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Gazette Schöneberg & Friedenau Juni 2019

Gazette für Schöneberg und Friedenau

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GAZETTE VERBRAUCHERMAGAZIN <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong><br />

<strong>Schöneberg</strong> &<br />

<strong>Friedenau</strong><br />

Renata Ravell –<br />

Grand Dame<br />

der Travestie<br />

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Donnerstag, 14–21Uhr<br />

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2 | <strong>Gazette</strong> <strong>Schöneberg</strong> & <strong>Friedenau</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong><br />

EUREF Campus feiert 10-jähriges Bestehen<br />

Forschen, lernen und entwickeln im <strong>Schöneberg</strong>er Kreativzentrum<br />

Es gibt Grund zur Freude am Gasometer in<br />

<strong>Schöneberg</strong>: Seit zehn Jahren entwickelt sich<br />

dort – und das ziemlich erfolgreich – der EU-<br />

REF Campus. Inzwischen forschen, lernen und<br />

entwickeln in diesem „Reallabor der Energiewende“<br />

über 3.500 Menschen. Dieses Jubiläum<br />

wird nun gebührend gefeiert.<br />

Zu den Gratulanten am 18. Mai gehörte auch<br />

Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler:<br />

„Der EUREF-Campus ist eine Erfolgsstory<br />

im Bezirk. Sie zeigt, dass die Energiewende<br />

schon lange keine Utopie mehr ist, sondern<br />

ein Zukunftskonzept, das nicht nur eine Notwendigkeit<br />

ist, sondern auch aus wirtschaftlichen<br />

Gesichtspunkten absolut Sinn macht.<br />

Der Campus selbst ist dafür das beste Beispiel,<br />

denn bereits seit 2014 agiert EUREF klimaneutral<br />

und hat die CO2-Klimaschutzziele der<br />

Bundesregierung für 2050 erfüllt.“<br />

Auf dem 5,5 Hektar großen Areal am S-Bahnhof<br />

<strong>Schöneberg</strong> haben EUREF Gründer Reinhard<br />

Müller und sein Team ein Kreativzentrum<br />

entwickelt, das die Themen Energie, Umweltschutz<br />

und neue Mobilität in einem zukunftsweisenden<br />

Städtebau verbinden möchte.<br />

Mehr als 150 Firmen und Gewerbe, davon<br />

viele junge Unternehmen und auch Start-ups<br />

<br />

haben sich hier angesiedelt und den Standort<br />

zu einem europaweit einmaligen Zentrum für<br />

Innovation und Kommunikation in der Energiewirtschaft<br />

gemacht, der sich stetig weiter<br />

entwickelt.<br />

Mit der Firma Sirplus, die Lebensmittel rettet<br />

Foto: Bezirksamt<br />

und sie zurück in den Kreislauf führt, kommt<br />

auch der letzte Gewinner des letzten Green<br />

Buddy Awards, dem Umweltpreis des Bezirks<br />

Tempelhof-<strong>Schöneberg</strong> vom EUREF Campus.<br />

Auch die Vattenfall Energy Solutions baut gerade<br />

hier ihre neue Firmenzentrale.


WORT DER BEZIRKSBÜRGERMEISTERIN<br />

Liebe Leser_innen,<br />

der <strong>Juni</strong> steht vor der Tür und<br />

Tempelhof-<strong>Schöneberg</strong> bietet<br />

wieder schöne Veranstaltungen<br />

zum Mitmachen und Mitgestalten.<br />

Ich lade Sie herzlich ein, dabei<br />

zu sein!<br />

Happy Birthday –<br />

70 Jahre Grundgesetz<br />

Mit der Verabschiedung des<br />

Grundgesetzes am 23. Mai 1949<br />

im Parlamentarischen Rat wurde<br />

ein ganz wesentlicher Grundstein<br />

unserer heute gefestigten<br />

Demokratie<br />

gelegt. Im Mai haben<br />

bundesweit schon viele<br />

Veranstaltungen diesen<br />

besonderen „Geburtstag“<br />

gefeiert. Und auch<br />

wir in Tempelhof-<strong>Schöneberg</strong>,<br />

lassen es uns<br />

nicht nehmen, dem Grundgesetz<br />

zu gratulieren und laden Sie<br />

ganz herzlich am 6. <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> zur<br />

Geburtstagsfeier in das Rathaus<br />

<strong>Schöneberg</strong> ein. Nach Beendigung<br />

des nationalsozialistischen<br />

Unrechtsstaates war es den<br />

Verfassungsbegründer_innen<br />

besonders wichtig, die Gleichheit<br />

und Gerechtigkeit für alle<br />

Menschen in den Fokus zu stellen.<br />

Viele der festgeschriebenen<br />

Grundrechte sind für uns heute<br />

selbstverständlich. Sie müssen<br />

aber auch gelebt und immer wieder<br />

eingefordert werden.<br />

Auf unserer Veranstaltung wollen<br />

wir insbesondere die Gleichheitsrechte<br />

nach Artikel 3 Grundgesetz<br />

und ihre Umsetzung beleuchten.<br />

Hiernach sind alle Menschen vor<br />

dem Gesetz gleich, Frauen und<br />

Männer gleichberechtigt und<br />

niemand darf wegen seines<br />

Geschlechtes, seiner Sprache,<br />

Heimat und Herkunft, Glaubens<br />

Angelika Schöttler<br />

und wegen seiner Behinderung<br />

benachteiligt werden.<br />

In Talkrunden mit Gästen aus Politik,<br />

Verwaltung und Zivilgesellschaft<br />

werden wir die besondere<br />

Bedeutung des Artikels 3 diskutieren<br />

und aus verschiedenen<br />

Perspektiven beleuchten.<br />

Besprochen werden folgende<br />

Fragen:<br />

„Wie verpflichtet der Artikel die<br />

Politik?“, „Welche Auswirkungen<br />

zeigen sich in der täglichen Praxis,<br />

z. B. in der Antidiskriminierungsarbeit?“,<br />

„Was<br />

fehlt bzw. wie kann der<br />

Artikel weiterentwickelt<br />

werden?“<br />

Es wird eine spannende<br />

„Geburtstagsparty“ geben“,<br />

die mit einem Bühnenprogramm<br />

abgerundet<br />

wird. Im Anschluss besteht<br />

die Möglichkeit zum Austausch,<br />

wobei auch für das leibliche Wohl<br />

gesorgt wird. Ich freue mich sagen<br />

zu können, die Veranstaltung<br />

ist barrierefrei. Es wird eine Induktionsschleife<br />

installiert, ebenso<br />

sind Gebärdensprachdolmetscher_innen<br />

und Wegeassistenz<br />

anwesend.<br />

Kontakt Beauftragte für<br />

Menschen mit Behinderung:<br />

☎ 90277-7255, Integrationsbeauftragte:<br />

☎ 90277-6263,<br />

Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte:<br />

☎ 90277-2159,<br />

Queer-Beauftragte: ☎ 90277-<br />

3642<br />

Termin: 06. <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> von 18.00<br />

bis 21.30 Uhr<br />

Ort: Rathaus <strong>Schöneberg</strong> (Goldener<br />

Saal), John-F.-Kennedy-<br />

Platz, 10825 Berlin<br />

Kiezspaziergang<br />

Foto: Photo Huber<br />

Einladen möchte ich Sie auch<br />

ganz herzlich zum <strong>Juni</strong>-Kiezspaziergang,<br />

der das diesjährige 70.<br />

Jubiläum zur Beendigung der<br />

Berliner Luftbrücke aufgreift und<br />

uns in die Gegend um den Flughafen<br />

Tempelhof führen wird.<br />

Wir werden vom U-Bahnhof Paradestraße<br />

aus durch die Wohnsiedlung<br />

Neu-Tempelhof bis zum<br />

Platz der Luftbrücke laufen und<br />

uns mit der bewegten Geschichte<br />

des Flughafens und seiner<br />

angrenzenden Wohngegend<br />

vertraut machen. Die Teilnahme<br />

ist wie immer kostenfrei – eine<br />

Anmeldung ist nicht erforderlich.<br />

Termin: Sonnabend, den 15. <strong>Juni</strong><br />

<strong>2019</strong> von 14–16 Uhr<br />

Treffpunkt: U-Bahnhof Paradestraße<br />

Infos: www.berlin.de/batempelhof-schoeneberg/<br />

derbezirk/spaziergang/<br />

kiezspaziergang.php<br />

Rocktreff und Spielfest<br />

<strong>Gazette</strong> <strong>Schöneberg</strong> & <strong>Friedenau</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | 3<br />

Am gleichen Wochenende finden<br />

zwei traditionelle Open-Air-Festivals<br />

von Tempelhof-<strong>Schöneberg</strong><br />

statt. Der Rocktreff ist ein Fest<br />

der Superlative, das sich über<br />

drei Jahrzehnte treu geblieben<br />

ist und jungen Newcomern ein<br />

tolles Format für Auftritte auf einer<br />

großen Bühne bietet. Gleich<br />

an drei Tagen wird gerockt, getanzt<br />

und es gibt „ordentlich was<br />

auf die Ohren“. Bands mit Namen<br />

wie „Arsen“ oder „Waldmeister ist<br />

Retro“ versprechen viel! Wir sind<br />

froh und glücklich, dass wir dieses<br />

nichtkommerzielle Festival über<br />

so viele Jahre mit Hilfe von Spenden,<br />

Sponsoring und mit ehrenamtlichem<br />

Engagement anbieten<br />

können. Hörproben einiger<br />

Bands und weitere Informationen<br />

finden Sie auf der Rocktreff-Internetseite:<br />

www.rocktreff.de<br />

Der Eintritt ist frei.<br />

Termin: 14. bis 16. <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong><br />

