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Gazette Charlottenburg Juni 2019

Gazette für Charlottenburg und Westend

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GAZETTE VERBRAUCHERMAGAZIN<br />

<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong><br />

<strong>Charlottenburg</strong><br />

Rosa Rüssel<br />

am Wasser<br />

Im Tiergarten wird Strömungsmechanik erforscht<br />

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2 | <strong>Gazette</strong> <strong>Charlottenburg</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong><br />

Rosa Rüssel am Wasser<br />

Im Tiergarten wird Strömungsmechanik erforscht<br />

Institut für Strömungsmechanik und technische Akustik.<br />

Weit entfernt von Küsten und Meer, in einer Region,<br />

in der eher die Landratten vermutet werden,<br />

begann 1901 der Bau der „Versuchsanstalt<br />

für Wasser- und Schiffbau“ auf der Schleuseninsel<br />

im Tiergarten. In den ersten Jahren stand<br />

das Institut ganz im Dienst der Marine, die ein<br />

besonderes Steckenpferd von Kaiser Wilhelm II.<br />

war. 1926 übernahm eine Zweigstelle in Potsdam-Marquardt<br />

einen Teil der Forschungsaufgaben<br />

und im Tiergarten kam die Erdbauabteilung<br />

hinzu. Ab 1933 unterlag die Abteilung, die<br />

sich mit Schiffbau beschäftigte, der Geheimhaltung.<br />

Die Möglichkeiten im Tiergarten waren<br />

begrenzt, doch in der Außenstelle in Potsdam<br />

wurden Modellversuche zur Kanalisierung des<br />

russischen Flusses Don unternommen. Nach<br />

schweren Beschädigungen durch Bomben<br />

stellte das Institut seine Arbeiten im Jahr 1943<br />

vorübergehend ein. Erst 1945 ging es mit der<br />

Übernahme durch die Forschungsanstalt für<br />

Schifffahrt, Wasser- und Grundbau weiter. Heute<br />

gehört das Areal zum Institut für Strömungsmechanik<br />

der Technischen Universität Berlin.<br />

Das große Gebäude mit dem markanten rosa<br />

„Rüssel“ erbaut im Jahr 1974, beherbergt einen<br />

der weltweit größten Wasserumlauftanks. Der<br />

Forschungsbau wurde mit finanzieller Unterstützung<br />

der Wüstenrot-Stiftung saniert, 2017<br />

waren die Arbeiten beendet und das Gebäude<br />

wieder in Betrieb genommen. Das markante<br />

rosa Umlaufrohr fasst 3300 Kubikmeter Wasser.<br />

Es ist 55 Meter lang und der Durchmesser beträgt<br />

an der breitesten Stelle 8 Meter. In einem<br />

weiteren Gebäude, einem alten Backsteinbau<br />

aus Kaisers Zeiten befindet sich eine 250 Meter<br />

lange Tiefwasserrinne.<br />

Die historische Entwicklung der Strömungsmechanik<br />

begann schon in der Antike. Schon Archimedes<br />

befasste sich damit. Auch Leonardo<br />

da Vinci und Galileo Galilei beschäftigten sich<br />

mit dieser umfassenden Thematik. Erforscht<br />

wird das physikalische Verhalten von Fluiden.<br />

Die Forschungsergebnisse werden u. a. in Wasserwirtschaft,<br />

Medizin, Maschinenbau, Chemie<br />

und Astrophysik angewendet.


WORT DES BEZIRKSBÜRGERMEISTERS<br />

Liebe Bürgerinnen und Bürger in <strong>Charlottenburg</strong>-Wilmersdorf!<br />

Ende des Monats beginnen bereits<br />

die Sommerferien. Genießen<br />

Sie die hoffentlich lauen Abende<br />

im Freien und stimmen Sie sich<br />

auf erholsame Urlaubstage ein:<br />

Ich wünsche eine schöne Urlaubszeit!<br />

Neue Ansprechpartnerin<br />

Seit März ist Doris Leymann die<br />

neue Ansprechpartnerin für die<br />

Sozialraumorientierte Planungskoordination<br />

im Bezirk <strong>Charlottenburg</strong>-Wilmersdorf.<br />

Eine ihrer<br />

Aufgaben ist die Steuerung des<br />

wichtigen Programms „Stadtumbau<br />

im <strong>Charlottenburg</strong>er Norden“.<br />

Als Sozialpädagogin und<br />

Landschaftsplanerin ist es ihr<br />

wichtig, Menschen, die im Stadtteil<br />

zusammenleben, an dessen<br />

Entwicklung zu beteiligen, um<br />

Politik, Verwaltung und Aktive vor<br />

Ort zusammen zu bringen, um<br />

die Lebensqualität im <strong>Charlottenburg</strong>er<br />

Norden zu steigern. Ferner<br />

wird sie einen neuen Arbeitsbereich<br />

aufbauen, der sich mit der<br />

Koordination der unterschiedlichen<br />

Planungsprozesse bezogen<br />

auf die sieben Stadtteile des<br />

Bezirkes befassen wird. Ich freue<br />

mich, dass wir diese Stelle mit<br />

Frau Leymann besetzen konnten<br />

und wünsche ihr viel Erfolg!<br />

Kiezspaziergang<br />

Ich lade alle Interessierten herzlich<br />

zum 210. Kiezspaziergang<br />

am Samstag, dem 8. <strong>Juni</strong>, ein.<br />

Wir treffen uns wie immer um<br />

14 Uhr, diesmal an der Bushaltestelle<br />

Herthastraße (Bus 110,<br />

310, M29). Es geht entlang der<br />

Grunewaldseenkette zum Karmielplatz<br />

beim Mahnmal Gleis 17<br />

vor dem S-Bahnhof Grunewald.<br />

Die Grunewaldseenkette umfasst<br />

Doris Leymann und Reinhard Naumann.<br />

den Hertha- und Hubertussee sowie<br />

den Koenigs- und Dianasee.<br />

Es erwartet uns bei hoffentlich<br />

sommerlichen Temperaturen ein<br />

schöner Spaziergang am Wasser<br />

entlang mit einigen institutionellen<br />

und architektonischen Highlights.<br />

Bitte beachten Sie, dass der<br />

Kiezspaziergang nicht barrierefrei<br />

sein wird. Informationen über die<br />

bisherigen Kiezspaziergänge finden<br />

Sie im Internet unter www.<br />

kiezspaziergaenge.de.<br />

Touro College Berlin<br />

Am 12. <strong>Juni</strong> werde ich im Berliner<br />

Rathaus an der Auszeichnung der<br />

diesjährigen Absolventinnen und<br />

Absolventen des Touro College<br />

Berlin teilnehmen. Ich freue mich<br />

sehr auf diese traditionsbewusste<br />

Zeremonie, vor allem aber freue<br />

ich mich über den Erfolg dieser<br />

kleinen, besonderen Hochschule,<br />

die 2003 im <strong>Charlottenburg</strong>er<br />

Westen eröffnet wurde. Rabbiner<br />

Bernard Lander gründete 1970<br />

das erste Touro College in New<br />

York. 2006 nahm hier am Berliner<br />

Touro College zusätzlich das<br />

„Bernard Lander Institut für Kommunikation<br />

über den Holocaust<br />

und Toleranz“ unter der Leitung<br />

von Dr. Andreas Nachama seine<br />

Arbeit auf. ES IST EIN WICHTIGER<br />

Teil der stetig wachsenden Vielfalt<br />

Foto: Bianka Gericke<br />

jüdischen Lebens bei uns in der<br />

City West.<br />

Tag des Ehrenamtes –<br />

der Markt der Möglichkeiten<br />

Der Tag des Ehrenamtes hat in<br />

<strong>Charlottenburg</strong>-Wilmersdorf eine<br />

lange Tradition. Ziel ist es, für das<br />

unverzichtbare Ehrenamt und<br />

das so wichtige freiwillige Engagement<br />

zu werben und es publik<br />

zu machen. Organisationen und<br />

Vereine präsentieren sich von 14<br />

bis 18 Uhr an Marktständen und<br />

stellen ihre vielfältige Arbeit vor.<br />

Gemäß dem Motto: „Gemeinsam<br />

ist mehr möglich” können sie mit<br />

anderen Teilnehmer*innen ins<br />

Gespräch kommen und neue<br />

Personenkreise für ihren Aufgabenbereich<br />

interessieren. Die<br />

offizielle Eröffnung und diesjährige<br />

Verleihung des bezirklichen<br />

Ehrenamtspreises durch Sozialstadtrat<br />

Detlef Wagner und<br />

Bezirksverordnetenvorsteherin<br />

Annegret Hansen findet am Freitag,<br />

dem 14. <strong>Juni</strong>, ab 14 Uhr in der<br />

Fußgängerzone der Wilmersdorfer<br />

Straße, zwischen Schiller- und<br />

Pestalozzistraße, statt.<br />

Gedenkveranstaltung<br />

zum 17. <strong>Juni</strong> 1953<br />

<strong>Gazette</strong> <strong>Charlottenburg</strong> <strong>Gazette</strong> Wilmersdorf | <strong>Juni</strong> | 6<strong>2019</strong> | | 3<br />

