 gegründete<br />
Unternehmen aus Remscheid mit 23 Mitarbeitern exklusiv in<br />
Nordrhein-Westfalen 3D-Messmaschinen. Das Angebot umfasst taktile<br />
und optische Messmaschinen, Highspeed-Digitalisiersysteme, Verzahnungs-Messgeräte<br />
sowie Röntgen und CT-Anlagen. Dienstleistungen<br />
wie Inbetriebnahmen, Kalibrierungen, Individual-Schulungen und Lohnmesstechnik<br />
runden das Angebot ab.<br />
Dr. Gernot Strehl: „Wir können heute mit dem Smartscope<br />
CNC 500 deutlich schneller und damit auch mehr messen“<br />
Ein weiteres Argument für den Kauf der OGP Messmaschine<br />
war für Zwilling der Service von Klostermann:<br />
„Bei unserer Deutschland-Tour zu den verschiedenen<br />
Anbietern mussten wir feststellen, dass nicht jede Lösung<br />
schnell und gleichzeitig präzise ist. Klostermann<br />
hat uns aber gezeigt, dass man mit einer vernünftigen<br />
Messtechnik und einer pfiffigen Idee schnell zu präzisen<br />
Ergebnissen kommen kann. So hat man uns zum Beispiel<br />
einen Spiegel vorgeschlagen, mit dem wir – auf 45°<br />
gestellt – ein Bauteil von oben und von der Seite vermessen<br />
können“, freut sich Strehl.<br />
Da das Smartscope CNC 500 eine Lieferzeit von mehreren<br />
Wochen hatte, bot Klostermann Zwilling an, die<br />
Zeit mit der Nutzung der baugleichen Messmaschine<br />
im Technikum in Remscheid zu überbrücken. Das heißt,<br />
die Mitarbeiter der Qualitätssicherung bei Zwilling fuhren<br />
in dieser Zeit regelmäßig ins 15 km entfernte Remscheid,<br />
um bei Klostermann Bauteile zu vermessen.<br />
„Das war für unsere Mitarbeiter Trainig on the Job und<br />
somit ein sehr gutes Schulungskonzept“, erinnert sich<br />
Strehl. Klostermann half dabei, die Messprogramme zu<br />
erstellen, sodass Zwilling diese später nach der Auslieferung<br />
der Messmaschine sofort verwenden konnte. Dies<br />
ermöglichte letztlich auch schnell die Aufnahme des regulären<br />
Messbetriebs.<br />
Klostermann unterstützt Zwilling auch dabei, die<br />
Messaufgaben so effizient wie möglich durchzuführen:<br />
Bei der Wareneingangsprüfung der Kunststoff-Heftschalen<br />
beispielsweise geht Zwilling so vor, dass aus einem<br />
gelieferten Karton 10 bis 20 Teile nach dem Zufallsprinzip<br />
vermessen werden. Anhand der Streubreite dieser<br />
Messergebnisse wird dann entschieden, ob die Heftschalen<br />
in die Montage gehen – oder zurück zum Spritzgießer.<br />
Die 10 bis 20 Teile, so der Wunsch von Zwilling,<br />
sollten in einer Aufspannung vermessen werden. Für die<br />
Zone 3 Messsoftware ist dies kein Problem: Man muss<br />
nur für ein Bauteil ein Messprogramm erstellen und<br />
kann dann in der Software angeben, wo in etwa die weiteren<br />
baugleichen Bauteile liegen.<br />
Komplettlösung mit Spannmitteln<br />
Klostermann hat Zwilling zusätzlich für solche Messaufgaben<br />
das Alufix System von Witte Barskamp empfohlen,<br />
ein modulares System aus hochfestem Aluminium<br />
für Messaufnahmen. Daraus hat Zwilling eine Palette<br />
gebaut, in welche die Mitarbeiter in dem Fall die Heftschalen<br />
einlegen. Diese wird auf den Messtisch aufgelegt<br />
– und der Mitarbeiter aus der Wareneingangsprüfung<br />
kann das Messprogramm für die Palette ohne die<br />
Hilfe eines Messtechnikers wählen und starten. Das Ergebnis<br />
sind schnelle und reproduzierbare Messergebnisse.<br />
Strehl: „Klostermann ist für uns daher weit mehr<br />
als ein Messtechnik-Lieferant, sondern hilft uns dabei,<br />
unsere Messaufgaben effizient zu lösen.“ Nach 15 bis<br />
20 min hat Zwilling heute die Ergebnisse für eine ganze<br />
24 Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019
Die Multisensor-Messmaschine Smartscope<br />
CNC 500 von OGP im Einsatz beim<br />
Vermessen von Kunststoff-Griffschalen.<br />
Hier ist eine hohe Präzision gefragt:<br />
Wenn die Maße der Heftschale einschließlich<br />
der Aussparungen für die<br />
Nieten nicht stimmen, bekommt die<br />
Montage Probleme beim Zusammenführen<br />
von Griff und Klinge<br />
Durch das fertigungsbegleitende Messen erkennt Zwilling heute<br />
frühzeitig, inwieweit der Schleifstein für den Wellenschliff der Brotmesser<br />
in der Fertigung bereits abgenutzt ist – und kann ihn folglich<br />
auswechseln, bevor Ausschuss entsteht<br />
Palette von Heftschalen vorliegen. Mit dem 3D-Scanner<br />
hingegen dauerte die Messung einer Heftschale alleine<br />
so lange plus die sich anschließende Auswertung.<br />
Zwilling hat das Smartscope CNC 500 mit einem zusätzlichen<br />
Sensor gekauft: einem schaltenden Taster<br />
TP200. Positiv ist für Strehl dabei, dass Schnittstellen für<br />
weitere Sensoren wie zum Beispiel einen Scanning-Taster<br />
oder einen Weißlichtsensor im Messgerät vorhanden<br />
sind. Die Sensoren selbst können unkompliziert<br />
nach Bedarf nachgekauft werden: „Damit konnten wir<br />
in eine Maschine investieren, die das leistet, was wir<br />
heute brauchen, aber gleichzeitig noch Optionen für die<br />
Zukunft bietet.“<br />
So werden zum Beispiel mit dem schnellen Autofokus<br />
der Kamera optische Ebenheitsmessungen an den<br />
Heftschalen durchgeführt. Der Sensor erfasst dabei in<br />
einem Bruchteil einer Sekunde Oberflächenpunkte für<br />
die Höhenmessungen.<br />
Für die Vermessung von Messer-Endkappen aus Edelstahl,<br />
die bei einigen Messervarianten zum Anspritzen<br />
des Kunststoffgriffs in das Spritzgießwerkzeug eingelegt<br />
werden, setzt Zwilling hingegen einen Taster ein. Er<br />
überprüft kritische Konturen in verschiedenen Messebenen<br />
präzise und schnell an mehreren Teilen, die<br />
ebenfalls in Paletten angeordnet sind. Im Gegensatz zur<br />
Messung mit der Kamera kann er auch Hinterschnitte<br />
erfassen. Positiv wirkt sich auch hier das Smart Ringlicht<br />
aus.<br />
Zum Standard-Lieferumgang des Smartscope CNC<br />
500 gehört auch der sogenannte Konturverfolger, mit<br />
dem Zwilling die Kontur von Verzahnungen von Steakmessern<br />
oder den Wellenschliff von Brotmessern in<br />
Durchlicht oder Auflicht vollautomatisiert misst. Durch<br />
das fertigungsbegleitende Messen erkennt Zwilling<br />
heute frühzeitig, inwieweit der Schleifstein in der Fertigung<br />
bereits abgenutzt ist – und kann ihn folglich tauschen,<br />
bevor Ausschuss entsteht.<br />
Bedarf an Messungen wächst<br />
Eine Aufgabe für den schaltenden Taster ist das Messen einer Endkappe<br />
aus Edelstahl<br />
„Wir können heute mit dem Smartscope CNC 500 deutlich<br />
schneller und damit auch mehr messen“, freut sich<br />
Strehl. „Wir gehen davon aus, dass in Zukunft immer<br />
mehr Fachbereiche auf uns zukommen werden, um Teile<br />
schnell und automatisiert zu messen. Durch die einfache<br />
Bedienbarkeit des Messgeräts versetzen wir die<br />
Fachbereiche zudem in die Lage, dies selbständig zu<br />
tun.“<br />
Auch schließt er nicht aus, dass der Standort in China<br />
künftig ein solches Multisensor-Messgerät erhält. „Wir<br />
sind innerhalb der Unternehmensgruppe sozusagen eine<br />
Blaupause für andere Werke. Das heißt, funktioniert<br />
eine Sache hier bei uns in Solingen gut, kann das Konzept<br />
1:1 auf andere Werke ausgerollt werden.“ ■<br />
Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019 25
:: Technik<br />
Für den Karosseriebau<br />
sind Turnkey-Messzellen<br />
einschließlich Roboter<br />
und Messsoftware wie<br />
hier Cube-R von Creaform<br />
weit verbreitet.<br />
Nun werden andere<br />
Branchen folgen, sind<br />
sich Experten einig<br />
Bild: Creaform<br />
Umfrage von Quality <strong>Engineering</strong> zu den Trends in der automatisierten Messtechnik<br />
Schneller durch Automatisierung<br />
Die Qualitätssicherung wandert zunehmend an und in die Fertigungslinie. Mehr messen,<br />
schneller messen – das ist gewünscht. Ohne Automatisierung sind diese Anforderungen nur<br />
schwer zu realisieren. Vor allem dann nicht, wenn Messergebnisse im Sinne eines Closed Loop zur<br />
Verbesserung der Produktionsprozesse herangezogen werden sollen.<br />
Die Autorin<br />
Sabine Koll<br />
Redaktion<br />
Quality <strong>Engineering</strong><br />
„Weltweit gesehen ist die Automatisierung in der Qualitätskontrolle<br />
derzeit eine der am schnellsten wachsenden<br />
Sektoren in der Messtechnik“, sagt Jérôme-Alexandre<br />
Lavoie, Produktmanager bei Creaform (Halle 5,<br />
Stand 5102). Dies bestätigt Dr. Stefan Scherer, Geschäftsführer<br />
von Bruker Alicona (Halle 5, Stand 5401):<br />
„Die Automatisierung ist aus der Qualitätssicherung<br />
nicht mehr wegzudenken. Schlagworte wie Industrie<br />
4.0 oder Smart Manufacturing sind längst keine Schubladenkonzepte<br />
mehr, sondern gelebte Realität.“ Ging es<br />
laut Scherer in den Anfängen der Automatisierung darum,<br />
in erster Linie automatisiert vordefinierte Messprogramme<br />
zu messen, sprechen wir heute vor allem<br />
von vernetzter Qualitätssicherung und Systemen, die<br />
miteinander kommunizieren. „Messtechnik zum Beispiel<br />
ist keine isolierte und von der Produktion entkoppelte<br />
Insellösung in einem Messraum, sondern integraler<br />
Bestandteil der Fertigung“, so Scherer. „Technisch ist<br />
in diesem Bereich schon sehr viel möglich“, sagt auch<br />
Pascal Kohl, im technischen Vertrieb beim Göppinger<br />
Messdienstleister Topometric tätig. „Umgesetzt wird<br />
aktuell allerdings überwiegend die Teilautomatisierung<br />
von Anlagen.“<br />
Moderne Automatisierungslösungen in der Messund<br />
Prüftechnik haben nach Meinung von Experten<br />
mehrere Vorteile: „Sie sorgen neben einer deutlich höheren<br />
Wirtschaftlichkeit vor allem für gesteigerte Prozesssicherheit.<br />
Die Minimierung von manuellen Prozessschritten<br />
senkt die Stückkosten, erhöht den Durchsatz<br />
und minimiert Bedienfehler auf ein Minimum“, erklärt<br />
Dr. Ralf Bindel, Leiter der Business Unit Automated<br />
& Robotic Solutions bei Zeiss (Halle 4, Stand 4200). „Der<br />
Mangel an qualifizierten Technikern, der Wunsch nach<br />
mehr Informationen und der Flaschenhals, der mit herkömmlichen<br />
Koordinatenmessgeräten erzeugt wird,<br />
schaffen eine natürliche Bewegung der Industrie in<br />
Richtung automatisierte Qualitätskontrolle“, so Scherer.<br />
Benjamin Jobst, Standortleiter Regensburg beim Automatisierungsspezialisten<br />
Heitec, weiß: „Mit automatischen<br />
oder halbautomatischen Prüfgeräten bekommen<br />
Anwender stets reproduzierbare Prüfergebnisse<br />
und können somit auf Fertigungsschwächen schließen.<br />
Dies sichert die Produktion gegenüber ungerechtfertigten<br />
Gewährleistungsansprüchen ab und erhöht die Fertigungsqualität<br />
der produzierten Produkte.“<br />
Die Automobilindustrie zählt einmal mehr zu den<br />
Vorreitern. Speziell für Messaufgaben in und an der Linie<br />
im Karosseriebereich gibt es seit einigen Jahren<br />
mehr oder weniger standardisierte vollautomatisierte<br />
Messzellen, die integriert aus Hardware und Messsoftware<br />
bestehen. GOM (Halle 3, Stand 3302) machte seinerzeit<br />
den Anfang mit der Atos Scanbox, die mittlerweile<br />
in neun Varianten für unterschiedliche Bauteilgrößen<br />
und Anwendungen zur Verfügung steht. Sie alle<br />
lassen sich mit dem Zusatzmodul „Virtueller Messraum“<br />
aufrüsten, mit dem sich alle Roboterbewegungen vor<br />
der Ausführung simulieren und auf Sicherheit prüfen<br />
lassen.<br />
Zeiss zog 2015 mit der Aibox nach, in deren Zentrum<br />
ein robotergeführtes optisches 3D-Messsystem steht.<br />
26 Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019
„Die Aibox bringt die rückführbare Koordinaten-Messtechnik<br />
in die Produktion. Der Weg zum Messplatz wird<br />
deutlich verkürzt. Ergebnisse sind somit deutlich<br />
schneller verfügbar und damit können Prozesse schneller<br />
angepasst werden“, betont Zeiss-Manager Bindel.<br />
Doch eine standardisierte Automationslösung passt<br />
nicht für alle Anwendungsfälle. Daher geht die Entwicklung<br />
hin zu flexiblen Lösungen. So verfügt die seit anderthalb<br />
Jahren erhältliche Aibox Flex von Zeiss über eine<br />
zusätzlich siebte Achse. Eine Box ist sie allerdings<br />
nicht, denn sie ist nicht in einer Kabine eingehaust. Viel-<br />
Making cars,<br />
fa ter<br />
Dr. Stefan Scherer, Geschäftsführer<br />
von Bruker<br />
Alicona: „Stark nachgefragt<br />
für die Umsetzung<br />
des Closed-Loop-Konzepts<br />
ist bei uns die<br />
Cobot- Serie, die Kombination<br />
von optischer<br />
3D-Messtechnik und<br />
kollabora tiver Robotik“<br />
Bild: Bruker Alicona<br />
mehr lässt sie sich durch einen modularen Aufbau an<br />
die Wünsche des Kunden anpassen. So können beispielsweise<br />
die Beladungssysteme in die Box fahren.<br />
Auch die Größe der Anlage kann bestimmt werden – eine<br />
Voraussetzung, um beispielsweise die kompletten<br />
Seitenteile von Karosserien fertigungsnah zu scannen.<br />
Ebenfalls wählbar ist die Anzahl der verfügbaren Messplätze,<br />
denn der Messroboter bewegt sich auf einer<br />
Schiene. Die Entwicklung geht noch weiter. So verrät<br />
Zeiss-Manager Bindel: „Auf der diesjährigen Control<br />
werden wir eine neue Messzelle für den Einsatz außerhalb<br />
des Karosseriebaus vorstellen.“<br />
„Die deutschen OEMs haben die Entwicklung der<br />
Systeme und Anlagen stark vorangetrieben“, stellt Topometric-Experte<br />
Kohl fest. „Heute ergeben sich bereits<br />
deutliche Vorteile für Anwender aus anderen Bereichen,<br />
die von den Erfahrungen und Entwicklungen profitieren<br />
können. So werden die Anlagen immer breiter einsetzbar,<br />
die Wartungszeiten sinken und der Bedienkomfort<br />
wird immer besser sowie leichter.“<br />
Ein aktuelles Beispiel für die Automatisierung der<br />
Computertomografie liefert Heitec: Der Automatisierungsspezialist<br />
hat BMW und das Fraunhofer-Entwicklungszentrum<br />
Röntgentechnik EZRT dabei unterstützt,<br />
ein neues Riesen-CT in einem Bleibunker mit der Größe<br />
von 7 x 9 x 4,5 m zu entwickeln, mit dem Fahrzeuge bereits<br />
in frühen Entwicklungsphasen komplett gescannt<br />
werden können. Die Scans werden von vier koordinierten<br />
Robotern durchgeführt, die auf zwei externen Linearachsen<br />
verfahren.<br />
Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019<br />
REVO-2 ® . Die Messrevolution für<br />
die Antriebsfertigung.<br />
Die 5-Achsen Bewegung und die stufenlose Positionierbarkeit<br />
des KMGs durch die REVO-2 ® Technologie sind optimal für<br />
die umfassende Überprüfung des gesamten Antriebsstrangs.<br />
Zusammen mit dem Rauheitssensor SFP2 und seinen Modulen<br />
bietet das System signifikante Vorteile:<br />
• 20% bis 50% Zykluszeitersparnis<br />
• Nahezu unbegrenzter Zugang zu Messmerkmalen<br />
• Höhere Wertschöpfung der KMGs<br />
REVO ® – speed • control • agility<br />
Renishaw GmbH Karl-Benz Straße 12, 72124 Pliezhausen, Deutschland<br />
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Halle 4, Stand 4302
:: Technik<br />
Doch nicht nur die deutschen Messtechnikhersteller<br />
haben automatisierte Messzellen auf dem Radar: Auch<br />
Hexagon (Halle 5, Stand 5400) bietet mit 360° SIMS –<br />
die Abkürzung steht für Smart Inline Measurement System<br />
– schon lange eine flexible Lösung für die vollautomatisierte<br />
Prozess- und Qualitätskontrolle im Automobilbau<br />
an, die eine Vielzahl unterschiedlicher Zellenkonfigurationen<br />
für die robotergestützte 3D-Messung und<br />
Prozesskontrolle ermöglichen. Diese Messlösungen umfassen<br />
standardisierte Industrieroboter als flexible<br />
Plattformen zur Sensorpositionierung, Weißlichtsenso-<br />
Das große Ziel der Branche ist allerdings die Inline-<br />
Messtechnik, die für geschlossene Regelkreise (Closed<br />
Loop) sorgt. „Herzstück von Closed Loop ist die Integration<br />
der Messtechnik in die Fertigung inklusive Kommunikation<br />
und Vernetzung aller beteiligten Systeme“, erklärt<br />
Bruker-Alicona-Geschäftsführer Scherer. „Produktionssysteme,<br />
Maschinen und Messtechnik bilden einen<br />
geschlossenen Kreislauf, wodurch ein Erstteil sofort als<br />
Gutteil produziert wird. Die eingebundene Messtechnik<br />
verifiziert in einem sehr frühen Fertigungsstadium Dimensionen,<br />
Toleranzen und Oberflächengüte. Erkennt<br />
Benjamin Jobst, Standortleiter<br />
Regensburg bei Heitec: „Mit automatischen<br />
Prüfgeräten bekommen Anwender<br />
stets reproduzierbare Prüfergebnisse<br />
und können somit auf Fertigungsschwächen<br />
schließen“ Bild: Heitec<br />
Jérôme-Alexandre Lavoie, Produktmanager<br />
bei Creaform: „Das neue Konzept<br />
des Closed Loop beinhaltet eine bessere<br />
oder direkte Kommunikation zwischen<br />
Qualitätskontroll- und Fertigungsteams<br />
oder -maschinen“ Bild: Creaform<br />
Pascal Kohl, technischer Vertrieb bei Topometric:<br />
„Die deutschen OEMs sind im<br />
Bereich der Karossen sehr innovativ und<br />
haben die Entwicklung automatisierter<br />
Mess systeme und Anlagen stark vorangetrieben“<br />
Bild: Topometric<br />
Dr. Ralf Bindel, Leiter der Zeiss Business<br />
Unit Automated & Robotic Solutions:<br />
„Auf der diesjährigen Control werden<br />
wir eine neue Messzelle für den Einsatz<br />
außerhalb des Karosseriebaus<br />
vorstellen“ Bild: Zeiss<br />
ren zur Flächenmessung, Messsoftware, die Integration<br />
in Automatisierungsvorrichtungen, Linienautomatisierung<br />
und Anlagensteuerung sowie Tools für große Datensätze,<br />
farbcodierte Darstellungen und individuelle<br />
Erstellung von Messprotokollen.<br />
Messzellen-Installation beim Kunden<br />
innerhalb von drei Tagen<br />
Auch Creaform hat 2018 auf der Control mit dem Cube-R<br />
eine schlüsselfertige Turnkey-Messzelle vorgestellt,<br />
die keine Integration erfordert. Diese misst Teile von bis<br />
zu 3 m Länge und kann innerhalb von drei Tagen beim<br />
Kunden installiert werden. Da es sich um eine automatisierte<br />
Lösung handelt, erfolgt der gesamte Kalibrierungsprozess<br />
ebenfalls vollautomatisch. Für einen weiteren<br />
Produktivitätsschub sorgt die Kombination von<br />
Cube-R mit der sogenannte Productivity Station. Lavoie:<br />
„Das heißt, ein Teil kann gescannt werden, während das<br />
Netz bearbeitet und das vorherige geprüft wird. Somit<br />
haben Roboter und Scanner keine Stillstandszeiten haben.“<br />
der Messsensor, dass ein Bauteil fehlerhaft ist, wird diese<br />
Information in den Produktionskreislauf eingespeist,<br />
und selbiger adaptiert.“<br />
„Das neue Konzept des Closed Loop beinhaltet eine<br />
bessere oder direkte Kommunikation zwischen Qualitätskontroll-<br />
und Fertigungsteams oder –maschinen“,<br />
bestätigt Creaform-Produktmanager Lavoie. Doch sind<br />
sich die Experten uneins, wie weit dieses Konzept heute<br />
schon greift: „Unsere Automatisierungslösungen basieren<br />
seit mehreren Jahren auf dem Closed-Loop-Konzept“,<br />
so Scherer. Stark nachgefragt für die Umsetzung<br />
dieses Konzepts sei bei Alicona Bruker die Cobot-Serie,<br />
die Kombination von optischer 3D-Messtechnik und<br />
kollaborativer Robotik. Auch Zeiss-Manager Binder berichtet<br />
von vielen spezifischen Lösungen, die am Markt<br />
funktionieren: „So können durch die Kombination von<br />
der MES-Software Zeiss Guardus mit den Zeiss-Messsystemen<br />
eine homogene Datenbasis von Produkt- und<br />
Prozessdaten erzeugt werden, die das Fundament automatisierter<br />
Steuerungsverfahren, lernender Systeme –<br />
Predictive Quality – sowie autonomer Prüfmethoden in<br />
der Qualität 4.0 bildet.“<br />
■<br />
28 Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019
33. Control – Internationale Fachmesse für Qualitätssicherung<br />
Beste Qualität ist wichtigster Wettbewerbsfaktor. Die Weltleitmesse Control<br />
zeigt die gesamte Prozesskette der Qualitätssicherung in der Fertigung anhand<br />
von Komponenten, Baugruppen, Teilsystemen und Komplettlösungen.<br />
1 Messtechnik<br />
1 Werkstoffprüfung<br />
1 Analysegeräte<br />
1 Optoelektronik<br />
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:: Technik<br />
Werkzeugmaschinen<br />
können heute mit Genauigkeiten<br />
bis in den<br />