(Freitag 18 bis 23 Uhr, Sonnabend<br />

von 16 bis 23 Uhr und<br />

Sonntag von 16 bis 20 Uhr).<br />

Unter meiner Schirmherrschaft<br />

findet immer am selben Wochenende<br />

– genau gegenüber vom<br />

Rocktreff – das beliebte Spielfest<br />

mit kreativen Spiel- und Mitmachmöglichkeiten<br />

für Kinder<br />

und Jugendliche im Fußballstadion<br />

des Volksparks Mariendorf<br />

statt. Dieses Jahr wird das Thema<br />

„Kinderrechte“ im Fokus stehen<br />

und spielerisch zum Beispiel mit<br />

einer Rallye aufgegriffen. Die<br />

„Kids“ vom Kinder- und Jugendparlament<br />

sind mit vor Ort und<br />

auf einer kleinen Bühne werden<br />

Kinder aus Jugendeinrichtungen<br />

des <strong>Schöneberg</strong>er Nordens ihr<br />

Können in Tanz, Musik und Sport<br />

präsentieren. Natürlich wird es<br />

auch Altbewährtes geben – lassen<br />

Sie sich überraschen und<br />

kommen Sie mit „Kind und Kegel“<br />

einfach vorbei. Auch hier ist der<br />

Eintritt frei.<br />

Termin: 15. bis 16. <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong><br />

jeweils von 12-18 Uhr<br />

Infos: www.spielfest-mariendorf.<br />

de<br />

Ort für Rocktreff und Spielfest:<br />

Volkspark Mariendorf, Prühßstraße<br />

90, 12109 Berlin-Tempelhof<br />

Der <strong>Juni</strong> hat es also wieder in sich<br />

– seien Sie dabei!<br />

Herzlichst Ihre<br />

Angelika Schöttler,<br />

Bezirksbürgermeisterin<br />

Tempelhof-<strong>Schöneberg</strong><br />

30<br />

Jahre<br />

Albestraße 31<br />

12159 Berlin<br />

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– Menschen, die mich kennen. Meine<br />

Persönlichkeit wird geachtet, geliebt und<br />

gefördert. Ich finde eine Umgebung vor,<br />

die Rücksicht nimmt auf mich und meine<br />

Bedürfnisse. Dies entspricht unserem<br />

christlichen Selbstverständnis.<br />

Das persönliche Gespräch ist ein<br />

unersetzliches Gut. Gerne vereinbaren<br />

wir mit Ihnen einen Termin zur<br />

Hausbesichtigung.


4 | <strong>Gazette</strong> <strong>Schöneberg</strong> & <strong>Friedenau</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong><br />

Renata Ravell – Grand Dame der Travestie<br />

Nach wie vor regnet es für sie rote Rosen<br />

Plotzky – Ravell ist auf dem Klingelschild<br />

zu lesen. Der Bindestrich<br />

steht dabei für große Illusion,<br />

Schauspiel- und Gesangskunst,<br />

Pailletten, Glanz und Glimmer.<br />

<br />

Foto: Plotzky<br />

Dahinter steckt ganz privat Olaf<br />

Plotzky, einer der namhaftesten<br />

Travestie-Künstler Deutschlands,<br />

der sich während seiner inzwischen<br />

fast sechzigjährigen Bühnenpräsenz<br />

weltweit einen Namen<br />

als Renata Ravell gemacht<br />

hat. Und auch wenn er jetzt im<br />

<strong>Juni</strong> die Mitte seines achten Lebensjahrzehntes<br />

überschreitet,<br />

– was man kaum glauben mag<br />

– hat Renata Ravell nichts an<br />

Reiz verloren. Sie ist nach wie vor<br />

gefragt und denkt keineswegs<br />

ans Aufhören. Und so stellt sich<br />

ihr Publikum auch weiterhin fasziniert<br />

die Frage: Ob Mann oder<br />

Frau, wer weiß es genau?<br />

Privat<br />

In seinem gemütlich-eleganten<br />

Wohnzimmer in Berlin- <strong>Friedenau</strong><br />

empfängt mich herzlich<br />

Olaf Plotzky. Im Nebenzimmer<br />

glitzernde Roben, reich bestickt<br />

mit Pailletten und Strass. „Renata<br />

Ravells Bühnengarderobe lasse<br />

ich schneidern, besticke sie und<br />

die passenden Colliers dazu dann<br />

meist selbst“, verrät Olaf und zeigt<br />

mir als beeindruckende Auswahl<br />

Olaf Plotzky: Auch für die Bühnengarderobe von Renata Ravell<br />

professionell im Einsatz.<br />

seiner rund 30 Bühnenroben ein<br />

paar ganz besondere Prunkstücke:<br />

Fließende Brokatstoff-Corsagen,<br />

federbesetzte Mäntel und<br />

paillettenschwerer Halsschmuck<br />

verführen zum Träumen und Anprobieren.<br />

Den Vormittag hat der Travestie-Künstler<br />

damit verbracht,<br />

seine Perücken für die Auftritte<br />

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<strong>Gazette</strong> <strong>Schöneberg</strong> & <strong>Friedenau</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | 5<br />

frisch zu frisieren. „Das Publikum<br />

sieht immer nur das fertige Produkt<br />

Renata Ravell – aber nicht,<br />

wie viel Vorbereitung neben der<br />

Erarbeitung des eigentlichen<br />

Programmes noch dahintersteckt“,<br />

verrät Olaf. So müssen<br />

vor einem Auftritt Kostümkoffer<br />

geschleppt werden, die Maske<br />

dauert rund 1 ½ Stunden und<br />

die Technik braucht auch Vorbereitung.<br />

Außerdem sind die<br />

Kostüme instand zu halten, neue<br />

sind anzufertigen. – Viel Arbeit für<br />

einen unvergesslichen Abend in<br />

der Travestie-Traumwelt.<br />

An liebevoll gedecktem Kaffeetisch<br />

erzählt mir der Künstler<br />

dann mit leuchtenden Augen von<br />

seinem ungewöhnlichen Lebensweg<br />

und zeigt mit berechtigtem<br />

Stolz bemerkenswerte Foto- und<br />

Druckdokumente, die er im Laufe<br />

der Jahre gesammelt hat:<br />

In Falkenberg/Elster im brandenburgischen<br />

Landkreis Elbe/Elster<br />

wurde er 1944 als Jüngster von<br />

neun Geschwistern geboren. Der<br />

Vater leitete als Kapellmeister das<br />

Falkenberg-Tanz-Ensemble (FTE),<br />

unterrichtete außerdem Privatschüler<br />

und an Musikschulen.<br />

Kein Wunder also, dass Olaf das<br />

„Künstlergen“ so fest in sich trägt.<br />

„Nach meinem ersten Opernbesuch<br />

von „Rusalka“ wusste ich,<br />

dass ich zur Bühne will“, erinnert<br />

sich Olaf heute. Der Gesang<br />

spielte dabei für ihn eine wichtige<br />

Rolle, Operettenbuffo – Vorläufer<br />

heutiger Musicaldarsteller – und<br />

jugendlicher Darsteller war damals<br />

sein Traumziel.<br />

Doch zuerst machte Olaf eine<br />

Lehre zum Einzelhandelskaufmann<br />

und zog schließlich nur 14<br />

Tage vor Mauerbau zu seiner älteren<br />

Schwester nach Berlin-<strong>Schöneberg</strong>,<br />

wo er die in Herzberg<br />

begonnene Dekorateur-Lehre<br />

abschloss („Ich habe schon als<br />

Kind gerne gebastelt“).<br />

Der angehende Künstler nutzte<br />

nun jede Gelegenheit zum Dekorieren.<br />

Er arbeitete hart, um damit<br />

seine angestrebte Schauspielund<br />

Gesangsausbildung finanzieren<br />

zu können. Seine Lehrer waren<br />

keine Geringeren als Diseuse<br />

Ada Hecht und Kammersänger<br />

Maxim-Rossi-Rissmann. In ersten<br />

kleineren Auftritten imitierte<br />

Olaf bekannte Künstler, bis eine<br />

Künstleragentin auf ihn aufmerksam<br />

wurde: Sie überzeugte den<br />

anfangs skeptischen Olaf, sich als<br />

Conférencier in glitzernden Damenkostümen<br />

zu präsentieren.<br />

Renata Ravell – on Tour<br />

bis ganz nach oben<br />

Renata Ravell in den 60er-Jahren.<br />

<br />

Foto: Plotzky<br />

Eine ebenso harte wie beeindruckende<br />

und prägende Zeit folgte<br />

nun für die „neugeborene“ Renata:<br />

„Ich tingelte mit Koffern voller<br />

prächtiger Kostüme auf Tourneen<br />

durch Dörfer und Städte, oft mit<br />

dem Flieger unterwegs, denn als<br />

„Republikflüchtling“ fuhr ich besser<br />

nicht durch die DDR“, betont<br />

der Travestie-Künstler. Der erste<br />

Auftritt war in Minden/Westfalen,<br />

Travestie war da für viele noch<br />

eher unbekannt. „Man fragte an<br />

den Tournee-Orten auch schon<br />

mal nach, wann denn meine<br />

Frau zum Auftritt käme oder bot<br />

mir ein Doppelzimmer an“, lacht<br />

„Renata“, die als eine der ersten<br />

professionellen Travestie-Künstlerinnen<br />

in konventionellen Varietés<br />

und Nachtclubs sang, tanzte<br />

und konferierte. In jüngeren Jahren<br />

platinblond, präsentiert sich<br />

die reifere Renata inzwischen mit<br />

kupferrotem Haar. Ihrer damenhaft-eleganten<br />

und auch etwas<br />

autoritären Erscheinung begegnen<br />

Männer meist fasziniertrespektvoll,<br />

wie sie erklärt.<br />

1975 kam für Renata der internationale<br />

Durchbruch, Engagements<br />

in London (Paul-Raymond-Revue),<br />

Südfrankreich,<br />

Amerika folgten.<br />

In angesagten Berliner Nachtlokalen<br />

wie „Rififi“, „Imperial“ oder<br />

dem „Scotch Club 13“ begeisterte<br />

sie damenhaft schillernd mit femininem<br />

Charme und intelligen-<br />

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6 | <strong>Gazette</strong> <strong>Schöneberg</strong> & <strong>Friedenau</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong><br />