Mein Stellvertreter Arne Herz<br />

wird gemeinsam mit der Bezirksverordnetenvorsteherin<br />

Annegret Hansen am Montag,<br />

dem 17. <strong>Juni</strong>, um 9 Uhr an dem<br />

Gedenkstein „Für die Opfer des<br />

Stalinismus“ am Steinplatz einen<br />

Kranz zum Gedenken an die<br />

Opfer des niedergeschlagenen<br />

Volksaufstandes in Ost-Berlin<br />

und der DDR am 17. <strong>Juni</strong> 1953<br />

niederlegen.<br />

Bürgermedaille:<br />

Vorschläge erwünscht<br />

Seit 1988 wird vom Bezirksamt<br />

für herausragende Verdienste<br />

um den Bezirk die Bürgermedaille<br />

verliehen. Jede Bürgerin<br />

und jeder Bürger kann Vorschläge<br />

machen und Personen benennen,<br />

die für ihr besonderes<br />

Engagement mit einer Bürgermedaille<br />

geehrt werden sollten.<br />

Ein überparteiliches Gremium<br />

der BVV und des Bezirksamtes<br />

wird über die Vorschläge entscheiden.<br />

Die Bürgermedaillen<br />

werden seit 2001 traditionell<br />

am Bezirkstag am 19. Oktober<br />

verliehen. Begründete Vorschläge<br />

können bis zum 31. Juli<br />

schriftlich eingereicht werden<br />

an das Büro des Bezirksbürgermeisters,<br />

Otto-Suhr-Allee 100,<br />

10585 Berlin. Nähere Informationen,<br />

darunter auch die Liste der<br />

bisher Geehrten, sind im Internet<br />

unter www.buergermedaille.<br />

charlottenburg-wilmersdorf.de<br />

zu finden.<br />

Für Ihre Anregungen, Lob<br />

und Kritik bin ich für Sie erreichbar<br />

unter naumann@<br />

charlottenburg-wilmersdorf.de.<br />

Herzlich grüßt Sie<br />

Ihr<br />

Reinhard Naumann<br />

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4 | <strong>Gazette</strong> <strong>Charlottenburg</strong> & | Wilmersdorf<br />

