Gästemagazin Grenzenlos Sommer 2019
Gästemagazin für Garmisch-Partenkirchen, Grainau und die Tiroler Zugspitz Arena
Gästemagazin für Garmisch-Partenkirchen, Grainau und die Tiroler Zugspitz Arena
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<strong>Gästemagazin</strong> für Garmisch-Partenkirchen,<br />
Grainau und die Tiroler Zugspitz Arena<br />
Hier geht es hoch hinaus<br />
<strong>2019</strong> | <strong>Sommer</strong> <strong>2019</strong> | www.zugspitze.com<br />
www.zugspitze.com<br />
GRENZENLOS<br />
<strong>Gästemagazin</strong> für Garmisch-Partenkirchen,<br />
Grainau und die Tiroler Zugspitz Arena<br />
GRENZENLOS SOMMER <strong>2019</strong><br />
FESTIVALSOMMER<br />
KLETTERSTEIGE<br />
MOUNTAINBIKE<br />
10 Für jeden das passende Event 14 Hier geht es hoch hinaus 24 Die schönsten Trails der TZA<br />
360° <strong>Sommer</strong>freude<br />
GRENZENLOS-App<br />
<strong>Sommer</strong> <strong>2019</strong> | www.zugspitze.com<br />
GRENZENLOS<br />
<strong>Sommer</strong><br />
SOMMER <strong>2019</strong><br />
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<strong>Gästemagazin</strong> für Garmisch-Partenkirchen,<br />
Grainau und die Tiroler Zugspitz Arena<br />
FESTIVALSOMMER<br />
KLETTERSTEIGE<br />
MOUNTAINBIKE<br />
10 Für jeden das passende Event 14 24 Die schönsten Trails der TZA<br />
360° <strong>Sommer</strong>freude<br />
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KLETTERSTEIGE<br />
MOUNTAINBIKE<br />
10 14<br />
FESTIVALSOMMER<br />
Für jeden das passende Event<br />
Hier geht es hoch hinaus<br />
24 Die schönsten Trails der TZA<br />
360° <strong>Sommer</strong>freude
Ihr Haus für Tradition und Gegenwart.<br />
STADT LAND GWAND<br />
02 / BUNTER MIX<br />
FERN<br />
SICHT<br />
/<br />
UNSERE PRODUKTE KÖNNEN GESCHICHTEN ERZÄHLEN.<br />
SIE ZEUGEN VON HANDWERKLICHER LEIDENSCHAFT,<br />
HOCHWERTIGEN MATERIALIEN UND INDIVIDUELLEM CHARAKTER.<br />
FÜR EIN GUTES LEBENSGEFÜHL.<br />
Am Kurpark 8<br />
82467 Garmisch-Partenkirchen<br />
www.grasegger.de
EDITORIAL / 03<br />
Sie stehen voll hinter ihrer<br />
Heimat – und hinter ihrem<br />
GRENZENLOS: Elisabeth Brück,<br />
PR und Kommunikation<br />
Garmisch-Partenkirchen<br />
Tourismus (oben); Birgit Linder,<br />
PR und Kommunikation Tiroler<br />
Zugspitz Arena (unten links);<br />
Ursula Abele, Koordination<br />
Veranstaltungen Grainau<br />
(unten rechts).<br />
Liebe Leserin,<br />
lieber Leser!<br />
English Summary<br />
Many people associate summer<br />
holidays with the sea, but we know<br />
they can be so much more! We’ve<br />
got it all here, so come and visit us<br />
and our region for living proof – now<br />
even easier with the new cross-border<br />
Guest Card which is valid throughout<br />
the Zugspitz Arena Bayern-Tirol, i.e. in<br />
Garmisch-Partenkirchen, Grainau, and<br />
the Tiroler Zugspitz Arena, regardless<br />
of where you stay. In this issue, we’ve<br />
put together some great highlights<br />
for active guests, such as this year’s<br />
summer festivals. The summer also<br />
heralds the start of the via ferrata<br />
and mountain biking season, bringing<br />
guests closer to the mountains than<br />
ever before. We also take a look at<br />
one of the region’s true gems: the<br />
Eibsee lake, which is one of Bavaria’s<br />
most photographed and lies directly at<br />
the foot of Germany’s highest mountain.<br />
Then there’s a Skype interview<br />
with a very different one-of-a-kind:<br />
Bill Bierling from Garmisch-Partenkirchen,<br />
who climbed Mount Everest in<br />
2009. There’s lots more to explore in<br />
this issue, so enjoy reading and, above<br />
all, have a great holiday!<br />
Mit <strong>Sommer</strong>urlaub verbinden<br />
viele das Meer, an dem man<br />
mit einem Cocktail in der<br />
Hand im Sand liegt und sich<br />
die Sonne auf den Bauch scheinen lässt.<br />
Ein schönes Bild – aber <strong>Sommer</strong>urlaub kann<br />
noch so viel mehr!<br />
Wer bei uns zu Besuch ist, bekommt die<br />
geballte Ladung Urlaubsfeeling mit dazu.<br />
Unsere neue grenzüberschreitende Gästekarte<br />
macht das in Zukunft noch einfacher:<br />
Sie gilt in der gesamten Zugspitz Arena Bayern-Tirol<br />
– also in Garmisch- Partenkirchen,<br />
Grainau und der Tiroler Zugspitz Arena –,<br />
egal, wo Sie Ihr Schlafquartier aufgeschlagen<br />
haben. Was die Karte alles kann und<br />
welche Rabatte dem Besitzer damit winken,<br />
steht auf Seite 8.<br />
Für unsere aktiven Gäste haben wir die<br />
schönsten Highlights zusammengestellt: Auf<br />
den Seiten 10 bis 13 finden Sie die diesjährigen<br />
<strong>Sommer</strong>festivals, unter anderem das<br />
Richard-Strauss-Festival für Kulturbegeisterte,<br />
das Women‘s Summer Festival, das<br />
sich ganz auf die weiblichen Teilnehmer<br />
spezialisiert, und das Wanderlust Festival,<br />
das dieses Jahr zum ersten Mal überhaupt<br />
nach Europa kommt.<br />
Auch Kletterer und Mountainbiker können<br />
bei uns eine neue Challenge wagen. Die<br />
Zugspitz Arena Bayern-Tirol bringt ihre Besucher<br />
so nah wie noch nie an die Berge. Wer<br />
mehr zu den Klettersteigen lesen möchte,<br />
blättert auf Seite 14, mehr zum Mountainbiken<br />
gibt es ab Seite 24.<br />
Außerdem widmen wir dem Juwel der<br />
Region die Seite 22: unserem Eibsee. Er ist<br />
einer der meistfotografierten Seen Bayerns,<br />
liegt direkt am Fuß von Deutschlands höchstem<br />
Berg und wird bereits seit fast 60 Jahren<br />
von einem echten Einzelstück aus Mahagoni<br />
befahren: dem Reserl.<br />
Ein ganz anderes Unikat aus der Region<br />
haben wir zum Skype-Interview geladen:<br />
Billi Bierling aus Garmisch-Partenkirchen,<br />
die 2009 den Mount Everest bestiegen hat.<br />
Sie hütet die „Himalaja Datenbank“ – was sie<br />
von ihrem Leben in Nepal zu berichten hat,<br />
lesen Sie auf Seite 30. Und wie ihre Familie<br />
mit Billis aufregendem Leben umgeht, erfahren<br />
Sie in der kostenlosen GRENZENLOS<br />
App.<br />
Das war nur ein kleiner Auszug aus den<br />
Geschichten, die wir für Sie zusammengestellt<br />
haben. Wir wünschen Ihnen einen schönen<br />
Urlaub und viel Spaß beim Schmökern.<br />
Die Gewinner des Fotowettbewerbs<br />
im Winter finden<br />
Sie in der kostenlosen GRENZENLOS App.<br />
Wie Sie am <strong>Sommer</strong>-Gewinnspiel teilnehmen<br />
können, erfahren Sie unter<br />
http://www.zugspitze.com/de/<br />
service-info/fotogewinnspiel?page=2<br />
Teilnahmeschluss ist der 15.10.<strong>2019</strong>.