Renata Ravell im New Eden.<br />

tem Witz Gäste, VIP´s und High<br />

Society, die sie bald gerne in<br />

ihrem Kreis aufnahm. Im „Scotch<br />

Club“ suchte sie dann auch<br />

Deutschlands Playboy Nr. 1 Rolf<br />

Eden auf, der einen Conférencier<br />

für seinen „New-Eden-Saloon“ am<br />

Kurfürstendamm suchte. Waren<br />

ihm Renatas Lieder anfangs zu<br />

sentimental, sagte ihm ihr kesseres<br />

Repertoire dann schon eher<br />

zu.<br />

Über 20 Jahre konferierte Renata<br />

schließlich in seinem Club. „Er war<br />

ein toleranter und toller Chef“,<br />

betont Renata heute, die auch<br />

im 2012 über das Leben Edens<br />

erschienen Film „Immer nur Glück<br />

gehabt“ und im gleichnamigen<br />

Buch aus dem Jahr 2013 zu Wort<br />

kommt und lobend genannt wird.<br />

Als eine Delegation aus Ost-Berlin<br />

den Eden-Club in West-Berlin<br />

aufsuchte, hatte das ganz besondere<br />

Folgen für Renata: Europas<br />

größtes und bekanntestes<br />

Revue-Theater, der Ost-Berliner<br />

Friedrichstadtpalast, engagierte<br />

sie, den einstigen „Republikflüchtling“,<br />

für seine Revue. Mit<br />

Walter Plathe ging Renata später<br />

auf ausgedehnte DDR-Tournee.<br />

Auch im Palast der Republik feierte<br />

sie mit ihrer Personality-Show<br />

„Ich bin, was ich bin“ rauschende<br />

Erfolge.<br />

Für ihre Auftritte im Friedrichstadtpalast<br />

fuhr sie jeden Abend<br />

mit Sondergenehmigungen über<br />

den Übergang Invalidenstraße<br />

nach Ost-Berlin und nach ihrem<br />

Foto: Plotzky<br />

Auftritt wieder zurück. Als sich<br />

einmal dem Abend im Friedrichstadtplast<br />

ein Westberliner<br />

Nacht-Auftritt zeitnah anschloss,<br />

durfte sie sogar noch in Kostüm<br />

und Pelzstola im weißen Mercedes<br />

den Kontrollpunkt ohne Wartezeit<br />

passieren; in einem westlichen<br />

Pressebericht tags darauf<br />

ausführlich beschrieben. In einem<br />

vom Friedrichstadtpalast ihr<br />

überreichten Erinnerungs-Bändchen<br />

sind all die überragenden<br />

Kritiken zu Renata Ravell verwahrt<br />

– und die einzig weniger<br />

überragende der Zeitung „Neues<br />

Deutschland“.<br />

Nach der Wende folgten zahlreiche<br />

Gala-Auftritte, auch in den<br />

neuen Bundesländern. Beim Festival<br />

der Travestie in der Berliner<br />

Urania begeisterte Renata Ravell<br />

ebenso wie als gefeierter Star<br />

bei Gastspielen und im weltweit<br />

berühmtesten Travestie-Cabaret<br />

„Pulverfass“.<br />

Das Staatstheater Stuttgart engagierte<br />

Renata im Jahr 1998 für<br />

die deutsche Erstaufführung von<br />

Peter Turinis Theaterstück „Die<br />

Schlacht um Wien“.<br />

Und dann waren da die großen<br />

Kreuzfahrt-Veranstalter, die Renata<br />

für ihr Programm entdeckten.<br />

„Ich habe die ganze Welt gesehen<br />

durch diese Engagements“,<br />

erklärt Renata, die mit Koffern<br />

voller Kostümen und Requisiten<br />

bis zum Jahr 2016 mit Traumschiffen<br />

wie beispielsweise der<br />

„Europa“, der „Maxim Gorki“, der<br />

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Sa 9.00 – 13.00 Uhr


<strong>Gazette</strong> <strong>Schöneberg</strong> & <strong>Friedenau</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | 7<br />

Drei Monate moderierte Renata Ravell die Show-Tournee der “California<br />

Dream Boys”.<br />

Foto: Plotzky<br />

„Astoria“, der „Alexander von<br />

Humboldt“, der „Albatros“ oder<br />

der „Delphin“ über die Weltmeere<br />

kreuzte. Die vorgeschriebene<br />

Brandschutzübung blieb auch<br />

ihr nicht erspart: „Bei der Übung<br />

in Rostock musste ich u. a. mit<br />

schwerer Schutzmontur durchs<br />

Feuer laufen und dann auch noch<br />

aus fünf Metern Höhe ins Hafenbecken<br />

springen“, erzählt Renata,<br />

die darüber heute lachen kann.<br />

Weiter mit Applaus<br />

Die Kreuzfahrt-Ära hat Renata<br />

2016 beendet, ihre professionellen<br />

Auftritte aber mit wechselndem<br />

Pianisten und Ensemble sind<br />

an Land nach wie vor stark gefragt.<br />

Ihr Repertoire-Querschnitt<br />

vom Chanson bis anspruchsvollen<br />

Lied à la „Für mich soll´s rote<br />

Rosen regnen“, das sie mit ausgebildeter<br />

warmer Stimme stets live<br />

Renata Ravells aktuelle<br />

Autogrammkarte. Foto: Plotzky<br />

gesungen präsentiert, ist außerdem<br />

auf zwei CDs erhältlich.<br />

Auch private Engagements<br />

nimmt sie an, wenn es ihre Zeit erlaubt,<br />

sei es als Moderatorin oder<br />

mit Showblöcken oder -einlagen,<br />

mit Schlagern und Evergreens<br />

sowie mit Liedern von Hildegard<br />

Knef, Margot Werner und Zarah<br />

Leander.<br />

Und etwas habe sie, die erfahrene<br />

Travestie-Künstlerin, dann doch<br />

noch beeindrucken können,<br />

wie sie erzählt: „Über die Künstlerförderung<br />

bin ich um 2010 in<br />

Senioreneinrichtungen, Krankenhäusern<br />

und Pflegeheimen<br />

aufgetreten, wo Travestie im Programm<br />

eher ungewöhnlich ist.<br />

Aber das positive Echo von Patienten-<br />

und Leitungsseite her war<br />

so groß, dass ich das gerne wieder<br />

machen würde.“ Renatas „Travestie-Humor<br />

mit Geist“ brachte<br />

da nämlich auch die zum Lachen,<br />

denen der Alltag nur noch wenig<br />

Grund zum Lachen gab.<br />

Dass auch zukünftig das Publikum<br />

mit dem Applaus rote<br />

Rosen auf Renata Ravell regnen<br />

lässt, daran besteht kein Zweifel.<br />

Erobern doch Renata UND Olaf<br />

im Flug die Herzen ihres Gegenübers<br />

dank echter menschlicher<br />

Wärme und hohen künstlerischen<br />

Könnens.<br />

Wer Renata Ravell persönlich erleben<br />

möchte, sollte sich wegen<br />

des begrenzten Platzangebotes<br />

schon heute vormerken: Die „<br />

herr-liche Königin der Travestie-Kunst“<br />

tritt im Oktober <strong>2019</strong><br />

in der Bar „Die Kleine Philharmonie“<br />

in der Schaperstraße 14 in<br />

10719 Berlin-Wilmersdorf auf.<br />

Näheres dazu sowie Informationen<br />

und Buchungen von<br />

Renata Ravell unter Telefon:<br />

0170 20 55 14, www.renataravell.<br />

de und über Facebook.<br />

<br />

Jacqueline Lorenz


8 | <strong>Gazette</strong> <strong>Schöneberg</strong> & <strong>Friedenau</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong><br />