<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong><br />

www.gazette-berlin.de<br />

Halensee – ein See für alle?<br />

Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) diskutiert<br />

Halensee und keine Ruhe. Wer darf<br />

im Halensee baden? Die Gäste des<br />

Ku’damm-Beachs oder auch die Besucher<br />

der Liegewiese?<br />

Die Fraktionen der BVV <strong>Charlottenburg</strong>-Wilmersdorf<br />

nehmen in den folgenden<br />

Beiträgen zu diesem Thema Stellung.<br />

Berlin SPD-Fraktion<br />

13 Jahre warteten die Anwohner*innen<br />

darauf, dass sich die Wasserqualität im Halensee<br />

verbessert. Durch die Filteranlage<br />

wurde 2016 das Baden wieder möglich.<br />

Aber nach nur drei Jahren könnte damit<br />

wieder Schluss sein, da erneut Kolibakterien<br />

nachgewiesen wurden. Betroffen ist<br />

vor allem der bisher zugängliche Bereich<br />

der Liegewiese, für das private Freibad<br />

„Ku’damm Beach“ weiter südlich gilt kein<br />

Verbot. Als SPD-Fraktion fordern wir, dass<br />

unverzüglich Maßnahmen zur nachhaltigen<br />

Verbesserung der Wasserqualität<br />

ergriffen werden. Wir freuen uns über<br />

die Herrichtung des Freibads durch den<br />

Pächter und unterstützen die Maßnahmen<br />

zur Renaturierung des Uferbereichs durch<br />

das Bezirksamt, sind aber der Meinung,<br />

dass dies im Einklang mit den Interessen<br />

der Badenden geschehen muss. Halensee<br />

benötigt einen See, in dem alle baden gehen<br />

können. Deswegen fordern wir, dass es<br />

einen öffentlich zugänglichen Bereich zum<br />

Baden geben muss und die Eintrittspreise<br />

in das Freibad nach Ende des Pachtvertrages<br />

2020 neu verhandelt werden. Wenn die<br />

Wasserqualität im Bereich der Liegewiese<br />

nicht verbessert werden kann, müssen die<br />

Berliner*innen auf das Freibad ausweichen<br />

können. Zu den jetzigen Konditionen ist<br />

das für viele nicht erschwinglich.<br />

Dr. Claudia Buß<br />

CDU-Fraktion<br />

Die Frage kann nur mit einem klaren Ja<br />

beantwortet werden. Die Badewiese ist<br />

eine Wiese ohne Seezugang. Jahrelang<br />

wurde den Badewilligen erzählt, dass das<br />

Wasser eine schlechte Qualität hat, dass<br />

das Baden für alle eine gesundheitliche<br />

Gefährdung darstellt. An der Badestelle<br />

30 Meter weiter nicht. Trotz eingebauter<br />

Reinigungsanlage für das Wasser der Stadtautobahn<br />

und eine seit Jahren vorhandenen<br />

Anlage in der Trabener Straße sei die<br />

Qualität zum Baden genau an der bisherigen<br />

Stelle nicht erlaubt. Hier wird auch<br />

noch argumentiert „Schilfanwuchs“. Bitte<br />

nicht falsch verstehen, die CDU-Fraktion ist<br />

für den Umweltschutz, nur warum geht der<br />

zuständige Stadtrat Schruoffeneger nicht<br />

hin und erlaubt den Badenden den Zugang<br />

über die vorhandenen Steintreppen? Der<br />

CDU-Fraktion drängt sich der Verdacht auf,<br />

dass hier eine Klientelpolitik zu Gunsten<br />

des Pächters der alten Badestelle erfolgt.<br />

Wenn natürlich das eingeleitete Wasser<br />

von der Trabener Straße eine schlechte<br />

Qualität hat, dann muss auch hier der zuständige<br />

Stadtrat tätig werden. Fazit: Für<br />

uns ist es nicht ersichtlich, warum nicht<br />

gehandelt und den Badewilligen der Freizeitwiese<br />

wieder die Möglichkeit gegeben<br />

wird, von dort ins Wasser zu gehen.<br />

Hans-Joachim Fenske<br />

B‘90/Grünen-Fraktion<br />

Die Halensee-Wiese am Ende des Kudamms<br />

war zu West-Berliner Mauerzeiten<br />

eine Institution. Selbst nach dem Autobahnbau<br />

blieb sie ein sonnenverwöhntes<br />

Rückzugsrefugium mit Seezugang. Auch<br />

nach der Wende, als die hygienischen<br />

Ansprüche an ein Badegewässer nicht<br />

mehr gegeben waren, tat es der Beliebtheit<br />

der Halensee-Wiese keinen Abbruch.<br />

Sonnenbaden blieb ein fester Bestandteil<br />

des Ortes, auch als die Pflanzenkläranlage<br />

für das Regenwasser der Straßenflächen<br />

mit EU-Geldern gebaut wurde. Die europäischen<br />

Fördermittel sind tatsächlich gut<br />

eingesetzt, das zeigen die Gewässer-Messreihen<br />

seither. An der offiziellen Badestelle<br />

ist die Wasserqualität inzwischen gut, nur<br />

am Ufersaum der Liegewiese bleiben die<br />

Kennzahlen bedenklich. Der zuständige<br />

Stadtrat Schruoffeneger wird daher das<br />

Aufstellen von neuen Warnschildern<br />

veranlassen. Der Zaun soll so verändert<br />

werden, dass er den Schilfgürtel schützt,<br />

jedoch Menschen, die Baden wollen, nicht<br />

gefährdet. Wer feuchten, aber ungesunden<br />

Spaß haben will, tut das auf seine eigene<br />

Verantwortung.<br />

Sibylle Centgraf<br />

FDP-Fraktion<br />

Baden für alle, auch oben und unten ohne?<br />

Diese Freiheit, im ganzen Halensee schwimmen<br />

zu können, ist erneut dahin. Schon<br />

2003 war ein Badeverbot wegen zu hoher<br />

Bakterienbelastung ausgesprochen worden.<br />

Damals wie heute gilt die Badeerlaubnis<br />

nur für den Bereich des Strandbades.<br />

Für eine nachvollziehbare Entscheidung<br />

hilft es, die Messergebnisse transparent<br />

zu machen. Die Bürger fragen sich zurecht,<br />

ob die Bakterien nur das Strandbad aussparen<br />

und es nicht notwendig wäre, die<br />

Wasserqualität insgesamt zu verbessern.<br />

Die Realität zeigt, dass früher wie heute<br />

das Badeverbot ignoriert wurde. Fehlende<br />

Kontrolle, eigentlich zum Schutz des Bürgers<br />

und der Natur, ist wegen des Personalmangels<br />

im Bezirksamt Fehlanzeige. Wollen<br />

wir einen ehrlichen Naturschutz, der<br />

dem Artensterben entgegenwirkt? Dann<br />

müssen wir liebgewonnene Gewohnheiten<br />

in Frage stellen und dies auch konsequent<br />

kontrollieren. Oft sind auch die hohen Eintrittspreise<br />

des Strandbades in der Kritik.<br />

Bei der nächsten Vertragsverlängerung des<br />

Pächters kann man gegebenenfalls versuchen,<br />

auf diese Einfluss zu nehmen. Bis<br />

dahin gilt jedoch, dass nicht der Bezirk die<br />

Preise zu bestimmen hat. Die Gesundheit<br />

der Bürger zu stärken und das Schwimmen<br />

zu ermöglichen, muss bei allen Beteiligten<br />

das vorrangige Anliegen sein.<br />

Stephanie Fest<br />

Alternative<br />

für<br />

Deutschland<br />

AfD-Fraktion<br />

Halensee und Grunewaldsee gehören zu<br />

den Wasserperlen märkischer Seenlandschaften,<br />

sie sind Teil einer eiszeitlichen<br />

Rinne. Sie haben leider noch mehr gemeinsam:<br />

In beiden ist das freie Baden<br />

verboten. Im Grunewaldsee vollständig,<br />

im Halensee ist es nur gegen ein saftiges<br />

Entgelt erlaubt. Weit über Berlin hinaus<br />

schätzen Badelustige den FKK-Strand<br />

am Halensee. In zwangloser Atmosphäre<br />

tummelten sich in der Vergangenheit<br />

Badelustige mit Textilien und solche<br />

ohne gleichberechtigt nebeneinander.<br />

Jetzt aber steht ein stabiler, strenger<br />

Zaun zwischen Wasser und denen, die<br />

gerne baden wollen. Verschmutzt soll er<br />

angeblich sein – der See. Einige Meter<br />

weiter ist er plötzlich sauber genug, um<br />

darin zu plantschen, sofern man 12 Euro<br />

Badegebühr entrichtet. Was hat den grünen<br />

Stadtrat wohl umgetrieben, den Berlinerinnen<br />

und Berlinern ihre Badefreude<br />

zu nehmen? Ist es die Kapitulation vor<br />

Pharisäern oder verklemmten Verbotsideologen?<br />

Oder schon der Kotau vor<br />

archaischen Fremdkulturen? Niemand<br />

glaubt, dass der Bezirk die Geschäfte<br />

des privaten Pächters des Strandbades<br />

schützen will. Für manchen mag in FKK<br />

(Freikörperkultur) zu viel Freiheit stecken,<br />

aber die sollten und dürfen wir uns nicht<br />

nehmen lassen! Mr. Schruoffeneger, reißen<br />

Sie diesen Zaun nieder!<br />

Hans Asbeck<br />

Linksfraktion<br />

Der Halensee, eine Naturoase inmitten unserer<br />

dicht bebauten Stadt – für viele ein<br />

Ort der Erholung und Entspannung vom<br />

Alltagstrubel der Großstadt. Das Wasser<br />

lädt nicht nur zum Baden ein, sondern die<br />

Wege und Parkanlagen rundherum sind<br />

ein Refugium für Mensch und Natur. Es gibt<br />

ein Freibad und eine Badewiese für den<br />

Zugang zum Wasser. Doch aktuell trübt sich<br />

das Wasser nicht nur durch die erhöhten<br />

Messwerte bakterieller Belastung rund um<br />

die Badewiese und der damit verbunden<br />

Sperrung eben dieser ein. Es geht auch<br />

um den Konflikt, dass die Eintrittspreise<br />

für das Freibad relativ hoch sind. Dadurch<br />

wird den Leuten, die die finanziellen Mittel<br />

für den Eintritt nicht aufbringen können<br />

oder wollen, der Zugang zum Wasser und<br />

damit vergnüglicher Badespaß verwehrt.<br />

Deshalb fordern wir, dass so schnell wie<br />

möglich eine Ursachenuntersuchung und<br />

Beseitigung der Bakterienbelastung der<br />

Badewiese erfolgt, damit die Sperrung wieder<br />

aufgehoben werden kann. Außerdem<br />

müssen die Eintrittspreise des Freibades<br />

den üblichen Preisen der Berliner Freibäder<br />

angeglichen und so gestaltet werden,<br />

dass alle Berliner*innen, unabhängig von<br />

der Größe ihres Geldbeutels, das Freibad<br />

besuchen und nutzen können.<br />

Sebastian Dieke<br />

Dr. Hubert Klauser<br />

Orthopäde | Chirurg<br />

Handchirurg |<br />

zertifizierter Fußchirurg<br />

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6 | <strong>Gazette</strong> <strong>Charlottenburg</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong><br />

Renata Ravell – Grand Dame der Travestie<br />

Nach wie vor regnet es für sie rote Rosen<br />

Plotzky – Ravell ist auf dem Klingelschild<br />

zu lesen. Der Bindestrich<br />

steht dabei für große Illusion,<br />

Schauspiel- und Gesangskunst,<br />

Pailletten, Glanz und Glimmer.<br />

<br />

KNEFFEL<br />

Foto: Plotzky<br />

Dahinter steckt ganz privat Olaf<br />

Plotzky, einer der namhaftesten<br />

Travestie-Künstler Deutschlands,<br />

der sich während seiner inzwischen<br />

fast sechzigjährigen Bühnenpräsenz<br />

weltweit einen Namen<br />

als Renata Ravell gemacht<br />

hat. Und auch wenn er jetzt im<br />

<strong>Juni</strong> die Mitte seines achten Lebensjahrzehntes<br />

überschreitet,<br />

– was man kaum glauben mag<br />

– hat Renata Ravell nichts an<br />

Reiz verloren. Sie ist nach wie vor<br />

gefragt und denkt keineswegs<br />

ans Aufhören. Und so stellt sich<br />

ihr Publikum auch weiterhin fasziniert<br />

die Frage: Ob Mann oder<br />

Frau, wer weiß es genau?<br />

Privat<br />

In seinem gemütlich-eleganten<br />

Wohnzimmer in Berlin- Friedenau<br />

empfängt mich herzlich<br />

Olaf Plotzky. Im Nebenzimmer<br />

glitzernde Roben, reich bestickt<br />

mit Pailletten und Strass. „Renata<br />

Ravells Bühnengarderobe lasse<br />

ich schneidern, besticke sie und<br />

die passenden Colliers dazu dann<br />

meist selbst“, verrät Olaf und zeigt<br />

mir als beeindruckende Auswahl<br />

Olaf Plotzky: Auch für die Bühnengarderobe von Renata Ravell<br />

professionell im Einsatz.<br />

seiner rund 30 Bühnenroben ein<br />

paar ganz besondere Prunkstücke:<br />

Fließende Brokatstoff-Corsagen,<br />

federbesetzte Mäntel und<br />

paillettenschwerer Halsschmuck<br />

verführen zum Träumen und Anprobieren.<br />

Den Vormittag hat der Travestie-Künstler<br />

damit verbracht,<br />

seine Perücken für die Auftritte<br />

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<strong>Gazette</strong> <strong>Charlottenburg</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | 7<br />