28<br />
10<br />
52<br />
Zu den Artikeln mit diesem Icon finden Sie zusätzliche Inhalte in der kostenlosen GRENZENLOS App.<br />
06 Sonnwendfeuer: Feurige Kunst<br />
08 Gemeinsame Gästekarte: Profitieren von der neuen<br />
Zugspitz Arena Bayern-Tirol Card<br />
10 Festivalsommer: Der aktive <strong>Sommer</strong> kann kommen<br />
14 Klettersteige: So nah wie noch nie<br />
16 Sicherheits-Camps: Sicherer am Berg<br />
18 Inklusion: Gemeinsam über Grenzen gehen<br />
20 Knappenhäuser-Rundwanderweg: Auf den Spuren<br />
von Knappen, Jägern und Wilderern<br />
22 Wahrzeichen: Unser Eibsee<br />
24 Bike-Saison: Noch mehr Mountainbike-Glück<br />
28 Festumzüge: Auf Grainauer Straßen<br />
30 Billi Bierling: Die Berge sind ihr Leben<br />
32 Historischer Themenweg: „Pssst! Auf diesem Weg<br />
ist der Biber los!“<br />
34 Red Bull X-Alps: Über die Alpen – zu Fuß und in der Luft<br />
36 Aphorismenweg: Weg der Dichter und Denker<br />
38 Gärten: Eine bunte Welt voller Wunder<br />
40 Gesundheitseck: Gesund durch die Natur<br />
42 Niki Hosp: Nach der Skisaison ist vor der Skisaison<br />
44 Almen: Wenn die Hut verlesen wird<br />
46 Entwicklung der TZA: Seit 40 Jahren mittendrin<br />
48 Werdenfelser Tierwelt: Das Braune Bergschaf<br />
50 Unsere Vereine: Mit vereinten Kräften<br />
52 Revierförster: Im Wald ist kein Tag wie der andere<br />
54 Stammgäste: Freunde fürs Leben<br />
56 Besonderer Ort: Willkommen auf der Bank<br />
58 Zeitzeugen: Vom Einschenken und Austrinken<br />
60 Garmischer Bier: In aller Bierruhe<br />
62 Grainauer Künstler: Bis über die höchsten Baumwipfel<br />
64 Kalender: Alle Termine auf einen Blick<br />
Impressum<br />
Herausgeber Zugspitz Arena Bayern-Tirol, www.zugspitze.com, Tiroler Zugspitz Arena, Schmiede 15, A-6632 Ehrwald, Tel.: +43 5673 200 00, Fax +43 5673 200 00–110, info@zugspitzarena.com,<br />
www.zugspitzarena.com, Garmisch-Partenkirchen Tourismus, Richard-Strauss-Platz 2, 82467 Garmisch-Partenkirchen, Tel.: +49 8821 180700, www.gapa.de, Tourist-Information Zugspitzdorf Grainau,<br />
Parkweg 8, 82491 Grainau, Tel.: +49 8821 981850, Fax +49 8821 981855, info@grainau.de, www.grainau.de Verlag vmm wirtschaftsverlag gmbh & co. kg, Kleine Grottenau 1, D-86150 Augsburg, Tel.:<br />
+49 821 4405-0, grenzenlos@vmm-wirtschaftsverlag.de, www.vmm-wirtschaftsverlag.de Redaktion Constanze Meindl (Ltg.), Lucia Glahn, Irene Hülsermann, Ulrich Pfaffenberger, Petra Plaum, Michael<br />
Schmid, Lisa Zöls Objektleitung/Media Hans Peter Engel, Tel.: +49 821 4405-420, hanspeter.engel@vmm-wirtschaftsverlag.de Grafik Anne Gierlich, Iris Cvetkovic, Theresa Ellenrieder Lektorat Gaby<br />
Feldmann Bildquellen Titelbild: Thomas Marzusch; ©Martin Gulbe (S. 3); ©Tirol Werbung Heinzlmeier Bert (S. 6-7); Tiroler Zugspitz Arena/C. Jorda (S. 8); Artenauta/stock.adobe.com (S. 10-13); © Philipp<br />
Reiter, HeGraDe/stock.adobe.com (S. 11); Lisa Zöls, ngupakarti/stock.adobe.com, Natalia/stock.adobe.com, HeGraDe/stock.adobe.com (S.12/13); Thilo Brunner (S. 13); Allison Zaucha (S. 13); jan stopka/<br />
stock.adobe.com (S. 14); Tiroler Zugspitz Arena / C. Jorda (S. 15) Daniel Hug (S. 16); zaieiunewborn59/stock.adobe.com, Ute C. Hopfengärtner (S. 18); Udo Knittel (S. 18-19); Eibsee-Hotel (S. 22); Andreas<br />
Meyer (S. 24, S. 25 unten, S. 26 unten); Peter Neusser (S. 25 oben); Jens Staudt (S. 26 oben); Anton Ostler (S. 28/29); Alex Treadway (S. 30); Archiv Bille Bierling (S. 30-31); naturidea/Andre Schönherr/<br />
Lorenz Marko (S.32); Lorenz Marko, Benny Obex (S. 32); Harald Tauderer/Red Bull Content Pool (S. 34-35); zooom.at/Harald Tauderer (S. 34); t0m15/stock.adobe.com, CallMeTak/stock.adobe.com (S.<br />
36); jenesesimre/stock.adobe.com, Karl Wagner, jenesesimre/stock.adobe.com, Günther Hensel (S. 38-39); Simone Reiter (S.40); GaPa Tourismus/Marc Gilsdorf (S. 40); ©mette photography (S. 42-43);<br />
©spiess (S. 43); Fischer Wenzel (S.44); Ben Leitner, Kelvin Trautmann (S. 47); Karin Grasegger (S. 48-49); Klaus Munz (S. 50-51); Familie Striegel (S. 52-53); Ulrich Pfaffenberger (S. 54-55); FrozenLights (S.<br />
56); Marktarchiv Garmisch-Partenkirchen, sevora/stock.adobe.com (S. 58-59); Private Sammlung Ostler (S. 59 oben links, Mitte rechts); Olga Serova/stock.adobe.com, Sebastian Schoenwald (S.60); Theresa<br />
Ellenrieder (S.40, 52-53); Olga Serova/stock.adobe.com (S.60-61); Tiroler Zugspitz Arena/AlbinNiederstrasse (S. 65); Harald Tauderer (S. 65); GaPa Tourismus GmbH/ChristianStadler (S. 66); Thilo Brunner<br />
(S. 67) Übersetzung Lingolinx Le Roy & Larsson GbR, Berlin Druck ADV SCHODER, Augsburger Druck- und Verlagshaus GmbH, Aindlinger Straße 17-19, 86167 Augsburg Urheberrecht Der Inhalt dieses<br />
Heftes wurde sorgfältig erarbeitet. Dennoch über neh men Autoren, Heraus geber, Redaktion und Verlag für die Richtigkeit von An ga ben, Hinweisen und Ratschlägen sowie für even tuelle Druckfehler<br />
keine Haftung. Alle in GRENZENLOS abgedruckten Beiträge sind urheberrechtlich ge schützt. Nachdruck oder ander weitige Ver wen dung sind nur mit vorheriger Genehmigung des Herausgebers gestattet.
