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Mai 2016<br />
Stadtmagazin<br />
Bremen<br />
Im Zentrum<br />
der Stadt<br />
Bis zu 120 Veranstaltungen<br />
bei der Messe Bremen<br />
Abwehrspezialist<br />
Finn Lemke im<br />
Exklusiv-Interview<br />
Werder-Fans<br />
machen mobil<br />
Mit „greenwhitewonderwall“<br />
gegen den Abstieg<br />
Tipps &<br />
Termine<br />
Highlights, die<br />
Sie sich nicht<br />
entgehen lassen<br />
sollten!<br />
Echo für Sarah Connor<br />
Comeback des Jahres
„<br />
Es ist an der Zeit,<br />
mein Haus<br />
zu verkaufen.<br />
Volles Engagement<br />
für Ihre Wünsche.<br />
„<br />
keinen Aufwand<br />
„<br />
Jemand muss sich um die Verwaltung kümmern – ich möchte<br />
Altbremer Häuser erzählen Geschichten aus einer anderen Zeit und vermitteln das Flair früherer Tage.<br />
Sie repräsentieren unsere schöne Stadt wie die Stadtmusikanten oder das Rathaus. Aber natürlich hat<br />
Bremen noch mehr zu bieten – vom Mehrfamilienhaus über Stadt-Apartments bis zum luxuriösen Neubau.<br />
Egal, was Ihr Herz im Bereich Immobilien höher schlagen lässt: mit der Sparkasse Bremen können Sie<br />
Ihre Wünsche verwirklichen!<br />
Wir sind für Sie da, wenn Sie Immobilien professionell kaufen, verkaufen, verwalten,<br />
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Stark. Fair. Hanseatisch.<br />
„<br />
„<br />
Wenn ich investiere, dann auch<br />
in das Richtige.<br />
haben.<br />
„<br />
Ich bin auf der Suche nach einer lohnenden<br />
Kapitalanlage.<br />
„<br />
„<br />
Ich möchte wissen, was<br />
mein<br />
Haus<br />
wert<br />
ist.<br />
„<br />
„<br />
Liebe Leserinnen<br />
und Leser!<br />
Bremen ist eine lebensund<br />
liebenswerte, eine<br />
attraktive Großstadt<br />
mit großer kultureller und<br />
gesellschaftlicher Vielfalt.<br />
Darüber hinaus ist die Stadt<br />
ein starker Wirtschaftsstandort<br />
sowie ein interessanter<br />
Einzelhandelsplatz – alles<br />
Attribute, die eine Fülle<br />
an Themen für das neue<br />
Carsten Sieling, Bürgermeister<br />
und Präsident des Senats. STADTMAGAZIN bieten<br />
werden.<br />
Ich bin sicher: Die erfahrene Redaktion wird mit dem<br />
STADTMAGAZIN die Leserinnen und Leser zuverlässig<br />
über die kulturellen und gesellschaftlichen Aktivitäten<br />
in unserer Hansestadt unterrichten und dabei auch den<br />
Blick auf alle relevanten Themen sowie auf die wichtigen<br />
Ereignisse in Bremen richten.<br />
Darüber hinaus wird es Informationen für Familien<br />
und Kinder sowie für alle Bremerinnen und Bremer<br />
geben, die aktiv sind und gerne die vielfältigen Angebote<br />
unserer Stadt nutzen wollen: angefangen bei den kulturellen<br />
Veranstaltungen über die guten Einkaufsmöglichkeiten<br />
bis hin zu den vielen gastronomischen Angeboten.<br />
Regelmäßig soll über internationale Stars und Gäste<br />
der Stadt genauso berichtet werden, wie über interessante<br />
Persönlichkeiten oder besondere Unternehmen der<br />
Region. Mit Interviews, Reportagen, Porträts, Fotostorys,<br />
Kolumnen und Berichten, so versprechen Verlag und<br />
Redaktion, wird ein Blick geworfen auf Ereignisse und<br />
Personen der Stadt und des Umlandes.<br />
Ich freue mich darauf, dass das neue STADTMAGAZIN<br />
künftig monatlich aus allen Bereichen unserer schönen<br />
Hansestadt und der Region berichtet und wünsche ihm<br />
viel Erfolg sowie den Leserinnen und Lesern eine stets<br />
interessante Lektüre.<br />
Herzlichst, Ihr<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber & Verlag: Magazinverlag Bremen GmbH<br />
Martinistr. 43, 28195 Bremen<br />
Telefon 04 21 / 36 71-4970<br />
E-Mail info@stadtmagazin-bremen.de<br />
Redaktionsleitung: Martin Märtens (V.i.S.d.P.)<br />
Gestaltung: Stephan Meinking<br />
Anzeigen: Volker Schleich (Leitung), Dieter Kück<br />
Anzeigenannahme: Tel 04 21 / 36 71-2055 oder -4965<br />
Druck: Druckhaus Humburg GmbH & Co. KG,<br />
Am Hilgeskamp 51-57, 28325 Bremen<br />
Urheberrechte: Der Nachdruck von Beiträgen ist nur mit<br />
Genehmigung des Verlages und mit Quellenangabe gestattet.<br />
Lokal, regional,<br />
weltoffen<br />
Alles neu macht der<br />
Mai“ heißt es so<br />
schön im gleichnamigen<br />
Volkslied. Komplett<br />
neu ist das STADT-<br />
MAGAZIN Bremen, von<br />
dem Sie gerade die allererste<br />
Ausgabe in den<br />
Händen halten. Wir haben<br />
es uns zur Aufgabe<br />
Redaktionsleiter Martin gemacht, monatlich über<br />
Märtens. Foto: Tjark Worthmann unsere schöne Hansestadt<br />
und die Region zu berichten:<br />
In Interviews, Reportagen, Porträts, Berichten und<br />
Fotostories wollen wir die interessantesten Personen<br />
Bremens vorstellen, die Unternehmen der Stadt genauer<br />
unter die Lupe nehmen, einen Blick auf die sich<br />
stetig entwickelnde Gastro-Szene werfen und auf die<br />
wichtigsten Veranstaltungen – Konzerte, Theater, Comedy<br />
und Shows – rechtzeitig hinweisen.<br />
Ticketverlosungen für die Highlights des Monats<br />
werden Sie bei uns genauso finden wie saisonale<br />
und serviceorientierte Themen. Mit einer Auflage<br />
von 65.000 Exemplaren, der Direktverteilung in vielen<br />
Haushalten sowie mit 2500 Auslagestellen versuchen<br />
wir, möglichst die gesamte Stadt abzudecken.<br />
Wir hoffen, Ihnen gefällt unser neues Magazin, das<br />
wir nach dem Motto „Lokal, regional, weltoffen“ gestalten,<br />
und wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen.<br />
Herzlichst, Ihr<br />
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Sudmann<br />
Editorial<br />
Juwelier Sudmann 2-85.indd 1 26.04.2016 14-04-17<br />
2 3
Inhalt<br />
Messe Bremen 16<br />
FEIERN SIE MAL<br />
IHRE FESTE.<br />
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#greenwhitewonderwall 22<br />
Fotos: Messe Bremen, Nina Kuhn, Andreas Gumz, Nadine Dilly, Radio Bremen<br />
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KONSUL-SMIDT-STR. 8v · ÜBERSEESTADT<br />
BREMERHAVENER HEERSTR. 32 · LESUM<br />
WARTBURGSTR. 38 · WALLE<br />
Neuer Bremen-Tatort 18<br />
Wichmann 1-100 mm.indd 1 22.04.2016 10-10-24<br />
Echo für<br />
Sarah Connor 24<br />
Gregorian auf<br />
Abschiedstour 43<br />
Lokales<br />
Gastro<br />
Kino<br />
Sinnlich, streitbar, bremisch 7<br />
Spargelzeit 26<br />
Kampf gegen die Menschheit 36<br />
Neue Bremer Talkrunde „WESER-Strand“ im Café Sand<br />
So kochen die Experten<br />
„X-Men: Apocalypse“ zeigt den mächtigsten Mutanten<br />
Die große Keule 8<br />
Lenke Steiner zieht nach einem Jahr Opposition Bilanz<br />
Familie<br />
Konzerte<br />
Der Abwehrspezialist 12<br />
Landpartie mit maritimem Anstrich 30<br />
Den Zug angehalten 38<br />
Europameister Finn Lemke im Exklusiv-Interview<br />
Entspanntes Shopping auf der Maritimen Meile in Vegesack<br />
Silbermond kommt zum Konzert-Doppel ins Pier 2<br />
Ein Tag Terror 18<br />
Lürrsen und Stedefreund ermitteln im 33. Bremen-Tatort<br />
Reise<br />
Theater<br />
#greenwhitewonderwall 22<br />
Werderfans machen mobil<br />
Auf den Spuren Shakespeares 32<br />
Entdeckungsreise durch London<br />
Frühlingserwachen 44<br />
Neue Show „Spring!“ im GOP-Theater<br />
Rubriken<br />
Editorial 3<br />
Titelstory<br />
Bauen & Wohnen<br />
Letzte Seite<br />
Comeback des Jahres 24 Kühler Kopf an heißen Tagen 34 Wie geht es Ihnen zurzeit? 50<br />
Sarah Connor mit „Muttersprache“ zum Echo<br />
Sonnenschutz schützt vor überhitzten Räumen<br />
Interview mit Jörg Wontorra<br />
Impressum 3<br />
Kolumne 6<br />
4 5
Kolumne<br />
Zuviel Retro<br />
ist auch nicht gut!<br />
Baby-Boomer-Böhling<br />
Lokales<br />
Sinnlich, streitbar, bremisch<br />
Axel Brüggemann moderiert neue Bremer Talkrunde „WESER-Strand“<br />
Die Idee war, den<br />
Info<br />
men und was Bremen<br />
Wir sind die meisten! Vor uns war’s wegen<br />
Diskurs in der<br />
von Werder hat und haben<br />
soll.<br />
Freitag, 6. Mai, 22 Uhr, im<br />
Krieg und Gefangenschaft eher mau mit<br />
Stadt voranzutreiben.<br />
„Sinnlich, streit-<br />
Party. Eintritt: 10 € (Begrü-<br />
„Es wird Überra-<br />
Café Sand, anschließend<br />
Kinderkriegen und nach uns kam der Pillenknick.<br />
Wir sind also die geburtenstarken<br />
bar, bremisch soll unser ßungsgetränk, Laugenbrezel<br />
sowie die Fährfahrt<br />
schungen geben und<br />
Jahrgänge und der meinige – ich bin gerade<br />
noch eben 64er – war sogar der Höhepunkt! 1.357.304<br />
so Weser-Kurier-Chef-<br />
Veranstaltung inklusive) lig sein“, wollte Döbler<br />
,Weser-Strand‘ sein“,<br />
garantiert nie langwei-<br />
mit der Sielwallfähre zur<br />
Kinder im Jahr 1964 sagt das Internet und das muss es ja<br />
wissen! Ich kann also mit großer Gewissheit davon ausgehen,<br />
dass die meisten verstehen, was an dieser Stelle verhandelt<br />
redakteur Moritz Döbler,<br />
der die Idee zur<br />
neuen Talkrunde hatte. Einmal im<br />
zu den weiteren Gästen,<br />
die in den kommenden<br />
Monaten erwartet werden,<br />
wird, weil ja - ich wiederhole mich - die meisten<br />
Monat, immer am ersten Freitag, trifft noch nicht allzu viel verraten. Zuredakteur<br />
dabei gewesen sind!<br />
sich dazu der Bremer Moderator Axel nächst sind Talks für Mai, Juni, Juli,<br />
Frühlingsflair<br />
Der erste Tonträger, den ich mein Eigen nannte, war eine<br />
Brüggemann mit einem prominenten August und September geplant. Im<br />
„Europa“-Hörspielplatte mit dem Titel „Die Bremer Stadtmusikanten“<br />
– und das stimmt wirklich!<br />
ter Gast ist am 6. Mai Werder-Legen-<br />
ab 23 Uhr mit DJ bei einer Party der<br />
Gesprächspartner im Café Sand. Ers-<br />
zum Muttertag<br />
Anschluss an die Talk-Runden kann<br />
So saß ich also mit karierten Socken vor der Schrankwand<br />
„Eschersheim“ in Nussbaum-Furnier, schaute zu,<br />
wie sich die Platte auf dem gleichnamigen Spieler drehte<br />
Über 70 Händler präsentieren alles für Garten,<br />
Terrasse und Balkon<br />
de Marco Bode. Dabei geht es dann<br />
– natürlich – auch um Fußball. Aber<br />
das größere Thema wird die politi-<br />
Start ins Wochenende gefeiert werden.<br />
Die Talkrunde wird gestreamt und<br />
und lauschte der eindrucksvollen Stimme von Hans Frühlingsflair zum Mutsen<br />
und Balkonpflanzen in<br />
sche Frage sein, was Werder von Bre-<br />
im WESER-KURIER begleitet.<br />
Paetsch. Der sagte Sätze wie „Was jappst du so Packan?“<br />
tertag“ heißt das Motto leuchtenden Farben und<br />
oder „Was ist dir in die Quere gekommen alter Bartputzer?“<br />
des 12. Lenzmarktes. seltenen Sorten. Kräuter<br />
Verlosung<br />
und ich war verzaubert von der Geschichte!<br />
Zahlreiche Inspirationen und Saaten aus dem Bio-Be-<br />
Wir verlosen 5x2 Eintrittskarten zum ersten WESER-Strand. Schicken Sie uns bis zum 3.<br />
Warum mir das gerade jetzt wieder eingefallen ist? rund um Garten, Terrasse reich ergänzen das Angebot.<br />
Eine sachkundige Be-<br />
„WESER-Strand“. <br />
Foto: Frank T. Koch<br />
Mai eine E-Mail mit dem Betreff „WESER-Strand“ sowie Ihren Kontaktdaten an verlosung@ Marco Bode ist der erste Talkgast beim<br />
stadtmagazin-bremen.de. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Ganz einfach! Es gibt die alten „Europa“-Hörspiele und Balkon sowie eine große<br />
mittlerweile wieder. Ja wirklich! Sie sehen genauso aus<br />
wie früher mit Loch und Logo in der Mitte und mit vielen<br />
Rillen auf dem schwarzen Rund nur ... sie sind viel kleiner!<br />
Das liegt ursächlich daran, dass es nun CDs sind und<br />
genau so eine habe ich unlängst wieder gehört und damit<br />
komme ich zum Kern!<br />
Auswahl an Blüh- und<br />
Grünpflanzen erwarten die<br />
Besucher direkt am Speicher<br />
XI, in der Bremer Überseestadt.<br />
Im zwölften Jahr der<br />
ratung direkt vom Erzeuger<br />
sowie Tipps vom Gartenexperten<br />
sorgen dafür, dass<br />
das gekaufte Grün auch<br />
nach Pflanzung und Aussaat<br />
weiterhin Freude bereitet.<br />
Eigentlich war alles wie früher. Nur, dass der kleine Veranstaltung kommen<br />
Informationen rund um<br />
Dirk heute etwas größer ist und nicht mehr in Plön, sondern<br />
in Bremen wohnt. Deshalb sind Hahn, Hund, Katze<br />
und Esel für mich auch nicht mehr nur noch märchenhafte<br />
wieder einmal mehr als 70<br />
Aussteller aus der Region,<br />
um sich zu präsentieren.<br />
den Naturschutz bietet der<br />
NABU an.<br />
Unterhalter – es sind die berühmtesten und wichtigsten Die Angebotspalette reicht<br />
Botschafter unserer Stadt! Einer Stadt, in der so viele nette<br />
von Blumenzwiebeln, Stau-<br />
Tipp<br />
Leute arbeiten, die dann in Niedersachsen ihre Steuden,<br />
Gehölzen, Obststräu-<br />
12. Lenzmarkt am Sonntag,<br />
8. Mai, von 10 bis 18 Uhr,<br />
ern zahlen, weil sie da wohnen! Ja, ja – das alte leidvolle cher, Gemüsejungpflanzen<br />
am Speicher XI<br />
Thema ...Während ich also Herrn Paetsch lausche und mir und Kakteen bis hin zu Ro-<br />
Worte wie Stadtstaat und Speckgürtel und Schuldengrenze<br />
aus dem Hirn purzeln, lehne ich mich entspannt zurück<br />
A B<br />
und denke: „Wie schön, dass man sich auf die vier Viecher<br />
verlassen kann!“<br />
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Und dann? Plötzlich und aus heiterem<br />
Himmel sagt der Paetsch die<br />
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Ran an die Kaje!<br />
entscheidenden Sätze und es fällt<br />
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mir wie Apfelshampoo-Schuppen<br />
31. Bremer Kajenmarkt: Saison-Eröffnung<br />
von den Augen. Die haben es ja gar<br />
am 30. April und 1. Mai<br />
nicht bis Bremen geschafft! Die sind<br />
ja in dem Räuberhaus geblieben! Er ist längst zu einer Tradition<br />
geworden: Der sich dabei entlang der Bre-<br />
Über 40 Stände schlängeln<br />
Das sind vielleicht gar keine Bremer,<br />
die wohnen vielleicht immer noch in<br />
Kajenmarkt. Zur Eröffnung<br />
mer Schlachte.<br />
Dirk Böhling, Jahrgang<br />
1964, ist Schauspieler,<br />
... Nein das Wort sag ich jetzt nicht!<br />
Schon sehe ich das Quartett als zusammengefasstes<br />
am 30. April und<br />
1. Mai (jeweils 11 - 20 Uhr) Tipp<br />
Wappentier vor lockt die Veranstaltung mit Nach der Eröffnung findet<br />
Regisseur, Moderator<br />
und Autor. Im rotem Hintergrund... ein Horrorszenario!<br />
Musik und einem abwechs-<br />
der Kajenmarkt wieder jeden<br />
STADTMAGAZIN wirft<br />
Auf so blöde Gedanken bin lungsreichen gastronomi-<br />
Sonnabend vom Anfang Mai<br />
bis Ende September<br />
er einen monatlichen ich früher nicht gekommen... Fazit: schen Angebot wieder zum<br />
von 11 bis 18 Uhr statt.<br />
Blick auf Bremen. Zuviel Retro ist auch nicht gut!<br />
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Foto: Großmarkt Bremen<br />
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Interview<br />
„Da wurde schon mal<br />
die ganz große Keule<br />
herausgeholt“<br />
Die FDP-<br />
Fraktions -<br />
vorsitzende<br />
und Bremer<br />
Unternehmerin<br />
Lencke Steiner<br />
im Interview<br />
Lencke Steiner ist eine der jüngsten<br />
Unternehmerinnen Deutschlands.<br />
Gemeinsam mit ihrem Vater leitet<br />
die 30-Jährige das Bremer Familienunternehmen<br />
W-Pack. Bekannt wurde<br />
sie unter anderem durch die VOX-Gründershow<br />
„Die Höhle der Löwen“. Von 2012<br />
bis 2015 war sie zudem Bundesvorsitzende<br />
des Wirtschaftsverbandes Die Jungen Unternehmer<br />
(BJU) und Präsidiumsmitglied<br />
von Die Familienunternehmer (ASU). Im<br />
Mai vergangenen Jahres führte sie als<br />
Spitzenkandidatin die Freien Demokraten<br />
zurück in die Bremische Bürgerschaft. Im<br />
Interview spricht Lencke Steiner über ihr<br />
erstes Jahr in der Opposition, ihren Rückzug<br />
aus dem Fernsehen sowie eine Gründeridee<br />
für Bremen.<br />
Wie beurteilen Sie Ihr erstes Jahr in der Opposition?<br />
Lencke Steiner: Am 10. Mai vergangenen<br />
Jahres war die Wahl und am Tag danach sollten<br />
wir von heute auf morgen funktionsfähig<br />
sein. Dabei hatten wir am Anfang nichts:<br />
kein Haus, keine Schreibtische, kein Personal.<br />
Also haben wir unser Fraktions-Startup<br />
nach und nach aufgebaut und sind nun gut<br />
in der Spur.<br />
Was bedeutete das für Ihre Arbeit?<br />
Wir mussten zuerst Mitarbeiter finden, unser<br />
Büro einrichten und uns in viele bürokratische<br />
Abläufe im Parlament einarbeiten.<br />
Dementsprechend waren die ersten Monate<br />
sehr reaktiv, das muss ich ehrlicherweise<br />
zugeben. Dann mussten wir uns mit dem<br />
Unterschied zwischen Wahlkampf und politischem<br />
Alltag auseinandersetzen: Wie<br />
funktionieren die ganzen politischen Instrumente?<br />
Das war für mich komplett neu und<br />
ich musste mich da erst reinkämpfen. Jetzt,<br />
nach einem Jahr, konnten wir die reaktive<br />
Schiene verlassen und damit beginnen, unsere<br />
eigenen, im Wahlkampf versprochenen<br />
Ideen, anzupacken.<br />
Wie soll Ihnen das als Opposition gelingen?<br />
Wir versuchen durch Anfragen gezielt auf<br />
Dinge hinzuweisen und hoffen, die anderen<br />
auf diese Weise vielleicht mitzunehmen. Wir<br />
haben zum Beispiel zur Diskussion um Jan<br />
Böhmermann ein eigenes Gedicht gemacht,<br />
mit dem Gedanken, dass der Paragraph 103<br />
abgeschafft wird. Für uns als Liberale ist<br />
Meinungs-Freiheit ein besonders hohes Gut.<br />
Am Anfang wurden Sie als Person ein bisschen<br />
belächelt. Haben Sie das Gefühl, mittlerweile<br />
angekommen zu sein?<br />
Gefühlt ging es anfangs gerade gegen mich<br />
als Person. Es hieß immer wieder, dass ich<br />
keine Ahnung hätte und Politik nicht das<br />
Fernsehen sei. Da wurde schon mal die ganz<br />
große Keule gegen meine Person herausgeholt.<br />
Aber das hat sich mittlerweile gebessert.<br />
Sie sprachen gerade das Fernsehen an. Sie<br />
haben bei „Die Höhle der Löwen“ aufgehört.<br />
Wieso?<br />
Weil mir alles zusammen einfach zu viel Arbeit<br />
war.<br />
Es war Ihnen zu viel Arbeit?<br />
(lacht) Ja, so etwas gibt es tatsächlich. Meine<br />
Arbeit in der Bremischen Bürgerschaft<br />
fordert mich sehr und ich will diesen Job<br />
ja auch sehr gut machen. Daher musste ich<br />
Prioritäten setzen. Neben der Firma, der Politik,<br />
den Vorträgen, der Arbeit in Beiräten<br />
sowie der Familie ging das einfach nicht<br />
mehr. Daher bin ich in der dritten Staffel<br />
nicht mehr dabei.<br />
Kommen wir noch einmal zur „Höhle der Löwen“.<br />
Ihr bekanntester Satz war …<br />
… Ich bin raus! Das stimmt.<br />
Warum waren Sie häufig so schnell raus?<br />
Die Gründer, die in die Show kamen, waren<br />
oft von dem enormen Hype geprägt, der gerade<br />
um Start-ups gemacht wird. Ich komme<br />
aber aus einem alteingesessenen Familienunternehmen.<br />
Für mich ist es oft schwierig<br />
gewesen, einen Firmenwert beziehungsweise<br />
eine Bewertung eines der vorgestellten<br />
Unternehmen zu begreifen.<br />
Wie meinen Sie das?<br />
Als Familienunternehmerin weiß ich, wie<br />
lange es dauert und wie viel Arbeit es ist,<br />
die Werte, die hinter einem Unternehmen<br />
stehen, zu erschaffen. Ich weiß, was es heißt,<br />
Mitarbeiter zu haben und mit Situationen<br />
wie einem Konjunktureinbruch umzugehen<br />
und was alles passieren kann. Wenn dann<br />
jemand kommt, der einen Foodtruck hat,<br />
mit dem er Eis macht und mir sagt, dieser<br />
eine Truck sei 2 Millionen Euro Wert, so ist<br />
das für mich einfach schwer nachzuvollziehen.<br />
Ich denke, das würde vielen Menschen<br />
ähnlich gehen.<br />
Gibt es etwas, dass Sie sich als Gründeridee<br />
für Bremen wünschen?<br />
Ja, ich wünsche mir eine Art „Culture-House“<br />
als Start-up für die diversen<br />
Existenzförderungseinrichtungen. Toll wäre<br />
eine feste Institution, an die Gründer sich<br />
wenden können, wo es die entsprechenden<br />
Ansprechpartner gibt und wo man sich<br />
über die Arten der Förderungen informieren<br />
könnte. Dadurch würde der derzeitige Förderdschungel<br />
durchschaubarer und alle hätten<br />
die gleichen Chancen.<br />
Sehen Sie sich heute eher als Politikerin<br />
oder als Unternehmerin?<br />
Ich will es mal so sagen: Zwei Herzen schlagen<br />
ach in meiner Brust. Ich bin von ganzem<br />
Herzen Familienunternehmerin. Aber nach<br />
einem Jahr habe ich mich in die Politikwelt<br />
verliebt, große Lust etwas zu gestalten und<br />
richtig Feuer gefangen.<br />
Das Interview führte Martin Märtens.<br />
Multitalent Lencke Steiner: Unternehmerin,<br />
Politikerin und Investorin<br />
in einer Fernsehshow.<br />
<br />
Fotos: FDP-Bremen (3), VOX<br />
Zur Person<br />
Lencke Steiner wurde am 6.<br />
September 1985 in Bremen als<br />
Lencke Wischhusen geboren.<br />
Sie ist Unternehmerin und Fraktionsvorsitzende<br />
der FDP-Fraktion<br />
in der Bremer Bürgerschaft.<br />
Bekannt wurde sie unter anderem<br />
durch die VOX-Sendung<br />
„Die Höhle der Löwen“. Lencke<br />
Steiner ist verheiratet.<br />
8 9
Lokales<br />
„Schnoorfest“<br />
Das Bremer Geschichtenhaus<br />
feiert seinen zehnten Geburtstag<br />
– und der gesamte Schnoor<br />
feiert mit. Am Sonnabend, 21.<br />
Mai, findet beim „Schnoorfest“<br />
ein abwechslungsreiches Programm<br />
für die ganze Familie<br />
statt. Es gibt mittelalterliche<br />
Schmiedekunst, Besenbinderei,<br />
Kartenlegen und Kutschfahrten.<br />
Speziell für Kinder öffnen die<br />
Seemannsknotenschule und die<br />
Torfkahnwerft. Das musikalische<br />
Programm gestalten unter<br />
anderem das Renaissance-Ensemble<br />
Cinquefoil, Franziska<br />
Hadju & David Budai, die Band<br />
The Twinns sowie die Bläserklasse<br />
Schule St. Johann. Dazu<br />
stolzieren Walking-Acts durch<br />
das historische Ambiente. Kulinarisch<br />
geht es international zu:<br />
Es werden vietnamesisches Essen,<br />
Grillgut, Erbsensuppe und<br />
orientalische Köstlichkeiten angeboten.<br />
(emsn)<br />
Bremen ist<br />
Vorlesehauptstadt!<br />
Durch ihr herausragendes Engagement<br />
anlässlich des 12.<br />
Bundesweiten Vorlesetags ist<br />
Bremen zur „öffentlichkeitswirksamsten<br />
Vorlesehauptstadt<br />
2015“ ernannt worden. Die<br />
Plakette wurde am 25. April<br />
durch Dr. Jörg F. Maas (Hauptgeschäftsführer<br />
der Stiftung<br />
Lesen) und Kay Stelter (Leiter<br />
Kultur- und Politikveranstaltungen<br />
DIE ZEIT) stellvertretend für<br />
alle beteiligten Einrichtungen<br />
an die Stadtbibliothek Bremen<br />
übergeben. Die Jury begründete<br />
ihre Entscheidung damit, dass<br />
die Stadt ihre Bremer Stadtmusikanten,<br />
das Märchen, welches<br />
wie kein zweites für Toleranz<br />
wirbt, ins Zentrum der Vorleseaktionen<br />
gerückt hat. Unter der<br />
Schirmherrschaft des Ersten<br />
Bürgermeisters und federführend<br />
vom Verein Bremer Lese-<br />
Lust e.V. und der Stadtbibliothek<br />
initiiert, wurde in Bremer<br />
