Alpsommer und Viehscheid 2019

HANDWERK
Im Verkaufsraum der
Allgäuer Keramik gibt es
neben Kissen, Decken
und Deko vor allem Geschirr
in Hülle und Fülle
und jedem Dekor
Fotos: Ramona Klein
Es ist ein heißer Sommertag, die
Sonne brennt erbarmungslos vom
Himmel und in der Luft liegt der
Geruch von Diesel, denn gerade ist eine Lok
vorbeigefahren. Doch das tut der Schönheit
des Ortes keinen Abbruch, es verleiht ihm
eher sogar noch mehr Charme. Ich bin eben
auf dem Hof der Allgäuer Keramik angekommen
und blicke mich erstaunt um.
Schon hier draußen befinden sich überall
bunte Keramikarbeiten. Doch da es so warm
ist, suche ich schnell den Weg nach drinnen.
Hier wartet nicht nur die ersehnte Abkühlung
auf mich, sondern auch Ruth Rebstock.
Sie leitet die Manufaktur in dritter Generation
mit Herz und Leidenschaft und ermöglicht
mir heute den Blick hinter die Kulissen.
PER HAND UND MIT HERZBLUT
Doch bevor es soweit ist, darf ich mich erst
einmal im Verkaufsraum umschauen und
ich weiß gar nicht, wo ich zuerst hingucken
soll: Ich sehe Stühle, Decken, Kissen, Deko,
aber vor allem Geschirr aus Keramik –
handgefertigt, mit Liebe und Geduld bemalt.
Es ist gefühlt überall und die Auswahl ist
enorm. Ruth Rebstock zeigt mir einige Stü -
cke genauer und erklärt mir die einzelnen
Dekore. Die ältesten heißen Herz, Dreipunkt
und Zenzi, die filigran Teller, Tassen und
Kässpatzenschüsseln verschönern. »Oft waren
es die Malerinnen, die die Ideen für Dekore
hatten. Manche heißen dann auch nach
derjenigen oder wir benennen es nach einem
Freund oder einer Begebenheit«, so die
Chefin der Manufaktur.
Doch egal welches Dekor – jedes wird nach
wie vor von Hand aufgebracht. »Das bringt
dem Stück Seele und ein Eigenleben. Jedes
ist so oft durch unsere Hände gegangen. Da
hängt viel Herzblut dran«, erzählt mir Ruth
Rebstock. Das glaube ich ihr sofort und werde
immer neugieriger. Ich will wissen, wie
die filigranen Malereien denn nun auf die
Keramiken kommen.
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ALPSOMMER & Viehscheid 2019