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Qualitiy Engineering Plus P1.2019

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www.qe-online.de<br />

P1.19<br />

Control: Alle Highlights auf der Messe<br />

Koordinatenmesstechnik | Roundtable zum Thema Digitalisierung<br />

Software | Wie QM den Überblick über die Datenflut behält<br />

Automatisierung | Wie Messtechnik den Closed Loop ermöglicht<br />

PLUS<br />

TITELTHEMA<br />

Messerscharfe Messergebnisse<br />

Klostermann liefert Multisensor-Messmaschine von OGP an Zwilling


MIT NUR EINEM<br />

TOUCH DEN<br />

OPTIMALEN CT-SCAN<br />

AUSWÄHLEN<br />

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Ansichten ::<br />

Digitalisierung<br />

statt Industrie 4.0<br />

Acht Jahre ist es her, seitdem der Begriff Industrie 4.0<br />

erstmals thematisiert wurde – seinerzeit auf der Hannover<br />

Messe. Die vierte industrielle Revolution wollte<br />

man mit diesem Begriff beschreiben. Seitdem haben<br />

Wissenschaftler, Experten und auch wir Journalisten<br />

viel über das Thema geschrieben. Zum Beispiel haben<br />

wir in Quality <strong>Engineering</strong> oft darüber diskutiert, was<br />

Industrie 4.0 für die Qualitätssicherung bedeutet und<br />

wann das Konzept Realität wird. Mittlerweile wissen<br />

wir, dass die Revolution noch längst nicht in allen Fabriken<br />

angekommen ist. Vieles funktioniert noch nicht so<br />

wie gewünscht. So fehlen zum Beispiel standardisierte<br />

Schnittstellen, um Mess- oder Prüfdaten von einem<br />

System automatisiert in ein anderes zu übertragen.<br />

Der Closed Loop ist<br />

noch eher Wunsch als<br />

Wirklichkeit in den<br />

Fabriken<br />

Sabine Koll, Redaktion<br />

qe.redaktion@konradin.de<br />

Solche standardisierten Schnittstellen sind aber notwendig,<br />

wenn Messergebnisse im Sinne eines Closed<br />

Loop zur Verbesserung von Produktionsprozesse herangezogen<br />

werden sollen. In unserem Beitrag zur Automatisierung<br />

der Messtechnik (ab Seite 26) stufen die<br />

von uns befragten Branchenexperten den Closed Loop<br />

auf breiter Front denn auch noch eher als Wunsch denn<br />

als Wirklichkeit ein.<br />

Gleichwohl hat die Digitalisierung in den vergangenen<br />

acht Jahren Qualitätssicherung und -management sehr<br />

stark durchdrungen. In der Koordinatenmesstechnik<br />

zum Beispiel sind PMI (Product Manufacturing Information)<br />

und das virtuelle Koordinatenmessgerät<br />

VCMM aktuelle Themen, wie unser traditioneller<br />

Roundtable ab Seite 8 zeigt. Und schließlich müssen<br />

große Datenmengen gehandelt werden, um aus diesen<br />

mittels Software die richtigen Rückschlüsse zu ziehen.<br />

Dazu lesen Sie in unserem Beitrag über die aktuellen<br />

Software-Trends ab Seite 14.<br />

Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019


:: Inhalt<br />

▶ Mehr messen,<br />

schneller messen – ohne<br />

Automatisierung sind diese Anforderungen<br />

nur schwer zu realisieren<br />

▼ Beim Traditionsunternehmen<br />

Zwilling hat sich eine Multisensor-<br />

Messmaschine von OGP schon nach<br />

wenigen Monaten bewährt<br />

22<br />

26<br />

Management<br />

06 Control 2019<br />

Die Highlights der Messe<br />

08 Roundtable<br />

Experten diskutieren über<br />

die digitalisierte Messtechnik<br />

14 Software-Trends<br />

Systeme helfen in der Datenflut<br />

und bei der Zusammenarbeit<br />

18 Bettina Schall im Interview<br />

Die Messechefin über<br />

die Ausrichtung der Control<br />

20 Datenplattform<br />

Kombination von Qualitäts- und<br />

Product-Lifecycle-Management<br />

Titelthema<br />

22 Multisensorik<br />

Maschine von OGP beschleunigt<br />

Messprozesse bei Zwilling<br />

Technik<br />

26 Umfrage<br />

Die Trends in der<br />

automatisierten Messtechnik<br />

30 Werkzeugmaschine<br />

Sensoren sollten sich<br />

einfach integrieren lassen<br />

32 Konfokale 3D-Messtechnik<br />

Studie zur Qualifizierung<br />

von Mikro-Vias<br />

34 Koordinatenmessgerät<br />

Beschleunigte Werkzeugentwicklung<br />

bei Mapal<br />

37 Fertigungsbegleitende QS<br />

3D-Gerät steigert<br />

Produktivität bei Mauth<br />

40 Industrielle CT<br />

Systemqualifizierung<br />

braucht Expertenwissen<br />

42 3D-Technologie<br />

Spezielle Kameras vereinfachen<br />

Shape-from-Shading<br />

44 Medizintechnik<br />

Optimierte QS dank<br />

weniger Mess- und Prüfmittel<br />

46 Geräte-Validierung<br />

Artefakte sichern exakte Messungen<br />

48 Automatisierung<br />

Scheuermann + Heilig erhöht<br />

Messdurchsatz mit Lösung von Komeg<br />

50 Werkstoffprüfung<br />

VDA 278 hilft bei der<br />

Verbesserung von Produkten<br />

52 Lehrenprüfung<br />

Automatisierung macht<br />

Verzahnungslehre zukunftsfähig<br />

54 Retrofitting<br />

Alt-Röntgensystem wird<br />

wiederbelebt<br />

4 Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019


◀ Entwicklung von Mapal<br />

setzt auf hochgenaues Koordinatenmessgerät<br />

von Zeiss<br />

34<br />

▼ Roundtable-Teilnehmer<br />

sind sich einig: Digitalisierung<br />

in der Messtechnik hat Potenzial,<br />

aber braucht noch Zeit<br />

Durch Innovation<br />

immer einen Schritt<br />

voraus<br />

TomoScope ® XS <strong>Plus</strong><br />

Mehr Messvolumen auf kleinem Raum<br />

TomoScope ® FQ<br />

Schnelle Inline-Messung<br />

8<br />

WinWerth ® FormCorrect<br />

Fertigungsprozesse perfektionieren<br />

WinWerth ® TomoAssist<br />

Tomografieren leicht gemacht<br />

WinWerth ® 9 unter Windows 10<br />

Multisensorik virtuos nutzen<br />

56 Positionserfassung<br />

Lösung für belastbare Systeme erfüllt<br />

unterschiedlichste Anforderungen<br />

58 Universalprüfmaschinen<br />

Mit passendem Zubehör werden<br />

Alleskönner zu Spezialisten<br />

60 Additive Fertigung<br />

Laserscanner optimieren<br />

DMLS-Maschinen<br />

62 Produkt-Highlights der Control<br />

67 Firmenindex<br />

Vollautomatisierte Werkzeugkorrektur<br />

mit WinWerth ® FormCorrect<br />

67 Impressum<br />

Messe Control<br />

07.05. – 10.05.2019<br />

Halle 7, Stand 7101<br />

Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019<br />

Telefon +49 641 7938-519<br />

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:: Management<br />

Rund 900 Hersteller und<br />

Anbieter aus mehr als 30<br />

Ländern zeigen auf der<br />

Control ihre Lösungen<br />

Bild: Schall<br />

Die Themen der Control 2019<br />

Smarte Qualitätskontrolle<br />

Alles rund um die Qualitätssicherung und das Qualitätsmanagement – die Control zeigt es auf<br />

ihren Ständen. Zu den thematischen Schwerpunkten zählen in diesem Jahr digitale Lösungen sowie<br />

Multisensorik. Daneben wird auch die Bildverarbeitung eine Rolle spielen. Und mithilfe von<br />

Methoden der künstlichen Intelligenz lassen sich aus Daten schneller Ergebnisse ableiten.<br />

Wer sich über den aktuellen Stand von Technologien<br />

und Dienstleistungen in Sachen Qualitätssicherung<br />

(QS) kundig machen möchte, für den gibt es im Frühling<br />

nur den Weg nach Stuttgart. Vom 7. bis 10. Mai 2019<br />

präsentieren rund 900 Hersteller und Anbieter aus<br />

mehr als 30 Ländern auf der Control ihre Lösungen zu<br />

diesen Themenfeldern.<br />

Eine der Schwerpunkte der Messe wird die Digitalisierung<br />

sein. Denn die macht auch vor der QS-Branche<br />

nicht halt. Moderne Messtechnik liefert heute immer<br />

präzisere Daten, die mehr denn je maschinell ausgelesen<br />

und interpretiert werden.<br />

Der Fokus auf die Digitalisierung zeigt sich bereits<br />

am Hallenplan. Die Control wird in diesem Jahr um die<br />

Halle 8 erweitert. Diese soll als zentrale Plattform für<br />

QS-Systeme, QS-Software und QS-Services dienen. Mit<br />

dieser Strukturierung folgt die Control laut Veranstalter<br />

Schall den wachsenden Anforderungen an den QS-<br />

Markt, der sich unter anderem durch die Digitalisierung<br />

und den Zwang zur durchgängigen Vernetzung dramatisch<br />

im Wandel befinde.<br />

Auch Experten wie Professor Alexander Reiterer sehen<br />

die steigende Nachfrage nach digitalen Funktionen.<br />

„Die Kunden aus der produzierenden Industrie erwarten<br />

nicht nur präzise und verlässliche Messdaten, sondern<br />

zunehmend auch eine Visualisierung dieser Daten in<br />

Echtzeit“, so Reiterer, Abteilungsleiter am Fraunhofer Institut<br />

für Physikalische Messtechnik (IPM). „Anwendungsspezifisch<br />

visualisierte Daten sind wie ein Werkzeug,<br />

mit dem sich alle Zustände zuverlässig bewerten<br />

und Prozesse intuitiv steuern lassen.“ Denn ohne diese<br />

Messdaten – von moderner Sensorik und Messtechnik<br />

ermittelt und von intelligenter Software in Sekundenbruchteilen<br />

ausgewertet – ist Qualitätssicherung in<br />

Echtzeit nicht möglich.<br />

Steigende Automatisierung weckt<br />

die Nachfrage nach Multisensorik<br />

Bei den Koordinatenmessgeräten geht der Trend außerdem<br />

zur Multisensorik. Auch dies lässt sich an den Ständen<br />

der Messtechnik-Aussteller beobachten. Zu sehen<br />

6 Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019


CONTROL<br />

HALLE 7<br />

7102<br />

seien „Multisensorik-Systeme in unterschiedlichsten<br />

Mess- und Prüftechnik-Einrichtungen für die relevanten<br />

QS-Anforderungen“, wie Messe-Chefin Bettina Schall<br />

berichtet (Interview auf Seite 18). Mit zunehmendem<br />

Automatisierungsgrad der Qualitätssicherung steige<br />

auch der Einsatz von Multisensorik, so Schall – vor allen<br />

Dingen in den Bereichen, wo Vielfachmessungen notwendig<br />

sind, um ein komplettes Bild der produzierten<br />

Qualität zu erhalten.<br />

Daneben wird auch die Bildverarbeitung wieder eine<br />

Rolle auf der Control spielen. Besucher, die sich speziell<br />

für bildgebende QS-Verfahren interessieren, finden auf<br />

der Messe ein großes Angebot an Vision-, Kamera- und<br />

Sensorik-Systemen inklusive Embedded-Technologien.<br />

Wie sich die Bildverarbeitung mit Künstlicher Intelligenz<br />

verbinden lässt, zeigt das Fraunhofer Institut für<br />

Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) auf seinem<br />

Event-Forum. Der Fokus des Forums liegt auf den<br />

Fähigkeiten und Einsatzmöglichkeiten von maschinellen<br />

Lernverfahren und kameragestützter Bildverarbeitungen<br />

für die Qualitätssicherung. Hierzu zählen zum<br />

Beispiel selbstlernende Fehlerdetektion nach dem Vorbild<br />

des menschlichen Sehens, Nutzung von Deep-Learning-Algorithmen<br />

und Embedded-Vision-Systeme.<br />

Laut Veranstalter ist die Sonderschau mehr als nur<br />

eine Orientierungshilfe bei der Auswahl einer geeigneten<br />

Technologie zur Lösung verschiedenster Prüfaufgaben<br />

in unterschiedlichen Anwendungsfeldern. Zusätzlich<br />

präsentieren die Aussteller im Rahmen der Sonderschau<br />

auch komplette berührungslose Mess- und Prüfsysteme<br />

zur Lösung konkreter Aufgabenstellungen. ■<br />

OBERFLÄCHEN MESSEN<br />

Einfach,<br />

flexibel,<br />

präzise.<br />

Quality <strong>Engineering</strong> auf der Messe<br />

Auf der Control wird Quality <strong>Engineering</strong> auch dieses Jahr wieder sehr aktiv sein:<br />

:: Wir produzieren die offizielle Messezeitung – den Control Express. Täglich<br />

bereitet das Redaktionsteam im Büro auf der Messe die Ausgabe für den<br />

kommenden Tag vor und versorgt die Besucher mit den aktuellen News der<br />

Branche.<br />

:: Auf dem Messestand<br />

(Halle 6, Stand 6402)<br />

geben sich die Aussteller<br />

das Mikro in die<br />

Hand. In Video-Interviews<br />

berichten sie von<br />

den derzeitigen Trends<br />

und den Produkt-Highlights<br />

ihres Unternehmens.<br />

:: Auf unserer Web-Seite<br />

www.qe-online.de<br />

finden Sie alle News über und von der Messe – und dies schon einige Wochen<br />

vorher.<br />

:: Die interessantesten Videos sowie die wichtigsten Meldungen finden Sie<br />

außerdem im täglichen Newsletter.<br />

Melden Sie sich gleich an: www.qe-online.de/newsletter<br />

www.accretech.eu<br />

Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019


:: Management<br />

Roundtable zur Digitalisierung in der Messtechnik<br />

Viele Chancen<br />

und noch mehr Arbeit<br />

Die Fachleute mit der QE-Redaktion – von links nach rechts: Heiko<br />

Wenzel-Schinzer, André Martin, Sabine Koll, Roland Fröwis, Detlef<br />

Ferger und Markus Strehlitz Bilder: Ulrich Pfeiffer<br />

Auch in der Messtechnik ist die Digitalisierung ein großes Thema.<br />

Doch noch sind nicht alle Voraussetzungen gegeben – wie zum<br />

Beispiel Standards. Die Redaktion von Quality <strong>Engineering</strong> hat mit<br />

Experten von Hexagon, Wenzel, Werth und Zeiss über neue Möglichkeiten<br />

und Herausforderungen gesprochen.<br />

:: Welchen Einfluss hat die Digitalisierung<br />

auf die Messtechnik?<br />

Martin: Im Prinzip geht es darum, sämtliche<br />

Informationen, die wir durchs Messen gewinnen,<br />

in die Fertigung zu transportieren.<br />

Letztendlich bewegt sich die Koordinatenmesstechnik<br />

von einer Single- oder Standalone-Disziplin<br />

hin zu einem Fertigungs-<br />

Tool. Wir werden also immer näher an die<br />

Fertigungsprozesse gekoppelt mit unseren<br />

Messergebnissen. Daneben sehe ich aber<br />

auch die Digitalisierung bei den Maschinen<br />

selbst. Das geht los bei normgerechten Auswerte-<br />

und Filteralgorithmen, die wir implementieren<br />

müssen. Das hat massiv zugenommen.<br />

Und die Koordinatenmesssysteme<br />

werden selbst als Digital Twins behandelt.<br />

Das ermöglicht es zum Beispiel, Simulationen<br />

durchzuführen.<br />

Ferger: Die Frage ist, was man als Messtechniker<br />

unter Digitalisierung versteht, denn<br />

Die Diskussionsteilnehmer<br />

:: André Martin, Chief Metrology Officer, Hexagon<br />

(Halle 5, Stand 5200)<br />

:: Dr. Heiko Wenzel Schinzer, Geschäftsführer/Chief<br />

Digital Officer, Wenzel Group (Halle 5, Stand<br />

5001)<br />

:: Detlef Ferger, Vertriebsleiter/Prokurist<br />

Werth (Halle 7, Stand 7101)<br />

:: Roland Fröwis, Leiter Applications Management<br />

Systems, Unternehmensbereich Industrial Metrology,<br />

Zeiss (Halle 4, Stand 4400)<br />

:: Sabine Koll und Markus Strehlitz,<br />

Redaktion Quality <strong>Engineering</strong><br />

(Halle 6, Stand 6402)<br />

8 Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019


der Begriff ist leider nicht eindeutig definiert.<br />

Zum einen kann es der Wunsch nach<br />

digitalen Information über die geometrischen<br />

Produkteigenschaften sein. Das Gerät<br />

ermittelt Messwerte, und was der Anwender<br />

dann im Falle von Offline-Lösungen mit<br />

den Informationen macht, wissen wir zumeist<br />

nicht. Wenn wir Closed-Loop-Systeme<br />

liefern, erhält der Fertigungsprozess Informationen<br />

vom Messgerät und regelt zum<br />

Beispiel darüber die geometrischen Produkteigenschaften<br />

der Werkstücke und<br />

oder Werkzeuge. Das Koordinatenmessgerät<br />

kann ebenfalls Feedback vom Prozess bekommen.<br />

Beispielsweise wird ein schlecht<br />

gemessenes Teil nochmals zur Messung vorgeschlagen,<br />

wenn es verschmutzt war. Solche<br />

Umsetzungen sind bereits Realität. Zum<br />

anderen kann es bedeuten, dass man die digitale<br />

Kopie des Werkstücks benötigt. Diese<br />

Anforderung lässt sich heute sehr leicht mit<br />

der Computertomografie umsetzen.<br />

Wenzel-Schinzer: Unsere Kunden digitalisieren<br />

und fordern damit bei uns auch die<br />

Digitalisierung ein. Die Kunden sagen zum<br />

Beispiel: „Wir hätten Euch gerne näher an<br />

der Fertigung. Wir wollen eine schnellere<br />

Rückkopplung. Es soll alles etwas schneller<br />

und genauer gehen und mit schönen Bildern<br />

versehen werden.“ Im Grunde folgen<br />

wir unseren Kunden, was die Digitalisierung<br />

angeht, entwickeln aber natürlich auch von<br />

uns aus eigene Ansätze und Produkte.<br />

Fröwis: Letztlich geht es ja darum, dass wir<br />

stärker mit dem Ohr an den Bedürfnissen<br />

unserer Kunden sind. Und dass wir auch Lösungen<br />

anbieten, ohne danach gefragt zu<br />

werden. Denn unsere Kunden haben natürlich<br />

nicht so tiefe Erfahrungen bei Koordinatenmesssystemen.<br />

Wir müssen also auch<br />

selbst zeigen, was mit Digitalisierung möglich<br />

ist.<br />

:: Die Messtechnik wandert in die Fertigung<br />

– ist das der große Treiber?<br />

Ferger: Wir nehmen wahrscheinlich alle den<br />

Trend wahr, dass Messtechnik immer mehr<br />

atline oder inline betrieben wird. Der klassische<br />

Messraum verliert an Bedeutung. Wir<br />

sprechen heute oftmals von fertigungsintegrierten<br />

Zellen mit temperaturkompensierten<br />

Messgeräten, mit Feedback an Leitrechner<br />

und ERP-Systeme, mit Teilezuführung.<br />

Das wird getrieben von steigender Produktkomplexität,<br />

Produkthaftungsthemen und<br />

natürlich von mittlerweile verfügbarer Sensorik,<br />

die in Fertigungsgeschwindigkeit<br />

Messprozesse abbilden kann.<br />

Martin: Die klassische Koordinatenmesstechnik<br />

wird immer mehr zugunsten der<br />

fertigungsnahen oder fertigungsintegrierten<br />

Messtechnik abgelöst. Und die Koordinatenmessgeräte<br />

werden hauptsächlich für<br />

die Rückführung verwendet – im Prinzip als<br />

Referenzmaschine. Wir werden häufig gefragt:<br />

„Eure Sensoren sind gut. Können wir<br />

die nicht direkt integrieren, am besten in der<br />

Werkzeugmaschine?“<br />

Wenzel-Schinzer: Wobei ich natürlich den<br />

Nachteil habe, dass ich dann mit der gleichen<br />

Maschine messe, mit der ich fertige.<br />

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kabelloses System namens “U-WAVE fit” auf den Markt,<br />

das Messergebnisse von Digimatic Messschiebern und<br />

Bügelmessschrauben zu einem mit einem U-Wave-R Empfänger<br />

verbundenen PC überträgt und direkt in Statistikprogramme oder<br />

Tabellenkalkulationen einfügt. Der Transmitter ist dabei kleiner<br />

als das Display-Modul des Handmessgeräts und bestätigt jede<br />

Übertragung je nach Modell per Piepton und LED-Leuchte. Für<br />

Produktionsumgebungen bietet Mitutoyo wahlweise<br />

eine IP67-Variante an.<br />

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CONTROL, 07. – 10. MAI 2019<br />

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WEITERE<br />

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PRODUKT!


:: Management<br />

Martin: Dazu haben wir ja mittlerweile<br />

auch Industriearbeitskreise in Deutschland,<br />

an denen ich auch teilnehme. Es gibt auch<br />

bei uns im Konzern dafür entsprechende Lösungen.<br />

„Wir müssen daran arbeiten, dass<br />

Messprogramme schneller erstellt werden<br />

können“, sagt Detlef Ferger<br />

Ferger: Am Ende des Tages brauchen aber<br />

viele Kunden trotzdem genau diese doppelte<br />

Absicherung. Sie benötigen eine zweite<br />

Maschine, die messmittelfähige Ergebnisse<br />

produziert. Das Messen in der Bearbeitungsmaschine<br />

ist der erste Schuss, damit<br />

Ferger: Wenn man sich anschaut, wohin<br />

sich das entwickelt – also Schnittstelle A,<br />

Schnittstelle B, Konstrukteur C, Konstrukteur<br />

Y – dann ist noch sehr viel zu tun, um<br />

einheitliche Schnittstellen zu schaffen. Vielleicht<br />

ist hier einmal PMI eine Lösungsmöglichkeit.<br />

ich eine Serie „nicht vergeige“. Aber für die<br />

Qualitätssicherung wird man weiterhin auf<br />

spezielle Messgeräte angewiesen sein, denn<br />

wer möchte schon seine Eingriffsgrenzen<br />

unnötig hoch setzen, um die Unsicherheiten<br />

der Fertigungsmaschine mit integrierter<br />

Messtechnik auszugleichen.<br />

:: Wie sieht es denn mit dem Closed Loop<br />

aus? Der ist zur Zeit ein angesagtes Thema.<br />

Martin: Jeder Hersteller kann Referenzkunden<br />

präsentieren. Aber es gibt noch keine<br />

Durchgängigkeit im Markt. Wir können<br />

noch nicht sagen, dass jeder Kunde einen<br />

Closed Loop umgesetzt hat.<br />

Fröwis: Jede Anwendung differenziert sehr<br />

stark. Man kann kann keine Lösung 1:1 kopieren.<br />

Denn bei jedem Kunden gibt es andere<br />

Gegebenheiten.<br />

Martin: Es hängt sehr viel davon ab, welche<br />

Schnittstellen und welche Datenformate<br />

der jeweilige Kunde zur Verfügung stellt.<br />

Das ist entscheidend dafür, wie sich Daten<br />

dann individuell in die Systeme integrieren<br />

lassen.<br />

Heiko Wenzel-Schinzer<br />

glaubt, dass es noch lange<br />

Zeit dauern wird, bis PMI die<br />

Breite der Unternehmen erreicht<br />

Wenzel-Schinzer: Vor 20 Jahren hat man akzeptiert,<br />

dass eine Lösung individuell für jeden<br />

Kunden erstellt wird. Heute geht man<br />

davon aus, dass es out of the Box bereitgestellt<br />

wird. Das heißt, eine Lösung ist zwar<br />

nicht kopierbar, aber die Mechanismen<br />

müssen so gut sein, dass sie quasi baukastenmäßig<br />

übertragbar ist.<br />

Ferger: Es ist ein Kennzeichen der Digitalisierung,<br />

dass man standardisiert vorgeht.<br />

:: Aber dem ist nicht so, oder?<br />

Martin: Es gibt eine Schnittstellenproblematik.<br />

Mit Industrie 4.0 haben sich sehr viele<br />

Industrien darauf spezialisiert, ihre eigenen<br />

Schnittstellen zu entwickeln. Die einen<br />

arbeiten mit Siemens NX, die anderen mit<br />

Bosch und so weiter. Von uns wird erwartet,<br />

dass wir all die Schnittstellen unterstützen.<br />

Das ist eine immense Herausforderung. Wir<br />

werden in jeder großen Factory mit unterschiedlichsten<br />

Anforderungen konfrontiert.<br />

:: Gut, dann sprechen wir doch mal über<br />

PMI – also Product and Manufacturing Information.<br />

Fröwis: Die größte Herausforderung dabei<br />

ist: Was macht der Konstrukteur?<br />

:: Was meinen Sie damit?<br />

Fröwis: Der Konstrukteur konstruiert im<br />

CAD-Programm und kann dabei Kombinationen<br />

bei der Tolerierung festlegen, die<br />

möglicherweise messtechnisch nicht umsetzbar<br />

sind.<br />

Ferger: Fangen wir mal von vorne an: PMI<br />

entsteht ja individuell beim Konstrukteur.<br />

Die Modelle enthalten dann zusätzlich zur<br />

Geometriebeschreibung der CAD-Elemente<br />

auch die festgelegten Bemaßungen. Zukünftig<br />

soll die Interpretation der Aufgabenstellung<br />

und die Wahl geeigneter Messstrategien<br />

von den PMI übernommen werden.<br />

Bisher fehlen jedoch Angaben zur Umsetzung<br />

der Spezifikationen aus den GPS-Normen<br />

– also Geometrical Product Specification<br />

– und entsprechend ausgebildete Konstrukteure.<br />

Daher existieren noch kaum<br />

CAD-Modelle mit vollständigen PMI-Daten,<br />

und das Messen mit PMI-Unterstützung ist<br />

in der Praxis noch wenig verbreitet.<br />

Martin: In der ISO TC213 gibt es momentan<br />

einen ganz starken Fokus auf das Design, also<br />

auf den Konstrukteur. Wir haben daher in<br />

der DIN beschlossen, eine sogenannte Veri-<br />

10 Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019


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:: Management<br />

fikationsarbeitsgruppe zu gründen , die sich<br />

mit den Themen Verifikationen auf Basis der<br />

Spezifikationen beschäftigt. Wir werden<br />

aber sehr lange brauchen, bis diese in den<br />

ISO-Standards abgebildet sind.<br />

Was macht der Konstrukteur?<br />

Diese Frage sieht Roland<br />

Fröwis als größte Herausforderung<br />

beim Thema<br />

PMI<br />

:: Es geht also darum, dass der Konstrukteur<br />

eigentlich schon Messtechnikkenntnisse<br />

mitbringen muss? Ist das das Problem?<br />

Ferger: Er sollte denken wie ein Messtechniker.<br />

Martin: Was glauben sie, wie häufig ich diese<br />

Diskussion gerade auch mit Konstruktionsexperten<br />

habe? Ich sage dann: „Ihr<br />

müsst doch bestimmte metrologische Zusammenhänge<br />

mitberücksichtigen in der<br />

Konstruktion.“ Und dann kommt die klare<br />

Aussage: „Nein, der Konstrukteur hat nur<br />

die Aufgabe, die Funktion des Bauteils oder<br />

der Baugruppe mit Spezifikationen zu beschreiben.“<br />

:: Aber gibt es denn keine Chance, dass die<br />

Konstrukteure das auch beherrschen könnten.<br />

Müsste es nicht das Ziel sein, genau das<br />

zu vereinfachen?<br />

Ferger: Man wird natürlich immer von unterschiedlichen<br />

Lagern beeinflusst. Die großen<br />

Unternehmen haben oftmals entsprechende<br />

Ressourcen und das Ziel: Wenn man<br />

vorne das Thema ordentlich durchdacht hat,<br />

kann man hinten quasi automatisch nichts<br />

mehr falsch machen. Aber dazu müssten<br />

auch alle kleineren Firmen wie zum Beispiel<br />

Zulieferer erst einmal ihre Konstrukteure<br />

entsprechend ausgebildet haben, damit diese<br />

auch verstehen, was sie tun.<br />

Die klassische Koordinatenmesstechnik<br />

werde<br />

immer mehr zugunsten<br />

der fertigungsnahen<br />

oder fertigungsintegrierten<br />

Messtechnik abgelöst,<br />

berichtet André<br />

Martin<br />

:: Warum ist dann PMI so ein großes Thema?<br />

Martin: PMI verspricht eine generelle<br />

Durchgängigkeit – vom Design über die Fertigung<br />

bis zur Verifikation.<br />

Wenzel-Schinzer: PMI passt für einige Großkunden<br />

sehr gut. Aber es wird noch eine lange<br />

Zeit nicht für die Breite der Unternehmen<br />

geeignet sein, weil vorne die Prüfung fehlt.<br />

Und wenn die vorne fehlt, fehlt`s hinten<br />

auch.<br />

Fröwis: PMI verspricht ein globaler Standard<br />

zu werden. Ich bin allerdings der Meinung,<br />

dass wir bei den CAD-Systemen zu wenig<br />

Prüfung haben. Der Konstrukteur hat kaum<br />

Grenzen. Von den Informationen, die dann<br />

bei uns ankommen, können wir einige nicht<br />

nutzen, weil diese für die Messung untauglich<br />

sind. Das ist ein Problem.<br />

Ferger: Das eigentliche Problem ist: Wir<br />

müssen daran arbeiten, dass Messprogramme<br />

schneller erstellt werden können.<br />

:: Aber wie? Gibt es dafür Ansätze?<br />

Ferger: Es gibt ja bereits viele Ansätze – andere<br />

als PMI. Fast jeder Hersteller von Messgeräten<br />

bietet Offline-Programmiermodule<br />

an. Da lädt man die 3D-CAD-Daten hinein<br />

und programmiert seine Aufgaben, ohne<br />

sich überhaupt mit PMI beschäftigen zu<br />

müssen.<br />

Martin: Es gibt ja auch das OCR-Scannen,<br />

bei dem aus den Zeichnungen Messprogramme<br />

generiert werden.<br />

Fröwis: Es gibt so viele Lösungen. Die ganzen<br />

Karosserieleute beispielsweise haben<br />

ihr eigenen Lösungen.<br />

:: Ein weiteres Digitalisierungsthema ist<br />

das VCMM – das virtuelle Koordinatenmessgerät.<br />

Was hat es damit auf sich?<br />

Martin: Man simuliert dabei die verschiedenen<br />

Einflussgrößen auf das Messergebnis.<br />

Dann erhält man eine Aussage zur Messunsicherheit.<br />

Das wurde ursprünglich schon<br />

vor 20 Jahren entwickelt. Doch die Nachfrage<br />

im Markt stagniert, weil es sehr lange gedauert<br />

hat, um eine Simulation laufen zu<br />

lassen. Wir bei Hexagon haben vor drei Jahren<br />

das Projekt gemeinsam mit der PTB, unseren<br />

Kollegen von Zeiss und den Kalibrierlaboren<br />

Eumetron und Feinmess neu gestartet.<br />

Wir haben dabei die Schwächen des<br />

ersten Modells berücksichtigt und das Scanning<br />

– was heutzutage eine gängige Technologie<br />

ist – miteingebaut. Wir sind optimistisch,<br />

dass das Projekt auch weitergeht.<br />

Fröwis: Das VCMM kann die Messunsicherheit<br />

jetzt auch für Scanning-Messungen abschätzen.<br />

Leider ist der Aufwand nach wie<br />

vor hoch, so dass die Bedeutung der Messung<br />

diesen Aufwand rechtfertigen muss.<br />

12 Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019


Martin: Das VCMM hilft bei einer Abschätzung<br />

der Messunsicherheit. Nachteil ist,<br />

dass man nach wie vor eine relativ lange Simulationszeit<br />

braucht – trotz aller IT, die es<br />

heutzutage gibt.<br />

Martin: Wir werden es auf der<br />

Control noch mal vorstellen.<br />

Den Bedarf sehen wir hauptsächlich<br />

bei Kalibrierlaboren.<br />

Ferger: Leider behandelt das Thema nur den<br />

taktilen Sensor, sprich den konventionellen<br />

3D-Taster. Für alle anderen Sensoren ist das<br />

Experiment nach wie vor noch nicht zu er-<br />

setzen. Irgendwo muss man ja<br />

plausibilisieren. Wir bieten das<br />

VCMM für die taktile Messung<br />

an, aber die Nachfrage ist vernachlässigbar.<br />

der Stufe entsteht ein digitales Datenformat.<br />

Aber im Moment lässt sich das noch<br />

nicht weiter verarbeiten, es ist noch nicht<br />

austauschbar. Das ist aber die grundlegende<br />

Idee, so würde auch der Closed Loop einfacher.<br />

Martin: Da sind wir wieder bei der Standardisierung<br />

von Datenformaten, die zur Zeit<br />

noch nicht vorhanden ist.<br />

Fröwis: Messtechnik war schon immer die<br />

Schnittstelle zwischen dem realen Teil und<br />

der CAD. Jetzt sollen diese Informationen<br />

eben stärker genutzt werden. Man will sich<br />

zum Beispiel den ganzen Aufwand mit der<br />

Papierzeichnung sparen. Doch dazu brauchen<br />

wir die Standardisierung, die heute definitiv<br />

nicht gegeben ist.<br />

■<br />

:: Vielen Dank für die Diskussion.<br />

Reliable<br />

EVOLUTIONär für zuverlässige Einsätze<br />

:: Vorhin wurde schon der digitale<br />

Zwilling erwähnt. Was genau<br />

ist das und welchen Nutzen<br />

hat er in der Qualitätssicherung?<br />

Martin: Der Digital Twin ist die<br />

möglichst vollständige Abbildung<br />

eines realen Bauteils oder<br />

Geräts und dessen Enstehungsgeschichte<br />

in der digitalen Welt.<br />

Man braucht ihn, um Simulationen<br />

durchführen zu können.<br />

Denn mit einem realem Bauteil<br />

kann man nichts simulieren<br />

oder rekonstruieren.<br />

Ferger: Im Grunde ist es ein zeitlich<br />

neben dem Bauteil entstehender,<br />

anwachsender Datentopf.<br />

Er beginnt vorne mit der<br />

CAD-Zeichnung, dort wird er<br />

quasi geboren. Das Bauteil wird<br />

produziert, gemessen und irgendwo<br />

eingesetzt. Dann geht<br />

es irgendwann kaputt, wird repariert<br />

und so weiter. Im Prinzip<br />

weiß man zum Beispiel in 20<br />

Jahren alles über das Produkt –<br />

wie oft es repariert wurde, wie<br />

oft es eingesetzt wurde, was mit<br />

ihm passiert ist. Soviel zur Theorie.<br />

Wenzel-Schinzer: Der digitale<br />

Twin merkt sich eben alles. Und<br />

wenn alles schön standardisiert<br />

ist, erreicht man eine schnellere<br />

Übertragbarkeit. Die ist theoretisch<br />

jetzt schon möglich. In je-<br />

Behalten Sie Ihre Qualität im Blick.<br />

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Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019


