GRINDE-HÜTTE Text: Pascal Cames Fotos: Hubert Grimmig 16
Kulinarisch und auch sonst ganz oben NEUES GASTRO- UND WANDERZIEL: DIE GRINDE-HÜTTE AUF DER HORNISGRINDE Wo der Schwarzwald liegt, hat sich herumgesprochen, aber was macht den Schwarzwald zum Schwarzwald? Sind es die Seen? Die dunklen Tannen? Die Aussicht? Oder gar der Ruf des Auerhahns? Wahrscheinlich all das zusammen. Wer den Zauber der schwarzen Wälder als Ganzes erleben will, fährt am besten auf die Schwarzwaldhochstraße. Hier ist man mittendrin statt nur dabei. Deutschlands erste und – wie viele sagen – schönste Panoramastrecke führt durch ein Gebiet, das bereits 1911 zum Bannwald ausgerufen wurde. Bannwald bedeutet: Hier wird kein Holz geschlagen. Heute ist hier der Nationalpark, in dem die Natur noch viel mehr Freiraum bekommt als früher. Die Schwarzwaldhochstraße führt von Baden-Baden bis Freudenstadt und hat etliche bemerkenswerte Plätze, wie zum Beispiel den Panoramaparkplatz am Schliffkopf oder den sagenhaften Mummelsee. Aber ob man nun hier oder am Schliffkopf hält oder am Seibelseckle oder am Ruhestein, ein Gefühl stellt sich immer ein. Hier möchte man wandern, zumindest aber sich ein bisschen die Beine vertreten, Luft holen, entschleunigen (Waldbaden!) oder eine kernige Tour mit dem Mountainbike antreten. Was zeigen die Wanderschilder? „Wilder See“. Der liegt geheimnisvoll in einer Talmulde. „Hornisgrinde“. Die ist von weither gut zu sehen (1.155 Meter) und bietet auch eine tolle Aussicht. (Zudem schaut die freie Heidefläche mit ihren Mooren fast schon skandinavisch aus, aber das nur nebenbei.) Dort, an ganz exponierter Stelle gibt es mit der Grinde-Hütte einen neuen kulinarischen Hotspot. Der Gastgeber der Grinde-Hütte heißt Nicolas Zepf, ist 28 Jahre jung und hat Hotel- und Gastronomiemanagement studiert und in zig Tophäusern Erfahrungen gesammelt. Er entstammt einer Baiersbronner Gastronomenfamilie (Forsthaus Auerhahn) und fühlt sich hier wie im Paradies. Er schwärmt von der Aussicht ins Rheintal und auf die Alpen bei Inversionswetterlage, aber vor allem auch von der Landschaft. Wenn er Zeit hat, wandert er auch. Der Name „Hütte“ ist stark untertrieben, denn in Sachen Architektur und Material (viel Glas, aber auch viel Holz) spielt man ganz oben mit. Auf der Schwarzwaldhochstraße spielt die Grinde- Hütte in einer eigenen Liga, so viel steht fest. <strong>Das</strong> zeigt sich auch auf der Speisekarte mit Schwarzwälder Schinken, Gulasch- und Nudelsuppe neben Grinden-Burgern oder Riesengarnelen. Warum? Nicolas Zepf hat sich von der Architektur inspirieren lassen, so einfach ist das. Tradition muss sein, aber der Sinn steht auch nach moderner Küche. Ob man nun ein klassisches Vesper oder ein in Thymiansoße geschmortes Hirschgulasch bestellt, satt machen sie beide und die Frage, ob es schmeckt: geschenkt. Seit der Eröffnung wird die Grinde-Hütte als ein neues Wanderziel sehr gut angenommen, erzählt Nicolas Zepf. Wie wird es erst sein, wenn der letzte Schnee geschmolzen ist? Dann heißt das Stichwort Terrasse! Davon gibt es sogar zwei. Da kann man beruhigt seinem Bauchgefühl folgen und eine kürzere oder längere Wanderung zur Grinde-Hütte unternehmen. Gut einkehren gehört definitiv zum Schwarzwald. GRINDE-HÜTTE Kleiner Wandertipp von Nicolas Zepf: vom Mummelsee über den Katzenkopf auf die Hornisgrinde, 3 Kilometer, ca. 45 Minuten Grinde-Hütte Hornisgrinde 12 77889 Seebach Tel. 07842 / 42 73 897 (Die Grinde-Hütte ist vom Mummelsee in 20 Minuten zu Fuß zu erreichen. Gehbehinderte können mit dem Auto anfahren.) www.grindehuette.de 17