09.05.2019 Aufrufe

Dietrich's Neues! Magazin 2019

Das Dietrich's Kundenmagazin Neues! 2019 informiert Sie auf 32 A4 Seiten über Themen aus der Holzbaubranche sowie über Dietrich's intern.

Das Dietrich's Kundenmagazin Neues! 2019 informiert Sie auf 32 A4 Seiten über Themen aus der Holzbaubranche sowie über Dietrich's intern.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Neues</strong>! <strong>Magazin</strong> | Ausgabe <strong>2019</strong><br />

BIM<br />

Kindergarten Schwoich<br />

Best Practice BIM-Projekt im Holzbau<br />

In der Gemeinde Schwoich bei Kufstein in<br />

Tirol wird bis 2020 ein neuer Kindergarten<br />

entstehen. Das Besondere an diesem Bauvorhaben<br />

ist die Planung und Abwicklung<br />

unter Zuhilfenahme eines digitalen Gebäudemodells<br />

– also unter Anwendung der<br />

BIM-Methode. Dem Prinzip BIM folgend<br />

begleitet der digitale Zwilling das Bauwerk<br />

von den ersten Schritten in der Planung bis<br />

zur Fertigstellung und darüber hinaus in<br />

die Betriebsphase.<br />

Für die Umsetzung des Bauvorhabens<br />

wurde die BIM-erfahrene AGA-BAU Planungs<br />

GmbH von Baumeister Anton Gasteiger<br />

im Rahmen eines Generalplanerauftrages<br />

engagiert. Um die Umsetzung eines<br />

BIM-Projektes auch für andere KMUs zu<br />

dokumentieren, wurde der Arbeitsbereich<br />

für Baubetrieb, Bauwirtschaft und Baumanagement<br />

(i3b) der Universität Innsbruck<br />

von der Wirtschaftskammer Österreich<br />

Geschäftsstelle Bau mit der Ausarbeitung<br />

einer BIM Best-Practice Studie beauftragt.<br />

Ziel dieser Studie ist es, einen möglichen<br />

Weg aufzuzeigen, wie BIM in der Praxis angewandt<br />

wird. Darüber hinaus wird, so weit<br />

möglich, auch jeweils ein Open BIM Szenario<br />

im Rahmen der Studie als Lösungsweg<br />

angeboten.<br />

Das Bauprojekt an sich besteht aus einem<br />

dreigeschossigen Baukörper. Lediglich das<br />

Sockelgeschoss wird in Stahlbetonbauweise<br />

ausgeführt, die darüber liegenden Geschosse<br />

in Holzständerbauweise. Die gesamte<br />

Nutzfläche des Kindergartens wird<br />

ca. 1400 m² betragen.<br />

In einem ersten Schritt wurde gemeinsam<br />

mit einem spezialisierten Beratungsunternehmen<br />

und den KindergartenpädagogInnen<br />

ein optimal auf die Nutzung abgestimmtes<br />

Raumkonzept entwickelt. Mit<br />

Hilfe der 3D-Modellierung und durch die<br />

20<br />

VR-Brille konnte es für die Projektbeteiligten<br />

erlebbar gemacht werden. Der Vorteil<br />

für Bauherrn und Nutzer liegt dabei in den<br />

eindeutigen Planungsergebnissen – Unklarheiten<br />

aufgrund der nicht jedem gegebenen<br />

dreidimensionalen Vorstellungsgabe<br />

fallen damit weg. Auf der Basis des<br />

so entstandenen digitalen Gebäudemodells<br />

wurde, das Tragwerksmodell abgeleitet<br />

und die statische Bemessung ohne Neumodellierung<br />

in der Bemessungssoftware<br />

durchgeführt.<br />

Auch die Fachmodelle von HKLS- und Elektroplanung<br />

wurden von den Fachplanern in<br />

derselben Software (Autodesk Revit) in einem<br />

Closed BIM Szenario abgewickelt. Die<br />

einzelnen Fachmodelle können dort durch<br />

Verknüpfungen bzw. Referenzierungen zu<br />

einem Gesamtmodell zusammengefügt<br />

werden. Dieses Gesamtmodell war für die<br />

Koordinierung der einzelnen Fachdisziplinen<br />

erforderlich.<br />

Die Prüfung der Modelle auf Vollständigkeit<br />

sowie Kollisionsfreiheit wurde in einer<br />

eigenen Software durchgeführt, einem sogenannten<br />

Modelchecker. Die nachfolgende<br />

Erstellung der Leistungsverzeichnisse<br />

wurde ebenfalls direkt aus dem digitalen<br />

Gebäudemodell abgeleitet. Dabei gilt bei<br />

AGA-BAU der Grundsatz: (fast) alles was<br />

ausgeschrieben wird, wird auch modelliert.<br />

Auf diese Weise kann bei Änderungen<br />

im Modell automatisiert die entsprechende<br />

Änderung im Leistungsverzeichnis ausgelöst<br />

werden.<br />

Aus diesem Grund war es erforderlich, das<br />

Holzbaumodell aus Revit in Dietrich‘s zu<br />

überführen. Darauf aufbauend soll dem<br />

Holzbauunternehmen die Möglichkeit gegeben<br />

werden, die Modelldaten der Objektplanung<br />

für unternehmensinterne Zwecke<br />

wie Arbeitsvorbereitung oder Kalkulation<br />

zu verwenden. Nach einer dort erfolgten<br />

weiteren Detaillierung der Daten werden<br />

diese wieder in das Gesamtmodell übernommen,<br />

damit ein möglichst realitätsgetreues<br />

As-Built Modell für den Betrieb zur<br />

Verfügung gestellt werden kann.<br />

Dank der Tatsache, dass Dietrich‘s die Möglichkeit<br />

des perfekten Imports von IFC-Dateien<br />

bietet, war der prinzipielle Weg der<br />

Datenübertragung vorgezeichnet. Der dazu<br />

erforderliche Workflow wurde vom Arbeitsbereich<br />

i3b gemeinsam mit AGA-BAU und<br />

der Unterstützung durch die Dietrich‘s AG<br />

erarbeitet. Ein wesentliches Ziel zur Beibehaltung<br />

einer größtmöglichen Datenkonsistenz<br />

und eines effizienten Workflows<br />

war es, manuelle Eingriffe für Nachmodellierungen<br />

zu vermeiden.<br />

Diese Vorgehensweise entspricht auch<br />

dem eigentlichen BIM-Gedanken eines<br />

konsistenten Gesamtmodells. Für den<br />

IFC-Export stellte sich die Aufgliederung<br />

des Revit-Modells in die zwei Teilmodelle<br />

Tragstruktur und nichttragende Bauteile<br />

(Ausfachungen) als besondere Schwierigkeit<br />

dar. Diese Strukturierung war für die<br />

Datenübergabe in das statische Bemessungstool<br />

erforderlich und wurde zur Gewährleistung<br />

eines konsistenten Gesamtmodells<br />

beibehalten. Der Revit IFC-Export<br />

kann jedoch lediglich zwei Einzelmodelle<br />

ausgeben, so dass es erforderlich war,<br />

bei den Exporteinstellungen jeweils das<br />

Projektkoordinatensystem auszuwählen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!