frisch zu frisieren. „Das Publikum<br />

sieht immer nur das fertige Produkt<br />

Renata Ravell – aber nicht,<br />

wie viel Vorbereitung neben der<br />

Erarbeitung des eigentlichen<br />

Programmes noch dahintersteckt“,<br />

verrät Olaf. So müssen<br />

vor einem Auftritt Kostümkoffer<br />

geschleppt werden, die Maske<br />

dauert rund 1 ½ Stunden und<br />

die Technik braucht auch Vorbereitung.<br />

Außerdem sind die<br />

Kostüme instand zu halten, neue<br />

sind anzufertigen. – Viel Arbeit für<br />

einen unvergesslichen Abend in<br />

der Travestie-Traumwelt.<br />

An liebevoll gedecktem Kaffeetisch<br />

erzählt mir der Künstler<br />

dann mit leuchtenden Augen von<br />

seinem ungewöhnlichen Lebensweg<br />

und zeigt mit berechtigtem<br />

Stolz bemerkenswerte Foto- und<br />

Druckdokumente, die er im Laufe<br />

der Jahre gesammelt hat:<br />

In Falkenberg/Elster im brandenburgischen<br />

Landkreis Elbe/Elster<br />

wurde er 1944 als Jüngster von<br />

neun Geschwistern geboren. Der<br />

Vater leitete als Kapellmeister das<br />

Falkenberg-Tanz-Ensemble (FTE),<br />

unterrichtete außerdem Privatschüler<br />

und an Musikschulen.<br />

Kein Wunder also, dass Olaf das<br />

„Künstlergen“ so fest in sich trägt.<br />

„Nach meinem ersten Opernbesuch<br />

von „Rusalka“ wusste ich,<br />

dass ich zur Bühne will“, erinnert<br />

sich Olaf heute. Der Gesang<br />

spielte dabei für ihn eine wichtige<br />

Rolle, Operettenbuffo – Vorläufer<br />

heutiger Musicaldarsteller – und<br />

jugendlicher Darsteller war damals<br />

sein Traumziel.<br />

Doch zuerst machte Olaf eine<br />

Lehre zum Einzelhandelskaufmann<br />

und zog schließlich nur 14<br />

Tage vor Mauerbau zu seiner älteren<br />

Schwester nach Berlin-Schöneberg,<br />

wo er die in Herzberg<br />

begonnene Dekorateur-Lehre<br />

abschloss („Ich habe schon als<br />

Kind gerne gebastelt“).<br />

Der angehende Künstler nutzte<br />

nun jede Gelegenheit zum Dekorieren.<br />

Er arbeitete hart, um damit<br />

seine angestrebte Schauspielund<br />

Gesangsausbildung finanzieren<br />

zu können. Seine Lehrer waren<br />

keine Geringeren als Diseuse<br />

Ada Hecht und Kammersänger<br />

Maxim-Rossi-Rissmann. In ersten<br />

kleineren Auftritten imitierte<br />

Olaf bekannte Künstler, bis eine<br />

Künstleragentin auf ihn aufmerksam<br />

wurde: Sie überzeugte den<br />

anfangs skeptischen Olaf, sich als<br />

Conférencier in glitzernden Damenkostümen<br />

zu präsentieren.<br />

Renata Ravell – on Tour<br />

bis ganz nach oben<br />

Renata Ravell in den 60er-Jahren.<br />

<br />

Foto: Plotzky<br />

Eine ebenso harte wie beeindruckende<br />

und prägende Zeit folgte<br />

nun für die „neugeborene“ Renata:<br />

„Ich tingelte mit Koffern voller<br />

prächtiger Kostüme auf Tourneen<br />

durch Dörfer und Städte, oft mit<br />

dem Flieger unterwegs, denn als<br />

„Republikflüchtling“ fuhr ich besser<br />

nicht durch die DDR“, betont<br />

der Travestie-Künstler. Der erste<br />

Auftritt war in Minden/Westfalen,<br />

Travestie war da für viele noch<br />

eher unbekannt. „Man fragte an<br />

den Tournee-Orten auch schon<br />

mal nach, wann denn meine<br />

Frau zum Auftritt käme oder bot<br />

mir ein Doppelzimmer an“, lacht<br />

„Renata“, die als eine der ersten<br />

professionellen Travestie-Künstlerinnen<br />

in konventionellen Varietés<br />

und Nachtclubs sang, tanzte<br />

und konferierte. In jüngeren Jahren<br />

platinblond, präsentiert sich<br />

die reifere Renata inzwischen mit<br />

kupferrotem Haar. Ihrer damenhaft-eleganten<br />

und auch etwas<br />

autoritären Erscheinung begegnen<br />

Männer meist fasziniertrespektvoll,<br />

wie sie erklärt.<br />

1975 kam für Renata der internationale<br />

Durchbruch, Engagements<br />

in London (Paul-Raymond-Revue),<br />

Südfrankreich,<br />

Amerika folgten.<br />

In angesagten Berliner Nachtlokalen<br />

wie „Rififi“, „Imperial“ oder<br />

dem „Scotch Club 13“ begeisterte<br />

sie damenhaft schillernd mit femininem<br />

Charme und intelligen-<br />

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8 | <strong>Gazette</strong> <strong>Charlottenburg</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong><br />