:: Management<br />

Software-Trends<br />

Vernetzt, intelligent und sicher<br />

Die digitale Transformation beschäftigt auch die Anbieter von Software für das<br />

Qualitätsmanagement. Ihre Lösungen müssen auf die neuen Anforderungen ausgerichtet<br />

sein. Dazu zählt unter anderem, dass sie für Übersicht in der Datenflut sorgen und die<br />

Zusammenarbeit unterstützen. Auch Machine Learning gewinnt zunehmend an Bedeutung.<br />

Software-gestütztes<br />

Qualitätsmanagement<br />

muss die intelligente Vernetzung<br />

von Maschinen,<br />

Menschen und Prozessen<br />

unterstützen<br />

Bild: Fotolia/metamorworks<br />

Der Autor<br />

Markus Strehlitz<br />

Redaktion<br />

Quality <strong>Engineering</strong><br />

Die Digitalisierung hat die Unternehmen<br />

fest im Griff. Das hat auch Auswirkungen<br />

auf das Qualitätsmanagement und die Software,<br />

die dabei zum Einsatz kommt – zum<br />

Beispiel, weil zunehmend mehr Daten verarbeitet<br />

werden müssen.<br />

„Wir sehen, dass die Unternehmen durch<br />

die Digitalisierung große Datenmengen generieren“,<br />

berichtet Siegfried Schmalz aus<br />

der Geschäftsleitung von iqs (Halle 3, Stand<br />

3412). „Da wird es zunehmend schwierig,<br />

Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden.“<br />

Mit den Lösungen seines Unternehmens<br />

will er für Übersicht in der Datenflut<br />

sorgen.<br />

„Wir sehen unsere Aufgabe darin, die Firmen<br />

dabei zu unterstützen, für ihre Entscheidungsprozesse<br />

belastbare Informationen<br />

heranziehen zu können.“ Dafür bietet<br />

iqs laut Schmalz ein zentrales Instrument<br />

zum Filtern, Auswerten und Visualisieren<br />

von Daten. Die Applikation Analyse Center/<br />

Quality Intelligence werde ständig weiterentwickelt.<br />

Neben dem Einsatz geeigneter<br />

Software-Tools wird nach Einschätzung von<br />

Schmalz aber auch der Bedarf an Beratung<br />

deutlich zunehmen – hinsichtlich Erfassung,<br />

Strukturierung, Auswertung und Interpretation<br />

der Daten.<br />

Digitalisierung bedeutet aber nicht nur<br />

rasant anwachsende Datenmengen. Es geht<br />

auch um eine intelligente Vernetzung von<br />

Maschinen, Menschen und Prozessen.<br />

„Auch das hat Auswirkungen auf das software-gestützte<br />

Qualitätsmanagement“,<br />

sagt Lutz Krämer, Bereichsleiter Produkte<br />

bei Babtec (Halle 5, Stand 5309). „So ermöglicht<br />

die Zusammenführung von Planungs-<br />

14 Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019


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:: Management<br />

Oberflächensprachen. Die Lösungen von<br />

Consense unterstützen daher laut Künzer<br />

neben komplexen Organisationshierarchien<br />

auch unterschiedliche nationale und internationalen<br />

Normen und Gesetzesvorgaben,<br />

mehrsprachige Inhalte sowie weitere Anforderungen,<br />

die eine Internationalisierung<br />

mit sich bringt.<br />

Eine Möglichkeit, Daten und Software-<br />

Funktionen den Nutzern an verschiedenen<br />

Standorten oder in unterschiedlichen Firmen<br />

bereit zu stellen, ist die Cloud. Das Theund<br />

Produktionsdaten in Echtzeit eine neue<br />

Lenkungsqualität.“<br />

Babtec integriert laut Krämer die relevanten<br />

Qualitätsaufgaben in einer Software-Lösung<br />

und ermöglicht die Verknüpfung an<br />

bestehende Software-Systeme wie zum Beispiel<br />

ERP oder CRM. Das fördere die erfolgreiche<br />

Zusammenarbeit zwischen den Anwenderunternehmen<br />

und deren Geschäftspartnern<br />

in der Lieferkette.<br />

Schnellerer Datenaustausch<br />

Die Vernetzung wird somit über die Unternehmensgrenzen<br />

hinaus getragen. Gerade<br />

im Qualitätsmanagement liegt laut Professor<br />

Norbert Böhme in der vernetzten Zusammenarbeit<br />

mit Kunden und Lieferanten<br />

ein großes Rationalisierungspotenzial. Firmen<br />

könnten von einer vereinfachten Kommunikation,<br />

schnellerem Datenaustausch<br />

und der effizienteren Bearbeitung gemeinsamer<br />

Prozesse profitieren, so der Geschäftsführer<br />

von Böhme & Weihs (Halle 8,<br />

Stand 8302).<br />

Sein Unternehmen unterstützt dies mit<br />

dem hauseigenen CAQ-System. „Ausnahmslos<br />

alle Prozessbeteiligten, vom externen<br />

Mitarbeiter über Händler bis hin zu<br />

Kunden und Lieferanten, arbeiten per<br />

Browser-Zugriff ausschließlich und direkt<br />

im CAQ-System selbst“, erklärt Böhme. Es<br />

seien keinerlei ergänzende Softwarebausteine<br />

oder an Dritte ausgelagerte Kommunikationsplattformen<br />

notwendig.<br />

Software unterstützt auch die Zusammenarbeit mit den Lieferanten Bild: Babtec<br />

Software-Anbieter Consense (Halle 8,<br />

8103) verfolgt ebenfalls ein übergreifendes<br />

Konzept. Dabei geht es aber vor allem um<br />

die Verknüpfung der verschiedenen Standorte<br />

eines Unternehmens. „Viele unserer<br />

standortübergreifenden oder weltweit agierenden<br />

Kunden wollen ihre Managementsysteme<br />

auf internationaler Ebene betreiben“,<br />

sagt Alexander Künzer aus der Geschäftsführung<br />

von Consense.<br />

Dabei gehe es um deutlich mehr als einfach<br />

nur die Verwendung verschiedener<br />

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07. – 10.<br />

MAI 2019<br />

STUTTGART<br />

Halle 6<br />

Stand 6505<br />

ma ist mittlerweile auch im Qualitätsmanagement<br />

angekommen.<br />

„Wir nehmen wahr, dass die bisher von<br />

den Unternehmen gezeigte Zurückhaltung<br />

in Bezug auf die Nutzung von cloud-basierten<br />

Lösungen für Qualitätsmanagementsysteme<br />

sich gerade wandelt“, so Künzer.<br />

„Als Kompromiss wird dann oft auch die<br />

Company Cloud gesehen.“<br />

Eine firmeninterne Cloud dient vor allem<br />

zur Erfüllung der Sicherheitsanforderungen.<br />

Denn dieses Thema sorgt nach wie vor für<br />

die größten Bedenken, wenn Firmen sich<br />

mit Cloud-Lösungen beschäftigen.<br />

Machine Learning gehören zu den Treibern<br />

der digitalen Transformation. Sie halten<br />

jetzt auch Einzug in das Qualitätsmanagement<br />

und die Qualitätssicherung.<br />

„Wir sind überzeugt, dass durch Machine<br />

Learning eine vorausschauende Qualitätssicherung<br />

möglich sein wird“, meint Schmalz<br />

von iqs. „Aus den Maschinenparametern<br />

werden wir lernen, die Produktmerkmale<br />

vorauszusagen.“ Im Rahmen eines Forschungsprojekts<br />

entwickelt sein Unternehmen<br />

gemeinsam mit GBO Datacomp, Festo,<br />

dem Werkzeugmaschinenlabor der RWTH<br />

Aachen und dem Fraunhofer-Institut für<br />

Mit Künstlicher Intelligenz<br />

könnte eine vorausschauende<br />

Qualitätssicherung<br />

möglich werden<br />

Bild: Fotolia/Elnur<br />

HR Serie<br />

SHR Serie<br />

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9.3fps<br />

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7fps<br />

EXO Serie<br />

1.6 –31<br />

MP<br />

Für Böhme & Weihs steht Security daher<br />

zur Zeit ganz oben auf der Agenda. „Mit<br />

steigender Vernetzung steigt auch das Risiko<br />

möglicher Angriffspunkte für einen unberechtigten<br />

Zugriff von außen, um sensible<br />

Qualitätsmanagementdaten zu stehlen, zu<br />

manipulieren oder ganze Geschäftsprozesse<br />

zu beeinflussen“, sagt Böhme. „Cyber-Sicherheit<br />

beziehungsweise Informationssicherheit<br />

wird eine Grundvoraussetzung in<br />

der unternehmerischen Digitalisierungsstrategie<br />

– und damit auch eine Grundvoraussetzung<br />

an CAQ-Systeme.“<br />

Grundlage für die sichere Vernetzung im<br />

eigenen CAQ-System sei eine mehrstufige<br />

Sicherheitsarchitektur, wie Böhme berichtet.<br />

Diese eröffne alle Möglichkeiten der digitalen<br />

Zusammenarbeit, basierend auf der<br />

Verfügbarkeit, Vertraulichkeit und Integrität<br />

der Daten. „Die Kontrolle über die Daten<br />

und die Tiefe der Vernetzung liegt immer<br />

nur beim Inhaber des CAQ-Systems.“<br />

Im Zusammenhang mit der Digitalisierung<br />

spielt auch die Künstliche Intelligenz<br />

(KI) eine wichtige Rolle. KI-Methoden wie<br />

Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019<br />

Produktionstechnologie ein so genanntes<br />

Quality Data Module. Dieses soll in Zukunft<br />

sowohl die Aufbereitung und Bereitstellung<br />

als auch die Auswertung der risikomanagement-relevanten<br />

Informationen der Produktion<br />

übernehmen.<br />

Realität fern von den Erwartungen<br />

Krämer von Babtec sieht ebenfalls das Potenzial<br />

von KI. Bisherige Erfahrungen zeigten<br />

jedoch „einen nicht unerheblichen Aufwand<br />

zum Aufbau selbstlernender Systeme<br />

– so genannter Automaten“. Seiner Meinung<br />

nach wird deutlich, dass sich manche<br />

Erwartung der Stakeholder fern der aktuellen<br />

Realität bewegen.<br />

Babtec beschäftigt sich derzeit in einem<br />

Projekt um den Nachweis, dass Entscheidungen<br />

in einem Serviceprozess von einem<br />

Automaten besser und schneller getroffen<br />

werden können. „Dieser Nachweis wurde erbracht,<br />

jedoch entsprach der dafür notwendige<br />

Aufwand nicht den Erwartungen“, sagt<br />

Krämer.<br />

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:: Management<br />

Bettina Schall gibt einen Ausblick auf die Control 2019<br />

„Die Qualitätssicherung beeinflusst<br />

alle Unternehmensbereiche“<br />

Die Control zeigt das ganze Spektrum an Technologien und<br />

Dienstleistungen für die industrielle Qualitätssicherung. Messe-Chefin<br />

Bettina Schall berichtet von den Highlights in diesem Jahr und erklärt, was<br />

es mit dem neuen Hallenkonzept auf sich hat.<br />

Bettina Schall ist Geschäftsführerin des<br />

Messeveranstalters P.E. Schall Bild: Schall<br />

:: Bei der Messtechnik ist Multisensorik eines<br />

der großen Themen. Wie wird die Control<br />

diesen Trend abbilden?<br />

Schall: Mit zunehmendem Automatisierungsgrad<br />

der Qualitätssicherung steigt<br />

auch der Einsatz von Multisensorik – vor allen<br />

Dingen in den Bereichen, wo Vielfachmessungen<br />

notwendig sind, um ein komplettes<br />

Bild der produzierten Qualität, etwa<br />

von Blechteilen, von durch Urformen und<br />

Zerspanung oder in 3D-Printing erstellten<br />

Werkstücken, oder auch von räumlich zu erfassenden<br />

Bauteilen zu erhalten. So gesehen<br />

finden sich Multisensorik-Systeme in<br />

unterschiedlichsten Mess- und Prüftechnik-<br />

Einrichtungen für die relevanten QS-Anforderungen.<br />

:: Was sind die aktuellen Trends in der Qualitätssicherung?<br />

Schall: Wie auch in anderen Bereichen der<br />

industriellen Produktion bestimmen in der<br />

industriellen Qualitätssicherung die Themen<br />

Digitalisierung, Einsatz von Künstlicher<br />

Intelligenz, schnelle und sichere Datenkommunikation,<br />

durchgängige Automatisierung<br />

und Prozessfähigkeit sowie IoT – also Internet<br />

of Things – das Bild.<br />

Der Autor<br />

Markus Strehlitz<br />

Redaktion<br />

Quality <strong>Engineering</strong><br />

:: Was sind die Highlights der Control in<br />

diesem Jahr?<br />

Schall: Einzelne Segmente hervorzuheben,<br />

verbietet sich angesichts der erwähnten<br />

durchgängigen Automatisierung von Produktionsprozessen<br />

mit voll integrierten QS-<br />

Prozessen fast von selbst. Jedoch ist zu beobachten,<br />

dass sich die Industrielle Bildverarbeitung<br />

nach wie vor rasant entwickelt<br />

und permanent neue Anwendungsfelder erobert.<br />

Die Control bietet hier das weltweit<br />

umfassendste Produkt- und Leistungsangebot.<br />

Sehr positiv in der Entwicklung zeigt<br />

sich auch das boomende Segment Berührungslose<br />

Messtechnik, in dem vor allem laser-basierte<br />

Systeme auf dem Vormarsch<br />

sind. Schließlich kommt Software-Systemen<br />

mehr und mehr Bedeutung zu, weshalb wir<br />

dafür mit der „Silicon-Hall 8“ eine zentrale<br />

Präsentationsplattform schaffen.<br />

:: Digitalisierung und Künstliche Intelligenz<br />

erobern langsam auch die Technologiefelder<br />

rund um die Qualitätssicherung. Wie relevant<br />

sind diese Themen aus Ihrer Sicht und<br />

wie deckt die Control diese ab?<br />

Schall: Es gibt sicher keine QS-Komponenten,<br />

-Baugruppen, -Subsysteme oder -Komplettlösungen<br />

auf der Control, die nicht digitalisiert<br />

sprich vernetzungs- und kommunikationsfähig<br />

sind. Die geforderte Durchgängigkeit<br />

bei allen Fertigungs- und QS-Prozessen<br />

in allen Phasen der Produktherstellung<br />

setzt zwingend durchgängige Digitalisierung<br />

und Festlegung einheitlicher Schnittstellen<br />

wie zum Beispiel OPC-UA voraus. Darauf<br />

aufbauend kommen mehr denn je KIbasierte<br />

Software-Systeme zur Anwendung,<br />

wie auf der Control anhand zahlreicher Präsentationen<br />

und Live-Demonstrationen zu<br />

sehen ist.<br />

:: In den Pressemeldungen zur Control wird<br />

auch immer wieder auf die Bedeutung der<br />

Bildverarbeitung hingewiesen. Welche Rolle<br />

spielt dieses Thema aber konkret auf der<br />

Control?<br />

Schall: Wie schon erwähnt, ist die Control<br />

2019 sozusagen der Hot Spot der Hersteller<br />

und Anbieter von Industrieller Bildverarbeitung<br />

und Vision-Systemen. Weltweit gibt es<br />

kein größeres Angebot. Das ist einer der<br />

Gründe dafür, warum wir dieses spezifische<br />

Angebot in einem eigenen in Print- und On-<br />

18 Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019


line-Version verfügbaren Spezial-Messeführer<br />

zusammenfassen. Mit der Fraunhofer Allianz<br />

Vision haben wir zudem einen sehr<br />

starken, international anerkannten Kooperations-Partner,<br />

mit dem zusammen wir<br />

nicht nur die Leistungen der Bildverarbeitungs-Branche<br />

darstellen, sondern auch<br />

realitätsnah in die Zukunft schauen.<br />

:: Wie ist grundsätzlich derzeit die Stimmung<br />

in der QS-Branche?<br />

Schall: Die gesamte Branche ist durch verhaltenen<br />

Optimismus gekennzeichnet und<br />

schaut noch zuversichtlich in die nahe Zukunft.<br />

Zwar zeichnen sich im Bereich Autorierung<br />

ist die jeweils komplette Präsentation<br />

eines Segments im Kompaktformat gegeben,<br />

wodurch die Fachbesucher Zeit und<br />

Wege sparen.<br />

:: Welche Zahlen erwarten Sie für die Control<br />

bei Ausstellern und Besuchern in diesem<br />

Jahr?<br />

Schall: Die Control 2019 wird mit rund 850<br />

Ausstellern aus 34 Nationen erneut das toppaktuelle<br />

Weltangebot an Komponenten,<br />

Baugruppen, Subsystemen und Komplettlösungen<br />

zur industriellen Qualitätssicherung<br />

in Hard- und Software abbilden. Wir erwarten<br />

an den vier Messetagen Anfang Mai et-<br />

Die Software<br />

für Prozessund<br />

Qualitätsmanagement<br />

„Mit zunehmendem Automatisierungsgrad<br />

der Qualitätssicherung steigt auch der<br />

Einsatz von Multisensorik“<br />

Bettina Schall<br />

motive aus bekannten Gründen deutliche<br />

Bremsspuren ab, die sich aber auf die QS-<br />

Konjunktur der Jahre 2019 und 2020 nicht<br />

negativ auswirken dürften. Denn der ab -<br />

zusehende Technologie-Wandel verlangt<br />

nach neuen Produktionslösungen, die wiederum<br />

neue QS-Technologien und -Verfahren<br />

nach sich ziehen. Zumal es sich hier von<br />

den Fahrzeug-Konzepten wie folgerichtig<br />

auch von den Automotive-Komponenten<br />

produktionstechnisch um absolutes Neuland<br />

handelt.<br />

Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019<br />

:: Die Ausstellungsfläche der Control wurde<br />

um die Halle 8 erweitert. Die Messe ist nun<br />

thematisch in Kompetenz-Blöcke strukturiert.<br />

Was heißt das konkret und welche Vorteile<br />

hat das Konzept für Besucher und Aussteller?<br />

Schall: Mit der sukzessiven Neustrukturierung<br />

des Ausstellungs-Portfolios der Control<br />

werden wir als Veranstalter den Wünschen<br />

unserer Aussteller wie auch den veränderten<br />

Ansprüchen der Fachbesucher gerecht.<br />

Einerseits wollten zahlreiche Aussteller ihre<br />

Präsentations- und Kommunikationsflächen<br />

vergrößern, weshalb die Halle 8 hinzukam.<br />

Andererseits gehen die Fachbesucher<br />

heute deutlich zielgerichteter vor und wollen<br />

in einem bestimmten Zeitablauf ihre<br />

Aufgaben abarbeiten. Mit der Neustruktuwa<br />

28.200 Fachbesucher aus mehr als 100<br />

Ländern. Doch steht hierbei auch ganz im<br />

Sinne der Anbieter und Hersteller die Qualität<br />

der Fachbesucher vor der schieren Quantität;<br />

zumal sich die Fachbesucher der Control<br />

schon immer durch eine sehr hohe Qualifikation<br />

und durch hohe Entscheidungsbefugnis<br />

auszeichneten.<br />

:: Die Rolle der Qualitätssicherung in den<br />

Unternehmen verändert sich. Lässt sich dies<br />

auch an der Control ablesen – möglicherweise<br />

an einer Veränderung der Themen oder<br />

der Besuchergruppen?<br />

Schall: Dass sich die Rolle der Qualitätssicherung<br />

in den Unternehmen dramatisch<br />

gewandelt hat, ist wohl unbestritten. Mittlerweile<br />

sind die Veränderungsprozesse<br />

aber abgeschlossen. Die Qualitätssicherung<br />

ist heute bestens etabliert und nimmt nunmehr<br />

eine zentrale Rolle in modernen Wertschöpfungsstrategien<br />

ein. Mit dem sich von<br />

der Hardware in Richtung Software wandelnden<br />

oder besser sich ergänzenden Ausstellungsangebot<br />

der Control geht natürlich<br />

auch ein Wandel hinsichtlich Zielgruppen<br />

und Struktur der Fachbesucher einher. Und<br />

diesem werden wir mit dem behutsamen<br />

Ausbau der Nomenklatur und damit eines<br />

stets aktualisierten Produkt- und Leistungsportfolios<br />

gerecht.<br />

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Prozesse<br />

Social QM<br />

Risikomanagement<br />

Datenschutz LDAP<br />

Mehrsprachigkeit<br />

Maßnahmen Berichte<br />

WIKI<br />

QM IMS<br />

Matrixorganisation International<br />

Auditmanagement<br />

Schulungen Workflows<br />

Kennzahlen Validierung<br />

Gefahrstoffmanagement<br />

GxP<br />

Fragenkataloge<br />

Qualifikationen<br />

KVP<br />

Dokumente<br />

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In Halle 8,<br />

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:: Management<br />

Transparente Entwicklungsprozesse, ein gemeinsames Systemverständnis und eine gute, vernetzte Zusammenarbeit intern und mit Marktteilnehmern liefern die Basis<br />

für eine wirtschaftliche, schnelle, agile und erfolgreiche Produktentwicklung Grafik: Plato<br />

Datenplattform für den Produktentwicklungsprozess im digitalen Zeitalter<br />

Damit die Qualität stimmt<br />

Die Komplexität von Produkten steigt. Bieten herkömmliche Systeme für das<br />

Product-Lifecycle-Management (PLM) noch eine geeignete Plattform, um diesen Anforderungen<br />

gerecht zu werden? Welche Rolle spielt die Einbindung des Qualitätsmanagementprozesses in<br />

einer neuen Generation von PLM-Systemen? Plato (Halle 8, Stand 8303) hat darauf eine Antwort.<br />

Der Autor<br />

Marcus Schorn<br />

Vorstand<br />

Plato<br />

www.plato.de<br />

Erfolgreiche technische Produkte zeichnen<br />

sich heute durch eine kurze Innovationszeit,<br />

eine hohe Zahl an Varianten und perfekte<br />

Qualität aus. Schon die ersten Schritte im<br />

Entwicklungsprozess von Produkten und<br />

Prozessen brauchen optimale Bedingungen,<br />

um eine effiziente und methodische Unterstützung<br />

sowie interdisziplinäre Entwicklung<br />

zu ermöglichen.<br />

Die Komplexität von Produkten nimmt<br />

dramatisch zu. Eine IDC-Studie zum Internet<br />

of Things stellt die Prognose auf, dass<br />

die Anzahl der vernetzten Dinge von weltweit<br />

aktuell 12,1 Milliarden bis zum Jahr<br />

2020 auf 30,3 Milliarden ansteigen wird.<br />

Einst einfache Produkte verwandeln sich in<br />

Systeme von Systemen. Diese verlangen einen<br />

neuen Ansatz für Produktentwicklung,<br />

Fertigung und Supply Chain Management.<br />

Neben der Produktkomplexität sorgen ein<br />

erhöhter Software-Anteil, global vernetzte<br />

Wertschöpfungsketten und stark verkürzte<br />

Produkteinführungszeiten zu einer steigenden<br />

Anzahl von Qualitätsproblemen. Die<br />

Einhaltung gesetzlicher Vorschriften wird<br />

für Unternehmen, die auf schnelle Innovationen<br />

setzen, zu einer Herausforderung<br />

werden.<br />

Ein Beispiel verdeutlicht die Komplexität:<br />

Ein modernes Fahrzeug benötigt über<br />

200.000 Elemente für die Repräsentation<br />

der Gesamtarchitektur inklusive der Vernetzung.<br />

Diese führen im Laufe des Produktlebenszyklus<br />

zu Änderungen in einem mittleren<br />

sechsstelligen Bereich. Dies hat ein Datenvolumen<br />

zur Folge, welches nur durch<br />

intelligente Benachrichtigungen und Bewirtschaftung<br />

beherrscht werden kann.<br />

Traditionelle PLM-Systeme und deren geschlossene<br />

Architekturen machen es aktuell<br />

unmöglich, Innovationen komplexer, intelligenter<br />

und vernetzter Produkte zu fördern<br />

und die Zusammenarbeit während der Produktentwicklung<br />

und -herstellung zu optimieren.<br />

Es wird ein offenes Netzwerk benötigt,<br />

das eine Zusammenarbeit von <strong>Engineering</strong>,<br />

Design und Fertigung, integrierte Qualitäts-<br />

und Service-Informationen sowie eine<br />

schnellere Reaktion auf Qualitätsprobleme<br />

bietet. Erfüllen die Plattformen diese Eigenschaften,<br />

wird sich PLM zu einer Product<br />

Innovation Platform entwickeln.<br />

Derartige Plattformen sollten ermöglichen,<br />

Entwicklungsteams aus mehreren<br />

(oder sogar hunderten) von Unternehmen<br />

an Systemen zusammenarbeiten zu lassen<br />

20 Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019


und gleichzeitig eine verknüpfte Datenarchitektur<br />

(System-Modell) bieten, die mit einem<br />

ganzheitlichen Blick die gemeinsame<br />

Nutzung von Daten erleichtert. Ein offener,<br />

integrierter System-Ansatz muss Teammitgliedern<br />

die Fähigkeit geben,<br />

• durchgehend auf alle <strong>Engineering</strong>-Informationen<br />

zugreifen zu können,<br />

• durchgehend alle Einflüsse ihrer <strong>Engineering</strong>-Entscheidungen<br />