Schulen, Kindergärten, Krankenhäusern<br />
und insbesondere<br />
auch in Flüchtlingsunterkünften<br />
sowie an vielen öffentlichen Orten<br />
quer durch die Stadt vorgelesen.<br />
(SB)<br />
Anmeldung zum<br />
„Fotomarathon“ startet<br />
Wer bekommt die besten<br />
Motive in den<br />
Sucher? Kreativität,<br />
Ausdauer und frische Perspektiven<br />
sind beim „Fotomarathon<br />
Bremen“ gefragt.<br />
Die Anmeldephase für die<br />
visuelle Schnitzeljagd startet<br />
am Sonntag, 1. Mai, auf der<br />
Homepage www.fotomarathonbremen.de.<br />
Am Sonnabend,<br />
3. September, fällt<br />
um 11 Uhr der Startschuss<br />
für das Event. Die Teilnehmer<br />
sollen in neun Stunden<br />
jeweils ein Motiv zu neun<br />
vorgegebenen Themen mit<br />
ihrer Digitalkamera fotografieren.<br />
Die Aufgaben werden<br />
erst am Marathontag bekannt<br />
gegeben. Mitmachen<br />
können sowohl Hobby- als<br />
und Profifotografen. Eine<br />
Fahrräder für Flüchtlinge<br />
Ole Aschemeier und sein Nachbar Walter<br />
Rethmann haben im vergangenen Jahr eine<br />
kleine Fahrradwerkstatt für Flüchtlinge<br />
ins Leben gerufen – mit viel Zeit, persönlichem<br />
Engagement und großem Erfolg.<br />
Denn für die Neuankömmlinge in Bremen<br />
ist ein Rad die einfachste Möglichkeit, ihre<br />
neue Umgebung zu erkunden. An den<br />
Recycling-Stationen von Entsorgung kommunal<br />
werden im Rahmen der Metallentsorgung<br />
auch ganze Fahrräder und einzelne<br />
Fahrradteile – wie zum Beispiel Felgen,<br />
Jury prämiert die besten Serien.<br />
Ausgestellt werden diese<br />
ein Wochenende lang im<br />
Oktober. Zu gewinnen gibt<br />
es unter anderem hochwertiges<br />
Kamera-Equipment. Zur<br />
Premiere im vergangenen<br />
Jahr starteten 200 Teilnehmer,<br />
die 1800 ganz besondere<br />
Bilder von der Hansestadt<br />
erstellt haben. Weitere Informationen<br />
zur Anmeldung, zu<br />
Startgebühren und -location<br />
sowie zum Ablauf gibt es unter<br />
www.fotomarathonbremen.de.<br />
(emsn)<br />
Lenker oder Rahmen – abgegeben. Dieses<br />
Potenzial soll nun genutzt werden, um die<br />
beiden Akteure bei ihrem Projekt zu unterstützen.<br />
Die Bürger werden gebeten, Fahrräder<br />
oder Fahrradteile dort zu spenden.<br />
Benötigt werden auch Dreiräder und Kinderroller.<br />
Die gesammelten Exemplare und<br />
Teile werden dann an die Fahrradwerkstatt<br />
für Flüchtlinge übergeben. Fragen dazu<br />
beantwortet auch die Kundenberatung von<br />
Entsorgung kommunal unter der Telefonnummer<br />
3613611. (emsn)<br />
Fotos: Ulrich-Graf-Nottrodt, Steffi Urban<br />
Zu Lande, zu Wasser und in der Luft<br />
„Bingo! – Die Umwelt Lotterie“ führt ein Sparpaket ein<br />
Interview mit Peter Zerfowski,<br />
Prokurist der Bremer Toto und<br />
Lotto GmbH, zur Umwelt-Lotterie<br />
BINGO!<br />
Können Sie erklären, warum<br />
sich BINGO! so großer Beliebtheit<br />
erfreut?<br />
BINGO! ist ein Spielerlebnis,<br />
das weit über den Erwerb<br />
eines Loses hinausgeht. Durch<br />
die wöchentliche TV-Sendung<br />
wird die Teilnahme zu<br />
einem Gemeinschaftserlebnis,<br />
durch das Moderator Michael<br />
Thürnau gemeinsam mit seiner<br />
Co-Moderatorin führt. Neben<br />
der Live-Ziehung der BINGO!-<br />
Zahlen gibt es Telefongewinnspiele<br />
und kurzweilige Beiträge<br />
über Umweltförderprojekte,<br />
die durch BINGO! unterstützt<br />
werden. Die Spielregeln sind<br />
einfach und werden in jeder<br />
Sendung genau erklärt.<br />
Peter Zerfowski.<br />
Foto: Bremer Toto und Lotto GmbH<br />
Welche Rolle spielt der Moderator<br />
Michael Thürnau dabei?<br />
Michael Thürnau, der seit 1997<br />
jeden Sonntag als Moderator<br />
und Glücksbringer durch die<br />
BINGO!-Sendung führt, hat<br />
mittlerweile Kultstatus erreicht<br />
und ist für seine Fans der<br />
„Bingobär“.<br />
Offiziell lautet der Name<br />
„BINGO! Die Umwelt-Lotterie“.<br />
Was ist mit „Umwelt-Lotterie“<br />
gemeint?<br />
Jeder, der ein BINGO!-Los<br />
kauft, tut Gutes für die Umwelt.<br />
Mit 25 Prozent des Lospreises<br />
werden ehrenamtliche Umweltprojekte<br />
unterstützt. Sämtliche<br />
Projekte verfolgen dabei ein<br />
Ziel: Zu Lande, zu Wasser und<br />
in der Luft soll alles sauber<br />
bleiben. Die Umsetzung erfolgt<br />
aber auf unterschiedlichsten<br />
Wegen.<br />
Können Sie etwas benennen,<br />
wo in unserer Region Dank des<br />
Geldes aus der Umwelt-Lotterie<br />
geholfen wurde?<br />
Unter anderem engagieren sich<br />
der ADFC Bremen, der BUND<br />
Bremen sowie die ULE - Umwelt<br />
Lernwerkstatt Tenever,<br />
die Bürger Bremens für einen<br />
schonenden Umgang mit der<br />
Umwelt zu sensibilisieren.<br />
Sie führen gerade das „BINGO!<br />
Spar-Paket“ ein. Was genau<br />
beinhaltet das?<br />
Drei BINGO! -Lose für nur 10 €<br />
statt für 12 €. Der Kunde zahlt<br />
also nur einmal die Bearbeitungsgebühr<br />
in Höhe von 1<br />
€ . Das BINGO!- Spar-Paket<br />
ist aber nicht nur etwas für<br />
den begeisterten und treuen<br />
BINGO!-Spieler, es eignet sich<br />
auch wunderbar als Geschenkidee<br />
für Freunde und Familie.<br />
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Schicken Sie uns bis zum 24.<br />
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Interview<br />
„Ich selbst sehe<br />
mich gar nicht als<br />
Abwehrspezialist“<br />
Kann auch im Angriff<br />
spielen: Finn Lemke.<br />
Foto: Sascha Klahn/DHB<br />
Europameister Finn Lemke freut sich<br />
über jede Spielminute<br />
Er war der Shootingstar der Handball-EM<br />
im Januar: Finn Lemke<br />
wurde nicht nur aufgrund seiner<br />
Größe (2,10 Meter) zu einem der<br />
überragenden Akteure beim<br />
Turnier in Polen. Dank seiner Abwehrstärke<br />
brachte der gebürtige Bremer die<br />
gegnerischen Angreifer zur Verzweiflung.<br />
Von Allüren findet man bei dem<br />
23-jährigen Europameister indes keine<br />
Spur. Im Gegenteil: Er sieht bei sich<br />
noch reichlich Verbesserungsbedarf,<br />
engagiert sich sozial und träumt davon,<br />
noch einmal in seiner alten Heimat aufzulaufen.<br />
Wie geht es Ihnen zurzeit?<br />
Gut, ich habe gerade eine Woche Vorbereitung<br />
hinter mir und freue mich auf<br />
die kommenden Aufgaben mit dem SC<br />
Magdeburg.<br />
Konnten Sie den Europameistertitel inzwischen<br />
gut verdauen?<br />
Ja, das war überhaupt kein Problem.<br />
Der Titelgewinn liegt jetzt ja auch schon<br />
eine ganze Weile zurück. Aber am Anfang<br />
war es natürlich heftig, was vor allem<br />
medial auf einen eingebrochen ist.<br />
Ich brauchte dann zunächst vor allem<br />
erst einmal Ruhe.<br />
Am 31. Januar diese Jahres waren sie auf<br />
einmal Europameister. Haben Sie das<br />
damals eigentlich schon richtig wahrnehmen<br />
können?<br />
Nein, auf keinen Fall. Ich glaube sogar,<br />
dass das noch immer nicht so richtig in<br />
meinem Kopf angekommen ist, was wir<br />
da Großes geschafft haben. Es war aber<br />
auch gar nicht die Zeit da, alles richtig<br />
zu realisieren, da es im Anschluss an die<br />
EM wieder Schlag auf Schlag ging.<br />
Wann haben Sie den Entschluss gefasst,<br />
Handball-Profi zu werden?<br />
Das passierte in meiner Zeit beim TBV<br />
Lemgo. Ursprünglich hatte ich dort bei<br />
der 2. Mannschaft für drei Jahre unterschrieben,<br />
da ich zeitgleich dort eine<br />
Ausbildung absolvieren wollte. Dann<br />
lief es aber immer besser für mich,<br />
und irgendwie rutschte ich in die erste<br />
Mannschaft, debütierte in der Bundesliga<br />
und plötzlich bin ich sogar Europameister<br />
– verrückt. Den bewussten Entschluss,<br />
Handball-Profi zu werden, habe<br />
ich aber so nie gefasst. Es hat sich alles<br />
so ergeben. Ist aber ganz gut gelaufen,<br />
oder? (lacht)<br />
Als wir die Anfrage nach dem Interview<br />
stellten, sagte der Magdeburger Pressesprecher,<br />
dass es erst nachmittags klappen<br />
würde, da sie vormittags in der Uni<br />
seien …<br />
Das ist richtig. Nach der Lehre zum<br />
Bankkaufmann bin ich nach Magdeburg<br />
gewechselt, wo ich jetzt an der<br />
Hochschule Soziale Arbeit studiere.<br />
Sie arbeiten jetzt schon ehrenamtlich in<br />
Behinderten-Werkstätten. Ist das etwas,<br />
was Sie sich auch für Ihre Zukunft nach<br />
dem Handball vorstellen können?<br />
Es stimmt, ich würde gerne mit behinderten<br />
Menschen arbeiten.<br />
Sie gelten als guter Rückraumspieler,<br />
in der Nationalmannschaft wurden Sie<br />
allerdings nur in der Verteidigung eingesetzt.<br />
Wie kam es dazu?<br />
Der Trainer hat mich in der Position gesehen<br />
und entsprechend so aufgestellt.<br />
Als sich das im Turnierverlauf dann gut<br />
entwickelt hat, habe ich immer mehr<br />
Aufgaben im Abwehrbereich hinzubekommen.<br />
Ich selbst sehe mich gar nicht<br />
als Abwehrspezialist, freue mich aber<br />
über jedes Spiel in der Nationalmannschaft.<br />
Eine riesengroße Ehre für mich.<br />
Bleiben Sie im DHB-Team auch zukünftig<br />
reiner Abwehrspieler?<br />
Das wird man sehen. Ich bin dankbar<br />
für jede Minute, die ich spielen darf.<br />
Aber natürlich würde ich meine Offensiv-Qualitäten<br />
auch ganz gerne mal<br />
zeigen …<br />
Was müssen Sie aus Ihrer Sicht bei Ihrem<br />
Spiel noch verbessern?<br />
(lacht) Oh, das sind eine Menge Dinge.<br />
Es geht bei der generellen Physis los<br />
über die Wurfqualitäten bis zum Umschaltspiel.<br />
Da gibt es noch reichlich<br />
Arbeit.<br />
Wenn Sie auf dem Platz stehen, wirken<br />
Sie sehr extrovertiert, reden viel und<br />
pflegen eine aggressive Spielweise. Pri-<br />
vat sollen Sie ein eher zurückhaltender<br />
Typ sein. Sind Sie ein anderer Mensch,<br />
sobald Sie das Spielfeld betreten?<br />
Nein, das bin immer noch ich. Aber<br />
es ist beim Handball so, dass man Aggressivität<br />
und auch Härte reinbringen<br />
kann. Eigenschaften, die ich im privaten<br />
Leben nicht so auslebe, die aber zum<br />
Handball dazugehören.<br />
Was war für Sie ausschlaggebend für<br />
den Erfolg?<br />
Der Teamgeist. Ein Baustein unseres Erfolges<br />
war, dass alle ihre individuellen<br />
Befindlichkeiten zurückgesteckt haben<br />
und wir gemeinsam als Mannschaft den<br />
Erfolg haben wollten. Wir waren nicht<br />
nur nach außen, sondern auch nach innen<br />
eine Einheit. Und wir hatten einen<br />
sensationellen Trainer. Das taktische<br />
Konzept hat zu 100 Prozent gepasst.<br />
Welchen Bezug haben Sie noch zu Ihrer<br />
alten Heimat?<br />
Einen sehr großen. Meine Eltern und<br />
viele Freunde wohnen noch immer in<br />
der Nähe von Bremen. Außerdem bin<br />
ich immer noch großer Werder-Fan –<br />
auch wenn das momentan alles andere<br />
als leicht ist. Wenn ich mal Zeit habe,<br />
bin ich immer noch gerne da.<br />
Schaffen Sie das denn noch?<br />
Leider viel zu selten. Aber wenn ich<br />
zur person<br />
Finn Lemke wurde<br />
am 30. April 1992 in<br />
Bremen geboren. Mit<br />
dem Handball begann er<br />
bei der HSG Schwanewede/Neuenkirchen.<br />
Von dort ging es über<br />
die Station Lemgo nach<br />
Magdeburg, wo der<br />
linke Rückraumspieler<br />
zum Nationalspieler<br />
wurde. Im Januar dieses<br />
Jahres war der 2,10<br />
Meter große Rechtshänder<br />
als Abwehrchef<br />
des DHB-Teams einer<br />
der herausragenden Akteure<br />
beim Gewinn der<br />
Europameisterschaft.<br />
mal zwischen Liga, Pokal, Nationalmannschaft<br />
und Studium die Zeit finde,<br />
komme ich immer wieder gerne an die<br />
Weser.<br />
Was sind Ihre Ziele für die Zukunft?<br />
Ich möchte auf jeden Fall mein Studium<br />
erfolgreich zu Ende bringen. Und<br />
natürlich möglichst lange erfolgreich<br />
Handball spielen – gerne auch in der<br />
Offensive. Und wer weiß, vielleicht gibt<br />
es irgendwann ja mal wieder einen Bremer<br />
Handball-Bundesligisten. Das wäre<br />
schon ein Traum, in der alten Heimat<br />
aufzulaufen …<br />
Das Interview führte Martin Märtens.<br />
12 13
Lokales<br />
Ausnahmezustand<br />
Das Bremer ESC-Expertenteam Eggert Peters und Jens-Uwe Krause<br />
berichten eine Woche lang aus Stockholm<br />
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wird mit Sommerfest mit<br />
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gefeiert. Daneben gibt<br />
es viele kulinarische Stände,<br />
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Am Sonnabend steht<br />
der große „Familientag“<br />
im Dorint Park Hotel Bremen<br />
an. Anlässlich des<br />
Jubiläums öffnet das Bremer<br />
Traditionshaus seine<br />
Pforten für alle Bremer<br />
und Liebhaber des einzigen<br />
fünf Sterne Hotels in<br />
Bremen. Die Besucher erwarten<br />
Hausführungen mit<br />
Blick hinter die Kulissen,<br />
historische Bilder und Dokumentationen,<br />
Hüpfburg,<br />
Kinderschminken, Tombola,<br />
Pferdekutsche, Kickertische,<br />
Zauberer und mehr. Und die<br />
Mamas und Papas werden<br />
kulinarisch und musikalisch<br />
versorgt. Am Sonnabend ist<br />
der Eintritt frei. (SB)<br />
Tipp<br />
Am Sonntag folgt in der Zeit von<br />
11 bis 15 Uhr das große Jazz<br />
Frühstück mit der Jazz Band<br />
„Swinging Pool“. Um Anmeldung<br />
wird gebeten. Telefon:<br />
0421-34 08 666<br />
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Der Wochenmarkt in Findorff<br />
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Seit mehr als 60 Jahren existiert<br />
der Findorff-Wochenmarkt.<br />
Er ist der größte der<br />
zwölf Wochenmärkte in Bremen.<br />
Jeden Dienstag und Donnerstag<br />
von 8 bis 13 Uhr sowie<br />
immer sonnabends von8<br />
bis 14 Uhr bieten die Händler<br />
und Bauern ihre Produkte,<br />
Waren und Lebensmittel<br />
zwischen Neukirchstraße<br />
und Eickedorfer Straße an.<br />
In der Regel kommen dabei<br />
mehr als 100 Marktbeschicker<br />
zusammen. Neben<br />
herkömmlichen Waren sind<br />
dort auch Besonderheiten<br />
wie Kräuterläden, ein kreatives<br />
Nudelhaus oder ein<br />
alternativer Honigstand<br />
zu finden. Zudem hat der<br />
Findorffmarkt seine eigene<br />
Internetseite. Unter: www.<br />
findorffmarkt-bremen.de<br />
steht alles über den Markt.<br />
Man trifft im Pressezentrum mehr als 1000 Journalisten<br />
aus aller Welt, deren Herzen alle für<br />
den ESC schlagen. Eine unbeschreibliche Atmosphäre,<br />
Ausnahmezustand“, so lautet die<br />
ebenso kurze wie prägnante Antwort von Eggert<br />
Peters, einem der zwei Bremer Eurovision-Song-Contest-Experten,<br />
auf die Frage, was sie in diesem Jahr wohl<br />
beim Finale in Stockholm erwarte. „Es ist bunt, es ist verwirrend,<br />
teilweise verstörend, aber vor allem ist es äußerst<br />
unterhaltsam“, fügt Experte Nummer zwei, Jens-Uwe<br />
Krause, mit einem Lachen hinzu. Eine Woche lang wird das<br />
Duo aus Stockholm von den Ereignissen rund um den ESC<br />
berichten – im Radio und auf einer eigens dafür erstellten<br />
Facebookseite.<br />
Bereits zum vierten Mal macht sich das Gespann jetzt<br />
gemeinsam auf den Weg zum Ort des Finales. Dann heißt es:<br />
harte Arbeit für die beiden. „Wir sind praktisch den ganzen<br />
Tag journalistisch unterwegs, im Pressezentrum, auf Presseterminen,<br />
Interviews führen und bei Empfängen“, erklärt<br />
Peters. „Es gibt dann eine Woche lang nur den ESC für uns.<br />
Es ist fast so, als ob der Rest der Welt dann nicht mehr existieren<br />
würde“, sagt Krause. Es gehe darum, herumzulaufen,<br />
Gespräche zu führen, die Atmosphäre einzufangen und vor<br />
allem Geschichten zu sammeln. Zweimal täglich berichten<br />
sie live auf bremen vier, eine große Sondersendung am Finaltag<br />
muss ebenso wie diverse Online-Geschichten vorbereitet<br />
und gefüllt werden.<br />
Einen klaren Favoriten haben die beiden Experten noch<br />
nicht. Doch während Peters auf Frankreich hofft, weil er das<br />
Lied so sehr mag, wünscht sich Radiomann Krause Aserbaidschan<br />
auf dem Spitzenplatz, weil er ein Faible für die<br />
Menschen aus dem Land hat. Krause: „Aber eigentlich ist<br />
es mir egal, wer gewinnt. Ich liebe einfach diese Mischung<br />
14 15<br />
Tipp<br />
Das ESC-Finale findet am 14. Mai in Stockholm statt und wird<br />
ab 21 Uhr im Ersten live übertragen.<br />
Eggert Peters (großes Foto links) und Jens-Uwe<br />
Krause freuen sich auf den ESC und auf Begegnungen<br />
mit Interpreten wie im vergangenen<br />
Jahr (kleines Foto unten).Fotos: Märtens, Privat (2)<br />
aus Ramsch und Juwelen, die jedes Jahr geboten wird.“<br />
Den deutschen Beitrag (Jamie-Lee Kriewitz mit „Ghost“) sehen<br />
die beiden eher im Mittelfeld. Leider lagen sie mit ihrer<br />
Einschätzung in den vergangenen Jahren oft richtig … (Mär)<br />
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der Stadt<br />
Messe Bremen & ÖVB-Arena: Bis zu 120 Veranstaltungen jährlich<br />
Zahlen & Fakten (2014)<br />
Veranstaltungen (insgesamt 116)<br />
- davon 64 Messen und Kongresse<br />
(27 Eigenveranstaltungen)<br />
- 52 Konzerte, Shows und<br />
Sportveranstaltungen mit<br />
insgesamt 150 Vorstellungen<br />
Besucher (insgesamt 962.000)<br />
- 415.000 Bei Messen und Kongressen<br />
- 547.000 in der ÖVB-Arena<br />
Umsatz (insgesamt 15 Millionen)<br />
- 11,5 Millionen Messe und Kongresse<br />
- 3,5 Millionen Veranstaltungen<br />
in der ÖVB-Arena<br />
Von Martin Märtens<br />
Zu Beginn des Jahrtausends noch<br />
nahezu unbekannt, hat sich die<br />
Messe Bremen in den letzten Jahren<br />
zu einem wichtigen Faktor der<br />
Stadt entwickelt. Sieben Hallen sowie<br />
100.000 Quadratmeter Freifläche bieten<br />
reichlich Platz für die bis zu 120 Veranstaltungen<br />
im Jahr. Und das mitten in der Stadt.<br />
„Wo arbeitest du? Bei der Messe Bremen?<br />
Seit wann haben wir hier denn eine Messe?“,<br />
hatte sein Nachbar ihn gefragt,<br />
als Hans Peter Schneider im<br />
November 2001 nach Bremen<br />
gekommen war. „Das hat mich<br />
damals ganz schön schockiert“,<br />
so der Geschäftsführer der Messe<br />
Bremen heute.<br />
Es bestand zwar schon damals<br />
eine gute Liegenschaft –<br />
die Stadthalle sowie die Hallen<br />
2 bis 6, nur an Inhalten fehlte<br />
es zu dem Zeitpunkt noch. „Damals<br />
gab es die Maßgabe des<br />
Gesellschafters, dass die Messe<br />
Bremen keine eigenen Veranstaltungen<br />
macht, sondern dass man wartet, bis sich ein<br />
möglicher Kunde meldet“, so Schneider. 80<br />
Prozent des Umsatzes seien damals mit einem<br />
Kunden – Fachausstellungen Heckmann<br />
GmbH – mit einer Reisemesse sowie der<br />
„hafa“ gemacht worden.<br />
Das sollte sich ändern.<br />
Und so wurde kurzerhand<br />
die Bremen Classic Motorshow<br />
(BCM) im Frühjahr<br />
2003 als erste eigene Messe<br />
veranstaltet. „Dafür sind<br />
wir damals noch sehr belächelt<br />
worden“, erinnert<br />
sich Schneider. Dennoch<br />
schaffte man es praktisch<br />
aus dem Stand, 18.000<br />
Besucher für die Veranstaltung<br />
zu interessieren.<br />
Heute kann man sagen,<br />
dass damit eine Marktlücke<br />
gefunden wurde. Die<br />
BCM ist längst so etwas<br />
Hans Peter Schneider,<br />
Geschäftsführer Messe &<br />
ÖVB-Arena Foto: Messe Bremen<br />
wie das Aushängeschild der Messe Bremen<br />
geworden. Als erste große Klassiker-Messe<br />
zu Beginn des Jahres lockt sie mittlerweile<br />
alljährlich rund 45.000 Besucher an. Dabei<br />
dreht sich alles um das Thema Oldtimer: Automobile,<br />
Motorräder, Junge Klassiker, historischer<br />
Motorsport, Ersatzteile und Tipps zur<br />
Restaurierung. Auf der mittlerweile 46.951<br />
Quadratmeter großen Ausstellungsfläche (es<br />
gibt eine extra aufgebaute Zusatzhalle) finden<br />
sich 650 Aussteller aus zwölf Nationen in<br />
den acht genutzten Hallen.<br />
2006 kam mit der jazzahead! eine weitere<br />
prestigeträchtige Veranstaltung<br />
hinzu. Zunächst als Fachmesse<br />
gestartet, findet sie jetzt zudem<br />
als Kulturfestival mit der Clubnight<br />
und zahlreichen weiteren<br />
Konzerten und Ausstellungen<br />
in der ganzen Stadt statt. Mit<br />
900 ausstellenden Firmen, 3010<br />
Fachteilnehmern aus 55 Nationen<br />
und rund 25.000 Besuchern<br />
(2015) gilt sie als mittlerweile<br />
größter Branchentreff ihrer Art<br />
weltweit.<br />
Im Jahr 2007 entschied man<br />
sich dann, den Vertrag mit Heckmann bezüglich<br />
der „hafa“ nicht zu verlängern und<br />
stattdessen mit der „HanseLife“ eine eigene<br />
Verbrauchermesse ins Leben zu rufen.<br />
Schneider: „Die Veranstalter verlangten damals<br />
von uns, dass wir sechs Monate vor und<br />
sechs Monate nach der ,hafa‘ keine Messe mit<br />
Produkte machen dürfen, die auf der ,hafa‘<br />
zugelassen waren. Das hieß im Klartext, dass<br />
wir eigentlich die Eigenbemühungen hätten<br />
komplett einstellen können.“ Also entwickelte<br />
man die „HanseLife“ und weitere Messen<br />
und Kongresse folgten. Mittlerweile ist man<br />
bei 27 Eigenveranstaltungen angekommen.<br />
Messen wie die Passion Sports Convention,<br />
Rad + Outdoor, Boatfit, Fisch und Feines<br />
oder Christmas & More auf der einen,<br />
sowie medizinische Fachkongresse wie der<br />
Deutsche Wundkongress, das Symposium<br />
Intensivmedizin + Intensivpflege und Neuro<br />
auf der anderen Seite stehen als Eigenveranstaltungen<br />
längst für das Portfolio der Messe<br />
Bremen. „Ich glaube, dass es bei der Entwicklung<br />
unserer Veranstaltungen entscheidend<br />
war, dass wir niemals versucht haben,<br />
etwas von anderen zu kopieren, sondern es<br />
uns wichtig schien, immer eigene Wege zu<br />
gehen“, so Schneider.<br />
Vor drei Jahren entschied man sich dann,<br />
die zuvor getrennten Bereiche Messe Bremen<br />
und ÖVB-Arena zusammenzuführen.<br />
Somit zeichnet Schneider jetzt für die Messe<br />
sowie für die Bereiche Sport und Entertainment<br />
verantwortlich. Im Rahmen dessen entschied<br />
man sich, auch die Sixdays – zusammen<br />
mit Partnern – durch die Messe Bremen<br />
& ÖVB-Arena auszurichten.<br />
Schneiders Ziel ist es, die Bekanntheit der<br />
Messe Bremen & ÖVB Arena zu steigern und<br />
die Marke kontinuierlich zu entwickeln: „Wir<br />
wollen uns als zentrale Veranstaltungsstelle<br />
im Nordwesten weiter profilieren. Unser Ziel<br />
ist es, unser Profil zwischen A-ha-Konzert,<br />
Bremen Classic Motorshow, jazzahead! und<br />
Sixdays noch mehr nach außen zu stellen und<br />
unsere Wahrnehmung in Richtung Hamburg,<br />
Hannover sowie der gesamten Metropolregion<br />
zu erweitern.“<br />
Das gelingt auch durch das Open-Air-<br />
Gelände auf der Bürgerweide, welches in<br />
den vergangenen Jahren immer wieder für<br />
Konzerte (Die Ärzte, Unheilig, Schlagerparty)<br />
genutzt wurde. Bei allen Veranstaltungen<br />
profitiert man unter anderem von der innenstadtnahen<br />
Lage direkt hinter dem Bahnhof.<br />
Zudem ist die Bürgerweide vom Flughafen<br />