05<br />
DAS IST<br />
ZUGSPITZE<br />
AKTIV ERLEBEN<br />
…auf den höchsten Berg Deutschlands mit der barrierefreien<br />
Tiroler Zugspitzbahn in Ehrwald – nur 10 Minuten bis zum Gipfel<br />
„Faszination Zugspitze“ – Erlebniswelt mit höchstgelegener<br />
3D-Show Europas<br />
Der Schneekristall: Europas erste kleine Schneekristall-Welt<br />
Vollmond-Fondues, Fondue-Abende & Sonnenaufgangsfahrten<br />
21.–29.09.<strong>2019</strong>: Oktoberfest am Gipfel<br />
Panorama-Gipfelrestaurant mit 4-Länder-Panoramablick<br />
Kostenlose Gipfelführungen<br />
Ausreichend kostenlose Parkplätze vorhanden<br />
BAHNORAMA anno 1926 an der Talstation<br />
NEU! Kostenloser Audioguide<br />
Betriebszeiten:<br />
25.05.–03.11.<strong>2019</strong>, täglich von 8:40–16:40 Uhr<br />
Tiroler Zugspitzbahn<br />
A-6632 Ehrwald/Tirol<br />
Tel. +43 (0) 5673 - 2309<br />
info@zugspitze.at<br />
www.zugspitze.tirol<br />
8er-Kabinenbahn ins Wander- und Mountainbikeparadies<br />
Top-Berggastronomie Tirolerhaus mit Bedienungsrestaurant,<br />
großer Sonnenterrasse, Café-Lounge, Kinderspielplatz,<br />
Kinderspielraum – frei zugänglich und Seminarraum<br />
Touren verschiedener Längen und Schwierigkeitsgrade<br />
Bergseen wie z. B. der bekannte Seebensee<br />
Ehrwalder Almsee – nur 10 Minuten Fußweg von der Bergstation<br />
Kostenloser Kinderwagen- und Bollerwagenverleih<br />
28.07.<strong>2019</strong>: Frühschoppen<br />
11.08.<strong>2019</strong>: Kinderspielfest<br />
15.09.<strong>2019</strong>: Country Sunday<br />
NEU! Betriebszeiten:<br />
25.05.–03.11.<strong>2019</strong>, täglich von 8:30–16:30 Uhr,<br />
im Juli, Aug. & Sept. von 8:00–17:30 Uhr<br />
Ehrwalder Almbahn<br />
A-6632 Ehrwald/Tirol<br />
Tel. +43 (0) 5673 - 2468<br />
info@zugspitze.at<br />
www.almbahn.tirol
06 / SONNWENDFEUER
07<br />
Feurige Kunst<br />
Die Bergfeuer zur Sonnwende sind ein<br />
Highlight in der Tiroler Zugspitz Arena.<br />
Die spektakulären Feuermotive sollen –<br />
so sagt es die Tradition – Dämonen<br />
vertreiben. Sie lassen den Talkessel<br />
Ehrwald–Lermoos–Biberwier in einem<br />
ganz besonderen Licht erstrahlen. Die<br />
Symbole aus Mythologie und Glaube, oft<br />
mit Bezug zu aktuellen Themen, werden<br />
bereits Monate im Vorfeld entworfen –<br />
ganz unter Ausschluss der Öffentlichkeit.<br />
Denn die mehr als 300 Bergfeurer wollen<br />
nicht nur die Gäste der Region, sondern<br />
auch die Einheimischen mit ihrer Kunst<br />
überraschen. Deshalb wird im Geheimen<br />
geplant. Die Felswände am Berg werden<br />
sorgfältig vermessen und bis zu 700<br />
Säcke, gefüllt mit Sägemehl und Rapsöl,<br />
auf bis zu 2.000 Höhenmeter geschleppt,<br />
angeordnet und verankert. Und so heißt<br />
es dieses Jahr am 22. Juni ab 22.00 Uhr:<br />
Raus aus den Häusern und die feurige<br />
Kunst bestaunen!<br />
English Summary<br />
The mountain fires which are lit on the<br />
summer solstice are a true highlight in<br />
the Tiroler Zugspitz Arena. As tradition<br />
has it, the spectacular images created<br />
by the fires aim to drive out malevolent<br />
spirits, in the process illuminating the<br />
Ehrwald-Lermoos-Biberwier valley in<br />
a fascinating play of light. The mythological<br />
and religious symbols carved<br />
out by the fire, and often with links to<br />
current issues, are designed months<br />
ahead – in secret to ensure that, when<br />
revealed, this huge “artwork” is a surprise<br />
to locals and guests alike. During<br />
the preparations, the rock faces on the<br />
mountain are carefully surveyed and<br />
up to 700 sacks filled with sawdust and<br />
rapeseed oil are carried up an elevation<br />
of up to 2,000 metres, arranged, and set<br />
in place ready for the big day. So, from<br />
10 pm on 22 June this year, make sure<br />
you come out and marvel at this show<br />
of fiery art.
08 / GEMEINSAME GÄSTEKARTE<br />
Profitieren von der neuen<br />
Zugspitz Arena Bayern-Tirol Card<br />
Seit 1. Mai <strong>2019</strong> gibt es in der Zugspitz Arena Bayern-Tirol eine neue Gästekarte.<br />
Das Einzigartige an ihr: Sie gilt grenzüberschreitend in den drei Destinationen<br />
Garmisch-Partenkirchen, Grainau und der Tiroler Zugspitz Arena. Mit ihr erhält der<br />
Gast jetzt Zugang zu Rabatten und Vergünstigungen in jeder Region, egal, wo er<br />
residiert. Das macht den Aufenthalt rund um die Zugspitze noch erlebnisreicher.<br />
Mit der neuen Zugspitz Arena<br />
Bayern-Tirol Card rücken die<br />
deutschen und österreichischen<br />
Zugspitzgemeinden noch<br />
enger zusammen, um ihren Gästen damit<br />
noch mehr Vorteile zu bieten. Schon 2012<br />
trafen die Tourismusverbände in Garmisch-<br />
Partenkirchen, Grainau und der Tiroler<br />
Zugspitz-Arena den Beschluss zu engerer<br />
Kooperation, basierend auf der langen Tradition<br />
gemeinsamer Tourismusprojekte zwischen<br />
Bayern und Tirol, und gründeten die<br />
Zugspitz Arena Bayern-Tirol. Das Besondere<br />
an der nun neuen elektronischen Karte,<br />
nämlich ihre grenzüberschreitende Gültigkeit,<br />
ist nicht nur im Alpenraum eine Premiere,<br />
sondern auch der Europäischen Union<br />
eine Förderung wert. Die Karte wurde in das<br />
Interreg- Programm aufgenommen, das seit<br />
20 Jahren internationale Kooperationen von<br />
Städten und Regionen unterstützt.<br />
Das Beste einer gesamten Region<br />
Dem Gast eröffnet die Karte neue Horizonte.<br />
Hat er sich etwa in Grainau einquartiert,<br />
kann er nicht nur dort, sondern zum<br />
Beispiel auch in Garmisch-Partenkirchen,<br />
Ehrwald oder Lermoos kostenlose Angebote<br />
und Rabatte nutzen. Und sich mit öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln rund um die Zugspitze<br />
unentgeltlich bewegen – eine gute<br />
Gelegenheit, das Auto einmal stehen zu<br />
lassen. Ideal für lange Radtouren oder eine<br />
ausgedehnte Runde auf einem der Fernwanderwege.<br />
Hinzu kommt die Verschiedenheit<br />
der drei Zugspitzdestinationen, die jede ihre<br />
eigenen Spezialitäten zu bieten habt. So<br />
pflegt etwa Grainau Brauchtum und Kultur,<br />
in Garmisch-Partenkirchen haben Großveranstaltungen<br />
ihren Platz, die Tiroler Zugspitz<br />
Arena präsentiert sich als Outdoorparadies.<br />
Zu entdecken gibt es viel – mit der neuen<br />
Karte, erhältlich beim Gastgeber, kann sich<br />
der Urlauber das Beste herauspicken.<br />
<br />
Michael Schmid<br />
English Summary<br />
A new electronic Guest Card has<br />
been available in the Zugspitz Arena<br />
Bayern-Tirol since 1 May and is valid<br />
throughout Garmisch-Partenkirchen,<br />
Grainau, and the Tiroler Zugspitz<br />
Arena. Guests can use it to obtain<br />
a range of discounts in all of these<br />
regions, no matter where they’re<br />
staying. Its cross-border validity is not<br />
just a first for the Alps but has also<br />
been deemed worthy of support from<br />
the European Union. The Guest Card<br />
has been included in the Interreg<br />
programme, which has been assisting<br />
the international cooperation of cities<br />
and regions for 20 years.
