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Frankenstadion Nürnberg –
Schwingungsmessungen
Frankenstadion Nürnberg
Bei der grundlegenden Renovierung
des Nürnberger Frankenstadions im
Jahr 1991 wurden im Oberrang der
Nordkurve auf den Einbau von
Schwingungsdämpfern verzichtet. In
letzter Zeit brachten die Fans die
Konstruktion mit den stützenlosen
Kragarmen deutlich sichtbar zum
Schwingen.
Die begutachtenden Statiker forderten
die maximalen Amplituden der Schwingungen
ohne auffällige Aufbauten und
mit geringem Aufwand zu erfassen. Bei
einem „Hüpftest“ mit 150 Fans vor und
während des Bundesliga-Spiels 1. FCN
– VfB Stuttgart, am 6. November 2005,
sollten Messungen durchgeführt werden,
die Aufschluss über das tatsächliche
Schwingungsverhalten des Oberrangs
geben. Dazu wurden an den
kritischen Punkten der Konstruktion
Reflektoren angebracht, die mit der
Totalstation TRCA1203 vom Spielfeldrand
aus im Lock-Modus beobachtet
wurden. Bei effektiv 6,8 Messungen
pro Sekunde und einer Schwingungsfrequenz
von ca. 2 Hertz konnten die
Amplitude und der Schwingungsverlauf
genau aufgezeichnet werden.
Hatten die hüpfenden Fans ihren
Rhythmus gefunden, so schwankte der
Frankfurter Waldstadion –
Überprüfungsmessung
Das Frankfurter Waldstadion wird
seit Juni 2002 von Grund auf neu
konzipiert und umgebaut. Die aufwändigsten
Arbeiten fielen hier für
die Dachkonstruktion an, die mit
37500 m 2 das größte Stahl-Seil Membran-Innendach
der Welt bildet. Die
Dachkonstruktion bedeckt schwebend
leicht den Kessel. Nur ganz
außen gibt es Stützen, auf denen
das Dach liegt. Doch die Wahrheit
wiegt schwer: Stahl und Seile bringen
zusammen 2 500 Tonnen auf die
Waage.
Weil sich die Dachmembranen, anders
als die Berechnungen ergaben, verformten,
führte das Matthias Grote PLA-
NUNGSBÜRO eine Überprüfungsmessung
des Seiltragwerkes mit Hilfe des
3D-Scannens durch. Herkömmliche
Methoden waren nicht geeignet oder
zu teuer.
Da die Messzeit auf zwei Tage beschränkt
war, kamen zwei Leica
HDS3000 zum Einsatz. Es wurde ein
einzelner Feinscan vom Anstoßpunkt
des Stadions durchgeführt und in den
Abschattungsbereichen zeitgleich mit
einem zweiten Scanner verdichtet und
ca. 100 Millionen Punkte generiert! Zur
Unterstützung des 3D-Scannens fand
ein hochgenaues tachymetrisches 3D-
Netz Verwendung.
Aus der Punktwolke wurde mit Spezialtools
das Seiltragwerk und die Seilschlösser
als dreidimensionale CAD-Zeichnung
erstellt, und dazu die Seilverläufe
konstruiert. Das 3D-Modell wurde per
Ausgleichung in die Planungszeichnungen
überführt und daran die statischen
Überprüfungen durchgeführt.
Oberrang von -48 mm bis +45 mm.
Diese Angaben waren Grundlage für
das Gutachten der Statiker und dienten
damit auch zur Entscheidungsfindung
für den nachträglichen Einbau
von Schwingungsdämpfern oder Stützen.
Den Vermessungsingenieuren der
Stadt Nürnberg ist es mit relativ einfachen
Mitteln gelungen, den Verantwortlichen
anhand präziser Messwerte
in kürzester Zeit eine objektive Entscheidungsgrundlage
zu geben. �
Bernhard Schmidpeter
bernhard.schmidpeter@stadt.nuernberg.de
Frankfurter Waldstadion
Das Matthias Grote PLANUNGSBÜRO
hat sich seit zehn Jahren einen Namen
im Bereich der hochgenauen Fassadenund
Architekturvermessung gemacht.
Vor fünf Jahren führte das Büro das
3D-Scannen mit Leica Geosystems
Instrumenten ein und verfügt über
einen umfangreichen Erfahrungsbestand.
�
Matthias Grote
mail@matthiasgrote.de
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