auf andere Disziplinen<br />

zu überblicken und<br />

• durchgehend robuste Ergebnisse zu erzielen,<br />

indem sie auf freigegebene, abgeschlossene<br />

und erprobte oder funktionierende<br />

Entwicklungen zurückgreifen können.<br />

Hinzu kommt, dass die Digitalisierung<br />

neue Möglichkeiten eröffnet, Produkte virtuell<br />

umfassend zu entwickeln. Diese Transformation<br />

des Entwicklungsprozesses wird<br />

nur möglich sein, wenn alle Entwicklungsbereiche<br />

und alle Mitarbeiter auf allen Ebenen<br />

beteiligt sind. Neben den digitalen Modellen<br />

wird das Zusammenspiel der Entwicklungswerkzeuge<br />

für den neuen digitalen<br />

Entwicklungsprozess von entscheidender<br />

Bedeutung sein.<br />

Frühzeitige Vernetzung bewirkt<br />

eine bessere Kontrolle über die Qualität<br />

Die Unfähigkeit, PLM zu skalieren, hat dazu<br />

geführt, dass verschiedene Teams in der gesamten<br />

Organisation in ihren eigenen Silos<br />

arbeiten. Mit der Verwendung verschiedener<br />

Tools ist die Zusammenarbeit tatsächlich<br />

schwieriger geworden, und das Problem<br />

ist nun mehrdimensional:<br />

• funktionsübergreifend – Design, Analyse,<br />

Qualität, Planung, Fertigung, Service, etc.<br />

• fachübergreifend – Systeme, mechanisch,<br />

elektronisch, Software, Funktionale Sicherheit<br />

• über die gesamte Lieferkette hinweg.<br />

Die Realität ist, dass sich diese Systeme<br />

weitgehend auf das 3D-Datenmanagement<br />

im computergestützten Design (CAD) konzentriert<br />

haben. Sie sind nicht ausreichend<br />

gerüstet, um breitere geschäftsrelevante<br />

Probleme anzugehen und die globale Zu-<br />

sammenarbeit von Ingenieuren verschiedener<br />

Fachrichtungen aus den Bereichen Mechanik,<br />

Software und Elektro/Elektronik<br />

während des gesamten Lebenszyklus zu koordinieren.<br />

Mit dem Blick auf das Qualitätsmanagement<br />

ist es wichtig, einen Rahmen vorzugeben,<br />

in dem Entscheidungen durch ein vernetztes<br />

und methodisches Vorgehen getragen<br />

sind. Viele Unternehmen verwenden jedoch<br />

eigenständige Systeme und Tabellenkalkulationen<br />

zur Qualitätskontrolle, zur Erstellung<br />

von Informationssilos und Prozesslücken.<br />

Das Ergebnis dieses getrennten Ansatzes<br />

spiegelt sich in der wachsenden Zahl<br />

von Produktrückrufen wider, die zu kostspieligen<br />

Geldbußen und Markenschäden führen.<br />

Aus diesem Grund ist es wichtig, dass die<br />

Product Innovation Platform den Qualitätsmanagementprozess<br />

integriert. Interdisziplinären<br />

Teams und einer erweiterten Lieferkette<br />

sollte ebenfalls diese leistungsstarke<br />

Plattform zur Verfügung gestellt werden,<br />

um Risiken zu identifizieren und zu managen,<br />

die Qualität zu verbessern, Kundenanforderungen<br />

zu erfüllen und Umwelt-, Sicherheits-,<br />

medizinische und andere Formen<br />

der Compliance zu erreichen.<br />

Eine weitere wichtige Rolle spielt das Lessons<br />

Learned bei der Wahl einer geeigneten<br />

Produktinnovationsplattform. Rare Entwicklungskapazitäten<br />

sollten sich hauptsächlich<br />

um die Änderungen kümmern, die für neue<br />

Produkte beziehungsweise Varianten entscheidend<br />

sind. Entsprechend sollten alle<br />

Verbesserungen, Problembehebungen und<br />

Korrekturmaßnahmen in die Wissensdatenbank<br />

des Unternehmens einfließen. ■<br />

Webhinweis<br />

Wie die Entwicklung mit der Product Innovation Platform<br />

e1ns funktioniert, erklärt Plato<br />

in diesem Video:<br />

http://hier.pro/PFchV<br />

Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019


:: Titelthema<br />

Multisensor-Messmaschine von OGP im Einsatz bei Zwilling<br />

Messerscharfe<br />

Messergebnisse<br />

Schneller messen, mehr messen, fertigungsbegleitend messen – das sind die<br />

Anforderungen der Qualitätssicherung von Zwilling. In Solingen hat das<br />

Traditionsunternehmen daher in eine Multisensor-Messmaschine von OGP<br />

investiert. Erst wenige Monate im Einsatz, hat sie sich bereits bewährt.<br />

Die Autorin<br />

Sabine Koll<br />

Redaktion<br />

Quality <strong>Engineering</strong><br />

Der Geschäftsbereich Küche ist der älteste und größte<br />

Bereich der Unternehmensgruppe Zwilling J.A. Henckels.<br />

Sieben Marken zählen mittlerweile dazu: Neben<br />

Zwilling sind das die Kochgeschirr-Marken Staub, Fontignac,<br />

Demeyere und Ballarini, der japanische Messerhersteller<br />

Miyabi und BSF. Sie bieten ein vielfältiges Sortiment<br />

für die moderne Wohnküchen an. Zwilling ist somit<br />

weit mehr als ein Hersteller hochwertiger Messer<br />

„Made in Germany“, sondern schafft zunehmend eine<br />

Koch-Erlebniswelt für seine Kunden.<br />

Hergestellt werden die Produkte von Zwilling in<br />

Deutschland am Hauptstandort Solingen, aber auch in<br />

Japan, China, Frankreich, Italien oder Belgien. In allen<br />

Werken gibt es eine lokale fertigungsbegleitende Qualitätssicherung.<br />

Sämtliche Freigaben sowohl von eigengefertigten<br />

als auch von zugekauften Produkten laufen<br />

allerdings zentral über die beiden Labore in Solingen<br />

und Shanghai. Aus rund 20 Mitarbeitern besteht die<br />

Qualitätssicherung in Solingen. Das Team plant Messungen<br />

und Prüfungen von Bauteilen aller Art und führt<br />

diese dann durch.<br />

„Wir führen sehr viele funktionale Prüfungen durch“,<br />

erklärt Dr. Gernot Strehl, Leiter der Labore bei Zwilling.<br />

Das heißt, bei einem Kochtopf wird geprüft: Wie schnell<br />

wird das Wasser heiß? Wie heiß wird der Griff? Ist der<br />

Deckel dicht? Verformt sich der Boden? Bei einem Messer<br />

wird gemessen, ob die Klinge scharf ist, ob man es<br />

biegen kann, ob es korrosionsfest fest und was geschieht,<br />

wenn es auf den Boden fällt.<br />

„Das Spektrum der Teile, die wir prüfen und vermessen<br />

müssen, ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich<br />

gestiegen“, sagt Strehl. Dies sei zum einen in den verschiedenen<br />

Firmenkäufen, die Zwilling getätigt hat, begründet.<br />

„Aber zum anderen ändern sich die Vorlieben<br />

der Verbraucher wesentlich schneller als in früheren<br />

Zeiten – so ist zum Beispiel für Messer mal ein Holzgriff<br />

angesagt, dann wieder ein Kunststoffgriff oder ein Griff<br />

aus Vollmetall“, so Strehl. „Hinzu kommt, dass immer<br />

stärker fertigungsbegleitendes Messen gefordert ist,<br />

um die Produktionsprozesse effizienter zu machen. Das<br />

gilt für Metallteile, die wir selber fertigen, aber auch für<br />

Zukaufteile.“<br />

Er zeigt ein Messer, bei dem die Griffschalen aus einem<br />

thermoplastischen Kunststoff bestehen. Diese<br />

Griffschalen lässt Zwilling bei einem Partner herstellen.<br />

„Wenn die Maße der Heftschale einschließlich der Aussparungen<br />

für die Nieten nicht stimmen, bekommt die<br />

Montage Probleme beim Zusammenführen von Griff<br />

und Klinge. Da ist eine hohe Präzision gefragt“, so<br />

Strehl. „Wenn die nicht gegeben ist, kann im schlimmsten<br />

Fall die Produktion stoppen. Außerdem war in der<br />

Vergangenheit manchmal teure Nacharbeit notwendig.<br />

Beides vermeiden wir heute durch das fertigungsbegleitende<br />

Messen.“<br />

Seit ein paar Monaten hat Zwilling für diese und andere<br />

Anwendungen eine Multisensor-Messmaschine<br />

Smartscope CNC 500 von OGP (Halle 4, Stand 4202) im<br />

Einsatz. „Für uns war klar, dass wir ein optisches Mess-<br />

22 Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019


gerät benötigen, um schnelle Messergebnisse zu bekommen.<br />

Und Multisensorik sollte es sein, um für alle<br />

künftigen Messaufgaben vorbereitet zu sein. Diese Flexibilität<br />

erfordert unser Produktspektrum“, beschreibt<br />

Strehl die Anforderungen an das Messgerät.<br />

Geliefert wurde das Smartscope CNC 500 vom OGP-<br />

Partner Klostermann. Beim Remscheider Familienunternehmen<br />

hatte Zwilling bereits in der Vergangenheit bereits<br />

ein taktiles Messgerät und einen 3D-Scanner gekauft.<br />

Daneben greift Zwilling regelmäßig auf Klostermann<br />

als Messdienstleister zurück – sei es um Spitzen<br />

abzufedern oder um Technologien wie Röntgenanalyse<br />

oder Computertomografie zu nutzen, die bei Zwilling<br />

inhouse nicht vorhanden sind. „Der Service von der Firma<br />

Klostermann ist sehr gut und dank der räumlichen<br />

Nähe zu Solingen auch sehr schnell“, lobt Strehl die Zusammenarbeit.<br />

Über Zwilling<br />

Zwilling ist eine der ältesten Marken der Welt. Bereits 1731 wurde<br />

sie als Handwerkszeichen in die Solinger Messermacherrolle eingetragen.<br />

Heute steht hinter Zwilling J.A. Henckels eine international<br />

agierende und stetig wachsende Unternehmensgruppe mit mehr als<br />

4300 Mitarbeitern und einem breiten Spektrum an Marken.<br />

Dennoch verglichen er und seine Kollegen ergebnisoffen<br />

mehrere Multisensor-Messmaschinen am Markt,<br />

um die optimale Lösung für sich zu finden. Nach dem<br />

Besuch der Control in Stuttgart trafen sie eine Vorauswahl,<br />

danach besuchten sie insgesamt drei verschiedene<br />

Anbieter, um deren Lösungen anhand realer Bauteile<br />

und Messaufgaben eingehend unter die Lupe zu nehmen<br />

– unter anderem natürlich Klostermann.<br />

Beleuchtungskonzept und Software<br />

sprachen für Smartscope CNC 500<br />

Die Entscheidung fiel vor allem aus zwei Gründen auf<br />

das Smartscope CNC 500 von OGP: das Beleuchtungskonzept<br />

und die Software. „Im Vergleich zu den anderen<br />

Multisensor-Messmaschinen, die wir uns angeschaut<br />

haben, verfügt das OGP-Gerät mit dem Smart Ringlicht<br />

über die beste Ausleuchtung. Mit diesem Beleuchtungsring<br />

konnten wir schon bei den Tests Kanten am besten<br />

ausleuchten, um dadurch präzise und wiederholbare<br />

Messergebnisse zu erzielen“, erinnert sich Strehl. Die variable<br />

und programmierbare Ausleuchtung mit dem<br />

Smart Ringlicht ermöglicht die Beleuchtung in acht Sektoren<br />

und sechs Ringen – oder der Kombination aus beiden<br />

– mit hellem, weißem LED-Licht aus verschiedenen<br />

Richtungen.<br />

Beeindruckend findet er auch nach wie vor die leichte<br />

Bedienbarkeit der Messmaschine über die Zone 3<br />

Messsoftware: „Genau diesen Bedienkomfort haben wir<br />

Dr. Gernot Strehl (links),<br />

Leiter der Labore bei<br />

Zwilling, und Christian<br />

Klostermann, Geschäftsführer<br />

von Klostermann,<br />

in der Messer-Fertigung<br />

von Zwilling in Solingen.<br />

Vor allem für die Fertigung<br />

von Messern zahlt<br />

sich das fertigungsbegleitende<br />

Messen aus<br />

Bilder: Mike König<br />

Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019 23


:: Titelthema<br />

gesucht. Auf der einen Seite bietet uns die Software in<br />

der Qualitätssicherung alle Funktionalitäten, um relativ<br />

einfach neue Messprogramme erstellen zu können. Auf<br />

der anderen Seite sind damit in Zukunft auch die Mitarbeiter<br />

aus der Fertigung in der Lage, das Messgerät zu<br />

bedienen.“<br />

Zone 3 bietet dafür verschiedene Anwendungs-Levels<br />

von der Werker-Selbstprüfung über Standard-Funktionalitäten<br />

mit leichten Korrektureingriffen bis hin<br />

zum Experten-Modus mit umfangreichen Werkzeugen<br />

für das Erstellen von Messprogrammen und für die Auswertung<br />

der Messergebnisse. Neben schnellen und einfachen<br />

Messungen, die ohne umständliche Programmierungen<br />

erfolgen können, bietet Zone 3 ein Gesamtpaket<br />

im Hinblick auf Form- und Lagetoleranzen nach<br />

allen aktuell gültigen Normen. Ausrichtungen, Messungen<br />

und Konstruktionen werden in Echtzeit graphisch<br />

dargestellt. Für alle Sensoren werden dieselben Verfahren<br />

verwendet, sodass sich die Anwender nicht umstellen<br />

müssen.<br />

Umfassender Service von Klostermann<br />

Über Klostermann<br />

Als Werksvertretung verschiedener Hersteller verkauft das 1979 gegründete<br />

Unternehmen aus Remscheid mit 23 Mitarbeitern exklusiv in<br />

Nordrhein-Westfalen 3D-Messmaschinen. Das Angebot umfasst taktile<br />

und optische Messmaschinen, Highspeed-Digitalisiersysteme, Verzahnungs-Messgeräte<br />

sowie Röntgen und CT-Anlagen. Dienstleistungen<br />

wie Inbetriebnahmen, Kalibrierungen, Individual-Schulungen und Lohnmesstechnik<br />

runden das Angebot ab.<br />

Dr. Gernot Strehl: „Wir können heute mit dem Smartscope<br />

CNC 500 deutlich schneller und damit auch mehr messen“<br />

Ein weiteres Argument für den Kauf der OGP Messmaschine<br />

war für Zwilling der Service von Klostermann:<br />

„Bei unserer Deutschland-Tour zu den verschiedenen<br />

Anbietern mussten wir feststellen, dass nicht jede Lösung<br />

schnell und gleichzeitig präzise ist. Klostermann<br />

hat uns aber gezeigt, dass man mit einer vernünftigen<br />

Messtechnik und einer pfiffigen Idee schnell zu präzisen<br />

Ergebnissen kommen kann. So hat man uns zum Beispiel<br />

einen Spiegel vorgeschlagen, mit dem wir – auf 45°<br />

gestellt – ein Bauteil von oben und von der Seite vermessen<br />

können“, freut sich Strehl.<br />

Da das Smartscope CNC 500 eine Lieferzeit von mehreren<br />

Wochen hatte, bot Klostermann Zwilling an, die<br />

Zeit mit der Nutzung der baugleichen Messmaschine<br />

im Technikum in Remscheid zu überbrücken. Das heißt,<br />

die Mitarbeiter der Qualitätssicherung bei Zwilling fuhren<br />

in dieser Zeit regelmäßig ins 15 km entfernte Remscheid,<br />

um bei Klostermann Bauteile zu vermessen.<br />

„Das war für unsere Mitarbeiter Trainig on the Job und<br />

somit ein sehr gutes Schulungskonzept“, erinnert sich<br />

Strehl. Klostermann half dabei, die Messprogramme zu<br />

erstellen, sodass Zwilling diese später nach der Auslieferung<br />

der Messmaschine sofort verwenden konnte. Dies<br />

ermöglichte letztlich auch schnell die Aufnahme des regulären<br />

Messbetriebs.<br />

Klostermann unterstützt Zwilling auch dabei, die<br />

Messaufgaben so effizient wie möglich durchzuführen:<br />

Bei der Wareneingangsprüfung der Kunststoff-Heftschalen<br />

beispielsweise geht Zwilling so vor, dass aus einem<br />

gelieferten Karton 10 bis 20 Teile nach dem Zufallsprinzip<br />

vermessen werden. Anhand der Streubreite dieser<br />

Messergebnisse wird dann entschieden, ob die Heftschalen<br />

in die Montage gehen – oder zurück zum Spritzgießer.<br />

Die 10 bis 20 Teile, so der Wunsch von Zwilling,<br />

sollten in einer Aufspannung vermessen werden. Für die<br />

Zone 3 Messsoftware ist dies kein Problem: Man muss<br />

nur für ein Bauteil ein Messprogramm erstellen und<br />

kann dann in der Software angeben, wo in etwa die weiteren<br />

baugleichen Bauteile liegen.<br />

Komplettlösung mit Spannmitteln<br />

Klostermann hat Zwilling zusätzlich für solche Messaufgaben<br />

das Alufix System von Witte Barskamp empfohlen,<br />

ein modulares System aus hochfestem Aluminium<br />

für Messaufnahmen. Daraus hat Zwilling eine Palette<br />

gebaut, in welche die Mitarbeiter in dem Fall die Heftschalen<br />

einlegen. Diese wird auf den Messtisch aufgelegt<br />

– und der Mitarbeiter aus der Wareneingangsprüfung<br />

kann das Messprogramm für die Palette ohne die<br />

Hilfe eines Messtechnikers wählen und starten. Das Ergebnis<br />

sind schnelle und reproduzierbare Messergebnisse.<br />

Strehl: „Klostermann ist für uns daher weit mehr<br />

als ein Messtechnik-Lieferant, sondern hilft uns dabei,<br />

unsere Messaufgaben effizient zu lösen.“ Nach 15 bis<br />

20 min hat Zwilling heute die Ergebnisse für eine ganze<br />

24 Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019


Die Multisensor-Messmaschine Smartscope<br />

CNC 500 von OGP im Einsatz beim<br />

Vermessen von Kunststoff-Griffschalen.<br />

Hier ist eine hohe Präzision gefragt:<br />

Wenn die Maße der Heftschale einschließlich<br />

der Aussparungen für die<br />

Nieten nicht stimmen, bekommt die<br />

Montage Probleme beim Zusammenführen<br />

von Griff und Klinge<br />

Durch das fertigungsbegleitende Messen erkennt Zwilling heute<br />

frühzeitig, inwieweit der Schleifstein für den Wellenschliff der Brotmesser<br />

in der Fertigung bereits abgenutzt ist – und kann ihn folglich<br />

auswechseln, bevor Ausschuss entsteht<br />

Palette von Heftschalen vorliegen. Mit dem 3D-Scanner<br />

hingegen dauerte die Messung einer Heftschale alleine<br />

so lange plus die sich anschließende Auswertung.<br />

Zwilling hat das Smartscope CNC 500 mit einem zusätzlichen<br />

Sensor gekauft: einem schaltenden Taster<br />

TP200. Positiv ist für Strehl dabei, dass Schnittstellen für<br />

weitere Sensoren wie zum Beispiel einen Scanning-Taster<br />

oder einen Weißlichtsensor im Messgerät vorhanden<br />

sind. Die Sensoren selbst können unkompliziert<br />

nach Bedarf nachgekauft werden: „Damit konnten wir<br />

in eine Maschine investieren, die das leistet, was wir<br />

heute brauchen, aber gleichzeitig noch Optionen für die<br />

Zukunft bietet.“<br />

So werden zum Beispiel mit dem schnellen Autofokus<br />

der Kamera optische Ebenheitsmessungen an den<br />

Heftschalen durchgeführt. Der Sensor erfasst dabei in<br />

einem Bruchteil einer Sekunde Oberflächenpunkte für<br />

die Höhenmessungen.<br />

Für die Vermessung von Messer-Endkappen aus Edelstahl,<br />

die bei einigen Messervarianten zum Anspritzen<br />

des Kunststoffgriffs in das Spritzgießwerkzeug eingelegt<br />

werden, setzt Zwilling hingegen einen Taster ein. Er<br />

überprüft kritische Konturen in verschiedenen Messebenen<br />

präzise und schnell an mehreren Teilen, die<br />

ebenfalls in Paletten angeordnet sind. Im Gegensatz zur<br />

Messung mit der Kamera kann er auch Hinterschnitte<br />

erfassen. Positiv wirkt sich auch hier das Smart Ringlicht<br />

aus.<br />

Zum Standard-Lieferumgang des Smartscope CNC<br />

500 gehört auch der sogenannte Konturverfolger, mit<br />

dem Zwilling die Kontur von Verzahnungen von Steakmessern<br />

oder den Wellenschliff von Brotmessern in<br />

Durchlicht oder Auflicht vollautomatisiert misst. Durch<br />

das fertigungsbegleitende Messen erkennt Zwilling<br />

heute frühzeitig, inwieweit der Schleifstein in der Fertigung<br />

bereits abgenutzt ist – und kann ihn folglich tauschen,<br />

bevor Ausschuss entsteht.<br />

Bedarf an Messungen wächst<br />

Eine Aufgabe für den schaltenden Taster ist das Messen einer Endkappe<br />

aus Edelstahl<br />

„Wir können heute mit dem Smartscope CNC 500 deutlich<br />

schneller und damit auch mehr messen“, freut sich<br />

Strehl. „Wir gehen davon aus, dass in Zukunft immer<br />

mehr Fachbereiche auf uns zukommen werden, um Teile<br />

schnell und automatisiert zu messen. Durch die einfache<br />

Bedienbarkeit des Messgeräts versetzen wir die<br />

Fachbereiche zudem in die Lage, dies selbständig zu<br />

tun.“<br />

Auch schließt er nicht aus, dass der Standort in China<br />

künftig ein solches Multisensor-Messgerät erhält. „Wir<br />

sind innerhalb der Unternehmensgruppe sozusagen eine<br />

Blaupause für andere Werke. Das heißt, funktioniert<br />

eine Sache hier bei uns in Solingen gut, kann das Konzept<br />

1:1 auf andere Werke ausgerollt werden.“ ■<br />

Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019 25


:: Technik<br />

Für den Karosseriebau<br />

sind Turnkey-Messzellen<br />

einschließlich Roboter<br />

und Messsoftware wie<br />

hier Cube-R von Creaform<br />

weit verbreitet.<br />

Nun werden andere<br />

Branchen folgen, sind<br />

sich Experten einig<br />

Bild: Creaform<br />

Umfrage von Quality <strong>Engineering</strong> zu den Trends in der automatisierten Messtechnik<br />

Schneller durch Automatisierung<br />

Die Qualitätssicherung wandert zunehmend an und in die Fertigungslinie. Mehr messen,<br />

schneller messen – das ist gewünscht. Ohne Automatisierung sind diese Anforderungen nur<br />

schwer zu realisieren. Vor allem dann nicht, wenn Messergebnisse im Sinne eines Closed Loop zur<br />

Verbesserung der Produktionsprozesse herangezogen werden sollen.<br />

Die Autorin<br />

Sabine Koll<br />

Redaktion<br />

Quality <strong>Engineering</strong><br />

„Weltweit gesehen ist die Automatisierung in der Qualitätskontrolle<br />

derzeit eine der am schnellsten wachsenden<br />

Sektoren in der Messtechnik“, sagt Jérôme-Alexandre<br />

Lavoie, Produktmanager bei Creaform (Halle 5,<br />

Stand 5102). Dies bestätigt Dr. Stefan Scherer, Geschäftsführer<br />

von Bruker Alicona (Halle 5, Stand 5401):<br />

„Die Automatisierung ist aus der Qualitätssicherung<br />

nicht mehr wegzudenken. Schlagworte wie Industrie<br />

4.0 oder Smart Manufacturing sind längst keine Schubladenkonzepte<br />

mehr, sondern gelebte Realität.“ Ging es<br />

laut Scherer in den Anfängen der Automatisierung darum,<br />

in erster Linie automatisiert vordefinierte Messprogramme<br />

zu messen, sprechen wir heute vor allem<br />

von vernetzter Qualitätssicherung und Systemen, die<br />

miteinander kommunizieren. „Messtechnik zum Beispiel<br />

ist keine isolierte und von der Produktion entkoppelte<br />

Insellösung in einem Messraum, sondern integraler<br />

Bestandteil der Fertigung“, so Scherer. „Technisch ist<br />

in diesem Bereich schon sehr viel möglich“, sagt auch<br />

Pascal Kohl, im technischen Vertrieb beim Göppinger<br />

Messdienstleister Topometric tätig. „Umgesetzt wird<br />

aktuell allerdings überwiegend die Teilautomatisierung<br />

von Anlagen.“<br />

Moderne Automatisierungslösungen in der Messund<br />

Prüftechnik haben nach Meinung von Experten<br />

mehrere Vorteile: „Sie sorgen neben einer deutlich höheren<br />

Wirtschaftlichkeit vor allem für gesteigerte Prozesssicherheit.<br />

Die Minimierung von manuellen Prozessschritten<br />

senkt die Stückkosten, erhöht den Durchsatz<br />

und minimiert Bedienfehler auf ein Minimum“, erklärt<br />

Dr. Ralf Bindel, Leiter der Business Unit Automated<br />

& Robotic Solutions bei Zeiss (Halle 4, Stand 4200). „Der<br />

Mangel an qualifizierten Technikern, der Wunsch nach<br />

mehr Informationen und der Flaschenhals, der mit herkömmlichen<br />

Koordinatenmessgeräten erzeugt wird,<br />

schaffen eine natürliche Bewegung der Industrie in<br />

Richtung automatisierte Qualitätskontrolle“, so Scherer.<br />

Benjamin Jobst, Standortleiter Regensburg beim Automatisierungsspezialisten<br />

Heitec, weiß: „Mit automatischen<br />

oder halbautomatischen Prüfgeräten bekommen<br />

Anwender stets reproduzierbare Prüfergebnisse<br />

und können somit auf Fertigungsschwächen schließen.<br />

Dies sichert die Produktion gegenüber ungerechtfertigten<br />

Gewährleistungsansprüchen ab und erhöht die Fertigungsqualität<br />

der produzierten Produkte.“<br />

Die Automobilindustrie zählt einmal mehr zu den<br />

Vorreitern. Speziell für Messaufgaben in und an der Linie<br />

im Karosseriebereich gibt es seit einigen Jahren<br />

mehr oder weniger standardisierte vollautomatisierte<br />

Messzellen, die integriert aus Hardware und Messsoftware<br />

bestehen. GOM (Halle 3, Stand 3302) machte seinerzeit<br />

den Anfang mit der Atos Scanbox, die mittlerweile<br />

in neun Varianten für unterschiedliche Bauteilgrößen<br />

und Anwendungen zur Verfügung steht. Sie alle<br />

lassen sich mit dem Zusatzmodul „Virtueller Messraum“<br />

aufrüsten, mit dem sich alle Roboterbewegungen vor<br />

der Ausführung simulieren und auf Sicherheit prüfen<br />

lassen.<br />

Zeiss zog 2015 mit der Aibox nach, in deren Zentrum<br />

ein robotergeführtes optisches 3D-Messsystem steht.<br />

26 Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019


„Die Aibox bringt die rückführbare Koordinaten-Messtechnik<br />

in die Produktion. Der Weg zum Messplatz wird<br />

deutlich verkürzt. Ergebnisse sind somit deutlich<br />

schneller verfügbar und damit können Prozesse schneller<br />

angepasst werden“, betont Zeiss-Manager Bindel.<br />

Doch eine standardisierte Automationslösung passt<br />

nicht für alle Anwendungsfälle. Daher geht die Entwicklung<br />

hin zu flexiblen Lösungen. So verfügt die seit anderthalb<br />

Jahren erhältliche Aibox Flex von Zeiss über eine<br />

zusätzlich siebte Achse. Eine Box ist sie allerdings<br />

nicht, denn sie ist nicht in einer Kabine eingehaust. Viel-<br />

Making cars,<br />

fa ter<br />

Dr. Stefan Scherer, Geschäftsführer<br />

von Bruker<br />

Alicona: „Stark nachgefragt<br />

für die Umsetzung<br />

des Closed-Loop-Konzepts<br />

ist bei uns die<br />

Cobot- Serie, die Kombination<br />

von optischer<br />

3D-Messtechnik und<br />

kollabora tiver Robotik“<br />

Bild: Bruker Alicona<br />

mehr lässt sie sich durch einen modularen Aufbau an<br />

die Wünsche des Kunden anpassen. So können beispielsweise<br />

die Beladungssysteme in die Box fahren.<br />

Auch die Größe der Anlage kann bestimmt werden – eine<br />

Voraussetzung, um beispielsweise die kompletten<br />

Seitenteile von Karosserien fertigungsnah zu scannen.<br />

Ebenfalls wählbar ist die Anzahl der verfügbaren Messplätze,<br />

denn der Messroboter bewegt sich auf einer<br />

Schiene. Die Entwicklung geht noch weiter. So verrät<br />

Zeiss-Manager Bindel: „Auf der diesjährigen Control<br />

werden wir eine neue Messzelle für den Einsatz außerhalb<br />

des Karosseriebaus vorstellen.“<br />

„Die deutschen OEMs haben die Entwicklung der<br />

Systeme und Anlagen stark vorangetrieben“, stellt Topometric-Experte<br />

Kohl fest. „Heute ergeben sich bereits<br />

deutliche Vorteile für Anwender aus anderen Bereichen,<br />

die von den Erfahrungen und Entwicklungen profitieren<br />

können. So werden die Anlagen immer breiter einsetzbar,<br />

die Wartungszeiten sinken und der Bedienkomfort<br />

wird immer besser sowie leichter.“<br />

Ein aktuelles Beispiel für die Automatisierung der<br />

Computertomografie liefert Heitec: Der Automatisierungsspezialist<br />

hat BMW und das Fraunhofer-Entwicklungszentrum<br />

Röntgentechnik EZRT dabei unterstützt,<br />

ein neues Riesen-CT in einem Bleibunker mit der Größe<br />

von 7 x 9 x 4,5 m zu entwickeln, mit dem Fahrzeuge bereits<br />

in frühen Entwicklungsphasen komplett gescannt<br />

werden können. Die Scans werden von vier koordinierten<br />

Robotern durchgeführt, die auf zwei externen Linearachsen<br />

verfahren.<br />

Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019<br />

REVO-2 ® . Die Messrevolution für<br />

die Antriebsfertigung.<br />

Die 5-Achsen Bewegung und die stufenlose Positionierbarkeit<br />

des KMGs durch die REVO-2 ® Technologie sind optimal für<br />

die umfassende Überprüfung des gesamten Antriebsstrangs.<br />

Zusammen mit dem Rauheitssensor SFP2 und seinen Modulen<br />

bietet das System signifikante Vorteile:<br />

• 20% bis 50% Zykluszeitersparnis<br />

• Nahezu unbegrenzter Zugang zu Messmerkmalen<br />

• Höhere Wertschöpfung der KMGs<br />

REVO ® – speed • control • agility<br />

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:: Technik<br />

Doch nicht nur die deutschen Messtechnikhersteller<br />

haben automatisierte Messzellen auf dem Radar: Auch<br />

Hexagon (Halle 5, Stand 5400) bietet mit 360° SIMS –<br />

die Abkürzung steht für Smart Inline Measurement System<br />

– schon lange eine flexible Lösung für die vollautomatisierte<br />

Prozess- und Qualitätskontrolle im Automobilbau<br />

an, die eine Vielzahl unterschiedlicher Zellenkonfigurationen<br />

für die robotergestützte 3D-Messung und<br />

Prozesskontrolle ermöglichen. Diese Messlösungen umfassen<br />

standardisierte Industrieroboter als flexible<br />

Plattformen zur Sensorpositionierung, Weißlichtsenso-<br />

Das große Ziel der Branche ist allerdings die Inline-<br />

Messtechnik, die für geschlossene Regelkreise (Closed<br />

Loop) sorgt. „Herzstück von Closed Loop ist die Integration<br />

der Messtechnik in die Fertigung inklusive Kommunikation<br />

und Vernetzung aller beteiligten Systeme“, erklärt<br />

Bruker-Alicona-Geschäftsführer Scherer. „Produktionssysteme,<br />

Maschinen und Messtechnik bilden einen<br />

geschlossenen Kreislauf, wodurch ein Erstteil sofort als<br />

Gutteil produziert wird. Die eingebundene Messtechnik<br />

verifiziert in einem sehr frühen Fertigungsstadium Dimensionen,<br />

Toleranzen und Oberflächengüte. Erkennt<br />

Benjamin Jobst, Standortleiter<br />

Regensburg bei Heitec: „Mit automatischen<br />

Prüfgeräten bekommen Anwender<br />

stets reproduzierbare Prüfergebnisse<br />

und können somit auf Fertigungsschwächen<br />

schließen“ Bild: Heitec<br />

Jérôme-Alexandre Lavoie, Produktmanager<br />

bei Creaform: „Das neue Konzept<br />

des Closed Loop beinhaltet eine bessere<br />

oder direkte Kommunikation zwischen<br />

Qualitätskontroll- und Fertigungsteams<br />

oder -maschinen“ Bild: Creaform<br />

Pascal Kohl, technischer Vertrieb bei Topometric:<br />

„Die deutschen OEMs sind im<br />

Bereich der Karossen sehr innovativ und<br />

haben die Entwicklung automatisierter<br />

Mess systeme und Anlagen stark vorangetrieben“<br />

Bild: Topometric<br />

Dr. Ralf Bindel, Leiter der Zeiss Business<br />

Unit Automated & Robotic Solutions:<br />

„Auf der diesjährigen Control werden<br />

wir eine neue Messzelle für den Einsatz<br />

außerhalb des Karosseriebaus<br />

vorstellen“ Bild: Zeiss<br />

ren zur Flächenmessung, Messsoftware, die Integration<br />

in Automatisierungsvorrichtungen, Linienautomatisierung<br />

und Anlagensteuerung sowie Tools für große Datensätze,<br />

farbcodierte Darstellungen und individuelle<br />

Erstellung von Messprotokollen.<br />

Messzellen-Installation beim Kunden<br />

innerhalb von drei Tagen<br />

Auch Creaform hat 2018 auf der Control mit dem Cube-R<br />

eine schlüsselfertige Turnkey-Messzelle vorgestellt,<br />

die keine Integration erfordert. Diese misst Teile von bis<br />

zu 3 m Länge und kann innerhalb von drei Tagen beim<br />

Kunden installiert werden. Da es sich um eine automatisierte<br />

Lösung handelt, erfolgt der gesamte Kalibrierungsprozess<br />

ebenfalls vollautomatisch. Für einen weiteren<br />

Produktivitätsschub sorgt die Kombination von<br />

Cube-R mit der sogenannte Productivity Station. Lavoie:<br />

„Das heißt, ein Teil kann gescannt werden, während das<br />

Netz bearbeitet und das vorherige geprüft wird. Somit<br />

haben Roboter und Scanner keine Stillstandszeiten haben.“<br />

der Messsensor, dass ein Bauteil fehlerhaft ist, wird diese<br />

Information in den Produktionskreislauf eingespeist,<br />

und selbiger adaptiert.“<br />

„Das neue Konzept des Closed Loop beinhaltet eine<br />

bessere oder direkte Kommunikation zwischen Qualitätskontroll-<br />

und Fertigungsteams oder –maschinen“,<br />

bestätigt Creaform-Produktmanager Lavoie. Doch sind<br />

sich die Experten uneins, wie weit dieses Konzept heute<br />

schon greift: „Unsere Automatisierungslösungen basieren<br />

seit mehreren Jahren auf dem Closed-Loop-Konzept“,<br />

so Scherer. Stark nachgefragt für die Umsetzung<br />

dieses Konzepts sei bei Alicona Bruker die Cobot-Serie,<br />

die Kombination von optischer 3D-Messtechnik und<br />

kollaborativer Robotik. Auch Zeiss-Manager Binder berichtet<br />

von vielen spezifischen Lösungen, die am Markt<br />

funktionieren: „So können durch die Kombination von<br />

der MES-Software Zeiss Guardus mit den Zeiss-Messsystemen<br />

eine homogene Datenbasis von Produkt- und<br />

Prozessdaten erzeugt werden, die das Fundament automatisierter<br />

Steuerungsverfahren, lernender Systeme –<br />

Predictive Quality – sowie autonomer Prüfmethoden in<br />

der Qualität 4.0 bildet.“<br />

■<br />

28 Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019


33. Control – Internationale Fachmesse für Qualitätssicherung<br />

Beste Qualität ist wichtigster Wettbewerbsfaktor. Die Weltleitmesse Control<br />

zeigt die gesamte Prozesskette der Qualitätssicherung in der Fertigung anhand<br />

von Komponenten, Baugruppen, Teilsystemen und Komplettlösungen.<br />

1 Messtechnik<br />

1 Werkstoffprüfung<br />

1 Analysegeräte<br />

1 Optoelektronik<br />

1 QS-Systeme / Service<br />

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07. – 10. MAI<br />

2019<br />

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:: Technik<br />

Werkzeugmaschinen<br />

können heute mit Genauigkeiten<br />

bis in den<br />

Mikrometerbereich fertigen.<br />

Moderne Sensoren<br />

ermöglichen dies<br />

Bilder: Micro-Epsilon<br />

Sensorik für Werkzeugmaschinen<br />

Für die hochpräzise Fertigung<br />

Schneller, präziser, produktiver – das sind die wesentlichen Anforderungen bei der Entwicklung<br />

neuer Werkzeugmaschinen. Verbesserungen sind in vielen Fällen nur möglich, wenn ausgefeilte<br />

Sensorik zum Einsatz kommt. Konstrukteure bei Werkzeugmaschinenherstellern und deren<br />

Zulieferern profitieren davon, wenn sich die Sensoren möglichst einfach integrieren lassen.<br />