09<br />
Ausgewählte <strong>Sommer</strong>angebote<br />
im Rahmen der Zugspitz Arena<br />
Bayern-Tirol Card<br />
Mehr Informationen zur<br />
neuen Zugspitz Arena<br />
Bayern-Tirol Card gibt es<br />
unter www.zugspitze.com/de/<br />
service-info/gaestekarte<br />
Grainau<br />
Tiroler Zugspitz Arena<br />
Garmisch-Partenkirchen<br />
Gratisleistungen<br />
Ortsführung<br />
Kurpark-Kneipp-Wassertretanlage<br />
Wassergymnastik im Zugspitzbad<br />
Geführte Berg-, Kräuter- und Fackelwanderungen<br />
Kurkonzerte<br />
Nutzung des Lesesaals<br />
in der Bücherei<br />
Heimatabende und<br />
Bayerische Abende<br />
Ermäßigungen<br />
Umfangreiches Gästeprogramm •<br />
Sandfreiplatz Tennissportparadies<br />
Grainau • Bauerntheater • Sonderkonzerte<br />
im Kurpark • Lichtbildvorträge<br />
Grenzüberschreitende Gratisleistungen<br />
Täglich Gästebus Bayern-Tirol<br />
Ermäßigungen außerhalb der Region<br />
Burgenwelt Ehrenberg<br />
Swarowski Kristallwelten in Wattens<br />
Alpentherme Ehrenberg<br />
Freilichtmuseum Glentleiten<br />
Kristall Therme Trimini Kochel<br />
am See<br />
Gratisleistungen<br />
Orchideen- oder Kräuterwanderung<br />
in Lermoos<br />
Geführte Wanderungen in Ehrwald,<br />
Berwang, Lermoos und Biberwier<br />
(Montanweg)<br />
Geführte Nordic-Walking-Tour<br />
in Lermoos und Lama-Wanderung<br />
in Biberwier<br />
E-Bike-Einführungstour<br />
Kinderspielefest Ehrwald und<br />
Lermoos<br />
Führung „Gegenwart und Vergangenheit<br />
des Ehrwalder Talkessels“<br />
Führung Drei-Mohren-Museum in<br />
Lermoos<br />
Platzkonzerte alle Orte, Tiroler Abend<br />
in Ehrwald und Lermoos, Kellereiführung<br />
inklusive Verkostung<br />
Hüttenpass<br />
Ermäßigungen<br />
Familienbad Ehrwald, Hallenbad Hotel<br />
Edelweiß, Lermoos und Bärenbad<br />
Berwang • Tennishalle Ehrwald sowie<br />
Tennisplätze in Ehrwald, Biberwier und<br />
Berwang • Kletterhalle Ehrwald und Kletterwald<br />
Bichlbach • 3-D-Bogen parcours<br />
Ehrwald • Tiroler Zugspitz Golf • Minigolfplatz<br />
Berwang<br />
Gratisleistungen<br />
Geführte Erlebniswanderungen<br />
Bücherverleih Bücherei Garmisch<br />
und Partenkirchner Bücherei<br />
Einmal pro Aufenthalt freier Eintritt<br />
in die Spielbank<br />
Konzerte und Sonderveranstaltungen<br />
von „Musik im Park“<br />
Ermäßigungen<br />
Partnachklamm • Ortsführungen,<br />
Führung Olympia-Skisprungschanze,<br />
Führung historische Bobbahn Riessersee,<br />
Führung Wildkaffee-Rösterei •<br />
„Gesundes Wandern mit Klimatherapeuten<br />
• Kainzenbad, Kletterwald<br />
am Wank, Flying Fox im Olympia-<br />
Skistadion, Tennishalle am Hausberg,<br />
Boulderhalle GaPa, Land- und Golfclub<br />
Werdenfels • Bauerntheater Partenkirchen,<br />
Museum Aschenbrenner, Richard-<br />
Strauss-Institut, Werdenfels Museum,<br />
Veranstaltungen Kulturbeutel • Laber-<br />
Bergbahn Oberammergau, Eishockey-<br />
Spiele SC Riessersee
10 / FESTIVALSOMMER<br />
Der aktive <strong>Sommer</strong> kann kommen<br />
In diesem <strong>Sommer</strong> beweist die Zugspitz Arena Bayern-Tirol wieder einmal,<br />
dass sie für jeden das richtige Veranstaltungs-Highlight bereithält:<br />
Von Mitte Juni bis Ende September finden zahlreiche Festivals statt,<br />
die jeden Geschmack bedienen – ob sportlich, musikalisch oder spirituell.
11<br />
In der kostenlosen GRENZENLOS App spricht<br />
das Grainauer Team über seine Erfahrungen<br />
beim Zugspitz Ultratrail.<br />
14. bis 16. Juni <strong>2019</strong> – Zugspitz Ultratrail<br />
Zum achten Mal in Folge kommt der SALOMON<br />
Zugspitz Ultratrail nach Grainau. 2.500 Teilnehmer<br />
aus über 50 Nationen nehmen an Deutschlands<br />
größtem Trailrun-Event teil. Die härteste<br />
Disziplin: der Ultratrail, die längste von fünf<br />
Distanzen. Hier umlaufen die Sportler einmal<br />
das gesamte Wettersteingebirge und umrunden<br />
dabei auch die Zugspitze, Deutschlands höchsten<br />
Berg. Oder in Zahlen ausgedrückt: Sie laufen<br />
102,5 Kilometer und überwinden dabei 5.480<br />
Höhenmeter. Neben dem Start in Grainau gibt<br />
es auch Startpunkte in Garmisch-Partenkirchen<br />
und Ehrwald.<br />
Wo? Kurverwaltung Grainau,<br />
Parkweg 8, 82491 Grainau<br />
Für wen? Alle begeisterten Trailrunner,<br />
die sich selbst herausfordern wollen<br />
Highlights: Expo-Area mit Testprodukten für<br />
Teilnehmer und Besucher, fünf verschiedene<br />
Disziplinen für jede Leistungsstufe<br />
Was muss ich mitbringen? Geeignete Sportkleidung,<br />
Laufrucksack, Regenbekleidung<br />
(eine komplette Liste findet sich auf der<br />
Website des Zugspitz Ultratrails)<br />
Weitere Infos: www.zugspitz-ultratrail.com<br />
English Summary<br />
This summer, the Zugspitz Arena<br />
Bayern-Tirol is again proving that it<br />
has events to suit any and all tastes<br />
– whether they’re sporting, musical,<br />
or spiritual. The numerous festivals<br />
you can read about on these pages<br />
are taking place from mid-June to late<br />
September and kick off with Zugspitz<br />
Ultratrail from 14 to 16 June, the eighth<br />
successive outing of this trail running<br />
event. Music lovers won’t want to<br />
miss the 30th Richard Strauss Festival<br />
from 21 to 29 June; the theme of this<br />
year’s event is “poetry”. From 13 to<br />
20 July, guests can visit the ZAMMA<br />
festival of culture with music, theatre,<br />
dancing, art, literature, and film. Then<br />
there’s the Women’s Summer Festival<br />
from 19 to 21 July, with lots of sporting<br />
activities, the AlpenTestival from 2 to 4<br />
August offering a great outdoor weekend<br />
with plenty of activities and tours,<br />
and the Wanderlust Festival from 13 to<br />
15 September, now being held for the<br />
first time in Europe. Finally, 360° TRAIL<br />
runs from 20 to 22 September and<br />
gives beginners everything they need<br />
to get started with trail running. Get<br />
more information on these pages or<br />
simply download the free GRENZENLOS<br />
app to find out more.<br />
21. bis 29. Juni <strong>2019</strong> – Richard-Strauss-Festival<br />
Der Komponist Richard Strauss und sein Garmisch-<br />
Partenkirchen – untrennbar sind sie bis heute miteinander<br />
verbunden. Zeichen dieser Gemeinsamkeit ist<br />
das jährliche Richard-Strauss-Festival, das in diesem<br />
<strong>Sommer</strong> sein 30-jähriges Bestehen feiert. Als Motto<br />
hat der künstlerische Leiter Alexander Liebreich<br />
„Poesie“ gewählt. 26 Einzelveranstaltungen, vom<br />
Orchesterkonzert über den Liederabend bis zum Solorecital<br />
vereinen international renommierte Künstler<br />
zu einem spannenden, vielfäl tigen, poetisch-dramatischen<br />
Programm.<br />
Wo? Verschiedene Veranstaltungsorte<br />
Für wen? All die Musikliebhaber, die klassische<br />
Musik auf neue Art und Weise erleben möchten<br />
Highlights: Dinner-Konzertabende auf der Zugspitze<br />
und dem Wank, Musikwanderungen, Open-Air-<br />
Konzerte im Innenhof des Klosters Ettal<br />
Tickets: Vorverkauf unter www.muenchenticket.de<br />
Weitere Infos: www.richard-strauss-festival.de
12 / FESTIVALSOMMER<br />
13. bis 20. Juli <strong>2019</strong> –<br />
ZAMMA Kulturfestival Oberbayern<br />
Das inklusive Mitmach-Festival ZAMMA findet seit 1980<br />
alle zwei Jahre an einem anderen Ort in Oberbayern<br />
statt – <strong>2019</strong> in Garmisch-Partenkirchen. Es zeigt acht Tage<br />
