buchreport.spezial 06/2019

30 Kalender 2020 buchreport.spezial 2019
Starke Filmlizenz:
„Die Eiskönigin – Völlig
unverfroren“ ist nicht nur
einer der erfolgreichsten
Animationsfilme der vergangenen
Jahre. Heye hat
das Kalenderthema besonders
in den Editionen 2016
und 2017 mit je 115.000
Exemplaren sehr gut verkaufen
können. Zum Start
des zweiten Teils im
November gibt es neues
Futter für die Filmfans.
erscheint, so Lamber. Weitere Hoffnungsträger
für 2019 sind u.a. die Disney-Produktionen
„Dumbo“ (am 28. März gestartet),
„The Lion King“ (Start: 18. Juli) und „Die
Eiskönigin 2“ (Start: 27. November).
Umsatzkurve steigt mit Aktualität
Auch unabhängig von Filmstarts werden
erfolgreiche Stoffe weiterhin im Programm
gehalten, wie etwa „Harry Potter“ und die
„Minions“, die in den vergangenen Jahren zu
einem der bestverkauften Kalenderthemen
avanciert sind. Eine aktuelle Verfilmung oder
ein Jubiläum wirkt sich allerdings auch hier
positiv auf den Umsatz aus: So flache der
„Minions“-Umsatz deutlich ab, seit parallel
zum ersten „Minions“-Film 2015 die Edition
2016 auf den Markt gebracht wurde, und betrage
noch etwa ein Drittel des Umsatzes von
vor zwei Jahren. Die kleinen gelben Helden
werden wahrscheinlich 2020 in einem zweiten
Teil zu sehen sein – und dann auch den
Kalendermarkt wohl wieder ordentlich befeuern.
Mit den insgesamt drei „Minions“-Editionen
(2016, 2017, 2018) sind laut Lamber
knapp 2 Mio Euro umgesetzt worden. Bei
„Harry Potter“ hat das Jubiläumsjahr 2018
eine Verdopplung der Absätze erzielt, die
zwei herausgegebenen Kalender der Edition
2019 konnten zusammen insgesamt
135.000-mal verkauft werden.
Goldene Longseller
Während Entertainment-Lizenzen vor allem
dazu geeignet seien, einen frischen Anknüpfungspunkt
im Handel zu schaffen
und „darüber das restliche Programm zu
verkaufen“, kommen die planbaren Umsätze
im Lizenz-Segment schwerpunktmäßig
aus einer anderen Ecke: Charaktere wie Helme
Heine, Loriot und die Peanuts stehen an
der Spitze der Longseller. So erreicht etwa
der Familienplaner von Helme Heine jährlich
eine Auflage von über 100.000 Stück.
Die Loriot-Kalender kommen über alle Formate
auf eine Auflage von 150.000 Stück.
Verkaufsstark sind außerdem die Kalender
zum Bundesligisten FC Bayern: Während
in einem durchschnittlichen Jahr die Gesamtauflage
aller Formate bereits bei über
100.000 Exemplaren liegt, kann sie sich
mehr als verdoppeln, wenn der Verein neben
der Bundesliga einen weiteren Titel gewinnt,
so Lamber.
Die Lizenzverträge werden in der Regel
über zwei Jahre abgeschlossen. Ein Beispiel
für längere Vertragslaufzeiten sind die Peanuts,
wo seit 1984 eine Kooperation mit der
Agentur besteht.
Der Anteil der Lizenzen am Heye-Gesamtprogramm
beträgt laut Lamber etwa
ein Drittel. Bei der Auswahl der Titel spielen
diverse Fragestellungen eine Rolle:
■Welche Zielgruppe spricht die Lizenz an?
■Welche Marketingmaßnahmen sind seitens
des Lizenzgebers geplant? Wenn etwa
TV-Spots für eine größere Streuung sorgen,
kann dies in die Planung einbezogen werden.
■Wie langfristig ist die Planung?
■Kann die Lizenz bereits Erfolge in anderen
Sektoren aufweisen?
Trends frühzeitig erkennen
Größte Herausforderung im Lizenzgeschäft
sei es, zwei Jahre im Voraus Trends abzuschätzen,
berichtet Bianca Köppe, License
Manager bei teNeues: „Was schlägt ein, wird
zum Hype als Serie, Film, im Jugendsegment,
was ist angesagt als Lifestyle?“ Zudem
müsse die Adaption im eigenen Marktsegment
funktionieren.
Kernlizenz bei teNeues ist die Marke GEO
mit „eindrucksvollen Bilderwelten auf hohem
Qualitätsniveau“. Außerdem gehören
umsatzstarke Sportlizenzen wie Formel eins
oder die Vereine der Bundesliga zum Programm,
aber auch Kinderfiguren wie „Der
Foto: ddp images