Kakteen, Agaven und andere Sukkulenten<br />

Kakteentage im Botanischen Garten<br />

Von Himmelfahrt bis Sonntag,<br />

vom 30. Mai bis 2. <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>,<br />

stehen im Botanischen Garten<br />

Berlin von 9 bis 19 Uhr die<br />

Kakteen im Mittelpunkt. Nur<br />

alle zwei Jahre präsentiert die<br />

Berliner Gruppe der Deutschen<br />

Kakteen Gesellschaft e. V. ihre<br />

große Kakteenschau. Es ist eine<br />

der größten von Privatpersonen<br />

organisierten Kakteenschauen<br />

Deutschlands. Die schönsten<br />

Kakteen und andere Sukkulenten,<br />

aber auch Orchideen werden<br />

aus privaten Sammlungen<br />

und den Gewächshäusern extra<br />

für diese Ausstellung im Neuen<br />

Glashaus des Botanischen Gartens<br />

Berlin zusammengetragen<br />

und der Öffentlichkeit präsentiert.<br />

Die Ausstellung wird von<br />

kostenfreier Beratung begleitet.<br />

Ein großes Angebot an Pflanzen,<br />

Büchern und Zubehör steht an<br />

über 15 Ständen zum Verkauf.<br />

Auf der gesamten oberen Ausstellungsebene<br />

im Neuen Glashaus<br />

erwarten die Besucher auf<br />

mehr als 500 Quadratmetern<br />

optisch ansprechende Arrangements<br />

sukkulenter Pflanzen<br />

und Schauobjekte zu speziellen<br />

Pflanzengruppen. Thematisch<br />

angeordnete Schaubeete zeigen<br />

beispielsweise amerikanische<br />

Säulen-, Glieder- und Kugelkakteen<br />

sowie die Vielfalt der Agaven.<br />

Auch afrikanische Sukkulenten,<br />

wie Aloe, Wolfsmilchgewächse,<br />

Mittagsblumen und Lebende<br />

Steine fehlen nicht. Besonders interessant<br />

ist die Ausstellung von<br />

Sämlingen und Jungpflanzen, die<br />

gärtnerische Fertigkeiten zur Anzucht<br />

und Vermehrung sukkulenter<br />

Pflanzen vermittelt. Es werden<br />

Pflanzen aus eigenen Nachzuchten<br />

von etwa 12 Kakteengärtnereien<br />

aus ganz Deutschland, den<br />

Niederlanden und der Tschechischen<br />

Republik sowie Kakteenliteratur<br />

und Zubehör zum Kauf<br />

angeboten. Ergänzend werden<br />

Orchideen und Fleischfressende<br />

Pflanzen von Spezialgärtnereien<br />

feilgeboten.<br />

Dornige Überlebenskünstler<br />

Über 1.800 Arten sind innerhalb<br />

der Familie der Kakteen bekannt.<br />

Sie haben ihren Verbreitungsschwerpunkt<br />

in Amerika, nur<br />

eine Gattung kommt auch in<br />

Afrika, Madagaskar und Sri Lanka<br />

vor. Die Arten sind überwiegend<br />

an trockenes Klima angepasst<br />

und zeigen bemerkenswerte<br />

Anpassungen wie Wachsauflagen,<br />

Dornenausbildung, Wasserspeicherung<br />

in der Sprossachse<br />

(Stammsukkulenz) oder spezielle<br />

Stoffwechselprozesse. Die ganze<br />

Familie der Kakteen ist nach dem<br />

Washingtoner Artenschutzabkommen<br />

von 1974 geschützt,<br />

und der Handel und die Nachzucht<br />

sind kontrolliert.<br />

Die Möglichkeiten, Kakteen zu<br />

kultivieren sind weit gespannt<br />

und auch für Anfänger geeignet:<br />

sie reichen von der Fensterbankkultur<br />

bis hin zur Pflege im<br />

Gewächshaus. Mit winterharten<br />

Kakteen ist sogar die ganzjährige<br />

Kultur im Garten oder auf dem<br />

Balkon möglich.<br />

Fotos: I. Haas, Botanischer Garten<br />

und Botanisches Museum Berlin<br />

Kakteentradition seit<br />

1892 in Berlin<br />

Die Berliner Kakteentage finden<br />

seit 2003 im Botanischen Garten<br />

Berlin statt. Die Veranstaltung<br />

wird von den Kakteenfreunden<br />

Berlin e. V. ausgerichtet und ist<br />

eine der größten von Privatpersonen<br />

organisierten Kakteenschauen<br />

Deutschlands. Die Deutsche<br />

Kakteen Gesellschaft e. V. (DKG)<br />

ist ein gemeinnütziger Verein,<br />

der die Kenntnis und Pflege der<br />

Kakteen und anderer Sukkulenten<br />

in wissenschaftlicher und<br />

volksbildender Hinsicht fördert.<br />

Die Gründung der Deutschen<br />

Kakteen-Gesellschaft erfolgte am<br />

5. Dezember 1892 in Berlin durch<br />

den damaligen Kustos am Botanischen<br />

Garten Prof. Karl Schumann.<br />

Die heute ca. 6.0000 Mitglieder<br />

der D.K.G. sind in fast<br />

100 Ortsgruppen organisiert. Die<br />

Berliner Kakteenfreunde zählen<br />

etwa 60 Mitglieder.<br />

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Sommer, Sonne, Nachbarschaft<br />

Am 14. <strong>Juni</strong> ist Langer Freitag am Bayerischen Platz<br />

Vorfreude auf einen beliebten<br />

Event: In der schönsten Jahreszeit<br />

kommt die Nachbarschaft rund<br />

um den Bayerischen Platz wieder<br />

zusammen und sorgt für leichte,<br />

heitere, mediterrane Stimmung<br />

mitten in <strong>Schöneberg</strong>. Mit Spiel,<br />

Spaß, Beratung und vielen tollen<br />

Angeboten hat der Lange Freitag<br />

die Herzen der <strong>Schöneberg</strong>er<br />

erobert. Musik, gute Stimmung<br />

und lange Ladenöffnungszeiten<br />

sorgen dafür, dass Stöbern Spaß<br />

macht und man mit seinen Nachbarn<br />

ins Gespräch kommt.<br />

In diesem Jahr heißt das Motto:<br />

„Gemeinsam für unser Viertel“.<br />

Der Lange Freitag wird um 17 Uhr<br />

eröffnet. Geboten wird ein buntes<br />

Programm: Die Leo-Kestenberg-Musikschule<br />

sorgt für musikalische<br />

Unterhaltung. Bei der<br />

Versteigerung der „Schönen Dinge“<br />

kommt Stimmung auf und<br />

Schüler/innen des Lettevereins<br />

bieten bleibende Erinnerungen<br />

durch ihre Portraitmalerei. Bei<br />

Der Bayerische Löwe vor dem Frühlingsgrün.<br />

einer Rikschafahrt lässt sich das<br />

Viertel ganz bequem erleben und<br />

wer sich für Architektur interessiert,<br />

kommt bei der architektonischen<br />

Führung durchs Viertel auf<br />

seine Kosten. Außerdem gibt es<br />

viele verschiedene Aktionen der<br />

Geschäfte rund um den Bayerischen<br />

Platz. Viele Anbieter sind<br />

mit besonderen Rabatten dabei,<br />

andere mit Glücksrad, Quiz, Lesungen,<br />

Aktionen zum Umweltschutz,<br />

Live-Cooking, Vorführungen<br />

und mehr.<br />

Datei: <strong>Gazette</strong> <strong>2019</strong>-06-<strong>Schöneberg</strong> & <strong>Friedenau</strong> | <strong>Gazette</strong> | <strong>Juni</strong> | <strong>2019</strong> 2016 | 9<br />

Die Initiative zum Langen Freitag<br />

geht vom Verein „Quartier Bayerischer<br />

Platz e. V.“ aus. Er besteht aus<br />

Anwohnerinnen und Anwohnern<br />

sowie Geschäftsleuten. Der 2007<br />

gegründete Verein engagiert sich<br />

für den Erhalt der Attraktivität<br />

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Artgerecht aus Tradition<br />

Mit gutem Gewissen genießen<br />

Sommerzeit – Zeit zum Grillen: Gemeinsam<br />

gesellige Abende mit Freunden<br />

und der Familie im Freien genießen!<br />

Die Zutaten haben wir: Probieren<br />

Sie unsere prämierte Rostbratwurst<br />

und viele weitere Köstlichkeiten für<br />

Ihren gelungenen Grillevent.<br />

Klassiker wie Fleischwurst nach Art<br />

der Provence sind ebenfalls beste und<br />

feste Bestandteile auf den Tischen der<br />

Berliner. Wir verarbeiten Fleisch von<br />

Betrieben, die für eine humane Form<br />

der Tierhaltung stehen. Mit innovativen<br />

sowie traditionellen Rezepten,<br />

unserem bekannt hohen Niveau und<br />

eigener Produktion bieten wir Qualität,<br />

die allen schmeckt!<br />

Eine besondere Spezialität ist das Delta<br />

Dry Aged Beef. Dieses stammt von Rindern,<br />

die auf den saftigen Salzwiesen<br />

in Norddeutschland, Mecklenburg-<br />

Vorpommern und Polen aufgewachsen<br />

sind. Durch die traditionelle, bis<br />

zu sechs Wochen dauernde Trockenreifung<br />

am Knochen bewahrt sich das<br />

Fleisch den Saft.<br />

Auch Käsefans kommen bei Bachhuber<br />

auf ihre Kosten. Bei formaggino in<br />

der Nassauische/Ecke Güntzelstraße<br />

haben Sie die Auswahl zwischen<br />

100 Käsesorten von regionalen sowie<br />

internationalen Höfen. Delikatessen<br />

wie Olivenöl und mehr sind ebenfalls<br />

im Angebot.<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />

Bayerischer Platz 5 10779 Berlin<br />

Güntzelstraße 47 10717 Berlin<br />

Mexikoplatz 1 14163 Berlin<br />

Baseler Straße 3 12205 Berlin<br />

Tel. 030 / 23 62 25 37<br />

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Entdecken Sie den Douro<br />

auf königliche Art und Weise


10 | <strong>Gazette</strong> <strong>Schöneberg</strong> & <strong>Friedenau</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong><br />