Der Autor<br />

Christian Niederhofer<br />

Produktmanager<br />

Sensorik<br />

Micro-Epsilon<br />

www.micro-epsilon.de<br />

In den vergangenen Jahren ist ein regelrechter Boom<br />

nach hochpräzisen Werkzeugmaschinen zu beobachten.<br />

Diese fertigen Werkstücke teilweise mit einer Genauigkeit<br />

im Mikrometerbereich. Um solche Genauigkeiten<br />

erreichen zu können, muss die Konstruktion der<br />

Werkzeugmaschine in vielen Bereichen optimiert sein.<br />

Eine der kritischen Komponenten ist dabei die Spindel.<br />

Hohe Drehzahlen und die Reibung zwischen Werkzeug<br />

und Werkstück können zu einer Erwärmung der Spindel<br />

führen, die sich in einer Längenänderung bemerkbar<br />

macht. Eine Flüssigkeitskühlung der Spindel kann diesen<br />

Effekt zwar begrenzen aber nicht komplett kompensieren.<br />

Zu dem Temperatureffekt können zusätzlich Längenänderungen<br />

kommen, die auf den hohen Zentrifugalkräften<br />

bei sehr schnell drehenden Spindeln beruhen.<br />

Um sehr hohe Genauigkeiten bei der Werkstückbearbeitung<br />

zu erreichen, muss die Längenänderung der<br />

Spindel durch einen Sensor erfasst werden. Die CNC-<br />

Steuerung kann dann aufgrund des Messwerts die Position<br />

des Werkzeugs nachregeln. Micro-Epsilon (Halle 4,<br />

Stand 4311) bietet für diese Anwendung das Messsystem<br />

SGS 4701 (Spindle Growth System) an, das speziell<br />

für den Einsatz in Hochfrequenz-Spindeln entwickelt<br />

wurde. Das System basiert auf induktiven Sensoren auf<br />

Wirbelstrombasis der Reihe Eddy NCDT, die berührungslos<br />

und damit verschleißfrei messen. Das Messverfahren,<br />

das auf ferromagnetische und nichtferromagnetische<br />

Materialien abgestimmt werden kann, ist unempfindlich<br />

gegenüber Hitze, Staub oder Öl.<br />

Die Bauform des Systems, das aus dem miniaturisierten<br />

Sensor, dem Sensorkabel und einem kompakten<br />

Controller besteht, ermöglicht es dem Konstrukteur,<br />

sämtliche Komponenten in die Spindel zu integrieren.<br />

Der Sensor wird in den meisten Anwendungen so in die<br />

Spindel eingebaut, dass er die Längenänderung auf<br />

dem Labyrinth-Ring der Spindel misst. Der Controller<br />

kann entweder über einen Flansch am Spindelgehäuse<br />

montiert oder ebenfalls direkt in die Spindel integriert<br />

werden. Das Sensorsystem misst zusammen mit der<br />

Längenausdehnung auch die Temperatur und gibt diese<br />

ebenfalls an die Steuerung aus. Die Auflösung der Längenmessung<br />

beträgt 0,5 μm, womit eine hochpräzise<br />

Fertigung ermöglicht wird.<br />

Eine ebenfalls kritische Komponente einer Werkzeugmaschine<br />

ist das Werkzeugspannsystem. Moderne<br />

Bearbeitungszentren können in der Regel die Werkzeuge<br />

vollautomatisch wechseln und sorgen so für eine hohe<br />

Produktivität, die in vielen Fertigungsbetrieben benötigt<br />

wird. In einem Magazin sind die verschiedenen<br />

Werkzeuge jeweils in einem Werkzeughalter montiert.<br />

Beim Werkzeugwechsel entnimmt die Maschine automatisch<br />

den passenden Werkzeughalter und setzt ihn<br />

auf die Spindel, deren Spannsystem den Werkzeughalter<br />

verriegelt. Die einwandfreie Funktion des Spannsystems<br />

an der Spindel ist dabei extrem wichtig. Eine falsche<br />

Position des Werkzeugs kann zu einer fehlerhaften<br />

Bearbeitung mit entsprechend hohen Kosten führen. Ist<br />

das Werkzeug verkantet, kann es sich durch die hohen<br />

Drehzahlen und die damit verbundenen Kräfte im<br />

schlimmsten Fall lösen und durch die Kollision mit Maschinenteilen<br />

hohen Schaden verursachen.<br />

Zur Überwachung der Spannposition werden häufig<br />

Initiatoren oder Schaltringe verwendet, die allerdings<br />

30 Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019


aufwendig justiert werden müssen. Eine konstruktiv<br />

deutlich einfachere Lösung bieten die analogen Sensoren<br />

der Serie Indusensor LVP von Micro-Epsilon. Der zylindrische<br />

Sensor kann einfach in die Löseeinheit des<br />

Spannsystems integriert werden. Ein Ring, der als Messobjekt<br />

für den Sensor dient, wird einfach auf die Zugstange<br />

aufgeklebt. Das Messprinzip des Sensors ist berührungslos<br />

und unterliegt daher keinem Verschleiß. Da<br />

der Sensor ein Analogsignal liefert, das zur Hubbewegung<br />

der Zugstange proportional ist, ist mit dieser Lösung<br />

eine kontinuierliche Überwachung möglich. Das<br />

mühsame Einstellen des Schaltpunkts, das bei anderen<br />

Lösungen notwendig wird, kann hierbei komplett entfallen.<br />

Auch bei diesem Sensor ist die Sensorelektronik<br />

sehr klein und kann daher direkt vor Ort mit integriert<br />

werden.<br />

Kostengünstig und einfach zu integrieren<br />

Ein weitere Messaufgabe in Werkzeugmaschinen ist die<br />

Positionsbestimmung des Reitstocks. Auch wenn diese<br />

Messung weder auf die Präzision noch auf die Sicherheit<br />

der Maschine einen direkten Einfluss hat, stellt sie<br />

viele Konstrukteure vor eine Herausforderung. So muss<br />

die Position der Zentrierspitze des Reitstocks oft über einen<br />

sehr großen Bereich bis zu einigen Metern bestimmt<br />

werden. Erschwerend kommt häufig hinzu, dass<br />

der Platz für das entsprechenden Messsystems beschränkt<br />

ist. Eine ideale und zudem kostengünstige Lösung<br />

bietet Micro-Epsilon mit den Seilzugsensoren vom<br />

Typ Wiresensor an.<br />

Durch die kompakte Bauform lassen sich die Sensoren<br />

auch bei beengten Platzverhältnissen einfach unterbringen.<br />

Der Sensor muss dabei nicht direkt in der Nähe<br />

des Reitstocks montiert werden, da das Mess-Seil über<br />

Das System zur Messung der<br />

Längenausdehnung der Spindel,<br />

das auf Wirbelstromsensoren<br />

der Reihe Eddy NCDT von Micro-<br />

Epsilon basiert, lässt sich<br />

aufgrund der Miniaturisierung<br />

sehr gut integrieren<br />

Umlenkrollen sehr flexibel in verschiedene Bereiche geführt<br />

werden kann. Die Sensoren haben in den typischen<br />

Ausführungen für Werkzeugmaschinen Messbereiche<br />

von 300 mm bis 2.100 mm. Größere Messbereiche<br />

sind ebenfalls erhältlich. Die Sensoren sind sehr robust<br />

und auch unter schwierigen Umgebungsbedingungen,<br />

wie sie in einer Werkzeugmaschine herrschen,<br />

sehr langlebig.<br />

Mit den Sensoren erhält der Maschinenbauer die<br />

Möglichkeit, alle Messaufgaben mit Lösungen aus einer<br />

Hand zu realisieren. Neben den beschriebenen Aufgaben<br />

lassen sich auch andere Messaufgaben mit Produkten<br />

von Micro-Epsilon lösen. So kann beispielsweise der<br />

Lasersensor Opto NCDT die Position der Werkzeugaufnahmen<br />

im Magazin exakt überprüfen. Die schnelle<br />

und präzise Positionsbestimmung wird häufig während<br />

des Einrichtens der Werkzeugmaschine benötigt.<br />

Alle Sensoren verfügen über gängige Schnittstellen,<br />

mit denen sie sich einfach an die CNC-Steuerung anbinden<br />

lassen. Durch die miniaturisierte Bauform der meisten<br />

Sensoren lassen sich diese optimal in die Maschine<br />

integrieren, ohne dass aufwändige konstruktive Änderungen<br />

notwendig wären.<br />

■<br />

FEHLER<br />

Die neue Qualitätssicherung<br />

Fehlerprävention<br />

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CONTROL<br />

2019<br />

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Stand 3412<br />

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:: Technik<br />

Die 3D-Darstellung eines 10 x 10 Via-Ausschnitts<br />

(ca. 16 x 16 μm²). Deutlich sichtbar<br />

sind die scharfen Kanten der Vertiefungen<br />

Bilder: Solarius<br />

Konfokale Mikroskopie für die 3D-Vermessung<br />

Nanogeometrien in 3D<br />

Während Höhenmessungen im Nanometerbereich mittels konfokaler 3D-Messtechnik zum<br />

Alltag gehören, lassen sich nun auch erstmals laterale Strukturen im Sub-Mikrometer-Bereich<br />

hochpräzise vermessen. Eine Studie von Solarius zeigt, wie Micro-Vias besser zu qualifizieren sind.<br />

Der Autor<br />

Dennis Jansen<br />

Application Specialist<br />

Solarius<br />

www.solarius-europe.com<br />

Bei der Vermessung von Strukturen im Sub-Mikrometer-Bereich<br />

bieten sich bisher wenige, relevante Alternativen<br />

zur Rastersonden- oder Elektronenmikroskopie.<br />

Beide Verfahren sind zeit- und arbeitsintensiv und erfordern<br />

geschulte Anwender zur Einrichtung der Messungen.<br />

Nachteile dieser Messverfahren sind, dass Oberflächenmerkmale<br />

durch Scherkräfte im Kontaktmodus verfälscht<br />

werden können, die Messnadel unausgeglichen<br />

reagiert oder, dass Messungen nicht zerstörungsfrei<br />

möglich sind.<br />

Die Weißlichtinterferometrie erlaubt die Gewinnung<br />

von 3D-Informationen mit Höhenauflösungen sogar<br />

unterhalb 1 nm. Jedoch ist die laterale Auflösung von Interferometern<br />

für die Messung von Strukturen unterhalb<br />

eines Mikrometers nicht ausreichend und begrenzt<br />

auf 0,20 bis 0,40 μm, da mit weißem Licht gearbeitet<br />

wird. Anders als bei Triangulationsverfahren ist die<br />

Messgenauigkeit der Weißlichtinterferometrie nicht<br />

von der Entfernung des Messobjekts abhängig, was dieses<br />

Messverfahren für verschiedenste Objekte und<br />

Oberflächen, wie tiefe Bohrungen oder transparente<br />

Flächen, geeignet macht. Beim fertigungsnahen Messen<br />

kann es jedoch zu Schwierigkeiten kommen, da das<br />

Verfahren sehr erschütterungsempfindlich ist.<br />

Eine weitere Möglichkeit zur Gewinnung von 3D-Informationen<br />

ist die konfokale 3D-Mikroskopie. Die konfokale<br />

Ausblendung defokussierter Punkte erlaubt neben<br />

der Gewinnung hochpräziser Höheninformationen<br />

auch laterale Auflösungen unterhalb derer gewöhnlicher<br />

Auf- oder Durchlichtmikroskope. Wie jedes Messverfahren<br />

ist die konfokale Technik ebenfalls nicht frei<br />

von Artefakten. Bei rauen und feinstrukturierten Oberflächen<br />

erweist sie sich jedoch als robuster gegenüber<br />

anderen Verfahren, im Vergleich zur Rasterkraftmikroskopie<br />

(AFM) können große Bereiche mit hoher Geschwindigkeit<br />

erfasst werden. Die konfokale 3D-Mikroskopie,<br />

basierend auf bisher bekannten Methoden,<br />

scheitert jedoch bei der Messung dünnster, transparenter<br />

Schichten im Bereich eines Mikrometers und darunter<br />

an der Trennung der einzelnen Oberflächen voneinander.<br />

Obligatorisch für die Messung mit höchsten Auflösungen<br />

ist die Konstruktion von Mikroskopen mit beugungsbegrenzter<br />

Strahlführung und die Verwendung<br />

von Objektiven mit hoher numerischer Apertur. Während<br />

dies bei verhältnismäßig langsameren Laser-Scanning-Systemen<br />

noch leicht realisiert werden kann, führt<br />

die als Lochblende verwendete, rotierende Scheibe bei<br />

Spinning-Disc-Konfokalmikroskopen zu Abbildungsfehlern,<br />

also zu Abweichungen von der optimalen Abbildung<br />

durch das optische System, die eine Messung von<br />

Mikrogeometrien unmöglich machen.<br />

Die Rolle von Abbildungsfehlern ist nicht zu unterschätzen,<br />

nur bei qualitativ sehr hochwertigen Optiken<br />

ist der Einfluss dieser Fehler physikalisch bedingt gering.<br />

Mit dem Einsatz von Lochblenden ist zwar ein<br />

schnelles Abrastern garantiert, oftmals geht jedoch ein<br />

Großteil der Beleuchtung an der Scheibe verloren. Enthalten<br />

die zu Proben dann zudem transparente Schichten,<br />

deren Dicken im Bereich der Halbwertsbreite des<br />

Konfokalsignals liegen, scheint die Gewinnung zuverlässiger<br />

Höheninformationen unmöglich.<br />

In einer Studie von Solarius (Halle 7, Stand 7418)<br />

wurde eine Inspektion von sogenannten Copper-Pillars<br />

32 Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019


vorgenommen. Diese mikroskopischen<br />

Kupfersäulen bestehen<br />

aus einem Zylinder aus Kupfer<br />

und einer kleinen Kappe aus Lötzinn<br />

und finden in der Chipherstellung<br />

Verwendung. Sie bilden<br />

in einer transparenten Matrix<br />

eingebettete Vertiefungen von<br />

wenigen zehn Nanometern mit<br />

Durchmessern und Abständen<br />

von deutlich unterhalb von 1<br />

μm. Sie liegen somit bezüglich<br />

der lateralen Dimension in einem<br />

absoluten Grenzbereich<br />

der Mikroskopie.<br />

Die Aufnahme der Bilddaten geschieht in bekannter<br />

Weise. Der zu untersuchende Höhenmessbereich wird<br />

durchschritten und zu jedem Schritt wird ein konfokales<br />

Mikroskopbild aufgenommen. Der Pixelabstand beträgt<br />

nur 42 nm. Mit einer Überabtastung mittels einer 4,2<br />

Mio. Bildpunkte auflösenden Kamera und einer numerischen<br />

Apertur von 0,95 (ohne Immersion) wird das bestmögliche<br />

laterale Auflösungsvermögen des beugungsbegrenzt<br />

messenden Mikroskops garantiert. Das Messfeld<br />

ist mit über 7.500 μm² verhältnismäßig groß, sodass<br />

mehr als 3.000 der zu untersuchenden Strukturen<br />

gleichzeitig erfasst werden können.<br />

Über eine komplexe Auswertung der Konfokalkurven<br />

wird jeder X-Y-Koordinate ein oder – in Schichtsystemen<br />

– mehrere Höhenwerte zugewiesen. An dieser Stelle<br />

setzt Solarius an.<br />

In einer Konfokalkurve sind nicht nur Höhen- und Reflexionsinformationen<br />

eines Bildpunktes enthalten,<br />

sondern auch umfangreiche Information über die Abbildungsfehler<br />

des verwendeten Messsystems. Diese können<br />

mittels einer Algorithmik mathematisch bestimmt<br />

und sodann von der Berechnung der Oberflächentopographie<br />

ausgeschlossen werden.<br />

Auf diese Weise werden Objekte selbst mit kleinsten<br />

Strukturen mit hoher Wiederholgenauigkeit erfasst und<br />

vermessen. Die Tiefen-Durchkontaktierungen (Vias)<br />

konnten dabei mit einer Wiederholbarkeit von nur 2,9<br />

nm genau berechnet werden. Die Bestimmung der<br />

Durchmesser ergab eine Wiederholgenauigkeit von gerade<br />

einmal 6,5 nm, was weniger als 1 % der gemessenen<br />

Größe entspricht.<br />

Über diese neuartige Auswertung der ermittelten<br />

Konfokaldaten ist es Solarius möglich, auch bei Mikrogeometrien<br />

und dünnsten, transparenten Schichten<br />

realitätsgetreue 3D-Abbildungen von Oberflächen zu<br />

erstellen. Damit stößt die vorgestellte 3D-Messmethode<br />

in eine konkurrenzlose Nische vor und übertrifft konventionell<br />

scannende Untersuchungsmethoden im Hinblick<br />

auf Messgeschwindigkeit, Flächenakquisitionsrate<br />

und Qualität der optischen Messdaten bei weitem. ■<br />

Profilschnitt durch eine<br />

Reihe von Vias mit Tiefenmessung


:: Technik<br />

Um Rückschlüsse auf die<br />

Präzision des eingesetzten<br />

Werkzeuges zu erlangen,<br />

prüft ein Mitarbeiter<br />

der Entwicklungsabteilung<br />

bei Mapal das<br />

Statorgehäuse eines<br />

Elektromotors auf dem<br />

hochgenauen Koordinatenmessgerät<br />

Prismo Ultra<br />

Bilder: Zeiss<br />

Eine Zeiss Prismo Ultra beschleunigt die Werkzeugentwicklung bei Mapal<br />

Das Warten hat ein Ende<br />

Statt tagelang auf Ergebnisse eines Messdienstleisters warten zu müssen, wissen die Mitarbeiter<br />

der Entwicklungsabteilung bei Mapal heute in der Regel binnen einer Stunde, ob neue Werkzeuge<br />

den hohen Präzisionsanforderungen ihrer Kunden genügen. Möglich macht dies das hochgenaue<br />

Koordinatenmessgerät Zeiss Prismo Ultra, das seit einem Jahr in Betrieb ist.<br />

Die Autorin<br />

Syra Thiel<br />

Storymaker<br />

im Auftrag von<br />

Zeiss<br />

www.zeiss.de/messtechnik<br />

2017 fiel die magische Marke: Erstmals verkauften die<br />

Autobauer weltweit über eine Million Elektrofahrzeuge.<br />

Um sich in dem Zukunftsmarkt gut zu positionieren,<br />

werden die großen Automobilhersteller deshalb weiterhin<br />

massiv in die Elektromobilität investieren. Eine<br />

Kraftanstrengung, die auch von den Werkzeugherstellern<br />

viel abverlangt. Denn sie müssen für die mit der<br />

E-Mobilität verbundenen neuen Bauteile und neuen<br />

Materialien schnell die passenden Werkzeuge beziehungsweise<br />

Werkzeuglösungen entwickeln.<br />

Und weil der Zerspanungsaufwand bei Elektromotoren<br />

geringer als bei Verbrennungsmotoren ist, werden<br />

für diese Technik in Zukunft weniger Werkzeuge benötigt,<br />

sodass Mapal neben dem Powertrain neue Geschäftsfelder<br />

aufbaut. Das Familienunternehmen, das<br />

weltweit 5.250 Mitarbeiter beschäftigt, wird unter anderem<br />

sein Engagement im Werkzeug- und Formenbau<br />

intensivieren.<br />

„Doch um hochpräzise, innovative Werkzeuge bzw.<br />

Werkzeuglösungen entwickeln zu können, brauchen wir<br />

hochpräzise Messergebnisse“, sagt Dr. Dirk Sellmer, Vice<br />

President Research & Development bei Mapal. Über Jahre<br />

hinweg ließ das Unternehmen seine Werkstücke und<br />

Werkzeuge bei einem externen Messdienstleister messen.<br />

Um dem Kunden schneller die maßgeschneiderten<br />

Werkzeuge zur Verfügung stellen zu können, die sich<br />

laut Sellmer „wie Legosteine zu komplexen Lösungen<br />

kombinieren lassen“, investierte das Unternehmen<br />

2018 in ein hochgenaues Koordinatenmessgerät von<br />

Zeiss (Halle 4, Stand 4400). Seit Anfang 2018 arbeiten<br />

zwei Mitarbeiter des Werkzeugherstellers mit der Prismo<br />

Ultra. Heute steht für Sellmer fest: „Die Investition<br />

hat sich gelohnt.“ Das Messgerät entspricht den hohen<br />

Präzisionsanforderungen und war sofort ausgelastet.<br />

Die beiden Mitarbeiter der Entwicklungsabteilung, die<br />

immer abwechselnd zwei Wochen am Messgerät und<br />

zwei Wochen an den Fertigungsmaschinen arbeiten,<br />

prüfen auf dem Koordinatenmessgerät die Werkzeuge,<br />

die in der Abteilung entwickelt werden.<br />

Vor allem aber messen sie die Werkstücke, die im<br />

Entwicklungsbereich mit den Mapal Werkzeugen bearbeitet<br />

werden. So lässt sich erkennen, wie präzise und<br />

stabil die Werkzeuge unter Fertigungsbedingungen<br />

sind. Um Präzision dreht sich überhaupt sehr viel bei<br />

dem in Aalen sitzenden Unternehmen. Denn die meisten<br />

Werkzeuge beziehungsweise Werkzeuglösungen<br />

werden dann eingesetzt, wenn Bauteile hochgenau zerspant<br />

werden müssen.<br />

Ein aktuelles Beispiel, wie Mapal die Anforderungen<br />

seiner Kunden meistert, ist das Statorgehäuse eines<br />

Elektromotors. Die Herausforderung bei diesem Gussteil<br />

besteht darin, die Hauptbohrung mit einem großen<br />

Durchmesser über die gesamte Tiefe des Bauteils hinweg<br />

auf wenige Mikrometer genau zu bearbeiten. Bei<br />

34 Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019


der Rechtwinkligkeit liegt die Toleranz beispielsweise<br />

bei 30 μm, und bei der Koaxialität bei 50 μm.<br />

Für große Bohrungen sind dies ausgesprochen enge<br />

Toleranzvorgaben. Warum die Anforderungen so hoch<br />

sind, erklärt sich aus dem Aufbau des Elektromotors, etwa<br />

eines permanenterregten Synchronmotors, der im<br />

Bereich NEV (New Energy Vehicle) im Moment noch<br />

deutlich häufiger als andere Motorenkonzepte anzutreffen<br />

ist: Der unbewegliche Teil des Elektromotors<br />

wird als Stator bezeichnet. Der Stator enthält dabei<br />

Wicklungen oder alternativ gesteckte Kupferdrähte, sogenannte<br />

Hairpins. Diese erzeugen durch Speisung mit<br />

Drehstrom ein rotierendes Magnetfeld. Innerhalb des<br />

Stators befindet sich der sogenannte Rotor. Dieser folgt<br />

aufgrund seines permanenterregten Magnetfeldes dem<br />

Magnetfeld des Stators.<br />

Die Drehzahl des Rotors ist dabei proportional zur<br />

Drehzahl des magnetischen Feldes (deshalb synchron).<br />

Aufgrund der Drehbewegung des Rotors muss es einen<br />

Luftspalt zwischen Rotor und Stator geben. Da dieser jedoch<br />

einen relativ großen magnetischen Widerstand<br />

darstellt, durch den die magnetische Flussdichte verringert<br />

wird (was den Wirkungsgrad des Motors senkt),<br />

wählen Konstrukteure diesen Spalt so schmal wie möglich.<br />

Damit die Fertigung der Konstruktion keinen Strich<br />

Der Versuchs- und Messtechniker bei Mapal (links) stellt Alessandro<br />

Gabbia, Produktmanager bei Zeiss, die Ergebnisse der Messung eines<br />

Statorgehäuses auf der Prismo Ultra vor<br />

Mit seinen Ecken eine<br />

runde Sache. Der Baustein Q<br />

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:: Technik<br />

durch die Rechnung macht, bietet Mapal seinen Kunden<br />

ein hochpräzise arbeitendes und dabei für seine Größe<br />

sehr leichtes Werkzeug.<br />

Dafür wird zunächst der Zylinder des Statorgehäuses<br />

aufgebohrt. Das heißt, dass ein circa 30 cm langes Werkzeug<br />

erst die äußere Gussschicht in der Bohrung des Gehäuses<br />

abträgt. Anschließend wird die Oberfläche feingerieben.<br />

Seit 1,5 Jahren bietet Mapal Werkzeuge für die<br />

hochpräzise Bearbeitung der Hauptbohrungen von Statorgehäusen<br />

an. Und da nicht jedes Gehäuse gleich ist,<br />

werden diese Werkzeuge für jeden Kunden maßgeschneidert.<br />

gibt es auch weniger Messartefakte. „Denn da unsere<br />

Mitarbeiter auch an der Fertigungsmaschine stehen,<br />

wissen sie intuitiver, wo beispielsweise Verschmutzungen<br />

das Messergebnis beeinflusst haben könnten“, so<br />

Sellmer.<br />

Zudem werden die Bauteile jetzt aufgespannt in der<br />

Bearbeitungsvorrichtung vor Ort gemessen. Dies reduziert<br />

ebenfalls mögliche Messartefakte, die durch das<br />

Ab- beziehungsweise das erneute Aufspannen der<br />

Werkstücke verursacht werden. Auch das spontane<br />

Messen zwischendurch, um beispielsweise bei relativ<br />

dünnwandigen Teilen wie dem Statorgehäuse zu ermitteln,<br />

welchen Einfluss das Spannen auf das Bearbeitungsergebnis<br />

hat, ist für das Unternehmen ein großer<br />

Vorteil.<br />

Und noch einen Punkt hebt Sellmer positiv hervor:<br />

Die Kommunikation zwischen den Ingenieuren und den<br />

Technikern hat sich verbessert. Sie diskutieren jetzt an<br />

der Messmaschine die Ergebnisse, anstatt sich Messprotokolle<br />

nur hinzulegen. Das trägt stark zum Wissenstransfer<br />

bei. „Wir kommen jetzt deutlich schneller ans<br />

Ziel“, so Sellmer.<br />

Präzisionsmessraum der Güteklasse 1<br />

musste gebaut werden<br />

Dr. Dirk Sellmer, Vice President<br />

Research & Development<br />

bei Mapal Dr.<br />

Kress: „Um hochpräzise<br />

Werkzeuge entwickeln<br />

zu können, brauchen wir<br />

hochpräzise Messergebnisse“<br />

Dafür stellen die Automobilbauer Mapal in der Regel<br />

zehn bis 30 Gehäuse zur Verfügung, die im Versuchsbereich<br />

mit den entsprechenden Werkzeugen bearbeitet<br />

werden. Die Messungen nach den Bearbeitungsdurchgängen<br />

bilden für die Techniker die Grundlage, um die<br />

hochkomplexen Werkzeuglösungen entsprechend der<br />

Kundenvorgaben zu optimieren.<br />

Vor der Anschaffung eines eigenen Koordinatenmessgerätes<br />

ließ Mapal die Werkstücke und Werkzeuge<br />

bei einem externen Messdienstleister messen. Innerhalb<br />

von zehn Jahren erhöhte sich jedoch der Messaufwand<br />

deutlich. Denn zunehmend fährt Mapal auch die<br />

Werkzeuge für seine Kunden ein beziehungsweise übernimmt<br />

die Vorserienproduktion. Um dies für die Auftraggeber<br />

transparent zu machen, werden viele Messungen<br />

durchgeführt.<br />

Mit dem zunehmenden Messaufwand erhöhten sich<br />

auch die Ausgaben. „Im Vergleich zu 2007 gaben wir<br />

2017 mehr als das Doppelte für die externe Messdienstleistung<br />

aus“, so Sellmer. Die Kosten waren jedoch nicht<br />

der ausschlaggebende Punkt für die Entscheidung, in<br />

ein Koordinatenmessgerät zu investieren. „Keiner muss<br />

heute, so wie früher üblich, zwei bis drei Tage auf seine<br />

Messergebnisse warten.“ Diese liegen in der Regel innerhalb<br />

einer Stunde vor.<br />

Und nicht nur das. Da bei Mapal Mitarbeiter messen,<br />

die sich zu Messtechnikern weiterqualifiziert haben,<br />

Um das Potenzial des hochgenauen Portalmessgeräts<br />

nutzen zu können, musste der Werkzeughersteller jedoch<br />

zunächst einen Messraum der Güteklasse 1 errichten.<br />

Eine Investition, die in etwa so hoch war, wie für das<br />

Messgerät selbst. Deshalb vertraute Mapal beim Bau<br />

des Präzisionsmessraums auf die Empfehlungen von<br />

Zeiss, auch bezüglich der ausführenden Firmen. „Das Ergebnis<br />

ist überzeugend“, so Sellmer. Der circa 20 m 2 große<br />

Messraum bietet dank einer speziellen Klimatisierung<br />

und einer eigenen Belüftungsanlage eine hohe<br />

Messsicherheit und damit die passende Umgebung für<br />

alle Messaufgaben.“<br />

Die Frage Zeiss oder ein anderer Anbieter stellte sich<br />

für Sellmer dabei nie. Zum einen, weil Mapal bereits seit<br />

Jahren mit mehreren Zeiss-Geräten arbeitet und sowohl<br />

von dem Handling als auch von der Qualität der Geräte<br />

und des Services laut Sellmer „ausgesprochen überzeugt“<br />

ist. Und zum anderen, „weil sehr viele unserer<br />

Kunden Zeiss-Geräte nutzen“. Mit Zeiss zu arbeiten, vereinfache<br />

sogar die Kommunikation mit den Kunden.<br />

Sellmer: „So kommen wir möglichen Problemen gemeinsam<br />

und damit auch schneller auf die Spur.“ ■<br />

Webhinweis<br />

Ein Video zum Einsatz des Koordinatenmessgeräts<br />

Prismo Ultra bei Mapal sehen Sie<br />

hier: http://hier.pro/FPtOd<br />

36 Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019


Fertigungsbegleitendes<br />

Messen bei Mauth: Der<br />

Maschinenbediener ist<br />

für das Schleifen der<br />

Formstechplatten verantwortlich.<br />

Dazu gehört<br />

auch das Messen<br />

auf dem Werth Scope<br />

Check S Bilder: Werth<br />

Fertigungsbegleitende Qualitätssicherung komplizierter Formstechplatten<br />

Messen in Minutenschnelle<br />

Jahrelang musste Werkzeughersteller Mauth für das Messen komplizierter Formstechplatten<br />

mehr Zeit einkalkulieren als für deren Schleifvorgang. Mit dem neuen 3D-Koordinatenmessgerät<br />

Scope Check S von Werth Messtechnik hat sich das Verhältnis verändert. Das fertigungsbegleitende<br />