gerade einmal zwölf Minuten mit der Bahn<br />
entfernt. Zahlreiche Hotels befinden sich<br />
in fußläufiger Entfernung. Schneider: „Ein<br />
Pfund, mit dem wir wuchern können.“<br />
Mittlerweile hat auch der Nachbar von<br />
Hans Peter Schneider die Entwicklung wahrgenommen.<br />
Laut Aussage des Messe Bremen<br />
& ÖVB-Arena-Geschäftsführers besucht er<br />
sogar regelmäßig zwei Veranstaltungen im<br />
Jahr.<br />
40.000 Quadratmeter in<br />
sieben Hallen bieten reichlich<br />
Fläche für Messen und Kongresse.<br />
Fotos: Messe Bremen<br />
16 17
Thema<br />
Ein Tag lang Terror<br />
Der 33. Bremen-Tatort „Der hundertste Affe“ wird am 16. Mai ausgestrahlt<br />
„Ein bisschen, wie<br />
nach Hause zu kommen“<br />
Oliver Mommsen über seine Rolle im Bremer Tatort<br />
Von Martin Märtens<br />
„Der hundertste Affe“ befasst sich<br />
mit einem ökologisch relevanten<br />
Thema. Was hat Sie daran gereizt?<br />
Die Profitgier, um die es letztlich<br />
geht. Mit unserer Geschichte<br />
picken wir ein Beispiel heraus und<br />
sagen: Dort hat die Gier besonders<br />
dramatische Auswirkungen. Mich<br />
fasziniert immer wieder – und so<br />
war es auch bei unserem letzten<br />
Fall, der sich mit Windrädern<br />
befasste – wie viel Macht und Geld<br />
im Spiel sind, wenn wirtschaftliche<br />
Interessen Vorrang haben.<br />
Unsere Energien und Qualitäten<br />
ergänzen sich. Und wir teilen<br />
den gleichen Humor. Mit Sabine<br />
haben wir zudem einen absoluten<br />
Teamplayer am Start.<br />
Man kann vieles über die<br />
Bremer „Tatorte“ sagen,<br />
aber eines sicher nicht:<br />
dass sie sich mit ganz normalen<br />
Kriminalfällen be-<br />
Baxmeyer – schleicht sich da Ge-<br />
Elf „Tatorte“ mit Regisseur Florian<br />
fassen würden. Strahlende Sendemasten,<br />
wohnheit ein?<br />
Satanisten oder korrupte Staatsmänner<br />
Ich liebe Florians gnadenlose<br />
stehen im Fokus, wenn Inga Lürsen (Sabine<br />
Konzentration, die er den ganzen<br />
Postel) und Nils Stedefreund (Oli-<br />
Tag beibehält. Er bekommt alles<br />
ver Mommsen) ermitteln. Da wundert es<br />
mit, ist ganz bei dir und kriegt<br />
kaum mehr, dass in der kommenden Folge<br />
auch alles, was er will – weil er<br />
der Terror im Mittelpunkt steht.<br />
Geduld hat und erst weitermacht,<br />
Der aktuelle Tatort verspricht vor<br />
allem eines: Tempo. Bremen befindet<br />
sich aufgrund einer Terrorwarnung im<br />
Inwieweit empfinden Sie den Bremer<br />
„Tatort“ als Bereicherung?<br />
Ich werde bei unserem „Tatort“<br />
wenn er zufrieden ist. Und wenn<br />
er dann auf seine schöne Art sagt:<br />
„Das war’s“, ist man glücklich. Da<br />
Ausnahmezustand, die Kommissare<br />
oft mit Themen konfrontiert, die kann sich gar keine Gewohnheit<br />
Inga Lürsen und Stedefreund stehen<br />
unter Hochdruck. Eine Gruppe um die<br />
ich in der Intensität so gar nicht<br />
auf dem Schirm hatte. Viele finde<br />
einschleichen.<br />
Umweltaktivistin Luisa Christensen<br />
ich hochspannend und sie werden Mit welchen Gefühlen kommen Sie<br />
(Friederike Becht) droht, die Stadt<br />
zu terrorisieren. Sie fordert ein Bekenntnis<br />
des Wissenschaftlers Dr. Urs<br />
Render (Manfred Zapatka) zu seinen<br />
mir erst vertraut, wenn ich mich<br />
einarbeite. Insgesamt mag ich die<br />
Mischung des Bremer „Tatorts“,<br />
die Neugier der Macher, immer<br />
nach Bremen?<br />
Das ist mittlerweile ein bisschen,<br />
wie nach Hause zu kommen. Mein<br />
erster Gang ist der Weg durchs<br />
Forschungen für einen Biotechnologiekonzern,<br />
wieder unkonventionelle Geschichten<br />
Viertel und im Nu fühle ich mich<br />
aber Render schweigt. Die<br />
Erpresser sind zum Äußersten bereit,<br />
an Land zu ziehen. wohl. Bremen ist für mich die Stadt<br />
der kurzen Wege, du bist ganz<br />
der eiligst einberufene Krisenstab um<br />
Leiter Helmut Lorentz (Barnaby Metschurat)<br />
und Kommissar vom Dienst<br />
Joost Brauer (Werner Wölbern) befürchtet<br />
das Schlimmste. Hilft die eigenwillige<br />
BKA-Kollegin Linda Selb (Luise<br />
Die Zeit ist knapp – gelingt es den<br />
Bremer Ermittlern Inga Lürsen (Sabine<br />
Postel) und Nils Stedefreund (Oliver<br />
Wie sehr gehen Ihnen die Fälle<br />
persönlich nahe?<br />
Fälle, in denen es um familiäre<br />
Tragödien geht, streift man<br />
abends nicht so einfach ab. Die<br />
hängen einem schon nach – vor<br />
schnell überall zu Fuß. Da kann<br />
man nach einer Gangsterjagd noch<br />
mal schnell mit ein paar Freunden<br />
was trinken und Zoten reißen. (RB)<br />
Wolfram) Inga Lürsen und Stedefreund<br />
Mommsen), einen möglichen Terror-<br />
allem weil man weiß, dass sie ein<br />
beim Wettlauf gegen die Zeit?<br />
anschlag zu verhindern?<br />
Stück Realität abbilden.<br />
Zur Person<br />
Das Spannendedaran ist, dass sich<br />
Fotos: Radio Bremen/ARD Degeto/<br />
der gesamte Fall an einem einzigen Tag<br />
abspielt. „Zeit spielt in dieser Geschichte<br />
eine große Rolle, denn es geht ja darum,<br />
eine Katastrophe zu verhindern. Folglich<br />
musste der Film durchgehend ein hohes spruch, die Welt zu retten, kann Inga Tatort-Kommissar geworden ist? Laut<br />
Svenja von Schultzendorff<br />
len spannende, oft hochbrisante und<br />
Wie hat sich Stedefreund im Verlauf<br />
der Zeit verändert?<br />
Er ist unabhängiger und selbstbewusster<br />
geworden. Und er hat<br />
geschnallt, dass an einer Sache<br />
Tempo haben, alles musste sehr schnell Lürsen dem Zuschauer gelegentlich einer Umfrage des Marktforschungs-<br />
manchmal verstörende Geschichten,<br />
etwas dran sein muss, wenn der<br />
und konzentriert, aber nicht gehetzt wirken,<br />
die Dynamik musste in allen Szenen<br />
spürbar sein – das Tempo durfte nie abreißen“,<br />
schon mal auf die Nerven gehen. Dafür<br />
ermittelt die Kommissarin hartnäckig<br />
und bauchgesteuert –<br />
instituts mafo.de verwies der 47-Jährige<br />
mit 34 Prozent der teilnehmenden<br />
Frauen die prominente<br />
wie auch der aktuelle Fall zeigt, in dem<br />
es letztlich um Krieg gegen Natur und<br />
Menschen geht. Wir legen den Finger<br />
Spürhund Inga Lürsen die Fährte<br />
aufgenommen hat. Dass er inzwischen<br />
auch mal gegen Regeln<br />
erklärt Regisseur Florian Baxmeyer. bis der Fall aufgeklärt<br />
Konkurrenz, bestehend<br />
in Wunden, bieten aber keine Lösun-<br />
verstößt, hat er ebenfalls von ihr<br />
Sendetermin<br />
Derzeit sind immer wieder Kamera-Teams<br />
ist. Nils Stedefreund<br />
unter anderem aus Til<br />
gen an. Der Zuschauer soll seine eigene<br />
gelernt. Er ist durch die hochemoti-<br />
in Bremen und dem Umland – zumeist nur Stede-<br />
Schweiger und Jan Jo-<br />
Haltung zu den Fällen finden. Es zeichonale<br />
Rakete Lürsen auch emotioist.<br />
Pfingstmontag, 16. Mai,<br />
Das Erste, 20:15 Uhr<br />
zu sehen. Der 34. „Tatort“ wird bereits freund genannt – hingegen<br />
sef Liefers, klar auf die<br />
net den Bremer „Tatort“ auch aus, dass<br />
naler geworden.<br />
Oliver Mommsen wurde am 19. Janu-<br />
produziert, bevor der 33. überhaupt im<br />
ist eher so der<br />
Plätze – vielleicht auch<br />
sich Inga Lürsen und Stedefreund nicht<br />
ar 1969 in Düsseldorf geboren. Seit<br />
Fernsehen zu sehen war. Zweimal im „Kopf-durch-die-Wand-Typ“. Da wird<br />
so in den Vordergrund drängen. Natürlich<br />
haben beide Figuren auch mal ihre<br />
mit Sabine Postel aus?<br />
Stedefreund an der Seite von Sabine<br />
Was macht das Zusammenspiel<br />
2001 spielt der Schauspieler die Rolle<br />
gerade wegen der nicht immer ganz<br />
des Bremer „Tatort“-Kommissars<br />
Jahr ermitteln die hanseatischen Kommissare<br />
schon mal die Verfolgungsjagd aufgenommen<br />
normalen Fälle. Die konfliktträchtige<br />
in der ARD. Sabine Postel ist<br />
seit 1997 dabei, seit 2001 steht ihr Oliver<br />
Mommsen zur Seite. Mit ihrem Anihn<br />
oder die Waffe gezückt. Ob der<br />
spielende Oliver Mommsen auch<br />
deshalb zum attraktivsten männlichen<br />
Themenfindung des Bremer „Tatorts“<br />
macht auf jeden Fall für Sabine Postel<br />
einen besonderen Reiz aus: „Wir erzähprivaten<br />
Geschichten, aber ich glaube,<br />
dass die Zuschauer es schätzen, dass bei<br />
uns immer der Krimi im Fokus steht.“<br />
Vor der Kamera können wir uns so<br />
schön die Köpfe einschlagen, weil<br />
wir uns privat so gut verstehen.<br />
Postel. Oliver Mommsen lebt mit seiner<br />
Frau und zwei Kindern in Berlin.<br />
18 19
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2017<br />
20<br />
„Pappbootregatta“ in Vegesack<br />
Unter dem Motto „Wer schwimmen<br />
kann, darf starten“, messen sich am<br />
Sonnabend, 21. Mai, zahlreiche Crews<br />
mit ihren selbst gebauten Booten. Im<br />
50 Jahre<br />
Containerumschlag<br />
Feier am Mittwoch, 4. Mai 2016, 18.30 Uhr<br />
im BLG Forum<br />
Es ist 50 Jahre her, dass<br />
das erste Containerschiff<br />
in einem deutschen Hafen<br />
gelöscht wurde. Die Erfolgsgeschichte<br />
der Transportbox<br />
nahm in Bremen<br />
seinen Anfang. Heute geht<br />
in der Logistikwelt ohne den<br />
45 JAHRE<br />
Museumshaven Vegesack findet die<br />
inzwischen fünfte „Pappbootregatta“<br />
statt. Das Rahmenprogramm beginnt<br />
um 11 Uhr. Der Startschuss fällt um<br />
Container nichts mehr: Alles<br />
wird in ihr verstaut und um<br />
die ganze Welt transportiert.<br />
Anlass genug, um den Mut<br />
und die Weitsicht zu feiern,<br />
die zu dieser Erfolgsgeschichte<br />
wurde, die bis heute fortgeschrieben<br />
wird.<br />
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1,1 Millionen<br />
für den Radverkehr<br />
Umfangreiche Sanierungsarbeiten im Bremer<br />
Radwegenetz beschlossen<br />
In 34 Einzelmaßnahmen mit<br />
Kosten zwischen 10.000<br />
und 110.000 Euro je Maßnahme<br />
werden in 2016 insgesamt<br />
1,1 Millionen Euro<br />
in das Bremer Radwegenetz<br />
investiert. Das Geld stammt<br />
aus den Erhaltungsmitteln<br />
des Amtes für Straßen und<br />
Verkehr (ASV), das die Maßnahmen<br />
auch umsetzen wird.<br />
Auf die vom ASV vorgeschlagenen<br />
Einzelmaßnahmen<br />
hatte man sich zuletzt in der<br />
Arbeitsgruppe Radverkehr<br />
verständigt, deren Teilnehmer<br />
sich aus Fachleuten des<br />
Verkehrsressorts, der Polizei,<br />
Foto: FR<br />
des ADFC und des ADAC<br />
zusammensetzen. Die Einzelmaßnahmen<br />
verteilen sich<br />
auf das gesamte Stadtgebiet<br />
und umfassen im Wesentlichen<br />
die Reparaturarbeiten<br />
an vorhandenen Radwegen.<br />
Die Arbeiten reichen von der<br />
grundhaften Erneuerung von<br />
Radwegen, dem Austausch<br />
von Pflastersteinen gegen<br />
Asphalt bis zur Reparatur<br />
von Einzelflächen im Bereich<br />
von Baumwurzeln. Insgesamt<br />
summieren sich die Erneuerungsmaßnahmen<br />
auf eine<br />
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werden. Ich kann diese Einwilligung jederzeit widerrufen.<br />
Datum Unterschrift<br />
Einsendeschluss: 30. Juni 2016
Thema<br />
„Because maybe<br />
you're gonna be the one that saves me<br />
and after all<br />
you're my wonderwall“<br />
#greenwhitewonderwall<br />
Seit Mitte April gehört der Refrain des<br />
Songs „Wonderwall“ der englischen<br />
Britpopper von Oasis zu den größten<br />
Ohrwürmern der Stadt. Und das 21 Jahre<br />
nach Erscheinen des Liedes. Damit hätten<br />
wohl selbst die beiden Oasis-Macher Liam<br />
und Noel Gallagher nicht gerechnet. Für<br />
alle Werder-Fans ist „Wonderwall“ zu einer<br />
Nichtabstiegshymne ihres Herzensvereins<br />
geworden.<br />
Auch Mitinitiatorin Johanna Göddecke (kleines Foto oben rechts) rechnete nicht damit, was mit der „greenwhitewonderwall“ losgetreten wurde. Vielleicht<br />
wird die Aktion zum Zünglein an der Waage im Kampf Werders um den Klassenerhalt.<br />
Fotos: gumzmedia<br />
Werder-Fans machen mobil und treiben die Mannschaft zum Sieg<br />
Von Martin Märtens<br />
Der Sonntag nach dem Werder-Spiel gegen Augsburg<br />
(9. April, 1:2) war der Ausgangspunkt. Geschockt<br />
von den Reaktionen des Publikums, viele<br />
waren schon vor Spielschluss gegangen, andere<br />
hatten die Mannschaft ausgepfiffen, beschloss man<br />
von Seiten des Fanclubs Twerder (einem Fanclub, der nur<br />
aus Twitterern besteht) etwas unternehmen zu müssen. Man<br />
wollte sich Gedanken machen, wie der Mannschaft zu helfen<br />
sei. Am Montagmorgen folgte dann der Hashtag greenwhitewonderwall<br />
auf Twitter. Es ging darum, als Fans gemeinsam<br />
wie eine Wand hinter Werder zu stehen, um so den Abstieg<br />
zu verhindern. Dann nahm die Geschichte ihren Lauf. Immer<br />
mehr Fans und auch viele Prominente beteiligten sich, schrieben<br />
Nachrichten auf Twitter. Der bekennende Werder-Fan<br />
Jan Delay schrieb: „Wir stehen hinter euch wie eine oasis’sche<br />
Gitarrenwand.“<br />
Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Nachricht über<br />
Twitter. Immer mehr Werder-Fans stimmten ein, und schließlich<br />
entschied man sich von Seiten des Fanclubs dazu aufzurufen,<br />
die Mannschaft beim nächsten Heimspiel gebührend<br />
zu empfangen. Zeitungen und Radio griffen das Thema ebenso<br />
auf. Dann am Sonnabend, als der Mannschaftsbus das Weserstadion<br />
erreichte, ein grün-weißes Fahnenmeer. „Plötzlich<br />
standen tausende von Menschen am Osterdeich beim Stadion.<br />
Wir wussten gar nicht, wie uns geschieht“, sagt Johanna<br />
Göddecke, Mitinitiatorin der Wonderwall.<br />
Die Mannschaft zeigte sich begeistert. Und es gelang im<br />
Anschluss der wichtige Heimerfolg gegen den VfL Wolfsburg.<br />
Nachdem die Mannschaft anschließend im Pokal in München<br />
und, viel schlimmer, in der Liga beim Hamburger SV verlor,<br />
steht sie wieder mit dem Rücken zur Wand. Deshalb ist für<br />
Göddecke auch klar: „Wir werden die Mannschaft gegen<br />
Stuttgart wieder unterstützen. Wir werden sie nicht feiern<br />
aber anfeuern.“ Damit Werder erstklassig bleibt.<br />
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22 23
Comeback<br />
„Situationen, die mich<br />
emotional aufreiben“<br />
Interview mit Sarah Connor<br />
Die neue Sarah<br />
Comeback des Jahres: Mit „Muttersprache“ zum Echo<br />
Von Martin Märtens<br />
Ich brauchte einfach eine<br />
Pause“ ist wahrscheinlich<br />
einer der häufigsten<br />
Sätze, die Sarah Connor<br />
bezogen auf die Zeitspanne<br />
zwischen ihrem<br />
aktuellen Album und dem<br />
Vorgänger als Antwort<br />
auf die Frage gibt, warum<br />
man fast fünf Jahre nichts<br />
von ihr gehört hatte. Und<br />
dann erschien im Mai 2015<br />
ihr Werk „Muttersprache<br />
– ganz dem Titel entsprechend<br />
auch noch auf<br />
Deutsch.<br />
Und das, „obwohl ich<br />
mir eigentlich vorgenommen<br />
hatte – nachdem das<br />
2005 ja nicht so gut geklappt<br />
hat – nicht mehr in<br />
meiner Muttersprache zu<br />
singen. Aber bei meinen<br />
eigenen Songs versinge<br />
ich mich auch nicht so<br />
oft“, sagte die 35-Jährige<br />
im Rahmen der diesjährigen<br />
„Echo“-Verleihung<br />
mit einem verschmitzten<br />
Lächeln. Sie spielte damit<br />
auf ihren Fauxpax an, als<br />
sie beim Singen der deutschen<br />
Nationalhymne zur<br />
Eröffnung der Allianz-Arena<br />
in München patzte und<br />
den falschen Text sang.<br />
Heute würde ihr so etwas<br />
wahrscheinlich nicht mehr<br />
passieren. Sarah Connor<br />
hat eine Wandlung durchgemacht<br />
die augenscheinlich<br />
ist: Sie drängt nicht<br />
mehr ins Scheinwerferlicht<br />
sondern ist aufgrund ihrter<br />
Person dort. Als ernstgenommene<br />
Künstlerin mit<br />
einem Album, das ihr wohl<br />
nur die wenigsten zugetraut<br />
hätten.<br />
Sarah Connor über die<br />
Zeit vor ihrer Pause: „Ich<br />
kam mit 19 ins Musikgeschäft,<br />
wurde auf Anhieb<br />
ein ,Star‘ in Deutschland,<br />
Europa und sogar ein<br />
bisschen in Amerika, verkaufte<br />
über sieben Millionen<br />
Platten und habe<br />
2005 meine Hochzeit<br />
und drei Monate meines<br />
schnellen Lebens im Rampenlicht<br />
im Fernsehen<br />
mit einem riesigen Publikum<br />
geteilt. Das war die<br />
Zeit vor Facebook. Indem<br />
Hunderttausende einen<br />
imaginären ,Like‘-Button<br />
drückten, glaubten sie, über<br />
mich schon alles zu wissen.<br />
Heute weiß ich, dass dies<br />
meine Warhol‘schen 15<br />
Minutes of fame waren –<br />
eine geteilte Oberfläche,<br />
eine schillernde, faszinierende<br />
Pop-Bubble. Das waren<br />
die ersten zehn Jahre<br />
meiner Karriere.“<br />
Anfangs wurde auch<br />
das aktuelle Album, zumindest<br />
teilweise, belächelt.<br />
Sie selbst habe sich<br />
lange Zeit nicht an die<br />
deutsche Sprache herangetraut,<br />
„lange unterschätzt,<br />
wie intensiv das<br />
sei. „Aber das entscheidende<br />
ist, dass es meine<br />
Geschichten sind, die ich<br />
jetzt erzähle“, so Connor.<br />
Tatsächlich berühren ihre<br />
höchstpersönlichen Songs<br />
die Menschen – zuerst<br />
noch verhalten, dann im<br />
Laufe der Zeit immer mehr.<br />
„Letztes Jahr habe ich noch<br />
vor 1000 Leuten gespielt,<br />
jetzt spiele ich vor 10.000“,<br />
wie sie sichtlich gerührt<br />
auf der „Echo“-Verleihung<br />
bekanntgab. So auch in<br />
Bremen, wo sie 2015 noch<br />
in der Glocke und am 6.<br />
März dieses Jahres in der<br />
ausverkauften ÖVB-Arena<br />
auftrat, das erste Mal für<br />
sie als Interpretin in der<br />
großen Halle. „Früher bin<br />
ich hier mit meinem Pferd<br />
mal geritten“, soll sie vor<br />
dem Auftritt gesagt haben.<br />
Nur einen Monat später<br />
folgte die „Echo“-Verleihung.<br />
Ihren bis dahin letzten<br />
„Echo“ in der Katego-<br />
rie „Beste Sängerin Rock/<br />
Pop national“ bekam sie<br />
2002. Nun, 14 Jahre später,<br />
erhielt die Delmenhorsterin,<br />
die mittlerweile in Berlin<br />
lebt und Mutter dreier<br />
Kinder ist, diesen wichtigsten<br />
deutschen Musikpreis<br />
erneut – völlig zurecht, für<br />
das Comeback des Jahres.<br />
Verlosung<br />
Aufgrund ihres großen Erfolges<br />
kommt Sarah Connor<br />
2017 erneut auf Tournee<br />
und spielt dabei am 19. März<br />
wieder in der ÖVB-Arena.<br />
Wir verlosen 2x2 Sarah-<br />
Connor-Fanpakete, bestehend<br />
aus je einer CD sowie<br />
jeweils zwei Eintrittskarten<br />
für das Konzert am 19. März<br />
2017 in Bremen. Senden<br />
Sie einfach bis zum 25. Mai<br />
eine E-Mail mit dem Betreff<br />
„Connor“ sowie den Kontaktdaten<br />
an:<br />
verlosung@stadtmagazinbremen.de.<br />
Der Rechtsweg<br />
ist ausgeschlossen<br />
Früh ein Star, hat sich Sarah Connor nach<br />
einer fünfjährigen Pause mit ihrem Erfolgsalbum<br />
„Muttersprache“ – auf dem<br />
sie sich praktisch neu erfindet – zurückgemeldet.<br />
Reifer, nachdenklicher und emotionaler<br />
als jemals zuvor. Olaf Neumann traf die<br />
gebürtige Delmenhorsterin in einem Berliner<br />
Café, um mit ihr über ihre Wandlung und ihren<br />
Einsatz für Flüchtlinge zu sprechen.<br />
Sarah Connor, kann man als Künstler eine<br />
Neuerfindung riskieren, ohne die Glaubwürdigkeit<br />
zu verlieren?<br />
Sarah Connor: Ich musste mich gar nicht neu<br />
erfinden, ich musste nur einmal ich sein! Mir<br />
ging es gar nicht bewusst ums Neuerfinden,<br />
sondern eher um Entwicklung. Darum, was<br />
ich die nächsten zehn Jahre mache. Ich habe<br />
eine sehr erfolgreiche Popkarriere durchlaufen,<br />
irgendwann wollte ich aber mehr Tiefe,<br />
Inhalt und Handwerk. Deshalb fing ich im<br />
letzten Jahr an, in meiner Muttersprache zu<br />
schreiben.<br />
Warum klingt Ihr Album „Muttersprache“ so<br />
melancholisch?<br />
Es sind nicht die glücklichen Momente, aus<br />
denen heraus meine Songs entstehen, sondern<br />
Situationen, die mich emotional aufreiben.<br />
Das kann etwa eine Begegnung in einem<br />
Flüchtlingsheim sein. Ich schreibe über<br />
Dinge, die mich nachts wachhalten. Das muss<br />
nicht immer schwermütig sein, aber solche<br />
Dinge beschäftigen mich oft.<br />
Bei den deutschen Songs war es Ihr Ansinnen,<br />
die echte und aufrichtig ehrliche Emotionalität<br />
Ihrer Stimme einzufangen. Haben Sie<br />
rückblickend das Gefühl, dass Ihnen dies bei<br />
Ihren englischen Platten nicht gelungen ist?<br />
Ich würde nicht sagen, dass meine Musik<br />
früher unaufrichtig war. Ich habe damit viele<br />
Menschen erreicht, weil es meine Gefühle<br />
waren. Die Inhalte hatten aber nichts mit mir<br />
privat zu tun. Dieses Mal sind es meine Worte.<br />
Früher hatte ich Leute, die für die ganze<br />
Bandbreite meiner Stimme Songs mit großen<br />
Melodien und großen Zeilen schrieben. Man<br />
wollte immer zeigen, dass ich anders singe<br />
als andere. Und ich bin meinen Jungs von<br />
damals unendlich dankbar für diese vielen<br />
wunderbaren Songs. Dennoch ist meine Motivation<br />
heute eine andere: Die Melodien sind<br />
sanfter, weniger aufdringlich und schmeicheln<br />
den Texten. Nichts sollte sich profilieren<br />
– weder der Gitarrist, noch der Drummer,<br />
aber auch nicht meine Stimme. Ich habe die<br />
Klänge erst nach den Worten gesucht.<br />
Sie engagieren sich für Flüchtlinge in<br />
Deutschland. Wen haben Sie in Flüchtlingsheimen<br />
getroffen?<br />
Schwer traumatisierte Familien. Väter, die<br />
ihre Kinder zu Fuß aus dem Irak hierher<br />
gebracht haben, weil sie in kein Flugzeug<br />
steigen konnten. Menschen, die auf Booten<br />
flüchteten und jetzt in Camps hausen. Ich<br />
habe einen syrischen Vater kennengelernt,<br />
dessen Tochter aufgrund einer chemischen<br />
Bombe behindert ist. Dieses achtjährige Mädchen<br />
ist verstummt und kann seine Arme und<br />
Beine nicht mehr bewegen. Solche Begegnungen<br />
machen mich ernster. Wir sitzen hier<br />
in der Sonne und trinken Kaffee, aber nur<br />
ein paar Kilometer von hier – in Spandau –<br />
ist eines der schlimmsten Flüchtlings-Camps<br />
überhaupt. Viele dieser Geschichten rauben<br />
mir den Schlaf, aber in den Lagern erlebe ich<br />
auch Positives. Dort sind Mütter, Väter, Ärzte,<br />
Lehrer, die aus ihrem Leben gerissen wurden,<br />
quasi gefangen und wissen überhaupt nicht,<br />
wie es mit ihnen weitergeht. Die Berührungsängste<br />
hierzulande gegenüber diesen Menschen<br />
verstehe ich überhaupt nicht, sie haben<br />
ihre Heimat ja nicht freiwillig verlassen.<br />
Was können Sie für Migranten konkret tun?<br />
In erster Linie kann ich über ihre Situation<br />
sprechen und für mehr Nächstenliebe werben.<br />
Das fängt im kleinsten Kreis an. Und<br />
dann kenne ich mittlerweile ein paar Leute,<br />
die sich sehr stark für Flüchtlinge engagieren<br />
– zum Beispiel Heinz Ratz. Er ist mit dem<br />
Fahrrad durch die Camps in Deutschland gefahren<br />
und hat die Band The Refugees aus<br />
Flüchtlingen gegründet, die sogar schon eine<br />