Renata Ravell im New Eden.<br />

tem Witz Gäste, VIP´s und High<br />

Society, die sie bald gerne in<br />

ihrem Kreis aufnahm. Im „Scotch<br />

Club“ suchte sie dann auch<br />

Deutschlands Playboy Nr. 1 Rolf<br />

Eden auf, der einen Conférencier<br />

für seinen „New-Eden-Saloon“ am<br />

Kurfürstendamm suchte. Waren<br />

ihm Renatas Lieder anfangs zu<br />

sentimental, sagte ihm ihr kesseres<br />

Repertoire dann schon eher<br />

zu.<br />

Über 20 Jahre konferierte Renata<br />

schließlich in seinem Club. „Er war<br />

ein toleranter und toller Chef“,<br />

betont Renata heute, die auch<br />

im 2012 über das Leben Edens<br />

erschienen Film „Immer nur Glück<br />

gehabt“ und im gleichnamigen<br />

Buch aus dem Jahr 2013 zu Wort<br />

kommt und lobend genannt wird.<br />

Als eine Delegation aus Ost-Berlin<br />

den Eden-Club in West-Berlin<br />

aufsuchte, hatte das ganz besondere<br />

Folgen für Renata: Europas<br />

größtes und bekanntestes<br />

Revue-Theater, der Ost-Berliner<br />

Friedrichstadtpalast, engagierte<br />

sie, den einstigen „Republikflüchtling“,<br />

für seine Revue. Mit<br />

Walter Plathe ging Renata später<br />

auf ausgedehnte DDR-Tournee.<br />

Auch im Palast der Republik feierte<br />

sie mit ihrer Personality-Show<br />

„Ich bin, was ich bin“ rauschende<br />

Erfolge.<br />

Für ihre Auftritte im Friedrichstadtpalast<br />

fuhr sie jeden Abend<br />

mit Sondergenehmigungen über<br />

den Übergang Invalidenstraße<br />

nach Ost-Berlin und nach ihrem<br />

Foto: Plotzky<br />

Auftritt wieder zurück. Als sich<br />

einmal dem Abend im Friedrichstadtplast<br />

ein Westberliner<br />

Nacht-Auftritt zeitnah anschloss,<br />

durfte sie sogar noch in Kostüm<br />

und Pelzstola im weißen Mercedes<br />

den Kontrollpunkt ohne Wartezeit<br />

passieren; in einem westlichen<br />

Pressebericht tags darauf<br />

ausführlich beschrieben. In einem<br />

vom Friedrichstadtpalast ihr<br />

überreichten Erinnerungs-Bändchen<br />

sind all die überragenden<br />

Kritiken zu Renata Ravell verwahrt<br />

– und die einzig weniger<br />

überragende der Zeitung „Neues<br />

Deutschland“.<br />

Nach der Wende folgten zahlreiche<br />

Gala-Auftritte, auch in den<br />

neuen Bundesländern. Beim Festival<br />

der Travestie in der Berliner<br />

Urania begeisterte Renata Ravell<br />

ebenso wie als gefeierter Star<br />

bei Gastspielen und im weltweit<br />

berühmtesten Travestie-Cabaret<br />

„Pulverfass“.<br />

Das Staatstheater Stuttgart engagierte<br />

Renata im Jahr 1998 für<br />

die deutsche Erstaufführung von<br />

Peter Turinis Theaterstück „Die<br />

Schlacht um Wien“.<br />

Und dann waren da die großen<br />

Kreuzfahrt-Veranstalter, die Renata<br />

für ihr Programm entdeckten.<br />

„Ich habe die ganze Welt gesehen<br />

durch diese Engagements“,<br />

erklärt Renata, die mit Koffern<br />

voller Kostümen und Requisiten<br />

bis zum Jahr 2016 mit Traumschiffen<br />

wie beispielsweise der<br />

„Europa“, der „Maxim Gorki“, der<br />

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<strong>Gazette</strong> <strong>Charlottenburg</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | 9<br />

Drei Monate moderierte Renata Ravell die Show-Tournee der “California<br />

Dream Boys”.<br />

Foto: Plotzky<br />

„Astoria“, der „Alexander von<br />

Humboldt“, der „Albatros“ oder<br />

der „Delphin“ über die Weltmeere<br />

kreuzte. Die vorgeschriebene<br />

Brandschutzübung blieb auch<br />

ihr nicht erspart: „Bei der Übung<br />

in Rostock musste ich u. a. mit<br />

schwerer Schutzmontur durchs<br />

Feuer laufen und dann auch noch<br />

aus fünf Metern Höhe ins Hafenbecken<br />

springen“, erzählt Renata,<br />

die darüber heute lachen kann.<br />

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Weiter mit Applaus<br />

Die Kreuzfahrt-Ära hat Renata<br />

2016 beendet, ihre professionellen<br />

Auftritte aber mit wechselndem<br />

Pianisten und Ensemble sind<br />

an Land nach wie vor stark gefragt.<br />

Ihr Repertoire-Querschnitt<br />

vom Chanson bis anspruchsvollen<br />

Lied à la „Für mich soll´s rote<br />

Rosen regnen“, das sie mit ausgebildeter<br />

warmer Stimme stets live<br />

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Renata Ravells aktuelle<br />

Autogrammkarte. Foto: Plotzky<br />

gesungen präsentiert, ist außerdem<br />

auf zwei CDs erhältlich.<br />

Auch private Engagements<br />

nimmt sie an, wenn es ihre Zeit erlaubt,<br />

sei es als Moderatorin oder<br />

mit Showblöcken oder -einlagen,<br />

mit Schlagern und Evergreens<br />

sowie mit Liedern von Hildegard<br />

Knef, Margot Werner und Zarah<br />

Leander.<br />

Und etwas habe sie, die erfahrene<br />

Travestie-Künstlerin, dann doch<br />

noch beeindrucken können,<br />

wie sie erzählt: „Über die Künstlerförderung<br />

bin ich um 2010 in<br />

Senioreneinrichtungen, Krankenhäusern<br />

und Pflegeheimen<br />

aufgetreten, wo Travestie im Programm<br />

eher ungewöhnlich ist.<br />

Aber das positive Echo von Patienten-<br />

und Leitungsseite her war<br />

so groß, dass ich das gerne wieder<br />

machen würde.“ Renatas „Travestie-Humor<br />

mit Geist“ brachte<br />

da nämlich auch die zum Lachen,<br />

denen der Alltag nur noch wenig<br />

Grund zum Lachen gab.<br />

Dass auch zukünftig das Publikum<br />

mit dem Applaus rote<br />

Rosen auf Renata Ravell regnen<br />

lässt, daran besteht kein Zweifel.<br />

Erobern doch Renata UND Olaf<br />

im Flug die Herzen ihres Gegenübers<br />

dank echter menschlicher<br />

Wärme und hohen künstlerischen<br />

Könnens.<br />

Wer Renata Ravell persönlich erleben<br />

möchte, sollte sich wegen<br />

des begrenzten Platzangebotes<br />

schon heute vormerken: Die „<br />

herr-liche Königin der Travestie-Kunst“<br />

tritt im Oktober <strong>2019</strong><br />

in der Bar „Die Kleine Philharmonie“<br />

in der Schaperstraße 14 in<br />

10719 Berlin-Wilmersdorf auf.<br />

Näheres dazu sowie Informationen<br />

und Buchungen von<br />

Renata Ravell unter Telefon:<br />

0170 20 55 14, www.renataravell.<br />

de und über Facebook.<br />

<br />

Jacqueline Lorenz


10 | <strong>Gazette</strong> <strong>Charlottenburg</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong><br />