Mikrometerbereich fertigen.<br />
Moderne Sensoren<br />
ermöglichen dies<br />
Bilder: Micro-Epsilon<br />
Sensorik für Werkzeugmaschinen<br />
Für die hochpräzise Fertigung<br />
Schneller, präziser, produktiver – das sind die wesentlichen Anforderungen bei der Entwicklung<br />
neuer Werkzeugmaschinen. Verbesserungen sind in vielen Fällen nur möglich, wenn ausgefeilte<br />
Sensorik zum Einsatz kommt. Konstrukteure bei Werkzeugmaschinenherstellern und deren<br />
Zulieferern profitieren davon, wenn sich die Sensoren möglichst einfach integrieren lassen.<br />
Der Autor<br />
Christian Niederhofer<br />
Produktmanager<br />
Sensorik<br />
Micro-Epsilon<br />
www.micro-epsilon.de<br />
In den vergangenen Jahren ist ein regelrechter Boom<br />
nach hochpräzisen Werkzeugmaschinen zu beobachten.<br />
Diese fertigen Werkstücke teilweise mit einer Genauigkeit<br />
im Mikrometerbereich. Um solche Genauigkeiten<br />
erreichen zu können, muss die Konstruktion der<br />
Werkzeugmaschine in vielen Bereichen optimiert sein.<br />
Eine der kritischen Komponenten ist dabei die Spindel.<br />
Hohe Drehzahlen und die Reibung zwischen Werkzeug<br />
und Werkstück können zu einer Erwärmung der Spindel<br />
führen, die sich in einer Längenänderung bemerkbar<br />
macht. Eine Flüssigkeitskühlung der Spindel kann diesen<br />
Effekt zwar begrenzen aber nicht komplett kompensieren.<br />
Zu dem Temperatureffekt können zusätzlich Längenänderungen<br />
kommen, die auf den hohen Zentrifugalkräften<br />
bei sehr schnell drehenden Spindeln beruhen.<br />
Um sehr hohe Genauigkeiten bei der Werkstückbearbeitung<br />
zu erreichen, muss die Längenänderung der<br />
Spindel durch einen Sensor erfasst werden. Die CNC-<br />
Steuerung kann dann aufgrund des Messwerts die Position<br />
des Werkzeugs nachregeln. Micro-Epsilon (Halle 4,<br />
Stand 4311) bietet für diese Anwendung das Messsystem<br />
SGS 4701 (Spindle Growth System) an, das speziell<br />
für den Einsatz in Hochfrequenz-Spindeln entwickelt<br />
wurde. Das System basiert auf induktiven Sensoren auf<br />
Wirbelstrombasis der Reihe Eddy NCDT, die berührungslos<br />
und damit verschleißfrei messen. Das Messverfahren,<br />
das auf ferromagnetische und nichtferromagnetische<br />
Materialien abgestimmt werden kann, ist unempfindlich<br />
gegenüber Hitze, Staub oder Öl.<br />
Die Bauform des Systems, das aus dem miniaturisierten<br />
Sensor, dem Sensorkabel und einem kompakten<br />
Controller besteht, ermöglicht es dem Konstrukteur,<br />
sämtliche Komponenten in die Spindel zu integrieren.<br />
Der Sensor wird in den meisten Anwendungen so in die<br />
Spindel eingebaut, dass er die Längenänderung auf<br />
dem Labyrinth-Ring der Spindel misst. Der Controller<br />
kann entweder über einen Flansch am Spindelgehäuse<br />
montiert oder ebenfalls direkt in die Spindel integriert<br />
werden. Das Sensorsystem misst zusammen mit der<br />
Längenausdehnung auch die Temperatur und gibt diese<br />
ebenfalls an die Steuerung aus. Die Auflösung der Längenmessung<br />
beträgt 0,5 μm, womit eine hochpräzise<br />
Fertigung ermöglicht wird.<br />
Eine ebenfalls kritische Komponente einer Werkzeugmaschine<br />
ist das Werkzeugspannsystem. Moderne<br />
Bearbeitungszentren können in der Regel die Werkzeuge<br />
vollautomatisch wechseln und sorgen so für eine hohe<br />
Produktivität, die in vielen Fertigungsbetrieben benötigt<br />
wird. In einem Magazin sind die verschiedenen<br />
Werkzeuge jeweils in einem Werkzeughalter montiert.<br />
Beim Werkzeugwechsel entnimmt die Maschine automatisch<br />
den passenden Werkzeughalter und setzt ihn<br />
auf die Spindel, deren Spannsystem den Werkzeughalter<br />
verriegelt. Die einwandfreie Funktion des Spannsystems<br />
an der Spindel ist dabei extrem wichtig. Eine falsche<br />
Position des Werkzeugs kann zu einer fehlerhaften<br />
Bearbeitung mit entsprechend hohen Kosten führen. Ist<br />
das Werkzeug verkantet, kann es sich durch die hohen<br />
Drehzahlen und die damit verbundenen Kräfte im<br />
schlimmsten Fall lösen und durch die Kollision mit Maschinenteilen<br />
hohen Schaden verursachen.<br />
Zur Überwachung der Spannposition werden häufig<br />
Initiatoren oder Schaltringe verwendet, die allerdings<br />
30 Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019
aufwendig justiert werden müssen. Eine konstruktiv<br />
deutlich einfachere Lösung bieten die analogen Sensoren<br />
der Serie Indusensor LVP von Micro-Epsilon. Der zylindrische<br />
Sensor kann einfach in die Löseeinheit des<br />
Spannsystems integriert werden. Ein Ring, der als Messobjekt<br />
für den Sensor dient, wird einfach auf die Zugstange<br />
aufgeklebt. Das Messprinzip des Sensors ist berührungslos<br />
und unterliegt daher keinem Verschleiß. Da<br />
der Sensor ein Analogsignal liefert, das zur Hubbewegung<br />
der Zugstange proportional ist, ist mit dieser Lösung<br />
eine kontinuierliche Überwachung möglich. Das<br />
mühsame Einstellen des Schaltpunkts, das bei anderen<br />
Lösungen notwendig wird, kann hierbei komplett entfallen.<br />
Auch bei diesem Sensor ist die Sensorelektronik<br />
sehr klein und kann daher direkt vor Ort mit integriert<br />
werden.<br />
Kostengünstig und einfach zu integrieren<br />
Ein weitere Messaufgabe in Werkzeugmaschinen ist die<br />
Positionsbestimmung des Reitstocks. Auch wenn diese<br />
Messung weder auf die Präzision noch auf die Sicherheit<br />
der Maschine einen direkten Einfluss hat, stellt sie<br />
viele Konstrukteure vor eine Herausforderung. So muss<br />
die Position der Zentrierspitze des Reitstocks oft über einen<br />
sehr großen Bereich bis zu einigen Metern bestimmt<br />
werden. Erschwerend kommt häufig hinzu, dass<br />
der Platz für das entsprechenden Messsystems beschränkt<br />
ist. Eine ideale und zudem kostengünstige Lösung<br />
bietet Micro-Epsilon mit den Seilzugsensoren vom<br />
Typ Wiresensor an.<br />
Durch die kompakte Bauform lassen sich die Sensoren<br />
auch bei beengten Platzverhältnissen einfach unterbringen.<br />
Der Sensor muss dabei nicht direkt in der Nähe<br />
des Reitstocks montiert werden, da das Mess-Seil über<br />
Das System zur Messung der<br />
Längenausdehnung der Spindel,<br />
das auf Wirbelstromsensoren<br />
der Reihe Eddy NCDT von Micro-<br />
Epsilon basiert, lässt sich<br />
aufgrund der Miniaturisierung<br />
sehr gut integrieren<br />
Umlenkrollen sehr flexibel in verschiedene Bereiche geführt<br />
werden kann. Die Sensoren haben in den typischen<br />
Ausführungen für Werkzeugmaschinen Messbereiche<br />
von 300 mm bis 2.100 mm. Größere Messbereiche<br />
sind ebenfalls erhältlich. Die Sensoren sind sehr robust<br />
und auch unter schwierigen Umgebungsbedingungen,<br />
wie sie in einer Werkzeugmaschine herrschen,<br />
sehr langlebig.<br />
Mit den Sensoren erhält der Maschinenbauer die<br />
Möglichkeit, alle Messaufgaben mit Lösungen aus einer<br />
Hand zu realisieren. Neben den beschriebenen Aufgaben<br />
lassen sich auch andere Messaufgaben mit Produkten<br />
von Micro-Epsilon lösen. So kann beispielsweise der<br />
Lasersensor Opto NCDT die Position der Werkzeugaufnahmen<br />
im Magazin exakt überprüfen. Die schnelle<br />
und präzise Positionsbestimmung wird häufig während<br />
des Einrichtens der Werkzeugmaschine benötigt.<br />
Alle Sensoren verfügen über gängige Schnittstellen,<br />
mit denen sie sich einfach an die CNC-Steuerung anbinden<br />
lassen. Durch die miniaturisierte Bauform der meisten<br />
Sensoren lassen sich diese optimal in die Maschine<br />
integrieren, ohne dass aufwändige konstruktive Änderungen<br />
notwendig wären.<br />
■<br />
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:: Technik<br />
Die 3D-Darstellung eines 10 x 10 Via-Ausschnitts<br />
(ca. 16 x 16 μm²). Deutlich sichtbar<br />
sind die scharfen Kanten der Vertiefungen<br />
Bilder: Solarius<br />
Konfokale Mikroskopie für die 3D-Vermessung<br />
Nanogeometrien in 3D<br />
Während Höhenmessungen im Nanometerbereich mittels konfokaler 3D-Messtechnik zum<br />
Alltag gehören, lassen sich nun auch erstmals laterale Strukturen im Sub-Mikrometer-Bereich<br />
hochpräzise vermessen. Eine Studie von Solarius zeigt, wie Micro-Vias besser zu qualifizieren sind.<br />
Der Autor<br />
Dennis Jansen<br />
Application Specialist<br />
Solarius<br />
www.solarius-europe.com<br />
Bei der Vermessung von Strukturen im Sub-Mikrometer-Bereich<br />
bieten sich bisher wenige, relevante Alternativen<br />
zur Rastersonden- oder Elektronenmikroskopie.<br />
Beide Verfahren sind zeit- und arbeitsintensiv und erfordern<br />
geschulte Anwender zur Einrichtung der Messungen.<br />
Nachteile dieser Messverfahren sind, dass Oberflächenmerkmale<br />
durch Scherkräfte im Kontaktmodus verfälscht<br />
werden können, die Messnadel unausgeglichen<br />
reagiert oder, dass Messungen nicht zerstörungsfrei<br />
möglich sind.<br />
Die Weißlichtinterferometrie erlaubt die Gewinnung<br />
von 3D-Informationen mit Höhenauflösungen sogar<br />
unterhalb 1 nm. Jedoch ist die laterale Auflösung von Interferometern<br />
für die Messung von Strukturen unterhalb<br />
eines Mikrometers nicht ausreichend und begrenzt<br />
auf 0,20 bis 0,40 μm, da mit weißem Licht gearbeitet<br />
wird. Anders als bei Triangulationsverfahren ist die<br />
Messgenauigkeit der Weißlichtinterferometrie nicht<br />
von der Entfernung des Messobjekts abhängig, was dieses<br />
Messverfahren für verschiedenste Objekte und<br />
Oberflächen, wie tiefe Bohrungen oder transparente<br />
Flächen, geeignet macht. Beim fertigungsnahen Messen<br />
kann es jedoch zu Schwierigkeiten kommen, da das<br />
Verfahren sehr erschütterungsempfindlich ist.<br />
Eine weitere Möglichkeit zur Gewinnung von 3D-Informationen<br />
ist die konfokale 3D-Mikroskopie. Die konfokale<br />
Ausblendung defokussierter Punkte erlaubt neben<br />
der Gewinnung hochpräziser Höheninformationen<br />
auch laterale Auflösungen unterhalb derer gewöhnlicher<br />
Auf- oder Durchlichtmikroskope. Wie jedes Messverfahren<br />
ist die konfokale Technik ebenfalls nicht frei<br />
von Artefakten. Bei rauen und feinstrukturierten Oberflächen<br />
erweist sie sich jedoch als robuster gegenüber<br />
anderen Verfahren, im Vergleich zur Rasterkraftmikroskopie<br />
(AFM) können große Bereiche mit hoher Geschwindigkeit<br />
erfasst werden. Die konfokale 3D-Mikroskopie,<br />
basierend auf bisher bekannten Methoden,<br />
scheitert jedoch bei der Messung dünnster, transparenter<br />
Schichten im Bereich eines Mikrometers und darunter<br />
an der Trennung der einzelnen Oberflächen voneinander.<br />
Obligatorisch für die Messung mit höchsten Auflösungen<br />
ist die Konstruktion von Mikroskopen mit beugungsbegrenzter<br />
Strahlführung und die Verwendung<br />
von Objektiven mit hoher numerischer Apertur. Während<br />
dies bei verhältnismäßig langsameren Laser-Scanning-Systemen<br />
noch leicht realisiert werden kann, führt<br />
die als Lochblende verwendete, rotierende Scheibe bei<br />
Spinning-Disc-Konfokalmikroskopen zu Abbildungsfehlern,<br />
also zu Abweichungen von der optimalen Abbildung<br />
durch das optische System, die eine Messung von<br />
Mikrogeometrien unmöglich machen.<br />
Die Rolle von Abbildungsfehlern ist nicht zu unterschätzen,<br />
nur bei qualitativ sehr hochwertigen Optiken<br />
ist der Einfluss dieser Fehler physikalisch bedingt gering.<br />
Mit dem Einsatz von Lochblenden ist zwar ein<br />
schnelles Abrastern garantiert, oftmals geht jedoch ein<br />
Großteil der Beleuchtung an der Scheibe verloren. Enthalten<br />
die zu Proben dann zudem transparente Schichten,<br />
deren Dicken im Bereich der Halbwertsbreite des<br />
Konfokalsignals liegen, scheint die Gewinnung zuverlässiger<br />
Höheninformationen unmöglich.<br />
In einer Studie von Solarius (Halle 7, Stand 7418)<br />
wurde eine Inspektion von sogenannten Copper-Pillars<br />
32 Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019
vorgenommen. Diese mikroskopischen<br />
Kupfersäulen bestehen<br />
aus einem Zylinder aus Kupfer<br />
und einer kleinen Kappe aus Lötzinn<br />
und finden in der Chipherstellung<br />
Verwendung. Sie bilden<br />
in einer transparenten Matrix<br />
eingebettete Vertiefungen von<br />
wenigen zehn Nanometern mit<br />
Durchmessern und Abständen<br />
von deutlich unterhalb von 1<br />
μm. Sie liegen somit bezüglich<br />
der lateralen Dimension in einem<br />
absoluten Grenzbereich<br />
der Mikroskopie.<br />
Die Aufnahme der Bilddaten geschieht in bekannter<br />
Weise. Der zu untersuchende Höhenmessbereich wird<br />
durchschritten und zu jedem Schritt wird ein konfokales<br />
Mikroskopbild aufgenommen. Der Pixelabstand beträgt<br />
nur 42 nm. Mit einer Überabtastung mittels einer 4,2<br />
Mio. Bildpunkte auflösenden Kamera und einer numerischen<br />
Apertur von 0,95 (ohne Immersion) wird das bestmögliche<br />
laterale Auflösungsvermögen des beugungsbegrenzt<br />
messenden Mikroskops garantiert. Das Messfeld<br />
ist mit über 7.500 μm² verhältnismäßig groß, sodass<br />
mehr als 3.000 der zu untersuchenden Strukturen<br />
gleichzeitig erfasst werden können.<br />
Über eine komplexe Auswertung der Konfokalkurven<br />
wird jeder X-Y-Koordinate ein oder – in Schichtsystemen<br />
– mehrere Höhenwerte zugewiesen. An dieser Stelle<br />
setzt Solarius an.<br />
In einer Konfokalkurve sind nicht nur Höhen- und Reflexionsinformationen<br />
eines Bildpunktes enthalten,<br />
sondern auch umfangreiche Information über die Abbildungsfehler<br />
des verwendeten Messsystems. Diese können<br />
mittels einer Algorithmik mathematisch bestimmt<br />
und sodann von der Berechnung der Oberflächentopographie<br />
ausgeschlossen werden.<br />
Auf diese Weise werden Objekte selbst mit kleinsten<br />
Strukturen mit hoher Wiederholgenauigkeit erfasst und<br />
vermessen. Die Tiefen-Durchkontaktierungen (Vias)<br />
konnten dabei mit einer Wiederholbarkeit von nur 2,9<br />
nm genau berechnet werden. Die Bestimmung der<br />
Durchmesser ergab eine Wiederholgenauigkeit von gerade<br />
einmal 6,5 nm, was weniger als 1 % der gemessenen<br />
Größe entspricht.<br />
Über diese neuartige Auswertung der ermittelten<br />
Konfokaldaten ist es Solarius möglich, auch bei Mikrogeometrien<br />
und dünnsten, transparenten Schichten<br />
realitätsgetreue 3D-Abbildungen von Oberflächen zu<br />
erstellen. Damit stößt die vorgestellte 3D-Messmethode<br />
in eine konkurrenzlose Nische vor und übertrifft konventionell<br />
scannende Untersuchungsmethoden im Hinblick<br />
auf Messgeschwindigkeit, Flächenakquisitionsrate<br />
und Qualität der optischen Messdaten bei weitem. ■<br />
Profilschnitt durch eine<br />
Reihe von Vias mit Tiefenmessung
:: Technik<br />
Um Rückschlüsse auf die<br />
Präzision des eingesetzten<br />
Werkzeuges zu erlangen,<br />
prüft ein Mitarbeiter<br />
der Entwicklungsabteilung<br />
bei Mapal das<br />
Statorgehäuse eines<br />
Elektromotors auf dem<br />
hochgenauen Koordinatenmessgerät<br />
Prismo Ultra<br />
Bilder: Zeiss<br />
Eine Zeiss Prismo Ultra beschleunigt die Werkzeugentwicklung bei Mapal<br />
Das Warten hat ein Ende<br />
Statt tagelang auf Ergebnisse eines Messdienstleisters warten zu müssen, wissen die Mitarbeiter<br />
der Entwicklungsabteilung bei Mapal heute in der Regel binnen einer Stunde, ob neue Werkzeuge<br />
den hohen Präzisionsanforderungen ihrer Kunden genügen. Möglich macht dies das hochgenaue<br />
Koordinatenmessgerät Zeiss Prismo Ultra, das seit einem Jahr in Betrieb ist.<br />
Die Autorin<br />
Syra Thiel<br />
Storymaker<br />
im Auftrag von<br />
Zeiss<br />
www.zeiss.de/messtechnik<br />
2017 fiel die magische Marke: Erstmals verkauften die<br />
Autobauer weltweit über eine Million Elektrofahrzeuge.<br />
Um sich in dem Zukunftsmarkt gut zu positionieren,<br />
werden die großen Automobilhersteller deshalb weiterhin<br />
massiv in die Elektromobilität investieren. Eine<br />
Kraftanstrengung, die auch von den Werkzeugherstellern<br />
viel abverlangt. Denn sie müssen für die mit der<br />
E-Mobilität verbundenen neuen Bauteile und neuen<br />
Materialien schnell die passenden Werkzeuge beziehungsweise<br />
Werkzeuglösungen entwickeln.<br />
Und weil der Zerspanungsaufwand bei Elektromotoren<br />
geringer als bei Verbrennungsmotoren ist, werden<br />
für diese Technik in Zukunft weniger Werkzeuge benötigt,<br />
sodass Mapal neben dem Powertrain neue Geschäftsfelder<br />
aufbaut. Das Familienunternehmen, das<br />
weltweit 5.250 Mitarbeiter beschäftigt, wird unter anderem<br />
sein Engagement im Werkzeug- und Formenbau<br />
intensivieren.<br />
„Doch um hochpräzise, innovative Werkzeuge bzw.<br />
Werkzeuglösungen entwickeln zu können, brauchen wir<br />
hochpräzise Messergebnisse“, sagt Dr. Dirk Sellmer, Vice<br />
President Research & Development bei Mapal. Über Jahre<br />
hinweg ließ das Unternehmen seine Werkstücke und<br />
Werkzeuge bei einem externen Messdienstleister messen.<br />
Um dem Kunden schneller die maßgeschneiderten<br />
Werkzeuge zur Verfügung stellen zu können, die sich<br />
laut Sellmer „wie Legosteine zu komplexen Lösungen<br />
kombinieren lassen“, investierte das Unternehmen<br />
2018 in ein hochgenaues Koordinatenmessgerät von<br />
Zeiss (Halle 4, Stand 4400). Seit Anfang 2018 arbeiten<br />
zwei Mitarbeiter des Werkzeugherstellers mit der Prismo<br />
Ultra. Heute steht für Sellmer fest: „Die Investition<br />
hat sich gelohnt.“ Das Messgerät entspricht den hohen<br />
Präzisionsanforderungen und war sofort ausgelastet.<br />
Die beiden Mitarbeiter der Entwicklungsabteilung, die<br />
immer abwechselnd zwei Wochen am Messgerät und<br />
zwei Wochen an den Fertigungsmaschinen arbeiten,<br />
prüfen auf dem Koordinatenmessgerät die Werkzeuge,<br />
die in der Abteilung entwickelt werden.<br />
Vor allem aber messen sie die Werkstücke, die im<br />
Entwicklungsbereich mit den Mapal Werkzeugen bearbeitet<br />
werden. So lässt sich erkennen, wie präzise und<br />
stabil die Werkzeuge unter Fertigungsbedingungen<br />
sind. Um Präzision dreht sich überhaupt sehr viel bei<br />
dem in Aalen sitzenden Unternehmen. Denn die meisten<br />
Werkzeuge beziehungsweise Werkzeuglösungen<br />
werden dann eingesetzt, wenn Bauteile hochgenau zerspant<br />
werden müssen.<br />
Ein aktuelles Beispiel, wie Mapal die Anforderungen<br />
seiner Kunden meistert, ist das Statorgehäuse eines<br />
Elektromotors. Die Herausforderung bei diesem Gussteil<br />
besteht darin, die Hauptbohrung mit einem großen<br />
Durchmesser über die gesamte Tiefe des Bauteils hinweg<br />
auf wenige Mikrometer genau zu bearbeiten. Bei<br />
34 Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019
der Rechtwinkligkeit liegt die Toleranz beispielsweise<br />
bei 30 μm, und bei der Koaxialität bei 50 μm.<br />
Für große Bohrungen sind dies ausgesprochen enge<br />
Toleranzvorgaben. Warum die Anforderungen so hoch<br />
sind, erklärt sich aus dem Aufbau des Elektromotors, etwa<br />
eines permanenterregten Synchronmotors, der im<br />
Bereich NEV (New Energy Vehicle) im Moment noch<br />
deutlich häufiger als andere Motorenkonzepte anzutreffen<br />
ist: Der unbewegliche Teil des Elektromotors<br />
wird als Stator bezeichnet. Der Stator enthält dabei<br />
Wicklungen oder alternativ gesteckte Kupferdrähte, sogenannte<br />
Hairpins. Diese erzeugen durch Speisung mit<br />
Drehstrom ein rotierendes Magnetfeld. Innerhalb des<br />
Stators befindet sich der sogenannte Rotor. Dieser folgt<br />
aufgrund seines permanenterregten Magnetfeldes dem<br />
Magnetfeld des Stators.<br />
Die Drehzahl des Rotors ist dabei proportional zur<br />
Drehzahl des magnetischen Feldes (deshalb synchron).<br />
Aufgrund der Drehbewegung des Rotors muss es einen<br />
Luftspalt zwischen Rotor und Stator geben. Da dieser jedoch<br />
einen relativ großen magnetischen Widerstand<br />
darstellt, durch den die magnetische Flussdichte verringert<br />
wird (was den Wirkungsgrad des Motors senkt),<br />
wählen Konstrukteure diesen Spalt so schmal wie möglich.<br />
Damit die Fertigung der Konstruktion keinen Strich<br />
Der Versuchs- und Messtechniker bei Mapal (links) stellt Alessandro<br />