lang, wie vielfältig Kultur sein kann: Mit Musik, Theater,<br />
Tanz, Bildender Kunst, Literatur, Film und Medien ist alles<br />
dabei. Das Besondere: Die Menschen vor Ort gestalten<br />
ihr Festival selbst. Das fördert das kulturelle und soziale<br />
Miteinander in der Region – ein wichtiges Anliegen des<br />
Hauptveranstalters Bezirk Oberbayern.<br />
Wo? 30 verschiedene Veranstaltungsorte in<br />
Garmisch-Partenkirchen<br />
Für wen? Alle, die sich für Kultur interessieren,<br />
unabhängig von Bildung und Geschlecht<br />
Highlights: ZAMMA-Mitmach-Zirkus (täglich), Ausstellung<br />
zur Migration im Museum Aschenbrenner (täglich), Straßenfest<br />
Chamonixstraße (14. Juli <strong>2019</strong>), Hip-Hop-Konzert<br />
Almächtig (17. Juli <strong>2019</strong>), Michael-Ende-Tag (19. Juli <strong>2019</strong>),<br />
Großer ZAMMA-Mitsing-Chor (20. Juli <strong>2019</strong>)<br />
Tickets: Eintritt fast immer frei<br />
Weitere Infos: www.zamma-festival.de<br />
19. bis 21. Juli <strong>2019</strong> – Women‘s Summer Festival<br />
„Wir sind Frauen. Wir haben Power. Wir rocken die Berge.“ Unter<br />
diesem Motto findet das diesjährige Women’s Summer Festival<br />
erstmals in der Tiroler Zugspitz Arena statt. Die Teilnehmerinnen<br />
erwarten sportliche Highlights wie Bike- und Canyoning-Kurse,<br />
Mitmach-Zonen auf dem Gelände für Yoga, Pilates und Functional<br />
Training sowie zahlreiche namhafte Aussteller der Outdoorbranche<br />
auf der Expo-Area. Immer mit von der Partie: professionelle<br />
Guides, erfahrene Trainer und prominente Sportler.<br />
Wo? Festival-Basis-Station, Martinsplatz, 6632 Ehrwald<br />
Für wen? Lebensfrohe, aktive Frauen, die Bewegung, Freude,<br />
Wellness, Fashion, Party, Musik und Beauty inmitten einer<br />
traumhaften Berglandschaft erleben möchten<br />
Highlights: Festival nur für Frauen, Expo-Area mit Testprodukten<br />
zum kostenlosen Ausprobieren, riesiges Sport angebot<br />
(Biken, Canyoning, Trailrunning, Klettern, Yoga, Pilates<br />
und vieles mehr), Special Guest Coach Christina Wechsel,<br />
Beauty-Lounge<br />
Was passiert auf dem Festivalgelände? Akkreditierungs- und<br />
Infostand, Sportkurse, Expo-Area, Beauty-Lounge, Essensstände<br />
Wo schlafe ich? Um die Unterkunft in den umliegenden Hotels<br />
und Pensionen kümmern sich die Teilnehmerinnen selbst.<br />
Was muss ich mitbringen? Geeignete Sport- und Badekleidung<br />
Tickets: Vorverkauf auf der Festival-Website<br />
Weitere Infos: www.womenssummerfestival.com<br />
Unterkünfte: www.zugspitzarena.com
2. bis 4. August <strong>2019</strong> – AlpenTestival<br />
Das AlpenTestival in Garmisch-Partenkirchen<br />
verspricht ein facettenreiches Outdoorwochenende<br />
mit zahlreichen Aktivitäten und Touren.<br />
Ob Spaß an Land oder im Wasser, zu Fuß oder<br />
auf dem Rad, auf Wanderwegen oder an der<br />
rauen Bergwand: Mit dem Testivalpass können<br />
große und kleine Besucher genau das Erlebnis<br />
buchen, das sie schon immer einmal ausprobieren<br />
wollten. Und nach einem sportlich-aktiven<br />
Tag lässt man den Abend gemütlich auf dem<br />
Festivalgelände ausklingen – mit Livemusik,<br />
leckerem Essen und einer Atmosphäre, die es<br />
so kein zweites Mal gibt. Übrigens: Weil die<br />
übliche AlpenTestival-Heimat unter der Skisprungschanze<br />
gerade saniert wird, zieht das<br />
Festival dieses Jahr einmalig ins benachbarte<br />
Kainzenbad.<br />
20. bis 22. September <strong>2019</strong> – 360° TRAIL<br />
Bereits zum zweiten Mal findet das große Trailrunning-Event in der Zugspitz<br />
Arena Bayern-Tirol statt. Beim 360°Trail werden Neueinsteiger an<br />
die Hand genommen und in alle Facetten des Trailrunnings eingeführt.<br />
Wo? Festival-Basis-Station,<br />
Richard-Strauss-Platz, 82467 Garmisch-Partenkirchen<br />
Für wen? Alle, die die unterschiedlichen Facetten des Trailrunnings<br />
kennenlernen oder sich in diese Trendsportart neu verlieben möchten<br />
Highlights: Expo-Area auf dem Festivalgelände, Vorträge, Workshops,<br />
gemeinsamer Hüttenabend, Speeddating: Welche Marke passt zu dir?<br />
Wo schlafe ich? Um die Unterkunft in den umliegenden Hotels und<br />
Gasthöfen kümmern sich die Teilnehmer selbst.<br />
Was muss ich mitbringen? Geeignete Sportkleidung<br />
Tickets: Vorverkauf auf der Festival-Website<br />
Weitere Infos: www.360-trail.com<br />
Wo? Festival-Basis-Station einmalig am<br />
Beachplatz im Kainzenbad, Kainzenbadstraße 4,<br />
82467 Garmisch-Partenkirchen<br />
Für wen? Jedermann, ob Einsteiger, Genießer,<br />
Sportskanone oder Bergbezwinger<br />
Highlights: Sport Conrad Testcenter mit<br />
14 namhaften Outdoorfirmen, eigener Alpen-<br />
Testival Klettersteig, Sportarten wie Stand-up-<br />
Paddling, Biken und Klettern<br />
Was passiert auf dem Festivalgelände? Akkreditierungs-<br />
und Infostand, verschiedene Sportkurse,<br />
Testcenter, Essensstände, Live-Musik<br />
Wo schlafe ich? Um die Unterkunft im SALEWA-<br />
Zeltdorf oder in den umliegenden Hotels und<br />
Gasthöfen kümmern sich die Teilnehmer selbst.<br />
Was muss ich mitbringen?<br />
Geeignete Sport- und Badekleidung<br />
Tickets: Vorverkauf auf der Festival-Website<br />
Weitere Infos: www.alpentestival.de<br />
Zu sich selbst finden – das steht beim<br />
Wanderlust Festival im Fokus. Mehr dazu<br />
in der kostenlosen GRENZENLOS App.<br />
Alle Festival-Artikel<br />
Lisa Zöls<br />
Bild: Allison Zaucha<br />
13. bis 15. September <strong>2019</strong> – Wanderlust Festival<br />
Zum allerersten Mal kommt das beliebte Festival aus<br />
Amerika nach Europa. Auf dem Gelände gibt es lokale<br />
Produkte, Workshops und Yogakurse. Außerhalb werden<br />
Highlights wie Sonnenaufgangs-Yoga auf der<br />
Bergspitze, Singer-Songwriter-Konzerte im Wald, Talks,<br />
Wanderungen, Wine-Tastings, Massagen und vieles<br />
mehr angeboten. Im Fokus steht: die Region in ihrer<br />
Vielfältigkeit (neu) kennenzulernen und einfach mal<br />
wieder so richtig abzuschalten.<br />
Wo? Michael-Ende-Kurpark,<br />
82467 Garmisch-Partenkirchen<br />
Für wen? Für jeden, der Neues<br />
ausprobieren möchte, egal ob Anfänger<br />
oder bereits begeisterter Yogi<br />
Highlights: Meditations- und Yogakurse,<br />
Foodmarkt, SUP-Yoga<br />
Was passiert auf dem Festival gelände?<br />
Yoga- und Meditationskurse, regionaler<br />
Foodmarkt, Workshops, Abendkonzerte<br />
Wo schlafe ich? Um die Unterkunft in<br />
den umliegenden Hotels und Gasthöfen<br />
kümmern sich die Teilnehmer<br />
selbst.<br />
Was muss ich mitbringen? Sport- und<br />
Yogakleidung, Sonnencreme<br />
Tickets: Vorverkauf auf der Festival-<br />
Website<br />
Weitere Infos: www.wanderlust.com
14 / KLETTERSTEIGE<br />
Der Klettersteig auf die Zugspitze –<br />
nichts für schwache Nerven.<br />
Den Bergen so nah wie noch nie<br />
Unmittelbar mit den Bergen in Berührung kommen, ohne alpine Klettertechnik<br />
zu beherrschen: Das versprechen Klettersteige. In der Zugspitz Arena Bayern-Tirol<br />
kommen Einsteiger und Fortgeschrittene gleichermaßen auf Touren.<br />
Die letzten Meter sind geschafft,<br />
die Puste war zwischendurch<br />
immer wieder mal knapp, aber<br />
der eiserne Wille treibt einen<br />
weiter voran. Und dann sieht man ihn: den<br />
Einstieg zum Klettersteig. Die aufragende<br />
Felswand. Die ersten Tritte im Stein.<br />