Tournee gemacht haben. Mit ihm und den<br />
Flüchtlingen habe ich schon einige Konzerte<br />
gespielt.<br />
Haben Sie als erfolgreicher Mensch das Gefühl,<br />
etwas an die Gesellschaft zurückgeben<br />
zu müssen?<br />
Das ist so ein Klischee. Ich sage ganz klar zu<br />
meinen Kindern, wie privilegiert wir aufgrund<br />
unserer Herkunft sind. Bei uns in Deutschland<br />
gibt es Meinungs- und Religionsfreiheit. Wir<br />
haben ein Dach über dem Kopf und verfügen<br />
über ein schützendes Sozialsystem. Aber das<br />
System ist auch sehr fragil, und nur ein paar<br />
Kilometer weiter sieht es mit den Grundrechten<br />
ganz anders aus.<br />
Das Interview führte Olaf Neumann.<br />
24 25<br />
Foto: Nina Kuhn
Gastronomie<br />
Hand aufs Herz: Wussten Sie das schon?<br />
So kochen Experten Spargel<br />
Des Kaisers<br />
neuer Spargel<br />
Nicht nur von außen ein Hingucker im Bremer<br />
Schnoor-Viertel. Erbaut wurde der „Kaiser Friedrich“<br />
um 1630 im barocken Stil und steht heute unter<br />
Denkmalschutz.<br />
Foto: T. Grziwa<br />
Wie lagert man Spargel Zum Kochen von Spargel<br />
Kerbelkartoffeln, zerlassener Butter oder Sauce<br />
zu Hause?<br />
eignen sich Keramik-, E<strong>mai</strong>l-,<br />
Hollandaise (13,90 Euro).<br />
Möglichst gar nicht! Je länger<br />
der Spargel gelagert wird, miniumtopf ist nicht zu emp-<br />
Ein leckerer Spargel-Streifzug durch<br />
Bürgerpark im Jahr 1879 von dem Landschafts-<br />
oder Edelstahltöpfe. Ein Alu-<br />
Geplant wurde das Gelände der Meierei im<br />
umso mehr leidet die Frische. fehlen, darin verfärben sich<br />
Bremen im Mai, der Lust auf mehr<br />
und Gartenarchitekten Wilhelm Benque als ländliche<br />
Das Gemüse verliert immer die Stangen grau. Praktisch<br />
macht<br />
Molkerei mit Ausschank von Milchgetränken.<br />
mehr Inhaltsstoffe und an Geschmack.<br />
Wenn es sein muss, fe mit Siebeinsatz. Hierin steht Der Gasthof zum Kaiser Friedrich liegt<br />
ches Bauwerk im Schweizer Stil mit zwei Neben-<br />
sind spezielle Spargelkochtöp-<br />
So kennen wir die Meierei heute: als traditionsrei-<br />
wickelt man den Spargel in ein der Spargel aufrecht und die<br />
direkt im Bremer Schnoorviertel und ist<br />
gebäuden, dem ehemaligen Kuh- und Kälberstall.<br />
feuchtes Küchentuch und legt empfindlichen Köpfe sind<br />
eines der ältesten Restaurants in Bremen.<br />
Im Inneren wird seit Jahrzehnten<br />
hausgemachter Sauce Hollandaise und Bio-Kräu-<br />
Aus der Meierei-Karte: regionaler Spargel mit<br />
ihn in das Gemüsefach des geschützt. Nach dem Kochen<br />
Kühlschrankes. So kann man lässt man die Stangen gut<br />
unverändert in gleicher Tradition von<br />
terkartoffeln (15,50 Euro), mit Rinderfilet (zzgl. 14<br />
ihn notfalls bis zu vier Tage abtropfen. Optimalerweise<br />
Gastronom Uwe Richter norddeutsche Küche serviert.<br />
Euro), mit geräuchertem Schinken (7 Euro), mit<br />
lagern, wenn man täglich das serviert man den Spargel auf<br />
Neben typischen Bremer Gerichten lockt<br />
Bio-Lachsfilet (9 Euro), mit kleinem Kalbsschnit-<br />
Tuch wechselt.<br />
vorgewärmten Tellern oder<br />
auch der täglich wechselnde Mittagstisch.<br />
zel (9 Euro). Als Dessert gibt es zum Beispiel eine<br />
Wie schält der Experte?<br />
einer vorgewärmten Platte, da<br />
Variation von Erdbeeren, Rhabarber und Schokolade,<br />
Créme brûlée, Parfait und Mousse (10,50<br />
„Spargel Gala“ im Mai 2016<br />
er schnell abkühlt und warm<br />
Die Stangen werden vor dem am besten schmeckt.<br />
Nicht nur Stammgäste schätzen die traditionelle<br />
Euro) €<br />
Küche im historischen Ambiente. Im Mai<br />
Auch im Hotel Munte (in Bürgerpark- und<br />
Schälen unter kaltem Wasser<br />
Wie viel Spargel<br />
gewaschen. Nach dem Schälen<br />
steht Spargel in allen Variationen auf der Karte:<br />
mit Rührei (14,80 Euro), paniertem Schnitzel<br />
mehr“ lockt aktuell die Spargelkarte, beispiels-<br />
Uni-Nähe) im Restaurant „Wels – Fisch, Wild &<br />
pro Person?<br />
sollte man den Spargel nicht<br />
mehr waschen. Zuerst wird das Bei Spargel als Hauptgericht:<br />
(16,80 Euro), Holsteiner Schinken (17,80 Euro),<br />
weise mit Medaillons vom Schweine-Filet mit<br />
untere Ende der Stange etwa 500g pro Person ungeschält,<br />
mit Limandesfilet in Eihülle (24,80 Euro)€oder mit<br />
Spargelrisotto und frittiertem Basilikum (18,90<br />
1 Zentimeter abgeschnitten. oder 350g pro Person geschält.<br />
Schweinemedaillons vom Grill (21,80 Euro)€sowie<br />
genossenes Highlight. Auch im Luv überzeugt Euro), weißem Spargel mit Parmesan überbacken,<br />
Nun schält man den Spargel Bei Spargel als Beilage ist es<br />
mit Rumpsteak vom Grill (24,80 Euro).€<br />
die Karte mit zahlreichen Spargel-Variationen, gebratenen Gambas, Limonensauce und grünen<br />
von oben nach unten. Etwa 30 entsprechend weniger.<br />
Mit dem Luv weht ein frischer Wind an der<br />
darunter Linguine, Spargel und Rinderfiletspitzen<br />
Tagliatelle€ (22,50 Euro), frischem Stangenspargel<br />
(breite Spaghetti in Estragon-Rahmsauce mit aus Hellwege mit neuen Kartoffeln, zerlassener<br />
Prozent des Stangengewichtes<br />
Schlachte. „Luv“ nennen die Seefahrer die dem<br />
Warum ist Spargel so<br />
wird abgeschält. Aus der Schale<br />
und den Abschnitten kann<br />
der Name eines beliebten Restaurants.<br />
und grünen Spargel, gebratenen Shiitake-Pilzen, mit gebratenem Lachsfilet € (22,50 Euro), Schnitzel<br />
Wind zugewandte Seite – und es ist gleichzeitig<br />
gegrillten Rinderfiletspitzen, gebratenem weißen Butter und Sauce Hollandaise (15,90 Euro) oder<br />
gesund?<br />
man durch rund 15 minütiges Spargel besteht zu 93 Prozent<br />
Wenn das Wetter mitspielt, ist draußen an<br />
Kirschtomaten und Parmesankäse (18,90 Euro), vom Schwein (20,50 Euro) oder Knochenschinken<br />
Auskochen noch eine leckere aus Wasser und enthält kaum<br />
Bremens Weser-Boulevard zu sitzen, ein gerne<br />
ein halbes Pfund frischer deutscher Spargel mit (22,70 Euro).<br />
Brühe zubereiten.<br />
Kalorien (75 kcal auf 500g). Er<br />
beinhaltet nur sehr wenig Fett<br />
Wie wird Spargel<br />
und Kohlenhydrate, daher eignet<br />
er sich hervorragend zum<br />
richtig zubereitet?<br />
Der Spargel wird je nach Dicke Abnehmen und wird empfohlen<br />
Verführerischer Für Hemingway ohne Zucker<br />
für Diabetiker. Spargel<br />
15 bis 20 Minuten gekocht. Dabei<br />
sollte das Wasser nicht zu ist reich an den Vitaminen A,<br />
Alleine 18 unterschiedliche Ginsorten stehen im Friends auf der Karte<br />
Vorgeschmack<br />
heiß sein. In 2 Liter Kochwasser<br />
gibt man etwa 15g Salz, wichtig sind, wenn über Früh-<br />
In der Szene sind sie bei vielen bekannt<br />
B1, B2 und C, die im Frühjahr im Mai<br />
5g Zucker und 15 g Butter zu, jahrsmüdigkeit und Abgespanntheit<br />
geklagt wird. Gera-<br />
Hunde“. Mit viel Charme und Engage-<br />
wie die sprichwörtlichen „bunten<br />
das verfeinert den Geschmack.<br />
Spargel sollte nicht „al dente“,<br />
de für gestresste Menschen ist<br />
ment hat das rührige Gastronomenteam<br />
sondern weich gekocht Vitamin B1 wichtig, es ist Bal-<br />
Mike Kettler und Randy Pena Rodriguez<br />
werden – aber auch nicht zu sam für die Nerven. Im Spargel<br />
sich seine Nische in der Bremer Barkul-<br />
weich, sonst wird er matschig<br />
sind wertvolle Mineralstoftur<br />
erobert. Vor zwölf Jahren startete das<br />
und verliert sein Aroma. Er ist fe wie Kalium, Calcium und<br />
Friends am Rande des Ostertor noch<br />
gar, wenn man die Stangen am Phosphor enthalten. Der hohe<br />
als Bierkneipe. Heute stehen allein 18<br />
unteren Ende mit der Gabel Asparaginsäure-Gehalt im<br />
verschiedene Ginsorten, dazu diverse<br />
leicht anstechen kann. Wenn Spargel wirkt entschlackend<br />
Rum-Provenienzen, Cocktails und Longdrinks<br />
man eine Stange auf die Gabel<br />
und regt die Nierentätigkeit<br />
auf der Karte sowie eine Auswahl<br />
legt und sie liegt elastisch an. Die Ballaststoffe Aspara-<br />
guter Weine und kleiner Speisen. Der se-<br />
darüber, dann ist der optimale gosin, Cellulose und Lignin<br />
parate Raucherraum und die geschickte<br />
Garpunkt erreicht. Vor dem beeinflussen Verdauung und<br />
Aufteilung machen das Friends zu einer<br />
Kochen kann man die Stangen Darmbakterien. Spargel beugt<br />
„Swimming pool“ heißt dieser farbenfrohe Cockail mit Curacao-Anteil,<br />
guten Empfehlung für private oder ge-<br />
„Frozen Daiquiri“ als „coole“ Erinnerung an Kuba: Randy Pena Rodriquez, in Havanna geboren und<br />
portionsweise mit Haushaltsgarn<br />
einem Herzinfarkt vor, ist po-<br />
den Olivia schon mal als kleinen Vorgeschmack<br />
schäftliche Feiern in einem angenehmen aufgewachsen, und Mike Kettler (rechts) haben die Szene-Bar „Friends“ zu einer kleinen Perle der<br />
bündeln, damit sie beim sitiv für den Blutdruck, ent-<br />
auf ein sommerliches Bremen genießt. Leichte Getränke<br />
Ambiente.<br />
Gastronomie gemacht. Der weltbekannte Schriftsteller Ernest Hemingway trank seinen Daiquiri<br />
Herausheben nicht so leicht wässert und macht schlank.<br />
mit viel Geschmack und wenig Alkohol sind aktuell voll im<br />
Friends Bar,<br />
in der kubanischen Metropole übrigens – krankheitsbedingt, wie er sagte – nie mit Zucker, aber<br />
brechen.<br />
(hof-kaemena.de)<br />
Trend. <br />
Foto: T. Grziwa<br />
Rembertistr. 32, 28203 Bremen<br />
natürlich mit viel Rum.<br />
Foto: T. Grziwa<br />
26 27
Show und Genuss an der Weser<br />
GOP Varieté-Theater: Geschenk zum Muttertag<br />
Kaffee, Kuchen und kühle Getränke<br />
auf der Sonnenterrasse<br />
Die Son nen ter ras se des GOP ist durch<br />
die di rek te We ser la ge ein attraktiver<br />
Ort zum Ent span nen und Wohl fühlen.<br />
Ob bei Kaf fee und Ku chen am<br />
Nach mit tag oder küh len Ge trän ken<br />
und herz haf ten Ge nüs sen am Abend<br />
– die Lage am Fluss schafft eine ganz<br />
besondere Stimmung. Öff nungs zeiten<br />
von Mai bis Ok to ber (bei schönem<br />
Wet ter): Mitt woch bis Sams tag<br />
ab 15 Uhr, Sonn tag ab 11 Uhr.<br />
Brunch und Showbesuch zu<br />
Himmelfahrt am 5. Mai<br />
Die Saison startet<br />
Ein ganz besonderes Geschenk<br />
zum Muttertag am 8. Mai<br />
Auch Mütter lassen sich mit diesem<br />
ganz per sön li chen Ge schenk wohl<br />
gerne überraschen: einem Gutschein<br />
für einen ge mein sa men Show<br />
-Be such. Einfach einen passenden<br />
Show ter min aussuchen und zu sammen<br />
die Show „Spring!“ mit einem<br />
Glas Pro sec co erleben.<br />
Einen freien Tag mit Fa mi lie oder<br />
Freun den ge nie ßen? Ab 11 Uhr<br />
lockt der Brunch mit einer reichen<br />
Auswahl an kulinarischen Köstlichkeiten.<br />
An schlie ßend präsentieren<br />
Künst ler die neue Show „Spring!“,<br />
die um 14.30 Uhr be ginnt. Die Alternative:<br />
die Show um 17.30 Uhr besuchen<br />
und den Abend im Re stau rant<br />
Le an der aus klin gen lassen.<br />
Das ist GOP: Jeden zweiten Monat<br />
wechselt das Showprogramm<br />
und mit ihm das internationale Ensemble.<br />
Mit viel Fantasie, Liebe zum<br />
Detail und einer großen Portion Leidenschaft<br />
zeigen Ausnahmekünstler<br />
alle Facetten zeitgenössischer Varieté-Kunst.<br />
Das GOP Varieté-Theater liegt<br />
direkt an der Weser und ist fußläufig<br />
aus der City, entlang der Schlachte in<br />
etwa 10 bis 15 Minuten zu erreichen.<br />
Public Viewing<br />
Vor Theater und Theatro werden schon<br />
bald wieder noch mehr Menschen als<br />
sonst sitzen: Public Viewing bei der EM<br />
2016 ist hier geplant. Für andere Orte<br />
ließ sich kein Veranstalter finden, der die<br />
finanzielle Belastung durch gestiegene<br />
Sicherheitskosten tragen wollte. <br />
<br />
Fotos: T. Grziwa<br />
An der Schlachte erwacht das Leben am und auf dem Wasser<br />
Bereits seit dem 1. März sind auch<br />
die Biergärten an der Schlachte<br />
wieder offiziell geöffnet und laden<br />
zum gemütlichen Verweilen und<br />
Gucken im Freien ein. Auch wer lieber<br />
schön im Warmen sitzt, findet dort das<br />
passende Plätzchen. Ob Restaurant,<br />
Bar, Kneipe oder ein Platz an Deck eines<br />
Schiffes – hier ist für viele Geschmäcker<br />
etwas dabei.<br />
Auch auf dem Wasser geht es jetzt<br />
wieder rund. Zum Start der Saison bietet<br />
die Reederei Hal över wieder viele<br />
unterschiedliche Schiffstouren auf der<br />
Weser an, die Marina erwacht zu neuem<br />
Leben, und die Segelschulen machen<br />
sich startklar für neue Segel- und Bootsführerscheinkurse.<br />
Wer mag, kann sogar in einem der<br />
Hotelschiffe auf dem Wasser schlafen.<br />
Zur Schnäppchensuche lädt jeden Sonnabend<br />
von 8 bis 14 Uhr zudem der Antikund<br />
Trödelmarkt. Vielleicht ist dort ja das<br />
ein oder andere Schnäppchen dabei?<br />
Am 30. April und am 1. Mai ist es<br />
wieder soweit: Der Kajenmarkt an der<br />
Schlachte läutet die Saison 2016 ein<br />
und feiert dies an zwei Tagen mit einer<br />
abwechslungsreichen Eröffnungsveranstaltung.<br />
An beiden Tagen von 11 bis 20<br />
Uhr. Von da an kann man jeden Sonnabend<br />
bis Ende September von 11 bis 18<br />
Uhr mit Live-Musik in das Wochenende<br />
starten. Die Bühne befindet sich direkt<br />
an der Teerhof-Brücke. Für leibliches<br />
Wohl ist gesorgt.<br />
Der Weser-Boulevard Schlachte ist bei gutem<br />
Wetter ein Anziehungspunkt der Extraklasse.<br />
Fotos: T. Grziwa<br />
Gastronomie an der Schlachte: Eine kulinarische<br />
Reise um die Welt<br />
Von original hanseatischer Küche<br />
über regionale, bayerische, italienische,<br />
australische oder spanische Spezialitäten<br />
bis zu mexikanischem Essen ist hier<br />
alles zu finden. Ob leckeres Menü oder<br />
kleiner Imbiss, Eisbecher oder frisch gezapftes<br />
Bier, guter Wein oder exotischer<br />
Cocktail – die Schlachte hat wohl jedem<br />
Genießertypen etwas zu bieten.<br />
Café Hauptmeier:<br />
Die Patisserie Café Hauptmeier gilt<br />
seit Jahren als bestes Café in Bremen.<br />
Daher wurden wir auch als solches vom<br />
„Feinschmecker“ zuletzt im Jahr 2014<br />
ausgezeichnet. Café Hauptmeier ist<br />
wahrlich ein Name mit Tradition, denn<br />
bereits seit 1995 ist Peter Hauptmeier<br />
in der Konditorei Chefpatissier. Unsere Patisserie ist dienstags bis samstags von 10.00<br />
bis 18.00 Uhr für Sie geöffnet. Auch sind wir, nach dem Sonntagsbrunch (12.00 Uhr bis<br />
14.30 Uhr) ebenfalls bis 18.00 Uhr für Sie da. In dieser Zeit bieten wir Ihnen hausgemachte<br />
Torten, Törtchen und Pralinen an. Wir garantieren Ihnen größte Sorgfalt bei der<br />
Auswahl der Produkte und behutsame Verarbeitung mit dem Blick für das Detail.<br />
Umsonst & draußen im Haus am Walde<br />
Im Biergarten vom Haus am Walde sitzen an guten Tagen<br />
bis zu 600 Leute auf einmal. Neben kalten Getränken stehen<br />
einfache Speisen wie Bratwurst und Flammkuchen auf<br />
dem Programm. Das Team hat aber auch nichts dagegen,<br />
wenn Gäste ihr eigenes Picknick mitbringen. Manche sitzen<br />
auf den Bänken, andere im Gras, und Kinder bringen Leben<br />
in die Bude. m Frühling und Sommer spielen auf der Bühne<br />
Bands, dann kann es wahlweise sehr energisch oder sehr romantisch<br />
werden. Soul, Blues, Jazz, Rock, Pop – viele Besucher<br />
kommen wegen der Künstler. Im Haus am Walde gibt<br />
es vier Essenszeiten pro Tag: Frühstück, Mittag, Kaffee & Kuchen,<br />
Abendessen. Vom ersten Brötchen in der Morgensonne<br />
bis zum Drei-Gänge-Menü am offenen Kamin soll man sich<br />
wohlfühlen, das Ambiente genießen und Dinge zu sich nehmen,<br />
die gut schmecken und eine besondere Qualität haben.<br />
Haus am Walde, Kuhgrabenweg 2, 28359 Bremen<br />
Menüabend:<br />
27. Mai 2016 –<br />
„Kulinarische Weltreise“<br />
5-Gänge-Menü, Beginn 19.00 Uhr,<br />
77,00 Euro pro Person inkl. Getränke.<br />
Kreiert und präsentiert von Peter Hauptmeier<br />
und Marco Schlosshauer, dazu<br />
begleitende Weine von VINO-Weinmarkt<br />
vorgestellt durch Stefan T. Nack.<br />
Für weitere Informationen:<br />
04 21/ 30 59 593<br />
Bei Vorlage dieses Coupons,<br />
erhalten Sie vom 01.05. – 31.05.2016<br />
bei Ihrer Kuchenbestellung einen Kaffee<br />
von uns aufs Haus.<br />
(auch Cappuccino, Latte Macchiato)<br />
Infos und Reservierungen täglich 7 bis 19 Uhr<br />
Telefon: 0421 30 59-810 · Im BEST WESTERN<br />
Hotel zur Post, Bahnhofsplatz 11, 28195 Bremen,<br />
www.cafe-hauptmeier.de und www.hotel-zurpost-bremen.de<br />
28 29<br />
Hauptmeier 189 x 134 mm - Stadtmagazin 05-2016 - V02.indd 1 22.04.2016 09-54-13<br />
✂
Familie<br />
Sparkasse Bremen<br />
zeichnet 83 „Helden“ aus<br />
100.000 Euro für Kinder- und Jugendprojekte in Bremen<br />
Familie<br />
36. „Spieletreff“:<br />
Im Bürgerpark<br />
wird wieder<br />
gespielt<br />
Eine Landpartie mit<br />
maritimem Anstrich<br />
Spaß für Kids und entspanntes Shopping für die Eltern<br />
Seefahrergeschichte, Natur und Exponate: Die Maritime<br />
Meile in Vegesack ist ein schönes Fleckchen<br />
Erde. Anfang Mai wird die kleine Oase mit dem<br />
maritimen Touch zum Eldorado für alle, die gerne<br />
stilvoll shoppen. Bei der „Landpartie WeserFest“<br />
von Donnerstag bis Sonntag, 5. bis 8. Mai, präsentieren rund<br />
100 Händler die neuesten Dekotrends für<br />
Haus und Garten, hochwertige Mode, Info<br />
Accessoires, Schmuck, Kunsthandwerk sowie<br />
Leckereien.<br />
Begleitet wird das Event von einem<br />
vielfältigen Rahmenprogramm. So schickt<br />
zum Beispiel das GOP-Theater Stelzen-Figurenläufer in den<br />
Vegesacker Stadtgarten, die als bunter Blickfang den Weg der<br />
Besucher kreuzen werden, ebenso wie weitere Walk-Act-Darsteller<br />
in fantasievollen Kostümen. Wer mit der Familie zur<br />
Weitere Informationen finden Sie unter:<br />
www.landpartie-weserfest.de und<br />
www.maritimemeile-bremen.de.<br />
Landpartie kommen möchte, kann den Nachwuchs mit der<br />
Aussicht locken, sich zu schminken oder ein Airbrush-Tattoo<br />
verpassen zu lassen.<br />
Eigens für Hobbygärtner haben die Veranstalter ein ganz<br />
spezielles Angebot konzipiert, das Wissensschätze zu allerlei<br />
Themen rund um Pflanzen und Gartengestaltung enthält. Ein<br />
Zelt wurde nur für Vorträge errichtet, in<br />
denen Experten im Stundentakt Tipps und<br />
neue Impulse geben. Darunter ist zum Beispiel<br />
Imke Riedebusch, die als bekanntes<br />
Fernsehgesicht im Nachmittagsprogramm<br />
des NDR „blumige“ Ideen zeigt. Auch<br />
Landschaftsgärtnermeister Frank Riese aus der ZDF-Serie<br />
„Der Nachbar in meinem Beet“ legt einen Zwischenstopp im<br />
Stadtgarten ein.<br />
Am langen Sonnabend öffnen in der Shoppingmeile in<br />
direkter Nachbarschaft zur „Landpartie WeserFest“ wieder<br />
viele Geschäfte bis 18 Uhr. Gleich am nächsten Tag laden die<br />
Händler am verkaufsoffenen Sonntag von 13 bis 18 Uhr mit<br />
Angeboten und Aktionen zum entspannten Bummeln ein.<br />
Ebenfalls Sonntag übernehmen von 11 bis 18 Uhr die Kinder<br />
auf dem Sedanplatz das Kommando. Ein prall gefülltes<br />
Kreativ-, Spiel- und Erlebnisprogramm erwartet die Besucher<br />
beim „Vegesacker Kindertag“: Tanz- und Sporteinlagen von<br />
Zumba über Bodenturnen und Gymnastik bis hin zur Selbstverteidigung<br />
sind zu sehen. An gleicher Stelle treten auch<br />
der aus dem Fernsehen bekannte Frank und seine Freunde<br />
mit der „Zappeltiershow“ auf. Daneben fordern jede Menge<br />
Kreativ-, Wissens- und Geschicklichkeitsspiele Geist und<br />
Sinne. <br />
(emsn)<br />
„Hits4Kids-Kinderfest“: Abenteuer pur<br />
Die Hansestadt ist fest<br />
in Kinderhand: Eines<br />
der größten Kinderfeste<br />
in Norddeutschland<br />
macht am Wochenende, 21.<br />
und 22. Mai, von 11 bis 18<br />
Uhr in der ÖVB-Arena halt<br />
– und die Halle wird zum<br />
Abenteuerspielplatz. Ein<br />
tolles Programm mit Spielen<br />
und Überraschungen erwartet<br />
die Besucher. Zahlreiche<br />
Verbände, Vereine, Organisationen<br />
und Unternehmen<br />
sorgen mit ihren Ständen<br />
und Aktionen für eine<br />
attraktive Veranstaltung.<br />
Neben dem Spaßfaktor für<br />
die Kleinen geht es bei den<br />
insgesamt zehn deutschlandweiten<br />
Festen immer<br />
auch darum, die Eltern gezielt<br />
zu informieren und soziale<br />
Projekte zu unterstützen.<br />
Die Einnahme und Gewinne<br />
gehen an Projekte in<br />
Kambodscha. (nic)<br />
Traditionell beginnt der von Mai<br />
bis Ende September laufende<br />
„Spieletreff Bürgerpark“ für Kinder<br />
mit einer Eröffnungsveranstaltung<br />
am ersten Sonntag im<br />
Mai um 11 Uhr mit einem bunten<br />
Programm. In diesem Jahr heißt<br />
das Motto „Spielerisch Brücken<br />
bauen“. „Spieletreff“-Leiterin<br />
Martina Krause und ihr Team<br />
haben in den Wintermonaten<br />
eine ganze Menge vorbereitet<br />
und entwickelt, um die neue<br />
Saison im Bürgerpark attraktiv<br />
zu gestalten. So kann wieder<br />
jeden Dienstag und Donnerstag<br />
von 15.30 bis 18.30 Uhr auf der<br />
Rasenfläche am Marcusbrunnen<br />
gespielt werden. In den<br />
Sommerferien wird das Angebot<br />
an beiden Tagen um zwei<br />
Stunden, morgens von 10 bis<br />
12 Uhr, erweitert. Dann erhält<br />
der „Spieletreff“ Unterstützung<br />
von den Übungsleitern des Ferienprogramms<br />
des Kreissportbundes<br />
Bremen-Stadt.<br />
In Rahmen des Treffs ist am<br />
Dienstag, 25. Juni, die Aktion<br />
„Singen und Bewegen“ mit dem<br />
Rattenfänger von Bremen 1860<br />
Raimund Michels geplant. Er<br />
präsentiert dann Kinderbewegungslieder.<br />
In den Ferien kommt zusätzlich<br />
am Donnerstag, 25. Juli, von<br />
15.30 bis 18.30 Uhr das Team<br />
vom Spielefant aus Oldenburg<br />
vorbei. Es bringt eine riesige<br />
Wasserbaustelle mit.<br />
Zum Abschluss – am Donnerstag,<br />
12. September – kann noch<br />
einmal ab 15.30 Uhr richtig getobt<br />
oder eine Laterne gebastelt<br />
werden, bevor ab 19 Uhr<br />
der Laternenumzug durch den<br />
Bürgerpark startet. (nic)<br />
30 31<br />
HausNotruf 2-50 mm.indd 1 25.04.2016 16-41-53<br />
Fotos: Vegesacker Marketing eV<br />
Foto: Peter Mautsch<br />
Laute Musik dröhnte aus<br />
den Boxen und die Leute<br />
stehen Kopf – und<br />
zwar wortwörtlich: Die HipHop-Formation<br />
Escaflow<br />
Family vom ATSV Habenhausen<br />
zeigte, wie kulturelles<br />
Miteinander, Toleranz<br />
und Integration funktionieren.<br />
Die Jugendlichen und<br />
in Bremen lebende Flüchtlinge<br />
trainieren und tanzen<br />
gemeinsam, sie knüpfen<br />
Kontakte und lernen gewaltfreie<br />
Auseinandersetzungen.<br />
Das Konzept und der<br />
dazugehörige Nachwuchswettbewerb<br />
„Schoolyard<br />
Breaks Vol. 2“ sind eines<br />
von mehr als 80 Projekten,<br />
die in diesem Jahr mit dem<br />
Sonderfonds „Bremen macht<br />
Helden“ der Sparkassen<br />
Bremen gefördert werden.<br />