Gabbia, Produktmanager bei Zeiss, die Ergebnisse der Messung eines<br />
Statorgehäuses auf der Prismo Ultra vor<br />
Mit seinen Ecken eine<br />
runde Sache. Der Baustein Q<br />
für Ihre Qualität.<br />
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modernes Qualitätsmanagement in einer Lösung<br />
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entlang der gesamten Lieferkette und schaffen<br />
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:: Technik<br />
durch die Rechnung macht, bietet Mapal seinen Kunden<br />
ein hochpräzise arbeitendes und dabei für seine Größe<br />
sehr leichtes Werkzeug.<br />
Dafür wird zunächst der Zylinder des Statorgehäuses<br />
aufgebohrt. Das heißt, dass ein circa 30 cm langes Werkzeug<br />
erst die äußere Gussschicht in der Bohrung des Gehäuses<br />
abträgt. Anschließend wird die Oberfläche feingerieben.<br />
Seit 1,5 Jahren bietet Mapal Werkzeuge für die<br />
hochpräzise Bearbeitung der Hauptbohrungen von Statorgehäusen<br />
an. Und da nicht jedes Gehäuse gleich ist,<br />
werden diese Werkzeuge für jeden Kunden maßgeschneidert.<br />
gibt es auch weniger Messartefakte. „Denn da unsere<br />
Mitarbeiter auch an der Fertigungsmaschine stehen,<br />
wissen sie intuitiver, wo beispielsweise Verschmutzungen<br />
das Messergebnis beeinflusst haben könnten“, so<br />
Sellmer.<br />
Zudem werden die Bauteile jetzt aufgespannt in der<br />
Bearbeitungsvorrichtung vor Ort gemessen. Dies reduziert<br />
ebenfalls mögliche Messartefakte, die durch das<br />
Ab- beziehungsweise das erneute Aufspannen der<br />
Werkstücke verursacht werden. Auch das spontane<br />
Messen zwischendurch, um beispielsweise bei relativ<br />
dünnwandigen Teilen wie dem Statorgehäuse zu ermitteln,<br />
welchen Einfluss das Spannen auf das Bearbeitungsergebnis<br />
hat, ist für das Unternehmen ein großer<br />
Vorteil.<br />
Und noch einen Punkt hebt Sellmer positiv hervor:<br />
Die Kommunikation zwischen den Ingenieuren und den<br />
Technikern hat sich verbessert. Sie diskutieren jetzt an<br />
der Messmaschine die Ergebnisse, anstatt sich Messprotokolle<br />
nur hinzulegen. Das trägt stark zum Wissenstransfer<br />
bei. „Wir kommen jetzt deutlich schneller ans<br />
Ziel“, so Sellmer.<br />
Präzisionsmessraum der Güteklasse 1<br />
musste gebaut werden<br />
Dr. Dirk Sellmer, Vice President<br />
Research & Development<br />
bei Mapal Dr.<br />
Kress: „Um hochpräzise<br />
Werkzeuge entwickeln<br />
zu können, brauchen wir<br />
hochpräzise Messergebnisse“<br />
Dafür stellen die Automobilbauer Mapal in der Regel<br />
zehn bis 30 Gehäuse zur Verfügung, die im Versuchsbereich<br />
mit den entsprechenden Werkzeugen bearbeitet<br />
werden. Die Messungen nach den Bearbeitungsdurchgängen<br />
bilden für die Techniker die Grundlage, um die<br />
hochkomplexen Werkzeuglösungen entsprechend der<br />
Kundenvorgaben zu optimieren.<br />
Vor der Anschaffung eines eigenen Koordinatenmessgerätes<br />
ließ Mapal die Werkstücke und Werkzeuge<br />
bei einem externen Messdienstleister messen. Innerhalb<br />
von zehn Jahren erhöhte sich jedoch der Messaufwand<br />
deutlich. Denn zunehmend fährt Mapal auch die<br />
Werkzeuge für seine Kunden ein beziehungsweise übernimmt<br />
die Vorserienproduktion. Um dies für die Auftraggeber<br />
transparent zu machen, werden viele Messungen<br />
durchgeführt.<br />
Mit dem zunehmenden Messaufwand erhöhten sich<br />
auch die Ausgaben. „Im Vergleich zu 2007 gaben wir<br />
2017 mehr als das Doppelte für die externe Messdienstleistung<br />
aus“, so Sellmer. Die Kosten waren jedoch nicht<br />
der ausschlaggebende Punkt für die Entscheidung, in<br />
ein Koordinatenmessgerät zu investieren. „Keiner muss<br />
heute, so wie früher üblich, zwei bis drei Tage auf seine<br />
Messergebnisse warten.“ Diese liegen in der Regel innerhalb<br />
einer Stunde vor.<br />
Und nicht nur das. Da bei Mapal Mitarbeiter messen,<br />
die sich zu Messtechnikern weiterqualifiziert haben,<br />
Um das Potenzial des hochgenauen Portalmessgeräts<br />
nutzen zu können, musste der Werkzeughersteller jedoch<br />
zunächst einen Messraum der Güteklasse 1 errichten.<br />
Eine Investition, die in etwa so hoch war, wie für das<br />
Messgerät selbst. Deshalb vertraute Mapal beim Bau<br />
des Präzisionsmessraums auf die Empfehlungen von<br />
Zeiss, auch bezüglich der ausführenden Firmen. „Das Ergebnis<br />
ist überzeugend“, so Sellmer. Der circa 20 m 2 große<br />
Messraum bietet dank einer speziellen Klimatisierung<br />
und einer eigenen Belüftungsanlage eine hohe<br />
Messsicherheit und damit die passende Umgebung für<br />
alle Messaufgaben.“<br />
Die Frage Zeiss oder ein anderer Anbieter stellte sich<br />
für Sellmer dabei nie. Zum einen, weil Mapal bereits seit<br />
Jahren mit mehreren Zeiss-Geräten arbeitet und sowohl<br />
von dem Handling als auch von der Qualität der Geräte<br />
und des Services laut Sellmer „ausgesprochen überzeugt“<br />
ist. Und zum anderen, „weil sehr viele unserer<br />
Kunden Zeiss-Geräte nutzen“. Mit Zeiss zu arbeiten, vereinfache<br />
sogar die Kommunikation mit den Kunden.<br />
Sellmer: „So kommen wir möglichen Problemen gemeinsam<br />
und damit auch schneller auf die Spur.“ ■<br />
Webhinweis<br />
Ein Video zum Einsatz des Koordinatenmessgeräts<br />
Prismo Ultra bei Mapal sehen Sie<br />
hier: http://hier.pro/FPtOd<br />
36 Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019
Fertigungsbegleitendes<br />
Messen bei Mauth: Der<br />
Maschinenbediener ist<br />
für das Schleifen der<br />
Formstechplatten verantwortlich.<br />
Dazu gehört<br />
auch das Messen<br />
auf dem Werth Scope<br />
Check S Bilder: Werth<br />
Fertigungsbegleitende Qualitätssicherung komplizierter Formstechplatten<br />
Messen in Minutenschnelle<br />
Jahrelang musste Werkzeughersteller Mauth für das Messen komplizierter Formstechplatten<br />
mehr Zeit einkalkulieren als für deren Schleifvorgang. Mit dem neuen 3D-Koordinatenmessgerät<br />
Scope Check S von Werth Messtechnik hat sich das Verhältnis verändert. Das fertigungsbegleitende<br />
Messsystem trägt wesentlich zur Steigerung der Produktivität bei.<br />
Das Formstechen in der Metallbearbeitung ist etwas ins<br />
Hintertreffen geraten. So manche Anwender argumentieren,<br />
dass CNC-gesteuerte Drehmaschinen und Mehrspindler<br />
in der Lage sind, jede Kontur mit einer Standardplatte<br />
zu produzieren. Das ist zweifellos richtig.<br />
Aber ist es auch wirtschaftlicher? „Es ist vorteilhafter,<br />
wenn mir das Werkzeug die komplexe Kontur in einem<br />
Arbeitsgang liefert. Denn ich habe dann nur ein Maß<br />
einzustellen und zu kontrollieren und nicht eine ganze<br />
Folge von Maßen“, sagt Michael Mauth, Geschäftsführer<br />
der Mauth Werkzeug-Schleiftechnik in Oberndorf<br />
am Neckar. So sieht er einen wachsenden Bedarf an<br />
Formstechplatten.<br />
Sein Unternehmen – 1996 gegründet, 50 Mitarbeiter,<br />
rund 6 Mio. Euro Jahresumsatz – ist spezialisiert auf<br />
die Herstellung hochwertiger Sonder- und Standardwerkzeuge<br />
zur Innen- und Außenbearbeitung von metallischen<br />
Werkstoffen, darunter auch die genannten<br />
500+<br />
Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019 37
:: Technik<br />
Formstechplatten. Die durchweg kundenspezifisch entwickelten<br />
Werkzeuge kommen in der Automobilindustrie,<br />
aber auch im Maschinenbau, in der Elektro- und<br />
Medizintechnik zum Einsatz. Selbst für die Holz- und<br />
Kunststoffbearbeitung entwickelt und produziert<br />
Mauth Werkzeuge.<br />
Für hochwertige Bearbeitungsergebnisse müssen<br />
die Formstechplatten eine hohe Qualität bieten. „Wir<br />
bewegen uns bei Form- und Lagetoleranzen im Bereich<br />
von wenigen Mikrometern. Entscheidend sind auch eine<br />
Wechselpräzision von unter 0,01 mm und eine konsequente<br />
Wiederholgenauigkeit“, so Mauth. Um diese<br />
Werte zu erreichen, schleift das Team die Formplatten in<br />
einer Aufspannung. Die maßliche Kontrolle übernimmt<br />
te in zwei Minuten, wofür wir früher 20 Minuten gebraucht<br />
haben, und erhalten aussagefähige Ergebnisse<br />
– automatisch protokolliert. Das kenne ich nur von diesem<br />
Messgerät.“<br />
Der Scope Check S bietet ein besonders schnelles<br />
Scanning-Verfahren mit einer maximal zulässigen Längenmessabweichung<br />
von 1,9 μm und einer Reproduzierbarkeit<br />
im Submikrometer-Bereich. Bei Mauth ist er<br />
mit dem patentierten Werth Zoom ausgestattet – mit<br />
einer im gesamten Bildfeld verzeichnungsfreien Abbildung.<br />
Verzeichnungsfehler werden erfasst und korrigiert,<br />
sodass die Lage von Konturen hochgenau bestimmt<br />
werden kann. „Das ist der Kniff für ein sehr genaues<br />
Scanning, das wir benötigen, um eine Formplatte<br />
überall mit hoher Genauigkeit zu messen“, erläutert<br />
Christopher Morcom, Geschäftsführer von Tool MT, einem<br />
Unternehmen der Werth-Gruppe. Er weist auch<br />
darauf hin, dass der Scope Check mit taktilen Sensoren<br />
ergänzt werden kann, falls Hinterschnitte angetastet<br />
werden müssen, oder mit berührungslosen Abstandssensoren,<br />
die zum Beispiel zur Digitalisierung komplexer<br />
Topographien eingesetzt werden können.<br />
Blitzschnell zu zuverlässigen Messergebnissen<br />
Michael Mauth ist begeistert von der einfachen,<br />
schnellen und wiederholgenauen Messung seiner<br />
Formstechplatten mit dem Werth Scope Check S<br />
Der Autor<br />
Wolfgang Klingauf<br />
k+k-PR<br />
im Auftrag von<br />
Werth Messtechnik<br />
www.werth.de<br />
ein 3D-CNC-Koordinatenmessgerät Scope Check S von<br />
Werth (Halle 7, Stand 7101). Neben seiner hohen mechanischen<br />
Genauigkeit punktet es vor allem mit einer<br />
maßgeschneiderten Softwarelösung. „Dass wir die<br />
komplette Formplatte und die Anlagefläche zum Profil<br />
in einem einzigen Messablauf messen können, ist ein<br />
wesentliches Alleinstellungsmerkmal“, argumentiert<br />
Michael Mauth. „Daraus resultieren eindeutige Messergebnisse,<br />
die uns Sicherheit in der Produktion geben.“<br />
Mauth entdeckte den Scope Check S bei einem Messebesuch.<br />
Der Vergleich mit bisherigen Messvorgängen<br />
fiel deutlich aus: Die Wiederholgenauigkeit war beim<br />
Scope Check S mit wenigen zehntel Mikrometern um<br />
ein Vielfaches besser als bei der bisherigen Messmethode.<br />
„Auch die Geschwindigkeit der Messung hat uns<br />
zum schnellstmöglichen Umstieg bewogen“, erklärt<br />
Thilo Leicht, Meister in der Fertigung. „Wir messen heu-<br />
Zur Herstellung einer Formplatte erhält Stephan Felde,<br />
der für das Schneidplatten-Schleifen bei Mauth zuständige<br />
Facharbeiter, die entsprechenden CAD-Daten im<br />
DXF-Format von der Konstruktion und programmiert<br />
damit seine Schleifmaschine. Anschließend schleift er<br />
ein Musterteil und misst es auf dem Scope Check S. Dazu<br />
liest er auch hier die DXF-Daten ein, legt das Werkstück<br />
auf den Messtisch und startet die Software, die<br />
aus Scanning- und Best Fit-Modul besteht. „Wir referenzieren<br />
auf die Anlagenflächen der Platte, die bei uns genormt<br />
sind“, erklärt der Facharbeiter. „So findet die Software<br />
die Anlageflächen, misst sie und startet den Scanvorgang.<br />
Ein Drehen und Wenden des Prüflings ist dafür<br />
nicht erforderlich.“ Ebenso wenig, wie ein eigenes Messprogramm<br />
erstellt werden muss. Das Best Fit-Modul<br />
vergleicht nach dem Scanvorgang das Ist-Profil mit dem<br />
Soll-Profil und die Formabweichung wird vektoriell und<br />
farbcodiert darstellt. Auch Schlüsselmaße wie Winkel,<br />
Längen und Radien werden angezeigt.<br />
Felde erkennt auf einen Blick erforderliche Verschiebungen<br />
und übergibt die notwendigen Korrekturen 1:1<br />
an die Schleifmaschine. So ist die Serienfertigung im<br />
grünen Bereich gewährleistet. „Für Stichprobenmessungen<br />
bei größeren Serien können wir gleich zehn Platten<br />
auf einmal auf den Messtisch legen“, so Felde. „Die<br />
werden dann vollautomatisch durchgemessen, was den<br />
Aufwand noch weiter senkt.“<br />
Durch das fertigungsbegleitende Messen spart<br />
Mauth die Endkontrolle. Auch von der Zusammenarbeit<br />
mit Werth ist Michael Mauth begeistert: „Mit Herrn<br />
Morcom haben wir einen Ansprechpartner, der die Belange<br />
der Werkzeugherstellung genau kennt und uns<br />
hinsichtlich der relevanten Messtechnik optimal berät.“<br />
So kam Mauth mit einem weiteren Wunsch auf Werth<br />
38 Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019
zu. Das Wiederaufbereiten verschlissener Werkzeuge<br />
ist ein weiteres Standbein des Unternehmens. Wenn erforderlich,<br />
übernimmt Mauth den kompletten Prozess<br />
aus Entschichten, Nachschleifen, Schneidkantenprä -<br />
paration, Beschichten und Finishen.<br />
Michael Mauth: „Wir haben Beschichtungen für verschiedene<br />
Werkstoffe und Werkzeuge entwickelt, um<br />
dem Kunden ein rundum erneuertes Werkzeug liefern<br />
zu können, das alle Anforderungen erfüllt und eine wesentlich<br />
höhere Standzeit hat.“ Dieses Angebot schließt<br />
auch Verzahnungswerkzeuge ein. Wälzfräser müssen<br />
zunächst gemessen werden,<br />
insbesondere die Lagefehler der<br />
Spannuten und der Hinterschliffbereich.<br />
Erst dann lässt<br />
sich sagen, ob sich der Aufbereitungsaufwand<br />
lohnt und danach<br />
ein qualitativ hochwertiges<br />
Werkzeug zu erwarten ist.<br />
Formstechplatten werden ohne Vorrichtung auf den Messtisch<br />
des Werth Scope Check S gelegt. Die schnelle optische Messung<br />
liefert eindeutige Messergebnisse – die Basis für eine wirtschaftliche<br />
Produktion<br />
Messtechnik zum<br />
Nachschärfen von Wälzfräsern<br />
In enger Zusammenarbeit mit<br />
den Werkzeugspezialisten von<br />
Mauth entwickelte Werth eine<br />
verhältnismäßig einfache und<br />
kostengünstige Lösung: Das<br />
Scope Check S Messgerät wird<br />
mit zusätzlicher Rotationsachse<br />
und Reitstock ausgestattet, sodass<br />
sich die Wälzfräser zwischen<br />
Spitzen spannen lassen.<br />
Für die Multisensor-Messung<br />
wird der Bildverarbeitungssensor<br />
durch einen Scanning-Taster<br />
ergänzt.<br />
Von wesentlicher Bedeutung<br />
ist hier die Software, die Werth<br />
in Zusammenarbeit mit der Firma<br />
Esco anbietet. Sie übernimmt<br />
den Parametersatz, mit<br />
dem ein Wälzfräser beschrieben<br />
wird, und erstellt daraus automatisch<br />
den Messablauf. Dieser<br />
ist meist mehrere tausend Zeilen<br />
lang und ruft mehr als 25<br />
verschiedene Messroutinen auf,<br />
um alle relevanten Kanten und<br />
Flächen anzutasten. Damit reduziert<br />
sich der Aufwand auf die<br />
Eingabe des Parametersatzes<br />
und den Start des Messvorgangs.<br />
Das Ergebnis lässt eine<br />
Beurteilung des gesamten<br />
Wälzfräsers zu und dient zur<br />
Protokollierung der hohen Qualität<br />
des Nachschärfens und der<br />
Wiederbeschichtung.<br />
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SOFTWARE FÜR QUALITÄTS- UND PRODUKTIONSMANAGEMENT<br />
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Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019 39
:: Technik<br />
Das dimensionelle Messen von inneren<br />
Strukturen mit Computertomographie<br />
ist ein indirektes Verfahren, denn die<br />
Messungen erfolgen virtuell an einer<br />
dreidimensionalen Abbildung und<br />
nicht am Objekt selbst Bild: Yxlon<br />
Qualifizierung industrieller CT-Systeme für dimensionelle Messungen<br />
Mehr als MPE<br />
Die Qualifizierung eines CT-Systems geht weit über einen Maximum Permissible Error (MPE)<br />
hinaus. Erst das Verständnis der Komplexität von CT und Metrologie, das Expertenwissen über die<br />
physikalischen und technologischen Zusammenhänge sowie der offene Umgang mit der<br />
wissenschaftlichen Gemeinschaft ermöglichen die Entwicklung bester Prüf- und Messlösungen.<br />
Die Autoren<br />
Dierck Matern<br />
Softwareentwickler<br />
Gina Naujokat<br />
Marketing<br />
Communication<br />
Yxlon<br />
www.yxlon.de<br />
Genau wie bei anderen Messmethoden, taktil oder optisch,<br />
ist die Qualifizierung von CT-Systemen eine<br />
Grundvoraussetzung für die Vergleichbarkeit zu anderen<br />
Systemen. Hier hat sich seit Jahren in der Messtechnik<br />
die Angabe von MPE-Werten durchgesetzt, die maximal<br />
erlaubte Abweichung von Messergebnissen in<br />
vorgegebenen Benchmarks. Dazu werden in der Norm<br />
EN/ISO 10360 und in der daraus abgeleiteten Richtlinie<br />
VDI/VDE 2630 Verfahren für Vergleichsmessungen eines<br />
Computertomographiesystems zu einem taktilen<br />
Koordinatenmesssystem (CMM) definiert. Das heißt:<br />
Objekte mit bekannten Eigenschaften werden gescannt,<br />
und es wird überprüft, ob die Messungen in den<br />
erzeugten 3D-Volumen dieselben Werte aufweisen wie<br />
die realen Objekte gemessen mit einem CMM.<br />
Eine der dafür gängigen Messgrößen ist der Kugelabstand<br />
(SD = Sphere Distance). Er wird unter anderem im<br />
Entwurf zum Blatt 11 des Standards EN/ISO 10360 beschrieben,<br />
das sich konkret mit CT-Systemen für Metrologie-Anwendungen<br />
beschäftigt. Prüfkörper für diese<br />
Aufgabe bestehen in der Regel aus kugelförmigen Markern<br />
auf einem Substrat, zum Beispiel mehreren Stangen<br />
und daran befestigten Rubinkugeln, deren Abstände<br />
zueinander kalibriert sind (Kugelwald). Der MPE-SD<br />
ist der vom Hersteller garantierte Grenzwert für Abweichungen<br />
bei wiederholten Messungen an diesem Prüfkörper.<br />
Ist beispielsweise der MPE-SD beschrieben mit<br />
„8μm + L/100“ bedeutet das, dass der Abstand zweier<br />
Kugeln, die 10 cm weit auseinander liegen (L = 100 mm),<br />
nie kleiner als 9,9991 cm und nie größer als 10,0009 cm<br />
gemessen wird. Auch für taktile Messsysteme ist ein<br />
vergleichbarer Test üblich. Da nach der Richtlinie VDI/<br />
VDE 2630 (die im Wesentlichen die Anwendung der EN/<br />
ISO 10360 für CT beschreibt) ein CT-System ein Koordinatenmesssystem<br />
– mit CT-Sensor – ist und mit taktilen<br />
und optischen Messsystemen gleichgesetzt wird, werden<br />
die Einflüsse, die die Erzeugung eines Volumens aus<br />
Röntgenbildern und Messungen an einem virtuellen<br />
Objekt mit sich bringen, jedoch nicht berücksichtigt.<br />
Neben der ISO gibt es aber auch andere nationale<br />
und internationale Standardisierungsgremien, die sich<br />
mit der CT befassen, wie zum Beispiel die ASTM. Auch<br />
hier arbeiten ehrenamtliche Experten wie Entwicklungsingenieure<br />
von Yxlon (Halle 3, Stand 3303) in internationalen<br />
Gremien zu bestimmten Fragestellungen<br />
zusammen, können ihre Erfahrungen und Forschungsergebnisse<br />
einbringen und neueste Erkenntnisse aus<br />
dem Arbeitskreis direkt in ihren Produkten umsetzen.<br />
40 Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019
Die verabschiedeten ASTM-Normen, die sich mit der<br />
CT befassen, konzentrieren sich bisher auf die Sichtbarkeit<br />
von Details und Kontrasten. So werden Maße der<br />
Bildgüte wie die Modulation Transer Function (MTF) und<br />
die Contrast Discrimination Function (CDF) in der ASTM<br />
E1441 definiert. Zudem liefert die ASTM E1695 Testmethoden,<br />
die schnell und einfach am CT-System durchgeführt<br />
werden können. Die MTF misst den Frequenzübergang<br />
vom Objekt zur Abbildung. Das heißt, Bilder lassen<br />
sich ähnlich wie Musik in Frequenzspektren zerlegen.<br />
Bei einer solchen „Übertragung“ gehen jedoch häufig<br />
Frequenzen verloren. Dies sind bei Bildern vor allem kleine,<br />
feine Details, die hohe Frequenzen zur Darstellung<br />
benötigen, aber auch scharfe Kanten. Ist die „Übertragung“<br />
des CT-Systems schlecht, werden Kanten unscharf<br />
und kleine Details gehen verloren.<br />
Für ein gutes Tomogramm benötigt man aber nicht<br />
nur Details und Kanten, sondern auch Informationen<br />
über das Material. Diese Informationen misst die CDF.<br />
Dabei werden Grauwertunterschiede zum Rauschen<br />
des Bildes ins Verhältnis gesetzt: Geringe Unterschiede<br />
gehen oft im Rauschen verloren. Um trotzdem unterscheidbar<br />
zu sein, müssen sie sehr große Flächen einnehmen.<br />