Der Lange Freitag im vorigen Jahr: Treffpunkt bei schönstem Wetter.<br />

des Viertels. Dazu gehören auch<br />

eine gepflegte Infrastruktur und<br />

die vielen fußläufig erreichbaren<br />

größeren und kleineren Fachgeschäfte<br />

in der Umgebung sowie<br />

zahlreiche Restaurants. Die Gegend<br />

ist seit ihrer Bebauung Anfang<br />

des 20. Jahrhunderts eine<br />

beliebte Wohngegend. Eine sehr<br />

gute Erreichbarkeit – auch dank<br />

der ersten kommunalen U-Bahn<br />

in Deutschland, die 1910 eröffnet<br />

wurde und bis heute ausschließlich<br />

auf <strong>Schöneberg</strong>er Gebiet<br />

verläuft – und viel Grün, wie am<br />

Bayerischen Platz, aber auch im<br />

nahen Rudolph-Wilde-Park und<br />

dem Wilmersdorfer Volkspark<br />

machen das Leben hier attraktiv.<br />

Die Geschichte des Bayerischen<br />

Viertels können Besucher im Café<br />

Haberland ausführlich erkunden.<br />

Der Name erinnert an die Gründer<br />

des Bayerischen Viertels,<br />

Salomon und Georg Haberland.<br />

Die Ausstellung im Café erinnert<br />

an viele bekannte Bewohner<br />

des Viertels – hier haben unter<br />

anderem Albert Einstein und<br />

Gottfried Benn gelebt. In den<br />

1920er-Jahren hieß das Bayerische<br />

Viertel im Volksmund Jüdische<br />

Schweiz, da sich hier viele<br />

Juden niedergelassen hatten.<br />

Die Ausstellung lässt die Vergangenheit<br />

mit Kurzfilmen, vielen<br />

Dokumenten und Berichten<br />

wieder auferstehen. Da das Café<br />

derzeit keinen Betreiber hat, ist<br />

die Besichtigung momentan nur<br />

nach Terminvereinbarung unter<br />

info@quartierbayerischerplatz.<br />

de möglich. Auch Lesungen und<br />

Diskussionsveranstaltungen<br />

finden in den Räumen statt, Informationen<br />

über die Termine<br />

stehen auf der Webseite www.<br />

quartierbayerischerplatz.de.<br />

Einen Spaziergang durch ein<br />

dunkles Kapitel der Umgebung<br />

bietet die Kunstinstallation „Orte<br />

des Erinnerns“, die es seit 1993<br />

gibt. In den Straßen des Viertels<br />

hängen 80 Tafeln an Laternen,<br />

HÖRGERÄTE HANKEL<br />

• Hörsysteme aller Hersteller<br />

• Hörberatung<br />

• technisches Zubehör<br />

• Reparaturen<br />

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Buchladen Bayerischer Platz, Mit Texten von<br />

Benedict Lachmann, Curt Riess, Paul Marcus,<br />

Horst Pillau, Eva Menasse, Monika Maron und<br />

Pascale Hugues. Gebunden mit Abb. 160 S.<br />

2015 Transit Verlag, Berlin<br />

ISBN 978-3-88747-325-9<br />

17,80 EURO<br />

Grunewaldstr. 59 · 10825 Berlin-<strong>Schöneberg</strong><br />

Telefon 782 12 45 · Fax 787 13 693<br />

Internet: www.buchladen-bayerischer-platz.de<br />

Mo - Fr 9.00 - 18.30 Uhr · Sa 9.00 - 14.00 Uhr


Die Kunstinstallation „Orte des Erinnerns“ zeigt Zeugnisse von<br />

Verfolgung und Deportation.<br />

die an die Gesetze erinnern, die<br />

Menschen jüdischer Abstammung<br />

die Bürgerrechte entzogen,<br />

an Vertreibung, Deportation und<br />

Ermordung. Eine ergänzende<br />

Ausstellung befindet sich mit „Wir<br />

waren Nachbarn“ im nahen Rathaus<br />

<strong>Schöneberg</strong>. Da sehr viele<br />

Juden im Bayerischen Viertel lebten,<br />

waren hier besonders viele<br />

Menschen vom Terror der Nazis<br />

betroffen.<br />

Heute sind die dunklen Zeiten<br />

glücklicherweise Vergangenheit.<br />

Das Bayerische Viertel mit<br />

dem großzügigen Platz und<br />

den gemütlichen, zum Teil verwinkelten<br />

Seitenstraßen hat<br />

eine schöne Atmosphäre. Zum<br />

Wohlfühlflair gehört auch nachbarschaftliche<br />

Aktivität und Engagement<br />

– wie der beliebte<br />

Lange Freitag am Bayerischen<br />

Platz!<br />

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Jubiläum: 70 Jahre Thörner fürs Büro<br />

Eine Riesenauswahl an Büro- und Schulbedarf,<br />

trendigen Geschenken und Bastelutensilien<br />

zwischem Bayerischem<br />

Platz und Rathaus <strong>Schöneberg</strong>: Am<br />

14. <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>, dem „17. Langen Freitag<br />

rund um den Bayerischen Platz“, öffnet<br />

Thörner seine Türen in der Salzburger<br />

Straße 9 in 10825 Berlin-<strong>Schöneberg</strong>, um<br />

anlässlich seines 70-jährigen Bestehens<br />

seinen Kunden einen besonderen „Jubiläums-Leckerbissen“<br />

zu servieren:<br />

Generationenwechsel: Bodo Thörner und<br />

Stefan Sperling.<br />

10 Prozent Jubiläumsrabatt auf sämtliche<br />

Lagerware erwartet die Kunden am Langen<br />

Freitag, den14. <strong>Juni</strong> von 8 – 22 Uhr<br />

sowie am Samstag, den 15. <strong>Juni</strong> von 9<br />

– 16 Uhr und am Sonntag, den 16. <strong>Juni</strong><br />

von 13 – 18 Uhr.<br />

Alles anschauen, Besonderes aufstöbern,<br />

Schönes aussuchen – untermalt<br />

von Live-Music. Für kleine Leute gibt es<br />

bunten Bastel- und Schminkspaß.<br />

Die im Geschäft präsentierte Fotogalerie<br />

aus den Anfängen des Büro-Fachhandels<br />

lädt zum Erinnern ein. In Berlin gibt<br />

<strong>Gazette</strong> <strong>Schöneberg</strong> & <strong>Friedenau</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | 11<br />

es nur noch wenige solcher von Fleiß,<br />

Zuverlässigkeit, Beratung und Service<br />

geprägter Fachhandel mit Geschichte:<br />

Am 11. April 1949 gründet Gerhard Thörner<br />

in einer Wohnung in Berlin-Westend<br />

seine Firma für Bürobedarf. Mit dem<br />

Kleinmotorrad liefert er Büroartikel aus.<br />

1957 wird das „Versandzentrum“ mit kleinem<br />

Kundenstamm in ein Geschäftshaus<br />

am Fehrbelliner Platz nach Berlin-Wilmersdorf<br />

verlagert und zur „Firma“ mit<br />

acht Mitarbeitern. Ein alter DKW-Kombi<br />

ersetzt das Kleinmotorrad.<br />

1967 wird Bodo Thörner Auszubildender<br />

in der Firma seines Vaters.<br />

1972 wird der heutige Standort in Berlin-<strong>Schöneberg</strong><br />

bezogen.<br />

20 Jahre lang bis 2014 leitet Bodo Thörners<br />

Ehefrau Petra das Büro-Geschäft.<br />

Bodo Thörner und Stefan Sperling, der<br />

seit den 90er-Jahren in der Firma ist, sind<br />

heutige Leiter der Thörner-GmbH und<br />

des 13-köpfigenTeams.<br />

„Thörner fürs Büro“ in dritter Generation<br />

berät mit seinem breiten Angebot an<br />

Büro- und Schulbedarf und Trendartikeln<br />

ebenso Kunden aus der Umgebung wie<br />

Gewerbekunden. Sie können online bestellen<br />

und werden kurzfristig beliefert.<br />

Eine große Auswahl an Schulbedarf von<br />

der Schultüte bis zum trendigen Stift und<br />

Bastelzubehör wendet sich an jüngere<br />

Kunden.<br />

Zum Angebot gehören u. a. auch Rucksäcke<br />

der Marke Herschel, Ergobags und<br />

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12 | <strong>Gazette</strong> <strong>Schöneberg</strong> & <strong>Friedenau</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong><br />

Schulleiter Michael Rudolph bleibt<br />

Freude bei Schülern, Eltern und Lehrerkollegium der Friedrich-Bergius-Schule<br />