In einer Feierstunde im<br />
Finanz-Centrum Am Brill<br />
wurden die Breakdancer und<br />
viele andere Projekte von<br />
Sparkassen-Vorstandsmitglied<br />
Thomas Fürst ausgezeichnet.<br />
Eine weitere Idee<br />
ist der Bremer Klarinettenwettbewerb<br />
der Norddeutschen<br />
Klarinettentage, ein<br />
deutschlandweit einzigartiger<br />
Contest für Nachwuchsensembles.<br />
Das Besondere<br />
daran ist: Es geht um das ge-<br />
Escaflow: Sven Balke, Sparkasse Bremen freut sich mit Escaflow-Family,<br />
dem Breakdance Projekt des ATSV Habenhausen e.V. Foto: Sparkasse Bremen<br />
meinsame Spiel. Der Wettbewerb<br />
ist eine Kooperation<br />
der Hochschule für Künste,<br />
des Landesmusikrats Bremen<br />
und der Deutschen Klarinettengesellschaft.<br />
Insgesamt hatten sich<br />
knapp 150 Projekte bei<br />
„Bremen macht Helden“<br />
beworben. Seit 2010 stellt<br />
die Sparkasse Bremen jedes<br />
Jahr 100.000 Euro für<br />
Projekte zur Verfügung, die<br />
sich in vorbildlicher Weise<br />
für Kinder und Jugendliche<br />
stark machen, sie fördern<br />
und ihnen Entwicklungsmöglichkeiten<br />
bieten. Die<br />
Sparkasse Bremen setzt<br />
sich für die Verbesserung<br />
der Lebensqualität in der<br />
Hansestadt ein. Dafür investiert<br />
das Unternehmen<br />
jedes Jahr rund vier Millionen<br />
Euro in Wettbewerbe<br />
und Preise, Spenden beziehungsweise<br />
Sponsorings,<br />
Lotteriesparen, Stiftungen<br />
und Stipendien sowie Förderprogramme.<br />
(emsn)<br />
Foto: Frank Thomas Koch
Reise<br />
HEIDEPARK SOLTAU<br />
Neue Drachenwelt<br />
Soltau. Im Heide-Park Soltau<br />
eröffnet am 14. Mai die neue<br />
Themenwelt „Drachenzähmen<br />
– Die Insel“. Sie basiert auf<br />
dem Kinofilm „Drachenzähmen<br />
leicht gemacht“ und der Fernsehserie<br />
„Dragons“, so das<br />
Heide Park Resort. Die Themenwelt<br />
eignet sich für Kinder ab<br />
drei Jahren. Der Heide-Park ist<br />
in diesem Jahr vom 19. März bis<br />
30. Oktober geöffnet. (emsn)<br />
PARK DER GÄRTEN<br />
„Schule im Grünen“<br />
gestartet<br />
Bad Zwischenahn. Im Park der<br />
Gärten in Bad Zwischenahn ist<br />
die „Schule im Grünen“ gestartet.<br />
Das pädagogisches Angebot<br />
läuft bis 30. September<br />
(außer Schulferien Niedersachsen).<br />
In der „Schule“ wird der<br />
Unterricht vom Klassenzimmer<br />
hinaus auf die „grüne Wiese“<br />
verlegt. Über einen speziellen<br />
Terminkalender im Internet<br />
kann man Kurse nach Datum,<br />
Schulform, Klassenstufe oder<br />
Inhalten filtern und auf diese<br />
Weise schnell und gezielt einen<br />
Überblick der noch verfügbaren<br />
„Schultage“ bekommen. Die<br />
„Schule im Grünen“ des Parks<br />
der Gärten bietet in diesem Jahr<br />
gut 200 Kurse. Infos gibt es<br />
unter www.schule-im-gruenen.<br />
de. (nic)<br />
TROPICAL ISLANDS<br />
Außenbereich<br />
mit Kanal<br />
Krausnick. Der Freizeitpark Tropical<br />
Islands in Brandenburg bekommt<br />
ein Außenareal mit Pools,<br />
Wasserattraktionen, Liegeflächen<br />
und Sportbereichen. Höhepunkt<br />
ist der „Wild Water River“,<br />
ein 250 Meter langer Strömungskanal<br />
mit mehreren Verzweigungen,<br />
so der Park. Ein Pool mit<br />
Sprudel- und Massageliegen ist<br />
ganzjährig geöffnet, der Schwimmerpool<br />
nur im Sommer. Das<br />
Wasser wird auf rund 31 Grad<br />
beheizt. Der „Amazonia“ genannte<br />
Außenbereich soll am 1. Mai<br />
für Besucher öffnen, der Zutritt<br />
ist im Ticketpreis für das Tropical<br />
Islands enthalten. (emsn)<br />
Auf den Spuren von<br />
William Shakespeare<br />
Zum 400. Geburtstag geht es auf Entdeckungsreise durch London<br />
Von Nicole Schmidt<br />
Theaterstücke und 154 Sonette<br />
hat der wohl bedeutendste eng-<br />
38 lische Dramatiker verfasst, unter<br />
anderem „Macbeth“, „Romeo und Julia“,<br />
„Hamlet“ und „Ein Sommernachtstraum“.<br />
Er gilt weltweit als der meistgespielte Theaterautor.<br />
Aufgewachsen und gestorben ist William<br />
Shakespeare (1564 bis 1616) zwar in<br />
Stratford-upon-Avon – rund zwei Stunden<br />
von London entfernt –, doch Jahrzehnte<br />
lebte er in London. Auch<br />
400 Jahre nach seinem Tod<br />
kann man in der Metropole in<br />
seine Epoche eintauchen und<br />
auf seinen Spuren wandeln.<br />
Heute noch ist das Globe<br />
Theatre ein Anziehungspunkt<br />
für seine Fans. Seit<br />
1599 war er Mitbesitzer<br />
des Schauspielhauses.<br />
Shakespeares Globe Theatre<br />
wurde von dem amerikanischen<br />
Schauspieler und Regisseur<br />
Sam Wannamaker<br />
gegründet und hat sich zu<br />
einem der erfolgreichsten Theater der Stadt<br />
entwickelt. Das ursprüngliche Schauspielhaus<br />
am Südufer der Themse, in dem der<br />
Bühnendichter viele seiner größten Werke<br />
verfasste, war ein Freilichttheater. Das<br />
moderne Gebäude ist eine originalgetreue<br />
Nachbildung, das die Atmosphäre im elisabethanischen<br />
London perfekt wiedergibt.<br />
Dort erlebt man seine Werke so, wie sie zu<br />
seinen Lebzeiten aufgeführt wurden. Am<br />
besten bucht man einen Stehplatz direkt<br />
vor der Bühne: Er kostet nur 5 Pfund (gut 6<br />
Euro) und ist ein Erlebnis.<br />
Im Sommer lädt die Route „Shakespeare<br />
Way“ zwischen dem Globe und seinem Geburtsort<br />
zum Fahrradfahren und Wandern<br />
ein. Der Weg mit einer Länge von 235 Kilometern<br />
führt durch wunderschöne typisch<br />
englische Städtchen der Regionen<br />
Cotswolds und Chilterns. Besucher<br />
können die gesamte oder Teile<br />
der Strecke eigenständig bewältigen<br />
oder Angebote von Tourismus<br />
Agenturen in Anspruch nehmen.<br />
Aber es gab nicht nur das<br />
große Theater. Leute, die in die Middle<br />
Temple Hall kamen, wollten sich<br />
zur damaligen Zeit amüsieren. Der<br />
William Shakespeare und seine Stücke begegnen den Besuchern der englischen Metropole London auf ihren<br />
Erkundungen immer wieder.<br />
Fotos: visitbritain<br />
perfekt erhaltene Saal wurde von 1563<br />
bis 1572 erbaut und entsprach von seiner<br />
Funktion heutigen Mehrzweckhallen. Im<br />
Februar 1602 gastierte dort Shakespeares<br />
Schauspieltruppe, die „Lord Chamberlain's<br />
Men“, mit seinem legendären Stück „Was<br />
ihr wollt“. Die Komödie ist gespickt mit<br />
zweideutigen Anspielungen, die vermutlich<br />
noch mit obszönen Gesten<br />
garniert wurden. Das alkoholisierte<br />
Publikum hat sich wahrscheinlich<br />
königlich amüsiert.<br />
Zu Shakespeare-Zeiten<br />
war die London Bridge die<br />
längste in ganz Europa. Sie stand am selben<br />
Ort und war die einzige fest installierte<br />
Möglichkeit, über die Themse zu kommen.<br />
Sie war jedoch noch breiter und 100 Häuser<br />
mit Edelgeschäften befanden sich auf ihr.<br />
Aufgespießte Köpfe enthaupteter Verräter,<br />
die im Tower hingerichtet wurden, flankieten<br />
das Südende. Im Stadtviertel Holborn<br />
ist eine ganze Fachwerk-Häuserzeile aus<br />
dem 16. Jahrhundert erhalten geblieben –<br />
so sah einst ganz London aus. Dass davon<br />
heute nur so wenig übrig ist, liegt hauptsächlich<br />
an einem Feuer, das 50 Jahre nach<br />
Shakespeares Tod in einer Backstube in der<br />
Pudding Lane ausbrach. Der damalige Bürgermeister<br />
ignorierte die Gefahr. Drei Tage<br />
später war mehr als die halbe Stadt komplett<br />
abgebrannt.<br />
In der Royal Library in<br />
Windsor Castle wird anlässlich<br />
des 400. Todestags<br />
bis 1. Januar 2017 eine<br />
Shakespeare-Ausstellung<br />
gezeigt. Präsentiert werden Stücke aus dem<br />
Besitz der königlichen Familie, aber auch<br />
Bilder und Kunst, die Mitglieder des Königshauses<br />
– inspiriert von Shakespeares<br />
Werken – geschaffen haben.<br />
Für einen Städtetrip eignet sich London<br />
im Übrigen das ganze Jahr über. Flüge starten<br />
täglich von Bremen aus in die Metropole.<br />
SANDBURGENWETTBEWERB<br />
Gut gebuddelt<br />
ist halb gewonnen<br />
Boltenhagen. Ein Teil Wasser,<br />
acht Teile Sand, mit der Schaufel<br />
schön festklopfen und nicht<br />
zu hoch bauen – dieses Erfolgsrezept<br />
von US-Forschern für die<br />
perfekte Sandburg könnte am<br />
7. Mai in Boltenhagen entscheidend<br />
werden. Denn dann geht<br />
es im Ostseebad um den Sieg<br />
beim Sandburgen-Wettbewerb.<br />
Vor einem Jahr schaufelten<br />
und buddelten mehr als 200<br />
Teilnehmer. Die Baumaterialien<br />
sind ausreichend vorhanden.<br />
Werkzeuge wie Schaufeln oder<br />
– für die Profis, Maurerkelle,<br />
Löffel und Zahnbürste – sollten<br />
die Teilnehmer selber mitbringen.<br />
Zu der ambitionierten<br />
Buddelei lädt die Kurverwaltung<br />
Boltenhagen ein. Das Programm<br />
ist unter www.boltenhagen.de<br />
abrufbar, Anmeldungen<br />
werden unter der Nummer<br />
038825/36012 entgegengenommen.<br />
(nic)<br />
Radeln und Bier<br />
Landgenusstour<br />
durch Ostfriesland<br />
Oldenburg. Wer gerne mit dem<br />
Rad unterwegs ist und nach einem<br />
erlebnisreichen Radeltag ein<br />
gutes Bier am Abend zu schätzen<br />
weiß, kann sich auf die siebentägige<br />
„Biertour Ostfriesland“ aus<br />
dem Dertour-Programm „Rad –<br />
Wandern – Outdoor“ freuen. In<br />
Oldenburg steigen die Urlauber<br />
wahlweise auf das eigene Rad<br />
oder ein Leihfahrrad – Elektroräder<br />
können ebenfalls gemietet<br />
werden. Die ausgewählte Strecke<br />
führt durchs Ammerland über<br />
Aurich bis an die ostfriesische<br />
Küste. Über Jever und Dangast<br />
geht es zurück nach Oldenburg.<br />
Die Radler erfahren während ihrer<br />
Tour Interessantes über die<br />
ostfriesische Bierkultur. Die Verköstigung<br />
und Führungen in den<br />
Brauhäusern sowie zwei Abendessen<br />
sind im Preis enthalten.<br />
Die siebentägige Tour ist auch für<br />
durchschnittlich trainierte Radler<br />
leicht machbar, da die 255 Kilometer<br />
in kleinen Tagesetappen<br />
durch meist ebenes Gelände führen.<br />
(emsn)<br />
32 33<br />
Tipp<br />
Infos gibt es unter:<br />
www.visitbritain.com.
Bauen & Wohnen<br />
Energiefresser im Heizungskeller<br />
Neues Label enttarnt ineffiziente Heizungen - und wird 2017 zur Pflicht<br />
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Foto: www.photocase.com_annerswat<br />
Besitzer von älteren Anlagen sollten spätestens mit dem Energielabel<br />
die vorhandene Technik vom Fachhandwerker unter die Lupe nehmen<br />
lassen. Foto: djd/Vaillant<br />
Deutschlands Heizungen sind in die Jahre gekommen, drei<br />
von vier Anlagen gelten als technisch veraltet. „Haushalte<br />
werden mit unnötig hohen Energiekosten belastet,<br />
die Umwelt mit unnötig hohen CO2-Emissionen“, meint Bauen-Wohnen-Journalist<br />
Martin Schmidt vom Verbraucherportal<br />
Ratgeberzentrale.de. Klarheit über den Zustand der eigenen<br />
Heizung verschafft das neue Energieeffizienz-Label. Rund<br />
14,5 Millionen Heizungen dürften sich nach Expertenschätzung<br />
dabei im roten und somit dem schlechtesten Bereich der<br />
Bewertungsskala wiederfinden.<br />
Ähnlich wie es Verbraucher bereits von Haushaltsgeräten<br />
oder dem Pkw-Label kennen, zeigt die neue „Farbenlehre“ für<br />
die Heizung in Verbindung mit Buchstaben, wie effizient die<br />
jeweilige Anlage arbeitet: Grün beziehungsweise ein „A“ oder<br />
„B“ stehen für gute Standards, die Farbe Rot oder die Buchstaben<br />
„C“ und „D“ kennzeichnen Energiefresser im Heizungskeller.<br />
„Verbraucher sehen so auf einen Blick, wie effizient ihre<br />
Heizung das eingesetzte Gas oder Öl nutzt“, erklärt Dr. Tillmann<br />
von Schroeter, Geschäftsführer von Vaillant Deutschland.<br />
Das neue Label wird kostenlos vom Schornsteinfeger,<br />
von Energieberatern oder Fachhandwerkern vergeben.<br />
Derzeit erfolgt die Vergabe noch auf freiwilliger Basis,<br />
ab Jahresbeginn 2017 wird das Heizungslabel dann zur<br />
Pflicht. Bezirksschornsteinfeger, die zur turnusgemäßen<br />
Kontrolle der Abgaswerte ins Haus kommen, werden ab<br />
dem nächsten Jahr alle Geräte ohne Label etikettieren. Innerhalb<br />
von acht Jahren dürften auf diese Weise sämtliche<br />
Heizkessel gekennzeichnet sein, die älter als 15 Jahre sind<br />
und somit eigentlich aufs Altenteil gehören.<br />
Aber auch Heizungen mit einem grünen oder gelben<br />
Label lassen sich noch verbessern. Die zusätzliche Nutzung<br />
erneuerbarer Energien etwa mit einer Solaranlage kann bares<br />
Geld sparen und die Umwelt entlasten. (djd)<br />
Fossil und regenerativ<br />
Hocheffiziente Hybridheizungen verbinden<br />
Brennwerttechnik und Wärmepumpe<br />
Kühler Kopf an heißen Tagen<br />
Sonnenschutz am Fenster verhindert ein Überhitzen der Innenräume<br />
Endlich wieder Biergarten-Wetter, Freibad-Spaß<br />
und ausgedehnte Radtouren:<br />
Auf warme Sommertemperaturen hat<br />
sich wohl fast jeder gefreut. Wenn nicht die<br />
Schattenseiten der sonnigen Jahreszeit wären<br />
- überhitzte, stickige Innenräume etwa.<br />
Besonders in Wohnungen direkt unter dem<br />
Dach ist es an heißen Tagen häufig kaum<br />
auszuhalten. „Das ist nicht nur lästig, sondern<br />
kann auch unser Wohlbefinden oder<br />
unsere Konzentrationsfähigkeit beeinträchtigen“,<br />
schildert Martin Blömer von RGZ24.<br />
de. Wer konsequent nur in den ganz frühenund<br />
den späten Abendstunden lüfte und den<br />
Lichteinfall über die Fenster einschränke,<br />
könne jedoch schon mit einfachen Mittel das<br />
Raumklima regulieren.<br />
Die erste Faustregel an heißen Tagen lautet:<br />
Tagsüber sollten alle Fenster geschlossen<br />
bleiben, damit die warme Luft gar nicht erst<br />
ins Haus strömen kann. Wichtig ist es zudem,<br />
das Überhitzen der Innenräume über die<br />
Glasflächen zu verhindern. „Ob Rollos, Jalousien<br />
oder Plissees, geeignet ist im Grunde<br />
jeder Fensterschmuck, der exakt sitzt und die<br />
gesamte Glasfläche ausfüllt. Auch diese Elemente<br />
sollten tagsüber geschlossen bleiben“,<br />
betont Nicolas Gernat aus der Kundenberatung<br />
von JalouCity.de. Am besten sollte man<br />
auf Lösungen mit einer reflektierenden Beschichtung<br />
auf der Außenseite setzen. Diese<br />
werfe das Sonnenlicht zurück und schütze so<br />
vor einem Überhitzen.<br />
Neben der positiven Wirkung auf das<br />
Raumklima kann der Fensterschmuck auch<br />
Blendungen, etwa am Schreibtisch im Home-Office<br />
oder vor dem TV-Bildschirm,<br />
verhindern. Andere Elemente wiederum<br />
verdunkeln den Raum komplett und ermöglichen<br />
so einen ungestörten Schlaf.<br />
Noch mehr Flexibilität bieten zweilagige<br />
Produkte wie beispielsweise „SunControl“:<br />
Zwei Stofflagen, einmal komplett blickdicht,<br />
einmal halb transparent, lassen sich<br />
dabei nach Wunsch einzeln bewegen. „Je<br />
nach Außentemperatur und Tageszeit kann<br />
man so den Sonnenschutz variieren“, erklärt<br />
Nicolas Gernat. (djd)<br />
Sonne ist willkommen – aber bitte nicht<br />
zu viel. Plissees, Rollos und andere<br />
Fensterelemente verhindern, dass die<br />
Räume an heißen Tagen überhitzen.<br />
Foto: djd/JalouCity Heimtextilien<br />
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KRÜGER
Kino<br />
Kampf gegen die Menschheit<br />
„X-Men: Apocalypse“ zeigt den mächtigsten Mutanten des Marvel-Universums<br />
Apocalypse, der erste und<br />
mächtigste Mutant aus Marvels<br />
X-Men-Universum, erwacht in<br />
„X-Men: Apocalypse“ und will die<br />
Menschheit „reinigen“ und eine<br />
neue Ordnung erschaffen.<br />
<br />
Fotos: Fox<br />
Nach dem von Kritikern bejubelten,<br />
weltweiten Kinoerfolg<br />
„X-Men: Zukunft ist Vergangenheit“<br />
kehrt Regisseur Bryan Singer<br />
mit „X-Men: Apocalypse“ auf<br />
die Leinwand zurück.<br />
Seit Anbeginn der Menschheit wurde<br />
er als Gott verehrt: Apocalypse, der erste<br />
und mächtigste Mutant aus Marvels<br />
X-Men-Universum, vereint die Kräfte vieler<br />
verschiedener Mutanten und<br />
ist dadurch sowohl unsterblich<br />
als auch unbesiegbar.<br />
Tipp<br />
Nachdem Apocalypse<br />
nach Tausenden von Jahren<br />
erwacht, ist er desillusioniert<br />
von der Entwicklung der Welt. Er rekrutiert<br />
ein Team von mächtigen Mutanten,<br />
um die Menschheit zu reinigen, eine neue<br />
Ordnung zu erschaffen und über alles zu<br />
herrschen. Seine Mannschaft besteht aus<br />
einem Elitequartett, mit dem er sich umgibt<br />
– die Vier Reiter. Einer ist Erik Lehnsherr,<br />
auch bekannt als Magneto, einer der stärksten<br />
Mutanten und der größte Feind der<br />
X-Men. Magneto verschwindet am Ende<br />
„X-Men: Apocalypse“ startet<br />
am 19. Mai in den Kinos.<br />
von „X-Men: Zukunft ist Vergangenheit“,<br />
nachdem er erfolglos versucht hat, den Präsidenten<br />
zu töten. Während der zehn Jahre,<br />
die seitdem vergangen sind, hat seine Abwesenheit<br />
dazu beigetragen, die Mutanten<br />
in die Gesellschaft zu integrieren. Ihm zur<br />
Seite stehen Storm, die das Wetter kontrollieren<br />
kann, die Telepathin Psylocke und<br />
der geflügelte Angel.<br />
Doch auch die X-Men sammeln sich zum<br />
Kampf: Als das Schicksal der<br />
Erde in der Schwebe ist, muss<br />
Raven mithilfe von Charles<br />
Xavier alias Professor X ein<br />
Team junger Mutanten anführen,<br />
um ihren größten Erzfeind<br />
aufzuhalten und die Auslöschung der<br />
Menschheit zu verhindern.<br />
Für dieses bildgewaltige Abenteuer versammelte<br />
Regisseur Bryan Singer eine große<br />
Schauspielerriege um sich. Neben James<br />
McAvoy, Michael Fassbender und Jennifer<br />
Lawrence standen Akteure wie Oscar Isaac,<br />
Nicholas Hoult, Rose Byrne, Olivia Munn,<br />
Evan Peters und Kodi Smit-McPhee vor der<br />
Kamera. (emsn)<br />
„Schrotten!“<br />
Abgedrehte Familiengeschichte<br />
Mirko Talhammer ist fassungslos, als<br />
zwei sonderbare Typen in seinem<br />
feinen Hamburger Versicherungsbüro<br />
auftauchen und ihn per Kopfnuss daran<br />
erinnern, wo er eigentlich herkommt: von<br />
einem Schrottplatz in der Provinz. In dieser<br />
Welt zählt nicht die große Karriere, hier sind<br />
andere Dinge wichtig wie das Schrotten, die<br />
Familie – sowie ab und zu eine gepflegte<br />
Schlägerei. All das hatte Mirko hinter sich<br />
gelassen, doch sein Vater macht ihm noch<br />
im Tod einen Strich durch die Rechnung und<br />
vererbt ihm den heruntergewirtschafteten<br />
Schrottplatz – zusammen mit seinem Bruder<br />
Letscho. Der ist immer noch stinksauer, dass<br />
Mirko den Clan damals im Stich gelassen<br />
hat. Schnell wird den Brüdern allerdings<br />
klar, dass die Talhammers nur eine Zukunft<br />
haben, wenn sie sich zusammenraufen und<br />
den letzten waghalsigen Plan ihres Vaters<br />
„Money Monster“<br />
Hochkarätig besetzter Thriller<br />
George Clooney spielt den TV-Moderator Lee Gates in<br />
„Money Monster“.<br />
Foto: Sony Pictures<br />
„The Witch“ Religiöser Wahn<br />
Neuengland, 1630: Farmer William findet<br />
gemeinsam mit Frau Katherine und<br />
den fünf Kindern ein neues Zuhause auf<br />
einem abgelegenen Stück Land, nahe eines<br />
düsteren Waldes. Bald kommt es zu beunruhigenden<br />
Vorfällen: Tiere verhalten sich aggressiv,<br />
eines der Kinder verschwindet, während<br />
ein anderes von einer dunklen Macht<br />
„Schrotten“ erzählt eine abgefahrene Familiengeschichte.<br />
<br />
Foto: PortAuPrincePictures<br />
gemeinsam verwirklichen: einen Zugraub<br />
im ganz großen Stil. Doch Kercher, der ärgste<br />
Konkurrent der Talhammers, bekommt<br />
Wind von der Sache … (emsn)<br />
TV-Moderator Lee Gates hat es durch<br />
eine Finanzshow im Fernsehen zu einiger<br />
Berühmtheit gebracht. Er genießt<br />
den Ruf, das Geldgenie der Wall Street zu<br />
sein. Doch nachdem er seinen Zuschauern<br />
eine Aktie empfohlen hat, deren Kurs anschließend<br />
auf mysteriöse Weise abstürzt,<br />
nimmt ein wütender Investor den Moderator<br />
und seine Crew während der laufenden<br />
Show als Geisel. Er will sie umbringen,<br />
wenn seine Aktien nicht bis Börsenschluss<br />
um mindestens 24,5 Punkte steigen. Damit<br />
liegt das Schicksal der Geiseln in den Händen<br />
der Anleger vor den Bildschirmen.<br />
Unter der Regie von Jodie Foster entstand<br />
mit „Money Monster“ ein hochkarätig<br />
besetzter Thriller, in dem George Clooney<br />
und Julia Roberts die Hauptrollen spielen.<br />
(emsn)<br />
36 37<br />
Tipp<br />
„Schrotten!“ mit Lucas Gregorowicz, Frederick<br />
Lau, Anna Bederke u.a. startet am 5. Mai in den<br />
deutschen Kinos.<br />
Tipp<br />
„Money Monster“ mit George Clooney, Julia<br />
Roberts u.a. startet am 26. Mai in den deutschen<br />
Kinos.<br />
besessen zu sein scheint. Misstrauen und Paranoia<br />
wachsen, und die älteste Tochter Thomasin<br />
wird der Hexerei beschuldigt. (emsn)<br />
Tipp<br />
„The Witch“ mit Anya Taylor Joy, Ralph Ineson u.a.<br />
startet am 19. Mai in den deutschen Kinos.<br />
News<br />
„Favourites Film<br />
Festival“<br />
Zum vierten Mal findet von<br />
Mittwoch bis Sonntag, 25. bis<br />
zum 29. Mai, im City 46 das<br />
„Favourites Film Festival“ statt.<br />
Gezeigt werden Werke aus aller<br />
Welt, die bereits auf Festivals<br />
im In- und Ausland einen Publikumspreis<br />
gewonnen haben.<br />
Über die vergangenen drei<br />
Jahre hat sich das Event als<br />
Plattform für bewegende Filme<br />
etabliert, die Fenster in andere<br />
Welten öffnen, dabei doch universelle<br />
Geschichten erzählen<br />
und in ihrer Originalsprache<br />
präsentiert werden. Das Event<br />
ist ein Ort des Austausches, an<br />
dem Besucher jedes Alters und<br />
mit den unterschiedlichsten<br />
Hintergründen zusammen- und<br />
miteinander ins Gespräch kommen.<br />
„Nicht zuletzt der stetig<br />
gestiegene Zuschaueranspruch<br />
hat uns in unserer Idee bestätigt,<br />
Filme zu präsentieren, die<br />
zuvor auf anderen Festivals in<br />
aller Welt einen Publikumspreis<br />
gewonnen haben“, so die beiden<br />
Organisatorinnen Anna<br />
Jurzik und Paula Syniawa.<br />
Das „Favourites Film Festival“<br />
findet von Mittwoch bis<br />
Sonntag, 25. bis 29. Mai,<br />
im City 46 statt. Infos unter<br />
www.favouritesfilmfestival.de.<br />
19. Bremer<br />
Dokumentarfilm-<br />
Förderpreis<br />
Das Filmbüro Bremen vergibt<br />
den „Dokumentarfilm-Förderpreis“.<br />
Es unterstützt damit<br />
die Lust am dokumentarischen<br />
Filmschaffen und ermöglicht<br />
mindestens zwei Projekten eine<br />
intensive Entwicklung. Antragsberechtigt<br />
sind Autoren und Filmemacher<br />
aus dem gesamten<br />
Bundesgebiet. Prämiert werden<br />
die Idee oder ein Manuskript<br />
für einen Dokumentarfilm, die<br />
mithilfe des Preisgeldes zur<br />
Produktionsreife gebracht werden.<br />
Eine unabhängige Fachjury<br />
vergibt Preise in Höhe von insgesamt<br />
13.000 Euro, bereitgestellt<br />
von der Bremischen Landesmedienanstalt.