Die CDF bildet eine Grenze dieser Wahrnehmbarkeit<br />
von Kontrastunterschieden. Die Contrast Detail<br />
Dose (CDD) setzt zudem MTF und CDF in Relation, sodass<br />
Grenzen für Kanten, Details und Kontraste zusammengeführt<br />
werden. Mit einem speziellen Tool können<br />
Yxlon CT-Systeme diese drei Maße – MTF, CDF und CDD<br />
– schnell und einfach aus einem Tomogramm bestimmen,<br />
um die Qualität des CT-Systems zu überprüfen.<br />
Kegelstrahlartefakte können<br />
zu Messungenauigkeiten führen<br />
Darüber hinaus treten in der CT unterschiedliche Arten<br />
von Artefakten auf, die die Bildqualität beeinflussen<br />
und zu Messungenauigkeiten führen können. Diese Artefakte<br />
haben ihre Ursprünge zum Beispiel im Material<br />
des Objekts, der Art der Strahlung, der Manipulation,<br />
der Rekonstruktion oder der Visualisierung. Bei der üblichen<br />
Kegelstrahlgeometrie zum Beispiel (die Röntgenquelle<br />
befindet sich im Lot des Flachdetektors) sind in<br />
fast jeder Ebene Verzeichnungen – Kegelstrahlartefakte<br />
– festzustellen. Diese werden umso stärker, je weiter<br />
man von der durch den Brennfleck bestimmten Zentralebene<br />
entfernt ist. Kugeln bilden sehr schwache, flächige<br />
Bauteile dagegen entsprechend des Abstands der<br />
Fläche zur Zentralebene starke Kegelstrahlartefakte aus.<br />
Für die Reduzierung von Artefakten gibt es entsprechend<br />
der Ursachen unterschiedliche Möglichkeiten<br />
wie der Einsatz von Filtern, Algorithmen in der Rekonstruktionssoftware<br />
oder Anpassungen der jeweiligen<br />
CT-Methode. Durch langjährige Erfahrungen und konstante<br />
Weiterentwicklungen von Hard- und Software<br />
wird heute höchste Bildqualität als Basis für verlässliche<br />
Messergebnisse erreicht, die besonders bei der Entstehung<br />
und Herstellung komplexer Bauteile im Gussverfahren<br />
oder 3D-Druck unverzichtbar sind.<br />
■<br />
Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019<br />
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HC-Serie sind perfekt für Zug-, Biegeund<br />
Druckversuche in der Qualitätskontrolle.<br />
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Halle 4,<br />
Stand 4511
:: Technik<br />
Vorteile des Shape-from-Shading<br />
Kleinsten Details auf der Spur<br />
Das 3D-Verfahren Shape-from-Shading lässt sich vielseitig zur automatisierten Qualitätskontrolle<br />
einsetzen. Aus Helligkeitsverteilungen können Informationen zu kleinsten Formabweichungen<br />
der Objektoberfläche berechnet werden. Industriekameras mit integriertem Beleuchtungscontroller<br />
unterstützen das Verfahren, indem sie den Systemaufbau vereinfachen.<br />
Der Autor<br />
Dr. Albert Schmidt<br />
Managing Director des<br />
Vision Competence<br />
Center<br />
Baumer<br />
www.baumer.com<br />
3D-Methoden haben die Welt der Automatisierung<br />
erobert und werden in vielen Bereichen<br />
der Qualitätssicherung, Logistik und<br />
Messtechnik eingesetzt. So verschieden wie<br />
die Anwendungen sind auch deren Herangehensweisen.<br />
Stereo-Methoden benötigen zum Beispiel<br />
zwei Kameras und können nur bei stehenden<br />
Objekten eingesetzt werden, was<br />
sie langsam macht. Triangulationstechniken<br />
beziehungsweise Projektionsverfahren<br />
allgemein setzen Bewegung voraus – entweder<br />
die der projizierten Messpunkte auf<br />
der Objektoberfläche oder die Bewegung<br />
des Objektes unter den Messpunkten hindurch.<br />
Bei Time-of-Flight wird nur eine Kamera<br />
genutzt und die Objekte können sowohl<br />
ruhen als auch in Bewegung sein.<br />
Beim dem neigungs- und krümmungsmessenden<br />
3D-Verfahren Shape-from-Shading<br />
werden unterschiedliche Beleuchtungsrichtungen<br />
zur Vermessung von stehenden<br />
oder bewegten Objekten eingesetzt.<br />
Die laterale Auflösung (x, y) bestimmt<br />
sich durch die eingesetzte Kamera und kann<br />
damit sehr hoch gewählt werden. Diese<br />
42 Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019
Das zu prüfende Objekt wird aus vier verschiedenen<br />
Richtungen nacheinander beleuchtet<br />
und mit je einem Grauwertbild<br />
aufgenommen. Die Verrechnung der sich<br />
ergebenden Schattierungen gibt Aufschluss<br />
über die Oberflächenbeschaffenheit<br />
Bild: Baumer<br />
Kombination ermöglicht eine vielseitige<br />
Nutzung.<br />
Shape-from-Shading ist konzeptionell relativ<br />
einfach und kann als umgekehrtes<br />
Prinzip einer Sonnenuhr aufgefasst werden.<br />
Bei dieser werden über die Lage des Schattens<br />
und bei bekannter Höhe des Stabes die<br />
Höhe und Richtung der Sonne und damit<br />
auch die Uhrzeit – bei Hightech-Sonnenuhren<br />
sogar der Tag – bestimmt. Als 3D-Verfahren<br />
angewendet, nutzt man umgekehrt<br />
eine bekannte Beleuchtungsrichtung und<br />
misst im übertragenen Sinne über die Länge<br />
des Schattenwurfs die Höhe.<br />
Eine vollständige Information über die<br />
Oberflächengradienten kann durch die Verwendung<br />
von mindestens drei, in der Praxis<br />
typischerweise vier, unabhängigen Beleuchtungsrichtungen<br />
gewonnen werden. Aus<br />
den Gradienten wird dann auf die Höhen z<br />
(x, y) geschlossen.<br />
In vielen Anwendungen werden die Beleuchtungen<br />
sequentiell geschaltet und die<br />
Bilder in Serie mit einer Kamera aufgenommen<br />
und anschließend mittels Software<br />
ausgewertet. Bei der Vermessung von bewegten<br />
Objekten unterstützt eine sehr kurze<br />
Belichtungszeit die Minimierung der Bewegungsunschärfe.<br />
Alternativ lässt sich die<br />
Beleuchtungsrichtung auch über die Farbe<br />
kodieren. Eine 3-Chip-Kamera erzeugt dann<br />
in nur einer Aufnahme die notwendigen unabhängigen<br />
Bilder. Farbkameras eignen sich<br />
aufgrund des hohen Farbübersprechens der<br />
verwendeten Bayer-Filter für Shape-from-<br />
Shading nicht.<br />
Geometrische Abweichungen<br />
schnell erkennen<br />
In den vergangenen Jahren fand Shapefrom-Shading<br />
vor allem in der Inline-Oberflächenprüfung<br />
und Sortierung großen Anklang.<br />
Ein Grund dafür ist, dass durch die<br />
Verrechnung der Grauwertbilder, die von<br />
unterschiedlichen Beleuchtungsrichtungen<br />
herrühren, die Unterschiede in der Reflektivität<br />
(Albedo) der Oberflächen herausgerechnet<br />
werden können.<br />
So kann zwischen geometrischen Abweichungen<br />
und reinen farblichen, Reflexionsoder<br />
Texturänderungen einfach und schnell<br />
unterschieden werden. Bei anderen Methoden<br />
ist dies deutlich aufwändiger.<br />
Anwendung findet dieses Verfahren etwa<br />
in der Verpackungsindustrie, zum Beispiel<br />
wenn Informationen in Blindenschrift<br />
als erhabene Braille-Punkte auf Richtigkeit<br />
oder Qualität inspiziert werden müssen,<br />
während sich darunter die bedruckte<br />
Schachtel mit Schrift befindet.<br />
Idealerweise werden vier Beleuchtungen<br />
sequentiell angesteuert, passend dazu die<br />
Grauwertbilder aufgenommen und an eine<br />
Auswerteeinheit gesendet. Inzwischen stehen<br />
Kameras wie die CX.I-Modelle der CX-<br />
Serie von Baumer zur Verfügung, die über<br />
vier separat schaltbare Power-Ausgänge<br />
verfügen.<br />
Dank integriertem Genicam kompatiblem<br />
Sequencer und Ausgängen mit bis zu<br />
48 V / 2,5 A können die Beleuchtungen direkt<br />
aus der Kamera heraus gesteuert und<br />
die Bildaufnahme getriggert werden. Dadurch<br />
entfällt ein externer Beleuchtungscontroller<br />
mit seinen Kosten und Verkabelungsaufwand<br />
komplett. Um hohe dynamische<br />
Prüfraten zu erreichen, sollten die eingesetzten<br />
Kameras aber nicht nur hohe<br />
Bildraten aufweisen, sondern auch sehr kurze<br />
Belichtungszeiten ermöglichen.<br />
Auswertung von metallisch<br />
glänzenden Oberflächen<br />
Mit den CX.I-Kameras können die Bilder sogar<br />
im Burst Mode mit maximaler Bildrate<br />
in der Kamera aufgenommen und anschließend<br />
entsprechend der verfügbaren Bandbreite<br />
mit niedrigerer Framerate an die Auswerteeinheit<br />
gesendet werden. Die eingesetzten<br />
Sony-Sensoren liefern Aufnahmen<br />
mit einem hohen Dynamikumfang, um eine<br />
stabile Auswertung auch von metallisch<br />
glänzenden Oberflächen sicherzustellen.<br />
Dank der minimalen Belichtungszeit von 1<br />
μs kann zudem die Bewegungsunschärfe<br />
deutlich reduziert und damit ein hoher Produktionsdurchsatz<br />
erzielt werden.<br />
Die Weiterentwicklung von Kameras mit<br />
integriertem Beleuchtungscontroller für<br />
vier Ausgänge ermöglicht es, die Anzahl der<br />
Komponenten in einem Shape-from-Shading-Aufbau<br />
zu reduzieren. Dadurch werden<br />
Kosten für Material und Integration eingespart.<br />
Damit wird der Systemaufbau vereinfacht,<br />
weniger fehleranfällig und schneller<br />
umsetzbar.<br />
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Prüfmitteln zu optimieren – so lautete die Zielsetzung der Hipp Technology Group. Umgesetzt<br />
wurde sie mit Messmaschinen von Dr. Heinrich Schneider Messtechnik (Halle 5, Stand 5501). Die<br />
besonderen Vorteile für die Anwender: einfache Handhabung und eine deutliche Zeitersparnis.<br />
Der Autor<br />
Theo Drechsel<br />
im Auftrag von<br />
Dr. Heinrich Schneider<br />
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konzentriert sich neben dem Prototyping<br />
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Bauteile und Instrumente vor allem auf<br />
schneidende Werkzeuge wie Knochenbohrer,<br />
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für den Einsatz in den Bereichen Orthopädie<br />
sowie Zahn-, Mund-, Kiefer-Gesichtschirurgie.<br />
Die Hipp Technology Group mit ihren<br />
150 Mitarbeitern komplettieren die Unternehmen<br />
Nikotec sowie Hipp Präzisionstechnik.<br />
Höchste Priorität genießt die Sicherstellung<br />
der geforderten Qualitätsstandards –<br />
den eigenen, den Kunden gegenüber und<br />
auch mit Blick auf die normativen Anforderungen,<br />
schließlich ist man Luft- und Raumfahrt-<br />
sowie Medizintechnik- und ISO-<br />
9001-zertifiziert. Außerdem sind in allen Industrien,<br />
in denen Präzisionsteile zum Einsatz<br />
kommen, die Ansprüche an die Reproduzierbarkeit<br />
gestiegen.<br />
Deswegen stellte sich Hipp die Frage, wie<br />
Mess- und Prüfaufgaben optimiert und rationalisiert<br />
werden können. Als Antwort darauf<br />
identifizierte man Systeme, die es erlauben,<br />
weniger Mess- und Prüfmittel bei<br />
Messaufgaben an komplexeren Teilen einzusetzen.<br />
Im Rahmen des Auswahlprozesses<br />
ließ man sich diverse Systeme von Messtechnikanbietern<br />
präsentieren. Das Rennen<br />
machte letztlich Dr. Heinrich Schneider<br />
Messtechnik. Zum Einsatz kommen die<br />
3D-Multisensormessmaschinen PMS 400<br />
und PMS 600, die Wellenmessmaschine<br />
WMM 450 sowie der Messprojektor MV 360<br />
Die WMM 450 steht in der Produktion<br />
von Hipp Medical und wird fertigungsbegleitend<br />
bei rotationssymmetrischen Drehteilen<br />
aus Titan mit geforderter Messdoku-<br />
44 Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019
Die PMS 600 kommt im Messraum<br />
schwerpunktmäßig bei der Präzisionstechnik<br />
und hier insbesondere bei Frästeilen<br />
zum Einsatz Bild: Dr. Schneider Messtechnik<br />
mentation verwendet. Durch den scannenden<br />
Taster ist die Maschine ein deutlich<br />
komplexeres als nur ein optisches System<br />
geworden.<br />
„In der Wellenmesstechnik haben wir ein<br />
klares Alleinstellungsmerkmal durch die<br />
vollwertige Integration eines scannenden<br />
Tastsystems, der Taumelkompensation des<br />
Werkstücks in einem 4-Achsen-System mit<br />
Matrixkamera und der Messpunktaufnahme<br />
an Schneiden in der Rotation sowie deren<br />
Rückführung auf die einzelne Schneide“,<br />
sagt Uwe J. Keller, Bereichsleiter Marketing<br />
von Dr. Schneider Messtechnik. „Die PMS-<br />
Multisensormaschinen von Hipp stehen<br />
dem in nichts nach und sind ebenfalls mit<br />
einer Drehachse ausgerüstet. Der klare Vorteil<br />
hierbei ist, was an der WMM 450 erfolgreich<br />
zum Einsatz kommt, lässt sich auch<br />
1:1 an der PMS umsetzen.“<br />
Die PMS wird als Standardmaschine mit<br />
einem vielfältigen Ausbauprogramm angeboten,<br />
sodass sie jeder Nutzer auf seine Anwendung<br />
hin zu einem kundenspezifischen<br />
System anpassen kann. Auf Wunsch setzt<br />
Dr. Schneider bei der 3D-Multisensor-Portalmessmaschine<br />
alles um, was rein physikalisch<br />
machbar ist.<br />
Hipp stattete PMS zusätzlich<br />
mit scannendem Taster aus<br />
So verfügt Hipp bei den PMS-Maschinen zusätzlich<br />
über einen scannenden Taster,<br />
2D/3D-Pakete und Palettenmessung mit<br />
Mehrfachaufspannung, die das parallele<br />
Messen mehrerer Teile mit dem Standardprogramm<br />
ermöglicht. Während die PMS<br />
400 in der Montage steht und übergreifend<br />
von allen Firmen der Gruppe genutzt wird,<br />
kommt die PMS 600 im Messraum schwerpunktmäßig<br />
bei der Präzisionstechnik und<br />
hier insbesondere bei Frästeilen zum Einsatz.<br />
Direkt neben der PMS 600 befindet sich<br />
der Messprojektor MV 360, der auch gute<br />
Dienste im Rahmen der Ausbildung der zukünftigen<br />
Fachkräfte leistet, damit sich diese<br />
in die Welt der Messtechnik einarbeiten<br />
können. Als Mess- und Auswertesoftware<br />
wird beim Projektor M2 und ansonsten die<br />
Saphir von Dr. Schneider Messtechnik eingesetzt.<br />
Das Einsatzspektrum der Messsysteme<br />
ist breit aufgestellt: Fertigungsbegleitende<br />
Prüfungen bei der Zerspanung, beim Drehen<br />
und beim Fräsen ebenso wie Messungen<br />
zwischen den Arbeitsschritten sowie in<br />
den Bereichen Warenein- und -ausgang, jeweils<br />
nach Anforderung alle Teile oder nur<br />
Stichproben.<br />
Zudem werden Produkte, die zu einem<br />
Oberflächenbeschichter gehen, vorher wie<br />
nachher geprüft. „Wir haben bei Hipp eine<br />
relativ hohe Breite an Produkten, bei der wir<br />
mit unseren Systemen ganz unterschiedliche<br />
Dinge messtechnisch abdecken. Da die<br />
Maschinen der PMS- und WMM-Serie allesamt<br />
mit Saphir arbeiten, bieten wir in Sachen<br />
Bedienbarkeit eine Kompatibilität in<br />
die Breite, nicht nur innerhalb der Linie“, so<br />
Keller. „Die Anwendungsaufgaben bei Hipp<br />
haben unsere Anwendungstechniker beschäftigt<br />
und teilweise aufgrund ihrer Komplexität<br />
sogar gefordert – gelöst wurde<br />
schlussendlich aber alles zur vollständigen<br />
Zufriedenheit des Kunden.“<br />
Die Messsysteme von Dr. Schneider<br />
Messtechnik haben sich bei Hipp absolut<br />
bewährt. So weiß vor allem die Kombination<br />
aus taktiler und optischer Messung bei den<br />
Maschinen der PMS- und WMM-Serie zu beeindrucken.<br />
Dank Multisensorik bieten die<br />
Systeme zudem den großen Vorteil, komplexe<br />
Teile am Stück messen zu können. Hinzu<br />
kommt die Zeitersparnis, weil die zu vermessenden<br />
Teile nicht mehrmals ein- und<br />
ausgespannt sowie transportiert werden<br />
müssen.<br />
„Die Messsysteme von Dr. Schneider erfüllen<br />
unsere Erwartungen. Vor allem komplexe<br />
Dreh- und Frästeile können wir mit ihnen<br />
schneller und einfacher messen, zumal<br />
wir Teile mit über 500 Prüfmerkmalen haben“,<br />
berichtet Daniel Teufel, Assistent der<br />
Geschäftsleitung der Hipp Technology<br />
Group. „Früher mussten wir ein Teil vielleicht<br />
noch auf den Projektor legen, dann<br />
den Messschieber sowie Lehren nutzen und<br />
zu guter Letzt eine Makroaufnahme mit einem<br />
2D-Mikroskop machen. Das alles fällt<br />
nun weg, das kann jetzt eine einzige Maschine.“<br />
■<br />
Wie lang ist der<br />
rechte Fühler der<br />
Ameise links, neben<br />
der mit der gelben<br />
Handtasche?<br />
Wir prüfen<br />
das Unmögliche<br />
Die menschliche Wahrnehmung<br />
hat Grenzen. Die elektronischen<br />
Prüf- und Testsysteme von MCD<br />
sind da in allen Bereichen deutlich<br />
überlegen: Von Optik, Akustik,<br />
Haptik bis Sen sorik decken wir<br />
die komplette Band breite der<br />
Anwendungen ab. Ob Customized<br />
oder Out-of-the-box – wir bieten<br />
skalierbare Lösungen bis hin zur<br />
Integration in die industrielle<br />
Linien fertigung.<br />
Mehr zum Thema und die Sache<br />
mit der gelben Handtasche unter<br />
www.mcd-elektronik.de/optik<br />
Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019
:: Technik<br />
Gelangen zwei Geräte zu<br />
denselben Messergebnissen<br />
an einem Artefakt,<br />
korrelieren in einem bestimmten<br />
Teil aber nicht,<br />
dann ist der Unterschied<br />
nicht auf die Instrumente<br />
zurückzuführen. Vielmehr<br />
ist der Grund in<br />
den Messvorgängen zu<br />
suchen, die überprüft<br />
und weiter untersucht<br />
werden müssen, um die<br />
gewünschte Messung zu<br />
erhalten Bilder: Creaform<br />
Richtige Validierung von Messgeräten<br />
Die hohe Kunst der Artefakte<br />
Die einzige Art der Bestätigung, dass ein Messinstrument innerhalb seiner Spezifikationen<br />
arbeitet, ist der Vergleich mit einem Artefakt, dessen Abmessungen in einem bekannten Labor<br />
kalibriert wurden. Nur so ist es möglich, die Messungen zwischen Geräten zu korrelieren, da nur<br />
mit einem Artefakt alle Variablen eliminiert werden können, die die Messung beeinträchtigen<br />
könnten. Dank eines Artefakts steht zweifelsfrei fest: Das Gerät liefert exakte Messungen.<br />
Der Autor<br />
Guillaume Bull<br />
Produkt Manager<br />
Creaform<br />
www.creaform3d.com<br />
Wenn alte Messgeräte ersetzt werden, ist es üblich zu<br />
überprüfen, dass sowohl das alte als auch das neue Gerät<br />
dieselben Daten misst und eine Qualitätssicherungsprüfung<br />
mit demselben Ergebnis abschließt. Zu<br />
diesem Zweck werden Korrelationsprüfungen durchgeführt.<br />
Es bietet sich an, ein Teil aus dem normalen Produktionsprozess<br />
zu messen, schließlich sind alle Daten<br />
des Teils bekannt. Dies kann nach Einschätzung von<br />
Creaform (Halle 5, Stand 5102) jedoch zu einer falschen<br />
Diagnose und zu falschen Schlussfolgerungen bezüglich<br />
der Genauigkeit des neuen Messgeräts führen.<br />
Die genaueste Art, zu überprüfen, ob ein Messinstrument<br />
innerhalb der vorgegebenen Spezifikationen arbeitet,<br />
ist die Verwendung eines kalibrierten Artefakts,<br />
dessen Abmessungen zuvor validiert wurden und für<br />
das die Daten rückverfolgbar sind. Die Verwendung des<br />
gleichen Artefakts für das alte und das neue Gerät minimiert<br />
die Variablen, die die Korrelationsprüfung beeinflussen<br />
können. Variablen, die zu Messunterschieden<br />
führen können, sind beispielsweise die von einer Technologie<br />
zur anderen unterschiedlichen Extraktionsverfahren,<br />
die selten gleichen Ausrichtungsverfahren, unterschiedliche<br />
Verarbeitungs- oder Berechnungsverfahren<br />
innerhalb einer Software, unterschiedliche Prüfanordnungen<br />
in Abhängigkeit von der Technologie sowie<br />
nicht exakt gleiche Umgebungsbedingungen, die die<br />
Messungen stark beeinflussen können.<br />
Mit einem kalibrierten und rückverfolgbaren Artefakt<br />
kann validiert werden, dass beide Geräte innerhalb<br />
ihrer Spezifikationen arbeiten. Wenn also die an diesem<br />
kalibrierten Artefakt durchgeführten Messungen die<br />
korrekten Werte ergeben, kann man sicher sein, dass die<br />
Messgeräte ordnungsgemäß funktionieren.<br />
Beim Prüfen auf Korrelationen zwischen zwei Gerätetypen<br />
(das heißt, dem Vergleich der Messergebnisse<br />
zweier Instrumente am gleichen Teil) gibt es viele Variablen,<br />
die Messfehler verursachen können. Dazu gehören<br />
Extraktions- und Ausrichtungsverfahren, Softwareberechnungen,<br />
Setup und Umgebungsbedingungen.<br />
Es wird dasselbe Teil gemessen, aber es werden nicht<br />
mit jedem Messinstrument dieselben Punkte extrahiert.<br />
Die Folge sind Messabweichungen aufgrund von<br />
Unvollkommenheiten in der Geometrie des Teils. Wenn<br />
man eine Flächenebene abtastet, indem die vier Ecken<br />
erfasst werden, berücksichtigt dieses Verfahren nicht<br />
die Oberflächenbeschaffenheit der Ebene. Wird die Ebene<br />