Messsystem trägt wesentlich zur Steigerung der Produktivität bei.<br />

Das Formstechen in der Metallbearbeitung ist etwas ins<br />

Hintertreffen geraten. So manche Anwender argumentieren,<br />

dass CNC-gesteuerte Drehmaschinen und Mehrspindler<br />

in der Lage sind, jede Kontur mit einer Standardplatte<br />

zu produzieren. Das ist zweifellos richtig.<br />

Aber ist es auch wirtschaftlicher? „Es ist vorteilhafter,<br />

wenn mir das Werkzeug die komplexe Kontur in einem<br />

Arbeitsgang liefert. Denn ich habe dann nur ein Maß<br />

einzustellen und zu kontrollieren und nicht eine ganze<br />

Folge von Maßen“, sagt Michael Mauth, Geschäftsführer<br />

der Mauth Werkzeug-Schleiftechnik in Oberndorf<br />

am Neckar. So sieht er einen wachsenden Bedarf an<br />

Formstechplatten.<br />

Sein Unternehmen – 1996 gegründet, 50 Mitarbeiter,<br />

rund 6 Mio. Euro Jahresumsatz – ist spezialisiert auf<br />

die Herstellung hochwertiger Sonder- und Standardwerkzeuge<br />

zur Innen- und Außenbearbeitung von metallischen<br />

Werkstoffen, darunter auch die genannten<br />

500+<br />

Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019 37


:: Technik<br />

Formstechplatten. Die durchweg kundenspezifisch entwickelten<br />

Werkzeuge kommen in der Automobilindustrie,<br />

aber auch im Maschinenbau, in der Elektro- und<br />

Medizintechnik zum Einsatz. Selbst für die Holz- und<br />

Kunststoffbearbeitung entwickelt und produziert<br />

Mauth Werkzeuge.<br />

Für hochwertige Bearbeitungsergebnisse müssen<br />

die Formstechplatten eine hohe Qualität bieten. „Wir<br />

bewegen uns bei Form- und Lagetoleranzen im Bereich<br />

von wenigen Mikrometern. Entscheidend sind auch eine<br />

Wechselpräzision von unter 0,01 mm und eine konsequente<br />

Wiederholgenauigkeit“, so Mauth. Um diese<br />

Werte zu erreichen, schleift das Team die Formplatten in<br />

einer Aufspannung. Die maßliche Kontrolle übernimmt<br />

te in zwei Minuten, wofür wir früher 20 Minuten gebraucht<br />

haben, und erhalten aussagefähige Ergebnisse<br />

– automatisch protokolliert. Das kenne ich nur von diesem<br />

Messgerät.“<br />

Der Scope Check S bietet ein besonders schnelles<br />

Scanning-Verfahren mit einer maximal zulässigen Längenmessabweichung<br />

von 1,9 μm und einer Reproduzierbarkeit<br />

im Submikrometer-Bereich. Bei Mauth ist er<br />

mit dem patentierten Werth Zoom ausgestattet – mit<br />

einer im gesamten Bildfeld verzeichnungsfreien Abbildung.<br />

Verzeichnungsfehler werden erfasst und korrigiert,<br />

sodass die Lage von Konturen hochgenau bestimmt<br />

werden kann. „Das ist der Kniff für ein sehr genaues<br />

Scanning, das wir benötigen, um eine Formplatte<br />

überall mit hoher Genauigkeit zu messen“, erläutert<br />

Christopher Morcom, Geschäftsführer von Tool MT, einem<br />

Unternehmen der Werth-Gruppe. Er weist auch<br />

darauf hin, dass der Scope Check mit taktilen Sensoren<br />

ergänzt werden kann, falls Hinterschnitte angetastet<br />

werden müssen, oder mit berührungslosen Abstandssensoren,<br />

die zum Beispiel zur Digitalisierung komplexer<br />

Topographien eingesetzt werden können.<br />

Blitzschnell zu zuverlässigen Messergebnissen<br />

Michael Mauth ist begeistert von der einfachen,<br />

schnellen und wiederholgenauen Messung seiner<br />

Formstechplatten mit dem Werth Scope Check S<br />

Der Autor<br />

Wolfgang Klingauf<br />

k+k-PR<br />

im Auftrag von<br />

Werth Messtechnik<br />

www.werth.de<br />

ein 3D-CNC-Koordinatenmessgerät Scope Check S von<br />

Werth (Halle 7, Stand 7101). Neben seiner hohen mechanischen<br />

Genauigkeit punktet es vor allem mit einer<br />

maßgeschneiderten Softwarelösung. „Dass wir die<br />

komplette Formplatte und die Anlagefläche zum Profil<br />

in einem einzigen Messablauf messen können, ist ein<br />

wesentliches Alleinstellungsmerkmal“, argumentiert<br />

Michael Mauth. „Daraus resultieren eindeutige Messergebnisse,<br />

die uns Sicherheit in der Produktion geben.“<br />

Mauth entdeckte den Scope Check S bei einem Messebesuch.<br />

Der Vergleich mit bisherigen Messvorgängen<br />

fiel deutlich aus: Die Wiederholgenauigkeit war beim<br />

Scope Check S mit wenigen zehntel Mikrometern um<br />

ein Vielfaches besser als bei der bisherigen Messmethode.<br />

„Auch die Geschwindigkeit der Messung hat uns<br />

zum schnellstmöglichen Umstieg bewogen“, erklärt<br />

Thilo Leicht, Meister in der Fertigung. „Wir messen heu-<br />

Zur Herstellung einer Formplatte erhält Stephan Felde,<br />

der für das Schneidplatten-Schleifen bei Mauth zuständige<br />

Facharbeiter, die entsprechenden CAD-Daten im<br />

DXF-Format von der Konstruktion und programmiert<br />

damit seine Schleifmaschine. Anschließend schleift er<br />

ein Musterteil und misst es auf dem Scope Check S. Dazu<br />

liest er auch hier die DXF-Daten ein, legt das Werkstück<br />

auf den Messtisch und startet die Software, die<br />

aus Scanning- und Best Fit-Modul besteht. „Wir referenzieren<br />

auf die Anlagenflächen der Platte, die bei uns genormt<br />

sind“, erklärt der Facharbeiter. „So findet die Software<br />

die Anlageflächen, misst sie und startet den Scanvorgang.<br />

Ein Drehen und Wenden des Prüflings ist dafür<br />

nicht erforderlich.“ Ebenso wenig, wie ein eigenes Messprogramm<br />

erstellt werden muss. Das Best Fit-Modul<br />

vergleicht nach dem Scanvorgang das Ist-Profil mit dem<br />

Soll-Profil und die Formabweichung wird vektoriell und<br />

farbcodiert darstellt. Auch Schlüsselmaße wie Winkel,<br />

Längen und Radien werden angezeigt.<br />

Felde erkennt auf einen Blick erforderliche Verschiebungen<br />

und übergibt die notwendigen Korrekturen 1:1<br />

an die Schleifmaschine. So ist die Serienfertigung im<br />

grünen Bereich gewährleistet. „Für Stichprobenmessungen<br />

bei größeren Serien können wir gleich zehn Platten<br />

auf einmal auf den Messtisch legen“, so Felde. „Die<br />

werden dann vollautomatisch durchgemessen, was den<br />

Aufwand noch weiter senkt.“<br />

Durch das fertigungsbegleitende Messen spart<br />

Mauth die Endkontrolle. Auch von der Zusammenarbeit<br />

mit Werth ist Michael Mauth begeistert: „Mit Herrn<br />

Morcom haben wir einen Ansprechpartner, der die Belange<br />

der Werkzeugherstellung genau kennt und uns<br />

hinsichtlich der relevanten Messtechnik optimal berät.“<br />

So kam Mauth mit einem weiteren Wunsch auf Werth<br />

38 Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019


zu. Das Wiederaufbereiten verschlissener Werkzeuge<br />

ist ein weiteres Standbein des Unternehmens. Wenn erforderlich,<br />

übernimmt Mauth den kompletten Prozess<br />

aus Entschichten, Nachschleifen, Schneidkantenprä -<br />

paration, Beschichten und Finishen.<br />

Michael Mauth: „Wir haben Beschichtungen für verschiedene<br />

Werkstoffe und Werkzeuge entwickelt, um<br />

dem Kunden ein rundum erneuertes Werkzeug liefern<br />

zu können, das alle Anforderungen erfüllt und eine wesentlich<br />

höhere Standzeit hat.“ Dieses Angebot schließt<br />

auch Verzahnungswerkzeuge ein. Wälzfräser müssen<br />

zunächst gemessen werden,<br />

insbesondere die Lagefehler der<br />

Spannuten und der Hinterschliffbereich.<br />

Erst dann lässt<br />

sich sagen, ob sich der Aufbereitungsaufwand<br />

lohnt und danach<br />

ein qualitativ hochwertiges<br />

Werkzeug zu erwarten ist.<br />

Formstechplatten werden ohne Vorrichtung auf den Messtisch<br />

des Werth Scope Check S gelegt. Die schnelle optische Messung<br />

liefert eindeutige Messergebnisse – die Basis für eine wirtschaftliche<br />

Produktion<br />

Messtechnik zum<br />

Nachschärfen von Wälzfräsern<br />

In enger Zusammenarbeit mit<br />

den Werkzeugspezialisten von<br />

Mauth entwickelte Werth eine<br />

verhältnismäßig einfache und<br />

kostengünstige Lösung: Das<br />

Scope Check S Messgerät wird<br />

mit zusätzlicher Rotationsachse<br />

und Reitstock ausgestattet, sodass<br />

sich die Wälzfräser zwischen<br />

Spitzen spannen lassen.<br />

Für die Multisensor-Messung<br />

wird der Bildverarbeitungssensor<br />

durch einen Scanning-Taster<br />

ergänzt.<br />

Von wesentlicher Bedeutung<br />

ist hier die Software, die Werth<br />

in Zusammenarbeit mit der Firma<br />

Esco anbietet. Sie übernimmt<br />

den Parametersatz, mit<br />

dem ein Wälzfräser beschrieben<br />

wird, und erstellt daraus automatisch<br />

den Messablauf. Dieser<br />

ist meist mehrere tausend Zeilen<br />

lang und ruft mehr als 25<br />

verschiedene Messroutinen auf,<br />

um alle relevanten Kanten und<br />

Flächen anzutasten. Damit reduziert<br />

sich der Aufwand auf die<br />

Eingabe des Parametersatzes<br />

und den Start des Messvorgangs.<br />

Das Ergebnis lässt eine<br />

Beurteilung des gesamten<br />

Wälzfräsers zu und dient zur<br />

Protokollierung der hohen Qualität<br />

des Nachschärfens und der<br />

Wiederbeschichtung.<br />

■<br />

BESUCHEN SIE UNS IN<br />

HALLE 8, STAND 8302<br />

SOFTWARE FÜR QUALITÄTS- UND PRODUKTIONSMANAGEMENT<br />

EINFACH. SICHER. VERNETZT.<br />

Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019 39


:: Technik<br />

Das dimensionelle Messen von inneren<br />

Strukturen mit Computertomographie<br />

ist ein indirektes Verfahren, denn die<br />

Messungen erfolgen virtuell an einer<br />

dreidimensionalen Abbildung und<br />

nicht am Objekt selbst Bild: Yxlon<br />

Qualifizierung industrieller CT-Systeme für dimensionelle Messungen<br />

Mehr als MPE<br />

Die Qualifizierung eines CT-Systems geht weit über einen Maximum Permissible Error (MPE)<br />

hinaus. Erst das Verständnis der Komplexität von CT und Metrologie, das Expertenwissen über die<br />

physikalischen und technologischen Zusammenhänge sowie der offene Umgang mit der<br />

wissenschaftlichen Gemeinschaft ermöglichen die Entwicklung bester Prüf- und Messlösungen.<br />

Die Autoren<br />

Dierck Matern<br />

Softwareentwickler<br />

Gina Naujokat<br />

Marketing<br />

Communication<br />

Yxlon<br />

www.yxlon.de<br />

Genau wie bei anderen Messmethoden, taktil oder optisch,<br />

ist die Qualifizierung von CT-Systemen eine<br />

Grundvoraussetzung für die Vergleichbarkeit zu anderen<br />

Systemen. Hier hat sich seit Jahren in der Messtechnik<br />

die Angabe von MPE-Werten durchgesetzt, die maximal<br />

erlaubte Abweichung von Messergebnissen in<br />

vorgegebenen Benchmarks. Dazu werden in der Norm<br />

EN/ISO 10360 und in der daraus abgeleiteten Richtlinie<br />

VDI/VDE 2630 Verfahren für Vergleichsmessungen eines<br />

Computertomographiesystems zu einem taktilen<br />

Koordinatenmesssystem (CMM) definiert. Das heißt:<br />

Objekte mit bekannten Eigenschaften werden gescannt,<br />

und es wird überprüft, ob die Messungen in den<br />

erzeugten 3D-Volumen dieselben Werte aufweisen wie<br />

die realen Objekte gemessen mit einem CMM.<br />

Eine der dafür gängigen Messgrößen ist der Kugelabstand<br />

(SD = Sphere Distance). Er wird unter anderem im<br />

Entwurf zum Blatt 11 des Standards EN/ISO 10360 beschrieben,<br />

das sich konkret mit CT-Systemen für Metrologie-Anwendungen<br />

beschäftigt. Prüfkörper für diese<br />

Aufgabe bestehen in der Regel aus kugelförmigen Markern<br />

auf einem Substrat, zum Beispiel mehreren Stangen<br />

und daran befestigten Rubinkugeln, deren Abstände<br />

zueinander kalibriert sind (Kugelwald). Der MPE-SD<br />

ist der vom Hersteller garantierte Grenzwert für Abweichungen<br />

bei wiederholten Messungen an diesem Prüfkörper.<br />

Ist beispielsweise der MPE-SD beschrieben mit<br />

„8μm + L/100“ bedeutet das, dass der Abstand zweier<br />

Kugeln, die 10 cm weit auseinander liegen (L = 100 mm),<br />

nie kleiner als 9,9991 cm und nie größer als 10,0009 cm<br />

gemessen wird. Auch für taktile Messsysteme ist ein<br />

vergleichbarer Test üblich. Da nach der Richtlinie VDI/<br />

VDE 2630 (die im Wesentlichen die Anwendung der EN/<br />

ISO 10360 für CT beschreibt) ein CT-System ein Koordinatenmesssystem<br />

– mit CT-Sensor – ist und mit taktilen<br />

und optischen Messsystemen gleichgesetzt wird, werden<br />

die Einflüsse, die die Erzeugung eines Volumens aus<br />

Röntgenbildern und Messungen an einem virtuellen<br />

Objekt mit sich bringen, jedoch nicht berücksichtigt.<br />

Neben der ISO gibt es aber auch andere nationale<br />

und internationale Standardisierungsgremien, die sich<br />

mit der CT befassen, wie zum Beispiel die ASTM. Auch<br />

hier arbeiten ehrenamtliche Experten wie Entwicklungsingenieure<br />

von Yxlon (Halle 3, Stand 3303) in internationalen<br />

Gremien zu bestimmten Fragestellungen<br />

zusammen, können ihre Erfahrungen und Forschungsergebnisse<br />

einbringen und neueste Erkenntnisse aus<br />

dem Arbeitskreis direkt in ihren Produkten umsetzen.<br />

40 Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019


Die verabschiedeten ASTM-Normen, die sich mit der<br />

CT befassen, konzentrieren sich bisher auf die Sichtbarkeit<br />

von Details und Kontrasten. So werden Maße der<br />

Bildgüte wie die Modulation Transer Function (MTF) und<br />

die Contrast Discrimination Function (CDF) in der ASTM<br />

E1441 definiert. Zudem liefert die ASTM E1695 Testmethoden,<br />

die schnell und einfach am CT-System durchgeführt<br />

werden können. Die MTF misst den Frequenzübergang<br />

vom Objekt zur Abbildung. Das heißt, Bilder lassen<br />

sich ähnlich wie Musik in Frequenzspektren zerlegen.<br />

Bei einer solchen „Übertragung“ gehen jedoch häufig<br />

Frequenzen verloren. Dies sind bei Bildern vor allem kleine,<br />

feine Details, die hohe Frequenzen zur Darstellung<br />

benötigen, aber auch scharfe Kanten. Ist die „Übertragung“<br />

des CT-Systems schlecht, werden Kanten unscharf<br />

und kleine Details gehen verloren.<br />

Für ein gutes Tomogramm benötigt man aber nicht<br />

nur Details und Kanten, sondern auch Informationen<br />

über das Material. Diese Informationen misst die CDF.<br />

Dabei werden Grauwertunterschiede zum Rauschen<br />

des Bildes ins Verhältnis gesetzt: Geringe Unterschiede<br />

gehen oft im Rauschen verloren. Um trotzdem unterscheidbar<br />

zu sein, müssen sie sehr große Flächen einnehmen.<br />

Die CDF bildet eine Grenze dieser Wahrnehmbarkeit<br />

von Kontrastunterschieden. Die Contrast Detail<br />

Dose (CDD) setzt zudem MTF und CDF in Relation, sodass<br />

Grenzen für Kanten, Details und Kontraste zusammengeführt<br />

werden. Mit einem speziellen Tool können<br />

Yxlon CT-Systeme diese drei Maße – MTF, CDF und CDD<br />

– schnell und einfach aus einem Tomogramm bestimmen,<br />

um die Qualität des CT-Systems zu überprüfen.<br />

Kegelstrahlartefakte können<br />

zu Messungenauigkeiten führen<br />

Darüber hinaus treten in der CT unterschiedliche Arten<br />

von Artefakten auf, die die Bildqualität beeinflussen<br />

und zu Messungenauigkeiten führen können. Diese Artefakte<br />

haben ihre Ursprünge zum Beispiel im Material<br />

des Objekts, der Art der Strahlung, der Manipulation,<br />

der Rekonstruktion oder der Visualisierung. Bei der üblichen<br />

Kegelstrahlgeometrie zum Beispiel (die Röntgenquelle<br />

befindet sich im Lot des Flachdetektors) sind in<br />

fast jeder Ebene Verzeichnungen – Kegelstrahlartefakte<br />

– festzustellen. Diese werden umso stärker, je weiter<br />

man von der durch den Brennfleck bestimmten Zentralebene<br />

entfernt ist. Kugeln bilden sehr schwache, flächige<br />

Bauteile dagegen entsprechend des Abstands der<br />

Fläche zur Zentralebene starke Kegelstrahlartefakte aus.<br />

Für die Reduzierung von Artefakten gibt es entsprechend<br />

der Ursachen unterschiedliche Möglichkeiten<br />

wie der Einsatz von Filtern, Algorithmen in der Rekonstruktionssoftware<br />

oder Anpassungen der jeweiligen<br />

CT-Methode. Durch langjährige Erfahrungen und konstante<br />

Weiterentwicklungen von Hard- und Software<br />

wird heute höchste Bildqualität als Basis für verlässliche<br />

Messergebnisse erreicht, die besonders bei der Entstehung<br />

und Herstellung komplexer Bauteile im Gussverfahren<br />

oder 3D-Druck unverzichtbar sind.<br />

■<br />

Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019<br />

Fantastische Fünf<br />

Die Universalprüfmaschinen der AGS-X<br />

HC-Serie sind perfekt für Zug-, Biegeund<br />

Druckversuche in der Qualitätskontrolle.<br />

•Messungen höchster Präzision<br />

•Unterstützung aller Teststandards<br />

•Erweiterte Modellvielfalt<br />

•Effiziente Software-Pakete<br />

•Zahlreiches Zubehör für eine Vielzahl<br />

von Test-Möglichkeiten<br />

www.shimadzu.de/ags-x-serie<br />

Halle 4,<br />

Stand 4511


:: Technik<br />

Vorteile des Shape-from-Shading<br />

Kleinsten Details auf der Spur<br />

Das 3D-Verfahren Shape-from-Shading lässt sich vielseitig zur automatisierten Qualitätskontrolle<br />

einsetzen. Aus Helligkeitsverteilungen können Informationen zu kleinsten Formabweichungen<br />

der Objektoberfläche berechnet werden. Industriekameras mit integriertem Beleuchtungscontroller<br />

unterstützen das Verfahren, indem sie den Systemaufbau vereinfachen.<br />

Der Autor<br />

Dr. Albert Schmidt<br />

Managing Director des<br />

Vision Competence<br />

Center<br />

Baumer<br />

www.baumer.com<br />

3D-Methoden haben die Welt der Automatisierung<br />

erobert und werden in vielen Bereichen<br />

der Qualitätssicherung, Logistik und<br />

Messtechnik eingesetzt. So verschieden wie<br />

die Anwendungen sind auch deren Herangehensweisen.<br />

Stereo-Methoden benötigen zum Beispiel<br />

zwei Kameras und können nur bei stehenden<br />

Objekten eingesetzt werden, was<br />

sie langsam macht. Triangulationstechniken<br />

beziehungsweise Projektionsverfahren<br />

allgemein setzen Bewegung voraus – entweder<br />

die der projizierten Messpunkte auf<br />

der Objektoberfläche oder die Bewegung<br />

des Objektes unter den Messpunkten hindurch.<br />

Bei Time-of-Flight wird nur eine Kamera<br />

genutzt und die Objekte können sowohl<br />

ruhen als auch in Bewegung sein.<br />

Beim dem neigungs- und krümmungsmessenden<br />

3D-Verfahren Shape-from-Shading<br />

werden unterschiedliche Beleuchtungsrichtungen<br />

zur Vermessung von stehenden<br />

oder bewegten Objekten eingesetzt.<br />

Die laterale Auflösung (x, y) bestimmt<br />

sich durch die eingesetzte Kamera und kann<br />

damit sehr hoch gewählt werden. Diese<br />

42 Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019


Das zu prüfende Objekt wird aus vier verschiedenen<br />

Richtungen nacheinander beleuchtet<br />

und mit je einem Grauwertbild<br />

aufgenommen. Die Verrechnung der sich<br />

ergebenden Schattierungen gibt Aufschluss<br />

über die Oberflächenbeschaffenheit<br />

Bild: Baumer<br />

Kombination ermöglicht eine vielseitige<br />

Nutzung.<br />

Shape-from-Shading ist konzeptionell relativ<br />

einfach und kann als umgekehrtes<br />

Prinzip einer Sonnenuhr aufgefasst werden.<br />

Bei dieser werden über die Lage des Schattens<br />

und bei bekannter Höhe des Stabes die<br />

Höhe und Richtung der Sonne und damit<br />

auch die Uhrzeit – bei Hightech-Sonnenuhren<br />

sogar der Tag – bestimmt. Als 3D-Verfahren<br />

angewendet, nutzt man umgekehrt<br />

eine bekannte Beleuchtungsrichtung und<br />

misst im übertragenen Sinne über die Länge<br />

des Schattenwurfs die Höhe.<br />

Eine vollständige Information über die<br />

Oberflächengradienten kann durch die Verwendung<br />

von mindestens drei, in der Praxis<br />

typischerweise vier, unabhängigen Beleuchtungsrichtungen<br />

gewonnen werden. Aus<br />

den Gradienten wird dann auf die Höhen z<br />

(x, y) geschlossen.<br />

In vielen Anwendungen werden die Beleuchtungen<br />

sequentiell geschaltet und die<br />

Bilder in Serie mit einer Kamera aufgenommen<br />

und anschließend mittels Software<br />

ausgewertet. Bei der Vermessung von bewegten<br />

Objekten unterstützt eine sehr kurze<br />

Belichtungszeit die Minimierung der Bewegungsunschärfe.<br />

Alternativ lässt sich die<br />

Beleuchtungsrichtung auch über die Farbe<br />

kodieren. Eine 3-Chip-Kamera erzeugt dann<br />

in nur einer Aufnahme die notwendigen unabhängigen<br />

Bilder. Farbkameras eignen sich<br />

aufgrund des hohen Farbübersprechens der<br />

verwendeten Bayer-Filter für Shape-from-<br />

Shading nicht.<br />

Geometrische Abweichungen<br />

schnell erkennen<br />

In den vergangenen Jahren fand Shapefrom-Shading<br />

vor allem in der Inline-Oberflächenprüfung<br />

und Sortierung großen Anklang.<br />

Ein Grund dafür ist, dass durch die<br />

Verrechnung der Grauwertbilder, die von<br />

unterschiedlichen Beleuchtungsrichtungen<br />

herrühren, die Unterschiede in der Reflektivität<br />

(Albedo) der Oberflächen herausgerechnet<br />

werden können.<br />

So kann zwischen geometrischen Abweichungen<br />

und reinen farblichen, Reflexionsoder<br />

Texturänderungen einfach und schnell<br />

unterschieden werden. Bei anderen Methoden<br />

ist dies deutlich aufwändiger.<br />

Anwendung findet dieses Verfahren etwa<br />

in der Verpackungsindustrie, zum Beispiel<br />

wenn Informationen in Blindenschrift<br />

als erhabene Braille-Punkte auf Richtigkeit<br />

oder Qualität inspiziert werden müssen,<br />

während sich darunter die bedruckte<br />

Schachtel mit Schrift befindet.<br />

Idealerweise werden vier Beleuchtungen<br />

sequentiell angesteuert, passend dazu die<br />

Grauwertbilder aufgenommen und an eine<br />

Auswerteeinheit gesendet. Inzwischen stehen<br />

Kameras wie die CX.I-Modelle der CX-<br />

Serie von Baumer zur Verfügung, die über<br />

vier separat schaltbare Power-Ausgänge<br />

verfügen.<br />

Dank integriertem Genicam kompatiblem<br />

Sequencer und Ausgängen mit bis zu<br />

48 V / 2,5 A können die Beleuchtungen direkt<br />

aus der Kamera heraus gesteuert und<br />

die Bildaufnahme getriggert werden. Dadurch<br />

entfällt ein externer Beleuchtungscontroller<br />

mit seinen Kosten und Verkabelungsaufwand<br />

komplett. Um hohe dynamische<br />

Prüfraten zu erreichen, sollten die eingesetzten<br />

Kameras aber nicht nur hohe<br />

Bildraten aufweisen, sondern auch sehr kurze<br />

Belichtungszeiten ermöglichen.<br />

Auswertung von metallisch<br />

glänzenden Oberflächen<br />

Mit den CX.I-Kameras können die Bilder sogar<br />

im Burst Mode mit maximaler Bildrate<br />

in der Kamera aufgenommen und anschließend<br />

entsprechend der verfügbaren Bandbreite<br />

mit niedrigerer Framerate an die Auswerteeinheit<br />

gesendet werden. Die eingesetzten<br />

Sony-Sensoren liefern Aufnahmen<br />

mit einem hohen Dynamikumfang, um eine<br />

stabile Auswertung auch von metallisch<br />

glänzenden Oberflächen sicherzustellen.<br />

Dank der minimalen Belichtungszeit von 1<br />

μs kann zudem die Bewegungsunschärfe<br />

deutlich reduziert und damit ein hoher Produktionsdurchsatz<br />

erzielt werden.<br />

Die Weiterentwicklung von Kameras mit<br />

integriertem Beleuchtungscontroller für<br />

vier Ausgänge ermöglicht es, die Anzahl der<br />

Komponenten in einem Shape-from-Shading-Aufbau<br />

zu reduzieren. Dadurch werden<br />

Kosten für Material und Integration eingespart.<br />

Damit wird der Systemaufbau vereinfacht,<br />

weniger fehleranfällig und schneller<br />

umsetzbar.<br />

■<br />

Absolut<br />

zuverlässig.<br />

Auch bei<br />

schwerer See!<br />

DIE NEUE<br />

MMS® INSPECTION SERIE<br />

MMS® Inspection DFT. So heißt der<br />

neue Maßstab für Schichtdickenmessung<br />

im schweren Korrosionsschutz.<br />

Prüft dank Dualsonde auf Stahl und<br />

ten<br />

Batches (u.a. SSPC-PA2). Quittiert<br />

jede Messung prompt per LED, Sound<br />

oder Vibration. Macht so jede Inspektion<br />

einfach leicht. Und hält obendrein<br />

einiges aus: nicht nur Stöße und Staub,<br />

sondern auch Strahlwasser.<br />

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Unser Stand: Halle 6, Stand 6107<br />

Mehr Informationen erhalten Sie auf<br />

<br />

Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019 43


:: Technik<br />

Messtechnik im Einsatz bei Medizintechnik-Anbieter<br />

Weniger ist mehr<br />

Die Qualitätssicherung von komplexen Teilen durch den Einsatz von weniger Mess- und<br />

Prüfmitteln zu optimieren – so lautete die Zielsetzung der Hipp Technology Group. Umgesetzt<br />

wurde sie mit Messmaschinen von Dr. Heinrich Schneider Messtechnik (Halle 5, Stand 5501). Die<br />

besonderen Vorteile für die Anwender: einfache Handhabung und eine deutliche Zeitersparnis.<br />

Der Autor<br />

Theo Drechsel<br />

im Auftrag von<br />

Dr. Heinrich Schneider<br />

Messtechnik<br />

www.dr-schneider.de<br />

Das Medizintechnikunternehmen Hipp Medical<br />

konzentriert sich neben dem Prototyping<br />

und der Fertigung kundenspezifischer<br />

Bauteile und Instrumente vor allem auf<br />

schneidende Werkzeuge wie Knochenbohrer,<br />

Knochenfräser und Gewindeschneider<br />

für den Einsatz in den Bereichen Orthopädie<br />

sowie Zahn-, Mund-, Kiefer-Gesichtschirurgie.<br />

Die Hipp Technology Group mit ihren<br />

150 Mitarbeitern komplettieren die Unternehmen<br />

Nikotec sowie Hipp Präzisionstechnik.<br />

Höchste Priorität genießt die Sicherstellung<br />

der geforderten Qualitätsstandards –<br />

den eigenen, den Kunden gegenüber und<br />

auch mit Blick auf die normativen Anforderungen,<br />

schließlich ist man Luft- und Raumfahrt-<br />

sowie Medizintechnik- und ISO-<br />

9001-zertifiziert. Außerdem sind in allen Industrien,<br />

in denen Präzisionsteile zum Einsatz<br />

kommen, die Ansprüche an die Reproduzierbarkeit<br />

gestiegen.<br />

Deswegen stellte sich Hipp die Frage, wie<br />

Mess- und Prüfaufgaben optimiert und rationalisiert<br />

werden können. Als Antwort darauf<br />

identifizierte man Systeme, die es erlauben,<br />

weniger Mess- und Prüfmittel bei<br />

Messaufgaben an komplexeren Teilen einzusetzen.<br />

Im Rahmen des Auswahlprozesses<br />

ließ man sich diverse Systeme von Messtechnikanbietern<br />

präsentieren. Das Rennen<br />

machte letztlich Dr. Heinrich Schneider<br />

Messtechnik. Zum Einsatz kommen die<br />

3D-Multisensormessmaschinen PMS 400<br />

und PMS 600, die Wellenmessmaschine<br />

WMM 450 sowie der Messprojektor MV 360<br />

Die WMM 450 steht in der Produktion<br />

von Hipp Medical und wird fertigungsbegleitend<br />

bei rotationssymmetrischen Drehteilen<br />

aus Titan mit geforderter Messdoku-<br />

44 Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019


Die PMS 600 kommt im Messraum<br />

schwerpunktmäßig bei der Präzisionstechnik<br />

und hier insbesondere bei Frästeilen<br />

zum Einsatz Bild: Dr. Schneider Messtechnik<br />

mentation verwendet. Durch den scannenden<br />

Taster ist die Maschine ein deutlich<br />

komplexeres als nur ein optisches System<br />

geworden.<br />

„In der Wellenmesstechnik haben wir ein<br />

klares Alleinstellungsmerkmal durch die<br />

vollwertige Integration eines scannenden<br />

Tastsystems, der Taumelkompensation des<br />

Werkstücks in einem 4-Achsen-System mit<br />

Matrixkamera und der Messpunktaufnahme<br />

an Schneiden in der Rotation sowie deren<br />

Rückführung auf die einzelne Schneide“,<br />

sagt Uwe J. Keller, Bereichsleiter Marketing<br />

von Dr. Schneider Messtechnik. „Die PMS-<br />

Multisensormaschinen von Hipp stehen<br />

dem in nichts nach und sind ebenfalls mit<br />

einer Drehachse ausgerüstet. Der klare Vorteil<br />

hierbei ist, was an der WMM 450 erfolgreich<br />

zum Einsatz kommt, lässt sich auch<br />

1:1 an der PMS umsetzen.“<br />

Die PMS wird als Standardmaschine mit<br />

einem vielfältigen Ausbauprogramm angeboten,<br />

sodass sie jeder Nutzer auf seine Anwendung<br />

hin zu einem kundenspezifischen<br />

System anpassen kann. Auf Wunsch setzt<br />

Dr. Schneider bei der 3D-Multisensor-Portalmessmaschine<br />

alles um, was rein physikalisch<br />

machbar ist.<br />

Hipp stattete PMS zusätzlich<br />

mit scannendem Taster aus<br />

So verfügt Hipp bei den PMS-Maschinen zusätzlich<br />

über einen scannenden Taster,<br />

2D/3D-Pakete und Palettenmessung mit<br />

Mehrfachaufspannung, die das parallele<br />

Messen mehrerer Teile mit dem Standardprogramm<br />

ermöglicht. Während die PMS<br />

400 in der Montage steht und übergreifend<br />

von allen Firmen der Gruppe genutzt wird,<br />

kommt die PMS 600 im Messraum schwerpunktmäßig<br />

bei der Präzisionstechnik und<br />

hier insbesondere bei Frästeilen zum Einsatz.<br />

Direkt neben der PMS 600 befindet sich<br />

der Messprojektor MV 360, der auch gute<br />

Dienste im Rahmen der Ausbildung der zukünftigen<br />

Fachkräfte leistet, damit sich diese<br />

in die Welt der Messtechnik einarbeiten<br />

können. Als Mess- und Auswertesoftware<br />

wird beim Projektor M2 und ansonsten die<br />

Saphir von Dr. Schneider Messtechnik eingesetzt.<br />

Das Einsatzspektrum der Messsysteme<br />

ist breit aufgestellt: Fertigungsbegleitende<br />

Prüfungen bei der Zerspanung, beim Drehen<br />

und beim Fräsen ebenso wie Messungen<br />

zwischen den Arbeitsschritten sowie in<br />

den Bereichen Warenein- und -ausgang, jeweils<br />

nach Anforderung alle Teile oder nur<br />

Stichproben.<br />

Zudem werden Produkte, die zu einem<br />

Oberflächenbeschichter gehen, vorher wie<br />

nachher geprüft. „Wir haben bei Hipp eine<br />

relativ hohe Breite an Produkten, bei der wir<br />

mit unseren Systemen ganz unterschiedliche<br />

Dinge messtechnisch abdecken. Da die<br />

Maschinen der PMS- und WMM-Serie allesamt<br />

mit Saphir arbeiten, bieten wir in Sachen<br />

Bedienbarkeit eine Kompatibilität in<br />

die Breite, nicht nur innerhalb der Linie“, so<br />

Keller. „Die Anwendungsaufgaben bei Hipp<br />

haben unsere Anwendungstechniker beschäftigt<br />

und teilweise aufgrund ihrer Komplexität<br />

sogar gefordert – gelöst wurde<br />

schlussendlich aber alles zur vollständigen<br />

Zufriedenheit des Kunden.“<br />

Die Messsysteme von Dr. Schneider<br />

Messtechnik haben sich bei Hipp absolut<br />

bewährt. So weiß vor allem die Kombination<br />

aus taktiler und optischer Messung bei den<br />

Maschinen der PMS- und WMM-Serie zu beeindrucken.<br />

Dank Multisensorik bieten die<br />

Systeme zudem den großen Vorteil, komplexe<br />

Teile am Stück messen zu können. Hinzu<br />

kommt die Zeitersparnis, weil die zu vermessenden<br />

Teile nicht mehrmals ein- und<br />

ausgespannt sowie transportiert werden<br />

müssen.<br />

„Die Messsysteme von Dr. Schneider erfüllen<br />

unsere Erwartungen. Vor allem komplexe<br />

Dreh- und Frästeile können wir mit ihnen<br />

schneller und einfacher messen, zumal<br />

wir Teile mit über 500 Prüfmerkmalen haben“,<br />

berichtet Daniel Teufel, Assistent der<br />

Geschäftsleitung der Hipp Technology<br />

Group. „Früher mussten wir ein Teil vielleicht<br />

noch auf den Projektor legen, dann<br />

den Messschieber sowie Lehren nutzen und<br />

zu guter Letzt eine Makroaufnahme mit einem<br />

2D-Mikroskop machen. Das alles fällt<br />

nun weg, das kann jetzt eine einzige Maschine.“<br />

■<br />

Wie lang ist der<br />

rechte Fühler der<br />

Ameise links, neben<br />

der mit der gelben<br />

Handtasche?<br />

Wir prüfen<br />

das Unmögliche<br />

Die menschliche Wahrnehmung<br />

hat Grenzen. Die elektronischen<br />

Prüf- und Testsysteme von MCD<br />

sind da in allen Bereichen deutlich<br />

überlegen: Von Optik, Akustik,<br />

Haptik bis Sen sorik decken wir<br />

die komplette Band breite der<br />

Anwendungen ab. Ob Customized<br />

oder Out-of-the-box – wir bieten<br />

skalierbare Lösungen bis hin zur<br />

Integration in die industrielle<br />

Linien fertigung.<br />

Mehr zum Thema und die Sache<br />

mit der gelben Handtasche unter<br />

www.mcd-elektronik.de/optik<br />

Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019


:: Technik<br />

Gelangen zwei Geräte zu<br />

denselben Messergebnissen<br />

an einem Artefakt,<br />

korrelieren in einem bestimmten<br />

Teil aber nicht,<br />

dann ist der Unterschied<br />

nicht auf die Instrumente<br />

zurückzuführen. Vielmehr<br />

ist der Grund in<br />

den Messvorgängen zu<br />

suchen, die überprüft<br />

und weiter untersucht<br />

werden müssen, um die<br />

gewünschte Messung zu<br />

erhalten Bilder: Creaform<br />

Richtige Validierung von Messgeräten<br />

Die hohe Kunst der Artefakte<br />

Die einzige Art der Bestätigung, dass ein Messinstrument innerhalb seiner Spezifikationen<br />

arbeitet, ist der Vergleich mit einem Artefakt, dessen Abmessungen in einem bekannten Labor<br />

kalibriert wurden. Nur so ist es möglich, die Messungen zwischen Geräten zu korrelieren, da nur<br />

mit einem Artefakt alle Variablen eliminiert werden können, die die Messung beeinträchtigen<br />

könnten. Dank eines Artefakts steht zweifelsfrei fest: Das Gerät liefert exakte Messungen.<br />