Interview<br />
„Mussten den Zug kurz mal anhalten“<br />
Silbermond kommen zum Doppelkonzert ins Pier 2<br />
Seit Jahren gehören sie zur Spitze im Bereich<br />
des deutschsprachigen Rock und Pop. Auf mehr<br />
als fünf Millionen verkaufte Tonträger brachte<br />
es Silbermond. Dennoch machte zwischenzeitlich<br />
sogar das Gerücht von einer Trennung des<br />
Quartetts aus Bautzen die Runde. Im Interview erklären<br />
Stefanie Kloß, Johannes Stolle, Thomas Stolle und<br />
Andreas Nowak wie es dazu kam und wie die Band neuen<br />
Mut geschöpft hat.<br />
Ihr Album heißt „Leichtes Gepäck“. Die Produktion soll jedoch<br />
alles andere als leicht gewesen sein …<br />
Thomas: Die Produktion an sich war total inspirierend<br />
und hat uns das erste Mal nach Nashville ins „Blackbird<br />
Studio“ verschlagen. Dazu kam, dass wir nach zehn Jahren<br />
nicht nur das allererste Mal in einem anderen Studio<br />
aufgenommen haben, wir haben uns auch ein neues Produzententeam<br />
gesucht. Das alles hat die Studioarbeit und<br />
Soundfindung auf eine ganz neue, frische, spannende Ebene<br />
gebracht, die uns als Band wirklich gut getan hat. Es<br />
war eher der Weg dahin, der vielleicht nicht ganz easy war.<br />
Es soll sogar mit dem Gedanken der Trennung gespielt<br />
worden sein. Stimmt das?<br />
Stefanie: Wir sind nun seit 18 Jahren eine Band und tatsächlich<br />
gab es vor drei Jahren das allererste Mal den<br />
Punkt, an dem wir das, was immer gesetzt war, infrage<br />
gestellt haben. Seit der Veröffentlichung unserer ersten<br />
Platte 2004 ist viel passiert. Wir hatten einen Erfolg, den<br />
wir nie erwartet hatten. Haben große Touren gespielt und<br />
sind wie in einem D-Zug durch die kommenden zehn Jahre<br />
gerast. Wir haben uns nie die Zeit genommen, auch<br />
mal anzuhalten. Stattdessen haben wir gemerkt, wie sehr<br />
wir mit steigendem Erfolg diese Erwartungshaltung von<br />
außen und auch von uns selbst wie Blei auf unsere Schultern<br />
gepackt haben und das hat sich einfach irgendwann<br />
nicht mehr gut angefühlt. Wir wollten wieder die Leichtigkeit<br />
und den Mut von früher zurück. Ohne diese Eigenschaften<br />
wollten wir nicht mehr weiter machen. Und um<br />
das zu schaffen, mussten wir den Zug mal kurz anhalten.<br />
Wie hat sich die Band in den vergangenen Jahren<br />
verändert?<br />
Andreas: Jede Erfahrung die wir gemacht haben, ob gut<br />
oder schlecht, hilft zu wissen was man will oder eben nicht<br />
will. Wir haben als Band gelernt mehr denn je auf unseren<br />
Bauch zu hören und uns unser Umfeld und Team so zu stricken,<br />
dass sie uns den Rücken freihalten und wir die Konzentration<br />
auf die Musik nicht verlieren. Das fühlt sich gut<br />
Verlosung<br />
Wir verlosen 3x2 Karten für das Konzert am 2. Juni. Schicken<br />
Sie uns eine E-Mail mit dem Betreff „Silbermond“ sowie Ihren<br />
Kontaktdaten bis zum 15. Mai an: verlosung@stadtmagazinbremen.de.<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
an. Und es fühlt sich auch gut an die Dinge entspannter zu<br />
sehen. Sich nicht zu viel Druck zu machen. Die wichtigen<br />
von den unwichtigen Dingen zu trennen. Ich glaube, das<br />
bleibt ein ganzes Leben lang eine Aufgabe.<br />
Was macht für Sie den Unterschied im Vergleich zu den<br />
ersten großen Erfolgen 2004 aus?<br />
Johannes: Wir messen Erfolg nicht an Verkaufszahlen.<br />
Wir messen ihn daran, wie es sich anfühlt. Wir haben uns<br />
mit dieser Platte mächtig Ballast von der Seele geschrieben<br />
und deswegen fühlt es sich so intensiv an. Wir haben<br />
uns auch getraut, Dinge anders zu machen, was natürlich<br />
immer die Gefahr birgt, dass es nach hinten losgeht.<br />
Aber das ist nicht passiert. Neue Produzenten, neues Studio,<br />
neue Leichtigkeit und eine neue und vertraute Art<br />
zusammen Songs zu schreiben – dass wir das als Band<br />
nach dieser Zeit des Zweifels geschafft haben, das ist der<br />
größte Erfolg.<br />
Entschleunigung scheint ein großes Thema auf ihrem aktuellen<br />
Album zu sein. Worum geht es Ihnen hauptsächlich<br />
auf „Leichtes Gepäck“?<br />
Stefanie: Wir haben uns diese eine Frage gestellt: Was ist<br />
uns eigentlich wirklich wichtig? Und so erzählt diese Platte<br />
von genau diesen zwölf Dingen. „Die Mutigen“ ist der<br />
Wunsch nach dem Mut, den wir in den letzten Jahren etwas<br />
verloren haben. „Leichtes Gepäck“ ist die Sehnsucht<br />
danach endlich die „richtigen“ Sachen in seinen Rucksack<br />
zu packen. „B96“ ... Frieden schließen mit meiner Kindheit<br />
und eine Beschreibung des ambivalenten Gefühls nach<br />
Hause zu kommen. „Heut hab ich Zeit“ ein Song darüber,<br />
wie schön es wäre überall diesen imaginären Pause-Button<br />
zu haben oder sich mit „Zeit zu tanzen“ daran zu erinnern,<br />
dass wir trotz der Verantwortung und der Aufgaben die wir<br />
alle haben, auch mal wieder die Momente so feiern und<br />
genießen sollten, wie sie eben kommen.<br />
2012 bescherten Sie dem Bremer Publikum einen ganz besonderen<br />
Moment als sie im Werder-Trikot auf der Bühne<br />
„Lebenslang Grün-Weiß“ intonierten. Was dürfen die Fans<br />
dieses Mal erwarten?<br />
Thomas (lacht): Diesmal wird es wahrscheinlich keine<br />
Hymne geben. Aber wir freuen uns einfach darauf, an<br />
zwei Abenden hintereinander in der Stadt zu sein. Das<br />
gab es bei dieser Platte bis jetzt nur in unserer Heimatstadt<br />
Bautzen. Die Leute sollen mit einem guten Gefühl<br />
aus dem Konzert gehen. Sie sollen am besten noch in ein<br />
paar Wochen davon erzählen, dass sie bei uns waren und<br />
wir sie mit unserer Musik im besten Falle wirklich bewegt<br />
haben. Wir freuen uns einfach darauf, wieder live zu<br />
spielen – sowohl die Songs der neuen Platte, als auch die<br />
Songs, die die Leute schon von uns kennen. Von „Leichtes<br />
Gepäck“ über „Das Beste“ bis „Symphonie“ ist alles<br />
dabei.<br />
Das Interview führte Martin Märtens<br />
38 39<br />
Info<br />
Silbermond spielen<br />
am 2. und 3. Juni,<br />
jeweils ab 20 Uhr<br />
im Pier 2.<br />
Zur Band<br />
Haben Erfolg wie<br />
sie ihn nie erwartet<br />
hatten: Silbermond<br />
Foto: Harald Hoffmann<br />
1998 zunächst unter dem<br />
Namen Exakt in Bautzen gegründet,<br />
treten Johannes Stolle,<br />
Andreas Nowak, Stefanie Kloß<br />
und Thomas Stolle seit 2002<br />
unter dem Namen Silbermond<br />
auf. Mit mehr als fünf Millionen<br />
verkauften Tonträgern gehört<br />
der Vierer aus Sachsen („Symphonie“)<br />
zu den aktuell erfolgreichsten<br />
deutschsprachigen<br />
Bands im Bereich Rock und Pop.
Konzerte<br />
„Lebenslänglich“<br />
40 Jahre Niedeckens BAP: Große Jubiläumstour<br />
Konzerte<br />
Kinky Frieman, Leyla McCalla und Spain (v.l.n.r.) lassen sich schwer einem Genre zuordnen: Folk, Soul, Blues und afro-karibische Traditionen sind ebenso<br />
zu hören wie Singer/Songwriter, Country und Jazz.<br />
Fotos: Trevor Paulhus, FR, Miriam Brumme<br />
Mit Biss, Charme und Harmonie<br />
„Sparkasse In Concerts“: Kinky Friedman, Leyla McCalla und Spain im Moments<br />
Regelmäßig präsentiert<br />
die Reihe „Sparkasse<br />
in Concerts“<br />
mit dem Nordwestradio<br />
hochkarätige<br />
und spannende Musiker.<br />
Im Mai kommen nun drei<br />
amerikanische Künstler beziehungsweise<br />
Bands von<br />
Format ins Moments: Kinky<br />
Friedman, Leyla McCalla &<br />
Band sowie Spain.<br />
Den Auftakt macht Richard<br />
Kinky Friedman. Der Texaner<br />
„Kinkster“, wie ihn seine Fans<br />
liebevoll nennen, vereint viele<br />
Talente. Der 1944 geborene ist<br />
Countrymusiker, Schriftsteller<br />
sowie Politiker und bleibt immer<br />
seinem Sarkasmus und<br />
schwarzem Humor treu. Dass<br />
er seinen berüchtigten Biss<br />
nicht verloren hat, zeigt er mit<br />
seinem jüngsten Album, auf<br />
dem er mit Willie Nelson duettiert,<br />
Songs von Merle Haggard<br />
sowie Stücke von Johnny<br />
Cash und Bob Dylan singt.<br />
Friedman war als Kind<br />
mit seiner Familie nach Texas<br />
gekommen. Seine erste Band<br />
gründete er während des Psychologiestudiums<br />
an der Universität<br />
von Austin. Einen Namen<br />
machte er sich mit Kinky<br />
Friedman & His Texas Jewboys.<br />
1973 erschien das erste<br />
Album „Sold American“. Von<br />
jeher nahm er kein Blatt vor<br />
den Mund, spielte mit seiner<br />
jüdischen Herkunft und nahm<br />
den Konservativismus der<br />
traditionellen Country-Szene<br />
aufs Korn. Er handelte sich<br />
aber zeitweise auch Ärger aufgrund<br />
frauenfeindlicher Aussagen<br />
ein. 1976 lud ihn Bob<br />
Dylan in seine<br />
„Rolling-Thun-<br />
Tipp<br />
der-Revue“ ein.<br />
Vor einigen<br />
Jahren widmete<br />
man dem<br />
„Kinkster“ eine<br />
CD-Hommage<br />
– beteiligt waren<br />
neben Willie<br />
Nelson auch Kollegen wie<br />
Lyle Lovett und Tom Waits.<br />
Im Moments wird der „Texas<br />
Jewboy“ singen (begleitet<br />
von Joe Cirotti) und erzählen.<br />
Support kommt von Country-Songwriter<br />
Brian Molnar,<br />
der auch Produzent des jüngsten<br />
Friedman-Albums ist.<br />
Wie Friedman lässt sich<br />
auch Leyla McCalla in keine<br />
Schublade stecken. Sie<br />
ist klassisch ausgebildete<br />
Kinky Friedman tritt am<br />
Montag, 9. Mai, im Moments<br />
auf. Leyla McCalla<br />
und Band kommen am<br />
Mittwoch, 11. Mai, und<br />
Spain am Montag, 23. Mai,<br />
in den Club. Alle Konzerte<br />
beginnen um 20 Uhr.<br />
Cellistin. Sie singt, sie spielt<br />
Banjo, sie schreibt Songs und<br />
interpretiert Stücke sowie Gedichte<br />
anderer. Im Grunde ist<br />
sie eine Roots-Musikerin par<br />
excellence, stilistisch zu Hause<br />
zwischen Folk, Soul, Blues<br />
und afro-karibischen Traditionen.<br />
Eine zeitlang war McCalla<br />
Mitglied der Carolina Chocolate<br />
Drops. Die Band aus<br />
North Carolina hatte für ihre<br />
Verquickung<br />
traditioneller<br />
Elemente unter<br />
anderem einen<br />
„Grammy“<br />
ergattert. Inzwischen<br />
geht<br />
McCalla ihre<br />
eigenen Wege.<br />
2014 erschien<br />
das Solodebüt mit Songs rund<br />
um Texte des afroamerikanischen<br />
Poeten Langston Hughes.<br />
Die haitianische Herkunft<br />
ihrer Familie ist für sie ein<br />
wichtiger Bezugspunkt ihres<br />
Schaffens. In Kürze erscheint<br />
nun ihr zweites Album „A<br />
Day For The Hunter, A Day<br />
For The Prey”. Auf Tournee ist<br />
die vielseitige Songschreiberin,<br />
Instrumentalistin und Vokalistin<br />
(sie singt auf Englisch,<br />
Französisch und Kreol) mit<br />
einem akustischen, geradezu<br />
„kammermusikalisch“ besetzten<br />
Trio.<br />
Josh Haden ist ein Gemütsmensch<br />
mit einem großen<br />
Herzen und einem Hang<br />
zu feinfühliger Melancholie.<br />
Der Amerikaner ist das<br />
Gesicht der Band Spain. Er<br />
schreibt die Songs, er ist der<br />
Sänger sowie wechselweise<br />
Bassist und Gitarrist der<br />
Gruppe aus Los Angeles.<br />
Ebenmäßig fließende Stücke<br />
in getragenem Tempo überwiegen<br />
in deren Repertoire.<br />
Einige Spain-Songs fanden<br />
Verwendung in Filmen und<br />
Fernsehserien – von Wim<br />
Wenders‘ „The End Of Violence“<br />
bis zu „Six Feet<br />
Under“. Haden singt mit<br />
warmer, eindringlicher, unverkennbarer<br />
Stimme. Dabei<br />
konzentriert er sich auf wenige<br />
Zeilen, die oftmals mehr<br />
sagen als die wortgewaltigen<br />
Textwürfe mancher Songwriterkollegen.<br />
Vor 20 Jahren<br />
erschien mit „The Blue<br />
Moods Of Spain“ das Debüt<br />
der Band, die nun mit der aktuellen<br />
Platte „Carolina“ ins<br />
Moments kommt. (emsn)<br />
Seit vier Jahrzehnten gehört<br />
BAP-Sänger Wolfgang<br />
Niedecken zu den<br />
beliebtesten Musikern der<br />
deutschen Rockszene. Der<br />
Kölner ist nicht nur bekannt<br />
für Hits wie „Kristalnaach“<br />
und „Verdamp lang her“. Er<br />
blickt dieses Jahr auf gleich<br />
zwei große Jubiläen: Am 30.<br />
März feierte Wolfgang Niedecken<br />
seinen 65. Geburtstag,<br />
und seine Band Niedeckens<br />
BAP begibt sich zum<br />
40-jährigen Bandbestehen<br />
auf großangelegte Deutschlandtournee.<br />
Am Freitag, 27.<br />
Mai, werden sie live in Halle<br />
7 auftreten.<br />
1951 in Köln geboren,<br />
hatte Wolfgang Niedecken<br />
mit 14 bereits seine erste<br />
Schülerband. Ab 1970 studierte<br />
er Malerei. Im Juni<br />
1976 verabredeten sich ein<br />
paar Jungs aus der Kölner<br />
Südstadt zum Jammen. Da<br />
Niedecken auch auf seinen<br />
Spitznamen „Bapp“ hörte,<br />
war ein Bandname schnell<br />
gefunden. Man musste nur<br />
das zweite „P“ weglassen<br />
und BAP in Großbuchstaben<br />
schreiben – schon war ein<br />
Markenzeichen fertig, das<br />
längst nicht mehr aus der<br />
deutschen Rocklandschaft<br />
wegzudenken<br />
ist. „Ab dem 18. Tipp<br />
Mai gehen wir<br />
unter dem Motto<br />
,die beliebtesten<br />
Lieder' auf Jubiläumstour,<br />
auf<br />
der wir die populärsten<br />
Songs aus unserem<br />
umfangreichen Repertoire<br />
spielen“, erklärt Niedecken.<br />
„So was kann man ruhig alle<br />
zehn Jahre mal machen, ohne<br />
sich dabei einen Zacken aus<br />
der Krone zu brechen.“<br />
Natürlich werden auch ein<br />
paar Songs vom neuen Album<br />
Verlosung<br />
Niedeckens BAP sind<br />
im Rahmen ihrer Tour<br />
„Lebenslänglich“<br />
am Freitag, 27. Mai,<br />
ab 20 Uhr in Halle 7<br />
„Lebenslänglich“ gespielt.<br />
Mit den 14 Stücken schlagen<br />
die Musiker nach den beiden<br />
Akustikausflügen der letzten<br />
Veröffentlichungen wieder<br />
den Bogen zur<br />
Rockband. Dabei<br />
fließen alle<br />
positiven Erfahrungen<br />
ein, die<br />
Wolfgang Niedecken<br />
durch<br />
sein Soloalbum<br />
„Zosamme alt“ und die anschließende<br />
„BAP zieht den<br />
Stecker“-Tour gesammelt hat.<br />
Die neuen Stücke klingen<br />
erdig und warm, sie orientieren<br />
sich gesamtmusikalisch<br />
an Niedeckens alten Helden<br />
wie Bob Dylan, Tom Petty und<br />
Neil Young.<br />
Aktuell ist der BAP-<br />
Front mann zudem in der<br />
TV-Sendung „Sing meinen<br />
Song – Das Tauschkonzert“<br />
auf Vox zu sehen, bei<br />
der Niedecken die Kölner<br />
Mundart einbringt. Zusammen<br />
mit Gastgeber Xavier<br />
Naidoo, Rockstar Nena, den<br />
Cowboy-Rockern von The<br />
Boss Hoss, dem deutschen<br />
Erfolgsrapper Samy Deluxe<br />
sowie dem Schweizer Musiker<br />
Seven und Popsängerin<br />
Annett Louisan werden die<br />
Mitstreiter jeweils Lieder der<br />
anderen Künstler auf ihre<br />
Weise interpretieren und<br />
zum Besten geben. „Ich bin<br />
mir sicher, dass es der Knaller<br />
wird!“, so Niedecken.<br />
emsn<br />
Wir verlosen 3x2 Karten. Schicken Sie bis zum 15. Mai eine E-Mail mit dem Betreff „BAP“ sowie Ihren Kontaktdaten<br />
an verlosung@stadtmagazin.de. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
San2 im Lagerhaus<br />
San2 ist ein bemerkenswerter<br />
Rhythm ‚n‘ Blues-Sänger. Der<br />
in London lebende Songwriter<br />
und Produzent hat mit einer<br />
ganzen Reihe internationaler<br />
Musikgrößen zusammengearbeitet,<br />
darunter Van Morrison,<br />
Georgie Fame und Lisa Stansfield.<br />
Neben seiner Stimme ist<br />
sein Markenzeichen ein äußerst<br />
druckvolles Bluesharpspiel, das<br />
bisweilen an James Cotton oder<br />
Junior Wells erinnert. Das vielgelobte<br />
Debütalbum „Rebirth<br />
Of Soul & Recycling The Blues“<br />
erschien 2011. Jetzt präsentieren<br />
San2 und seine Band am<br />
Donnerstag, 26. Mai, ab 19.30<br />
Uhr die Songs aus ihrem ganz<br />
neuen Album „Hold On“ im Lagerhaus.<br />
(emsn)<br />
Rick Vito im Kito<br />
Er steht endlich wieder auf unserer<br />
Bühne: Rick Vito. Nach<br />
dem großen Erfolg der Europatour<br />
mit der Mick Fleetwood<br />
Blues Band feat. Rick Vito, dem<br />
gefeierten „Rockpalast“-Auftritt<br />
und der „Grammy“-Normierung<br />
für das beste Bluesalbum<br />
des Jahres kommt der Gitarrist<br />
mit eigener Gruppe am Donnerstag,<br />
12. Mai, 20 Uhr, ins<br />
Kito Vegesack. Natürlich hat<br />
der einstige Saitenkünstler der<br />
Band Fleetwood Mac die Klassiker<br />
der Truppe im Gepäck.<br />
Vito gehört zweifellos zu den<br />
ausdrucksstärksten amerikanischen<br />
Gitarristen. Beeinflusst<br />
durch die frühen Jahre des<br />
Rock‘n‘Roll, faszinierten ihn<br />
besonders Gleichgesinnte wie<br />
Scotty Moore aus Elvis Presleys<br />
Band und Rick Nelsons Leadgitarrist<br />
James Burton. Die von B.<br />
B. King und Earl Hooker geprägte,<br />
klassische Bluesbewegung<br />
hatte ebenfalls entscheidenden<br />
Einfluss auf die Spielweise von<br />
Rick Vito. (emsn)<br />
40 Eintrittskarten gibt es im Pressehaus, allen regionalen Zeitungshäusern, unter 0421/363636 oder tickets.weser-kurier.de<br />
41<br />
Foto: Tina Niedecken
Konzerte<br />
Dieter Thomas Kuhn<br />
mit Band im Aladin<br />
Weit mehr als drei Millionen<br />
Besucher auf den Konzerten<br />
und über eine Million verkaufter<br />
Tonträger mit zwei goldenen<br />
Alben sprechen eine deutliche<br />
Sprache: Dieter Thomas Kuhn<br />
& Band schwimmen auf einer<br />
Erfolgswelle. Ihre Konzerte stehen<br />
für gute Laune und Party.<br />
Seit mehr als 20 Jahren begeistert<br />
Kuhn mit Schlager die<br />
Massen. Dabei interpretiert er<br />
das Genre nicht im herkömmlichen<br />
Sinn, sondern geht immer<br />
wieder neue Wege. Nach<br />
einer fünfjährigen Pause kehren<br />
Dieter Thomas Kuhn und seine<br />
Band nun zurück – „Im Auftrag<br />
der Liebe“ mit neuen Outfits,<br />
neuer Bühnendeko und neuen<br />
Songs. Auf ihrer Tour machen<br />
sie am Freitag, 6. Mai, ab 20<br />
Uhr im Aladin Station. (emsn)<br />
20 Jahre Afterburner<br />
im Schlachthof<br />
Die Band Afterburner verfolgt<br />
seit 1996 laut eigenem Anspruch<br />
kein geringeres Ziel, als<br />
die Rockmusik zu retten. Da<br />
ihre musikalische Mission mittlerweile<br />
20 Jahre andauert und<br />
sich die Gruppe über Hunderte<br />
von Konzerten aller erdenklichen<br />
Größenordnungen vom<br />
Gig im Stubu-Keller über den<br />
Support von Weltstars bis hin zu<br />
Auftritten im vollbesetzten Weserstadion<br />
einen gewissen Kultstatus<br />
erarbeitet hat, werden sie<br />
am Sonnabend, 28. Mai, ab 20<br />