hingegen gescannt, wird die gesamte Oberfläche gemessen<br />
und die Ebenheit erhalten. Wenn also die Fläche<br />
leicht gekrümmt ist, kann die gescannte Ebene eine<br />
Fehlausrichtung gegenüber der abgetasteten Ebene<br />
aufweisen. Dies führt zu einer Messabweichung zwischen<br />
den beiden Verfahren.<br />
Es wird dasselbe Teil, jedoch mit zwei unterschiedlichen<br />
Ausrichtungsverfahren gemessen. Die Folge ist eine<br />
leichte Abweichung im Ausrichtungsverfahren, die<br />
aufgrund der Fehlerfortpflanzung zu großen Abweichungen<br />
am anderen Ende des Teils führen kann. Auch<br />
wenn das gleiche Ausrichtungsverfahren angewendet<br />
46 Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019
wird, kann, wie oben beschrieben, ein Unterschied beim<br />
Extraktionsverfahren der Ausrichtungselemente zu einer<br />
Fehlausrichtung des Teils führen. Die Positionierungswerte<br />
basieren auf der Ausrichtung, die sich von<br />
einem Instrument zu einem anderen Instrument weder<br />
in der Bauweise noch in der Art der Messung unterscheiden<br />
darf.<br />
Es wird dasselbe Teil gemessen, jedoch mit unterschiedlicher<br />
Software, die für die Verarbeitung der Daten<br />
nicht die gleichen Algorithmen verwendet. Die Folge<br />
sind Berechnungsunterschiede eines Elements, obwohl<br />
die aufgenommenen Messwerte exakt die gleichen<br />
sind. Je komplexer eine Messung aufgebaut ist,<br />
umso wahrscheinlicher sind Abweichungen zwischen<br />
den Berechnungen.<br />
Es wird dasselbe Teil, jedoch mit unterschiedlichem<br />
Setup für beide Instrumente gemessen. Die Folge sind<br />
abweichende Messungen desselben Teils. Zum Beispiel<br />
wird ein großes Teil auf einem Koordinatenmessgerät<br />
gemessen. Der Marmor, auf dem das Teil gemessen<br />
wird, hat eine Ebenheit von 30 Mikrometern. Danach<br />
wird das Teil mit einem 3D-Scansystem gemessen. Die<br />
Fläche, auf der das Teil platziert wird, besitzt jedoch eine<br />
abweichende Ebenheit (800 μm). Infolgedessen verdreht<br />
und verformt sich das Teil leicht, wenn es auf der<br />
zweiten Marmorfläche platziert wird. Obwohl dasselbe<br />
Teil gemessen wird, ergeben die beiden Setups unterschiedliche<br />
Messungen, da die Auflageflächen unterschiedliche<br />
Ebenheitswerte aufweisen.<br />
Es wird dasselbe Teil jedoch unter unterschiedlichen<br />
Bedingungen gemessen. Die Folge ist ein Unterschied in<br />
den Messergebnissen. Wenn wir auf einem Koordinatenmessgerät<br />
ein Aluminiumteil von 1 m Länge bei einer<br />
Umgebungstemperatur von 20 °C und danach exakt<br />
das gleiche Teil bei 25 °C messen, führt dieser Temperaturunterschied<br />
bereits zu einer Verlängerung des Teils<br />
um 115 μm bei 25 °C.<br />
Für die Qualitätssicherung ist es von entscheidender<br />
Bedeutung, die verschiedenen Variablen zu minimieren,<br />
die zu Korrelationsfehlern führen können. Der einfachste<br />
Weg ist es, für beide Instrumente das gleiche Artefakt<br />
zu verwenden, dessen Abmessungen zuvor validiert<br />
wurden und für das die Daten rückverfolgbar sind. Artefakte<br />
zeichnen sich dadurch aus, dass sie kalibriert und<br />
rückverfolgbar sind. Alle Elemente wurden zuvor in einem<br />
Labor gemessen und verifiziert, so dass keine Zweifel<br />
und Unsicherheiten bezüglich der Abmessungen bestehen.<br />
■<br />
Der neue Maßstab<br />
in der Fertigungsmesstechnik.<br />
Von Alicona.<br />
Das ist Messtechnik!<br />
μCMM ist das erste rein optische 3D Koordinatenmesssystem.<br />
Sie messen mit nur einem Sensor Maß, Lage, Form und Rauheit von<br />
komplexen Bauteilen mit kleinsten Toleranzen. Längenmessabweichung<br />
E=(0,8+L/600) μm.<br />
Halle 5 / Stand 5401
:: Technik<br />
Werkstücke unterschiedlicher<br />
Art und Abmaße<br />
werden von den beiden<br />
Mitutoyo Crysta-Apex S<br />
574 geprüft<br />
Bilder: Mitutoyo<br />
Automatisierte Messlösung im Einsatz bei Scheuermann + Heilig<br />
80 % geringere Stillstandzeiten<br />
Seinen Messdurchsatz deutlich erhöht hat Scheuermann + Heilig, ein Hersteller von Stanz- sowie<br />
Stanz-Biegeteilen und Baugruppen aus Metall und Kunststoff – und zwar mit einer<br />
ausgeklügelten Automationslösung von Komeg, einer Tochtergesellschaft von Mitutoyo.<br />
Auf die Entwicklung und Serienfertigung<br />
von Stanz- und Stanz-Biegeteilen, technischen<br />
Federn sowie kompletten Hybrid-<br />
Baugruppen hat sich Scheuermann + Heilig<br />
spezialisiert. Das Familienunternehmen aus<br />
Buchen im Odenwald versorgt große Kunden<br />
aus den Bereichen Medizintechnik, Automotive,<br />
Elektrotechnik, Smart Solutions<br />
sowie Umwelt- und Gebäudetechnik. Um<br />
mit den wachsenden Ansprüchen an eigene<br />
Produkte sowie den steigenden Anforderungen<br />
der Kunden Schritt zu halten, entschied<br />
sich der Hersteller, in seine Messtechnik zu<br />
investieren. Zudem war es das Ziel der Geschäftsführung,<br />
den Messdurchsatz ohne<br />
zusätzlichen Personalaufwand zu steigern.<br />
Bereits seit Jahrzehnten vertrauen die<br />
Metall- und Kunststoffexperten auf die<br />
Messgeräte von Mitutoyo (Halle7, Stand<br />
7501). Neben unzähligen Handmessmitteln<br />
wie Messschiebern, Bügelmessschrauben,<br />
Messuhren und Innenmessgeräten kommen<br />
bei Scheuermann + Heilig auch große<br />
Der Autor<br />
Thomas Mendle<br />
Marketing<br />
Mitutoyo<br />
www.mitutoyo.eu<br />
Der Werker bei Scheuermann<br />
+ Heilig setzt die<br />
Palette in die E/A-Station<br />
der Zelle und meldet den<br />
Auftrag durch Scannen<br />
des Paletten-Barcodes<br />
am System an<br />
Messgeräte des japanischen Herstellers<br />
zum Einsatz. Darunter beispielsweise eine<br />
Reihe von Profilprojektoren sowie zwei Koordinatenmessgeräte<br />
vom Typ Crysta-Apex S<br />
574 und 776.<br />
Aufgrund der guten Erfahrungen lag die<br />
Entscheidung für eine Messlösung von Mitutoyo<br />
auf der Hand. Der Auftrag ging an die<br />
Mitutoyo Tochterfirma Komeg, die sich unter<br />
anderem auf das Ausarbeiten, Planen<br />
und Installieren kundenspezifischer Messlösungen<br />
spezialisiert hat. Das Mitutoyo CNC-<br />
Koordinatenmessgerät vom Modell Crysta-<br />
Apex S 574 mit einem Messbereich von (X x<br />
Y x Z) 500 x 700 x 400 mm und schaltendem<br />
Messkopf hatte sich für die zu prüfenden<br />
Bauteile bereits als ideal erwiesen. Dank der<br />
integrierten thermischen Fehlerkompensation<br />
von 16° bis 26°, der Vibrationsdämpfung<br />
und der hohen Verfahrgeschwindigkeit,<br />
ist die Crysta-Apex S für den Einsatz in<br />
Produktionsumgebungen prädestiniert. Die<br />
Messunsicherheit von nur 1,7+3L/1000 μm<br />
(18–22°) bürgt dabei für sehr präzise Ergebnisse.<br />
Konsequenterweise sah das Konzept von<br />
Komeg auch zwei Crysta-Apex S 574 mit jeweils<br />
zwei Taster-Wechselracks als Herzstück<br />
vor. Die beiden Koordinatenmessgeräte<br />
werden wechselweise von einem Roboter<br />
beladen. Zudem umfasst die Custom-Lösung<br />
ein Regalsystem, in dem bis zu 50 Paletten<br />
mit Spannvorrichtungen samt Werkstück<br />
bis zu ihrer Überprüfung Platz finden.<br />
48 Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019
omni<br />
control<br />
Dabei werden Werkstücke unterschiedlichster<br />
Art und Abmaße in der Messzelle geprüft.<br />
Die Größe reicht von zirka 5 mm bis<br />
hin zur Größe einer Getränkedose. „Gegenüber<br />
der manuellen Beladung der Koordinatenmessgeräte<br />
spart die Automationslösung<br />
viel Zeit und Mühe. Allein die Stillstandzeiten<br />
der KMG haben sich um bis zu<br />
80 Prozent reduziert“, erklärt Patrick-Peter<br />
Gauer, Projektleiter von Komeg.<br />
Von jeder Produktionsmaschine im Betrieb<br />
werden in produktspezifisch definierten<br />
Intervallen Stichproben gezogen und<br />
zum Vermessen gebracht. Der Werker positioniert<br />
das Probeexemplar mit einer eigens<br />
für das jeweilige Werkstück angefertigten<br />
Spannvorrichtung auf einer Palette. Sowohl<br />
Spannvorrichtung als auch Palette sind mit<br />
einem Barcode versehen. Durch<br />
Scannen der Barcodes lassen sich<br />
Palette und Spannvorrichtung<br />
miteinander „verheiraten“ und<br />
nötigenfalls nach dem Messvorgang<br />
auch wieder trennen.<br />
Nach Anmeldung im Zentralrechner<br />
des Systems per personalisiertem<br />
Datenchip oder Passwort<br />
scannt der Werker den auf<br />
der Auftragskarte aufgedruckten<br />
Bar code, setzt die Palette in die<br />
E/A-Station der Zelle und meldet<br />
den Auftrag durch Scannen des<br />
Paletten-Barcodes am System an.<br />
Der Roboter transportiert die Palette<br />
auf einen der 50 Regalplätze in der Zelle<br />
und beschickt die beiden Koordinatenmessgeräte<br />
wechselweise mit den Aufträgen,<br />
die in der Abfolge noch weiter oben<br />
stehen. Eine für Komeg eigens auf diese<br />
Messlösung angepasste Software eines<br />
Drittanbieters steuert sämtliche Messvorgänge.<br />
Neue Aufträge reiht das Programm<br />
am den Ende der Schleife ein. Auf einem<br />
großen, weithin sichtbaren Bildschirm lässt<br />
sich die Messreihenfolge anhand des Namens<br />
des Werkers sowie der Chargen- und<br />
Teilenummer ablesen. Die Darstellungsfarbe<br />
auf dem Bildschirm zeigt an, welcher<br />
Auftrag fertig bearbeitet ist (grün), welcher<br />
sich in Arbeit (gelb) befindet und welche<br />
Aufträge noch in der Warteschleife stehen<br />
(weiß).<br />
Die Software ermöglicht zudem das Festlegen<br />
von Regeln. So können beispielsweise<br />
bestimmte Werkstücke generell bevorzugt<br />
bearbeitet, oder Aufträge von bestimmten<br />
Maschinen beziehungsweise Mitarbeitern<br />
in der Schleife standardmäßig nach oben<br />
geschoben werden. Außerdem kann der<br />
Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019<br />
Werker – je nach Berechtigung – einen neu<br />
eingegebenen Auftrag in der Warteschleife<br />
auch manuell nach oben schieben, falls eine<br />
rasche Messung nötig ist.<br />
Das Einlesen des Barcodes auf der<br />
Spannvorrichtung weist dem Auftrag das<br />
zugehörige Teileprogramm für das Koordinatenmessgerät<br />
zu. Es wird automatisch<br />
ausgeführt, nachdem der Roboter die Palette<br />
auf die an der Granitplatte des Koordinatenmessgeräts<br />
montierte Palettenaufnahme<br />
geladen hat. Nach absolvierter Messung<br />
hat der Werker die Wahl, sich das Werkstück<br />
an der E/A-Station ausgeben zu lassen oder<br />
die Messung zu wiederholen. Darüber hinaus<br />
besteht die Möglichkeit, ein Messprotokoll<br />
zu drucken sowie die Daten im CAQ-<br />
System zu speichern und auszuwerten.<br />
Der Roboter transportiert die Palette auf einen der 50 Regalplätze<br />
in der Zelle<br />
Doch die Custom-Lösung von Komeg<br />
beschleunigt und vereinfacht die Qualitätsprüfung<br />
von Scheuermann + Heilig nicht<br />
nur drastisch, sie bietet noch weitere Vorteile.<br />
Die Messanlage kann auch über Nacht<br />
laufen und damit über den Tag aufgelaufene<br />
Messaufträge abarbeiten. Die beiden<br />
Crysta-Apex S absolvieren ihre geplanten<br />
Einmesszyklen ohne weiteres Zutun eines<br />
Werkers.<br />
■<br />
Webhinweis<br />
Wie die Automatisierungslösung mit den beiden<br />
Crysta-Apex S Koordinatenmessgeräten<br />
bei Scheuermann + Heilig funktioniert,<br />
sehen Sie in diesem Video<br />
von Mitutoyo: http://hier.pro/PXPaI<br />
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:: Technik<br />
Werkstoffprüfung nach VDA 278 mit Thermodesorption<br />
Einfach durchatmen<br />
In der VDA 278 sind die Grenzwerte für leicht- (VOC) und schwerflüchtige organische Verbindungen<br />
(SVOC) für nichtmetallische Werkstoffe im Auto festgelegt worden. Die Automobilhersteller<br />
wenden die VDA 278 für Formteile im Fahrzeuginnenraum an. Sie ermöglicht es, die Auswirkungen<br />
von Emissionen mittels Thermodesorption abzuschätzen und die Produkte zu verbessern.<br />
Der Autor<br />
Dr. Waldemar Weber<br />
Produktmanager<br />
Shimadzu<br />
www.shimadzu.eu<br />
Neuwagen sollen möglichst neutral riechen, jedoch beeinflussen<br />
großflächige Geruchsträger wie Teppiche,<br />
Dachhimmel oder Sitzbezüge die Wahrnehmung der<br />
Kunden. Gerüche im Autoinnenraum sollen weder störend<br />
oder gar schädlich sein, sondern im Idealfall zur<br />
Kaufentscheidung beitragen.<br />
Für die Analyse gemäß VDA 278 werden die Proben<br />
mit Thermodesorptionsanalyse (TD) thermisch extrahiert,<br />
im Gas-Chromatographen getrennt und im Massenspektrometer<br />
detektiert. Die Proben werden hierbei<br />
auf das TD-Röhrchen aufgegeben und anschließend<br />
durch festgelegte Desorptionsprogramme in das GC-<br />
Massenspektrometer (GCMS) eingeleitet, wodurch eine<br />
sehr bequeme und schnelle Analyse von VOC und SVOC<br />
ermöglicht wird. Da es sich bei den desorbierten organischen<br />
Komponenten teilweise um schwerflüchtige Verbindungen<br />
handelt, werden einige wichtige Anforderungen<br />
an die Qualität des eingesetzten Analysesystems<br />
gestellt, um die mögliche „Verschleppung“ von<br />
Probenbestandteilen zwischen den Messungen zu verhindern.<br />
Das neue TD-30 Desorptionssystem von Shimadzu<br />
(Halle 4, Stand 4511) für die Gas- und Materialanalyse<br />
lässt sich flexibel erweitern und unterstützt damit eine<br />
große Bandbreite von quantitativen Analysen in Forschung<br />
oder Qualitätskontrolle. Zu seinen Vorteilen gehören<br />
inerte Leitungen, maximal verkürzte Verbindungen<br />
zwischen GCMS und TD sowie ein schnelles Heizen<br />
und Kühlen der TD-Röhrchen. Eine eingebaute Überlappungsfunktion<br />
erhöht signifikant den Probendurchsatz.<br />
Auf diese Weise erfüllt der TD-30 alle Anforderungen<br />
der VDA 278 und übertrifft diese sogar in allen Punkten.<br />
Gemäß VDA 278 werden die Proben (Gummi, Kunststoff,<br />
Leder) in dünne Streifen geschnitten und je etwa<br />
30 mg der Probe wird im TD-Röhrchen platziert. Von beiden<br />
Seiten wird das Röhrchen mit etwa 5 mg Glaswolle<br />
versehen und mit Deckeln verschlossen. Die VOC- und<br />
SVOC-Komponenten werden bei unterschiedlichen<br />
Temperaturen für je 30 min desorbiert und anschließend<br />
die gesammelten Fraktionen in das GCMS eingeleitet.<br />
Die Standards für die Kalibrationskurven werden<br />
durch Verdünnung von Toluol und n-Hexadecan mit<br />
Methanol auf 0,5 μg/μl hergestellt. Anschließend werden<br />
4 μl der Lösung auf das Tenax TA-Röhrchen aufgegeben<br />
und mit dem GCMS vermessen, um den Responsefaktor<br />
(Rf) zu bestimmen. Die Rfs werden später für die<br />
Quantifizierung der Komponenten in den Proben benutzt.<br />
Die zugrundeliegende Formel für die Berechnung<br />
von Rf ist folgende:<br />
Die Emission der zu bestimmenden Komponenten<br />
wird somit wie folgt berechnet:<br />
Zusätzlich werden die Wiederfindungsraten des Analysensystems<br />
berechnet, indem eine Mischung aus typischen<br />
VOC-Komponenten (Konzentration etwa 0,11<br />
μg/μl) hergestellt und 4 μl der Lösung auf das Tenax TA-<br />
Röhrchen aufgegeben werden.<br />
Die Analyseergebnisse für nichtmetallische Automobil-Werkstoffe<br />
zeigen zum Beispiel bei den berechneten<br />
Werten aus einer Lederprobe ist eine sehr hohe Konzentration<br />
von Bis(2-ethylhexyl)-phthalat von 333,28 μg/g,<br />
welches als Weichmacher in Kunststoffen verwendet<br />
wird.<br />
50 Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019
Das GCMS-System mit TD-30 Desorptionssystem. Das<br />
High-End-Modell TD-30R bietet eine sehr hohe Probenkapazität.<br />
Zudem sorgt die horizontale Ausrichtung der TD-<br />
Röhrchen für eine verschleppungsfreie Analyse. Eine Überlappungsfunktion<br />
erhöht den Probendurchsatz. Das Design<br />
der Transferverbindung – ohne kalte Stellen mit dem<br />
kürzesten Weg zwischen TD und GCMS – ermöglicht<br />
hochempfindliche Analysen über einen sehr weiten Temperaturbereich<br />
Bilder und Grafiken: Shimadzu<br />
Mahr | Optische 3D-Messtechnik<br />
Oberflächen<br />
einfach<br />
analysieren<br />
Die neue MarSurf CM-Serie: <br />
<br />
<br />
<br />
Direkt nach dieser Probe ist ein leeres TD-Röhrchen<br />
vermessen worden, um die mögliche Verschleppung<br />
von Analyten in die Folgemessung zu bestimmen. Nach<br />
der Messung ist ein Wert von 0,17 μg/g Bis(2-ethylhexyl)-phthalat<br />
berechnet worden, was lediglich 0,05 % der<br />
Konzentration in der Messung davor darstellt. Somit<br />
konnte eine hohe Qualität des Systems und dessen Eignung<br />
für komplexe Proben der VDA278-Norm nachgewiesen<br />
werden.<br />
■<br />
Chromatogramm einer Lederprobe<br />
im Vergleich<br />
Konfiguration der verwendeten Instrumente<br />
Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019<br />
<br />
Halle 3 | Stand 3101, 3201<br />
www.mahr.com/control
:: Technik<br />
Der Pendelhalter mit Gutlehrdorn zur automatischen Lehrenprüfung Bilder: Frenco<br />
Automatisierte Prüfung von Wellen mit Passverzahnungen<br />
Lehrenprüfungen zu 100 %<br />
Die industrielle Produktion von verzahnten Werkstücken hat enorme Fortschritte gemacht, und<br />
so können heute zunehmend engere Toleranzen gefertigt werden. Neue Antriebskonzepte<br />
erfordern jedoch präzisere Passungen. Der Gauger von Frenco mit einer neuen Pendelaufnahme<br />
zur automatischen Lehrenprüfung macht die Verzahnungslehre zukunftsfähig.<br />
Der Autor<br />
Andreas Pommer<br />
Technischer Leiter<br />
Frenco<br />
www.frenco.de<br />
Vor allem durch die Elektromobilität kommen ganz<br />
neue Probleme auf die Automobilhersteller und Zulieferer<br />
zu: Aufgrund der höheren Drehzahlen in Getrieben<br />
treten häufiger Geräuschprobleme auf. Zur Einhaltung<br />
engerer Toleranzen werden zunehmend wieder Messund<br />
Prüfverfahren eingesetzt, wenn die Fähigkeit des<br />
Fertigungsprozesses an seine Grenzen stößt. Dies kann<br />
bis zu einer 100-Prozent-Prüfung führen, da diese besser<br />
als alle anderen Methoden ein sicheres Ergebnis liefert.<br />
Bei der Lehrenprüfung von Passverzahnungen wird<br />
jedoch nach wie vor häufig auf den Werker gesetzt, welcher<br />
von Hand mit einer Verzahnungslehre die Bauteile<br />
prüft. Die einerseits sehr monotonen Arbeitsabläufe bei<br />
oftmals hohen Stückzahlen (8000 Stück pro Tag) beziehungsweise<br />
die kurzen Taktzeiten von 10 s oder weniger<br />
führen zu großen Belastungen des Werkers.<br />
Weiterhin birgt die manuelle Prüfung von Werkstücken<br />
mittels Verzahnungslehren auch Risiken, welche<br />
eventuell zu falschen Prüfergebnissen führen können.<br />
Anwenderfehler zum Beispiel können das Werkstück bei<br />
der Lehrenprüfung beschädigen, Zeitdruck kann dazu<br />
führen dass ein Werkstück vorschnell aussortiert oder<br />
fälschlicherweise auch als IO deklariert wird. Dies führt<br />
zwangsläufig zu einer (höheren) Ausschussquote beziehungsweise<br />
Mehrkosten durch geringere Chargenausbeute,<br />
oder im anderen Fall zu Problemen bei der anschließenden<br />
Montage von Welle und Nabe.<br />
Gerade in diesem Fall können erhebliche Kosten auftreten,<br />
da Montagebänder still stehen, was in eng getakteten<br />
Arbeitsabläufen absolut unerwünscht ist und<br />
hohe Ausfallzeiten verursacht.<br />
Beladung des Gaugers erfolgt<br />
durch ein Handlingssystem<br />
All diesen Problemen kann man mit dem Gauger von<br />
Frenco (Halle 6, Stand 6307) entgegentreten. Die manuelle<br />
Prüfung wird damit ersetzt und die klassische Verzahnungslehre<br />
dadurch zukunftsfähig, um auch weiterhin<br />
die Gewährleistung der Verbaubarkeit und Gutlehrbedingung<br />
erfüllen zu können. Der vollautomatische<br />
Gauger wird durch ein Handlingssystem beladen und<br />
spannt die Werkstücke mittels eines pneumatischen<br />
Spannsystems auf Prismenauflagen. Anschließend wird<br />
die Gutlehrprüfung der Verzahnung selbstständig ausgeführt.<br />
Das Einfädeln der Lehrringe beziehungsweise<br />
der Lehrdorne auf die Welle beziehungsweise in die Nabe<br />
erfolgt über programmierbare Logiken sowie eine<br />
Kraft-Weg-Überwachung.<br />
52 Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019
Bei Verzahnungen mit kleinen Moduln und niedrigen<br />
Taktzeiten ist es empfehlenswert, eine optische Vorausrichtung<br />