Das Stahlseil zum Einhaken. Jetzt heißt<br />
es: Noch einen stärkenden Schluck<br />
aus der Wasserflasche. Helm und<br />
Klettergurt anziehen. Karabiner<br />
am Seil befestigen. Los geht’s!<br />
Klettersteige üben eine magische<br />
Anziehung auf Bergsportler<br />
aus. Diese Faszination ist auch in<br />
der Zugspitz Arena Bayern-Tirol zu spüren:<br />
Eine Vielzahl an Klettersteigen unterschiedlicher<br />
Schwierigkeitsgrade laden dazu ein,<br />
die Berge einmal auf eine ganz besondere<br />
Art kennenzulernen. Die Steige wurden für<br />
Menschen erbaut, die bei permanenter Sicherung<br />
einen leichteren Zugang in steiles<br />
Gelände wollen, für die eine richtige Klettertour<br />
aber nicht infrage kommt. Es gibt<br />
sie am natürlichen oder künstlichen Fels<br />
und gesichert mit Stahlseilen, Eisenleitern,<br />
Trittstufen in Stein oder ebenfalls aus Eisen<br />
sowie Eisenstiften. Dadurch erklärt sich der<br />
mittlerweile auch im deutschsprachigen<br />
Raum verwendete Begriff der „Via Ferrata“,<br />
was die italienische Bezeichnung für Klettersteig<br />
ist und übersetzt „Eisenweg“ bedeutet.<br />
Klettersteige gibt es in sechs Schwierigkeitsstufen:<br />
Auf der Schall-Skala werden<br />
diese von A bis F, auf der Hüsler-Skala analog<br />
dazu von K1 bis K6 eingeteilt. „Seit einiger<br />
Zeit ist sogar eine siebte Schwierigkeitsstufe<br />
im Gespräch“, erklärt Wolfgang Pohl, Geschäftsführer<br />
und Leiter der Berg- und Skischule<br />
Vivalpin in Garmisch- Partenkirchen.<br />
„Allerdings sind diese extremen Klettersteige<br />
fast schon wieder ein Widerspruch<br />
in sich, denn da ist eine gute Beintechnik<br />
wie beim richtigen Klettern Voraussetzung.<br />
Und immerhin richten sich Klettersteige<br />
ursprünglich an die Menschen, die alpines<br />
Klettern nicht beherrschen.“<br />
Schön, aber nicht zu unterschätzen<br />
In der Zugspitz Arena Bayern-Tirol gibt es<br />
keinen Klettersteig der Stufe F – dafür aber<br />
mehrere der Stufen D bis E. Die Tajakante<br />
beispielsweise gehört zu den landschaftlich<br />
schönsten Klettersteigen Österreichs. „Hier<br />
ist es sehr wichtig, früh zu starten, damit<br />
man nicht in die Nacht kommt“, betont<br />
Regina Poberschnigg, Ortsstellenleiterin<br />
der Bergrettung Ehrwald. Der Klettersteig<br />
ist lang, anspruchsvoll und fordert einiges<br />
an Kraft und Technik. „Ganz wichtig ist bei
15<br />
Was hinter den Schwierigkeitsstufen der<br />
Klettersteige steckt, gibt‘s zum Nachlesen<br />
in der kostenlosen GRENZENLOS App.<br />
Klettersteigen generell und beim Taja im<br />
Besonderen, dass man den Abstieg nicht<br />
unterschätzt“, erklärt Poberschnigg. „Den<br />
Klettersteig selbst zu gehen, ist nur die<br />
halbe Miete. Die Kondition muss auch noch<br />
reichen, um wieder vom Berg runterkommen.“<br />
Beim Rückweg von der Tajakante<br />
English Summary<br />
Whether you’re just starting out or<br />
have years of experience under your<br />
belt, via ferratas have always exerted<br />
a magical attraction on mountain<br />
climbers. This is especially true in the<br />
Zugspitz Arena Bayern-Tirol, where<br />
a multitude of via ferrata routes of<br />
various difficulty give them a chance<br />
to get to know the mountains from<br />
a new perspective. The routes have<br />
been designed for people who are<br />
interested in climbing steep terrain<br />
securely, without any of the risks<br />
associated with unprotected climbing.<br />
These routes have been created<br />
on natural or artificial rocks and are<br />
secured with steel cables, iron ladders,<br />
stone or iron steps, and iron rungs.<br />
There are six levels of difficulty to<br />
master, and what they involve can<br />
be found in the GRENZENLOS app,<br />
together with a handy checklist for<br />
your next via ferrata climb.<br />
empfehlen sich auf dem gerölligen Untergrund<br />
deshalb Wanderstöcke, die man so<br />
klein machen kann, dass sie in den Rucksack<br />
passen. „Dann sind sie beim Klettern nicht<br />
im Weg“, weiß Poberschnigg.<br />
Auch der Mauerläufer bei Garmisch-<br />
Partenkirchen ist in die Kategorie D bis E<br />
einzuordnen. „Hier kann man gerne richtige<br />
Kletterschuhe mitnehmen“, rät Sebastian<br />
Buchwieser aus Grainau. Er ist Inhaber der<br />
Bergschule Zugspitzalpin in Grainau – und<br />
der Erbauer dieses Klettersteigs. „Wir wollten<br />
damals so wenig Eisen wie nötig in<br />
den Berg bauen, damit der Weg möglichst<br />
natürlich bleibt“, erklärt er. Dadurch gibt<br />
es immer wieder schwere Kletterstellen,<br />
die den Sportlern viel abverlangen. „Umso<br />
schöner ist aber natürlich auch das Gefühl,<br />
wenn man dann oben angekommen ist“,<br />
sagt Buchwieser.<br />
Mehr erleben: Zwei-Tages-Touren<br />
Eine Tour, die zur Region gehört wie kaum<br />
eine andere, führt von Hammersbach über<br />
das Höllental hinauf auf die Zugspitze.<br />
Wolfgang Pohl erklärt, warum der Klettersteig<br />
selbst zwar mit einer Kategorie B bis<br />
C nicht zu den Schwersten gehört, die Tour<br />
aber dennoch auf keinen Fall unterschätzt<br />
werden darf: „Der Klettersteig wird von<br />
einer langen und teils sehr anstrengenden<br />
Bergtour umrahmt. Wir empfehlen deshalb,<br />
diese auf zwei Tage auszuweiten.“ Am ersten<br />
Tag können die Wanderer von Hammersbach<br />
bis zur Höllentalangerhütte aufsteigen<br />
und dort übernachten. Am zweiten Tag hat<br />
man dann immer noch eine lange Strecke<br />
vor sich – aber eben eine, die gut machbar<br />
ist. „Allerdings geht es hier nicht nur um den<br />
Klettersteig selbst, denn man muss auch<br />
noch den Höllentalferner, den Gletscher,<br />
begehen“, erklärt Wolfgang Pohl. „Im Juni<br />
ist der meist noch komplett schneebedeckt,<br />
da kommt man mit Snowspikes gut durch.<br />
Wenn der Schnee aber weg ist und das<br />
Blankeis zum Vorschein kommt, dann gehören<br />
Steigeisen zur Pflichtausrüstung.“<br />
Auch für die Anfänger in Sachen Klettersteig<br />
bietet die Zugspitz Arena Bayern- Tirol<br />
wunderschöne A- und B-Steige inmitten<br />
herrlicher Landschaften. Klettern am Häselgöhr<br />
Wasserfall kann man in der Tiroler<br />
Zugspitz Arena, direkt an der Straße zwischen<br />
Grainau und Ehrwald. Hier bekommen<br />
Einsteiger nicht nur ein landschaftliches<br />
Highlight geboten, sondern können auch die<br />
Technik beim Klettersteiggehen ideal erlernen.<br />
Übungssteige, einzelne Abseilstellen<br />
und sogar eine Zipline zur rasanten Abfahrt<br />
sind absolute Highlights dieser Tour – Letzteres<br />
aber nur mit bestimmtem Equipment<br />
und unter Anleitung.<br />
Die Schöngänge bieten ebenfalls einen<br />
tollen Einstieg für Anfänger. Hier klettert<br />
man zwischen der Alspitze und dem Bernadeinkopf<br />
hinauf ins Oberkar. Weiter geht es<br />
entweder auf den nahe gelegenen Bernadeinkopf,<br />
über den Ostgrat auf die Alpspitze<br />
oder über den Nordwandsteig wieder hinunter<br />
zur Hochalm. Hier kommen die Wanderer<br />
durch ein Tunnelsystem, bevor es zurück<br />
zum Osterfelderkopf und der dortigen Seilbahn<br />
geht – wirklich sehenswert!<br />
<br />
Lisa Zöls<br />
Beim Häselgöhr Wasserfall können Einsteiger<br />
die Techniken des Klettersteiggehens erlernen.<br />
Die schönsten Klettersteige der Zugspitz<br />
Arena Bayern-Tirol gibt es auf der<br />
Panoramakarte in der GRENZENLOS App.