Uhr im Schlachthof ein passend<br />
lautstarkes Geburtstagskonzert<br />
zelebrieren. Dabei ist zu erwarten,<br />
dass sich das überwiegend<br />
aus Bremern bestehende Sextett<br />
gemäß seines kreativen<br />
Naturells sowie seiner energetischen<br />
Darbietungen live einiges<br />
einfallen lässt. (emsn)<br />
Persischer Trommelsound<br />
und Blues mit Bossa Nova<br />
Zwei „Roots Nights“ mit Mohammad Reza Mortavazi und Gaby Moreno<br />
Von Steffi Urban<br />
Die „Roots Night“ im Schlachthof bringt<br />
regelmäßig ungewöhnliche Künster<br />
aus aller Herren Länder auf die<br />
Schlachthofbühne. Im Mai sind dort die Singer-Songwriterin<br />
Gaby Moreno sowie der<br />
Percussionist Mohammad Reza Mortazavi zu<br />
erleben.<br />
Mohammad Reza Mortavazi hinterlässt<br />
regelmäßig staunende Zuhörer. Er gilt als<br />
„Trommel-Guru“ mit den schnellsten Händen<br />
der Welt. Wenn der Deutsch-Iraner die<br />
persische Handtrommel Tombak spielt, fliegen<br />
sie nur so über das Instrument.<br />
Mit seiner ganz<br />
eigenen Technik kreiert er<br />
einen tanzbaren Sound aus<br />
rasanten Beats und tranceartigen<br />
Passagen. Der<br />
Künstler, der seit rund zehn<br />
Jahren in Deutschland lebt,<br />
nahm bereits im Alter von<br />
Tipp<br />
zehn Jahren in Teheran an Musikwettbewerben<br />
teil. Schon früh löste er sich von traditionellen<br />
Mustern und komponierte eigene<br />
Stücke. Um die Jahrtausendwende trat er<br />
erstmals in Deutschland auf. 2003 erhielt der<br />
heute 37-Jährige den Rudolstädter Weltmusikpreis<br />
„Ruth“ für seine „erweiterten Spieltechniken<br />
und neuen Stilistiken“ auf dem<br />
Tombak.<br />
Mohammad Reza Mortavazi spielte bereits<br />
vor Tausenden tanzenden Menschen<br />
auf bedeutenden Open-Air-Festivals wie in<br />
Roskilde, in klassischen Konzerthäusern und<br />
Mohammad Reza Mortavazi<br />
tritt am Donnerstag, 5. Mai, im<br />
Rahmen der „Roots Night“ ab<br />
20 Uhr im Schlachthof auf. Am<br />
Sonnabend, 14. Mai, ist dort ab<br />
20 Uhr Gaby Moreno zu erleben.<br />
Gaby Moreno gewann<br />
einen der begehrten<br />
„Grammy“-Awards als<br />
beste Nachwuchsmusikerin.<br />
Foto: FR<br />
Clubs. Und egal, wo er auftrat, sind sich Zuschauer<br />
und Musikkritiker einig: Seine Performance<br />
ist einzigartig und besonders.<br />
Besonders sind auch die englisch- und<br />
spanischsprachigen Songs von Gaby Moreno.<br />
Sie vereint elegante Harmonien, unerwartete<br />
Klangfarben und eine schlicht-schöne Instrumentierung.<br />
Ihre Lieder sind von Blues,<br />
Soul, Bossa Nova und Jazz inspiriert. Bereits<br />
als Kind sammelte sie Bühnenerfahrung und<br />
trat unter anderem mit Disney-Songs im Vorprogramm<br />
von Ricky Martin auf. Der in Guatemala<br />
geborenen Sängerin, Songschreiberin<br />
und Gitarristin gelang der Durchbruch<br />
Anfang 2012 mit dem Duett<br />
„Fuiste tu“, das sie mit dem<br />
ebenfalls aus Guatemala<br />
stammenden Superstar Ricardo<br />
Arjona kreierte. Bereits<br />
2011 sang die heute<br />
34-Jährige das von Charlie<br />
Chaplin komponierte Lied<br />
„Smile“ im Dokumentarfilm<br />
„The Cove“ („Die Bucht“) von Regisseur<br />
Louie Psihoyos, der in der Kategorie „Bester<br />
Dokumentarfilm“ mit einem „Oscar“ ausgezeichnet<br />
wurde. 2013 gewann sie den „Latin<br />
Grammy Award“ als beste Nachwuchskünstlerin.<br />
Im vergangenen Jahr war sie<br />
als Gastmusikerin am Album „Edge Of The<br />
Sun“ der Band Calexico beteiligt und ging<br />
mit ihnen auf Tour. 2013 und 2014 war sie<br />
mit der Hugh Laurie & The Copper Bottom<br />
Band unterwegs.<br />
Nun steht sie in ganz eigener Sache auf<br />
der Schlachthofbühne.<br />
Hits in mittelalterlichem Gewand<br />
Gregorian auf Abschiedstour<br />
Mit seinem unnachahmlichen<br />
Sound aus gregorianischem Gesang<br />
sowie moderner Rock- und<br />
Popmusik begeistern Gregorian international<br />
die Fans. Nun schlagen die Musiker<br />
ihr derzeit letztes Kapitel auf und<br />
verabschieden sich auf unbestimmte<br />
Zeit. Doch vorerst geht es auf große Tour.<br />
Rund sieben Millionen Tonträger<br />
haben Gregorian bislang weltweit verkauft.<br />
Mehr als zweieinhalb Millionen<br />
Zuschauer von Europa bis Japan ließen<br />
sich von den spektakulären und opulent<br />
inszenierten Live-Auftritten der Männer<br />
in Mönchskutten begeistern.<br />
Durch ihre Neuinterpretationen berühmter<br />
Melodien in mittelalterlichem<br />
Gewand kreieren die stimmgewaltigen<br />
Musiker immer wieder aufs Neue<br />
mystische Klangdimensionen. Zugleich<br />
bieten die Bühnenshows von Gregorian<br />
überwältigendes Live-Entertainment<br />
im XXL-Format mit Pyro-Effekten, Projektionen,<br />
Lasershows und imposanten<br />
Choreografien.<br />
Kreativer Kopf des Mönchschores ist<br />
der Hamburger Musikproduzent Frank<br />
Peterson. Anfang der 90er-Jahre kam<br />
ihm die Idee, altertümliche gregorianische<br />
Musik mit moderner Unterhaltungsmusik<br />
zu mischen. Umgesetzt hat<br />
er sie erstmals mit Michael Cretu in dem<br />
Musikprojekt Enigma, das weltweit Erfolge<br />
feierte. Mit Gregorian etablierte<br />
Peterson einen eigenständigen Act, der<br />
1999 mit dem ersten Album „Masters<br />
Of Chant“ nahtlos an den Zuspruch von<br />
Enigma anknüpfte.<br />
Im Herbst des vergangenen Jahres<br />
erschien das zehnte Album aus der<br />
„Masters Of Chant“-Reihe mit dem Titel<br />
„Final Chapter“. Damit schlagen Gregorian<br />
das vorerst letzte Kapitel einer<br />
außerordentlichen Erfolgsgeschichte<br />
auf und verabschieden sich auf unbestimmte<br />
Zeit von ihren Fans. Bevor es<br />
aber so weit ist, geht das Ensemble noch<br />
Die Deutsche Kammerphilharmonie<br />
Bremen feierte<br />
unter der Leitung von<br />
Paavo Järvi weltweit Erfolge mit<br />
dem Beethoven-Zyklus. Nun ist<br />
der „Bremer Beethoven“ in der<br />
gefeierten Konstellation wieder<br />
in der Heimat zu hören. Neben<br />
der „Eroica“-Sinfonie von Beethoven<br />
kommt das Violinkonzert<br />
Nr. 5 von Wolfgang Amadeus<br />
Mozart mit Konzertmeister Florian<br />
Donderer als Solist sowie<br />
ein Werk des zeitgenössischen<br />
estnischen Komponisten Erkki-Sven<br />
Tüür zur Aufführung.<br />
einmal auf große „Final Chapter"-Tour.<br />
Zum vorläufig letzten Mal präsentieren<br />
die acht klassisch ausgebildeten Sänger<br />
aus England dann in einer Show ihr magisches<br />
Musikuniversum. (emsn)<br />
Der ebenfalls in Estland geborene<br />
Paavo Järvi stellt im Rahmen<br />
seiner Bremer Konzerte jeweils<br />
einen Komponisten aus seiner<br />
Heimat vor. (emsn)<br />
42 Eintrittskarten gibt es im Pressehaus, allen regionalen Zeitungshäusern, unter 0421/363636 oder tickets.weser-kurier.de<br />
43<br />
Foto: Julia Baier<br />
Der Bremer Beethoven<br />
Deutsche Kammerphilharmonie Bremen spielt in der Glocke<br />
Foto: Nemo-Studio<br />
Tipp<br />
Gregorian treten gleich zwei Mal im Musical-Theater<br />
Bremen auf: am Sonnabend,<br />
7. Mai, ab 20 Uhr sowie am Sonntag, 8. Mai,<br />
ab 19 Uhr.<br />
Tipp<br />
Die Konzerte zum „Bremer Beethoven“<br />
sind am Mittwoch und<br />
Donnerstag, 4. und 5. Mai, sowie<br />
am Sonnabend, 7. Mai, jeweils<br />
ab 20 Uhr in der Glocke.<br />
Die Einführung „En Passant“ findet<br />
am Donnerstag, 2. Mai, ab 20 Uhr<br />
im Kultursaal der Arbeitnehmerkammer,<br />
Bürgerstraße 1, statt.
Theater<br />
Bühne<br />
„Die Physiker“<br />
Einstein, Newton und ihr unbekannter<br />
Kollege Möbius sitzen<br />
gemeinsam in einer Irrenanstalt<br />
ein. Alle drei ermorden sie<br />
nacheinander ihre Pflegerinnen.<br />
Was steckt hinter diesen Verbrechen?<br />
Wer sind diese drei<br />
Männer wirklich? Inspektor Voß<br />
ermittelt. Das Figurentheater<br />
Mensch, Puppe! zeigt am Freitag,<br />
13. und 27. Mai, jeweils ab<br />
20 Uhr das Stück „Die Physiker“<br />
nach der Vorlage von Friedrich<br />
Dürrenmatt. (emsn)<br />
„Things On A Table“<br />
Die Choreografin Eva Meyer-<br />
Keller kommt zum dritten Mal in<br />
die Schwankhalle. Dieses Mal<br />
begleitet sie die bildende Künstlerin<br />
Uta Eisenreich. In „Things<br />
On A Table“ arrangieren sie<br />
am Mittwoch und Donnerstag,<br />
11. und 12. Mai, ab 20 Uhr auf<br />
einem Tisch alltägliche Gegenstände.<br />
Zu hören ist Gertrude<br />
Steins „Objects Lie On A Table“<br />
von 1922. Zwischen Sprach-,<br />
Klang- und Bildebene entstehen<br />
ständig neue Zusammenhänge,<br />
die sich gleich darauf wieder<br />
auflösen, nur um der nächsten<br />
Assoziation Raum zu geben.<br />
„Landeier 2 –<br />
Jetzt geht’s zum<br />
Scheunenfest“<br />
Der Kassenschlager „Landeier<br />
– Bauern suchen Frauen“ von<br />
Frederik Holtkamp hat eine<br />
Fortsetzung erhalten: „Landeier<br />
2 – Jetzt geht’s zum Scheunenfest“<br />
wird im Mai im Packhaustheater<br />
gezeigt – jeweils donnerstags,<br />
freitags und sonntags<br />
um 20 Uhr sowie sonnabends<br />
um 17 Uhr. Für die Helden Jan,<br />
Jens und Richard geht es in Teil<br />
zwei mehr als turbulent weiter.<br />
Geldsorgen aufgrund des Besucherschwunds<br />
in der Dorfkneipe,<br />
eine unerwartete Rückkehr<br />
aus Amerika, noch immer<br />
unbeweibt und doch schwanger<br />
scheint ihre Situation ausweglos.<br />
Letzte Chance ist die<br />
Teilnahme am Preistanzen der<br />
Landfrauen auf dem bevorstehenden<br />
Scheunenfest … (emsn)<br />
Frühlingserwachen<br />
im GOP-Theater<br />
Bei der Show „Spring!“ präsentieren sich zahlreiche akrobatische Künstler<br />
Spring!“ birgt den Zauber des Anfangs.<br />
Aus der Stille heraus erwacht neues<br />
Leben. Ein Tautropfen bricht das Licht<br />
in tausend Farben auf. Die Gefühle explodieren,<br />
und aus einem sanften Lächeln wird<br />
ein befreites Lachen. Mal laut und mal leise,<br />
leicht und kraftvoll, überraschend und ungezwungen<br />
– genauso fühlt sich die neue Show<br />
„Spring!“ im GOP Varieté-Theater an.<br />
Das GOP serviert einen poetisch-prickelnden<br />
Cocktail mit Zutaten aus aller Welt.<br />
Unter anderem gibt es berührende Luftartistik<br />
aus Finnland, experimentelle Jonglage<br />
aus Frankreich, eine rasante Duo-Cyr-Nummer<br />
und filigranen Seiltanz aus Kanada sowie<br />
verrückte Musik-Comedy aus Belgien ...<br />
Und das Ganze ist eingebettet in charmante<br />
Moderationen. Gleich zwei Personen teilen<br />
sich den Platz am Mikrofon: Von der Premiere<br />
bis zum 29. Mai übernimmt Benni Stark<br />
die Position und nimmt anlässlich des verstärkt<br />
auftretenden Balzverhaltens im Frühling<br />
und Sommer Männer und Frauen unter<br />
die Lupe. Im Juni moderiert Matthias Brodowy.<br />
Der Klavierkabarettist zeigt sich massiv<br />
musikalisch, partiell poetisch und absolut<br />
aktuell – gut gewürzt mit einer nicht unerheblichen<br />
Prise surrealer Gedankengänge.<br />
Musikalisch ist auch das Duo Gama aus<br />
Belgien unterwegs. Maxime Dautremont<br />
und Gaë Michaux präsentieren leise Momente<br />
voller Poesie und jeder Menge Komik.<br />
Der 26-jährige Jean-Baptiste Diot interpretiert<br />
das klassische Genre Balljonglage neu<br />
– inklusive Hochleistungsmomenten wie die<br />
Jonglage von bis zu neun Bällen. Der Kanadier<br />
Laurence Tremblay-Vu hat die Kunst der<br />
Sprünge in die Luft perfektioniert und bietet<br />
auf seinem Drahtseil Erstaunliches dar.<br />
Die finnische Artistin Kerttu Pussinen<br />
schwebt und tanzt auf bestechende, leichte<br />
Art und Weise an den Strapaten. Hinter<br />
dem Halves Project aus der Ukraine stecken<br />
Maksym Borodin, Alina Kara und Dmytro<br />
Kotsiubynskyi. Mit Schwarzlichttheater stellen<br />
sie eine Suche der besonderen Art nach<br />
dem zweiten Teil des Ichs dar – ironisch,<br />
kunstvoll und anmutig. Shannon Maguire<br />
und Philippe Ranaud aus den USA und Kanada<br />
bilden das Duo Pile ou Face. Sie präsentieren<br />
einen Tanz mit einem Reifen in<br />
kaum nachvollziehbarem Tempo. Das Ganze<br />
verlangt den Artisten alles ab: Cyr-Akrobatik<br />
als Duodisziplin ist eine hohe Kunst.<br />
Tipp<br />
Kerrtu Pussinen aus<br />
Finnland schwebt kraftvoll<br />
an den Strapaten.<br />
Foto: Roland Lorente<br />
Die Show „Spring!“ feiert am Mittwoch, 4. Mai,<br />
Premiere und ist bis zum 26. Juni im GOP Varieté-Theater<br />
Bremen zu sehen. Aufführungszeiten<br />
und Infos unter www.variete.de.<br />
Gefühlsintensive Oper<br />
„Werther“ feiert Premiere am Theater Bremen<br />
Brüchige Beziehungen<br />
Neues Tanztheaterstück „NEXTtoME“ zeigt Grenzüberschreitungen<br />
Bühne<br />
„Geflüchtet,<br />
unerwünscht,<br />
abgeschoben“<br />
Das 20. Jahrhundert gilt als<br />
das Jahrhundert der Flüchtlinge.<br />
„Grenzen des Gastrechts“,<br />
„Flüchtlingsstrom gestaut“,<br />
„Sind wir schutzlos gegen Ausländer?“<br />
– so lauteten Titel in<br />
der deutschen Presse Anfang<br />
der 1920er-Jahre. Der Flüchtlingsbewegung<br />
aus Osteuropa<br />
nach dem Ersten Weltkrieg begegneten<br />
weite Teile der deutschen<br />
Politik und Gesellschaft<br />
ablehnend – auch in Bremen.<br />
Forderungen nach Schließung<br />
der Grenzen, nach Abschiebung<br />
von Flüchtlingen und der<br />
Einrichtung von Internierungslagern<br />
waren weit verbreitet.<br />
Angesichts der aktuellen Situation<br />
feiert die szenische Lesung<br />
„Geflüchtet, unerwünscht, abgeschoben<br />
– lästige Ausländer<br />
in der Weimarer Republik“ am<br />
Donnerstag, 26. Mai, 19.30 Uhr,<br />
im Theater am Leibnizplatz Premiere.<br />
Weitere Termine unter<br />
www.shakespeare-company.<br />
com. (emsn)<br />
„40 aufwärts –<br />
Prosecco, Pop<br />
und Paranoia“<br />
Was, wenn der Aufzug stecken<br />
bleibt und vier Frauen, die unterschiedlicher<br />
nicht sein könnten,<br />
darin gefangen sind? Die<br />
trinkfreudige Amanda, die mollige<br />
Cindy, die rasende Reporterin<br />
Karoline und die chaotische<br />
Johanna teilen nicht nur den begrenzten<br />
Raum, sondern auch<br />
Lust, Frust, Freud und Leid in<br />
dieser misslichen Lage. Müssen<br />
die Ü40-Damen die Nacht gemeinsam<br />
in diesem Lift verbringen?<br />
Schaffen es die einfältigen<br />
Wartungsangestellten Kurt und<br />
Erwin, sie zu retten? Oder ist<br />
hier bald Schicht im Schacht?<br />
Das Theaterschiff zeigt unter<br />
anderem am Donnerstag, 5.<br />
Mai, die musikalische Revue<br />
„40 aufwärts – Prosecco, Pop<br />
und Paranoia“. Beginn ist um 20<br />
Uhr. Alle Termine im Mai unter<br />
www.theaterschiff-bremen.de.<br />
(emsn)<br />
44 Eintrittskarten gibt es im Pressehaus, allen regionalen Zeitungshäusern, unter 0421/363636 oder tickets.weser-kurier.de<br />
45<br />
Steffi Urban<br />
Immer wieder wurden die Werke von Johann<br />
Wolfgang Goethe in der zweiten<br />
Hälfte des 19. Jahrhunderts von französischen<br />
Opernkomponisten als Vorlage genutzt.<br />
Auf einer Deutschlandreise lernte<br />
der französische Komponist Jules Massenet<br />
Goethes „Die Leiden des jungen Werther“<br />
kennen – und war sofort „angezündet“. Er<br />
staunte: „Diese aufwühlenden Szenen, diese<br />
fesselnden Bilder; was musste das alles<br />
hergeben!“ Aus dem Stoff entwickelte er die<br />
Oper „Werther“, die 1892 uraufgeführt wurde.<br />
Nun nimmt sich das Theater Bremen des<br />
Stoffes an.<br />
Dass ein Mensch seiner Schwermut freien<br />
Lauf ließ und seinem Leben konsequent<br />
ein Ende setzte, war und ist für viele undenkbar.<br />
Und so dauerte es, bis in Frankreich die<br />
Faszination für Goethes Werk aufflammte.<br />
Ende des 18. Jahrhunderts gab es dann die<br />
ersten Opernkompositionen – allerdings mit<br />
geringer Resonanz. Auch Massenet musste<br />
kämpfen. Er nahm tiefgreifende Veränderungen<br />
an Goethes Werk vor, erhielt aber die<br />
düstere Grundstimmung. So war das Stück<br />
Ende des 19. Jahrhunderts dem Direktor<br />
der Pariser Opéra zu depressiv für sein Publikum.<br />
Erst nach der triumphalen Uraufführung<br />
1892 in Wien ließ er sich umstimmen.<br />
Ein Jahr später feierte das Werk auch in Paris<br />
beispiellose Erfolge. Massenets Musik ist<br />
von hochpeitschender Dramatik gezeichnet.<br />
Trotz der ausladenden Orchestrierung schuf<br />
Welche Spuren hinterlassen Machtverhältnisse<br />
im Körper? Wie schreiben<br />
sich Mechanismen von Dominanz<br />
und Unterdrückung in persönlichen<br />
Beziehungen, Politik, Gesellschaft und<br />
Religion in das Individuum ein, und wie<br />
lassen sich diese Fragestellungen in Bewegung<br />
übersetzen? Diesen Fragen geht<br />
der junge ungarische Choreograf Máté<br />
Mészáros in der Tanztheater-Inszenierung<br />
„NEXTtoME“ nach. Indem er den Mensch<br />
schonungslos in Abhängigkeit seiner hinter<br />
ihm liegenden Erfahrungen beschreibt,<br />
konfrontiert er sie mit der Brüchigkeit vermeintlicher<br />
individueller Souveränität.<br />
Máté Mészáros tanzte jahrelang selbst<br />
in weltberühmten Kompanien wie Carte<br />
Blanche und Ultima Vez, bevor er 2010 als<br />
Werther – ein sinnlicher Klangrausch mit gefühlsintensiven<br />
Duetten.<br />
Foto: Jörg Landsberg<br />
er ein feines Kammerspiel, das das Brennglas<br />
auf drei Individuen legt, die sich aneinander<br />
abarbeiten. Besonders ungewöhnlich ist, wie<br />
Massenet Werthers Liebe zu Charlotte – die<br />
bereits an einen anderen Mann vergeben<br />
ist – in Töne umsetzt. Das ist ein sinnlicher<br />
Klangrausch mit gefühlsintensiven Duetten.<br />
Tipp<br />
Die Oper „Werther“ feiert am Freitag, 20. Mai, ab<br />
19.30 Uhr im Theater Bremen Premiere. Weitere<br />
Termine unter www.theaterbremen.de.<br />
Choreograf debütierte. Zwischen präzisen<br />
Körperbildern und hochphysischen Bewegungsexplosionen<br />
entwickelt Mészáros Arbeiten,<br />
in denen er Grundfragen menschlicher<br />
Existenz in ein tänzerisches Spiel<br />
zwischen persönlicher Grenzüberschreitung<br />
und sich wiederholenden Beziehungsmustern<br />
transformiert.<br />
In Bremen wird er mit Tänzern der gefeierten<br />
Kompanie von Samir Akika und Gästen<br />
aus Ungarn und Belgien zum ersten Mal<br />
eine neue Arbeit in Deutschland entwickeln.<br />
(emsn)<br />
Tipp<br />
NEXTtoME“ feiert am Freitag, 27. Mai, ab 20 Uhr<br />
Premiere im Theater Bremen. Weitere Termine<br />
unter www.theaterbremen.de.