Schulleiter Michael Rudolph freut sich über die gute Bilanz der Friedrich-<br />

Bergius-Schule und auf ein weiteres Dienstjahr.<br />

Noch ein Jahr länger darf der<br />

beliebte Schulleiter Michael Rudolph<br />

im Amt bleiben.<br />

Und so hat sich der ganze Stress,<br />

der dem vorausging, für die Schüler,<br />

die Friedrich-Bergius-Schule,<br />

das Lehrerkollegium und für den<br />

Schulleiter selbst gelohnt.<br />

Rudolphs Gesuch, auch mit 65<br />

über die Pensionsgrenze hinaus<br />

und nach 41 Dienstjahren länger<br />

an der <strong>Friedenau</strong>er Sekundarschule<br />

arbeiten zu dürfen, war<br />

zunächst von der Schulaufsicht<br />

abgelehnt worden.<br />

Er, der althergebrachte Werte<br />

und Sozialtugenden wie Pünktlichkeit,<br />

Höflichkeit, Ordnung und<br />

Disziplin im Schulhaus zur klaren<br />

Regel erklärt hat, war damit in<br />

der Senatsschulverwaltung bei<br />

fachfernen Ignoranten seines Erziehungsstils<br />

angeeckt, die ihm<br />

gar „Steinzeitpädagogik“ vorgeworfen<br />

hatten. Zu unbequem<br />

und unangepasst war er, der offene<br />

Worte nicht scheut, etlichen<br />

Bildungspolitkern geworden.<br />

Die Folge waren ungerechte<br />

und schlechte Bewertungen der<br />

Friedrich-Bergius-Schule durch<br />

die Schulinspektion, die ihr „erheblichen<br />

Entwicklungsbedarf“<br />

vorwarf.<br />

Empörte Eltern setzten sich über<br />

die Presse für Schulleiter Rudolph<br />

und die Befürwortung der von<br />

ihm beantragten Dienstzeit-Verlängerung<br />

ein. Das Schul-Kollegium<br />

sandte einen Brief an Bildungssenatorin<br />

Sandra Scheeres,<br />

indem es um Dienstverlängerung<br />

für Rudolph bat. Auch die BVV<br />

von Tempelhof-<strong>Schöneberg</strong><br />

stellte sich in einer Resolution<br />

hinter Rudolphs Antrag auf Verlängerung.<br />

Doch erst, nachdem der bisherige<br />

Staatssekretär Mark Rackles<br />

im Amt durch Beate Stoffers<br />

ausgetauscht worden war, hob<br />

Scheeres die Entscheidung der<br />

Schulverwaltung auf. Zuvor<br />

hatte Rudolph noch einmal auf<br />

verbindliche Weise schriftlich zu<br />

der Bildungssenatorin Kontakt<br />

aufgenommen.<br />

So bleibt nun Michael Rudolph<br />

ein weiteres Jahr Schulleiter an<br />

der Friedrich-Bergius-Schule.<br />

Erfolge, die für sich und für<br />

Michael Rudolph sprechen<br />

Der Erfolg von Rudolphs Pädagogik,<br />

die den Schülern deutliche<br />

Grenzen setzt, zeigt sich überall<br />

in der Schule. Etwa 70 Prozent<br />

der Friedrich-Bergius-Schüler<br />

haben Migrationshintergrund,<br />

doch das soziale Miteinander<br />

steht hier deutlich über Konflikten<br />

untereinander. Das war nicht<br />

immer so: Als Michael Rudolph<br />

im Jahr 2005 als Schulleiter die<br />

Brennpunkt-Schule am Perelsplatz<br />

übernahm, waren schwere<br />

Prügeleien mit Körperverletzung<br />

dort an der Tagesordnung.<br />

Rudolph erinnert sich: „Der erste<br />

‚Tag der offenen Tür‘ nach meinem<br />

Eintritt als Schulleiter endete<br />

katastrophal. Plötzlich kamen Polizeiwagen<br />

mit Blaulicht aus allen<br />

Himmelsrichtungen auf die Schule<br />

zu: Besorgte Eltern hatten die<br />

Polizei gerufen, da Schüler sich<br />

auf den Fluren blutige Prügeleien<br />

lieferten.“<br />

Heute kann Michael Rudolph<br />

Zahlen vorlegen, die beweisen,<br />

dass das pädagogische Konzept<br />

von Michael Rudolph aufgeht:<br />

So gab es für das neue Schuljahr<br />

ein Drittel mehr Anmeldungen<br />

als verfügbare Plätzen, Tendenz<br />

steigend.<br />

Über 50 Prozent der Friedrich-Bergius-Schüler<br />

erreichen<br />

inzwischen den Mittleren<br />

Schulabschluss mit Gymnasialempfehlung.<br />

– Für die Sekundarschul-Form<br />

ein selten gutes<br />

Ergebnis.<br />

Schüler und Schule voranbringen<br />

Unbequeme Schüler werden der<br />

Friedrich-Bergius-Schule nicht<br />

verwiesen, sondern der Schulleiter<br />

sucht das individuelle Gespräch<br />

mit ihnen und bezieht<br />

Eltern rechtzeitig ein, wenn es<br />

Schulprobleme gibt. „Die können<br />

… wenn das Haus nasse Füße hat …<br />

Planung + Ausführung:<br />

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Besuchen Sie auch die Galerie 16


<strong>Gazette</strong> <strong>Schöneberg</strong> & <strong>Friedenau</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | 13<br />

Die Friedrich-Bergius-Schule am Perelsplatz.<br />

Foto: FBS<br />

dann meist gemeinsam behoben<br />

werde“, erklärt der Pädagoge und<br />

setzt dabei auf Einsicht.<br />

Zum Unterricht verspätete<br />

Schüler erwartet nach Unterrichtsbeginn<br />

eine verschlossene<br />

Schulhaustür. Sie werden nach<br />

gleichem Ritual von Michael Rudolph<br />

empfangen und mit kleineren<br />

„Aufräumarbeiten“ wie Blätterfegen<br />

auf dem Schulhof bis<br />

zum nächsten Schulstunden-Beginn<br />

beschäftigt, um den laufenden<br />

Unterricht nicht zu stören.<br />

Kommt ein Schüler öfter zu spät,<br />

steht ein Gespräch auf Augenhöhe<br />

mit dem Direktor an, der dann<br />

über geschickt gestellte Fragen<br />

seinem meist etwas kleinlauten<br />

Gegenüber klar macht, dass im<br />

späteren Arbeitsleben – egal in<br />

welchem Beruf – Zuspätkommen<br />

den Lieblings-Ausbildungsplatz<br />

oder –Job kosten kann.<br />

Rituale im Schulalltag hält Michael<br />

Rudolph für wichtig, so<br />

beginnt jede Schulstunde an<br />

der Friedrich-Bergius-Schule mit<br />

freundlicher Begrüßung, darauf<br />

folgen die Hausaufgaben-Besprechung<br />

und die Erarbeitung neuen<br />

Stoffes.<br />

„Ich überlasse den Lehrern, die<br />

ja Fachleute sind, welche Unterrichtsmethode<br />

sie wählen.<br />

Wichtig ist letztendlich, dass für<br />

den Schüler etwas dabei herauskommt<br />

und er die Prüfung besteht“,<br />

betont Michael Rudolph.<br />

Seinen Mitarbeitern – egal ob<br />

Lehrer-Kollegium, Hausmeister,<br />

Schulsekretärin oder Korrektorin<br />

– bringt er vollstes Vertrauen<br />

entgegen, auch wenn es um die<br />

jeweilige Aufgabenverteilung<br />

an sie geht. „Meine Aufgabe als<br />

Schuldirektor ist es, Rückhalt für<br />

einheitliches Handeln zu geben,<br />

Aufgaben zu delegieren und gegenseitiges<br />

Vertrauen aufzubauen“,<br />

ist er sich als „Dienstleister für<br />

Lehrer“ bewusst. Dazu ist er jeden<br />

Schultag bereits ab vier Uhr morgens<br />

im Schulhaus anzutreffen.<br />

41 Jahren Schulerfahrung besitzt<br />

Michael Rudolph, die er auch in<br />

Berlin-Kreuzberg an Brennpunktschulen<br />

sammelte. Schon da hatte<br />

er mit seiner Methode Erfolg:<br />

So wurde im Jahr 2007 unter der<br />

Leitung von Rudolphs Nachfolger<br />

die Carl-Friedrich-Zelter-Oberschule<br />

zur sechstbesten Hauptschule<br />

Deutschlands und zur<br />

besten Berlins gewählt.<br />

„Was Rudolph in Kreuzberg<br />

schafft, schafft er auch in <strong>Friedenau</strong><br />

am Perels-Platz“, flüsterte<br />

man sich im Schulamt hinter<br />

vorgehaltener Hand zu und bot<br />

ihm 2005 die Leitung der zu dieser<br />

Zeit aufgrund rapide gesunkener<br />

Schüler-Anmeldezahlen<br />

kurz vor der Schließung stehenden<br />

Friedrich-Bergius-Schule an.<br />

Rudolph reizte das geschichtlich<br />

interessante Schulgebäude, die<br />

erstklassige Verkehrslage – und<br />

die Herausforderung, etwas aus<br />

dieser durch Gewaltvorfälle dauerhaft<br />

im Gespräch stehenden<br />

Schule machen zu können.<br />

Er nahm das Angebot an.<br />

Schneller als erwartet stiegen die<br />

Anmeldezahlen, und bis heute<br />

kann die Friedrich-Bergius-Schule<br />

durchweg eine erfreuliche Bilanz<br />

mit erfolgreichen Schülern vorweisen.<br />

Dass es noch länger so bleibt,<br />

dafür will Schulleiter Rudolph<br />

noch ein weiteres Jahr vollen<br />

Einsatz zeigen. Zum Nutzen seiner<br />

Schülerinnen und Schüler, für<br />

die er seit 41 Jahren als strenger,<br />

aber verständnisvoller Lehrer und<br />

Schulleiter da ist.<br />

<br />

Jacqueline Lorenz<br />

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14 | <strong>Gazette</strong> <strong>Schöneberg</strong> & <strong>Friedenau</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong><br />