Der Autor<br />

Guillaume Bull<br />

Produkt Manager<br />

Creaform<br />

www.creaform3d.com<br />

Wenn alte Messgeräte ersetzt werden, ist es üblich zu<br />

überprüfen, dass sowohl das alte als auch das neue Gerät<br />

dieselben Daten misst und eine Qualitätssicherungsprüfung<br />

mit demselben Ergebnis abschließt. Zu<br />

diesem Zweck werden Korrelationsprüfungen durchgeführt.<br />

Es bietet sich an, ein Teil aus dem normalen Produktionsprozess<br />

zu messen, schließlich sind alle Daten<br />

des Teils bekannt. Dies kann nach Einschätzung von<br />

Creaform (Halle 5, Stand 5102) jedoch zu einer falschen<br />

Diagnose und zu falschen Schlussfolgerungen bezüglich<br />

der Genauigkeit des neuen Messgeräts führen.<br />

Die genaueste Art, zu überprüfen, ob ein Messinstrument<br />

innerhalb der vorgegebenen Spezifikationen arbeitet,<br />

ist die Verwendung eines kalibrierten Artefakts,<br />

dessen Abmessungen zuvor validiert wurden und für<br />

das die Daten rückverfolgbar sind. Die Verwendung des<br />

gleichen Artefakts für das alte und das neue Gerät minimiert<br />

die Variablen, die die Korrelationsprüfung beeinflussen<br />

können. Variablen, die zu Messunterschieden<br />

führen können, sind beispielsweise die von einer Technologie<br />

zur anderen unterschiedlichen Extraktionsverfahren,<br />

die selten gleichen Ausrichtungsverfahren, unterschiedliche<br />

Verarbeitungs- oder Berechnungsverfahren<br />

innerhalb einer Software, unterschiedliche Prüfanordnungen<br />

in Abhängigkeit von der Technologie sowie<br />

nicht exakt gleiche Umgebungsbedingungen, die die<br />

Messungen stark beeinflussen können.<br />

Mit einem kalibrierten und rückverfolgbaren Artefakt<br />

kann validiert werden, dass beide Geräte innerhalb<br />

ihrer Spezifikationen arbeiten. Wenn also die an diesem<br />

kalibrierten Artefakt durchgeführten Messungen die<br />

korrekten Werte ergeben, kann man sicher sein, dass die<br />

Messgeräte ordnungsgemäß funktionieren.<br />

Beim Prüfen auf Korrelationen zwischen zwei Gerätetypen<br />

(das heißt, dem Vergleich der Messergebnisse<br />

zweier Instrumente am gleichen Teil) gibt es viele Variablen,<br />

die Messfehler verursachen können. Dazu gehören<br />

Extraktions- und Ausrichtungsverfahren, Softwareberechnungen,<br />

Setup und Umgebungsbedingungen.<br />

Es wird dasselbe Teil gemessen, aber es werden nicht<br />

mit jedem Messinstrument dieselben Punkte extrahiert.<br />

Die Folge sind Messabweichungen aufgrund von<br />

Unvollkommenheiten in der Geometrie des Teils. Wenn<br />

man eine Flächenebene abtastet, indem die vier Ecken<br />

erfasst werden, berücksichtigt dieses Verfahren nicht<br />

die Oberflächenbeschaffenheit der Ebene. Wird die Ebene<br />

hingegen gescannt, wird die gesamte Oberfläche gemessen<br />

und die Ebenheit erhalten. Wenn also die Fläche<br />

leicht gekrümmt ist, kann die gescannte Ebene eine<br />

Fehlausrichtung gegenüber der abgetasteten Ebene<br />

aufweisen. Dies führt zu einer Messabweichung zwischen<br />

den beiden Verfahren.<br />

Es wird dasselbe Teil, jedoch mit zwei unterschiedlichen<br />

Ausrichtungsverfahren gemessen. Die Folge ist eine<br />

leichte Abweichung im Ausrichtungsverfahren, die<br />

aufgrund der Fehlerfortpflanzung zu großen Abweichungen<br />

am anderen Ende des Teils führen kann. Auch<br />

wenn das gleiche Ausrichtungsverfahren angewendet<br />

46 Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019


wird, kann, wie oben beschrieben, ein Unterschied beim<br />

Extraktionsverfahren der Ausrichtungselemente zu einer<br />

Fehlausrichtung des Teils führen. Die Positionierungswerte<br />

basieren auf der Ausrichtung, die sich von<br />

einem Instrument zu einem anderen Instrument weder<br />

in der Bauweise noch in der Art der Messung unterscheiden<br />

darf.<br />

Es wird dasselbe Teil gemessen, jedoch mit unterschiedlicher<br />

Software, die für die Verarbeitung der Daten<br />

nicht die gleichen Algorithmen verwendet. Die Folge<br />

sind Berechnungsunterschiede eines Elements, obwohl<br />

die aufgenommenen Messwerte exakt die gleichen<br />

sind. Je komplexer eine Messung aufgebaut ist,<br />

umso wahrscheinlicher sind Abweichungen zwischen<br />

den Berechnungen.<br />

Es wird dasselbe Teil, jedoch mit unterschiedlichem<br />

Setup für beide Instrumente gemessen. Die Folge sind<br />

abweichende Messungen desselben Teils. Zum Beispiel<br />

wird ein großes Teil auf einem Koordinatenmessgerät<br />

gemessen. Der Marmor, auf dem das Teil gemessen<br />

wird, hat eine Ebenheit von 30 Mikrometern. Danach<br />

wird das Teil mit einem 3D-Scansystem gemessen. Die<br />

Fläche, auf der das Teil platziert wird, besitzt jedoch eine<br />

abweichende Ebenheit (800 μm). Infolgedessen verdreht<br />

und verformt sich das Teil leicht, wenn es auf der<br />

zweiten Marmorfläche platziert wird. Obwohl dasselbe<br />

Teil gemessen wird, ergeben die beiden Setups unterschiedliche<br />

Messungen, da die Auflageflächen unterschiedliche<br />

Ebenheitswerte aufweisen.<br />

Es wird dasselbe Teil jedoch unter unterschiedlichen<br />

Bedingungen gemessen. Die Folge ist ein Unterschied in<br />

den Messergebnissen. Wenn wir auf einem Koordinatenmessgerät<br />

ein Aluminiumteil von 1 m Länge bei einer<br />

Umgebungstemperatur von 20 °C und danach exakt<br />

das gleiche Teil bei 25 °C messen, führt dieser Temperaturunterschied<br />

bereits zu einer Verlängerung des Teils<br />

um 115 μm bei 25 °C.<br />

Für die Qualitätssicherung ist es von entscheidender<br />

Bedeutung, die verschiedenen Variablen zu minimieren,<br />

die zu Korrelationsfehlern führen können. Der einfachste<br />

Weg ist es, für beide Instrumente das gleiche Artefakt<br />

zu verwenden, dessen Abmessungen zuvor validiert<br />

wurden und für das die Daten rückverfolgbar sind. Artefakte<br />

zeichnen sich dadurch aus, dass sie kalibriert und<br />

rückverfolgbar sind. Alle Elemente wurden zuvor in einem<br />

Labor gemessen und verifiziert, so dass keine Zweifel<br />

und Unsicherheiten bezüglich der Abmessungen bestehen.<br />

■<br />

Der neue Maßstab<br />

in der Fertigungsmesstechnik.<br />

Von Alicona.<br />

Das ist Messtechnik!<br />

μCMM ist das erste rein optische 3D Koordinatenmesssystem.<br />

Sie messen mit nur einem Sensor Maß, Lage, Form und Rauheit von<br />

komplexen Bauteilen mit kleinsten Toleranzen. Längenmessabweichung<br />

E=(0,8+L/600) μm.<br />

Halle 5 / Stand 5401


:: Technik<br />

Werkstücke unterschiedlicher<br />

Art und Abmaße<br />

werden von den beiden<br />

Mitutoyo Crysta-Apex S<br />

574 geprüft<br />

Bilder: Mitutoyo<br />

Automatisierte Messlösung im Einsatz bei Scheuermann + Heilig<br />

80 % geringere Stillstandzeiten<br />

Seinen Messdurchsatz deutlich erhöht hat Scheuermann + Heilig, ein Hersteller von Stanz- sowie<br />

Stanz-Biegeteilen und Baugruppen aus Metall und Kunststoff – und zwar mit einer<br />

ausgeklügelten Automationslösung von Komeg, einer Tochtergesellschaft von Mitutoyo.<br />

Auf die Entwicklung und Serienfertigung<br />

von Stanz- und Stanz-Biegeteilen, technischen<br />

Federn sowie kompletten Hybrid-<br />

Baugruppen hat sich Scheuermann + Heilig<br />

spezialisiert. Das Familienunternehmen aus<br />

Buchen im Odenwald versorgt große Kunden<br />

aus den Bereichen Medizintechnik, Automotive,<br />

Elektrotechnik, Smart Solutions<br />

sowie Umwelt- und Gebäudetechnik. Um<br />

mit den wachsenden Ansprüchen an eigene<br />

Produkte sowie den steigenden Anforderungen<br />

der Kunden Schritt zu halten, entschied<br />

sich der Hersteller, in seine Messtechnik zu<br />

investieren. Zudem war es das Ziel der Geschäftsführung,<br />

den Messdurchsatz ohne<br />

zusätzlichen Personalaufwand zu steigern.<br />

Bereits seit Jahrzehnten vertrauen die<br />

Metall- und Kunststoffexperten auf die<br />

Messgeräte von Mitutoyo (Halle7, Stand<br />

7501). Neben unzähligen Handmessmitteln<br />

wie Messschiebern, Bügelmessschrauben,<br />

Messuhren und Innenmessgeräten kommen<br />

bei Scheuermann + Heilig auch große<br />

Der Autor<br />

Thomas Mendle<br />

Marketing<br />

Mitutoyo<br />

www.mitutoyo.eu<br />

Der Werker bei Scheuermann<br />

+ Heilig setzt die<br />

Palette in die E/A-Station<br />

der Zelle und meldet den<br />

Auftrag durch Scannen<br />

des Paletten-Barcodes<br />

am System an<br />

Messgeräte des japanischen Herstellers<br />

zum Einsatz. Darunter beispielsweise eine<br />

Reihe von Profilprojektoren sowie zwei Koordinatenmessgeräte<br />

vom Typ Crysta-Apex S<br />

574 und 776.<br />

Aufgrund der guten Erfahrungen lag die<br />

Entscheidung für eine Messlösung von Mitutoyo<br />

auf der Hand. Der Auftrag ging an die<br />

Mitutoyo Tochterfirma Komeg, die sich unter<br />

anderem auf das Ausarbeiten, Planen<br />

und Installieren kundenspezifischer Messlösungen<br />

spezialisiert hat. Das Mitutoyo CNC-<br />

Koordinatenmessgerät vom Modell Crysta-<br />

Apex S 574 mit einem Messbereich von (X x<br />

Y x Z) 500 x 700 x 400 mm und schaltendem<br />

Messkopf hatte sich für die zu prüfenden<br />

Bauteile bereits als ideal erwiesen. Dank der<br />

integrierten thermischen Fehlerkompensation<br />

von 16° bis 26°, der Vibrationsdämpfung<br />

und der hohen Verfahrgeschwindigkeit,<br />

ist die Crysta-Apex S für den Einsatz in<br />

Produktionsumgebungen prädestiniert. Die<br />

Messunsicherheit von nur 1,7+3L/1000 μm<br />

(18–22°) bürgt dabei für sehr präzise Ergebnisse.<br />

Konsequenterweise sah das Konzept von<br />

Komeg auch zwei Crysta-Apex S 574 mit jeweils<br />

zwei Taster-Wechselracks als Herzstück<br />

vor. Die beiden Koordinatenmessgeräte<br />

werden wechselweise von einem Roboter<br />

beladen. Zudem umfasst die Custom-Lösung<br />

ein Regalsystem, in dem bis zu 50 Paletten<br />

mit Spannvorrichtungen samt Werkstück<br />

bis zu ihrer Überprüfung Platz finden.<br />

48 Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019


omni<br />

control<br />

Dabei werden Werkstücke unterschiedlichster<br />

Art und Abmaße in der Messzelle geprüft.<br />

Die Größe reicht von zirka 5 mm bis<br />

hin zur Größe einer Getränkedose. „Gegenüber<br />

der manuellen Beladung der Koordinatenmessgeräte<br />

spart die Automationslösung<br />

viel Zeit und Mühe. Allein die Stillstandzeiten<br />

der KMG haben sich um bis zu<br />

80 Prozent reduziert“, erklärt Patrick-Peter<br />

Gauer, Projektleiter von Komeg.<br />

Von jeder Produktionsmaschine im Betrieb<br />

werden in produktspezifisch definierten<br />

Intervallen Stichproben gezogen und<br />

zum Vermessen gebracht. Der Werker positioniert<br />

das Probeexemplar mit einer eigens<br />

für das jeweilige Werkstück angefertigten<br />

Spannvorrichtung auf einer Palette. Sowohl<br />

Spannvorrichtung als auch Palette sind mit<br />

einem Barcode versehen. Durch<br />

Scannen der Barcodes lassen sich<br />

Palette und Spannvorrichtung<br />

miteinander „verheiraten“ und<br />

nötigenfalls nach dem Messvorgang<br />

auch wieder trennen.<br />

Nach Anmeldung im Zentralrechner<br />

des Systems per personalisiertem<br />

Datenchip oder Passwort<br />

scannt der Werker den auf<br />

der Auftragskarte aufgedruckten<br />

Bar code, setzt die Palette in die<br />

E/A-Station der Zelle und meldet<br />

den Auftrag durch Scannen des<br />

Paletten-Barcodes am System an.<br />

Der Roboter transportiert die Palette<br />

auf einen der 50 Regalplätze in der Zelle<br />

und beschickt die beiden Koordinatenmessgeräte<br />

wechselweise mit den Aufträgen,<br />

die in der Abfolge noch weiter oben<br />

stehen. Eine für Komeg eigens auf diese<br />

Messlösung angepasste Software eines<br />

Drittanbieters steuert sämtliche Messvorgänge.<br />

Neue Aufträge reiht das Programm<br />

am den Ende der Schleife ein. Auf einem<br />

großen, weithin sichtbaren Bildschirm lässt<br />

sich die Messreihenfolge anhand des Namens<br />

des Werkers sowie der Chargen- und<br />

Teilenummer ablesen. Die Darstellungsfarbe<br />

auf dem Bildschirm zeigt an, welcher<br />

Auftrag fertig bearbeitet ist (grün), welcher<br />

sich in Arbeit (gelb) befindet und welche<br />

Aufträge noch in der Warteschleife stehen<br />

(weiß).<br />

Die Software ermöglicht zudem das Festlegen<br />

von Regeln. So können beispielsweise<br />

bestimmte Werkstücke generell bevorzugt<br />

bearbeitet, oder Aufträge von bestimmten<br />

Maschinen beziehungsweise Mitarbeitern<br />

in der Schleife standardmäßig nach oben<br />

geschoben werden. Außerdem kann der<br />

Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019<br />

Werker – je nach Berechtigung – einen neu<br />

eingegebenen Auftrag in der Warteschleife<br />

auch manuell nach oben schieben, falls eine<br />

rasche Messung nötig ist.<br />

Das Einlesen des Barcodes auf der<br />

Spannvorrichtung weist dem Auftrag das<br />

zugehörige Teileprogramm für das Koordinatenmessgerät<br />

zu. Es wird automatisch<br />

ausgeführt, nachdem der Roboter die Palette<br />

auf die an der Granitplatte des Koordinatenmessgeräts<br />

montierte Palettenaufnahme<br />

geladen hat. Nach absolvierter Messung<br />

hat der Werker die Wahl, sich das Werkstück<br />

an der E/A-Station ausgeben zu lassen oder<br />

die Messung zu wiederholen. Darüber hinaus<br />

besteht die Möglichkeit, ein Messprotokoll<br />

zu drucken sowie die Daten im CAQ-<br />

System zu speichern und auszuwerten.<br />

Der Roboter transportiert die Palette auf einen der 50 Regalplätze<br />

in der Zelle<br />

Doch die Custom-Lösung von Komeg<br />

beschleunigt und vereinfacht die Qualitätsprüfung<br />

von Scheuermann + Heilig nicht<br />

nur drastisch, sie bietet noch weitere Vorteile.<br />

Die Messanlage kann auch über Nacht<br />

laufen und damit über den Tag aufgelaufene<br />

Messaufträge abarbeiten. Die beiden<br />

Crysta-Apex S absolvieren ihre geplanten<br />

Einmesszyklen ohne weiteres Zutun eines<br />

Werkers.<br />

■<br />

Webhinweis<br />

Wie die Automatisierungslösung mit den beiden<br />

Crysta-Apex S Koordinatenmessgeräten<br />

bei Scheuermann + Heilig funktioniert,<br />

sehen Sie in diesem Video<br />

von Mitutoyo: http://hier.pro/PXPaI<br />

Qualitätssicherung<br />

durch Bildverarbeitung<br />

Oberflächenkontrolle<br />

(getaktet oder im Durchlauf)<br />

Oberflächenkontrolle<br />

mit Zeilenkamera<br />

3D-Typerkennung und<br />

-Kontrolle<br />

Anwendungen mit<br />

3D-Zeilenkamera<br />

Multikamera-Systeme<br />

generelle Bildverarbeitungsaufgaben<br />

mehr als 20 Jahre Erfahrung<br />

ISO 9001: 2015<br />

hohe Lösungskompetenz<br />

PC-gestützte Systeme<br />

Know-How in eigener Optik<br />

und Elektronik<br />

INDUSTRIELLE<br />

BILDVERARBEITUNG<br />

AUS OFFENBURG<br />

Omni Control Prüfsysteme GmbH<br />

In der Spöck 10<br />

77656 Offenburg, Germany<br />

Tel. +49 781 9914-12<br />

Fax +49 781 9914-11<br />

mail@omni-control.de<br />

www.omni-control.de


:: Technik<br />

Werkstoffprüfung nach VDA 278 mit Thermodesorption<br />

Einfach durchatmen<br />

In der VDA 278 sind die Grenzwerte für leicht- (VOC) und schwerflüchtige organische Verbindungen<br />

(SVOC) für nichtmetallische Werkstoffe im Auto festgelegt worden. Die Automobilhersteller<br />

wenden die VDA 278 für Formteile im Fahrzeuginnenraum an. Sie ermöglicht es, die Auswirkungen<br />

von Emissionen mittels Thermodesorption abzuschätzen und die Produkte zu verbessern.<br />

Der Autor<br />

Dr. Waldemar Weber<br />

Produktmanager<br />

Shimadzu<br />

www.shimadzu.eu<br />

Neuwagen sollen möglichst neutral riechen, jedoch beeinflussen<br />

großflächige Geruchsträger wie Teppiche,<br />

Dachhimmel oder Sitzbezüge die Wahrnehmung der<br />

Kunden. Gerüche im Autoinnenraum sollen weder störend<br />

oder gar schädlich sein, sondern im Idealfall zur<br />

Kaufentscheidung beitragen.<br />

Für die Analyse gemäß VDA 278 werden die Proben<br />

mit Thermodesorptionsanalyse (TD) thermisch extrahiert,<br />

im Gas-Chromatographen getrennt und im Massenspektrometer<br />

detektiert. Die Proben werden hierbei<br />

auf das TD-Röhrchen aufgegeben und anschließend<br />

durch festgelegte Desorptionsprogramme in das GC-<br />

Massenspektrometer (GCMS) eingeleitet, wodurch eine<br />

sehr bequeme und schnelle Analyse von VOC und SVOC<br />

ermöglicht wird. Da es sich bei den desorbierten organischen<br />

Komponenten teilweise um schwerflüchtige Verbindungen<br />

handelt, werden einige wichtige Anforderungen<br />

an die Qualität des eingesetzten Analysesystems<br />

gestellt, um die mögliche „Verschleppung“ von<br />

Probenbestandteilen zwischen den Messungen zu verhindern.<br />

Das neue TD-30 Desorptionssystem von Shimadzu<br />

(Halle 4, Stand 4511) für die Gas- und Materialanalyse<br />

lässt sich flexibel erweitern und unterstützt damit eine<br />

große Bandbreite von quantitativen Analysen in Forschung<br />

oder Qualitätskontrolle. Zu seinen Vorteilen gehören<br />

inerte Leitungen, maximal verkürzte Verbindungen<br />

zwischen GCMS und TD sowie ein schnelles Heizen<br />

und Kühlen der TD-Röhrchen. Eine eingebaute Überlappungsfunktion<br />

erhöht signifikant den Probendurchsatz.<br />

Auf diese Weise erfüllt der TD-30 alle Anforderungen<br />

der VDA 278 und übertrifft diese sogar in allen Punkten.<br />

Gemäß VDA 278 werden die Proben (Gummi, Kunststoff,<br />

Leder) in dünne Streifen geschnitten und je etwa<br />

30 mg der Probe wird im TD-Röhrchen platziert. Von beiden<br />

Seiten wird das Röhrchen mit etwa 5 mg Glaswolle<br />

versehen und mit Deckeln verschlossen. Die VOC- und<br />

SVOC-Komponenten werden bei unterschiedlichen<br />

Temperaturen für je 30 min desorbiert und anschließend<br />

die gesammelten Fraktionen in das GCMS eingeleitet.<br />

Die Standards für die Kalibrationskurven werden<br />

durch Verdünnung von Toluol und n-Hexadecan mit<br />

Methanol auf 0,5 μg/μl hergestellt. Anschließend werden<br />

4 μl der Lösung auf das Tenax TA-Röhrchen aufgegeben<br />

und mit dem GCMS vermessen, um den Responsefaktor<br />

(Rf) zu bestimmen. Die Rfs werden später für die<br />

Quantifizierung der Komponenten in den Proben benutzt.<br />

Die zugrundeliegende Formel für die Berechnung<br />

von Rf ist folgende:<br />

Die Emission der zu bestimmenden Komponenten<br />

wird somit wie folgt berechnet:<br />

Zusätzlich werden die Wiederfindungsraten des Analysensystems<br />

berechnet, indem eine Mischung aus typischen<br />

VOC-Komponenten (Konzentration etwa 0,11<br />

μg/μl) hergestellt und 4 μl der Lösung auf das Tenax TA-<br />

Röhrchen aufgegeben werden.<br />

Die Analyseergebnisse für nichtmetallische Automobil-Werkstoffe<br />

zeigen zum Beispiel bei den berechneten<br />

Werten aus einer Lederprobe ist eine sehr hohe Konzentration<br />

von Bis(2-ethylhexyl)-phthalat von 333,28 μg/g,<br />

welches als Weichmacher in Kunststoffen verwendet<br />

wird.<br />

50 Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019


Das GCMS-System mit TD-30 Desorptionssystem. Das<br />

High-End-Modell TD-30R bietet eine sehr hohe Probenkapazität.<br />

Zudem sorgt die horizontale Ausrichtung der TD-<br />

Röhrchen für eine verschleppungsfreie Analyse. Eine Überlappungsfunktion<br />

erhöht den Probendurchsatz. Das Design<br />

der Transferverbindung – ohne kalte Stellen mit dem<br />

kürzesten Weg zwischen TD und GCMS – ermöglicht<br />

hochempfindliche Analysen über einen sehr weiten Temperaturbereich<br />

Bilder und Grafiken: Shimadzu<br />

Mahr | Optische 3D-Messtechnik<br />

Oberflächen<br />

einfach<br />

analysieren<br />

Die neue MarSurf CM-Serie: <br />

<br />

<br />

<br />

Direkt nach dieser Probe ist ein leeres TD-Röhrchen<br />

vermessen worden, um die mögliche Verschleppung<br />

von Analyten in die Folgemessung zu bestimmen. Nach<br />

der Messung ist ein Wert von 0,17 μg/g Bis(2-ethylhexyl)-phthalat<br />

berechnet worden, was lediglich 0,05 % der<br />

Konzentration in der Messung davor darstellt. Somit<br />

konnte eine hohe Qualität des Systems und dessen Eignung<br />

für komplexe Proben der VDA278-Norm nachgewiesen<br />

werden.<br />

■<br />

Chromatogramm einer Lederprobe<br />

im Vergleich<br />

Konfiguration der verwendeten Instrumente<br />

Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019<br />

<br />

Halle 3 | Stand 3101, 3201<br />

www.mahr.com/control


:: Technik<br />

Der Pendelhalter mit Gutlehrdorn zur automatischen Lehrenprüfung Bilder: Frenco<br />

Automatisierte Prüfung von Wellen mit Passverzahnungen<br />

Lehrenprüfungen zu 100 %<br />

Die industrielle Produktion von verzahnten Werkstücken hat enorme Fortschritte gemacht, und<br />

so können heute zunehmend engere Toleranzen gefertigt werden. Neue Antriebskonzepte<br />

erfordern jedoch präzisere Passungen. Der Gauger von Frenco mit einer neuen Pendelaufnahme<br />

zur automatischen Lehrenprüfung macht die Verzahnungslehre zukunftsfähig.<br />

Der Autor<br />

Andreas Pommer<br />

Technischer Leiter<br />

Frenco<br />

www.frenco.de<br />

Vor allem durch die Elektromobilität kommen ganz<br />

neue Probleme auf die Automobilhersteller und Zulieferer<br />

zu: Aufgrund der höheren Drehzahlen in Getrieben<br />

treten häufiger Geräuschprobleme auf. Zur Einhaltung<br />

engerer Toleranzen werden zunehmend wieder Messund<br />

Prüfverfahren eingesetzt, wenn die Fähigkeit des<br />

Fertigungsprozesses an seine Grenzen stößt. Dies kann<br />

bis zu einer 100-Prozent-Prüfung führen, da diese besser<br />

als alle anderen Methoden ein sicheres Ergebnis liefert.<br />

Bei der Lehrenprüfung von Passverzahnungen wird<br />

jedoch nach wie vor häufig auf den Werker gesetzt, welcher<br />

von Hand mit einer Verzahnungslehre die Bauteile<br />

prüft. Die einerseits sehr monotonen Arbeitsabläufe bei<br />

oftmals hohen Stückzahlen (8000 Stück pro Tag) beziehungsweise<br />

die kurzen Taktzeiten von 10 s oder weniger<br />

führen zu großen Belastungen des Werkers.<br />

Weiterhin birgt die manuelle Prüfung von Werkstücken<br />

mittels Verzahnungslehren auch Risiken, welche<br />

eventuell zu falschen Prüfergebnissen führen können.<br />

Anwenderfehler zum Beispiel können das Werkstück bei<br />

der Lehrenprüfung beschädigen, Zeitdruck kann dazu<br />

führen dass ein Werkstück vorschnell aussortiert oder<br />

fälschlicherweise auch als IO deklariert wird. Dies führt<br />

zwangsläufig zu einer (höheren) Ausschussquote beziehungsweise<br />

Mehrkosten durch geringere Chargenausbeute,<br />

oder im anderen Fall zu Problemen bei der anschließenden<br />

Montage von Welle und Nabe.<br />

Gerade in diesem Fall können erhebliche Kosten auftreten,<br />

da Montagebänder still stehen, was in eng getakteten<br />

Arbeitsabläufen absolut unerwünscht ist und<br />

hohe Ausfallzeiten verursacht.<br />

Beladung des Gaugers erfolgt<br />

durch ein Handlingssystem<br />

All diesen Problemen kann man mit dem Gauger von<br />

Frenco (Halle 6, Stand 6307) entgegentreten. Die manuelle<br />

Prüfung wird damit ersetzt und die klassische Verzahnungslehre<br />

dadurch zukunftsfähig, um auch weiterhin<br />

die Gewährleistung der Verbaubarkeit und Gutlehrbedingung<br />

erfüllen zu können. Der vollautomatische<br />

Gauger wird durch ein Handlingssystem beladen und<br />

spannt die Werkstücke mittels eines pneumatischen<br />

Spannsystems auf Prismenauflagen. Anschließend wird<br />

die Gutlehrprüfung der Verzahnung selbstständig ausgeführt.<br />

Das Einfädeln der Lehrringe beziehungsweise<br />

der Lehrdorne auf die Welle beziehungsweise in die Nabe<br />

erfolgt über programmierbare Logiken sowie eine<br />

Kraft-Weg-Überwachung.<br />

52 Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019


Bei Verzahnungen mit kleinen Moduln und niedrigen<br />

Taktzeiten ist es empfehlenswert, eine optische Vorausrichtung<br />

der Werkstücke beziehungsweise der Lehre<br />

vorzunehmen, um ein sicheres Finden der Werkstückposition<br />

sowie eine gleichmäßige und reproduzierbare<br />

Prüfung zu gewährleisten. Die gemäß diesen Kriterien<br />

deklarierten Werkstücke weisen eine sehr geringe Restfehlerquote<br />

auf. Somit wird ein unnötiges Verschrotten<br />

von „noch guten“ Werkstücken vermieden.<br />

entsprechend ausgerüstet, um Abzugskräfte von bis zu<br />

1000 N zu gewährleisten.<br />

Statistikdaten werden von der Gauger-Software erfasst<br />

und können ausgelesen werden, um Fehlerquoten,<br />

Taktzeiten oder ähnliches zu analysieren.<br />

■<br />

Passungsspiel<br />

Schwimmend gelagerter Pendelhalter<br />

sorgt für eine sehr exakte Fügbarkeit<br />

Der Gauger ist mit einem eigens entwickelten Pendelhalter<br />

ausgestattet, der die von Frenco hergestellten<br />

Verzahnungslehren – sowohl Ringe als auch Dorne –<br />

aufnimmt. Dieser Pendelhalter ist schwimmend gelagert<br />

und kann Fluchtungsfehler sowie Winkelfehler der<br />

Werkstücke ausgleichen, was wiederum zu einer guten<br />

Fügbarkeit führt.<br />

Hier war das Ziel, die Freiheitsgrade der menschlichen<br />

Hand so weit möglich und technisch nötig abzubilden,<br />

um die automatische Lehrenprüfung einerseits<br />

überhaupt erst zu ermöglichen und diese auf der anderen<br />

Seite möglichst zuverlässig und robust zu gestalten.<br />

Weiterhin verfügt der Gauger über einstellbare<br />

Kennwerte für die Ablehrkraft, um die Reproduzierbarkeit,<br />

die bei der rein manuellen Prüfung nicht immer gegeben<br />

ist, zu gewährleisten. Hier hat sich Frenco an der<br />

DIN 5480 orientiert, welche eine maximale Prüfkraft<br />

von 150 N empfiehlt. Es kann jedoch unter ungünstigen<br />

Umständen vorkommen, dass es bei einem mit 150 N<br />

geprüftem Werkstück durch leichte Konizität oder Flankenlinienfehlern<br />

in der Passverzahnung zu einem Verklemmen<br />

der Lehre kommt. Deshalb wurde der Gauger<br />

Diese Aufgaben der Verzahnungslehre können mit dem Frenco-Gauger automatisiert werden:<br />

:: Innenverzahnung: Die rote Toleranzgrenze maximum actual wird bei Innenverzahnungen auf<br />

das Maß zwischen Messkreisen umgerechnet und dadurch messbar. Die Grenze minimum<br />

actual dient nur als Richtwert zur Fertigungshilfe. Die kleinste zulässige innere Hüllverzahnung<br />

minimum effective wird mit einem Gutlehrdorn auf Gängigkeit attributiv geprüft.<br />

:: Außenverzahnung: Die rote Toleranzgrenze minimum actual wird bei Außenverzahnungen<br />

auf das Maß über Messkreise umgerechnet und dadurch messbar. Die Grenze maximum<br />

actual dient ebenfalls nur als Richtwert für die Fertigung. Die größte zulässige äußere Hüllverzahnung<br />

maximum effective prüft ein Gutlehrring.<br />

Gutlehrdorn<br />

Gutlehrring<br />

max. actual<br />

min. actual AUX<br />

min. ve<br />

max. ve<br />

max. actual AUX<br />

min. actual<br />

Zahnlücke<br />

Zahndicke<br />

Istmaße<br />

Neuzustand<br />

<br />

Formabweichungen<br />

Passungsspiel<br />

Neuzustand<br />

Formabweichungen<br />

<br />

Zustand<br />

nach Einlaufzeit<br />

Passungsspiel<br />

nach Einlaufzeit<br />

Traganteil<br />

<br />

100%<br />

QUALITY<br />

DRIVES<br />

PRODUCTIVITY<br />

VERNETZTE LÖSUNGEN FÜR IHRE<br />

FERTIGUNGSPROZESSE<br />

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CONTROL 2019<br />

7. – 10. MAI<br />

STUTTGART | HALLE 5<br />

HexagonMI.com


:: Technik<br />

Retrofit-Lösung modernisiert digitale Radiographie- und Computertomographie-Systeme<br />

Aus Alt mach Neu<br />

Röntgensysteme bieten enorme Möglichkeiten bei der zerstörungsfreien Prüfung, sind aber im<br />

Vergleich zu anderen Methoden sehr kostspielig. Umso ärgerlicher ist es, wenn ein in die Jahre<br />

gekommenes System nicht mehr aktiv eingesetzt werden kann. Dabei sind oft nur wenige<br />