Termine<br />
News<br />
Offene Ateliers<br />
in der Neustadt<br />
Blick hinter die Fassaden: Am<br />
Sonnabend, 7. Mai, öffnen<br />
Künstler und Kunsthandwerker<br />
in der Bremer Neustadt<br />
ihre Ateliers. Interessierte<br />
können von 11 bis 19 Uhr<br />
in die vielfältige Szene eintauchen,<br />
den Machern bei<br />
der Arbeit über die Schulter<br />
schauen und mit ihnen ins<br />
Gespräch kommen. Es werden<br />
auch Führungen angeboten.<br />
Insgesamt beteiligen sich 31<br />
Kunstschaffende. Eine Liste<br />
aller Teilnehmer mit Adressen<br />
sowie weitere Infos auch zu<br />
den Führungen gibt es unter<br />
www.offene-ateliers-bremenneustadt.de.<br />
(stur)<br />
Verlängert:<br />
Faszination Wale<br />
im Übersee-Museum<br />
Rund 50000 Besucher haben<br />
sich bereits die Ausstellung<br />
„Faszination Wale – Mensch.<br />
Wal. Pazifik“ im Übersee-Museum<br />
angesehen. Aufgrund<br />
des großen Erfolgs wird die<br />
Schau, in der unter anderem<br />
ein begehbares, originalgroßes<br />
Modell eines Blauwalherzens<br />
gezeigt wird, nun bis Sonntag,<br />
22. Mai, verlängert. Erstmals<br />
hat das Übersee-Museum auch<br />
am Sonntag, 1. Mai, an Himmelfahrt,<br />
5. Mai, sowie an beiden<br />
Pfingsttagen, 15. und 16.<br />
Mai, von 10 bis 18 Uhr geöffnet.<br />
Weitere Infos unter www.<br />
uebersee-museum.de. (emsn)<br />
WESER-KURIER,<br />
wann und wo<br />
ich will<br />
29 Dichter aus 22 Ländern<br />
Das Festival „Poetry On The Road“ findet zum 17. Mal statt<br />
Mit WESER-KURIER Plus bestens digital informiert<br />
> ab 23 Uhr als E-Paper die Zeitung von morgen lesen inkl. aller Regional- und Stadtteilausgaben<br />
> mit der WESER-KURIER News-App noch schneller informiert dank Push-Mitteilungen<br />
> jetzt bestellen*: www.weser-kurier.de/wkplus oder Tel. 0421 / 36 71 66 77<br />
*4,70 € monatlicher Preis bei Bezug eines Printabos mit täglicher Belieferung in einem Privathaushalt. Preis ohne Printabo: 21,90 € im Monat.<br />
Wiglaf Droste ist als Satiriker, Autor und Sänger<br />
bekannt. <br />
Foto: Sabine Sieweke-Sturm<br />
Seit 16 Jahren ist das internationale<br />
Literaturfestival „Poetry On The<br />
Road“ fester Bestandteil des bremischen<br />
Kulturlebens. Mehr als<br />
450 renommierte und international<br />
hoch angesehene Autoren aus 65 Nationen<br />
sind seit den Anfängen im Jahr 2000 in der<br />
Hansestadt aufgetreten. Die Liste der teilnehmenden<br />
Autoren liest sich wie ein Who's<br />
who der zeitgenössischen Poesie: Herta<br />
Müller, Lars Gustafsson, Cees Nooteboom,<br />
Hans Magnus Enzensberger und Wolf Biermann<br />
kamen an die Weser – um nur einige<br />
zu nennen. Zur 17. Ausgabe gesellt sich<br />
eine illustre Schar dazu. 29 Dichter von fünf<br />
Kontinenten und aus 22 Ländern stellen ihre<br />
Werke vor.<br />
Autoren der Weltliteratur stehen Seite an<br />
Seite mit interessanten Neuentdeckungen<br />
auf dem Programm. Die Themen sind dabei<br />
so vielfältig wie die Präsentationen. Zu erleben<br />
gibt es Lesungen, Lautpoesie, Performances<br />
und Rap, Filme, Ausstellungen und<br />
Musik. Veranstalter sind die Hochschule<br />
Bremen und Radio Bremen mit dem Nordwestradio.<br />
Die Veranstaltungen finden wie<br />
gewohnt über die ganze Stadt verstreut statt:<br />
im Theater am Goetheplatz, in der Bremer<br />
Shakespeare Company, erstmals während<br />
einer Flussfahrt an Bord der MS „Hanseat“<br />
und an zahlreichen weiteren Spielstätten<br />
zwischen Dom und Kippenberg-Gymnasium.<br />
Mit dabei sind unter anderem Autoren,<br />
die der zeitgenössischen deutschsprachigen<br />
Gegenwartslyrik zugeordnet werden.<br />
Dazu gehören Raoul Schrott, Nora Bossong,<br />
Wiglaf Droste und Frank Witzel. Anreisen<br />
werden auch Starpianist und Lyriker Alfred<br />
Brendel, der Liedermacher und Autor Georg<br />
Ringsgwandl, der Kubaner Victor Rodriguez<br />
Nunez, der polnische Autor Adam<br />
Zagajewski und Weltautoren wie Pierre<br />
Alféri, Zang Di und Kei Miller sowie die<br />
Spoken-Word-Autoren Maud Vanhauwaert<br />
und Andy Fierens. Die skandinavische Literaturszenen<br />
wird von Linda Boström-Knausgård<br />
aus Schweden und Martin Glaz Serup<br />
aus Dänemark repräsentiert. Zu den Shooting-stars<br />
der jungen Literaturszene zählen<br />
Tao Lin und Carolin Callies. (emsn)<br />
Tipp<br />
Das Festival „Poetry On The Road“ findet von<br />
Donnerstag bis Montag, 26. bis 30. Mai, statt.<br />
Das Festival wird offiziell am Freitag, 27. Mai, um<br />
20 Uhr im Theater am Goetheplatz eröffnet. Das<br />
komplette Programm mit allen Veranstaltungsorten<br />
gibt es unter www.poetry-on-the-road.com.<br />
GO2016<br />
Gewerbeschau Osterholz mit<br />
buntem Programm und verkaufsoffenem<br />
Sonntag im Weserpark<br />
Drinnen präsentieren viele Firmen<br />
aus Bremen Osterholz und umzu<br />
ihre Vielfalt an Dienstleistungen,<br />
Produkten und innovativen Ideen. Die<br />
Aktionen auf der Veranstaltungsbühne<br />
im Außenbereich stehen neben der<br />
Musik ganz im Zeichen von Sport, Spiel<br />
und Spaß. Die Gewerbeschau Osterholz<br />
bietet großen und kleinen Besuchern ein<br />
abwechslungsreiches Unterhaltungsangebot<br />
Die offizielle Eröffnung findet am<br />
Samstag um 11:00 Uhr auf der Bühne<br />
im Außenbereich durch Bürgermeister<br />
Dr. Carsten Sieling statt. Durch das Programm<br />
führt, wie schon in den Jahren<br />
zuvor, an beiden Tagen DJ Toddy. Am<br />
Samstag treten Sportvereine aus dem<br />
Bremer Osten auf und zeigen ihr Können<br />
mit Bauchtänzen, Kung-Fu- Einlagen<br />
und Zumba zum Mitmachen. Wieder mit<br />
dabei ist auch das Vitakraft Dogs-Camp<br />
mit interessanten Einblicken zum Thema<br />
„Mir ist das Leben lieber“<br />
Neue Ausstellung in der Weserburg<br />
zum 25-jährigen Bestehen<br />
Erstmals in Europa wurde<br />
in Bremen mit der Weserburg<br />
die Idee eines Museums<br />
umgesetzt, in dem der<br />
Sammler nicht nur Leihgeber,<br />
sondern engagierter Mittler<br />
moderner Kunst ist. So verbindet<br />
sich in der besonderen<br />
Atmosphäre des historischen<br />
Gebäudes die individuelle<br />
Kunstleidenschaft der Privatsammler<br />
mit dem wissenschaftlichen<br />
Blick des Museums<br />
– und das inzwischen seit<br />
einem Vierteljahrhundert.<br />
Anlässlich des 25-jährigen<br />
Bestehens des markanten<br />
Hauses an der Weser werden<br />
dort in einer neuen Schau Höhepunkte<br />
und nie gezeigte<br />
Werke aus der Sammlung Reydan<br />
Weiss ausgestellt. Unter<br />
dem Titel „Mir ist das Leben<br />
lieber“ sind rund 100 Bilder,<br />
Skulpturen und Videoarbeiten<br />
zu sehen, die auf sehr sinnliche<br />
und überzeugend-provokante<br />
Weise Fragen der Identität,<br />
der gesellschaftlichen Rollenzuschreibung,<br />
aber auch existenzieller<br />
Bereiche wie Leben<br />
und Tod nachgehen. Neben<br />
namhaften Künstlern wie Cindy<br />
Sherman, Natalie Djurberg,<br />
Bettina Rheims, Gerhard Richter,<br />
Anselm Kiefer und Robert<br />
Longo zeigt die Ausstellung<br />
viele überraschende neue<br />
Werke, darunter afrikanische,<br />
ozeanische, chinesische, japanische<br />
sowie lateinamerikanische<br />
und karibische Positionen.<br />
(emsn)<br />
46 Eintrittskarten gibt es im Pressehaus, allen regionalen Zeitungshäusern, unter 0421/363636 oder tickets.weser-kurier.de<br />
47<br />
Tipp<br />
Bella Mare & die Beach Buben. <br />
Hundehaltung. Auch musikalisch wird<br />
den Besuchern einiges geboten. Die Auftritte<br />
des Shanty Chors Oyten und - am<br />
Sonntag - der Band „Bella Mare & die<br />
Beach Buben“ sorgen für ein abwechslungsreiches<br />
Programm. Eine weitere<br />
Attraktion wird sicher erneut die Gondel<br />
sein, mit der sich Mutige in luftige Höhen<br />
begeben können, um den Weserpark und<br />
das Ausstellungsgelände einmal aus der<br />
Vogelperspektive zu betrachten.<br />
Die jüngsten Messebesucher können<br />
sich schminken lassen, auf der Hüpfburg<br />
toben, mit dem „Aqua Ride“ in riesigen<br />
Bällen übers Wasser gleiten und jede<br />
Menge Spaß haben.<br />
Die Ausstellung „Mir ist das Leben<br />
lieber“ ist von Sonnabend,<br />
21. Mai 2016, bis Sonntag, 26.<br />
Februar 2017, in der Weserburg<br />
zu sehen. Weitere Infos zu<br />
Öffnungszeiten und Führungen<br />
unter www.weserburg.de.<br />
08.Mai<br />
verkaufsoffener<br />
Sonntag in der<br />
Vegesacker City<br />
13–18 Uhr<br />
Am Sonntag ist die 9. Bremer Landesmeisterschaft<br />
„Pümpel GO!“ der Höhepunkt<br />
des Tages. Man darf gespannt<br />
sein, wer in diesem Jahr gewinnt. Bereits<br />
am Samstag gibt es Gelegenheit<br />
zum Üben, vielleicht finden sich spontan<br />
noch weitere Mitstreiter für den Wettbewerb<br />
am Sonntag. Die Siegerehrung ist<br />
am Sonntag um 17 Uhr.<br />
Tipp<br />
05.–08.Mai<br />
Stadtgarten<br />
Bremen-Vegesack<br />
landpartie-weserfest.de<br />
Foto: Bella Mare<br />
GO2016:<br />
Samstag, 7. Mai von , 10 - 20 Uhr, Sonntag,<br />
8. Mai von 12 - 18 Uhr. Zudem ist von<br />
13 bis 18 Uhr im Weserpark verkaufsoffener<br />
Sonntag.
Düster, komisch und unendlich traurig<br />
Heinz Strunk liest aus seinem neuen Roman „Der goldene Handschuh“<br />
Witzige Überlebenstaktiken<br />
Michael Mittermeier stellt sein Programm „Wild“ vor<br />
News<br />
Von Steffi Urban<br />
Es ist noch nicht lange her, da stand<br />
Heinz Strunk als Torsten Bage mit<br />
seiner Band Fraktus auf der Schlachthofbühne.<br />
Nun kommt der Musiker,<br />
Schauspieler, Kolumnist und Entertainer<br />
als Autor zurück. Strunk stellt seinen<br />
aktuellen Roman „Der goldene Handschuh“<br />
vor. Mit diesem war er in diesem<br />
Jahr für den renommierten Preis der<br />
Leipziger Buchmesse nominiert.<br />
Strunk kennt man als Spaßvogel,<br />
der unter anderem als Teil des Trios<br />
Studio Braun mit Rocko Schamoni und<br />
Jacques Palminger für Lacher sorgte.<br />
Erfolge feierte er aber immer auch als<br />
Schriftsteller mit Werken wie „Fleisch<br />
ist mein Gemüse“, „Die Zunge Europas“<br />
und „Das Strunk-Prinzip“. Während<br />
all diese Bücher autobiografische<br />
Züge tragen, wendet sich der 53-jährige<br />
Hamburger erstmals von seinem<br />
Selbst ab und dem Frauenmörder Fritz<br />
Monka zu. Ein typisches Strunk-Buch<br />
ist es dennoch: düster, komisch und unendlich<br />
traurig.<br />
Fritz Honka war für in den 70er-Jahren<br />
aufgewachsene Deutsche der Kinderschreck<br />
schlechthin, ein Frauenmörder<br />
aus der untersten Unterschicht. 1976<br />
erlangte er in einem spektakulären Prozess<br />
schaurige Berühmtheit. Honka war<br />
geistig und körperlich gezeichnet durch<br />
eine grausame Jugend voller Missbrauch<br />
und Gewalt. Er nahm seine Opfer aus der<br />
Hamburger Absturzkneipe Zum goldenen<br />
Handschuh mit nach Hause.<br />
„Planet Deutschland“<br />
Kaya Yanar stellt sein neues Programm vor<br />
Muss nicht immer lustig sein: Heinz Strunk.<br />
Strunks Roman taucht tief in die<br />
teuflische Nachtwelt von Kiez, Kneipe<br />
und Abbruchquartier ein, deren Bewohnern<br />
das mitleidlose Leben alles<br />
Menschliche zu rauben droht. „Ich bin<br />
selbst 2009 in den Handschuh geraten<br />
und fand dieses Soziotop extrem faszinierend<br />
und anziehend“, erläuterte<br />
Strunk im Interview mit „Spiegel Online“.<br />
Mit erzählerischem Furor, historischer<br />
Genauigkeit und ungeheurem<br />
Mitgefühl zeichnet er das Bild einer<br />
Welt, in der nicht nur der Täter bekannt<br />
war, sondern auch alle seine unglücklichen<br />
Opfer. Immer wieder unternimmt<br />
der Roman aber auch Ausflüge<br />
in die oberen Etagen der Gesellschaft<br />
– zu den Angehörigen einer hanseatischen<br />
Reederdynastie mit Sitz in den<br />
Elbvororten, wo das Geld wohnt, die<br />
Menschlichkeit aber nicht unbedingt.<br />
Am Ende treffen sich Arm und Reich in<br />
der 24-Stunden-Kaschemme am Hamburger<br />
Berg – zwischen Alkohol, Sex,<br />
Elend und Verbrechen.<br />
Tipp<br />
Foto: Dennis Dirksen<br />
Heinz Strunk präsentiert am Donnerstag,<br />
26. Mai, ab 20 Uhr Passagen aus seinem<br />
neuen Buch im Schlachthof. Sein Roman „Der<br />
goldene Handschuh“ ist im Rowohlt-Verlag<br />
erschienen.<br />
Kaya Yanar gilt als der Weltenbummler unter den Comedians.<br />
Auf seinen Reisen erlebt er immer wieder<br />
Merkwürdiges und trifft schräge Menschen. Die exotischsten<br />
Einwohner überhaupt fand der Meister der Dialekte<br />
und Akzente dabei in Europa, zwischen Flensburg<br />
und Oberammergau: die Deutschen – genauer gesagt: die<br />
Bajuwaren, Schwaben, Hanseaten, Rheinländer und Sachsen.<br />
Entsprechend heißt sein neues Programm „Planet<br />
Deutschland“.<br />
Der Komiker hat bereits viele Länder bereist und musste<br />
schon einige Kulturschocks verdauen. In der Bundesrepublik<br />
kam er aus dem Staunen über zahlreiche Ungereimtheiten<br />
gar nicht mehr heraus: Wieso gelten wir<br />
Deutsche eigentlich als ordentlich, rennen aber chaotisch<br />
ins Flugzeug rein und raus? Wieso sind wir Deutsche als<br />
höflich und diplomatisch bekannt, rasten aber auf der<br />
Autobahn vollkommen aus? Warum lieben wir Deutsche<br />
das Mineralwasser so sehr – und müssen es immer mixen?<br />
Apfelschorle, Weinschorle, Bierschorle... Und überhaupt:<br />
Warum trinken die Kölner ihr Kölsch aus einem 0,2-Liter,<br />
die Bremer ihr Pils aus einem 0,33-Liter- und die Bayern<br />
aus mindestens einem 1-Liter-Glas? All diese Fragen behandelt<br />
Kaya Yanar nun gemeinsam mit seinem Publikum<br />
– schnell, witzig und spontan. (stur)<br />
Es geht schlicht ums Überleben.<br />
Der Stand-up-Comedian<br />
Michael Mittermeier<br />
hat in seinem neuen<br />
Programm „Wild“ mehr als<br />
eine Überlebenstaktik im<br />
Gepäck und stellt sich der<br />
Frage: Wie kriegt man sich<br />
selbst in den Griff, wenn die<br />
Welt sich nicht mehr im Griff<br />
hat?<br />
Für die Antworten ist ihm<br />
kein Brennpunkt zu heiß.<br />
Ungezähmt und unerbittlich<br />
jagt er Menschenfänger,<br />
Trolle und Nagellackentferner.<br />
Er trifft Serienkiller,<br />
Modelleisenbahnbesitzer,<br />
Geteerte und Gefederte.<br />
Und natürlich dürfen diverse<br />
Verbalattacken auf die (Polit-)Prominenz<br />
nicht fehlen.<br />
Obama, Putin und Bush, ein<br />
nordkoreanischer Diktator,<br />
der G7-Bürgermeister, Winnetou,<br />
Meister Yoda und ein<br />
Durch den Mai bei dodenhof<br />
Von Moonlight-Shopping bis zum BBQ-Cup<br />
6. Mai: Moonlight-Shopping<br />
Im Mai dreht sich bei dodenhof<br />
alles um Zirkus, Clowns und<br />
Artistik. Auch beim Moonlight-Shopping<br />
am Freitag, 6.<br />
Mai: Dann ist unter anderem<br />
der Clown Zimbo zu Gast und<br />
verzaubert sein Publikum mit<br />
Jonglage, riesigen Seifenblasen<br />
und kleinen Zaubertricks. Eine<br />
Ballonkarikaturistin zaubert<br />
außerdem fantastische Ballonköpfe<br />
und die Band „The Bombastics“<br />
überzeugt mit echtem<br />
„Clownbeat“. Alle Aktionen<br />
am 6. Mai von 18 bis 23 Uhr.<br />
Das Center hat bis Mitternacht<br />
geöffnet.<br />
6. Mai: Landmann-BBQ-Cup<br />
bei dodenhof<br />
Wer wissen will, wie die Profis<br />
grillen, sollte am 6. Mai unbedingt<br />
zum Landmann-BBQ-Cup<br />
zu dodenhof kommen. Rund<br />
um die GartenWelt startet<br />
die offizielle Landmann-Meisterschaft,<br />
bei der vier Teams<br />
zwischen 12 und 19 Uhr um<br />
Ruhm und Ehre grillen.<br />
Manege frei! Zirkuszeit bei<br />
dodenhof vom 14. bis 28.<br />
Mai<br />
„Manege frei!“ heißt es vom<br />
14. bis 28. Mai bei dodenhof:<br />
Der Circus Gebr. Lieberum<br />
gastiert auf dem Vorplatz<br />
der ModeWelt und zeigt sein<br />
Repertoire aus Artisten,<br />
Akrobaten, Feuerschluckern,<br />
Clowns und Tieren.<br />
Spielparadies im Mai: Endlich<br />
wieder raus<br />
Im Mai zieht es die kleinen<br />
dodenhof Besucher wieder<br />
nach draußen, wenn in dodis<br />
Wiener Pandabär: Sie alle<br />
bekommen ihr Fett weg.<br />
Mittermeier nimmt sich<br />
seit inzwischen 20 Jahren<br />
der Befindlichkeiten der<br />
Welt an. Bekannt wurde er<br />
1996 mit seinem Programm<br />
„Zapped“. Seither ist er ein<br />
Dauergast im Fernsehen sowie<br />
auf den großen Bühnen<br />
im deutschsprachigen Raum.<br />
„Wild“ ist sein achtes Programm.<br />
(stur)<br />
Spielparadies allerlei Outdoor-Aktionen<br />
stattfinden. Ob<br />
Schwungtuchspiele oder Sandbilder,<br />
verschiedene Basteleien<br />
oder Toben auf dem Abenteuerspielplatz<br />
– das Spielparadies<br />
ist der perfekte Ort, um<br />
sich im Freien zu bewegen.<br />
dodis Spielparadies hat täglich<br />
von montags bis samstags von<br />
10 bis 19 Uhr geöffnet – die<br />
Betreuung ist kostenlos<br />
Enissa Amani:<br />
„Zwischen Chanel<br />
und Che Guevara“<br />
Sie gilt als die Neuentdeckung<br />
der deutschen Kabarettszene:<br />
Enissa Amani. Die 1986 im<br />
Iran geborene Deutsch-Perserin<br />
eroberte innerhalb eines<br />
Jahres die Bühnen und<br />
TV-Studios des Landes. Ihr<br />
erstes Programm trägt den Titel<br />
„Zwischen Chanel und Che<br />
Guevara“. Ihre Mischung aus<br />
provokant-ehrlichem amerikanischem<br />
Stand-up und deutschem<br />
Kabarett präsentiert<br />
sie am Freitag, 13. Mai, ab 20<br />
Uhr im Pier 2.<br />
„LitClips“:<br />
Literarische Störung<br />
Das Bremer Literaturkontor<br />
präsentiert Kurzlesungen mit<br />
Bremer Autoren in Cafés,<br />
Kneipen und Bars. Der Titel<br />
lautet: „LitClips“. Seit April<br />
mischt sich einmal im Monat<br />
eine Autorin oder ein Autor<br />
jüngeren Jahrgangs um 21<br />
Uhr unter die Freitagabendgäste<br />
und präsentiert in einer<br />
Minilesung einen aktuellen<br />
Text. Knappe 15 Minuten sollen<br />
die Lesungen dauern und<br />
damit für eine kurze literarische<br />
„Störung“ im Ablauf des<br />
Abends sorgen. Diese gestaltet<br />
am Freitag, 13. Mai, Helge<br />
Halling im Karton. Mit seiner<br />
Erzählung „Stella und Tristan“<br />
schaffte er es 2013 in das Finale<br />
des „21. Open Mike“ in<br />
Berlin. Derzeit schreibt er an<br />
seinem autobiografischen Roman<br />
„Ach Ottersberg“. (emsn)<br />
48 Eintrittskarten gibt es im Pressehaus, allen regionalen Zeitungshäusern, unter 0421/363636 oder tickets.weser-kurier.de<br />
49<br />
Tipp<br />
Hat mehr<br />
als eine<br />
Überlebenstaktik<br />
im Gepäck:<br />
Michaael<br />
Mittermeier<br />
Foto: Manfred<br />
Baumann<br />
Michael Mittermeier ist am<br />
Donnerstag, 12. Mai, ab 20 Uhr<br />
im Pier 2 zu erleben.<br />
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50<br />
Was macht ...<br />
Eigentlich war Fußball im Fernsehen<br />
ohne Jörg Wontorra<br />
undenkbar. Bis er im Mai vergangenen<br />
Jahres seine letzte<br />
„Doppelpass“-Sendung moderierte.<br />
Ein Grund für Martin Märtens,<br />
einmal nachzuhaken, was der 67-Jährige<br />
heute so macht.<br />
Wie geht es Ihnen zurzeit?<br />
Richtig gut. Ich bin ein rüstiger Rentner!<br />
Das mit dem Rentner ist bei Ihnen irgendwie<br />
nur schwer vorstellbar …<br />
Ich mache ja auch immer noch einiges.<br />
Nur habe ich mittlerweile die Balance<br />
zwischen Freizeit und Beruf gefunden.<br />
Was machen Sie denn mittlerweile?<br />
Meine Stiftung, die Hansestiftung, erfordert<br />
ein hohes Engagement. Momentan<br />
treiben wir gerade ein großes<br />
Bolzplatzprojekt in Bremen voran. Ich<br />
wollte vor allem für die Integration von<br />
Jugendlichen etwas tun – und das geht<br />
über Sport meines Erachtens am besten.<br />
Zudem veranstalte ich Charity-Golfturniere,<br />
habe eine kleine Hausverwaltung<br />
und natürlich die Kolumne im<br />
Weser-Kurier. Vier Dinge, die mich von<br />
Montag bis Freitag gut ausfüllen. Und<br />
am Wochenende habe ich jetzt endlich<br />
mal frei.<br />
Sie wohnen aber doch eigentlich die<br />
meiste Zeit in Marbella, oder?<br />
Nicht mehr, aufgrund der zahlreichen<br />
Aufgaben, gerade meine Stiftung betreffend,<br />
bin ich im Januar wieder nach<br />
Bremen gezogen. So drei Monate im<br />
Jahr, zumeist in den Ferien, verbringe<br />
ich in Marbella.<br />
Zur Person<br />
Jörg Wontorra wurde 1948 in Lübeck<br />
geboren. Der Moderator war unter<br />
anderem Sportchef bei Radio Bremen,<br />
moderierte die Sportschau sowie „Bitte<br />
melde dich“ und war zuletzt das Gesicht<br />
vom Doppelpass. Legendär seine<br />
Reportage („Flieg Albatross, flieg“) zur<br />
Goldmedaille über 200 Schmetterling<br />
von Michael Groß bei Olympia 1984.<br />
Mittlerweile lebt Jörg Wontorra wieder<br />
in Bremen und engagiert sich für seine<br />
Hanse-Stiftung.<br />
Das letzte Seite Interview:<br />
Wie geht es Ihnen zurzeit,<br />
Herr Wontorra?<br />
Sie sagten mal in einem Interview, dass<br />
Sie gerne in Marbella leben, da man dort<br />
den „Doppelpass“ nicht kenne und sie<br />
sich so frei bewegen könnten. Nun sind<br />
Sie zurück in Bremen, wo Sie eigentlich<br />
so gut wie jeder kennt …<br />
Ja, aber hier ist das anders. In Bremen<br />
gehöre ich ja quasi zum Inventar,<br />
bin eine ganz normale Erscheinung im<br />
Stadtbild. Hier kann ich leben wie ein<br />
normaler Mensch, kann meinen Hobbys<br />
nachgehen oder im Restaurant essen,<br />
ohne angesprochen zu werden. Es sei<br />
denn ich habe einen Kommentar über<br />
Werder geschrieben, dann kann das<br />
schon einmal anders sein.<br />
Sie haben vor ziemlich genau einem Jahr<br />
Ihre letzte „Doppelpass“-Sendung moderiert.<br />
Vermissen Sie das Fernsehen?<br />
Überhaupt nicht. Ich glaube, ich habe<br />
meine Fernsehpflicht getan. Es gibt zum<br />
Glück auch noch viele Kollegen, die<br />
mich noch nicht ganz vergessen haben<br />
und immer mal wieder in ihre Sendungen<br />
einladen. Demnächst bin ich dann<br />
sogar beim Promi-Special von „Wer<br />
wird Millionär“.<br />
Foto: Sport1<br />
Wie ist damals, 1992, bei Ihnen die Idee<br />
zu „Bitte melde dich“ entstanden?<br />
Ich war damals bei Radio Bremen im öffentlich<br />
rechtlichen Fernsehen und hatte<br />
das Angebot, als freier Mitarbeiter zu<br />
„ran“, also zum Privatfernsehen, zu gehen.<br />
Ich wollte für mich eine Sicherheit<br />
haben, deshalb bat ich bei Sat1 um eine<br />
zweite Sendung. Dann hat man mir „Bitte<br />
melde dich“ angeboten, dass Konzept<br />
hat mich überzeugt, zumal ich schon bei<br />
Radio Bremen einen Hang zur Unterhaltung<br />
hatte. Das war noch wirklich Reality-Fernsehen,<br />
kein Trash-Fernsehen<br />
wie heute.<br />
Sie waren Sportchef bei Radio Bremen,<br />
haben die „Sportschau“ und „ran“ moderiert,<br />
waren bei Olympia und zwölf Jahre<br />
lang das Gesicht vom „Doppelpass“. Was<br />
hat Ihnen am meisten Spaß gemacht?<br />
Olympia ist unwiederbringlich. Das<br />
sind Erlebnisse, die ich nie vergessen<br />
werde. Ich könnte wahrscheinlich viele<br />
Ereignisse von allen zwölf Olympischen<br />
Spielen, bei denen ich dabei gewesen<br />
bin, im Schlaf aufzählen. Das waren allerdings<br />
Events. Die schönste Zeit auf<br />
Strecke waren aber meine zehn Jahre<br />
bei Radio Bremen, weil ich dort selbst<br />
gestalten und kreative Entscheidungen<br />
treffen konnte.<br />
Haben Sie Ihren Job eigentlich als Arbeit<br />
empfunden?<br />
Ich habe das immer gelebt und es auch<br />
geliebt. Es gibt für mich keinen schöneren<br />
Beruf auf dieser Welt.<br />
Es war aber zu hören, dass Sie zunächst<br />
nicht gerade begeistert über die Berufswahl<br />
Ihrer Tochter waren, die dem Vater<br />
nacheifert.<br />
Ich war am Anfang entsetzt und habe<br />
ihr als erstes die Nachteile aufgezählt,<br />
die der Beruf mit sich bringt: ständige<br />
Wochenendarbeit, immer unterwegs,<br />
keine Zeit für die Familie. Sie wollte es<br />
aber trotzdem unbedingt, also haben<br />
wir ein Handy-Video aufgenommen.<br />
Ihre Moderation war, sagen wir mal,<br />
vom textlichen suboptimal. Ihre Ausstrahlung<br />
hingegen war hervorragend.<br />
Also habe ich ihr sogar zu dem Beruf<br />
geraten, wenn sie vorher ihr Studium<br />
beendet und nach Möglichkeit noch ein<br />
Volontariat macht. Das hat sie getan.<br />
Die Fragen stellte Martin Märtens.<br />
Talkgast: Marco Bode<br />
Talk-Event im Café Sand<br />
Bremens neue Talk-Reihe –<br />
sinnlich, streitbar, bremisch<br />
> 6. 5. 2016, 22 Uhr<br />
> Eintritt: 10 € (inkl. Begrüßungsgetränk + Laugenbrezel)<br />
> gratis Fährfahrt hin und zurück<br />
> Aufzeichnung ab 8. 5. auf weser-kurier.de abrufbar<br />
After-Talk<br />
Party<br />
mit DJ choco<br />
und dj wolle<br />
Moderator: Axel Brüggemann
Freudestrahlend<br />
frühlingsfrisch!<br />
Mit dem größten Vergnügen!<br />
Schuhe,<br />
Taschen,<br />
Mode-Accessoires<br />
− die größte Auswahl<br />
Norddeutschlands<br />
auf 5000 m 2 !<br />
UND VIELE<br />
WEITERE<br />
MARKEN<br />
dodenhof Posthausen KG:<br />
Mo.–Sa., 9.30–20 Uhr<br />
dodenhof.de<br />
Die ShoppingWelt<br />
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