RATGEBER<br />

Minijobs und Krankenversicherung<br />

Die Steuerberaterkammer Berlin informiert<br />

Ob Kellnern im Café oder Aushelfen<br />

in der Eisdiele – viele Bürger<br />

bessern ihr Einkommen mit einem<br />

Nebenjob auf. Außerdem<br />

beginnen in wenigen Wochen<br />

die Sommerferien und somit<br />

die Saison der Ferienjobs. „Dabei<br />

müssen allerdings einige Regeln<br />

beachtet werden. Denn wer Schüler<br />

für einen Ferienjob beschäftigt,<br />

sollte 450-Euro-Minijobs und sogenannte<br />

kurzfristige Minijobs<br />

unterscheiden können sowie die<br />

Regelungen des Jugendarbeitsschutzgesetzes<br />

kennen“, so die<br />

Steuerberaterkammer Berlin. Jugendliche<br />

dürfen in der Regel erst<br />

ab 15 Jahren – höchstens 8 Stunden<br />

am Tag – arbeiten. Mit Einwilligung<br />

der Eltern dürfen Schüler<br />

ab 13 Jahren ausnahmsweise zwei<br />

Stunden am Tag unter altersgerechten<br />

Bedingungen arbeiten.<br />

Was sind Minijobs?<br />

Ein Minijob ist eine geringfügige<br />

Beschäftigung. Diese liegt vor,<br />

wenn bestimme Verdienstgrenzen<br />

oder bestimmte Zeitgrenzen<br />

nicht überschritten werden. Eine<br />

solche Beschäftigung kann im<br />

gewerblichen Bereich oder im Privathaushalt<br />

ausgeführt werden.<br />

Geringfügige Beschäftigungen<br />

werden unterteilt in:<br />

450-EURO-MINIJOBS Bei einem<br />

450-Euro Minijob bleibt das<br />

Arbeitsentgelt regelmäßig bis zu<br />

diesem Betrag. Das entspricht einer<br />

Verdienstgrenze von maximal<br />

5.400 Euro pro Jahr bei durchgehender,<br />

mindestens zwölf Monate<br />

dauernder Beschäftigung. Dabei<br />

sind auch einmalige Einnahmen<br />

wie Urlaubs- oder Weihnachtsgeld<br />

zu berücksichtigen.<br />

KURZFRISTIGE MINIJOBS Eine<br />

solche kurzfristige Beschäftigung<br />

ist vor allem für die Sommer- oder<br />

Semesterferien und zum Ausgleich<br />

kurzfristig auftretender<br />

Personalengpässe gedacht. Zu<br />

denken ist etwa an Weinleser,<br />

Eisverkäufer und Aushilfen im<br />

Biergarten. Der Arbeitnehmer<br />

arbeitet im Jahr nicht mehr als<br />

drei Monate oder insgesamt 70<br />

Arbeitstage und somit nicht berufsmäßig,<br />

sondern nur gelegentlich.<br />

Ein Arbeitnehmer kann auch<br />

mehrere kurzfristige Minijobs<br />

<br />

nebeneinander ausüben, soweit<br />

zusammengerechnet die genannten<br />

Grenzen nicht überschritten<br />

werden.<br />

Die Abgaben für Minijobs werden<br />

größtenteils vom Arbeitgeber getragen.<br />

Dazu gehören pauschale<br />

Beiträge zur Kranken- und Rentenversicherung,<br />

zur gesetzlichen<br />

Unfallversicherung, Umlagen und<br />

Steuern. Die Abgaben für gewerbliche<br />

und haushaltsnahe Minijobs<br />

sind unterschiedlich hoch<br />

und auch abhängig davon, ob es<br />

450-Euro-Minijobs oder kurzfristige<br />

Minijobs sind. Der ausgezahlte<br />

Nettolohn des Arbeitnehmers beträgt<br />

im Regelfall um die 450 Euro<br />

oder liegt durch den Arbeitnehmeranteil<br />

für die Rentenversicherung<br />

unwesentlich darunter. Die<br />

folgenden Angaben gelten für<br />

gewerbliche Minijobs.<br />

Minijobs und Rentenversicherung<br />

Für kurzfristige Minijobs fallen<br />

weder für den Arbeitgeber noch<br />

für den Ferienjobber Beiträge zur<br />

gesetzlichen Rentenversicherung<br />

an. Kurzfristige Minijobs sind deshalb<br />

auch nicht rentenversichert.<br />

Bei 450-Euro-Minijobs ist dies anders.<br />

Diese sind rentenversicherungspflichtig.<br />

Der Arbeitgeber<br />

zahlt einen Pauschalbeitrag zur<br />

Rentenversicherung in Höhe von<br />

15 Prozent. Der Eigenanteil des<br />

Arbeitnehmers beläuft sich auf<br />

3,6 Prozent. Der Arbeitnehmer hat<br />

jedoch die Möglichkeit, sich per<br />

schriftlichem Antrag von der Rentenversicherungspflicht<br />

befreien<br />

zu lassen. Dazu muss er dem<br />

Arbeitgeber schriftlich erklären,<br />

dass er auf die Rentenversicherung<br />

verzichtet. Diese Mitteilung<br />

reicht der Arbeitgeber an die Minijob-Zentrale<br />

weiter.<br />

Für kurzfristige Minijobs fallen<br />

grundsätzlich weder für den Arbeitgeber<br />

noch für den Ferienjobber<br />

Beiträge zur gesetzlichen<br />

Krankenversicherung an.<br />

Bei einem 450-Euro-Minijob führt<br />

der Arbeitgeber 13 Prozent für<br />

Krankenversicherungsbeiträge<br />

an die Minijob-Zentrale ab. Allerdings<br />

entsteht durch die Beiträge<br />

des Arbeitgebers zur Krankenversicherung<br />

kein eigenes Krankenversicherungsverhältnis,<br />

d. h. der<br />

Arbeitnehmer kann daraus keine<br />

Leistungen in Anspruch nehmen.<br />

Deshalb muss der Arbeitnehmer<br />

sich freiwillig gesetzlich oder<br />

privat krankenversichern, wenn<br />

dieser nicht bereits durch die<br />

Haupttätigkeit oder durch eine<br />

Familienversicherung abgesichert<br />

ist. Bei einem privat versicherten<br />

Arbeitnehmer entsteht keine Zahlungspflicht<br />

für Arbeitgeber.<br />

Minijobs und Lohnsteuer<br />

Minijobs sind grundsätzlich steuerpflichtig<br />

und können auf zwei<br />

Arten besteuert werden: Individuell<br />

nach der Steuerklasse des<br />

Minijobbers oder mit einer pauschalen<br />

Lohnsteuer. Hier gelten<br />

je nach Art des Minijobs unterschiedliche<br />

Pauschalsteuersätze.<br />

Foto: WavebreakMediaMicro / AdobeStock<br />

Die pauschal erhobenen Steuern<br />

in Höhe von 2 Prozent werden<br />

zusammen mit den Sozialversicherungsbeiträgen<br />

und den<br />

Umlagen grundsätzlich von der<br />

Minijob-Zentrale berechnet und<br />

eingezogen. Wählt der Minijobber<br />

die Pauschalversteuerung, ist<br />

die Steuer abgegolten und der<br />

Lohn aus dem Minijob muss in<br />

der Einkommensteuererklärung<br />

nicht mehr angegeben werden.<br />

Minijob und Mindestlohn<br />

Arbeitgeber, die Minijobber beschäftigen,<br />

müssen den Mindestlohn<br />

in Höhe von 9,19 Euro pro<br />

Stunde oder mehr zahlen. Der<br />

Mindestlohn wurde zum 1. Januar<br />

<strong>2019</strong> angehoben. Das bedeutet<br />

für Bestandsarbeitsverhältnisse,<br />

dass die Anzahl der Arbeitsstunden<br />

angepasst werden muss. Im<br />

Jahr <strong>2019</strong> liegt die Arbeitszeit<br />

bei ca. 48 Stunden im Monat.<br />

Seit dem 1. Januar <strong>2019</strong> gilt für<br />

Minijobber bei einer Arbeit auf<br />

Abruf, etwa in der Gastronomie,<br />

eine wöchentliche Arbeitszeit<br />

von 20 Stunden als vereinbart,<br />

wenn nicht eine andere Regelung<br />

zwischen dem Arbeitgeber und<br />

dem Arbeitnehmer vereinbart<br />

wird. Damit ergibt sich schnell<br />

ein höherer Monatsverdienst als<br />

450 Euro, sodass kein Minijob<br />

mehr gegeben ist.<br />

Fazit: Da es in diesem Bereich<br />

zahlreiche Fallstricke gibt, sollte<br />

man sich Rat bei einem Steuerexperten<br />

suchen.


<strong>Gazette</strong> <strong>Schöneberg</strong> & <strong>Friedenau</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | 15<br />