Handgriffe notwendig, um das bestehende System „wiederzubeleben“.<br />

Mit dem Retrofit-Service des Fraunhofer-Entwicklungszentrums<br />

Röntgentechnik EZRT (Halle 6, Stand 6301)<br />

lassen sich veraltete Röntgensysteme in leistungsfähige<br />

CT- oder DR-Systeme für industrielle Anwendungen verwandeln.<br />

Basis der Software ist das Messdatenerfassungs-<br />

und Rekonstruktions-Softwarepaket Volex, das<br />

seit vielen Jahren kontinuierlich weiterentwickelt wird<br />

und eine Vielzahl an typischen Manipulator- und Röntgenkomponenten<br />

ansteuern kann.<br />

Das Softwarepaket Volex ist für eine Vielzahl an Applikationen<br />

und Einsatzmöglichkeiten gerüstet – von<br />

manueller bis halb- oder vollautomatischer Prüfung –<br />

und kann flexibel auf den Verwendungszweck und Anwendungsfall<br />

angepasst werden. Der Retrofit-Service<br />

bietet Abtast- und Rekonstruktionsverfahren von klassischer<br />

axialer CT bis hin zu Helix-Anwendungen für<br />

exakte Messtechnik und Aufnahmeverfahren für große<br />

Bauteile. Der Einsatz von Industrie-Robotern für die Automatisierung<br />

ist ebenfalls möglich.<br />

Der Fokus von Volex liegt auf der Reduzierung der<br />

Komplexität in der Bedienung, um einen CT-Datensatz<br />

Das Röntgensystem<br />

der Ariane Group aus<br />

den späten 80er Jahren<br />

wurde mit einem<br />

Retrofit modernisiert:<br />

Nun verfügt das Unternehmen<br />

über einen<br />

leistungsfähigen<br />

und aktuellen CT, der<br />

in der Lage ist, riesige<br />

Bauteile zu tomographieren<br />

Bild: Ariane Group<br />

zu erzeugen. Das bestmögliche Ergebnis aus einer Röntgenaufnahme<br />

herauszuholen, ist hochkomplex. Es gibt<br />

vieles zu beachten und oft noch mehr einzustellen. Dies<br />

nimmt das One-Click-CT-Verfahren dem Anwender nahezu<br />

komplett ab: Eine reduzierte Bedienoberfläche<br />

bietet dem Nutzer Einflussmöglichkeiten in Form von<br />

voreingestellten Programmen, ohne ihn mit für die Aufgabe<br />

irrelevanten Optionen zu überfordern. Das System<br />

erstellt so Aufnahmen mit optimal auf das Prüfobjekt<br />

angepassten Parametern und rekonstruiert aus hunderten<br />

Einzelbildern ein 3D-Modell.<br />

Umgesetzt wurde dieser Retrofit-Service zum Beispiel<br />

bei einem Computertomographen für große Bauteile<br />

beim französischen Luft- und Raumfahrtunternehmen<br />

Ariane Group. Ziel des Projekts war es, das bestehende<br />

digitale Radiographie System zu reaktivieren und<br />

insbesondere für neue Aufgaben zu rüsten: So sollten<br />

Computertomographie-Untersuchungen an großen<br />

Bauteilen durchführbar sein. Das bereits vorhandene<br />

System zeichnete sich durch seinen großen Messraum<br />

und Aufbau aus. Die Grundidee und der Aufbau des Systems<br />

war immer noch sehr gut. Deshalb war die Ariane<br />

Group auf der Suche nach einem Partner, der das System<br />

„wiederbeleben“ könnte. Zudem wünschte man<br />

sich mehrere Verbesserungen: eine höhere Auflösung<br />

bei gleichzeitiger Erhöhung der Flexibilität des Gesamtsystems<br />

– und hier vor allem die Möglichkeiten der<br />

Messfelderweiterung.<br />

Das Fraunhofer EZRT hat das System mit modernen<br />

Röntgenkomponenten aufgerüstet und um neue, nicht<br />

standardisierte Messmethoden erweitert; in dem Fall<br />

mit einer Messfelderweiterung durch Objekttranslation<br />

sowie einer Messfelderweiterung mittels Translationsrotation.<br />

Nun verfügt die Ariane Group über ein spezialisiertes<br />

CT-System für schwere und große Bauteile, das<br />

beliebige Objekte mit einem Durchmesser von bis zu<br />

3,2 m (achtfache Messfelderweiterung) und einer Höhe<br />

von bis zu 5 m (2 x 2,5 m ) messen kann.<br />

Nie wieder „Out of service”<br />

Röntgensysteme sind seit vielen Jahren keine „geschlossenen“<br />

Lösungen mehr. Viele Hersteller setzen auf am<br />

Markt erhältliche Standardkomponenten. Sonderlösungen<br />

aus vergangener Zeit können ohne Qualitätseinbuße<br />

ersetzt, wenn nicht sogar gegen leistungsfähigere<br />

Lösungen ausgetauscht werden. Auch ein „Out of Service“<br />

aufgrund eines defekten System-Steuerrechners<br />

54 Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019


Anzeige<br />

AutoMet – NEUES SCHLEIF- & POLIERGERÄT VON BUEHLER<br />

FÜR LABORE MIT<br />

HOHEM PROBEN-<br />

DURCHSATZ<br />

Röntgencomputertomographie eines CFK-Musterteils. Wie im direkten Vergleich zu<br />

erkennen ist, ist das Nachher-Bild (rechts) erheblich schärfer, kaum verrauscht und<br />

weist deutlich mehr Details auf Bilder: Fraunhofer IIS<br />

oder eines abgekündigten Betriebssystems, lässt sich<br />

mit einem Retrofit verhindern.<br />

Der Röntgendetektor und eine oder mehrere Röntgenröhren<br />

sind die unverzichtbaren Hauptkomponenten<br />

eines jeden Röntgensystems. Außerdem gehören<br />

gegebenenfalls ein Manipulationssystem, das aus einer<br />

Verschachtelung von verschiedenen Achsen besteht, sowie<br />

der notwendige Strahlenschutz dazu. Der Strahlenschutz<br />

entspricht auch bei älteren Systemen in vielen<br />

Fällen auch heute noch den aktuell gesetzlichen Anforderungen.<br />

Wenn das nicht mehr der Fall ist, kann dieser<br />

überarbeitet werden, um die Sicherheitstechnik des Systems<br />

auf den aktuellen Stand der Technik zu bringen.<br />

Viele ältere Systeme oder der Großteil ihrer einzelnen<br />

Komponenten, sind oft gut erhalten und können entsprechend<br />

weitergenutzt werden.<br />

So wurde bei Airbus Group Innovations in Ottobrunn<br />

eine alte CT-Anlage für Forschungszwecke umgerüstet,<br />

um die gestiegenen Anforderungen zu erfüllen, die<br />

durch innovative Werkstoff- und Bauteilentwicklungen<br />

entstehen. So wurden unter anderem die Manipulatorsteuerung,<br />

der Detektor sowie die Messdatenerfassung<br />

erweitert. Hierdurch konnte die Auflösung sowie die<br />

Datenqualität gesteigert werden.<br />

Retrofit-Lösungen bedeuten in der Regel eine Leistungssteigerung<br />

bereits vorhandener Systeme. Sie sind<br />

zudem ist in vielen Fällen deutlich kostengünstiger als<br />

eine Neuanschaffung. Nach gründlicher Planung sind<br />

sie innerhalb weniger Tage umsetzbar.<br />

■<br />

Markus Eberhorn<br />

Gruppenleiter<br />

Vorentwicklung<br />

Fraunhofer EZRT<br />

www.iis.fraunhofer.de<br />

Die Autoren<br />

Dr. Rainer Stoessel<br />

Senior Scientist-Expert<br />

Corporate Technology<br />

Office, Central R&T Materials,<br />

XRX<br />

Airbus<br />

www.airbus.com<br />

Jacques Bouteyre<br />

Head of Industrial NDT<br />

Valorization, R&D and<br />

Control Projects<br />

Ariane Group<br />

www.ariane.group<br />

Die neue AutoMet-Serie sind halbautomatische<br />

Schleif- und Poliergeräte von Buehler, ein führender<br />

Hersteller von Geräten, Verbrauchsmaterial und<br />

Zubehör für die Materialographie und<br />

Materialanalyse.<br />

Halbautomatische, programmierbare Schleif- & Poliergeräte ideal für hohe<br />

Durchsätze<br />

Dabei hilft die intuitive<br />

Benutzeroberfläche mit Touchscreen,<br />

deren Handhabung<br />

einfach und schnell zu erlernen<br />

ist. Programmierfunktionen<br />

einschließlich Methodenspeicherung<br />

und Z-Achsengesteuerter<br />

Materialabtrag<br />

tragen zu einheitlichen<br />

Ergebnissen unabhängig vom<br />

Bediener bei. Die 250er Typen<br />

sind für Arbeitsscheiben mit<br />

8“ oder 10“ Durchmesser und<br />

Probendurchmesser bis 40 mm<br />

ausgelegt, AutoMet 300 Pro für<br />

10“– oder 12“-Scheiben und<br />

Probendurchmesser bis 50 mm.<br />

Dazu sagt Global Product<br />

Manager Matthew Callahan:<br />

„Die Industrie fordert heute<br />

kurze Durchlaufzeiten in den<br />

Prüflaboren. Die verlässlichen<br />

AutoMet Pro Schleif- und<br />

Poliergeräte leisten dazu einen<br />

maßgeblichen Beitrag. Sie<br />

helfen, die Probenvorbereitung<br />

zu beschleunigen und die<br />

Qualität der Proben zu<br />

verbessern, wobei der Zeit- und<br />

Kostenaufwand für die Schulung<br />

des Personals gering bleibt. In<br />

der Praxis eliminieren diese<br />

Geräte das wiederholte<br />

Einstellen der Maschine und<br />

zugleich minimieren sie das<br />

Auftreten von Bedienfehlern.“<br />

Weitere Informationen über das<br />

Produktangebot von Buehler<br />

sind unter www.buehler-met.de<br />

abrufbar.<br />

Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019 55


:: Technik<br />

Das neue modulare Winkelmessgerät<br />

ERP 1000 kombiniert die<br />

genaue und robuste Messwerterfassung<br />

mit flexiblen Integrationsmöglichkeiten<br />

Bilder: Heidenhain<br />

Neue Systemlösungen für die Positionserfassung<br />

Belastbar und<br />

für komplexe Anwendungen<br />

Hersteller von hochgenauen Maschinen führt die Entwicklung neuer Produkte immer wieder in<br />

die Grenzbereiche des technisch Machbaren. Heidenhain unterstützt sie dabei mit neuen<br />

Lösungen für belastbare Systeme, die genau auf die Anforderungen unterschiedlichster<br />

Anwendungen und Branchen abgestimmt sind.<br />

Je anspruchsvoller die Anwendung, desto<br />

einfacher die Lösung? Tatsächlich kann dieser<br />

scheinbare Widerspruch funktionieren,<br />

wenn die richtigen Partner zusammenarbeiten<br />

und jeder die Stärken und Kompetenzen<br />

aus seinem Fachgebiet einbringt.<br />

Das zeigt Heidenhain (Halle 4, Stand 4503)<br />

mit seinen neuen Systemlösungen für die<br />

Positionserfassung. Sie reichen von modular<br />

aufgebauten und dadurch flexibel einsetzbaren<br />

Geräten wie dem ERP 1000 bis hin zur<br />

hochintegrierten Baugruppe der Winkelmessmodule.<br />

Bei der Entwicklung der modularen Winkelmessgeräte<br />

ERP 1000 stand für Heidenhain<br />

neben der Genauigkeit und Robustheit<br />

der Messwerterfassung vor allem die flexible<br />

Integration in das Gesamtsystem der<br />

Kunden im Vordergrund. Erreicht wurde dieses<br />

Ziel durch eine große Variantenvielfalt<br />

bei den angebotenen Teilkreisen. Sie stehen<br />

als Vollkreis- und Segmentausführungen in<br />

den Durchmessern 57, 75, 109 und 151 mm<br />

Der Autor<br />

Matthias Paule<br />

Marketing Messgeräte<br />

Heidenhain<br />

www.heidenhain.de<br />

zur Verfügung und passen sich nahezu jeder<br />

kundenspezifischen Anforderung an. Dazu<br />

tragen auch die kompakten Baumaße und<br />

das sehr geringe Gewicht bei. Der Abtastkopf<br />

misst gerade einmal 26 mm in der Länge,<br />

12,7 mm in der Höhe sowie 6,8 mm in<br />

der Tiefe und wiegt nur 5 g. Die Teilkreise<br />

sind je nach Ausführung maximal 10,2 mm<br />

hoch, der leichteste Vollkreis wiegt 57 g.<br />

Bei der Montage der ERP 1000 macht<br />

Heidenhain es den Anwendern ebenfalls<br />

sehr leicht. Als nicht-gepaartes System bieten<br />

alle Ausführungen großzügige Anbautoleranzen,<br />

der Signalabgleich erfolgt ganz<br />

einfach automatisch. Für den elektrischen<br />

Anschluss steht eine große Auswahl an Kabel-<br />

und Steckerausführungen zur Wahl. Eine<br />

flexible Anpassung und Einbindung in<br />

das kundenspezifische System ist so problemlos<br />

möglich.<br />

Die Winkelmessgeräte eignen sich vor allem<br />

für Anwendungen, in denen es auf eine<br />

besonders konstante Geschwindigkeitsreglung<br />

oder hohe Positionsstabilität im Stillstand<br />

ankommt. Dafür sorgt die optische<br />

Abtastung in Kombination mit dem Signal-<br />

Processing-ASIC HSP 1.0. Er wird im ERP<br />

1000 erstmals in einem Winkelmessgerät<br />

eingesetzt. So erreichen die Winkelmessgeräte<br />

Genauigkeitsklassen bis ±0,9 Winkelsekunden<br />

bei einer ausgezeichneten Signalgüte.<br />

Ihre Interpolationsabweichung erreicht<br />

bis zu ±0,02 Winkelsekunden, das Positionsrauschen<br />

RMS bis zu 0,002 Winkelsekunden.<br />

Und das alles auch in hochdynamischen<br />

Anwendungen mit sehr hohen Drehzahlen<br />

bis 2600 min -1 .<br />

Die Winkelmessmodule der MRP-Baureihe<br />

kommen als fertige Baugruppe mit spezifizierten<br />

und definierten Eigenschaften<br />

zum Maschinenhersteller. Sie kombinieren<br />

hochauflösende Messtechnik mit einer belastbaren<br />

Präzisionslagerung. Besonderer<br />

Vorteil dieser hochintegrierten Systemlösung<br />

für den Maschinenhersteller: Sie ersetzt<br />

eine aufwendig separat entwickelte<br />

und konstruierte Wälz- oder Luftlagerung<br />

und bleibt von außermittiger Kippbelastung<br />

unbeeindruckt. Insbesondere die Hersteller<br />

von Metrologiesystemen werden so beim<br />

Aufbau hochgenauer Rundachsen deutlich<br />

entlastet.<br />

Hochintegrierte Baugruppe mit geprüften<br />

und spezifizierten Eigenschaften<br />

Die Winkelmessmodule zeichnen sich durch<br />

hohe Mess- und Lagergenauigkeit, sehr hohe<br />

Auflösung und Wiederholgenauigkeit<br />

aus. Das geringe Anlaufmoment ermöglicht<br />

gleichmäßige Bewegungen. Statt zahlreicher<br />

Einzelkomponenten steht eine hochintegrierte<br />

Baugruppe mit geprüften und spezifizierten<br />

Eigenschaften zur Verfügung.<br />

Montage, Justage und Abgleich aller Einzelkomponenten<br />

hat Heidenhain bereits vorgenommen.<br />

Damit sind die Eigenschaften<br />

der Winkelmessmodule entsprechend der<br />

vom Kunden gewünschten Spezifikation definiert<br />

und getestet. Durch einfache mecha-<br />

56 Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019


nische Schnittstellen entfallen alle kritischen<br />

Montageprozesse. Die aufwendige<br />

Abstimmung der Einzelkomponenten untereinander<br />

und mit der Maschinenumgebung<br />

erübrigt sich, ebenso der Prüfaufwand.<br />

Da Heidenhain sowohl die Lager als auch<br />

die Messgeräte herstellt, lassen sich beide<br />

Funktionsbaugruppen problemlos integrieren.<br />

Im Vergleich zu einer konventionellen<br />

Lösung sind weniger Komponenten nötig,<br />

dadurch ergeben sich weniger Fügestellen.<br />

Dies ermöglicht die extrem kompakte und<br />

steife Bauform mit besonders geringen Bauhöhen.<br />

Aktuell stehen Winkelmessmodule<br />

mit 10, 35 und 100 mm Hohlwelle zur Verfügung.<br />

Angepasst an hochgenaue Rundachsen<br />

Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019<br />

Die verbauten Wälzlager sind speziell an die<br />

Anforderungen hochgenauer Rundachsen<br />

angepasst. Wesentliche Merkmale sind sehr<br />

hohe Führungsgenauigkeiten, hohe Steifigkeiten,<br />

geringe Anlaufmomente und gleichmäßige<br />

Dauerdrehmomente. Zur Beurteilung<br />

der Lagergenauigkeit entwickelte Heidenhain<br />

ein besonderes Verfahren, das die<br />

tatsächliche Führungsgenauigkeit des Lagers<br />

bewertet, also die Abweichung der Istvon<br />

der idealen Soll-Drehachse. Spezifiziert<br />

sind daher die radiale und die axiale Führungsgenauigkeit<br />

sowie der Taumel des Lagers.<br />

Weiterhin werden die reproduzierbaren<br />

von den nicht reproduzierbaren Fehlern<br />

unterschieden.<br />

Unter diesen Aspekten können die Winkelmessmodule<br />

MRP eine Alternative zu<br />

luftgelagerten Achsen darstellen. Zwar ist<br />

zweifellos die absolute Führungsgenauigkeit<br />

eines Luftlagers in vielen Fällen besser<br />

als die eines Wälzlagers. Die Wiederholgenauigkeit<br />

der Winkelmessmodule ist jedoch<br />

mit der Führungsgenauigkeit eines Luftlagers<br />

vergleichbar. Zudem ist die Steifigkeit<br />

der Heidenhain-Wälzlager mindestens um<br />

den Faktor 10 höher als bei Luftlagern vergleichbarer<br />

Größe. Damit können sie bei<br />

Achsen, auf die Kräfte einwirken, tatsächlich<br />

die genauere Lösung darstellen. Darüber hinaus<br />

sind Wälzlager im Allgemeinen unempfindlicher<br />

gegenüber Stoßbelastungen<br />

und benötigen keine kontrollierte Luftversorgung<br />

– sie sind also robuster und einfacher<br />

in der Handhabung.<br />

Die Integration eines Torquemotors mit<br />

sehr kleinem Rastmoment ist die konsequente<br />

Weiterentwicklung des Konzepts der<br />

Winkelmessmodule MRP. Diese Kombination<br />

ermöglicht eine außerordentlich gleichmäßige<br />

Bewegungsführung für hochgenaue<br />

Positionier- und Messaufgaben. Weder<br />

störende Rastmomente noch Querkräfte beeinflussen<br />

die hohe Führungsgenauigkeit<br />

Ausschlaggebend für die<br />

Genauigkeit der<br />

Winkelmess module sind<br />

Messgrößen und Messorte<br />

am Präzisionslager<br />

der Lagerung. Die Zusammenführung von<br />

Winkelmessmodul und Motorkomponenten<br />

führt außerdem zu einem besonders<br />

kompakten System mit geringer Bauhöhe<br />

und hoher Steifigkeit. Gerade durch die hohe<br />

Steifigkeit aller Komponenten bleibt die<br />

Genauigkeit auch bei wechselnden Belastungsfällen<br />

erhalten.<br />

Gleichmäßige Bewegungen<br />

durch nutenlosen Torquemotor<br />

Den Antrieb übernimmt ein sogenannter<br />

nutenloser Torquemotor von Etel. Er verbindet<br />

die eigentlich gegensätzlichen Eigenschaften<br />

einer hohen Drehmomentdichte<br />

und eines geringen Rastmoments miteinander.<br />

Verantwortlich dafür ist sein spezieller<br />

symmetrischer Aufbau mit einer selbsthaltenden<br />

Spule. Dadurch kann auf die notwendigen<br />

Nuten klassischer Wicklungen<br />

verzichtet werden. Das führt dazu, dass es<br />

bei diesem Motor kein Rastmoment gibt<br />

und das Winkelmessmodul eine sehr gleichmäßige<br />

Bewegung erlaubt.<br />

■<br />

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:: Technik<br />

Universalprüfmaschinen im Kleinlastbereich<br />

Alleskönner werden zu Spezialisten<br />

Universalprüfmaschinen lassen sich mit dem passenden Zubehör im Handumdrehen in echte<br />

Spezialisten verwandeln. Das können einsäulige Prüfmaschinen sein. Sie kommen infrage, wenn<br />

nur kleine Prüfkräfte benötigt werden. Aber auch für die Prüfung größerer Bauteile wie<br />

Solarmodule kommen sie zum Einsatz.<br />

Die Autoren<br />

Matthias Prinz<br />

Leiter Applikationslabor<br />

Die Inspekt Solo für Prüfkräfte bis 2,5 kN ist ein Beispiel<br />

für eine einsäulige Universalprüfmaschine. Sie ist eine<br />

Weiterentwicklung der Inspekt-Mini-Serie von Hegewald<br />

& Peschke (Halle 6, Stand 6304) für die normgerechte<br />

Werkstoff- und Bauteilprüfung im Kleinlastbereich.<br />

Im Rahmen der Weiterentwicklung wurden neue<br />

technologische Möglichkeiten genutzt, um das breite<br />

Anforderungsspektrum für diese Maschinenserie besser<br />

abzubilden. Anstelle der DC-Motoren wurde ein<br />

neues Antriebskonzept mit Schrittmotoren entwickelt –<br />

bürstenlos, verschleißarm und geräuschoptimiert. Anwendungsbezogen<br />

ist die Inspekt-Solo-Serie in drei verschiedenen<br />

Prüfraumhöhen erhältlich. So kann die S-Variante<br />

unter anderem ideal für zyklische Druckprüfungen<br />

an Zahnimplantaten eingesetzt werden, die L-Bauform<br />

hingegen für Peelversuche an Adhäsionsflächen<br />

oder auch für Zugversuche an Elastomeren.<br />

Die Maschinenserie ist ergonomisch gestaltet. Charakteristisch<br />

ist die große Bodenplatte, die den Anschluss<br />

peripherer Geräte wie<br />

Dehnungsmessgeräte erlaubt,<br />

als auch die Ankopplung<br />

einer Werkzeugablage<br />

und die Ausstattung mit<br />

Schutztüren. Damit werden<br />

die Anwendungen im rauen<br />

Produktionsumfeld im Rahmen<br />

der fertigungsbegleitenden<br />

Prüfung genauso wie im<br />

Labor für die Qualitätssicherung<br />

und die Erprobung im Bereich<br />

Forschung und Entwicklung<br />

direkt neben dem PC-Arbeitsplatz<br />

garantiert. Das Elektronikgehäuse<br />

und die integrierte<br />

Steuerung lassen den<br />

Anschluss externer Sensoren<br />

für individualisierte<br />

Steuer- und Regelprozesse zu. Ein Anwendungsbeispiel<br />

ist die Prüfung von Crimpverbindungen und Crimpzangen.<br />

Crimpen ist Fügeverfahren, bei dem zwei Komponenten<br />

– in diesem Fall Kontakt und Leiter – durch plastische<br />

Verformung fest miteinander verbunden werden.<br />

Die Verbindung des Leiters geschieht mittels Verpressens.<br />

Crimpverbindungen werden beispielsweise bei<br />

Verpressungen von Strom- und Kommunikationskabeln<br />

oder Schläuchen eingesetzt. Aufgrund ihrer hohen elektrischen<br />

und mechanischen Sicherheit kommt diese<br />

Verbindungsart vor allem bei elektrischen Verbindungen<br />

in der Hochfrequenzelektronik und in der Telekommunikation,<br />

aber auch in der Automobilindustrie zum<br />

Einsatz.<br />

Tests von Crimpverbindungen nach den<br />

Normen DIN EN 60352-2 und 60999-1<br />

Mit der Prüfmaschine Inspekt Solo können sowohl<br />

Crimpverbindungen als auch Crimpzangen<br />

selbst getestet werden. Für dieses Anwendungsfeld<br />

eignet sich die Inspekt Solo 2,5 kN in<br />

ihrer kleinsten, der S-Bauform, die für eine weitere<br />

Kostenoptimierung entwickelt wurde. Neben<br />

Crimpverbindungen können hiermit auch<br />

sehr gut elektrische Steckkontakte und Sensoren<br />

geprüft werden. Für eine Beurteilung der<br />

Crimpverbindung werden die Normen<br />

DIN EN 60352-2 und 60999-1 zu Rate gezogen.<br />

Neben einer Vielzahl von elektrischen und mechanischen<br />

Prüfungen sind die Leiterauszugsprüfungen<br />

das entscheidende Kriterium.<br />

Auf die Klemmstelle können während der<br />

Verdrahtung oder im Betrieb Zugkräfte einwirken.<br />

Zur Prüfung der Zugbelastbarkeit einer<br />

Klemmstelle muss die Klemmstelle über 60 s einer<br />

vorgegebenen, querschnittsabhängigen<br />

Zugkraft standhalten. Der Leiter muss ohne Beschädigungen<br />

in der Klemmstelle halten.<br />

Cornelia Graf-Chmiel<br />

PR/Onlinemarketing<br />

Hegewald & Peschke<br />

www.hegewald-peschke.<br />

de<br />

Die Universalprüfmaschine Inspekt<br />

Solo 2,5 kN in der kleinsten Bauform<br />

eignet sich für die Prüfung von kleinen<br />

Bauteilen wie etwa Crimpverbindungen<br />

Bilder: Hegewald & Peschke<br />

58 Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019


Für das Crimpen wird eine Crimpzange zu Hilfe genommen.<br />

Crimpzangen gibt es in verschiedenen Ausführungen,<br />

je nachdem welche Kräfte benötigt werden.<br />

Diesen Kräften müssen sie im Gebrauch standhalten.<br />

Zur Sicherung der Qualität dieser Crimpzangen müssen<br />

auch sie speziellen Tests unterzogen werden.<br />

Ein zweites Anwendungsbeispiel betrifft die Prüfung<br />

von Solarzellen: An deren elektrische und mechanische<br />

Eigenschaften werden hohe Anforderungen gestellt:<br />

Solarmodule müssen im Betrieb tägliche Temperaturund<br />

Witterungswechsel aushalten – und das bei einer<br />

hohen „Lebenserwartung“ von durchschnittlich circa 40<br />

Jahren. Eine Prüfung der Solarmodule ist daher zwingend<br />

notwendig: Aber gerade für die mechanischen Anforderungen<br />

an die Bauteile fehlen (noch) Prüfnormen<br />

und -richtlinien. Hinzu kommen individuelle Kundenanforderungen,<br />

so dass es je nach Bauart des Solarmoduls<br />

und Anwendung einer passenden Prüflösung bedarf.<br />

Besonders vor dem beschriebenen Hintergrund ist<br />

der Einsatz der Inspekt Solo für die Solarmodulprüfung<br />

interessant. Denn selbst breite Bauteile können mit einer<br />

kleinen Universalprüfmaschine wie der Inspekt Solo<br />

2,5 kN getestet werden – so etwa, wenn die Prüfstelle<br />

nah am Rand des Prüflings liegt, wie es beispielsweise<br />

bei Dünnschichtsolarmodulen aus laminiertem Glas<br />

der Fall ist. Dazu sind lediglich<br />

eine spezielle Probevorrichtung<br />

und eine<br />

mobile Probenauflage<br />

erforderlich.<br />

Mit der<br />

Prüfmaschine<br />

samt Probenvorrichtung<br />

können beispielsweise Prüfungen in Anlehnung<br />

an die DIN EN ISO 527–3 Bestimmung der Zugeigenschaften<br />

(Teil 3: Prüfbedingungen für Folien und Tafeln)<br />

durchgeführt werden. Auf der Rückseite der Module<br />

befinden sich Backrails zur mechanischen Fixierung<br />

sowie Junctionboxen mit Kabel und Stecker zur Stromabgabe.<br />

Die Prüfung der mechanischen Eigenschaften<br />

umfasst zwei Einzelprüfungen: den Abzug der Junctionbox<br />

und die Kleberprüfung am Backrail. Beim ersten<br />

Versuch wird die Klebeverbindung zwischen Junctionbox<br />

und Solarpanel auf ihre Haltbarkeit hin getestet. Simuliert<br />

werden dabei Montagebelastungen. Im zweiten<br />

Versuch werden die Klebeverbindung an den Backrails<br />

geprüft. Dabei werden Umwelteinflüsse wie Wind und<br />

Schneelasten nachempfunden, denen die Solarmodule<br />

ausgesetzt sind.<br />

■<br />

Auch für die Prüfung von<br />

Solarmodulen eignet<br />

sich die Inspekt Solo 2,5<br />

kN<br />

Mit der Statistiksoftware Minitab Ihre Messdaten erfolgreich<br />

analysieren und so Ihre Produktqualität steigern.<br />

Mit dem Companion by Minitab Ihre Qualitätsverbesserungsprozesse<br />

erfolgreich durchführen und so Ihre Prozessqualität steigern.<br />

Der Salford Predictive Modeler ist die patentierte Software für<br />

Machine Learning, Predictive Analytics & Big-Data-Analysen<br />

Six Sigma<br />

DFSS<br />

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Lean Six Sigma<br />

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Besuchen Sie uns<br />

auf der Control:<br />

Halle 8, Stand 8410<br />

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www.additive-minitab.de/produktfamilie


:: Technik<br />

Laserscanner für die Optimierung von DMLS-Maschinen für die additive Fertigung<br />

Keine Kompromisse<br />

Innovative Lasertechnologie kann dazu beitragen, Fertigungsprozesse beim Laserschmelzen zu<br />

verbessern. Die Vergrößerung des Lasersichtfelds und optimale Laseraussteuerung kann<br />

Maschinenbauer dabei unterstützen, optimale additive Fertigungsergebnisse zu erzielen.<br />

Der Autor<br />

William S. Land II<br />

Business Development<br />

Manager<br />

Aerotech<br />

www.aerotechgmbh.de<br />

Die Herausforderungen beim Laserschmelzen (DMLS)<br />

bestehen darin, dass Teile hergestellt werden sollen, die<br />

mit wenig Nachbearbeitung auskommen, qualitativ also<br />

sehr hochwertig sind. Dafür bedarf es eines umfassenden<br />

internen Prozesswissens. Oft muss dabei der<br />

Prozess auf die spezifischen Bedürfnisse des Anwenders<br />

abgestimmt werden. Große Endbenutzer benötigen eine<br />

vielseitige und flexible Prozesskontrolle, um diese interne<br />

Fertigungskompetenz erfolgreich auf- und auszubauen.<br />

Vor diesem Hintergrund werden maschinenseitig oft<br />

Kompromisse eingegangen: Die Maschinen verfügen<br />

über eine mittelmäßige Auflösung und einen zu geringen<br />

Durchsatz. Die Technologie und das Know-how von<br />

Aerotech (Halle 5, Stand 5218) unterstützen die Anwender<br />

dabei, solche Kompromisse zu beseitigen. Sie erhalten<br />

damit die Möglichkeit, das Sichtfeld des Laserscanners<br />

zu vergrößern, Variationen in der Energie- /Leistungsdichte<br />

zu begrenzen, Laserimpulse als Funktion<br />

der Position zu steuern, die Ausbeute zu maximieren<br />

und thermische Instabilität zu beseitigen.<br />

Die Tools helfen dabei, einige der voneinander abhängigen<br />

Prozessparameter exakt auszusteuern. Durch<br />

die Beseitigung dieser Faktoren sind auch keine Kompromisse<br />

an der Maschine mehr nötig, um hochpräzise<br />

Teile auf vielseitige Weise herzustellen. Wenn sich die<br />

kritischen Prozessparameter exakter steuern lassen, ohne<br />

hierbei andere Leistungsbereiche zu beeinträchtigen,<br />

wirkt sich dies auf die Qualität der additiv gefertigten<br />

Bauteile aus.<br />

Je nachdem, welche F-Theta-Linse der Maschinenbauer<br />

wählt, sind die Größe des Sichtfelds, also der verfügbare<br />

Bearbeitungsraum, und die Laserspot-Durchmesser<br />

(Werkzeugdurchmesser) vordefiniert. Sichtfeld<br />

und Spot-Größe sind voneinander abhängig: Wer ein<br />

größeres Sichtfeld für größere additive Bauteile benötigt,<br />

muss notgedrungen auch mit einem größerem<br />

Werkzeug (Spot-Größe) vorlieb nehmen.<br />

Um die wechselseitige Abhängigkeit zwischen Sichtfeld-<br />

und Spotgröße zu beseitigen, kann eine sogenannte<br />

unendliche Sichtfeldfunktion (Infinite Field of View,<br />

IFOV) verwendet werden. Dabei werden Servo- und<br />

Scannerbewegungen in einer Controller-Umgebung<br />

nahtlos miteinander synchronisiert. Der Maschinendesigner<br />

kann jetzt die Linse exakt nach der gewünschten<br />

Punktgröße auswählen, um sowohl den Werkzeugdurchmesser<br />

als auch die erforderliche Energiedichte zu<br />

erreichen. Durch die Verwendung der IFOV-Funktion<br />

Ein additiv gefertigtes Raketentriebwerk für die Lawrence Livermore<br />

National Laboratories für ein NX-01 Nanosat Startfahrzeug<br />

Bild: Lawrence Livermore National Laboratories<br />

lässt sich der Fertigungsbereich variabel erweitern und<br />

so die Bewegung zwischen Positioniertischen und Scannern<br />

mühelos koordinieren. Mit dem IFOV programmiert<br />

der Benutzer einfach den gewünschten Bewegungspfad<br />

im 2D-Raum, und das Profil wird automatisch<br />

zwischen Scanner- und Positioniertischen aufgeteilt.<br />

Die Scanner beseitigen zudem die von den Positioniertischen<br />

verursachten dynamischen Folgefehler und<br />

erzeugen eine Scanner-basierende dynamische Leistung<br />

über das gesamte unbegrenzte Sichtfeld.<br />

Eine weitere Herausforderung stellt die Komplexität<br />

des Sinterprozesses dar – seine Kontrolle beeinflusst direkt<br />

die Qualität des hergestellten Teils, sowohl geome-<br />

60 Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019


trisch als auch metallmorphologisch. Die Verwendung<br />

zeitlich getriggerter Laser-Pulse führt zu variablen Energie-<br />

und Leistungseinbringung in die Pulveroberfläche,<br />

wenn sich die Geschwindigkeit des Laserspots ändert.<br />

Deshalb versuchen die Maschinenbauer mit verschiedenartigen<br />

Sensoren, den Sinterprozess im geschlossenen<br />

Regelkreis zu steuern. Dazu werden jedoch Lasersteuerungsfunktionen<br />

benötigt, die die Regelschleife<br />

zwischen Sensorfeedback und Sinterergebnis schließen.<br />

Besuchen<br />

Sie uns auf der<br />

Control: Halle 5,<br />

Stand 5102<br />

NEU<br />

DIE ULTIMATIVE<br />

REFERENZ FÜR<br />

PORTABLE<br />

3D-MESSTECHNIK<br />

GESCHWINDIGKEIT<br />

GENAUIGKEIT<br />

BENUTZERFREUNDLICHKEIT<br />

VIELSEITIGKEIT<br />

Das Leistungskorrektur-Mapping für gleichmäßige Qualität reduziert der Punktgrößenverzerrung<br />

durch die F-Theta-Linse weitestgehend Bild: Aerotech<br />

Ein sogenannter Position Synchronized Output (PSO)<br />

erlaubt es dem Bewegungsprogrammierer, die gewünschte<br />

Energiedichte am Werkstück so zu wählen,<br />

dass die Laserimpulse als Positionsfunktion verstanden<br />

werden. Oder anders gesagt, der Laser wird nicht mehr<br />

zeitlich, sondern ortsabhängig getriggert. Jetzt kann das<br />

Positioniersystem in scharfen Kurven langsamer werden,<br />

um die dynamische Genauigkeit aufrechtzuerhalten,<br />

ohne dass Laserpulse in gebündelter Form eine<br />

schlechtere Sinterqualität in diesen Randbereichen zur<br />

Folge hat.<br />

creaform3d.com<br />

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Galvo-Scanner gegen thermische Instabilität<br />

