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buchreport.spezial 06/2019

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uchreport.<strong>spezial</strong> <strong>2019</strong> Kalender 2020<br />

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mer voll und die gut laufenden Titel möglichst<br />

schnell wieder da sind“, erklärt Meyne.<br />

„Das festzustellen und nachzuliefern,<br />

ist die eigentliche Leistung. Dadurch beschleunigt<br />

sich der ganze Kalenderverkauf.“<br />

Zur Strategie von Korsch gehören außerdem<br />

Premium-Partnerschaften mit den<br />

Großkunden Hugendubel und Mayersche.<br />

Korsch darf bei den Filialisten selbst disponieren,<br />

deren EDV nutzen und die stückgenauen<br />

Kalender-Abverkaufszahlen aus dem<br />

Warenwirtschaftssystem ziehen. Weitere<br />

Buchhändler hat der Kalenderverlag für eine<br />

Premium-Partnerschaft im Visier, kann aber<br />

noch keine neuen Kooperationen verkünden.<br />

Dabei sei die Größe des Unternehmens nicht<br />

entscheidend, so Meyne. „Wenn sich der Außendienst<br />

in ein System einarbeitet, kostet<br />

das Zeit und Arbeit. Wenn man das nur für<br />

einen Laden macht, der ein eigenes System<br />

hat, ist das zu aufwendig. Es sollten Filialunternehmen<br />

sein. Diese sind dann aber sehr<br />

viel schneller wieder bestückt, wenn man genau<br />

weiß, was abgeflossen ist.“ Der Verlag<br />

hat aufgrund seines Engagements in den betroffenen<br />

Buchhandlungen einen Umsatzzuwachs<br />

von 15 bis 20% festgestellt.<br />

Als Alleinstellungsmerkmal kann Korsch<br />

außerdem auf eine eigene Auslieferung verweisen.<br />

„Sie ist für uns ein großer Wettbewerbsvorteil,<br />

weil wir sehr schnell liefern<br />

können“, erklärt Meyne. Rechnet sich das Angebot?<br />

„Ich denke, für uns ist es etwas teurer.<br />

Aber es ist für unsere Kunden eine große Hilfe,<br />

dass die Kalender pünktlich ankommen.“<br />

Fortlaufend unterwegs<br />

Auch beim Konkurrenten Athesia Kalenderverlag<br />

beginnt das Geschäft im Frühjahr mit<br />

der auf das Sortiment bezogenen Beratung,<br />

für die rund 20 Mitarbeiter in den Buchhandlungen<br />

unterwegs sind. Es geht um Inhalte,<br />

Ausgabeformen, Präsentation, Preisgruppen<br />

und den zeitlichen Ablauf des Kalendergeschäfts.<br />

„Im Beratungsgespräch schauen wir<br />

stets auf die Verkaufshistorie und die inhaltlichen<br />

Schwerpunkte einer Buchhandlung. So<br />

können wir sehen, welche Titel im vergangenen<br />

Jahr gut gelaufen sind und welche nicht.<br />

Wir versuchen, zusammen mit unsere<br />

Handelspartnern die vorhandenen Stärken<br />

auszubauen und bislang nicht genutzte Umsatzpotenziale<br />

zu heben“, erklärt Vertriebsleiter<br />

Fetsch. „Neben der Attraktivität für den<br />

Endkunden steigern wir so – womöglich –<br />

Umsatz und Ergebnis unserer Händler. Hier<br />

haben Kalendertitel für das individuelle Profil<br />

unserer Händler ebenso Platz wie Schnelldreher<br />

und erprobte Bestseller.“<br />

Die Verkäufer sind im ersten Halbjahr<br />

fortlaufend unterwegs. Die ersten Kalenderauslieferungen<br />

finden im April und Mai statt.<br />

Nach den Sommerferien und dem Schulbuchgeschäft<br />

kommen weitere große Aufbauten<br />

in den Handel. Die heiße Phase spitzt<br />

sich im Weihnachtsgeschäft zu. In Hochzeiten<br />

werden zwei bis drei Servicebesuche pro<br />

Woche absolviert. Neben der inhaltlichen Beratung<br />

schickt der Verlag zudem Servicekräfte<br />

in den Handel, um für Aufbau, Pflege und<br />

Abbau der Präsentationsmöbel zu sorgen.<br />

Für die Neumann-Wolff-Gruppe, unter<br />

deren Dach sich Kalenderverlage wie teNeues<br />

und Dumont versammelt haben, sind ca.<br />

30 Handelsvertretungen auf Reisen, um die<br />

Buchhändler vor Ort zu betreuen. Die Gruppe<br />

kooperiert zudem mit einigen Buchhändlern<br />

enger, indem die Verlagsmitarbeiter<br />

in deren Warenwirtschaftssystemen arbeiten<br />

und selbstständig Dispositionen auslösen.<br />

„Die Unterstützung ist notwendig,<br />

um den Kolleginnen im Handel mehr Zeit<br />

einzuräumen, sich intensiver den Bedürfnissen<br />

der Konsumenten zu widmen. Hier<br />

findet eine unmittelbare Entlastung unserer<br />

Kollegen in den Buchhandlungen statt und<br />

wir schöpfen die entsprechende Flächeneffektivität<br />

besser aus“, erklärt Tino Uhlemann,<br />

Leiter Vertrieb Handel und Geschäftsfeldentwicklung<br />

bei Neumann-Wolff.<br />

Christina Reinke reinke@<strong>buchreport</strong>.de<br />

PRAXIS<br />

■Wie kann der durchschnittliche Ladenpreis gehoben werden? Der<br />

Buchhändler sollte im Kalendergeschäft mit den eher günstigen Titeln<br />

anfangen und zum Weihnachtsgeschäft verstärkt die hochpreisigeren<br />

(Kunst-)Wandkalender präsentieren. „In dieser Zeit sind die Käufer erfahrungsgemäß<br />

deutlich weniger preissensibel beim Kalenderkauf. Da<br />

diese oft als Geschenke gekauft werden, kann der Handel den erlösten<br />

Durchschnittspreis in dieser Zeit deutlich nach oben bringen“, erklärt<br />

Bernhard Fetsch, Gesamtleiter Vertrieb & Marketing bei Athesia.<br />

■Was passiert im Januar? Weil Kalender nicht preisgebunden sind,<br />

locken Händler teilweise mit Preisaktionen. Traditionell werden Kalender<br />

im Frühjahr, wenn das Hauptgeschäft vermeintlich um ist, reduziert<br />

und abverkauft. Doch der Januar hat sich laut Athesia zum zweitstärksten<br />

Monat im Kalenderrhythmus entwickelt. Deswegen empfiehlt<br />

der Verlag, die Kalender im Januar noch zum vollen Ladenpreis<br />

anzubieten, um keinen Umsatz zu verschenken.

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