der Werkstücke beziehungsweise der Lehre<br />
vorzunehmen, um ein sicheres Finden der Werkstückposition<br />
sowie eine gleichmäßige und reproduzierbare<br />
Prüfung zu gewährleisten. Die gemäß diesen Kriterien<br />
deklarierten Werkstücke weisen eine sehr geringe Restfehlerquote<br />
auf. Somit wird ein unnötiges Verschrotten<br />
von „noch guten“ Werkstücken vermieden.<br />
entsprechend ausgerüstet, um Abzugskräfte von bis zu<br />
1000 N zu gewährleisten.<br />
Statistikdaten werden von der Gauger-Software erfasst<br />
und können ausgelesen werden, um Fehlerquoten,<br />
Taktzeiten oder ähnliches zu analysieren.<br />
■<br />
Passungsspiel<br />
Schwimmend gelagerter Pendelhalter<br />
sorgt für eine sehr exakte Fügbarkeit<br />
Der Gauger ist mit einem eigens entwickelten Pendelhalter<br />
ausgestattet, der die von Frenco hergestellten<br />
Verzahnungslehren – sowohl Ringe als auch Dorne –<br />
aufnimmt. Dieser Pendelhalter ist schwimmend gelagert<br />
und kann Fluchtungsfehler sowie Winkelfehler der<br />
Werkstücke ausgleichen, was wiederum zu einer guten<br />
Fügbarkeit führt.<br />
Hier war das Ziel, die Freiheitsgrade der menschlichen<br />
Hand so weit möglich und technisch nötig abzubilden,<br />
um die automatische Lehrenprüfung einerseits<br />
überhaupt erst zu ermöglichen und diese auf der anderen<br />
Seite möglichst zuverlässig und robust zu gestalten.<br />
Weiterhin verfügt der Gauger über einstellbare<br />
Kennwerte für die Ablehrkraft, um die Reproduzierbarkeit,<br />
die bei der rein manuellen Prüfung nicht immer gegeben<br />
ist, zu gewährleisten. Hier hat sich Frenco an der<br />
DIN 5480 orientiert, welche eine maximale Prüfkraft<br />
von 150 N empfiehlt. Es kann jedoch unter ungünstigen<br />
Umständen vorkommen, dass es bei einem mit 150 N<br />
geprüftem Werkstück durch leichte Konizität oder Flankenlinienfehlern<br />
in der Passverzahnung zu einem Verklemmen<br />
der Lehre kommt. Deshalb wurde der Gauger<br />
Diese Aufgaben der Verzahnungslehre können mit dem Frenco-Gauger automatisiert werden:<br />
:: Innenverzahnung: Die rote Toleranzgrenze maximum actual wird bei Innenverzahnungen auf<br />
das Maß zwischen Messkreisen umgerechnet und dadurch messbar. Die Grenze minimum<br />
actual dient nur als Richtwert zur Fertigungshilfe. Die kleinste zulässige innere Hüllverzahnung<br />
minimum effective wird mit einem Gutlehrdorn auf Gängigkeit attributiv geprüft.<br />
:: Außenverzahnung: Die rote Toleranzgrenze minimum actual wird bei Außenverzahnungen<br />
auf das Maß über Messkreise umgerechnet und dadurch messbar. Die Grenze maximum<br />
actual dient ebenfalls nur als Richtwert für die Fertigung. Die größte zulässige äußere Hüllverzahnung<br />
maximum effective prüft ein Gutlehrring.<br />
Gutlehrdorn<br />
Gutlehrring<br />
max. actual<br />
min. actual AUX<br />
min. ve<br />
max. ve<br />
max. actual AUX<br />
min. actual<br />
Zahnlücke<br />
Zahndicke<br />
Istmaße<br />
Neuzustand<br />
<br />
Formabweichungen<br />
Passungsspiel<br />
Neuzustand<br />
Formabweichungen<br />
<br />
Zustand<br />
nach Einlaufzeit<br />
Passungsspiel<br />
nach Einlaufzeit<br />
Traganteil<br />
<br />
100%<br />
QUALITY<br />
DRIVES<br />
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VERNETZTE LÖSUNGEN FÜR IHRE<br />
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CONTROL 2019<br />
7. – 10. MAI<br />
STUTTGART | HALLE 5<br />
HexagonMI.com
:: Technik<br />
Retrofit-Lösung modernisiert digitale Radiographie- und Computertomographie-Systeme<br />
Aus Alt mach Neu<br />
Röntgensysteme bieten enorme Möglichkeiten bei der zerstörungsfreien Prüfung, sind aber im<br />
Vergleich zu anderen Methoden sehr kostspielig. Umso ärgerlicher ist es, wenn ein in die Jahre<br />
gekommenes System nicht mehr aktiv eingesetzt werden kann. Dabei sind oft nur wenige<br />
Handgriffe notwendig, um das bestehende System „wiederzubeleben“.<br />
Mit dem Retrofit-Service des Fraunhofer-Entwicklungszentrums<br />
Röntgentechnik EZRT (Halle 6, Stand 6301)<br />
lassen sich veraltete Röntgensysteme in leistungsfähige<br />
CT- oder DR-Systeme für industrielle Anwendungen verwandeln.<br />
Basis der Software ist das Messdatenerfassungs-<br />
und Rekonstruktions-Softwarepaket Volex, das<br />
seit vielen Jahren kontinuierlich weiterentwickelt wird<br />
und eine Vielzahl an typischen Manipulator- und Röntgenkomponenten<br />
ansteuern kann.<br />
Das Softwarepaket Volex ist für eine Vielzahl an Applikationen<br />
und Einsatzmöglichkeiten gerüstet – von<br />
manueller bis halb- oder vollautomatischer Prüfung –<br />
und kann flexibel auf den Verwendungszweck und Anwendungsfall<br />
angepasst werden. Der Retrofit-Service<br />
bietet Abtast- und Rekonstruktionsverfahren von klassischer<br />
axialer CT bis hin zu Helix-Anwendungen für<br />
exakte Messtechnik und Aufnahmeverfahren für große<br />
Bauteile. Der Einsatz von Industrie-Robotern für die Automatisierung<br />
ist ebenfalls möglich.<br />
Der Fokus von Volex liegt auf der Reduzierung der<br />
Komplexität in der Bedienung, um einen CT-Datensatz<br />
Das Röntgensystem<br />
der Ariane Group aus<br />
den späten 80er Jahren<br />
wurde mit einem<br />
Retrofit modernisiert:<br />
Nun verfügt das Unternehmen<br />
über einen<br />
leistungsfähigen<br />
und aktuellen CT, der<br />
in der Lage ist, riesige<br />
Bauteile zu tomographieren<br />
Bild: Ariane Group<br />
zu erzeugen. Das bestmögliche Ergebnis aus einer Röntgenaufnahme<br />
herauszuholen, ist hochkomplex. Es gibt<br />
vieles zu beachten und oft noch mehr einzustellen. Dies<br />
nimmt das One-Click-CT-Verfahren dem Anwender nahezu<br />
komplett ab: Eine reduzierte Bedienoberfläche<br />
bietet dem Nutzer Einflussmöglichkeiten in Form von<br />
voreingestellten Programmen, ohne ihn mit für die Aufgabe<br />
irrelevanten Optionen zu überfordern. Das System<br />
erstellt so Aufnahmen mit optimal auf das Prüfobjekt<br />
angepassten Parametern und rekonstruiert aus hunderten<br />
Einzelbildern ein 3D-Modell.<br />
Umgesetzt wurde dieser Retrofit-Service zum Beispiel<br />
bei einem Computertomographen für große Bauteile<br />
beim französischen Luft- und Raumfahrtunternehmen<br />
Ariane Group. Ziel des Projekts war es, das bestehende<br />
digitale Radiographie System zu reaktivieren und<br />
insbesondere für neue Aufgaben zu rüsten: So sollten<br />
Computertomographie-Untersuchungen an großen<br />
Bauteilen durchführbar sein. Das bereits vorhandene<br />
System zeichnete sich durch seinen großen Messraum<br />
und Aufbau aus. Die Grundidee und der Aufbau des Systems<br />
war immer noch sehr gut. Deshalb war die Ariane<br />
Group auf der Suche nach einem Partner, der das System<br />
„wiederbeleben“ könnte. Zudem wünschte man<br />
sich mehrere Verbesserungen: eine höhere Auflösung<br />
bei gleichzeitiger Erhöhung der Flexibilität des Gesamtsystems<br />
– und hier vor allem die Möglichkeiten der<br />
Messfelderweiterung.<br />
Das Fraunhofer EZRT hat das System mit modernen<br />
Röntgenkomponenten aufgerüstet und um neue, nicht<br />
standardisierte Messmethoden erweitert; in dem Fall<br />
mit einer Messfelderweiterung durch Objekttranslation<br />
sowie einer Messfelderweiterung mittels Translationsrotation.<br />
Nun verfügt die Ariane Group über ein spezialisiertes<br />
CT-System für schwere und große Bauteile, das<br />
beliebige Objekte mit einem Durchmesser von bis zu<br />
3,2 m (achtfache Messfelderweiterung) und einer Höhe<br />
von bis zu 5 m (2 x 2,5 m ) messen kann.<br />
Nie wieder „Out of service”<br />
Röntgensysteme sind seit vielen Jahren keine „geschlossenen“<br />
Lösungen mehr. Viele Hersteller setzen auf am<br />
Markt erhältliche Standardkomponenten. Sonderlösungen<br />
aus vergangener Zeit können ohne Qualitätseinbuße<br />
ersetzt, wenn nicht sogar gegen leistungsfähigere<br />
Lösungen ausgetauscht werden. Auch ein „Out of Service“<br />
aufgrund eines defekten System-Steuerrechners<br />
54 Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019
Anzeige<br />
AutoMet – NEUES SCHLEIF- & POLIERGERÄT VON BUEHLER<br />
FÜR LABORE MIT<br />
HOHEM PROBEN-<br />
DURCHSATZ<br />
Röntgencomputertomographie eines CFK-Musterteils. Wie im direkten Vergleich zu<br />
erkennen ist, ist das Nachher-Bild (rechts) erheblich schärfer, kaum verrauscht und<br />
weist deutlich mehr Details auf Bilder: Fraunhofer IIS<br />
oder eines abgekündigten Betriebssystems, lässt sich<br />
mit einem Retrofit verhindern.<br />
Der Röntgendetektor und eine oder mehrere Röntgenröhren<br />
sind die unverzichtbaren Hauptkomponenten<br />
eines jeden Röntgensystems. Außerdem gehören<br />
gegebenenfalls ein Manipulationssystem, das aus einer<br />
Verschachtelung von verschiedenen Achsen besteht, sowie<br />
der notwendige Strahlenschutz dazu. Der Strahlenschutz<br />
entspricht auch bei älteren Systemen in vielen<br />
Fällen auch heute noch den aktuell gesetzlichen Anforderungen.<br />
Wenn das nicht mehr der Fall ist, kann dieser<br />
überarbeitet werden, um die Sicherheitstechnik des Systems<br />
auf den aktuellen Stand der Technik zu bringen.<br />
Viele ältere Systeme oder der Großteil ihrer einzelnen<br />
Komponenten, sind oft gut erhalten und können entsprechend<br />
weitergenutzt werden.<br />
So wurde bei Airbus Group Innovations in Ottobrunn<br />
eine alte CT-Anlage für Forschungszwecke umgerüstet,<br />
um die gestiegenen Anforderungen zu erfüllen, die<br />
durch innovative Werkstoff- und Bauteilentwicklungen<br />
entstehen. So wurden unter anderem die Manipulatorsteuerung,<br />
der Detektor sowie die Messdatenerfassung<br />
erweitert. Hierdurch konnte die Auflösung sowie die<br />
Datenqualität gesteigert werden.<br />
Retrofit-Lösungen bedeuten in der Regel eine Leistungssteigerung<br />
bereits vorhandener Systeme. Sie sind<br />
zudem ist in vielen Fällen deutlich kostengünstiger als<br />
eine Neuanschaffung. Nach gründlicher Planung sind<br />
sie innerhalb weniger Tage umsetzbar.<br />
■<br />
Markus Eberhorn<br />
Gruppenleiter<br />
Vorentwicklung<br />
Fraunhofer EZRT<br />
www.iis.fraunhofer.de<br />
Die Autoren<br />
Dr. Rainer Stoessel<br />
Senior Scientist-Expert<br />
Corporate Technology<br />
Office, Central R&T Materials,<br />
XRX<br />
Airbus<br />
www.airbus.com<br />
Jacques Bouteyre<br />
Head of Industrial NDT<br />
Valorization, R&D and<br />
Control Projects<br />
Ariane Group<br />
www.ariane.group<br />
Die neue AutoMet-Serie sind halbautomatische<br />
Schleif- und Poliergeräte von Buehler, ein führender<br />
Hersteller von Geräten, Verbrauchsmaterial und<br />
Zubehör für die Materialographie und<br />
Materialanalyse.<br />
Halbautomatische, programmierbare Schleif- & Poliergeräte ideal für hohe<br />
Durchsätze<br />
Dabei hilft die intuitive<br />
Benutzeroberfläche mit Touchscreen,<br />
deren Handhabung<br />
einfach und schnell zu erlernen<br />
ist. Programmierfunktionen<br />
einschließlich Methodenspeicherung<br />
und Z-Achsengesteuerter<br />
Materialabtrag<br />
tragen zu einheitlichen<br />
Ergebnissen unabhängig vom<br />
Bediener bei. Die 250er Typen<br />
sind für Arbeitsscheiben mit<br />
8“ oder 10“ Durchmesser und<br />
Probendurchmesser bis 40 mm<br />
ausgelegt, AutoMet 300 Pro für<br />
10“– oder 12“-Scheiben und<br />
Probendurchmesser bis 50 mm.<br />
Dazu sagt Global Product<br />
Manager Matthew Callahan:<br />
„Die Industrie fordert heute<br />
kurze Durchlaufzeiten in den<br />
Prüflaboren. Die verlässlichen<br />
AutoMet Pro Schleif- und<br />
Poliergeräte leisten dazu einen<br />
maßgeblichen Beitrag. Sie<br />
helfen, die Probenvorbereitung<br />
zu beschleunigen und die<br />
Qualität der Proben zu<br />
verbessern, wobei der Zeit- und<br />
Kostenaufwand für die Schulung<br />
des Personals gering bleibt. In<br />
der Praxis eliminieren diese<br />
Geräte das wiederholte<br />
Einstellen der Maschine und<br />
zugleich minimieren sie das<br />
Auftreten von Bedienfehlern.“<br />
Weitere Informationen über das<br />
Produktangebot von Buehler<br />
sind unter www.buehler-met.de<br />
abrufbar.<br />
Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019 55
:: Technik<br />
Das neue modulare Winkelmessgerät<br />
ERP 1000 kombiniert die<br />
genaue und robuste Messwerterfassung<br />
mit flexiblen Integrationsmöglichkeiten<br />
Bilder: Heidenhain<br />
Neue Systemlösungen für die Positionserfassung<br />
Belastbar und<br />
für komplexe Anwendungen<br />
Hersteller von hochgenauen Maschinen führt die Entwicklung neuer Produkte immer wieder in<br />
die Grenzbereiche des technisch Machbaren. Heidenhain unterstützt sie dabei mit neuen<br />
Lösungen für belastbare Systeme, die genau auf die Anforderungen unterschiedlichster<br />
Anwendungen und Branchen abgestimmt sind.<br />
Je anspruchsvoller die Anwendung, desto<br />
einfacher die Lösung? Tatsächlich kann dieser<br />
scheinbare Widerspruch funktionieren,<br />
wenn die richtigen Partner zusammenarbeiten<br />
und jeder die Stärken und Kompetenzen<br />
aus seinem Fachgebiet einbringt.<br />
Das zeigt Heidenhain (Halle 4, Stand 4503)<br />
mit seinen neuen Systemlösungen für die<br />
Positionserfassung. Sie reichen von modular<br />
aufgebauten und dadurch flexibel einsetzbaren<br />
Geräten wie dem ERP 1000 bis hin zur<br />
hochintegrierten Baugruppe der Winkelmessmodule.<br />
Bei der Entwicklung der modularen Winkelmessgeräte<br />
ERP 1000 stand für Heidenhain<br />
neben der Genauigkeit und Robustheit<br />
der Messwerterfassung vor allem die flexible<br />
Integration in das Gesamtsystem der<br />
Kunden im Vordergrund. Erreicht wurde dieses<br />
Ziel durch eine große Variantenvielfalt<br />
bei den angebotenen Teilkreisen. Sie stehen<br />
als Vollkreis- und Segmentausführungen in<br />
den Durchmessern 57, 75, 109 und 151 mm<br />
Der Autor<br />
Matthias Paule<br />
Marketing Messgeräte<br />
Heidenhain<br />
www.heidenhain.de<br />
zur Verfügung und passen sich nahezu jeder<br />
kundenspezifischen Anforderung an. Dazu<br />
tragen auch die kompakten Baumaße und<br />
das sehr geringe Gewicht bei. Der Abtastkopf<br />
misst gerade einmal 26 mm in der Länge,<br />
12,7 mm in der Höhe sowie 6,8 mm in<br />
der Tiefe und wiegt nur 5 g. Die Teilkreise<br />
sind je nach Ausführung maximal 10,2 mm<br />
hoch, der leichteste Vollkreis wiegt 57 g.<br />
Bei der Montage der ERP 1000 macht<br />
Heidenhain es den Anwendern ebenfalls<br />
sehr leicht. Als nicht-gepaartes System bieten<br />
alle Ausführungen großzügige Anbautoleranzen,<br />
der Signalabgleich erfolgt ganz<br />
einfach automatisch. Für den elektrischen<br />
Anschluss steht eine große Auswahl an Kabel-<br />
und Steckerausführungen zur Wahl. Eine<br />
flexible Anpassung und Einbindung in<br />
das kundenspezifische System ist so problemlos<br />
möglich.<br />
Die Winkelmessgeräte eignen sich vor allem<br />
für Anwendungen, in denen es auf eine<br />
besonders konstante Geschwindigkeitsreglung<br />
oder hohe Positionsstabilität im Stillstand<br />
ankommt. Dafür sorgt die optische<br />
Abtastung in Kombination mit dem Signal-<br />
Processing-ASIC HSP 1.0. Er wird im ERP<br />
1000 erstmals in einem Winkelmessgerät<br />
eingesetzt. So erreichen die Winkelmessgeräte<br />
Genauigkeitsklassen bis ±0,9 Winkelsekunden<br />
bei einer ausgezeichneten Signalgüte.<br />
Ihre Interpolationsabweichung erreicht<br />
bis zu ±0,02 Winkelsekunden, das Positionsrauschen<br />
RMS bis zu 0,002 Winkelsekunden.<br />
Und das alles auch in hochdynamischen<br />
Anwendungen mit sehr hohen Drehzahlen<br />
bis 2600 min -1 .<br />
Die Winkelmessmodule der MRP-Baureihe<br />
kommen als fertige Baugruppe mit spezifizierten<br />
und definierten Eigenschaften<br />
zum Maschinenhersteller. Sie kombinieren<br />
hochauflösende Messtechnik mit einer belastbaren<br />
Präzisionslagerung. Besonderer<br />
Vorteil dieser hochintegrierten Systemlösung<br />
für den Maschinenhersteller: Sie ersetzt<br />
eine aufwendig separat entwickelte<br />
und konstruierte Wälz- oder Luftlagerung<br />
und bleibt von außermittiger Kippbelastung<br />
unbeeindruckt. Insbesondere die Hersteller<br />
von Metrologiesystemen werden so beim<br />
Aufbau hochgenauer Rundachsen deutlich<br />
entlastet.<br />
Hochintegrierte Baugruppe mit geprüften<br />
und spezifizierten Eigenschaften<br />
Die Winkelmessmodule zeichnen sich durch<br />
hohe Mess- und Lagergenauigkeit, sehr hohe<br />
Auflösung und Wiederholgenauigkeit<br />
aus. Das geringe Anlaufmoment ermöglicht<br />
gleichmäßige Bewegungen. Statt zahlreicher<br />
Einzelkomponenten steht eine hochintegrierte<br />
Baugruppe mit geprüften und spezifizierten<br />
Eigenschaften zur Verfügung.<br />
Montage, Justage und Abgleich aller Einzelkomponenten<br />
hat Heidenhain bereits vorgenommen.<br />
Damit sind die Eigenschaften<br />
der Winkelmessmodule entsprechend der<br />
vom Kunden gewünschten Spezifikation definiert<br />
und getestet. Durch einfache mecha-<br />
56 Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019
nische Schnittstellen entfallen alle kritischen<br />
Montageprozesse. Die aufwendige<br />
Abstimmung der Einzelkomponenten untereinander<br />
und mit der Maschinenumgebung<br />
erübrigt sich, ebenso der Prüfaufwand.<br />
Da Heidenhain sowohl die Lager als auch<br />
die Messgeräte herstellt, lassen sich beide<br />
Funktionsbaugruppen problemlos integrieren.<br />
Im Vergleich zu einer konventionellen<br />
Lösung sind weniger Komponenten nötig,<br />
dadurch ergeben sich weniger Fügestellen.<br />
Dies ermöglicht die extrem kompakte und<br />
steife Bauform mit besonders geringen Bauhöhen.<br />
Aktuell stehen Winkelmessmodule<br />
mit 10, 35 und 100 mm Hohlwelle zur Verfügung.<br />
Angepasst an hochgenaue Rundachsen<br />
Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019<br />
Die verbauten Wälzlager sind speziell an die<br />
Anforderungen hochgenauer Rundachsen<br />
angepasst. Wesentliche Merkmale sind sehr<br />
hohe Führungsgenauigkeiten, hohe Steifigkeiten,<br />
geringe Anlaufmomente und gleichmäßige<br />
Dauerdrehmomente. Zur Beurteilung<br />
der Lagergenauigkeit entwickelte Heidenhain<br />
ein besonderes Verfahren, das die<br />
tatsächliche Führungsgenauigkeit des Lagers<br />
bewertet, also die Abweichung der Istvon<br />
der idealen Soll-Drehachse. Spezifiziert<br />
sind daher die radiale und die axiale Führungsgenauigkeit<br />
sowie der Taumel des Lagers.<br />
Weiterhin werden die reproduzierbaren<br />
von den nicht reproduzierbaren Fehlern<br />
unterschieden.<br />
Unter diesen Aspekten können die Winkelmessmodule<br />
MRP eine Alternative zu<br />
luftgelagerten Achsen darstellen. Zwar ist<br />
zweifellos die absolute Führungsgenauigkeit<br />
eines Luftlagers in vielen Fällen besser<br />
als die eines Wälzlagers. Die Wiederholgenauigkeit<br />
der Winkelmessmodule ist jedoch<br />
mit der Führungsgenauigkeit eines Luftlagers<br />
vergleichbar. Zudem ist die Steifigkeit<br />
der Heidenhain-Wälzlager mindestens um<br />
den Faktor 10 höher als bei Luftlagern vergleichbarer<br />
Größe. Damit können sie bei<br />
Achsen, auf die Kräfte einwirken, tatsächlich<br />
die genauere Lösung darstellen. Darüber hinaus<br />
sind Wälzlager im Allgemeinen unempfindlicher<br />
gegenüber Stoßbelastungen<br />
und benötigen keine kontrollierte Luftversorgung<br />
– sie sind also robuster und einfacher<br />
in der Handhabung.<br />
Die Integration eines Torquemotors mit<br />
sehr kleinem Rastmoment ist die konsequente<br />
Weiterentwicklung des Konzepts der<br />
Winkelmessmodule MRP. Diese Kombination<br />
ermöglicht eine außerordentlich gleichmäßige<br />
Bewegungsführung für hochgenaue<br />
Positionier- und Messaufgaben. Weder<br />
störende Rastmomente noch Querkräfte beeinflussen<br />
die hohe Führungsgenauigkeit<br />
Ausschlaggebend für die<br />
Genauigkeit der<br />
Winkelmess module sind<br />
Messgrößen und Messorte<br />
am Präzisionslager<br />
der Lagerung. Die Zusammenführung von<br />
Winkelmessmodul und Motorkomponenten<br />
führt außerdem zu einem besonders<br />
kompakten System mit geringer Bauhöhe<br />