Beim additiven Sintern liegt die Schichtdicke normalerweise<br />

in der Größenordnung von 20 bis 100 μm. Der<br />

Aufbau selbst mittelgroßer Teile kann sich demnach<br />

recht lange hinziehen. Folglich ist jeder Aufbau eine erhebliche<br />

Zeit- und Ressourceninvestition. Außerdem<br />

wird das Pulverbett normalerweise erhitzt, wodurch die<br />

umgebende Struktur langsam erwärmt wird. Bedingt<br />

durch die lange Prozesszeit kann die thermische Drift in<br />

allen Komponenten einschließlich des Galvo-Scanners<br />

zum Problem werden.<br />

Deshalb ist für die additive Fertigung präziser Teile<br />

ein thermisch stabiler Scanner erforderlich. Jede Abweichung<br />

des Galvo-Scanners über die Prozesszeit wirkt<br />

sich direkt auf die geometrische Genauigkeit des hergestellten<br />

Teils aus. Derzeit ist ein AGV mit


:: Produkte<br />

Wenn das Messgerät<br />

zum Werkstück kommt<br />

Für den Einsatz in der Fertigung sind die neuen tragbaren<br />

Oberflächen messgeräte Handysurf+ von Accretech<br />

gedacht.<br />

Produktions- oder Werkstattleiter kennen<br />

das Dilemma: Die Oberflächen-Parameter<br />

eines Werkstücks müssen kurzfristig und<br />

schnell gemessen werden – und der Messraum<br />

ist zu weit weg und/oder belegt. Für<br />

diesen Zweck hat Accretech (Halle 7, Stand<br />

7102) seine tragbaren Oberflächenmessgeräte<br />

der Produktreihe Handysurf weiterentwickelt.<br />

Mit den Handysurf+ Geräten<br />

kommt das Messgerät zum Werkstück – und<br />

liefert dennoch präzise Messergebnisse: Es<br />

verfügt über eine Auflösung von 0,0007 μm<br />

über die gesamte Messskala der Z-Achse,<br />

die von -210 μm bis +160 μm reicht.<br />

Die Menüführung des Displays ist weitgehend<br />

selbsterklärend, damit jeder Mitarbeiter<br />

in der Produktion auch ohne Messtechnikkenntnisse<br />

gängige Oberflächenparameter<br />

überprüfen kann. Bedienen lassen sich<br />

die Geräte über eine Tastatur, die im rauen<br />

Produktionsumfeld auch öligen Fingern widerstehen<br />

soll. Die grafische Darstellung der<br />

Software hat Accretech ebenfalls verbessert.<br />

So kann der Werker mit der I.O./N.I.O.-An -<br />

zeige auf einen Blick erkennen, ob die<br />

Mit den Handysurf+ Geräten kommt das Messgerät zum<br />

Werkstück und liefert dennoch präzise Messergebnisse.<br />

gemessenen Oberflächenparameter innerhalb<br />

oder außerhalb der definierten Toleranz<br />

liegen.<br />

Das Standardgerät Handysurf+ 35 lässt sich<br />

überall einsetzen – vertikal, horizontal oder<br />

über Kopf – nur die Vorschubeinheit muss<br />

abgesetzt werden. Mit dem Handysurf+ 45<br />

hingegen sind selbst seitliche Messbewegungen<br />

(für die Querabtastung) möglich.<br />

Außerdem steht mit dem Handysurf+ 40 ein<br />

Messgerät zur Verfügung, das durch seine<br />

Rückzugsfunktion den Tastarm anhebt und<br />

somit Tastarm und Werkstück vor Beschädigungen<br />

schützt. Insgesamt 28 Oberflächenparameter<br />

lassen sich messen; dabei werden<br />

laut Hersteller alle gängigen Standards<br />

abgedeckt.<br />

■<br />

Schleif- und Poliergeräte<br />

Für große Probenmengen<br />

Für Anwender, die in anspruchsvollen<br />

Umgebungen große Probenmengen<br />

durchsetzen müssen,<br />

stellt Buehler (Halle 5,<br />

Stand 5112) die halbautomatischen<br />

Schleif- und Poliergeräte<br />

der Serie Auto Met her.<br />

Eine bequeme Gerätebedienbarkeit<br />

erfolgt über einen<br />

Touchscreen mittels verschiedener<br />

Programmierfunktionen,<br />

einschließlich Methodenspeicherung<br />

und Z-Achsen-gesteuertem<br />

Materialabtrag. Das Auto<br />

Met 250 – ohne den Zusatz Pro<br />

– ist mit einer Digitalanzeige<br />

ausgestattet und wird über ein<br />

Membran-Bedienfeld gesteuert.<br />

Auto Met 250 und 250 Pro sind<br />

für Arbeitsscheiben mit 8“<br />

(203 mm) oder 10“ (254 mm)<br />

Durchmesser und Probendurchmesser<br />

bis 40 mm ausgelegt,<br />

Auto Met 300 Pro für 10“- oder<br />

12“-Scheiben (305 mm) und<br />

Probendurchmesser bis 50 mm.<br />

Neu in der Funktionspalette ist<br />

die Option „Spülen und Schleudern“<br />

mit sich Polieroberflächen<br />

und Platten per Knopfdruck reinigen<br />

lassen. Ein ausziehbarer<br />

Wasserschlauch, eine 360-Grad-<br />

Wannenspülung und Wanneneinsätze<br />

sparen zusätzlich Zeit<br />

und Aufwand ein. Ergänzend<br />

bietet Buehler eine komplette<br />

Linie an kompatiblem Zubehör<br />

mit Spritzschutz, Rezirkulationstank<br />

und Einwegschaleneinsätzen<br />

sowie Verbrauchsgüter wie<br />

Siliziumkarbid- und Diamantschleifscheiben,<br />

Poliertücher,<br />

Diamantsuspensionen und<br />

-pasten.<br />

■<br />

62 Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019


Optisches Messen<br />

Produkte ::<br />

Freistiche berührungslos messen<br />

3<strong>Plus</strong>plus (Halle 4, Stand 4514)<br />

hat eine Software zur berührungslosen<br />

Prüfung von Freistichen<br />

entwickelt. Dazu wird ein<br />

optischer Profilsensor direkt in<br />

die Fertigungslinie oder in ein<br />

Out-of-line-Gerät integriert.<br />

Auch bereits bestehende Anlagen<br />

können nachgerüstet werden.<br />

Datenaufnahme und<br />

-auswertung gemäß DIN 509<br />

übernimmt die Software. Anschließend<br />

werden die ermittelten<br />

Merkmale protokolliert oder<br />

exportiert. Eine separate Prüfung<br />

der Freistiche im Labor<br />

mittels Konturographen oder<br />

Koordinatenmessgeräten entfällt.<br />

Das bei 3<strong>Plus</strong>plus (Halle 4,<br />

Stand 4514) verwendete Baukastenprinzip<br />

zur Softwareentwicklung<br />

ermöglicht zudem die<br />

Verknüpfung der Freistichmessung<br />

mit weiteren Mess- und<br />

Automatisierungsaufgaben. Die<br />

Zusammenführung der verschiedenen<br />

Ergebnisdaten in einem<br />

Protokoll oder einem Export<br />

ist dabei möglich.<br />

■<br />

Intelligent Testing<br />

Für Ihre kleinen großen<br />

Herausforderungen<br />

www.zwickroell.com<br />

zwickiLine bis 5 kN<br />

Manchmal sind es die kleinen Details die den Unterschied<br />

ausmachen. Egal wie klein oder groß die Prüfherausforderung<br />

ist, die Prüfmaschine zwickiLine eignet sich für<br />

die Forschung und Entwicklung genauso hervorragend<br />

wie für die laufende Qualitätssicherung.<br />

Sensorik<br />

Misst Strahlung<br />

Ahlborn (Halle 7, Stand 7407)<br />

stellt drei neue Sensortypen für<br />

Helligkeit und Strömung vor: Als<br />

V-Lambdastrahlung wird der<br />

Spektralbereich sichtbaren Lichtes<br />

bezeichnet. Der gemessene<br />

Wert ist ein Maß für die empfundene<br />

Helligkeit. Die spektrale<br />

Empfindlichkeit des entsprechenden<br />

digitalen Strahlungssensors<br />

FLAD 03 VL 1 ist an die<br />

Empfindlichkeit des menschlichen<br />

Auges angepasst und entspricht<br />

der Gerätekasse B nach<br />

DIN 5032. Die Messung ist coskorrigiert.<br />

Der Messbereich<br />

reicht von 0,02 lx bis 200 klx, die<br />

spektrale Empfindlichkeit von<br />

380 bis 720 nm. Der absolute<br />

Fehler ist kleiner als 5 %, die minimale<br />

Auflösung beträgt<br />

0,02 lx.<br />

Das Thermoanemometer Typ<br />

FDA 05-TOK dagegen ist optimiert<br />

für die Messung geringer<br />

Strömungsgeschwindigkeiten<br />

in Luft. Die omnidirektionale<br />

Spitze wurde mit einem freiliegenden<br />

Hitz-Kugel-Sensor ausgestattet.<br />

Durch den stabilen<br />

Aufbau der Sensorspitze eignet<br />

sich das Gerät besonders für<br />

den mobilen Einsatz. Der Messbereich<br />

reicht von 0,050 bis 1<br />

bzw. 2,5 m/s. Da die gemessene<br />

Strömungsgeschwindigkeit abhängig<br />

vom Luftdruck ist, erfolgt<br />

eine automatische Kompensation.<br />

Der Sensor dafür –<br />

mit Messbereich von 700 bis<br />

1100 mbar – ist im Anschlussstecker<br />

untergebracht. Ebenfalls<br />

neu sind die Flügelradanemometer<br />

des Typs FVAD 15-H (Bild):<br />

Ihre Präzisionsmessköpfe und<br />

der Fühlerschaft sind aus Aluminium<br />

oder Edelstahl gefertigt.<br />

Dabei bieten sie Messbereiche<br />

ab 0,3 bis max. 40 m/s, weitere<br />

auf Anfrage. Geeignet sind sie<br />

für Umgebungstemperaturen<br />

von –20 bis +125 °C oder –40 bis<br />

+260 °C, die maximale Auflösung<br />

beträgt 0,01 m/s. Um die<br />

Messgenauigkeit zu verbessern,<br />

kann die Abhängigkeit des<br />

Messwertes von der Dichte<br />

kompensiert werden.<br />

■<br />

Kein Service mehr für Ihr altes Farbmessgerät?<br />

Unser Service wird Sie begeistern!<br />

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Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019<br />

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:: Produkte<br />

Inspektionstechnik<br />

Mess-Trio<br />

Die MMS-Inspection-Serie von<br />

Helmut Fischer (Halle 6, Stand<br />

6107) besteht aus einem Dreier-<br />

Set: Schichtdickenmessung,<br />

Überprüfung des Oberflächenprofils<br />

und Ermittlung des Taupunkts.<br />

Das Top-Modell der<br />

Schichtdicken-Baureihe, MMS<br />

Inspection DFT High, besitzt eine<br />

robuste duale Messsonde.<br />

Damit kann es zuverlässig Beschichtungen<br />

auf Eisen/Stahl,<br />

Nichteisen/Eisen und Beschichtungen<br />

auf Nichteisen wie etwa<br />

Aluminium messen. Je nach gewünschter<br />

Einstellung quittiert<br />

das System jede Messung optisch,<br />

akustisch oder per Vibration<br />

und zeigt so an, ob die Messwerte<br />

innerhalb der Toleranz liegen.<br />

Die Geräte sind gegenüber<br />

Stößen und Staub sowie Strahlwasser<br />

(IP65) resistent. Gleichzeitig<br />

sind laut Hersteller alle<br />

wichtigen Standards implementiert,<br />

unter anderem SSPC-PA 2<br />

und ISO 19840.<br />

Das als automatische Messzelle<br />

in eine Lackierlinie integrierbare<br />

Terascope-System nutzt den Frequenzbereich<br />

zwischen 0,1 und<br />

10 THz zur Schichtdickenmessung.<br />

Damit misst es Lackschichten<br />

von 5 μm bis zu mehreren<br />

Millimetern auf metallischen<br />

und nichtmetallischen<br />

Substraten. Dabei lässt sich jede<br />

einzelne Schicht auf ihre Qualität<br />

überprüfen. Da die Technologie<br />

berührungslos arbeitet,<br />

kann sie bei noch nasser Lackierung<br />

eingesetzt werden. ■<br />

Exakte Messergebnisse aus<br />

jeder Perspektive<br />

Die Gesamtlösung DPA Industrial<br />

(Bild) von Hexagon (Halle 5,<br />

Stand 5200) ist ein mobiles Koordinatenmesssystem,<br />

das sich<br />

für Messvolumen von bis zu 10<br />

m in der Diagonale eignet und<br />

digitale Modelle mit einer Genauigkeit<br />

von bis zu nur 10 μm<br />

erstellt. Dank ihrer Wifi-Funktionalität<br />

und der besonders langen<br />

Akkulebensdauer eignet<br />

sich DPA Industrial besonders<br />

für photogrammetrische Messungen<br />

in direkter Fertigungsumgebung,<br />

ohne kostspielige<br />

Produktionsunterbrechungen<br />

zu verursachen.<br />

Besonders für die Digitalisierung<br />

und Prüfung von Bauteilen<br />

und Oberflächen, die aufgrund<br />

ihrer Größe mit einem handgeführten<br />

Scanner nicht ausmessbar<br />

sind, bietet Hexagon MI außerdem<br />

den Leica Absolute Tracker<br />

ATS600 an. Das frei stehende<br />

Gerät mit neuartiger Laser-<br />

Tracker-Linie scannt von seinem<br />

Standpunkt aus bis zu 60 m entfernte<br />

Objekte und Oberflächen<br />

ohne die Beihilfe von Targets,<br />

Sprays, Reflektoren oder Sonden.<br />

Der Laser Tracker identifiziert<br />

automatisch einen Scanbereich<br />

in seinem Sichtfeld und erstellt<br />

dann mit einer Genauigkeit von<br />

bis zu 300 Mikrometern ein sequenziell<br />

gemessenes Raster<br />

von Datenpunkten, die diese<br />

Oberfläche definieren.<br />

■<br />

Koordinatenmessmaschine<br />

Misst Maß, Form, Lage und Rauheit berührungslos<br />

Das μCMM ist laut Bruker Alicona<br />

(Halle 5, Stand 5401) das erste<br />

rein optische Koordinatenmessgerät,<br />

mit dem Anwender Maß,<br />

Form, Lage und Rauheit von engsten<br />

Toleranzen berührungslos<br />

messen. Die jüngste Erweiterung<br />

ermöglicht nun auch das seitliche<br />

Antasten von Bauteilen. Bauteilmerkmale<br />

wie Löcher, Bohrungen,<br />

Referenzflächen, Konturen<br />

oder Längen sind damit optisch<br />

messbar. Das Durchmesser-Tiefen<br />

Verhältnis von Löchern reicht<br />

von 1:3 bis 1:10, der messbare<br />

Durchmesser beträgt 0,1 bis<br />

2 mm. Anwender messen Parameter<br />

wie Außen- und Innendurchmesser<br />

sowie Öffnungswinkel.<br />

In Kombination mit der<br />

automatischen Dreh- und<br />

Schwenkachse Real3D, werden<br />

auch mehrere Löcher inklusive ihrer<br />

Orientierung zueinander gemessen.<br />

Flanken mit mehr als 90°<br />

sind hochauflösend, rückführbar<br />

und wiederholgenau messbar.<br />

Das μCMM ermöglicht die Messung<br />

kleinster Toleranzen auch<br />

auf großen Bauteilen. Die einzelnen<br />

Bauteilmerkmale werden flächenhaft<br />

mit großer Messpunktdichte<br />

erfasst, was zusätzlich<br />

auch die Messung der Rauheit<br />

nach EN ISO 4287/88 und 25178<br />

ermöglicht. Durch die Genauigkeit<br />

der Achsen werden die Einzelmessungen<br />

zueinander in Relation<br />

gesetzt. Anwender verifizieren<br />

auf diese Weise auch die<br />

Position ihrer Bauteile. Somit ist<br />

es nicht länger notwendig, das<br />

gesamte Bauteil optisch zu messen.<br />

Es reicht die Messung jener<br />

Bereiche, die relevant sind. ■<br />

64 Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019


Vernetzte Wertschöpfungskette<br />

Mit CASQ-it NG ermöglicht Böhme<br />

& Weihs (Halle 8, Stand<br />

8302) die Vernetzung über Unternehmensgrenzen<br />

hinweg.<br />

Dafür sind keine zusätzlichen<br />

Softwarebausteine oder ausgelagerte<br />

Kommunikationsplattformen<br />

notwendig. Denn ausnahmslos<br />

alle Prozessbeteiligten<br />

arbeiten per Browser-Zugriff<br />

direkt im mehrstufig datengeschützten<br />

CAQ-System.<br />

Die Sicherheitsarchitektur in<br />

CASQ-it NG eröffnet alle Möglichkeiten<br />

der digitalen Zusammenarbeit,<br />

basierend auf der<br />

Verfügbarkeit, Vertraulichkeit<br />

und Integrität der Daten: Die<br />

Kontrolle über die Daten und die<br />

Tiefe der Vernetzung liegt immer<br />

nur beim Inhaber des CAQ-<br />

Systems. Er legt fest, wer zugreifen<br />

darf und welche Handlungsfähigkeit<br />

vernetzte Personen haben.<br />

Der Datenaustausch selbst erfolgt<br />

immer als Ende-zu-Ende-<br />

Kommunikation zwischen Liefe-<br />

rant und Kunde. Ausgeschlossen<br />

ist, dass der Transfer über Dritte<br />

erfolgt oder sensible Daten per<br />

Brückenlösungen außerhalb der<br />

beteiligten Unternehmen ausgetauscht<br />

werden. Jeder Schritt<br />

der Qualitäts-, Prozess- und Produktkommunikation<br />

ist per SSL/<br />

TLS verschlüsselt.<br />

■<br />

ROTEXION<br />

TAKTILES<br />

WELLENMESSGERÄT MIT<br />

FREISTICH-MESSUNG<br />

Prüf- und Teststand<br />

Mehr Bedienkomfort<br />

und höhere Flexibilität<br />

Inotec (Halle 7, Stand 7324) hat den Funktionsumfang,<br />

die Modulauswahl und die Softwareoberfläche<br />

des Smarttesters erweitert und verfeinert.<br />

Sie erscheint dank einer veränderten<br />

Farbwahl mit besseren Kontrasten nun lesefreundlicher<br />

und die grafischen Elemente reagieren<br />

jetzt schneller. Das verbesserte Informationssystem<br />

zeigt dem Anwender nun mehr Detailinfos<br />

zur Funktionalität und Performance der einzelnen<br />

aktiven Technik-Elemente. Im Smart Panel<br />

kann der Prüfingenieur<br />

zudem<br />

mehr Optionen<br />

auswählen und<br />

die Informationsauswahl<br />

individuell<br />

konfigurieren:<br />

Über die Programmlaufzeiten<br />

hinaus lassen sich Aktuatoren<br />

durch Antippen bedienen, mehrere Sensoren beobachten<br />

oder auch direkt aktuelle Messwerte<br />

ablesen. Außerdem wurde auch das Leistungsangebot<br />

in zwei Bereichen erweitert: Die Elektroversorgungen<br />

liegen nun in drei Ausführungen vor,<br />

wobei jeweils zwei unabhängige Spannungsquellen<br />

zur Verfügung stehen.<br />

Die Spannelemente wurden um ein Aufspannplattensystem<br />

ergänzt, um komplett montierte<br />

Prüfarchitekturen als stabile Einheit vom Tisch<br />

herunter zu nehmen. Außerdem lassen sich mehrere<br />

Aufspannplatten zu größeren Flächen koppeln.<br />

Die 200, 400, 600 und 800 mm langen Platten<br />

bieten neben ihren Nuten nun auch Gewindebohrungen.<br />

■<br />

Software für Qualitätsvorausplanung<br />

Planung leicht gemacht<br />

Das Software-Modul APQP (Advanced Product<br />

Quality Planning) von iqs (Halle 3, Stand 3412)<br />

wartet in diesem Jahr mit einigen Neuerungen<br />

auf: Neben der Integration von 3D-PDFs sind<br />

sämtliche Projekte mit ihren Eckdaten und Terminplänen<br />

nun in einer filterbaren Übersicht aufgelistet.<br />

Außerdem lassen sich einzelne Projektelemente<br />

genauer planen und mithilfe eines einblendbaren<br />

Gantt-Diagramm in ihren Ist-Daten<br />

übersichtlich darstellen. Industrieunternehmen<br />

können mit dem bewehrten Software-Tool so<br />

noch besser ihre Zulieferer in die Projektentwicklung<br />

mit einbinden und Wechselwirkungen sowie<br />

Abhängigkeiten erkennen und definieren.<br />

Auf Wunsch kann APQP ein Projekt bis zum<br />

Serien start detailliert abbilden und alle Teilprojekte,<br />

Meilensteine, Planungsfortschritte, Termin-<br />

und Kostenübersichten kontrollieren, visualisieren<br />

und archivieren. Kritische Punkte in der<br />

Projektplanung werden damit frühzeitig aufgedeckt<br />

und können proaktiv ausgeschaltet werden.<br />

Als Grundlage für eine maximal-effiziente<br />

Projektsteuerung liefert APQP zudem allen freigeschalteten<br />

Unternehmenspartnern automatisch<br />

die gleiche Informationsbasis und sorgt in<br />

der Kundenkommunikation für die zuverlässige<br />

Übersendung von Statusberichten.<br />

■<br />

FERTIGUNGSMESSTECHNIK<br />

AUTOMATISIERUNG<br />

PRÜFTECHNIK<br />

LEHRENBAU<br />

Halle 4 • STAND 4514<br />

www.premetec.de<br />

Digitalpassameter<br />

4 mm<br />

3902<br />

4 mm Messhub<br />

Auflösung 0,1 µm<br />

Messhub 4 mm<br />

Wiederholgenaugkeit


:: Produkte<br />

3D-Messtechnik<br />

Verbesserte Optik<br />

Messungen von Teilen, jeder<br />

Größe, Form und Materialität<br />

gelingen sekundenschnell mit<br />

dem portablen Handyscan Black<br />

von Creaform (Halle 5, Stand<br />

5102). Das neue, handgeführte<br />

3D-Messgeträt ist eine vollständig<br />

überarbeitete Version des<br />

Handyscan 3D und kann mit<br />

einer optimierten Ergonomie sowie<br />

einer verbesserten 3D-Hochleistungsoptik<br />

samt Blaulasertechnologie<br />

(mit 11 blauen Laser-Fadenkreuzen)<br />

aufwarten.<br />

Mit einem erweiterten Scanbereich<br />

gelingen Aufnahmen von<br />

bis zu 1,3 Mio. Messungen pro<br />

Sekunde, die eine exakte Datenerfassung<br />

und einen schnellen<br />

wie umfangreichen Prüfablauf<br />

gewährleisten. Für eine maximale<br />

Zuverlässigkeit und eine<br />

exakte Nachvollziehbarkeit der<br />

dreidimensionalen Messungen<br />

nach internationalen Standards<br />

(basierend auf VDI/VDE 2634,<br />

Teil 3 und ISO 17025) erreicht<br />

Handyscan Black eine volumetrische<br />

Genauigkeit von 0,020 mm<br />

+ 0,050 mm/m. Damit eignet<br />

sich der Scanner für den weltweiten<br />

Einsatz in einer Vielzahl<br />

an Branchen angefangen bei der<br />

Schwerindustrie und Energie -<br />

erzeugung über die Automobilindustrie<br />

und die Luft- und<br />

Raumfahrt bis hin zum Gesundheitswesen<br />

sowie den Sektoren<br />

Forschung und Bildung. ■<br />

:: Firmenindex (Redaktion/Anzeige)<br />

:: Impressum<br />

Accretech ............................................................7, 62<br />

Additive Soft- und Hardware für Technik<br />

und Wissenschaft ................................................59<br />

Aerotech ...........................................................16, 60<br />

Ahlborn .................................................................... 63<br />

Airbus ........................................................................ 55<br />

AMETEK ....................................................................61<br />

Ariane Group ......................................................... 55<br />

Babtec ................................................................ 14, 35<br />

Baumer .............................................................13, 42<br />

Böhme & Weihs ..................................... 14, 39, 65<br />

Bruker Alicona ........................................ 26, 47, 64<br />

Buehler ..............................................................55, 62<br />

ColorLite ...................................................................63<br />

Consense .......................................................... 14, 19<br />

Creaform .......................................................... 26, 46<br />

Dr. Eilebrecht ..........................................................37<br />

Dr. Heinrich Schneider Messtechnik ....15, 44<br />

Dr. Johannes Heidenhain ..................................68<br />

Faro Europe .............................................................33<br />

Feinmess Suhl ....................................................... 65<br />

Fraunhofer EZRT ................................................... 55<br />

Fraunhofer Institut für Physikalische Messtechnik<br />

........................................................................ 6<br />

Fraunhofer IPA ......................................................... 6<br />

Frenco ................................................................ 52, 61<br />

GOM .......................................................................... 26<br />

Hegewald & Peschke .......................................... 58<br />

Heidenhain ............................................................. 56<br />

Heitec ........................................................................ 26<br />

Helmut Fischer ..............................................43, 64<br />

Hexagon ............................................... 8, 26, 53, 64<br />

Hilger u. Kern .........................................................57<br />

Inotec .................................................................64, 65<br />

iqs ................................................................ 14, 31, 65<br />

Klostermann ..................................................... 1, 22<br />

Komeg ....................................................................... 48<br />

List-Magnetik .........................................................62<br />

Mahr ..........................................................................51<br />

MCD Elektronik .....................................................45<br />

Micro-Epsilon ....................................................3, 30<br />

Mitutoyo .............................................................9, 48<br />

OGP ............................................................................ 22<br />

Omni Control Prüfsysteme ..............................49<br />

Optometron ...........................................................63<br />

Optris ........................................................................21<br />

P.E. Schall .......................................................... 18, 29<br />

Plato ........................................................................... 20<br />

Premetec ..................................................................65<br />

Renishaw .................................................................27<br />

Shimadzu .........................................................41, 50<br />

Solarius ..................................................................... 32<br />

SVS – Vistek ............................................................17<br />

Topometric .............................................................. 26<br />

Volume Graphics ..................................................11<br />

Wenzel ........................................................................ 8<br />

Werth Messtechnik ...................................5, 8, 38<br />

Yxlon .....................................................................2, 40<br />

Zeiss ............................................................... 8, 26, 34<br />

ZwickRoell ...............................................................63<br />

Zwilling ..................................................................... 22<br />

3<strong>Plus</strong>plus ................................................................. 63<br />

Sonderausgabe der Zeitschrift<br />

QUALITY <strong>Engineering</strong><br />

Herausgeberin:<br />

Katja Kohlhammer<br />

Verlag<br />

Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH<br />

Ernst-Mey-Straße 8, 70771 Leinfelden-Echterdingen,<br />

Germany<br />

Geschäftsführer:<br />

Peter Dilger<br />

Verlagsleiter:<br />

Peter Dilger<br />

Chefredakteur:<br />

Dipl.-Ing. (FH) Werner Götz, Phone +49 711 7594-451<br />

Redaktion:<br />

Sabine Koll, Markus Strehlitz<br />

E-Mail: qe.redaktion@konradin.de<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Daniela Engel, Phone +49 711 7594-452<br />

E-Mail: daniela.engel@konradin.de<br />

Layout:<br />

Vera Müller, Phone +49 711 7594-422<br />

Gesamtanzeigenleiter:<br />

Joachim Linckh, Phone +49 711 7594-565<br />

E-Mail: joachim.linckh@konradin.de<br />

Auftragsmanagement:<br />

Annemarie Olender, Phone +49 711 7594-319<br />

Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 37 vom 1.10.2018<br />

Leserservice<br />

Ute Krämer, Phone +49 711 7594-5850,<br />

Fax +49 711 7594-15850<br />

E-Mail: ute.kraemer@konradin.de<br />

Gekennzeichnete Artikel stellen die Meinung des Autors,<br />

nicht unbedingt die der Redaktion dar. Für unverlangt eingesandte<br />

Berichte keine Gewähr.<br />

Eingesandte Manuskripte unterliegen der evtl. redak -<br />

tionellen Kürzung oder Erweiterung. Korrekturabzüge<br />

können leider nicht zur Verfügung gestellt werden.<br />

Alle in Quality <strong>Engineering</strong> erscheinenden Beiträge sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen, vorbehalten.<br />

Reproduktionen, gleich welcher Art, nur mit schriftlicher<br />

Genehmigung des Verlages.<br />

Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Stuttgart.<br />

Druck:<br />

Konradin Druck GmbH, Leinfelden-Echterdingen<br />

Printed in Germany<br />

© 2019 by Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />

Leinfelden-Echterdingen<br />

Kooperationspartner:<br />

AFQ Akademie für<br />

Qualitätsmanagement<br />

66 Quality <strong>Engineering</strong> PLUS 01.2019


Industrie<br />

Das Kompetenznetzwerk der Industrie<br />

<br />

<br />

24. Oktober 2019<br />

Parkhotel Stuttgart<br />

Messe-Airport<br />

Oberflächenmesstechnik 4.0<br />

für die Metallverarbeitung –<br />

neue Ansätze und Technologien<br />

Die Verlagerung von Messtechnik an oder in die<br />

Produktionslinie erfordert zunehmend optische<br />

Messtechnik und Automatisierung.<br />

Das 6. QUALITY ENGINEERING InnovationsForum 2019<br />

beleuchtet die verschiedenen Entwicklungen in der<br />

Oberflächenmesstechnik – vom Messraum bis hin zur<br />

Inline-Lösung.<br />

Jetzt Partner<br />

werden!<br />

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an die Oberflächenmesstechnik – und welche sind neu?


HEIDENHAIN auf der<br />

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Belastbare Systeme –<br />

Ihr <strong>Plus</strong> an Genauigkeit<br />

und Zuverlässigkeit<br />

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Weil wir die Besonderheiten und den komplexen Aufbau hochgenauer Rundachsen sehr gut kennen, haben wir die<br />

Winkelmessmodule vom Typ MRP entwickelt. Die Winkelmessmodule kombinieren hochauflösende Messtechnik<br />

mit einer belastbaren Lagerung, die auch von außermittiger Kippbelastung unbeeindruckt bleibt. Kritische Montageprozesse<br />

und aufwendige Abstimmungen entfallen – Sie nutzen ganz einfach ein hochintegriertes System.<br />

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Winkelmessgeräte Längenmessgeräte Bahnsteuerungen Positionsanzeigen Messtaster Drehgeber

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