16 / SICHERHEITSCAMPS<br />
Sicherer am Berg<br />
Für jeden, der in den Bergen<br />
unterwegs ist, gelten bestimmte<br />
Verhaltensregeln. Werden sie<br />
eingehalten, können viele Risiken<br />
minimiert werden.<br />
SAAC – Snow & Alpine<br />
Awareness Camps<br />
Egerdachstraße 8<br />
6020 Innsbruck<br />
anmeldung@saac.at<br />
www.saac.at<br />
Wer zum Biken, Wandern oder<br />
Klettern in den Bergen ist,<br />
muss sich gewisser Risiken<br />
bewusst sein. Mit ein<br />
paar Verhaltensregeln und der richtigen<br />
Vorbereitung können Unfälle aber vermieden<br />
werden. Lucky Rauscher, Geschäftsführer<br />
des Vereins SAAC (Snow & Alpine<br />
Awareness Camps), weiß, worauf man<br />
achten sollte: „Ganz wichtig ist es, sich<br />
vor einer Tour immer über die Wetterverhältnisse<br />
zu erkundigen. Ein Gewitter<br />
holt einen nicht nur schneller ein<br />
als im Tal. Es ist durch die große Höhe, in der<br />
man sich befindet, auch viel gefährlicher.“<br />
Festes Schuhwerk sowie richtige Kleidung<br />
gehören selbst bei hohen Temperaturen im<br />
<strong>Sommer</strong> unbedingt zur Grundausstattung.<br />
„Oftmals wird leider die eigene Leistungsfähigkeit<br />
überschätzt“, ergänzt der Bergprofi.<br />
Bergwege sind in die Farben Blau, Rot und<br />
Schwarz unterteilt, die den aufsteigenden<br />
Schwierigkeitsgrad angeben. „Wer selten bis<br />
nie in den Bergen unterwegs ist, tut sich mit<br />
einem roten Weg mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit<br />
schwer. Bei einem schwarzen Weg besteht<br />
absolute Absturzgefahr.“ Um ein solches<br />
Risiko zu umgehen, empfiehlt sich im Vorfeld<br />
eine gute Tourenplanung.<br />
In Sicherheitscamps lernen, wie es geht<br />
Damit man gar nicht erst unvorbereitet in die<br />
Berge geht, bietet der Verein SAAC bereits<br />
seit 20 Jahren Sicherheitscamps an. „Im <strong>Sommer</strong><br />
bieten wir in der Tiroler Zugspitz Arena<br />
Bike- und Climb-Camps an. Diese Kurse kann<br />
jeder Interessierte besuchen“, erzählt Lucky<br />
Rauscher. Am ersten Tag wird Theorie durchgenommen,<br />
die am zweiten Tag im Gelände in<br />
die Praxis umgesetzt wird. „Die Camps bieten<br />
wir in Kooperation mit der Tiroler Zugspitz<br />
Arena an. Durch die finanzielle Unterstützung<br />
des Tourismusverbandes können die Teilnehmer<br />
sie komplett kostenlos nutzen“, erklärt er.<br />
„Es gibt verschiedene Schwierigkeitsstufen<br />
für Anfänger und Fortgeschrittene, man<br />
braucht also nicht unbedingt Vorkenntnisse.<br />
Bei den SAAC Climb-Camps sind allerdings<br />
gute Kondition und Schwindelfreiheit wichtig,<br />
bei den Klettersteig-Camps zusätzlich<br />
noch Trittsicherheit“, erklärt Rauscher. Auch<br />
die Ausrüstung bekommen die Teilnehmer<br />
nach vorheriger Anmeldung kostenlos direkt<br />
vor Ort. Lediglich Kletterschuhe müssen sie<br />
selbst mitbringen sowie beim Bike-Camp ein<br />
Full-Suspension-Bike im Topzustand, gute Bereifung,<br />
gewartete Scheibenbremsen, einen<br />
Halbschalenhelm und Bike-Erfahrung.<br />
Trotz aller Vorbereitung ist eines laut Lucky<br />
Rauscher besonders wichtig: die Natur niemals<br />
zu unterschätzen.<br />
<br />
Lisa Zöls<br />
Mehr zum Thema „Sicherheit am Berg“ und<br />
den Sicherheitscamps des SAAC gibt es in<br />
der kostenlosen GRENZENLOS App.<br />
In den Camps des Vereins SAAC lernen die Teilnehmer<br />
alles, was für die Sicherheit am Berg wichtig ist.<br />
English Summary<br />
An awareness of risk is essential<br />
when biking, hiking, or climbing in<br />
the mountains, but accidents can be<br />
easily prevented with good preparation.<br />
It’s crucial that you check the<br />
weather before setting out. You can<br />
get caught in a thunderstorm, for example,<br />
faster than in the valley – and<br />
it’s more dangerous at heights. You<br />
should also choose the right clothing<br />
and equipment. Sturdy shoes and<br />
robust outerwear are indispensable,<br />
even in warm summer temperatures.<br />
Making sure no one goes up into the<br />
mountains unprepared, the SAAC<br />
association has been offering safety<br />
courses for 20 years.