und hoher Steifigkeit. Gerade durch die hohe<br />
Steifigkeit aller Komponenten bleibt die<br />
Genauigkeit auch bei wechselnden Belastungsfällen<br />
erhalten.<br />
Gleichmäßige Bewegungen<br />
durch nutenlosen Torquemotor<br />
Den Antrieb übernimmt ein sogenannter<br />
nutenloser Torquemotor von Etel. Er verbindet<br />
die eigentlich gegensätzlichen Eigenschaften<br />
einer hohen Drehmomentdichte<br />
und eines geringen Rastmoments miteinander.<br />
Verantwortlich dafür ist sein spezieller<br />
symmetrischer Aufbau mit einer selbsthaltenden<br />
Spule. Dadurch kann auf die notwendigen<br />
Nuten klassischer Wicklungen<br />
verzichtet werden. Das führt dazu, dass es<br />
bei diesem Motor kein Rastmoment gibt<br />
und das Winkelmessmodul eine sehr gleichmäßige<br />
Bewegung erlaubt.<br />
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Universalprüfmaschinen im Kleinlastbereich<br />
Alleskönner werden zu Spezialisten<br />
Universalprüfmaschinen lassen sich mit dem passenden Zubehör im Handumdrehen in echte<br />
Spezialisten verwandeln. Das können einsäulige Prüfmaschinen sein. Sie kommen infrage, wenn<br />
nur kleine Prüfkräfte benötigt werden. Aber auch für die Prüfung größerer Bauteile wie<br />
Solarmodule kommen sie zum Einsatz.<br />
Die Autoren<br />
Matthias Prinz<br />
Leiter Applikationslabor<br />
Die Inspekt Solo für Prüfkräfte bis 2,5 kN ist ein Beispiel<br />
für eine einsäulige Universalprüfmaschine. Sie ist eine<br />
Weiterentwicklung der Inspekt-Mini-Serie von Hegewald<br />
& Peschke (Halle 6, Stand 6304) für die normgerechte<br />
Werkstoff- und Bauteilprüfung im Kleinlastbereich.<br />
Im Rahmen der Weiterentwicklung wurden neue<br />
technologische Möglichkeiten genutzt, um das breite<br />
Anforderungsspektrum für diese Maschinenserie besser<br />
abzubilden. Anstelle der DC-Motoren wurde ein<br />
neues Antriebskonzept mit Schrittmotoren entwickelt –<br />
bürstenlos, verschleißarm und geräuschoptimiert. Anwendungsbezogen<br />
ist die Inspekt-Solo-Serie in drei verschiedenen<br />
Prüfraumhöhen erhältlich. So kann die S-Variante<br />
unter anderem ideal für zyklische Druckprüfungen<br />
an Zahnimplantaten eingesetzt werden, die L-Bauform<br />
hingegen für Peelversuche an Adhäsionsflächen<br />
oder auch für Zugversuche an Elastomeren.<br />
Die Maschinenserie ist ergonomisch gestaltet. Charakteristisch<br />
ist die große Bodenplatte, die den Anschluss<br />
peripherer Geräte wie<br />
Dehnungsmessgeräte erlaubt,<br />
als auch die Ankopplung<br />
einer Werkzeugablage<br />
und die Ausstattung mit<br />
Schutztüren. Damit werden<br />
die Anwendungen im rauen<br />
Produktionsumfeld im Rahmen<br />
der fertigungsbegleitenden<br />
Prüfung genauso wie im<br />
Labor für die Qualitätssicherung<br />
und die Erprobung im Bereich<br />
Forschung und Entwicklung<br />
direkt neben dem PC-Arbeitsplatz<br />
garantiert. Das Elektronikgehäuse<br />
und die integrierte<br />
Steuerung lassen den<br />
Anschluss externer Sensoren<br />
für individualisierte<br />
Steuer- und Regelprozesse zu. Ein Anwendungsbeispiel<br />
ist die Prüfung von Crimpverbindungen und Crimpzangen.<br />
Crimpen ist Fügeverfahren, bei dem zwei Komponenten<br />
– in diesem Fall Kontakt und Leiter – durch plastische<br />
Verformung fest miteinander verbunden werden.<br />
Die Verbindung des Leiters geschieht mittels Verpressens.<br />
Crimpverbindungen werden beispielsweise bei<br />
Verpressungen von Strom- und Kommunikationskabeln<br />
oder Schläuchen eingesetzt. Aufgrund ihrer hohen elektrischen<br />
und mechanischen Sicherheit kommt diese<br />
Verbindungsart vor allem bei elektrischen Verbindungen<br />
in der Hochfrequenzelektronik und in der Telekommunikation,<br />
aber auch in der Automobilindustrie zum<br />
Einsatz.<br />
Tests von Crimpverbindungen nach den<br />
Normen DIN EN 60352-2 und 60999-1<br />
Mit der Prüfmaschine Inspekt Solo können sowohl<br />
Crimpverbindungen als auch Crimpzangen<br />
selbst getestet werden. Für dieses Anwendungsfeld<br />
eignet sich die Inspekt Solo 2,5 kN in<br />
ihrer kleinsten, der S-Bauform, die für eine weitere<br />
Kostenoptimierung entwickelt wurde. Neben<br />
Crimpverbindungen können hiermit auch<br />
sehr gut elektrische Steckkontakte und Sensoren<br />
geprüft werden. Für eine Beurteilung der<br />
Crimpverbindung werden die Normen<br />
DIN EN 60352-2 und 60999-1 zu Rate gezogen.<br />
Neben einer Vielzahl von elektrischen und mechanischen<br />
Prüfungen sind die Leiterauszugsprüfungen<br />
das entscheidende Kriterium.<br />
Auf die Klemmstelle können während der<br />
Verdrahtung oder im Betrieb Zugkräfte einwirken.<br />
Zur Prüfung der Zugbelastbarkeit einer<br />
Klemmstelle muss die Klemmstelle über 60 s einer<br />
vorgegebenen, querschnittsabhängigen<br />
Zugkraft standhalten. Der Leiter muss ohne Beschädigungen<br />
in der Klemmstelle halten.<br />
Cornelia Graf-Chmiel<br />
PR/Onlinemarketing<br />
Hegewald & Peschke<br />
www.hegewald-peschke.<br />
de<br />
Die Universalprüfmaschine Inspekt<br />
Solo 2,5 kN in der kleinsten Bauform<br />
eignet sich für die Prüfung von kleinen<br />
Bauteilen wie etwa Crimpverbindungen<br />
Bilder: Hegewald & Peschke<br />
58 Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019
Für das Crimpen wird eine Crimpzange zu Hilfe genommen.<br />
Crimpzangen gibt es in verschiedenen Ausführungen,<br />
je nachdem welche Kräfte benötigt werden.<br />
Diesen Kräften müssen sie im Gebrauch standhalten.<br />
Zur Sicherung der Qualität dieser Crimpzangen müssen<br />
auch sie speziellen Tests unterzogen werden.<br />
Ein zweites Anwendungsbeispiel betrifft die Prüfung<br />
von Solarzellen: An deren elektrische und mechanische<br />
Eigenschaften werden hohe Anforderungen gestellt:<br />
Solarmodule müssen im Betrieb tägliche Temperaturund<br />
Witterungswechsel aushalten – und das bei einer<br />
hohen „Lebenserwartung“ von durchschnittlich circa 40<br />
Jahren. Eine Prüfung der Solarmodule ist daher zwingend<br />
notwendig: Aber gerade für die mechanischen Anforderungen<br />
an die Bauteile fehlen (noch) Prüfnormen<br />
und -richtlinien. Hinzu kommen individuelle Kundenanforderungen,<br />
so dass es je nach Bauart des Solarmoduls<br />
und Anwendung einer passenden Prüflösung bedarf.<br />
Besonders vor dem beschriebenen Hintergrund ist<br />
der Einsatz der Inspekt Solo für die Solarmodulprüfung<br />
interessant. Denn selbst breite Bauteile können mit einer<br />
kleinen Universalprüfmaschine wie der Inspekt Solo<br />
2,5 kN getestet werden – so etwa, wenn die Prüfstelle<br />
nah am Rand des Prüflings liegt, wie es beispielsweise<br />
bei Dünnschichtsolarmodulen aus laminiertem Glas<br />
der Fall ist. Dazu sind lediglich<br />
eine spezielle Probevorrichtung<br />
und eine<br />
mobile Probenauflage<br />
erforderlich.<br />
Mit der<br />
Prüfmaschine<br />
samt Probenvorrichtung<br />
können beispielsweise Prüfungen in Anlehnung<br />
an die DIN EN ISO 527–3 Bestimmung der Zugeigenschaften<br />
(Teil 3: Prüfbedingungen für Folien und Tafeln)<br />
durchgeführt werden. Auf der Rückseite der Module<br />
befinden sich Backrails zur mechanischen Fixierung<br />
sowie Junctionboxen mit Kabel und Stecker zur Stromabgabe.<br />
Die Prüfung der mechanischen Eigenschaften<br />
umfasst zwei Einzelprüfungen: den Abzug der Junctionbox<br />
und die Kleberprüfung am Backrail. Beim ersten<br />
Versuch wird die Klebeverbindung zwischen Junctionbox<br />
und Solarpanel auf ihre Haltbarkeit hin getestet. Simuliert<br />
werden dabei Montagebelastungen. Im zweiten<br />
Versuch werden die Klebeverbindung an den Backrails<br />
geprüft. Dabei werden Umwelteinflüsse wie Wind und<br />
Schneelasten nachempfunden, denen die Solarmodule<br />
ausgesetzt sind.<br />
■<br />
Auch für die Prüfung von<br />
Solarmodulen eignet<br />
sich die Inspekt Solo 2,5<br />
kN<br />
Mit der Statistiksoftware Minitab Ihre Messdaten erfolgreich<br />
analysieren und so Ihre Produktqualität steigern.<br />
Mit dem Companion by Minitab Ihre Qualitätsverbesserungsprozesse<br />
erfolgreich durchführen und so Ihre Prozessqualität steigern.<br />
Der Salford Predictive Modeler ist die patentierte Software für<br />
Machine Learning, Predictive Analytics & Big-Data-Analysen<br />
Six Sigma<br />
DFSS<br />
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Lean Six Sigma<br />
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Besuchen Sie uns<br />
auf der Control:<br />
Halle 8, Stand 8410<br />
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:: Technik<br />
Laserscanner für die Optimierung von DMLS-Maschinen für die additive Fertigung<br />
Keine Kompromisse<br />
Innovative Lasertechnologie kann dazu beitragen, Fertigungsprozesse beim Laserschmelzen zu<br />
verbessern. Die Vergrößerung des Lasersichtfelds und optimale Laseraussteuerung kann<br />
Maschinenbauer dabei unterstützen, optimale additive Fertigungsergebnisse zu erzielen.<br />
Der Autor<br />
William S. Land II<br />
Business Development<br />
Manager<br />
Aerotech<br />
www.aerotechgmbh.de<br />
Die Herausforderungen beim Laserschmelzen (DMLS)<br />
bestehen darin, dass Teile hergestellt werden sollen, die<br />
mit wenig Nachbearbeitung auskommen, qualitativ also<br />
sehr hochwertig sind. Dafür bedarf es eines umfassenden<br />
internen Prozesswissens. Oft muss dabei der<br />
Prozess auf die spezifischen Bedürfnisse des Anwenders<br />
abgestimmt werden. Große Endbenutzer benötigen eine<br />
vielseitige und flexible Prozesskontrolle, um diese interne<br />
Fertigungskompetenz erfolgreich auf- und auszubauen.<br />
Vor diesem Hintergrund werden maschinenseitig oft<br />
Kompromisse eingegangen: Die Maschinen verfügen<br />
über eine mittelmäßige Auflösung und einen zu geringen<br />
Durchsatz. Die Technologie und das Know-how von<br />
Aerotech (Halle 5, Stand 5218) unterstützen die Anwender<br />
dabei, solche Kompromisse zu beseitigen. Sie erhalten<br />
damit die Möglichkeit, das Sichtfeld des Laserscanners<br />
zu vergrößern, Variationen in der Energie- /Leistungsdichte<br />
zu begrenzen, Laserimpulse als Funktion<br />
der Position zu steuern, die Ausbeute zu maximieren<br />
und thermische Instabilität zu beseitigen.<br />
Die Tools helfen dabei, einige der voneinander abhängigen<br />
Prozessparameter exakt auszusteuern. Durch<br />
die Beseitigung dieser Faktoren sind auch keine Kompromisse<br />
an der Maschine mehr nötig, um hochpräzise<br />
Teile auf vielseitige Weise herzustellen. Wenn sich die<br />
kritischen Prozessparameter exakter steuern lassen, ohne<br />
hierbei andere Leistungsbereiche zu beeinträchtigen,<br />
wirkt sich dies auf die Qualität der additiv gefertigten<br />
Bauteile aus.<br />
Je nachdem, welche F-Theta-Linse der Maschinenbauer<br />
wählt, sind die Größe des Sichtfelds, also der verfügbare<br />
Bearbeitungsraum, und die Laserspot-Durchmesser<br />
(Werkzeugdurchmesser) vordefiniert. Sichtfeld<br />
und Spot-Größe sind voneinander abhängig: Wer ein<br />
größeres Sichtfeld für größere additive Bauteile benötigt,<br />
muss notgedrungen auch mit einem größerem<br />
Werkzeug (Spot-Größe) vorlieb nehmen.<br />
Um die wechselseitige Abhängigkeit zwischen Sichtfeld-<br />
und Spotgröße zu beseitigen, kann eine sogenannte<br />
unendliche Sichtfeldfunktion (Infinite Field of View,<br />
IFOV) verwendet werden. Dabei werden Servo- und<br />
Scannerbewegungen in einer Controller-Umgebung<br />
nahtlos miteinander synchronisiert. Der Maschinendesigner<br />
kann jetzt die Linse exakt nach der gewünschten<br />
Punktgröße auswählen, um sowohl den Werkzeugdurchmesser<br />
als auch die erforderliche Energiedichte zu<br />
erreichen. Durch die Verwendung der IFOV-Funktion<br />
Ein additiv gefertigtes Raketentriebwerk für die Lawrence Livermore<br />
National Laboratories für ein NX-01 Nanosat Startfahrzeug<br />
Bild: Lawrence Livermore National Laboratories<br />
lässt sich der Fertigungsbereich variabel erweitern und<br />
so die Bewegung zwischen Positioniertischen und Scannern<br />
mühelos koordinieren. Mit dem IFOV programmiert<br />
der Benutzer einfach den gewünschten Bewegungspfad<br />
im 2D-Raum, und das Profil wird automatisch<br />
zwischen Scanner- und Positioniertischen aufgeteilt.<br />
Die Scanner beseitigen zudem die von den Positioniertischen<br />
verursachten dynamischen Folgefehler und<br />
erzeugen eine Scanner-basierende dynamische Leistung<br />
über das gesamte unbegrenzte Sichtfeld.<br />
Eine weitere Herausforderung stellt die Komplexität<br />
des Sinterprozesses dar – seine Kontrolle beeinflusst direkt<br />
die Qualität des hergestellten Teils, sowohl geome-<br />
60 Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019
trisch als auch metallmorphologisch. Die Verwendung<br />
zeitlich getriggerter Laser-Pulse führt zu variablen Energie-<br />
und Leistungseinbringung in die Pulveroberfläche,<br />
wenn sich die Geschwindigkeit des Laserspots ändert.<br />
Deshalb versuchen die Maschinenbauer mit verschiedenartigen<br />
Sensoren, den Sinterprozess im geschlossenen<br />
Regelkreis zu steuern. Dazu werden jedoch Lasersteuerungsfunktionen<br />
benötigt, die die Regelschleife<br />
zwischen Sensorfeedback und Sinterergebnis schließen.<br />
Besuchen<br />
Sie uns auf der<br />
Control: Halle 5,<br />
Stand 5102<br />
NEU<br />
DIE ULTIMATIVE<br />
REFERENZ FÜR<br />
PORTABLE<br />
3D-MESSTECHNIK<br />
GESCHWINDIGKEIT<br />
GENAUIGKEIT<br />
BENUTZERFREUNDLICHKEIT<br />
VIELSEITIGKEIT<br />
Das Leistungskorrektur-Mapping für gleichmäßige Qualität reduziert der Punktgrößenverzerrung<br />
durch die F-Theta-Linse weitestgehend Bild: Aerotech<br />
Ein sogenannter Position Synchronized Output (PSO)<br />
erlaubt es dem Bewegungsprogrammierer, die gewünschte<br />
Energiedichte am Werkstück so zu wählen,<br />
dass die Laserimpulse als Positionsfunktion verstanden<br />
werden. Oder anders gesagt, der Laser wird nicht mehr<br />
zeitlich, sondern ortsabhängig getriggert. Jetzt kann das<br />
Positioniersystem in scharfen Kurven langsamer werden,<br />
um die dynamische Genauigkeit aufrechtzuerhalten,<br />
ohne dass Laserpulse in gebündelter Form eine<br />
schlechtere Sinterqualität in diesen Randbereichen zur<br />
Folge hat.<br />
creaform3d.com<br />
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Galvo-Scanner gegen thermische Instabilität<br />
Beim additiven Sintern liegt die Schichtdicke normalerweise<br />
in der Größenordnung von 20 bis 100 μm. Der<br />
Aufbau selbst mittelgroßer Teile kann sich demnach<br />
recht lange hinziehen. Folglich ist jeder Aufbau eine erhebliche<br />
Zeit- und Ressourceninvestition. Außerdem<br />
wird das Pulverbett normalerweise erhitzt, wodurch die<br />
umgebende Struktur langsam erwärmt wird. Bedingt<br />
durch die lange Prozesszeit kann die thermische Drift in<br />
allen Komponenten einschließlich des Galvo-Scanners<br />
zum Problem werden.<br />
Deshalb ist für die additive Fertigung präziser Teile<br />
ein thermisch stabiler Scanner erforderlich. Jede Abweichung<br />
des Galvo-Scanners über die Prozesszeit wirkt<br />
sich direkt auf die geometrische Genauigkeit des hergestellten<br />
Teils aus. Derzeit ist ein AGV mit
:: Produkte<br />
Wenn das Messgerät<br />
zum Werkstück kommt<br />
Für den Einsatz in der Fertigung sind die neuen tragbaren<br />
Oberflächen messgeräte Handysurf+ von Accretech<br />
gedacht.<br />
Produktions- oder Werkstattleiter kennen<br />
das Dilemma: Die Oberflächen-Parameter<br />
eines Werkstücks müssen kurzfristig und<br />
schnell gemessen werden – und der Messraum<br />
ist zu weit weg und/oder belegt. Für<br />
diesen Zweck hat Accretech (Halle 7, Stand<br />
7102) seine tragbaren Oberflächenmessgeräte<br />
der Produktreihe Handysurf weiterentwickelt.<br />
Mit den Handysurf+ Geräten<br />
kommt das Messgerät zum Werkstück – und<br />
liefert dennoch präzise Messergebnisse: Es<br />
verfügt über eine Auflösung von 0,0007 μm<br />
über die gesamte Messskala der Z-Achse,<br />
die von -210 μm bis +160 μm reicht.<br />
Die Menüführung des Displays ist weitgehend<br />
selbsterklärend, damit jeder Mitarbeiter<br />
in der Produktion auch ohne Messtechnikkenntnisse<br />
gängige Oberflächenparameter<br />
überprüfen kann. Bedienen lassen sich<br />
die Geräte über eine Tastatur, die im rauen<br />
Produktionsumfeld auch öligen Fingern widerstehen<br />
soll. Die grafische Darstellung der<br />
Software hat Accretech ebenfalls verbessert.<br />
So kann der Werker mit der I.O./N.I.O.-An -<br />
zeige auf einen Blick erkennen, ob die<br />
Mit den Handysurf+ Geräten kommt das Messgerät zum<br />
Werkstück und liefert dennoch präzise Messergebnisse.<br />
gemessenen Oberflächenparameter innerhalb<br />
oder außerhalb der definierten Toleranz<br />
liegen.<br />
Das Standardgerät Handysurf+ 35 lässt sich<br />
überall einsetzen – vertikal, horizontal oder<br />
über Kopf – nur die Vorschubeinheit muss<br />
abgesetzt werden. Mit dem Handysurf+ 45<br />
hingegen sind selbst seitliche Messbewegungen<br />
(für die Querabtastung) möglich.<br />
Außerdem steht mit dem Handysurf+ 40 ein<br />
Messgerät zur Verfügung, das durch seine<br />
Rückzugsfunktion den Tastarm anhebt und<br />
somit Tastarm und Werkstück vor Beschädigungen<br />
schützt. Insgesamt 28 Oberflächenparameter<br />
lassen sich messen; dabei werden<br />
laut Hersteller alle gängigen Standards<br />
abgedeckt.<br />
■<br />
Schleif- und Poliergeräte<br />
Für große Probenmengen<br />
Für Anwender, die in anspruchsvollen<br />
Umgebungen große Probenmengen<br />
durchsetzen müssen,<br />
stellt Buehler (Halle 5,<br />
Stand 5112) die halbautomatischen<br />
Schleif- und Poliergeräte<br />
der Serie Auto Met her.<br />
Eine bequeme Gerätebedienbarkeit<br />
erfolgt über einen<br />
Touchscreen mittels verschiedener<br />
Programmierfunktionen,<br />
einschließlich Methodenspeicherung<br />
und Z-Achsen-gesteuertem<br />
Materialabtrag. Das Auto<br />
Met 250 – ohne den Zusatz Pro<br />
– ist mit einer Digitalanzeige<br />
ausgestattet und wird über ein<br />
Membran-Bedienfeld gesteuert.<br />
Auto Met 250 und 250 Pro sind<br />
für Arbeitsscheiben mit 8“<br />
(203 mm) oder 10“ (254 mm)<br />
Durchmesser und Probendurchmesser<br />
bis 40 mm ausgelegt,<br />
Auto Met 300 Pro für 10“- oder<br />
12“-Scheiben (305 mm) und<br />
Probendurchmesser bis 50 mm.<br />
Neu in der Funktionspalette ist<br />
die Option „Spülen und Schleudern“<br />
mit sich Polieroberflächen<br />
und Platten per Knopfdruck reinigen<br />
lassen. Ein ausziehbarer<br />
Wasserschlauch, eine 360-Grad-<br />
Wannenspülung und Wanneneinsätze<br />
sparen zusätzlich Zeit<br />
und Aufwand ein. Ergänzend<br />
bietet Buehler eine komplette<br />
Linie an kompatiblem Zubehör<br />
mit Spritzschutz, Rezirkulationstank<br />
und Einwegschaleneinsätzen<br />
sowie Verbrauchsgüter wie<br />
Siliziumkarbid- und Diamantschleifscheiben,<br />
Poliertücher,<br />
Diamantsuspensionen und<br />
-pasten.<br />
■<br />
62 Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019
Optisches Messen<br />
Produkte ::<br />
Freistiche berührungslos messen<br />
3<strong>Plus</strong>plus (Halle 4, Stand 4514)<br />
hat eine Software zur berührungslosen<br />
Prüfung von Freistichen<br />
entwickelt. Dazu wird ein<br />
optischer Profilsensor direkt in<br />
die Fertigungslinie oder in ein<br />
Out-of-line-Gerät integriert.<br />
Auch bereits bestehende Anlagen<br />
können nachgerüstet werden.<br />
Datenaufnahme und<br />
-auswertung gemäß DIN 509<br />
übernimmt die Software. Anschließend<br />
werden die ermittelten<br />
Merkmale protokolliert oder<br />
exportiert. Eine separate Prüfung<br />
der Freistiche im Labor<br />
mittels Konturographen oder<br />
Koordinatenmessgeräten entfällt.<br />
Das bei 3<strong>Plus</strong>plus (Halle 4,<br />
Stand 4514) verwendete Baukastenprinzip<br />
zur Softwareentwicklung<br />
ermöglicht zudem die<br />
Verknüpfung der Freistichmessung<br />
mit weiteren Mess- und<br />
Automatisierungsaufgaben. Die<br />
Zusammenführung der verschiedenen<br />
Ergebnisdaten in einem<br />
Protokoll oder einem Export<br />
ist dabei möglich.<br />