Ewald Wenck – damals war´s<br />

Erinnerungen des Berliner Schauspielers und „Insulaners“ erschienen<br />

Fast 40 Jahre nach dem Tod des<br />

„leidenschaftlichen Berliners“<br />

Ewald Wenck ist nun ein lesenswerter<br />

Buchband über ihn<br />

erschienen. – Aus den handschriftlichen<br />

Aufzeichnungen<br />

des Schauspielers und RIAS-Moderators<br />

hatte seine Frau Dagmar,<br />

die über ein Vierteljahrhundert an<br />

seiner Seite stand, eigentlich nur<br />

für den „Familiengebrauch“ eine<br />

Mappe zusammenstellen wollen.<br />

Diese Privatsammlung diente Rüdiger<br />

Ohst, 2. Vorsitzender des<br />

Wilmersdorfer KünstlerKolonie<br />

Berlin e. V., nun als Grundlage für<br />

sein Büchlein über Ewald Wenck<br />

(1891-1981). Dabei wurde der<br />

Schreibstil von Ewald Wenck<br />

beibehalten. Seine Frau Dagmar<br />

kommt im Buch ebenso zu Wort<br />

wie der ehemalige Programmdirektor<br />

des RIAS, Prof. Herbert<br />

Kundler.<br />

Älteren Lesern dürfte die Lektüre<br />

im Angedenken an den liebenswerten<br />

Künstler viel Freude bereiten,<br />

jüngere Leser finden hier<br />

das Porträt eines vielseitigen und<br />

Mensch gebliebenen Berliner<br />

Schauspielers vergangener Tage,<br />

der unvergessliche Film- und Theatergeschichte<br />

erlebt und mitgeschrieben<br />

hat und dabei bis ins<br />

hohe Alter gefragt blieb.<br />

Das Buch gibt die damalige Zeit<br />

mit humorvollen Anekdoten gespickt<br />

wieder und lässt neben<br />

Ewald Wenck unvergessene Menschen<br />

wie Hans Rosenthal, Georg<br />

Thomalla, Claire Waldoff, Max<br />

Schmeling, Gert Fröbe und Curt<br />

Goetz wiederauferstehen. Und<br />

sogar Heinrich Zille erscheint in<br />

Ewald Wenck´s Lebensgeschichte<br />

auf der Bildfläche.<br />

Der Berliner Schauspieler,<br />

Kabarettist und Moderator<br />

Ewald Wenck<br />

Manch reiferer Leser erinnert<br />

sich noch an die berlinische Gestalt<br />

mit Herz und Schnauze des<br />

Opi Dopi beim RIAS.<br />

<br />

Foto: Wenck priv.<br />

Ewald Wenck in den 30ern als<br />

Prof. Haselhuhn in „Der verjüngte<br />

Adolar“. Foto: Wenck priv.<br />

liebenswerten Schauspielers und<br />

Kabarettisten: Der gab 17-jährig<br />

sein Bühnendebut und spielte<br />

– oft auch als Nebendarsteller<br />

und anfangs noch im Stummfilm<br />

– über 70 Jahre lang in pointenstarken<br />

Rollen von Filmklassikern<br />

wie „Die Feuerzangenbowle“<br />

oder der Fernsehserie „Pension<br />

Spreewitz“. Er stand auch auf der<br />

Bühne an der Seite von namhaften<br />

Schauspielern, zu denen<br />

Heinz Rühmann, Marika Rökk und<br />

Martin Held zählten. Gemeinsam<br />

mit Martin Held und Elisabeth<br />

Bergner spielte Ewald Wenck im<br />

Jahr 1979 in seinem letzten Film<br />

„Der Pfingstausflug“, der in seiner<br />

Heimatstadt Berlin gedreht<br />

wurde.<br />

Die angenehm knarzige Stimme<br />

und das warme Berlinern Ewald<br />

Wenck´s machten auch im Radio<br />

Furore und ihn zur Radiolegende.<br />

Sie sind auch Vertretern heutiger<br />

Generationen ein Begriff geblieben:<br />

„Die Insulaner“, die als Vorstufe<br />

moderner Comedians kabarettistisch<br />

ausgefeilt politisch und<br />

gesellschaftlich Aktualitäten ihrer<br />

Tage aufs Korn nahmen. Ihr Motto<br />

war dabei: „Uns kann keener“. Von<br />

der Berlin-Blockade im Jahr 1948<br />

bis zum Jahr 1964 gehörte die<br />

von Günter Neumann gegründete<br />

Kabarettsendung als „Straßenfeger“<br />

zum festen Programm<br />

des RIAS. Ewald Wenck verkörperte<br />

darin „das Berliner Inventar“<br />

neben Kollegen wie Bruno<br />

Fritz, Walter Gross, Tatjana Sais,<br />

Edith Schollwer, Ilse Trautschold<br />

und Agnes Windeck. – Wie Wenck<br />

Günter Neumann kennenlernte,<br />

auch das kann in seiner Lebensgeschichte<br />

nachgelesen werden.<br />

Die Fortsetzungsserie im RIAS<br />

„Damals war´s – Geschichten aus<br />

dem alten Berlin“ wurde nicht<br />

zuletzt durch die sympathische<br />

Erzählstimme Ewald Wencks zu<br />

einer jahrelang beliebten Radio-Sendung.<br />

Ewald Wenck – routiniert auf der<br />

Bühne und am Mikrofon.<br />

<br />

Foto: Wenck priv.<br />

Gregor Römhild<br />

Andrea Kuhr<br />

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<strong>Gazette</strong> <strong>Charlottenburg</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | 11<br />

„Die Insulaner“ (v.l.n.r.) Edith Schollwer, Ewald Wenck, Tatjana Sais.<br />

<br />

Foto: Bundesarchiv B 145,Teske<br />

Einen ebenso großen Erfolg<br />

brachte in den 70ern „Ewalds<br />

Schlagerparade für reife Hörer“,<br />

moderiert von Ewald Wenck als<br />

ältestem Discjockey, nach einer<br />

Idee von Hans Rosenthal. Alle 14<br />

Tage ging die Schlagerparade auf<br />

Sendung, welcher der betagte<br />

Ewald Wenck mit Witzen, lockeren<br />

Bemerkungen und seinem<br />

markigen Gruß „Hallo Fans, Opi<br />

Dopi“ die nötige Würze gab. Dadurch<br />

gab es auch reichlich junge<br />

Anhänger dieser Sendung.<br />

Die letzte der 282 Schlagerparaden<br />

wurde von Ewald Wenck´s<br />

Steglitzer Zuhause aus, Unter<br />

den Eichen 104a), am 26. Januar<br />

1981 gesendet. Nur wenig später,<br />

am 30. April 1981, verstarb der<br />

Künstler nach schwerer Krankheit<br />

89-jährig.<br />

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Der Mensch Ewald Wenck<br />

Als letztes von sechs Kindern<br />

einer Buchbinder-Familie wurde<br />

Ewald Wenck am 28. Dezember<br />

1891 in der Fischerstraße in<br />

Alt-Berlin unweit der Fischerinsel<br />

geboren, in direkter Nachbarschaft<br />

zur ältesten Berliner Gaststätte<br />

„Zum Nussbaum“. Heinrich<br />

Zille war hier Stammgast.<br />

Gedenktafel Unter den<br />

Eichen 104a in Steglitz.<br />

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Daheim war es verboten, zu berlinern.<br />

Doch auf den jungen Ewald<br />

übte der Dialekt der Straße einen<br />

besonderen Reiz aus. So berlinerte<br />

er, ganz leidenschaftlicher<br />

Berliner, eben nur inmitten seiner<br />

Straßenfreunde.<br />

Und als Ewald einmal einem<br />

Freund zugerufen hatte: „Ick jeh<br />

nach oben, mir friert“, war das<br />

Echo deutlich: „Der will Schauspieler<br />

werden und weiß nicht<br />

mal, dass es „mich friert“ heißt.“<br />

„Frau Holle“ in der Weihnachtsvorstellung<br />

hatte Ewald´s tiefe<br />

Liebe zum Theater geweckt.<br />

Nach Buchbinder-Lehre und<br />

Gesellenprüfung war für ihn der<br />

Weg Richtung Schauspielschule<br />

frei. Provinzbühnen brachten<br />

dann erste Bühnenerfolge. Die<br />

Monatsgage lag bei 90 Reichsmark.<br />

Dann ging´s nach Berlin,<br />

vom Stummfilm zum Tonfilm.<br />

Ewald Wenck spielte auf allen<br />

40 Theaterbühnen der Stadt,<br />

trat später außerdem an namhaften<br />

Häusern wie Sportpalast,<br />

Deutschlandhalle und Prälat<br />

Schöneberg auf.<br />

1947 lernte Ewald Wenck seine<br />

spätere Frau Dagmar in der Komödie<br />

am Kurfürstendamm kennen.<br />

Sie war dort seine Bühnenpartnerin<br />

im Stück „Meine Nichte<br />

Susanne“. Ewald Wenck bot sich<br />

nach der Vorstellung der jungen<br />

Schauspielerin als „Heimweg-Begleiter“<br />

durch die schlecht beleuchteten<br />

Straßen Berlins an<br />

– und wurde schließlich zum<br />

lebenslangen Wegbegleiter und<br />

Ehemann von Dagmar, die ihn<br />

während ihrer harmonischen Ehe<br />

zu allen Theater- und Drehterminen<br />

begleitete und 34 Jahre an<br />

seiner Seite blieb.<br />

Die rüstige Dagmar Wenck lebt<br />

noch heute in der Wohnung in<br />

Steglitz, die seit 1956 beider Zuhause<br />

war, und in der noch vieles<br />

an ihren Mann erinnert – auch<br />

die Gedenktafel am Haus.<br />

Dagmar Wenck´s Antwort auf<br />

die Frage, was Ewald Wenck eigentlich<br />

auszeichnete, kommt<br />

prompt und ist im Buch nachzulesen:<br />

„Sein wunderbarer Humor,<br />

seine Liebenswürdigkeit,<br />

sein Fleiß, seine Bescheidenheit,<br />

seine Freundschaft, seine Ehrlichkeit?<br />

Alles! Und er war ein leidenschaftlicher<br />

Berliner!“<br />

Interessierte willkommen: Am<br />

27. <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> um 15 Uhr liest Autor<br />