<strong>Schöneberg</strong> zu Fuß entdecken<br />

Geführte Touren mit vielen Themen<br />

<strong>Schöneberg</strong> hat eine interessante Geschichte,<br />

die zu entdecken sich lohnt. Die Museen<br />

Tempelhof-<strong>Schöneberg</strong> sind mit einem vielseitigen<br />

Tour-Angebot für Interessierte da. So<br />

lässt sich <strong>Schöneberg</strong> „erwandern“ und viel<br />

Neues zu entdecken.<br />

Die Inseltour führt mit 19 Stationen über die<br />

„Rote Insel“.<br />

2. <strong>Juni</strong>, 14 Uhr: Inseltour 1, Leberstraße<br />

und Gasometer. Seit Oktober 2018 gibt es<br />

ein historisches Informationssystem mit 19<br />

Stationen – die Insel Tour. Diese Führung<br />

mit Kuratorin Johanna Muschelknautz konzentriert<br />

sich auf die Stationen entlang der<br />

Leberstraße und Cheruskerpark. Das Themenspektrum<br />

reicht vom Bau der ersten Bahnstrecke<br />

Preußens über Marlene Dietrich bis zum<br />

Gasometer. Treffpunkt ist vor der BioInsel an<br />

der Julius-Leber-Brücke.<br />

4. <strong>Juni</strong>, 17.30 Uhr: Mythos Germania – ein<br />

After-Work-Spaziergang. Der Informationsort<br />

Schwerbelastungskörper ist eines der<br />

letzten baulichen Relikte nationalsozialistischer<br />

Stadtplanung in Berlin. Der Schwerbelastungskörper<br />

sollte die Tragfähigkeit des<br />

Bodens testen. Auf dem Spaziergang wird<br />

die Dimension der nationalsozialistischen<br />

Planungen in einen stadtgeschichtlichen<br />

Kontext eingebettet und der Einsatz von<br />

Zwangsarbeit bei den Bauvorhaben thematisiert.<br />

Treffpunkt: Vor dem S-Bahnhof Südkreuz,<br />

Ausgang General-Pape-Straße.<br />

15. <strong>Juni</strong>, 15.30 Uhr: Grenzwege – Literarischer<br />

Spaziergang zwischen Tempelhof und<br />

<strong>Schöneberg</strong>. Literarische Ansichten auf Altbekanntes<br />

und Alltägliches: Marion Feise stellt<br />

beispielsweise den Bahnhof Südkreuz als<br />

Schauplatz als großes Finale einer fiktiven Geschichte<br />

um Flüchtlings- und Einwanderungspolitik<br />

vor. Treffpunkt: Bahnhof Südkreuz, östlicher<br />

Ausgang General-Pape-Straße.<br />

16. <strong>Juni</strong>, 14 Uhr: Inseltour 2, Rund um den Alten<br />

Zwölf-Apostel-Kirchhof. Die Führung mit<br />

der Kuratorin folgt ausgewählten Stationen<br />

der Inseltour von der Kolonnenstraße bis zum<br />

Naumann Park. Neben dem infrastrukturellen<br />

Wandel des Areals spielt auch Alfred Lion eine<br />

Rolle, nah dem die Fuß- und Radwegebrücke<br />

über die Trasse der ehemaligen Anhalter Bahn<br />

benannt ist. Stadtspaziergang mit Johanna<br />

Muschelknautz. Treffpunkt: Eingang Alter<br />

Zwölf-Apostel-Kirchhof, Kolonnenstraße 24<br />

– 25.<br />

22. <strong>Juni</strong>, 15 Uhr: Alter Zwölf-Apostel-Kirchhof.<br />

Die Tour führt zu Grabstätten von Persönlichkeiten<br />

der Kulturgeschichte. Darunter<br />

die Komponistin Lotte Backes, den Malern<br />

Friedrich Schröder-Sonnenstern, Alfred Kothe,<br />

Robert Warthmüller, Carl Graeb und Anton<br />

Werner, dem Bildhauer Reinhold Begas<br />

und vielen weiteren. Ein Rundgang mit Sibylle<br />

Nägele und Joy Markert. Der Tour ist überwiegend<br />

barrierefrei. Treffpunkt: Haupteingang,<br />

Kolonnenstraße 24 – 25.<br />

Weitere Informationen unter www.museentempelhof-schoeneberg.de.<br />

Werner-Bockelmann-Haus<br />

Seniorenzentrum<br />

Impressum <strong>Gazette</strong> <strong>Schöneberg</strong> & <strong>Friedenau</strong><br />

<strong>Juni</strong> Nr. 6/<strong>2019</strong> · 24. Jahrgang<br />

Das <strong>Gazette</strong> Verbrauchermagazin erscheint monatlich in <strong>Schöneberg</strong> &<br />

<strong>Friedenau</strong> sowie Steglitz, Zehlendorf, Charlottenburg und Wilmersdorf.<br />

Online-Ausgaben www.gazette-berlin.de<br />

Verlag<br />

<strong>Gazette</strong> Verbrauchermagazin GmbH<br />

Badensche Str. 44 · 10715 Berlin<br />

☎ (030) 407 555 47<br />

Redaktion<br />

Karl-Heinz Christ · redaktion@gazette-berlin.de<br />

Freie Redakteurin Jacqueline Lorenz · ☎ (030) 84 59 28 71<br />

Titelbild: Plotzky<br />

Anzeigen<br />

Daniel Gottschalk<br />

☎ (030) 323 38 54 · anzeigen@gazette-berlin.de<br />

Druck<br />

Humburg Media Group · 28325 Bremen<br />

Nächste Ausgabe Juli Nr. 7/<strong>2019</strong><br />

Anzeigen-/Redaktionsschluss 17.06.<strong>2019</strong><br />

Erscheinung 04.07.<strong>2019</strong><br />

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■ Gymnastik, Hundetherapie, Seniorenkurse<br />

■ Kreatives Gestalten, Handarbeiten<br />

■ Chor, Musiktherapie, Konzerte, Theater<br />

■ Wander-, Koch-, Kegel-, Literaturgruppe


16 | <strong>Gazette</strong> <strong>Schöneberg</strong> & <strong>Friedenau</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong><br />

GENAU SO UND ANDERS<br />

Eine Ausstellung von Christina Paetsch im Tempelhof Museum<br />

Nur zehn U-Bahn-Minuten vom<br />

Mehringdamm entfernt liegt die<br />

Galerie im Tempelhof Museum.<br />

Der kommunale Kunstraum ist<br />

in einem denkmalgeschützten<br />

Gründerzeitbau untergebracht,<br />

der im 19. Jahrhundert als Schulhaus<br />

von Mariendorf genutzt<br />

wurde. Heute wird an diesem Ort<br />

zeitgenössische Kunst auf hohem<br />

Niveau ausgestellt, was von der<br />

lebendigen Kultur in den Berliner<br />

Quartieren zeugt. Seit 28. März<br />

zeigt hier Christina Paetsch ihre<br />

Arbeiten aus den Bereichen Fotografie,<br />

Installation und Video.<br />

In der Mitte des Ausstellungsraumes<br />

dominiert ein Turm aus Kühlschränken.<br />

Darin befinden sich<br />

Lebensmittel, darunter Schokoküsse<br />

und Marshmellows, deren<br />

klebrige, zuckrige Fülle aus dem<br />

Schrank quillt. Zwei Videos lassen<br />

in der Absurdität der dargestellten<br />

Inhalte – wie beispielsweise<br />

Torten duschen – an dadaistische<br />

Ursprünge denken. Sie<br />

unterstreichen die Thematik, die<br />

Christina Paetsch hier bearbeitet:<br />

Umgang mit Ressourcen. An den<br />

Wänden präsentiert die Künstlerin<br />

surrealistisch anmutende<br />

fotografische Kompositionen im<br />

Spannungsfeld von Schönheit<br />

und Ekel, Natur und Künstlichkeit.<br />

Sie bestechen durch ihre<br />

farbige Plastizität und scheinen<br />

direkt den archetypischen Dimensionen<br />

des Unterbewusstseins<br />

entsprungen zu sein.<br />

Christina Paetsch arbeitet mit<br />

Fotografie und lotet zugleich<br />

die Grenzen des Mediums aus.<br />

Sie erstellt Einzelaufnahmen<br />

Die<br />

AUTOWERKSTATT<br />

▸ TÜV/AU<br />

▸ Wartung<br />

▸ Karosserie<br />

▸ Lackiererei<br />

▸ Wagenpflege<br />

▸ Alle Fahrzeugtypen<br />

Kamenzer Damm<br />

Vormals Auto Service Tschuschke<br />

Fit<br />

für die Reise:<br />

29,- €<br />

NEU: Lackierung und Beseitigung<br />

von Unfallschäden<br />

Puna Bay von Christina Paetsch, 2018.<br />

von Alltagsobjekten, aus denen<br />

sie ihre Stillleben collagiert. In<br />

diesem transformatorischen<br />

Prozess sind fantastische Werke<br />

entstanden, die in ihrer hohen<br />

ästhetischen Qualität auch<br />

in den Hochglanzmagazin der<br />

Mode- und Werbewelt bestehen<br />

würden – wären da nicht verstörende,<br />

skurrile Elemente im Bild.<br />

Die Dinge sind nicht so, wie sie<br />

zu sein scheinen. Paetsch stellt<br />

unsere Sehgewohnheiten auf<br />

die Probe.<br />

Kamenzer Damm 76<br />

12249 Berlin-Lankwitz<br />

Tel. (030) 853 40 73<br />

und (030) 76 70 67 80<br />

Ob gefundene Dinge des Alltags,<br />

der Botanik oder der Lebensmittelindustrie,<br />

sie sind Zeugnisse<br />

unseres Umgangs mit uns<br />

und unserer Umwelt. Christina<br />

Paetsch beschäftigt sich in ihren<br />

gezielt inszenierten Werken mit<br />

Wahrnehmungsprozessen in<br />

unserer Gesellschaft und den<br />

großen Fragestellungen des<br />

post-industriellen Zeitalters, darunter<br />

Konsumverhalten, Schönheitsideale,<br />

Überproduktion,<br />

Klimawandel und Globalisierung<br />

Gregor Römhild<br />

Andrea Kuhr<br />

Dr. Axel von Stein-Lausnitz<br />

Zahnärzte am Bundesplatz<br />

Bundesallee 55<br />

10715 Berlin<br />

Partition de claquettes (Detail)<br />

von Christina Paetsch <strong>2019</strong>.<br />

auf sozialer Ebene. Kunst bezieht<br />

Stellung.<br />

Christina Paetsch (*1963, Berlin)<br />

schloss ihr Studium der Bildenden<br />

Kunst an der Hochschule der<br />

Künste Berlin als Meisterschüler<br />

ab. Ihre Arbeit wurde vielfach<br />

gefördert und ausgezeichnet,<br />

u. a. durch Künstlerresidencies<br />

(Mexico-City, Guatemala, Bangkok,<br />

Amsterdam), die Berliner<br />

Kulturverwaltung, das Goldrauch<br />

Künstlerinnenprojekt, das<br />

Arbeitsstipendium „Rosa Reiter“<br />

in Gstaad, das Stipendium der<br />

Käthe-Dorsch-Stiftung, die Nominierung<br />

zum Gabriele Münter<br />

Preis. Die Künstlerin hat zahlreiche<br />

Ausstellungen und auch kuratorische<br />

Projekte realisiert. Sie<br />

lebt und arbeitet in Berlin.<br />

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog<br />

mit einem Text von Christoph<br />

Tannert.<br />

Die Ausstellung ist bis zum<br />

12. <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> im Tempelhof<br />

Museum, Alt-Mariendorf 43, zu<br />

sehen. Geöffnet ist Montag bis<br />

Donnerstag 10 – 18 Uhr, Freitag<br />

10 – 14 Uhr und Sonntag 11 –<br />

15 Uhr. Der Eintritt ist frei. Weitere<br />

Infos: www.christina-paetsch.<br />

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Wir<br />

bieten Ihnen in<br />

allen Bereichen<br />

der Zahnmedizin<br />

eine kompetente<br />

und moderne<br />

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