■<br />
Intelligent Testing<br />
Für Ihre kleinen großen<br />
Herausforderungen<br />
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zwickiLine bis 5 kN<br />
Manchmal sind es die kleinen Details die den Unterschied<br />
ausmachen. Egal wie klein oder groß die Prüfherausforderung<br />
ist, die Prüfmaschine zwickiLine eignet sich für<br />
die Forschung und Entwicklung genauso hervorragend<br />
wie für die laufende Qualitätssicherung.<br />
Sensorik<br />
Misst Strahlung<br />
Ahlborn (Halle 7, Stand 7407)<br />
stellt drei neue Sensortypen für<br />
Helligkeit und Strömung vor: Als<br />
V-Lambdastrahlung wird der<br />
Spektralbereich sichtbaren Lichtes<br />
bezeichnet. Der gemessene<br />
Wert ist ein Maß für die empfundene<br />
Helligkeit. Die spektrale<br />
Empfindlichkeit des entsprechenden<br />
digitalen Strahlungssensors<br />
FLAD 03 VL 1 ist an die<br />
Empfindlichkeit des menschlichen<br />
Auges angepasst und entspricht<br />
der Gerätekasse B nach<br />
DIN 5032. Die Messung ist coskorrigiert.<br />
Der Messbereich<br />
reicht von 0,02 lx bis 200 klx, die<br />
spektrale Empfindlichkeit von<br />
380 bis 720 nm. Der absolute<br />
Fehler ist kleiner als 5 %, die minimale<br />
Auflösung beträgt<br />
0,02 lx.<br />
Das Thermoanemometer Typ<br />
FDA 05-TOK dagegen ist optimiert<br />
für die Messung geringer<br />
Strömungsgeschwindigkeiten<br />
in Luft. Die omnidirektionale<br />
Spitze wurde mit einem freiliegenden<br />
Hitz-Kugel-Sensor ausgestattet.<br />
Durch den stabilen<br />
Aufbau der Sensorspitze eignet<br />
sich das Gerät besonders für<br />
den mobilen Einsatz. Der Messbereich<br />
reicht von 0,050 bis 1<br />
bzw. 2,5 m/s. Da die gemessene<br />
Strömungsgeschwindigkeit abhängig<br />
vom Luftdruck ist, erfolgt<br />
eine automatische Kompensation.<br />
Der Sensor dafür –<br />
mit Messbereich von 700 bis<br />
1100 mbar – ist im Anschlussstecker<br />
untergebracht. Ebenfalls<br />
neu sind die Flügelradanemometer<br />
des Typs FVAD 15-H (Bild):<br />
Ihre Präzisionsmessköpfe und<br />
der Fühlerschaft sind aus Aluminium<br />
oder Edelstahl gefertigt.<br />
Dabei bieten sie Messbereiche<br />
ab 0,3 bis max. 40 m/s, weitere<br />
auf Anfrage. Geeignet sind sie<br />
für Umgebungstemperaturen<br />
von –20 bis +125 °C oder –40 bis<br />
+260 °C, die maximale Auflösung<br />
beträgt 0,01 m/s. Um die<br />
Messgenauigkeit zu verbessern,<br />
kann die Abhängigkeit des<br />
Messwertes von der Dichte<br />
kompensiert werden.<br />
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Kein Service mehr für Ihr altes Farbmessgerät?<br />
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Inspektionstechnik<br />
Mess-Trio<br />
Die MMS-Inspection-Serie von<br />
Helmut Fischer (Halle 6, Stand<br />
6107) besteht aus einem Dreier-<br />
Set: Schichtdickenmessung,<br />
Überprüfung des Oberflächenprofils<br />
und Ermittlung des Taupunkts.<br />
Das Top-Modell der<br />
Schichtdicken-Baureihe, MMS<br />
Inspection DFT High, besitzt eine<br />
robuste duale Messsonde.<br />
Damit kann es zuverlässig Beschichtungen<br />
auf Eisen/Stahl,<br />
Nichteisen/Eisen und Beschichtungen<br />
auf Nichteisen wie etwa<br />
Aluminium messen. Je nach gewünschter<br />
Einstellung quittiert<br />
das System jede Messung optisch,<br />
akustisch oder per Vibration<br />
und zeigt so an, ob die Messwerte<br />
innerhalb der Toleranz liegen.<br />
Die Geräte sind gegenüber<br />
Stößen und Staub sowie Strahlwasser<br />
(IP65) resistent. Gleichzeitig<br />
sind laut Hersteller alle<br />
wichtigen Standards implementiert,<br />
unter anderem SSPC-PA 2<br />
und ISO 19840.<br />
Das als automatische Messzelle<br />
in eine Lackierlinie integrierbare<br />
Terascope-System nutzt den Frequenzbereich<br />
zwischen 0,1 und<br />
10 THz zur Schichtdickenmessung.<br />
Damit misst es Lackschichten<br />
von 5 μm bis zu mehreren<br />
Millimetern auf metallischen<br />
und nichtmetallischen<br />
Substraten. Dabei lässt sich jede<br />
einzelne Schicht auf ihre Qualität<br />
überprüfen. Da die Technologie<br />
berührungslos arbeitet,<br />
kann sie bei noch nasser Lackierung<br />
eingesetzt werden. ■<br />
Exakte Messergebnisse aus<br />
jeder Perspektive<br />
Die Gesamtlösung DPA Industrial<br />
(Bild) von Hexagon (Halle 5,<br />
Stand 5200) ist ein mobiles Koordinatenmesssystem,<br />
das sich<br />
für Messvolumen von bis zu 10<br />
m in der Diagonale eignet und<br />
digitale Modelle mit einer Genauigkeit<br />
von bis zu nur 10 μm<br />
erstellt. Dank ihrer Wifi-Funktionalität<br />
und der besonders langen<br />
Akkulebensdauer eignet<br />
sich DPA Industrial besonders<br />
für photogrammetrische Messungen<br />
in direkter Fertigungsumgebung,<br />
ohne kostspielige<br />
Produktionsunterbrechungen<br />
zu verursachen.<br />
Besonders für die Digitalisierung<br />
und Prüfung von Bauteilen<br />
und Oberflächen, die aufgrund<br />
ihrer Größe mit einem handgeführten<br />
Scanner nicht ausmessbar<br />
sind, bietet Hexagon MI außerdem<br />
den Leica Absolute Tracker<br />
ATS600 an. Das frei stehende<br />
Gerät mit neuartiger Laser-<br />
Tracker-Linie scannt von seinem<br />
Standpunkt aus bis zu 60 m entfernte<br />
Objekte und Oberflächen<br />
ohne die Beihilfe von Targets,<br />
Sprays, Reflektoren oder Sonden.<br />
Der Laser Tracker identifiziert<br />
automatisch einen Scanbereich<br />
in seinem Sichtfeld und erstellt<br />
dann mit einer Genauigkeit von<br />
bis zu 300 Mikrometern ein sequenziell<br />
gemessenes Raster<br />
von Datenpunkten, die diese<br />
Oberfläche definieren.<br />
■<br />
Koordinatenmessmaschine<br />
Misst Maß, Form, Lage und Rauheit berührungslos<br />
Das μCMM ist laut Bruker Alicona<br />
(Halle 5, Stand 5401) das erste<br />
rein optische Koordinatenmessgerät,<br />
mit dem Anwender Maß,<br />
Form, Lage und Rauheit von engsten<br />
Toleranzen berührungslos<br />
messen. Die jüngste Erweiterung<br />
ermöglicht nun auch das seitliche<br />
Antasten von Bauteilen. Bauteilmerkmale<br />
wie Löcher, Bohrungen,<br />
Referenzflächen, Konturen<br />
oder Längen sind damit optisch<br />
messbar. Das Durchmesser-Tiefen<br />
Verhältnis von Löchern reicht<br />
von 1:3 bis 1:10, der messbare<br />
Durchmesser beträgt 0,1 bis<br />
2 mm. Anwender messen Parameter<br />
wie Außen- und Innendurchmesser<br />
sowie Öffnungswinkel.<br />
In Kombination mit der<br />
automatischen Dreh- und<br />
Schwenkachse Real3D, werden<br />
auch mehrere Löcher inklusive ihrer<br />
Orientierung zueinander gemessen.<br />
Flanken mit mehr als 90°<br />
sind hochauflösend, rückführbar<br />
und wiederholgenau messbar.<br />
Das μCMM ermöglicht die Messung<br />
kleinster Toleranzen auch<br />
auf großen Bauteilen. Die einzelnen<br />
Bauteilmerkmale werden flächenhaft<br />
mit großer Messpunktdichte<br />
erfasst, was zusätzlich<br />
auch die Messung der Rauheit<br />
nach EN ISO 4287/88 und 25178<br />
ermöglicht. Durch die Genauigkeit<br />
der Achsen werden die Einzelmessungen<br />
zueinander in Relation<br />
gesetzt. Anwender verifizieren<br />
auf diese Weise auch die<br />
Position ihrer Bauteile. Somit ist<br />
es nicht länger notwendig, das<br />
gesamte Bauteil optisch zu messen.<br />
Es reicht die Messung jener<br />
Bereiche, die relevant sind. ■<br />
64 Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019
Vernetzte Wertschöpfungskette<br />
Mit CASQ-it NG ermöglicht Böhme<br />
& Weihs (Halle 8, Stand<br />
8302) die Vernetzung über Unternehmensgrenzen<br />
hinweg.<br />
Dafür sind keine zusätzlichen<br />
Softwarebausteine oder ausgelagerte<br />
Kommunikationsplattformen<br />
notwendig. Denn ausnahmslos<br />
alle Prozessbeteiligten<br />
arbeiten per Browser-Zugriff<br />
direkt im mehrstufig datengeschützten<br />
CAQ-System.<br />
Die Sicherheitsarchitektur in<br />
CASQ-it NG eröffnet alle Möglichkeiten<br />
der digitalen Zusammenarbeit,<br />
basierend auf der<br />
Verfügbarkeit, Vertraulichkeit<br />
und Integrität der Daten: Die<br />
Kontrolle über die Daten und die<br />
Tiefe der Vernetzung liegt immer<br />
nur beim Inhaber des CAQ-<br />
Systems. Er legt fest, wer zugreifen<br />
darf und welche Handlungsfähigkeit<br />
vernetzte Personen haben.<br />
Der Datenaustausch selbst erfolgt<br />
immer als Ende-zu-Ende-<br />
Kommunikation zwischen Liefe-<br />
rant und Kunde. Ausgeschlossen<br />
ist, dass der Transfer über Dritte<br />
erfolgt oder sensible Daten per<br />
Brückenlösungen außerhalb der<br />
beteiligten Unternehmen ausgetauscht<br />
werden. Jeder Schritt<br />
der Qualitäts-, Prozess- und Produktkommunikation<br />
ist per SSL/<br />
TLS verschlüsselt.<br />
■<br />
ROTEXION<br />
TAKTILES<br />
WELLENMESSGERÄT MIT<br />
FREISTICH-MESSUNG<br />
Prüf- und Teststand<br />
Mehr Bedienkomfort<br />
und höhere Flexibilität<br />
Inotec (Halle 7, Stand 7324) hat den Funktionsumfang,<br />
die Modulauswahl und die Softwareoberfläche<br />
des Smarttesters erweitert und verfeinert.<br />
Sie erscheint dank einer veränderten<br />
Farbwahl mit besseren Kontrasten nun lesefreundlicher<br />
und die grafischen Elemente reagieren<br />
jetzt schneller. Das verbesserte Informationssystem<br />
zeigt dem Anwender nun mehr Detailinfos<br />
zur Funktionalität und Performance der einzelnen<br />
aktiven Technik-Elemente. Im Smart Panel<br />
kann der Prüfingenieur<br />
zudem<br />
mehr Optionen<br />
auswählen und<br />
die Informationsauswahl<br />
individuell<br />
konfigurieren:<br />
Über die Programmlaufzeiten<br />
hinaus lassen sich Aktuatoren<br />
durch Antippen bedienen, mehrere Sensoren beobachten<br />
oder auch direkt aktuelle Messwerte<br />
ablesen. Außerdem wurde auch das Leistungsangebot<br />
in zwei Bereichen erweitert: Die Elektroversorgungen<br />
liegen nun in drei Ausführungen vor,<br />
wobei jeweils zwei unabhängige Spannungsquellen<br />
zur Verfügung stehen.<br />
Die Spannelemente wurden um ein Aufspannplattensystem<br />
ergänzt, um komplett montierte<br />
Prüfarchitekturen als stabile Einheit vom Tisch<br />
herunter zu nehmen. Außerdem lassen sich mehrere<br />
Aufspannplatten zu größeren Flächen koppeln.<br />
Die 200, 400, 600 und 800 mm langen Platten<br />
bieten neben ihren Nuten nun auch Gewindebohrungen.<br />
■<br />
Software für Qualitätsvorausplanung<br />
Planung leicht gemacht<br />
Das Software-Modul APQP (Advanced Product<br />
Quality Planning) von iqs (Halle 3, Stand 3412)<br />
wartet in diesem Jahr mit einigen Neuerungen<br />
auf: Neben der Integration von 3D-PDFs sind<br />
sämtliche Projekte mit ihren Eckdaten und Terminplänen<br />
nun in einer filterbaren Übersicht aufgelistet.<br />
Außerdem lassen sich einzelne Projektelemente<br />
genauer planen und mithilfe eines einblendbaren<br />
Gantt-Diagramm in ihren Ist-Daten<br />
übersichtlich darstellen. Industrieunternehmen<br />
können mit dem bewehrten Software-Tool so<br />
noch besser ihre Zulieferer in die Projektentwicklung<br />
mit einbinden und Wechselwirkungen sowie<br />
Abhängigkeiten erkennen und definieren.<br />
Auf Wunsch kann APQP ein Projekt bis zum<br />
Serien start detailliert abbilden und alle Teilprojekte,<br />
Meilensteine, Planungsfortschritte, Termin-<br />
und Kostenübersichten kontrollieren, visualisieren<br />
und archivieren. Kritische Punkte in der<br />
Projektplanung werden damit frühzeitig aufgedeckt<br />
und können proaktiv ausgeschaltet werden.<br />
Als Grundlage für eine maximal-effiziente<br />
Projektsteuerung liefert APQP zudem allen freigeschalteten<br />
Unternehmenspartnern automatisch<br />
die gleiche Informationsbasis und sorgt in<br />
der Kundenkommunikation für die zuverlässige<br />
Übersendung von Statusberichten.<br />
■<br />
FERTIGUNGSMESSTECHNIK<br />
AUTOMATISIERUNG<br />
PRÜFTECHNIK<br />
LEHRENBAU<br />
Halle 4 • STAND 4514<br />
www.premetec.de<br />
Digitalpassameter<br />
4 mm<br />
3902<br />
4 mm Messhub<br />
Auflösung 0,1 µm<br />
Messhub 4 mm<br />
Wiederholgenaugkeit
:: Produkte<br />
3D-Messtechnik<br />
Verbesserte Optik<br />
Messungen von Teilen, jeder<br />
Größe, Form und Materialität<br />
gelingen sekundenschnell mit<br />
dem portablen Handyscan Black<br />
von Creaform (Halle 5, Stand<br />
5102). Das neue, handgeführte<br />
3D-Messgeträt ist eine vollständig<br />
überarbeitete Version des<br />
Handyscan 3D und kann mit<br />
einer optimierten Ergonomie sowie<br />
einer verbesserten 3D-Hochleistungsoptik<br />
samt Blaulasertechnologie<br />
(mit 11 blauen Laser-Fadenkreuzen)<br />
aufwarten.<br />
Mit einem erweiterten Scanbereich<br />
gelingen Aufnahmen von<br />
bis zu 1,3 Mio. Messungen pro<br />
Sekunde, die eine exakte Datenerfassung<br />
und einen schnellen<br />
wie umfangreichen Prüfablauf<br />
gewährleisten. Für eine maximale<br />
Zuverlässigkeit und eine<br />
exakte Nachvollziehbarkeit der<br />
dreidimensionalen Messungen<br />
nach internationalen Standards<br />
(basierend auf VDI/VDE 2634,<br />
Teil 3 und ISO 17025) erreicht<br />
Handyscan Black eine volumetrische<br />
Genauigkeit von 0,020 mm<br />
+ 0,050 mm/m. Damit eignet<br />
sich der Scanner für den weltweiten<br />
Einsatz in einer Vielzahl<br />
an Branchen angefangen bei der<br />
Schwerindustrie und Energie -<br />
erzeugung über die Automobilindustrie<br />
und die Luft- und<br />
Raumfahrt bis hin zum Gesundheitswesen<br />
sowie den Sektoren<br />
Forschung und Bildung. ■<br />
:: Firmenindex (Redaktion/Anzeige)<br />
:: Impressum<br />
Accretech ............................................................7, 62<br />
Additive Soft- und Hardware für Technik<br />
und Wissenschaft ................................................59<br />
Aerotech ...........................................................16, 60<br />
Ahlborn .................................................................... 63<br />
Airbus ........................................................................ 55<br />
AMETEK ....................................................................61<br />
Ariane Group ......................................................... 55<br />
Babtec ................................................................ 14, 35<br />
Baumer .............................................................13, 42<br />
Böhme & Weihs ..................................... 14, 39, 65<br />
Bruker Alicona ........................................ 26, 47, 64<br />
Buehler ..............................................................55, 62<br />
ColorLite ...................................................................63<br />
Consense .......................................................... 14, 19<br />
Creaform .......................................................... 26, 46<br />
Dr. Eilebrecht ..........................................................37<br />
Dr. Heinrich Schneider Messtechnik ....15, 44<br />
Dr. Johannes Heidenhain ..................................68<br />
Faro Europe .............................................................33<br />
Feinmess Suhl ....................................................... 65<br />
Fraunhofer EZRT ................................................... 55<br />
Fraunhofer Institut für Physikalische Messtechnik<br />
........................................................................ 6<br />
Fraunhofer IPA ......................................................... 6<br />
Frenco ................................................................ 52, 61<br />
GOM .......................................................................... 26<br />
Hegewald & Peschke .......................................... 58<br />
Heidenhain ............................................................. 56<br />
Heitec ........................................................................ 26<br />
Helmut Fischer ..............................................43, 64<br />
Hexagon ............................................... 8, 26, 53, 64<br />
Hilger u. Kern .........................................................57<br />
Inotec .................................................................64, 65<br />
iqs ................................................................ 14, 31, 65<br />
Klostermann ..................................................... 1, 22<br />
Komeg ....................................................................... 48<br />
List-Magnetik .........................................................62<br />
Mahr ..........................................................................51<br />
MCD Elektronik .....................................................45<br />
Micro-Epsilon ....................................................3, 30<br />
Mitutoyo .............................................................9, 48<br />
OGP ............................................................................ 22<br />
Omni Control Prüfsysteme ..............................49<br />
Optometron ...........................................................63<br />
Optris ........................................................................21<br />
P.E. Schall .......................................................... 18, 29<br />
Plato ........................................................................... 20<br />
Premetec ..................................................................65<br />
Renishaw .................................................................27<br />
Shimadzu .........................................................41, 50<br />
Solarius ..................................................................... 32<br />
SVS – Vistek ............................................................17<br />
Topometric .............................................................. 26<br />
Volume Graphics ..................................................11<br />
Wenzel ........................................................................ 8<br />
Werth Messtechnik ...................................5, 8, 38<br />
Yxlon .....................................................................2, 40<br />
Zeiss ............................................................... 8, 26, 34<br />
ZwickRoell ...............................................................63<br />
Zwilling ..................................................................... 22<br />
3<strong>Plus</strong>plus ................................................................. 63<br />
Sonderausgabe der Zeitschrift<br />
QUALITY <strong>Engineering</strong><br />
Herausgeberin:<br />
Katja Kohlhammer<br />
Verlag<br />
Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH<br />
Ernst-Mey-Straße 8, 70771 Leinfelden-Echterdingen,<br />
Germany<br />
Geschäftsführer:<br />
Peter Dilger<br />
Verlagsleiter:<br />
Peter Dilger<br />
Chefredakteur:<br />
Dipl.-Ing. (FH) Werner Götz, Phone +49 711 7594-451<br />
Redaktion:<br />
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Redaktionsassistenz:<br />
Daniela Engel, Phone +49 711 7594-452<br />
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Layout:<br />
Vera Müller, Phone +49 711 7594-422<br />
Gesamtanzeigenleiter:<br />
Joachim Linckh, Phone +49 711 7594-565<br />
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Auftragsmanagement:<br />
Annemarie Olender, Phone +49 711 7594-319<br />
Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 37 vom 1.10.2018<br />
Leserservice<br />
Ute Krämer, Phone +49 711 7594-5850,<br />
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geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen, vorbehalten.<br />
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Genehmigung des Verlages.<br />
Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Stuttgart.<br />
Druck:<br />
Konradin Druck GmbH, Leinfelden-Echterdingen<br />
Printed in Germany<br />
© 2019 by Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />
Leinfelden-Echterdingen<br />
Kooperationspartner:<br />
AFQ Akademie für<br />
Qualitätsmanagement<br />
66 Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019
Industrie<br />
Das Kompetenznetzwerk der Industrie<br />
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