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Ausgabe Mai 2019

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Peter Bause<br />

Place of Birth: Bergen-Belsen<br />

Viele Helfer können viel bewegen: Mitarbeiter und Unterstützer des<br />

DRK Harburg bilden fürs Jubiläumsfoto ein rotes Kreuz. Foto: André<br />

Zand-Vakili / DRK-Kreisverband Hamburg-Harburg e. V..<br />

Harburg. Ein nicht alltägliches<br />

„Kunststück“ ist dem Harburger<br />

Roten Kreuz gelungen: Es ist in nur<br />

fünf Jahren ganze 20 Jahre älter geworden.<br />

Die Erklärung: Bei Nachforschungen<br />

für eine Chronik hat<br />

eine Historikerin Belege dafür gefunden,<br />

dass sich ein Vorläufer des<br />

DRK Harburg schon im April des<br />

Jahres 1869 gründete – und nicht<br />

erst 20 Jahre später wie bis dahin<br />

angenommen. Mit 150 Jahren gehört<br />

das Harburger Rote Kreuz nun<br />

zu den ältesten Rotkreuz-Verbänden<br />

überhaupt.<br />

„Einen 150. Geburtstag lässt man<br />

nicht unter den Tisch fallen, auch<br />

dann nicht, wenn er überraschend<br />

kommt“, sagt DRK-Vorstand Harald<br />

Krüger. Zwar war erst 2014 mit<br />

einer ganzen Reihe von Veranstaltungen<br />

das vermeintlich 125-jährige<br />

Bestehen gefeiert worden.<br />

Doch nun freuen sich Präsidium<br />

und Vorstand des DRK-Kreisverbandes<br />

Hamburg-Harburg darauf,<br />

am 26. April erneut Gäste aus anderen<br />

Rotkreuz-Verbänden und<br />

Hilfsorganisationen, aus Politik<br />

und Wirtschaft sowie langjährige<br />

Unterstützer und Helfer zu einem<br />

Festakt zu begrüßen. Dabei wird<br />

im Privathotel Lindner auch die<br />

Chronik „150 Jahre Rotes Kreuz<br />

Harburg: Vom kleinen Local-Verein<br />

zur großen Bürgerinitiative“<br />

vorgestellt, die die Historikerin Dr.<br />

Andrea Brinckmann im Auftrag des<br />

Kreisverbandes Hamburg-Harburg<br />

erstellt hat.<br />

Den entscheidenden Hinweis auf<br />

das wahre Alter des DRK Harburg<br />

entdeckte die Historikerin auf einer<br />

im Staatsarchiv Hamburg aufbewahrten<br />

Zeitungsseite: In den<br />

„Harburger Anzeigen und Nach-<br />

12<br />

Überraschendes Jubiläum beim DRK<br />

Plötzlich 150: Harburger Rotes<br />

Kreuz ist älter als gedacht<br />

richten“ vom 23. April 1869 wird<br />

die Gründung eines „Kreis-Vereins<br />

zur Pflege der im Felde verwundeten<br />

und erkrankten Krieger“ in<br />

Harburg bekanntgegeben. Zu den<br />

Initiatoren gehörten Ärzte des örtlichen<br />

Krankenhauses, Beamte,<br />

Kaufleute und Offiziere. Anlass zur<br />

Gründung gaben die Erfahrungen<br />

aus dem deutsch-dänischen und<br />

dem preußisch-österreichischen<br />

Krieg und der Wille, Hilfe zu gewähren,<br />

wo immer sie gebraucht wird.<br />

Erst sechs Jahre vorher hatte sich<br />

auf Initiative des Schweizers Henry<br />

Dunant ein internationales Komitee<br />

gegründet, aus dem später das<br />

Rote Kreuz hervorging. Dunant war<br />

1863 auf der Durchreise in Norditalien<br />

zufällig Augenzeuge geworden,<br />

als 40.000 Soldaten nach einer<br />

Schlacht zwischen französischen<br />

und österreichischen Truppen<br />

grausam leiden mussten oder starben,<br />

ohne dass ihnen jemand half.<br />

Aus diesen Anfängen heraus<br />

hat sich das Rote<br />

Kreuz längst zu einem<br />

modernen Wohlfahrtsverband<br />

und Anbieter<br />

sozialer Dienstleistungen<br />

entwickelt, wobei der<br />

DRK-Kreisverband Hamburg-Harburg<br />

e.V. ein<br />

besonders breites Angebotsspektrum<br />

vorweisen<br />

kann. Derzeit unterhält<br />

der Kreisverband als Träger<br />

unter anderem 17 Kitas,<br />

sechs Service-Wohnanlagen<br />

für Senioren,<br />

das Hospiz für Hamburgs<br />

Süden und das 2018 eröffnete<br />

Harburg-Huus für<br />

Obdachlose. Hinzu kommen<br />

weitere Angebote<br />

für Kinder und Jugendliche<br />

wie auch für ältere<br />

Menschen und<br />

Demenzpatienten,<br />

Ambulante und<br />

Palliativ-Pflege, eine Wohnunterkunft<br />

Fotos: Günter<br />

für<br />

Zint<br />

geflüchtete Menschen,<br />

mehrere Integrationsprojekte und<br />

ein Charity-Secondhand-Shop.<br />

Rund 350 ehrenamtliche Helfer<br />

engagieren sich unter anderem<br />

im Kriseninterventionsteam, im<br />

Jugendrotkreuz und bei der Bereitschaft<br />

im Katastrophenschutz.<br />

Mit mehr als 1.000 hauptamtlich<br />

Beschäftigten ist der DRK-Kreisverband<br />

Hamburg-Harburg auch<br />

einer der größten Arbeitgeber im<br />

Süderelberaum und mit rund 6.500<br />

fördernden Mitgliedern eine der<br />

größten Bürgerinitiativen in der<br />

Region.<br />

Ein Mitglied der Harburger Sanitätskolonne in Rotkreuz-Uniform.<br />

Regelmäßig und freiwillig wurde ab 1907 für den Rettungsdienst in<br />

Notsituationen geübt. Foto: DRK-Kreisverband Hamburg-Harburg e.V.

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