150 Jahre Freiwillige Feuerwehr Grafenrheinfeld
Festschrift anlässlich des 150-jährigen Jubiläums der Freiwilligen Feuerwehr Grafenrheinfeld
Festschrift anlässlich des 150-jährigen Jubiläums der Freiwilligen Feuerwehr Grafenrheinfeld
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1945<br />
In der Endphase des Krieges, im April 1945, brach erneutes Unheil über <strong>Grafenrheinfeld</strong><br />
herein. Starke amerikanische Panzerverbände rückten unaufhaltsam von Würzburg in<br />
Richtung Schweinfurt vor. Doch der starke Verteidigungsring um die Stadt brachte den<br />
Vormarsch der Amerikaner für einige Tage zum Stillstand.<br />
Hinzu kam die Konzentration von starken SS-Einheiten im östlichen Raum Schweinfurts.<br />
Auf der Anhöhe zwischen Theilheim und Schwanfeld bauten die amerikanischen Truppen<br />
ihre Stellungen aus.<br />
So lag <strong>Grafenrheinfeld</strong> im Zentrum der Kampfhandlungen. Vieles, was seit den<br />
Bombardierungen notdürftig aufgebaut wurde, versank durch Artillerietreffer wieder<br />
in Schutt und Asche. Die <strong>Feuerwehr</strong>leute hatten alle Hände voll zu tun, die wenigen<br />
Habseligkeiten der Ortsbewohner zu erhalten.<br />
Von der Kreisleitung erhielten sie den Befehl, gemeinsam mit dem „Volkssturm“ in<br />
aller Eile die Ortsausgänge mit Panzersperren zu befestigen. Letztlich konnten diese<br />
aussichtslosen Vorkehrungen jedoch nichts gegen die Übermacht der anrollenden<br />
Panzer ausrichten. Auch nicht die sinnlose Sprengung der Mainbrücke zwischen<br />
Bergrheinfeld und <strong>Grafenrheinfeld</strong>.<br />
Dieses Hinauszögern führte nur zu weiterem Blutvergießen. Auf dem Gelände der Flak<br />
fanden in diesen Tagen viele Soldaten den Tod. Ein Volltreffer auf einen notdürftigen<br />
Unterstand löschte allein das Leben von 17 jungen Flakhelfern aus.<br />
Auch in der Gemeinde waren wieder drei Todesopfer zu beklagen. In den Reihen der<br />
Wehr löste der Tod des 2. Kommandanten Leo Riegler und des <strong>Feuerwehr</strong>kameraden<br />
Georg Weth tiefe Trauer aus, da beide ihre Hilfsbereitschaft im Dienste des Nächsten<br />
mit dem Leben bezahlen mussten.<br />
So schwer die Ereignisse der Kriegsjahre auch sein mochten und so schwer die Wehr<br />
durch den Verlust vieler Kameraden getroffen war, wollte man nach Kriegsende nicht in<br />
Resignation verfallen, sondern wieder von vorne anfangen.<br />
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