150 Jahre Freiwillige Feuerwehr Grafenrheinfeld
Festschrift anlässlich des 150-jährigen Jubiläums der Freiwilligen Feuerwehr Grafenrheinfeld
Festschrift anlässlich des 150-jährigen Jubiläums der Freiwilligen Feuerwehr Grafenrheinfeld
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1910<br />
Die Tätigkeit der <strong>Feuerwehr</strong> beschränkte sich jedoch nicht allein auf die Brandbekämpfung<br />
und auf Übungen. Durch seine ungünstige tiefe Lage hatte <strong>Grafenrheinfeld</strong> schon von<br />
jeher unter katastrophalen Überschwemmungen zu leiden. Wie überliefert wurde,<br />
mussten bei Hochwassergefahr Wehrmänner die Schutzdämme kontrollieren und<br />
undichte Stellen mit Steinen und Sandsäcken ausfüllen. Oft schlugen diese Maßnahmen<br />
fehl. Die Folge war: Acker und Wiesen standen erneut unter Wasser.<br />
Aber auch das Vereinsleben entwickelte sich bereits in dieser Zeit, z. B. in Form von<br />
Versammlungen und Vereinsbällen. Daneben wurden aber auch repräsentative Aufgaben<br />
im gemeindlichen und kirchlichen Bereich wahrgenommen. Etwa das Ehrengeleit bei<br />
Prozessionen sowie bei Paraden und Fackelzügen anlässlich von Besuchen geistlicher<br />
oder weltlicher Persönlichkeiten.<br />
Ein Ereignis beim Brand der hiesigen Zehntscheune am 02. Juni 1910 verdient wegen<br />
seiner Originalität festgehalten zu werden. Beim Ausbruch dieses Schadenfeuers<br />
telefonierte man nach Schweinfurt: „die Zehntscheune brennt“. Dort verstand man: „zehn<br />
Scheunen brennen“. Von Schweinfurt aus wurde Großalarm ausgelöst. Viele Wehren<br />
machten sich mit ihren Gerätschaften auf den Weg nach <strong>Grafenrheinfeld</strong>. Als diese hier<br />
ankamen, hatten die <strong>Grafenrheinfeld</strong>er und die Bergrheinfelder Wehr den Brand bereits<br />
unter Kontrolle und die angerückten Helfer brauchten daher nicht mehr einzugreifen.<br />
Für die örtlichen Gastwirte wird sich dieser Irrtum sicherlich gelohnt haben, denn nach<br />
Aussagen älterer Leute soll dennoch bis in die späte Nacht hinein ausgiebig „gelöscht“<br />
worden sein. An der Stelle der Zehntscheune in der Schweinfurter Straße entstand<br />
später das <strong>Feuerwehr</strong>gerätehaus, welches bis 1974 Verwendung fand.<br />
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