Rüdiger Ohst im Hans-Rosenthal-Haus<br />

in der Bolchener Str. 5<br />

in 14167 Berlin-Zehlendorf aus<br />

den Buch-Erinnerungen Ewald<br />

Wenck´s. Begleitet wird er von<br />

Dagmar Wenck und Moderator<br />

Nero Brandenburg.<br />

Dagmar Wenck ordnete die<br />

Aufzeichnungen ihres Mannes.<br />

Das erste Buchexemplar erhielt sie<br />

von Rüdiger Ohst anlässlich ihres<br />

90. Geburtstages.<br />

<br />

Foto: Wenck priv.<br />

Mehr liebenswertes, bescheidenes<br />

und humorvolles ist nachzulesen<br />

im 76-Seiten- Büchlein mit<br />

vielen Fotos: „Ein leidenschaftlicher<br />

Berliner – Ewald Wenck“.<br />

Erhältlich für eine Schutzgebühr<br />

von 3 Euro – inkl. Versand<br />

für 5 Euro – über Rüdiger<br />

Ohst, E-Mail ruediger@<br />

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12 | <strong>Gazette</strong> <strong>Charlottenburg</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong><br />

Kakteen, Agaven und andere Sukkulenten<br />

Kakteentage im Botanischen Garten<br />

Von Himmelfahrt bis Sonntag,<br />

vom 30. Mai bis 2. <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>, stehen<br />

im Botanischen Garten Berlin<br />

von 9 bis 19 Uhr die Kakteen im<br />

Mittelpunkt. Nur alle zwei Jahre<br />

präsentiert die Berliner Gruppe<br />

der Deutschen Kakteen Gesellschaft<br />

e. V. ihre große Kakteenschau.<br />

Es ist eine der größten<br />

von Privatpersonen organisierten<br />

Kakteenschauen Deutschlands.<br />

Die schönsten Kakteen und andere<br />

Sukkulenten, aber auch Orchideen<br />

werden aus privaten Sammlungen<br />

und den Gewächshäusern<br />

extra für diese Ausstellung im<br />

Neuen Glashaus des Botanischen<br />

Gartens Berlin zusammengetragen<br />

und der Öffentlichkeit präsentiert.<br />

Die Ausstellung wird von<br />

kostenfreier Beratung begleitet.<br />

Ein großes Angebot an Pflanzen,<br />

Büchern und Zubehör steht an<br />

über 15 Ständen zum Verkauf.<br />

Auf der gesamten oberen Ausstellungsebene<br />

im Neuen Glashaus<br />

erwarten die Besucher auf<br />

mehr als 500 Quadratmetern<br />

optisch ansprechende Arrangements<br />

sukkulenter Pflanzen<br />

und Schauobjekte zu speziellen<br />

Pflanzengruppen. Thematisch<br />

angeordnete Schaubeete zeigen<br />

beispielsweise amerikanische<br />

Säulen-, Glieder- und Kugelkakteen<br />

sowie die Vielfalt der Agaven.<br />

Auch afrikanische Sukkulenten,<br />

wie Aloe, Wolfsmilchgewächse,<br />

Mittagsblumen und Lebende<br />

Steine fehlen nicht. Besonders interessant<br />

ist die Ausstellung von<br />

Sämlingen und Jungpflanzen, die<br />

gärtnerische Fertigkeiten zur Anzucht<br />

und Vermehrung sukkulenter<br />

Pflanzen vermittelt. Es werden<br />

Pflanzen aus eigenen Nachzuchten<br />

von etwa 12 Kakteengärtnereien<br />

aus ganz Deutschland, den<br />

Niederlanden und der Tschechischen<br />

Republik sowie Kakteenliteratur<br />

und Zubehör zum Kauf<br />

angeboten. Ergänzend werden<br />

Orchideen und Fleischfressende<br />

Pflanzen von Spezialgärtnereien<br />

feilgeboten.<br />

Dornige Überlebenskünstler<br />

Über 1.800 Arten sind innerhalb<br />

der Familie der Kakteen bekannt.<br />

Sie haben ihren Verbreitungsschwerpunkt<br />

in Amerika, nur<br />

eine Gattung kommt auch in<br />

Afrika, Madagaskar und Sri Lanka<br />

vor. Die Arten sind überwiegend<br />

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<strong>Gazette</strong> <strong>Charlottenburg</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | 13<br />

Fotos: I. Haas, Botanischer Garten<br />

und Botanisches Museum Berlin<br />

an trockenes Klima angepasst<br />

und zeigen bemerkenswerte<br />

Anpassungen wie Wachsauflagen,<br />

Dornenausbildung, Wasserspeicherung<br />

in der Sprossachse<br />

(Stammsukkulenz) oder spezielle<br />

Stoffwechselprozesse. Die ganze<br />

Familie der Kakteen ist nach dem<br />

Washingtoner Artenschutzabkommen<br />

von 1974 geschützt,<br />

und der Handel und die Nachzucht<br />

sind kontrolliert.<br />

Die Möglichkeiten, Kakteen zu<br />

kultivieren sind weit gespannt<br />

und auch für Anfänger geeignet:<br />

sie reichen von der Fensterbankkultur<br />

bis hin zur Pflege im<br />

Gewächshaus. Mit winterharten<br />

Kakteen ist sogar die ganzjährige<br />

Kultur im Garten oder auf dem<br />

Balkon möglich.<br />

Kakteentradition seit<br />

1892 in Berlin<br />

Die Berliner Kakteentage finden<br />

seit 2003 im Botanischen Garten<br />

Berlin statt. Die Veranstaltung<br />

wird von den Kakteenfreunden<br />

Berlin e. V. ausgerichtet und ist<br />

eine der größten von Privatpersonen<br />

organisierten Kakteenschauen<br />

Deutschlands. Die Deutsche<br />

Kakteen Gesellschaft e. V. (DKG)<br />

ist ein gemeinnütziger Verein,<br />

der die Kenntnis und Pflege der<br />

Kakteen und anderer Sukkulenten<br />

in wissenschaftlicher und<br />

volksbildender Hinsicht fördert.<br />

Die Gründung der Deutschen<br />

Kakteen-Gesellschaft erfolgte am<br />

5. Dezember 1892 in Berlin durch<br />

den damaligen Kustos am Botanischen<br />

Garten Prof. Karl Schumann.<br />

Die heute ca. 6.0000 Mitglieder<br />

der D.K.G. sind in fast 100<br />

Ortsgruppen organisiert. Die Berliner<br />

Kakteenfreunde zählen etwa<br />

60 Mitglieder.<br />

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14 | <strong>Gazette</strong> <strong>Charlottenburg</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong><br />

RATGEBER<br />

Minijobs und Krankenversicherung<br />

Die Steuerberaterkammer Berlin informiert<br />

Ob Kellnern im Café oder Aushelfen in der Eisdiele<br />

– viele Bürger bessern ihr Einkommen<br />

mit einem Nebenjob auf. Außerdem beginnen<br />

in wenigen Wochen die Sommerferien und<br />

somit die Saison der Ferienjobs. „Dabei müssen<br />

allerdings einige Regeln beachtet werden.<br />

Denn wer Schüler für einen Ferienjob beschäftigt,<br />

sollte 450-Euro-Minijobs und sogenannte<br />

kurzfristige Minijobs unterscheiden können<br />

sowie die Regelungen des Jugendarbeitsschutzgesetzes<br />

kennen“, so die Steuerberaterkammer<br />

Berlin. Jugendliche dürfen in der<br />

Regel erst ab 15 Jahren – höchstens 8 Stunden<br />

am Tag – arbeiten. Mit Einwilligung der Eltern<br />

dürfen Schüler ab 13 Jahren ausnahmsweise<br />

zwei Stunden am Tag unter altersgerechten<br />

Bedingungen arbeiten.<br />

Was sind Minijobs?<br />

Ein Minijob ist eine geringfügige Beschäftigung.<br />

Diese liegt vor, wenn bestimme Verdienstgrenzen<br />

oder bestimmte Zeitgrenzen<br />

nicht überschritten werden. Eine solche Beschäftigung<br />

kann im gewerblichen Bereich<br />

oder im Privathaushalt ausgeführt werden.<br />

Geringfügige Beschäftigungen werden unterteilt<br />

in:<br />

450-EURO-MINIJOBS Bei einem 450-Euro<br />

Minijob bleibt das Arbeitsentgelt regelmäßig<br />

bis zu diesem Betrag. Das entspricht einer<br />

Verdienstgrenze von maximal 5.400 Euro pro<br />

Jahr bei durchgehender, mindestens zwölf<br />

Monate dauernder Beschäftigung. Dabei sind<br />

auch einmalige Einnahmen wie Urlaubs- oder<br />

Weihnachtsgeld zu berücksichtigen.<br />

KURZFRISTIGE MINIJOBS Eine solche kurzfristige<br />

Beschäftigung ist vor allem für die<br />

Sommer- oder Semesterferien und zum Ausgleich<br />

kurzfristig auftretender Personaleng-<br />

Foto: WavebreakMediaMicro / AdobeStock<br />

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RATGEBER<br />

<strong>Gazette</strong> <strong>Charlottenburg</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | 15<br />

pässe gedacht. Zu denken ist etwa an Weinleser,<br />

Eisverkäufer und Aushilfen im Biergarten.<br />

Der Arbeitnehmer arbeitet im Jahr nicht mehr<br />

als drei Monate oder insgesamt 70 Arbeitstage<br />

und somit nicht berufsmäßig, sondern<br />

nur gelegentlich. Ein Arbeitnehmer kann auch<br />

mehrere kurzfristige Minijobs nebeneinander<br />

ausüben, soweit zusammengerechnet die genannten<br />

Grenzen nicht überschritten werden.<br />

Die Abgaben für Minijobs werden größtenteils<br />

vom Arbeitgeber getragen. Dazu gehören<br />

pauschale Beiträge zur Kranken- und<br />

Rentenversicherung, zur gesetzlichen Unfallversicherung,<br />

Umlagen und Steuern. Die<br />

Abgaben für gewerbliche und haushaltsnahe<br />

Minijobs sind unterschiedlich hoch und auch<br />

abhängig davon, ob es 450-Euro-Minijobs<br />

oder kurzfristige Minijobs sind. Der ausgezahlte<br />

Nettolohn des Arbeitnehmers beträgt im<br />

Regelfall um die 450 Euro oder liegt durch den<br />

Arbeitnehmeranteil für die Rentenversicherung<br />

unwesentlich darunter. Die folgenden<br />

Angaben gelten für gewerbliche Minijobs.<br />

Minijobs und Rentenversicherung<br />

Für kurzfristige Minijobs fallen weder für den<br />

Arbeitgeber noch für den Ferienjobber Beiträge<br />

zur gesetzlichen Rentenversicherung an.<br />

Kurzfristige Minijobs sind deshalb auch nicht<br />

rentenversichert.<br />

Bei 450-Euro-Minijobs ist dies anders. Diese<br />

sind rentenversicherungspflichtig. Der Arbeitgeber<br />

zahlt einen Pauschalbeitrag zur Rentenversicherung<br />

in Höhe von 15 Prozent. Der Eigenanteil<br />

des Arbeitnehmers beläuft sich auf<br />

3,6 Prozent. Der Arbeitnehmer hat jedoch die<br />

Möglichkeit, sich per schriftlichem Antrag von<br />

der Rentenversicherungspflicht befreien zu<br />

lassen. Dazu muss er dem Arbeitgeber schriftlich<br />

erklären, dass er auf die Rentenversicherung<br />

verzichtet. Diese Mitteilung reicht der<br />

Arbeitgeber an die Minijob-Zentrale weiter.<br />

Für kurzfristige Minijobs fallen grundsätzlich<br />

weder für den Arbeitgeber noch für den Ferienjobber<br />

Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung<br />

an.<br />

Bei einem 450-Euro-Minijob führt der Arbeitgeber<br />

13 Prozent für Krankenversicherungsbeiträge<br />

an die Minijob-Zentrale ab.<br />

Allerdings entsteht durch die Beiträge des<br />

Arbeitgebers zur Krankenversicherung kein<br />

eigenes Krankenversicherungsverhältnis, d. h.<br />

der Arbeitnehmer kann daraus keine Leistungen<br />

in Anspruch nehmen. Deshalb muss der<br />

Arbeitnehmer sich freiwillig gesetzlich oder<br />

privat krankenversichern, wenn dieser nicht<br />

bereits durch die Haupttätigkeit oder durch<br />

eine Familienversicherung abgesichert ist. Bei<br />

einem privat versicherten Arbeitnehmer entsteht<br />

keine Zahlungspflicht für Arbeitgeber.<br />

Minijobs und Lohnsteuer<br />

Minijobs sind grundsätzlich steuerpflichtig<br />

und können auf zwei Arten besteuert werden:<br />

Individuell nach der Steuerklasse des<br />

Minijobbers oder mit einer pauschalen Lohnsteuer.<br />

Hier gelten je nach Art des Minijobs<br />

unterschiedliche Pauschalsteuersätze. Die<br />

pauschal erhobenen Steuern in Höhe von<br />

2 Prozent werden zusammen mit den Sozialversicherungsbeiträgen<br />

und den Umlagen<br />

grundsätzlich von der Minijob-Zentrale berechnet<br />

und eingezogen. Wählt der Minijobber<br />

die Pauschalversteuerung, ist die Steuer<br />

abgegolten und der Lohn aus dem Minijob<br />

muss in der Einkommensteuererklärung nicht<br />

mehr angegeben werden.<br />

Minijob und Mindestlohn<br />

Arbeitgeber, die Minijobber beschäftigen,<br />

müssen den Mindestlohn in Höhe von<br />

9,19 Euro pro Stunde oder mehr zahlen. Der<br />

Mindestlohn wurde zum 1. Januar <strong>2019</strong> angehoben.<br />

Das bedeutet für Bestandsarbeitsverhältnisse,<br />

dass die Anzahl der Arbeitsstunden<br />

angepasst werden muss. Im Jahr <strong>2019</strong> liegt<br />

die Arbeitszeit bei ca. 48 Stunden im Monat.<br />

Seit dem 1. Januar <strong>2019</strong> gilt für Minijobber<br />

bei einer Arbeit auf Abruf, etwa in der Gastronomie,<br />

eine wöchentliche Arbeitszeit von<br />

20 Stunden als vereinbart, wenn nicht eine<br />

andere Regelung zwischen dem Arbeitgeber<br />

und dem Arbeitnehmer vereinbart wird. Damit<br />

ergibt sich schnell ein höherer Monatsverdienst<br />

als 450 Euro, sodass kein Minijob<br />

mehr gegeben ist.<br />

Fazit: Da es in diesem Bereich zahlreiche Fallstricke<br />

gibt, sollte man sich Rat bei einem<br />

Steuerexperten suchen.<br />

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Redaktion Karl-Heinz Christ · redaktion@gazette-berlin.de<br />

Freie Redakteurin Jacqueline Lorenz · ☎ (030) 84 59 28 71<br />

Anzeigen Karin Keiser · ☎ (030) 822 34 93 · anzeigen@gazette-berlin.de<br />

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Nächste Ausgabe Juli Nr. 7/<strong>2019</strong><br />

Anzeigen-/Redaktionsschluss 17.06.<strong>2019</strong><br />

Erscheinung 04.07.<strong>2019</strong><br />

im CAFÉ K haben wir Sie und Ihre Freunde acht schöne Jahre<br />

verwöhnen dürfen – nun wird das bald einhundertjährige Gebäude<br />

voraussichtlich im Jahr <strong>2019</strong> grundsaniert. Wie lange die Bauarbeiten<br />

genau dauern werden, ist noch ungewiss. Versüßen werden wir Ihnen<br />

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ehemalige Straßenbahn-Pavillon viel Platz für unsere<br />

kulinarischen Ideen – Ihnen bietet er, genau wie das Kunsthaus<br />

Dahlem, Platz für private und geschäftliche Feiern jeder Art.<br />

Geöffnet ist immer dann, wenn es gebührenden Anlass gibt.<br />

Sprechen Sie uns an, wenn Sie Grund zum Feiern haben.<br />

www.cafe-k.com www.cafe-im-kunsthaus-dahlem.de www.freygeist.info

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