PROMOTION / 17<br />
Bergerlebnis für Jedermann<br />
Im Gebiet Garmisch-Classic schlagen<br />
die Herzen von Bergfreunden höher.<br />
Manchmal wegen einer ganz nett<br />
pulstreibenden Aktivität. Aber immer<br />
wegen der landschaftlichen Schönheit und<br />
Vielfalt an Bergerlebnissen für Groß und<br />
Klein, Jung und Junggebliebene. Einheimische<br />
wie Gäste schätzen die mit der Bayerischen<br />
Zugspitzbahn zugängliche Bergwelt<br />
zwischen Alpspitze, Kreuzeck und Hausberg<br />
als abwechslungsreiches Wander- und Erholungsgebiet.<br />
Wohin man auch blickt, gibt’s<br />
Natur pur und spannende Ausflugsziele wie<br />
die Aussichtsplattform AlpspiX, den Gipfel-<br />
Erlebnisweg oder den Genuss-Erlebnisweg<br />
am Fuße der markanten Alpspitze, auch Juwel<br />
des Werdenfelser Landes genannt.<br />
AlpspiX: Zwischen Himmel<br />
und Höllental<br />
Knapp oberhalb der Bergstation der Alpspitzbahn<br />
formen zwei Stahlträger ein schwebendes<br />
X über tausend Meter Tiefe. Damit entlockt<br />
die Aussichtsplattform AlpspiX selbst<br />
erfahrenen Bergfexen und Gipfelstürmern<br />
andächtige Ahs und Ohs – spätestens am<br />
verglasten Ende der rund 25 Meter langen<br />
Stege, von wo aus sich uneingeschränkte<br />
Weit- und Tiefblicke auf die Zugspitze,<br />
Waxensteine, die riesige Alpspitz-Nordwand<br />
und hinunter ins wilde Höllental ergeben.<br />
Gipfel-Erlebnisweg<br />
Der Gipfel-Erlebnisweg am Osterfelderkopf<br />
ebnet allen Bergbegeisterten den Weg in<br />
hochalpine Gefilde. Familien, Senioren und<br />
weniger trittsichere Gäste können den rund<br />
700 Meter langen Rundkurs bei der Bergstation<br />
der Alpspitzbahn gemütlich erwandern<br />
und Wissenswertes zu Flora, Fauna und Geologie<br />
der Umgebung erfahren. Die informativen,<br />
quizartigen Stationen wecken auch bei<br />
kleinen Bergfexen Neugierde und Wanderlust.<br />
Highlight des kinderwagentauglichen<br />
Erlebnisweges ist die Aussichtsplattform<br />
AlpspiX, die am Ende für große Augen und<br />
weiche Knie sorgt.<br />
Genuss-Erlebnisweg<br />
Groß und Klein halten hier locker Schritt:<br />
Der knapp 3 km lange Genuss-Erlebnisweg<br />
schlängelt sich sanft von der Bergstation<br />
der Alpspitzbahn zur Bergstation der Kreuzeckbahn.<br />
Schon am Beginn wartet mit der<br />
Aussichtsplattform AlpspiX der erste Höhepunkt.<br />
Danach erwecken 18 kindgerechte<br />
Stationen am gut ausgebauten Wanderweg<br />
das „SteinReich“ des Riesen von der Alpspitze<br />
zum Leben. Kleine Bergfexe können<br />
etwa in die Fußabdrücke des Riesen steigen,<br />
den Duft der Berge erschnuppern und sich<br />
auf dem steinernen Thron wie ein echter<br />
Riese fühlen. Sonnenplätze, Relaxliegen<br />
und Schaukelelemente laden zum Verweilen<br />
ein und am Ende des Genuss-Erlebnisweges<br />
wird sogar noch ein Schatz gehoben!<br />
Garmisch-Classic Ticket<br />
Diese Seilbahn-Rundfahrt erlaubt auch weniger<br />
trittsicheren Gästen, Familien und Senioren<br />
den Genuss frischer Höhenluft und traumhafter<br />
Bergpanoramen. Mit der Alpspitzbahn<br />
geht’s auf den 2.050 m hohen Osterfelderkopf,<br />
Ausgangspunkt herrlicher Wandermöglichkeiten<br />
für Groß und Klein. Danach fährt<br />
man mit der Hochalmbahn hinab auf 1.700 m<br />
oder legt die idyllische Strecke über die Almterrassen<br />
zu Fuß zurück (ca. 1 Stunde). Von<br />
der Hochalm aus wandern alle Ausflügler in<br />
30 Minuten auf gut ausgebauten Wegen hinunter<br />
zur Bergstation der Kreuzeckbahn, wo<br />
die Talfahrt angetreten wird.<br />
Mehr Informationen auf zugspitze.de
18 / INKLUSION<br />
Gemeinsam über<br />
Grenzen gehen<br />
In den Bergen wandern oder klettern, gehört für viele fest zum Urlaub<br />
dazu. Für Menschen mit Behinderung ist das aber nicht immer so einfach.<br />
In Garmisch-Partenkirchen gibt es deshalb immer mehr Angebote, mit<br />
denen so manche Barrieren aus dem Weg geschafft werden.<br />
Reiner Bauer erzählt, wie er als Blinder die<br />
Klettertour mit Udo Knittel empfunden hat –<br />
jetzt zum Anhören in der GRENZENLOS App.<br />
Udo Knittel verschafft<br />
Menschen mit Behinderung<br />
einzigartige Bergerlebnisse.<br />
Udo Knittel ist ein besonnener Mann<br />
mit einer freundlichen Ausstrahlung.<br />
Einer, dem selbst Blinde so<br />
vertrauen, dass sie unter seiner Anleitung<br />
eine Bergwand hochklettern. In seiner<br />
Bergschule „Bergführer Zugspitzland“ bietet<br />
Knittel Inklusions-Kletterkurse für Menschen<br />
mit und ohne Behinderung an. „Ich war früher<br />
schon bei Inklusionsprojekten des Deutschen<br />
Alpenvereins dabei. Das hat mir so viel Spaß<br />
gemacht, dass ich das in mein Kursangebot<br />
übernommen habe“, erzählt der Bergführer.<br />
Unter der Alpspitze hat Udo Knittel extra<br />
dafür einen Kletterparcours mit Sicherungstechniken<br />
und fixen Seilen eingerichtet: „Das<br />
ist ideales Gelände, um sich anfangs erst<br />
einmal hoch zu tasten. Wir haben hier für<br />
später aber auch ein paar Herausforderungen<br />
wie zum Balancieren geneigte Platten eingebaut.“<br />
Knittel weiß genau, worauf es beim<br />
Klettern ankommt – für Menschen mit und<br />
ohne Behinderung gleichermaßen: „Drehund<br />
Angelpunkt beim Klettern ist das Vertrauen,<br />
das ich mit dem Gast erst einmal aufbauen<br />
muss“, betont er. „Sich aufeinander zu<br />
verlassen, darum geht es.“ Die Glücksgefühle
19<br />
Klettern kann nur, wer richtig sieht und hört? Falsch gedacht! In den Inklusionskursen kann das jeder.<br />
seiner Teilnehmer, wenn sie etwa die Wand<br />
geschafft haben und über sich hinauswachsen,<br />
seien der eigentliche Grund, warum er<br />
diese Kurse anbiete, sagt der Bergführer.<br />
Dabei arbeitet er nach dem Tandemprinzip:<br />
Ein Sehender unterstützt beispielsweise einen<br />
Blinden. „Um ein Gespür für die Gefühlswelt<br />
des anderen zu bekommen, verbinden wir<br />
den Sehenden die Augen. Dann werden sie<br />
mit einem Skistock geführt“, erklärt Knittel.<br />
Sein Motto: „Anleiten, aber nicht gängeln.<br />
Fordern, aber nicht überfordern.“<br />
Ein unerwartetes Zusammentreffen<br />
Bei einem der Inklusionskurse von<br />
Udo Knittel war auch Reiner Bauer dabei, der<br />
nach einem Autounfall fast gänzlich erblindet<br />
ist. Der Beauftragte der Gemeinde Eberfing<br />
für Menschen mit Behinderung meisterte<br />
die Klettertour mit Begeisterung. Dabei<br />
erlebten der Bergführer und er eine echte<br />
Überraschung: „Im Anschluss an die Tour<br />
kamen wir im Gespräch zufällig darauf, dass<br />
wir uns von früher kennen“, erzählt Knittel,<br />
der vor rund 40 Jahren mit Bauer bei den<br />
Gebirgsjägern in Mittenwald war. Damals<br />
konnte Bauer noch sehen. „Wir haben uns<br />
riesig gefreut, das war schon berührend.“<br />
Seine Eindrücke schildert Bauer im Interview,<br />
das in der kostenlosen GRENZENLOS<br />
App zum Nachhören bereitsteht.<br />
Auch Ursula Höger mit ihrer Kräuterwanderung<br />
sowie Helmut Hermann mit seiner<br />
English Summary<br />
Hiking or climbing in the mountains is a<br />
must-do on many holidays in our region,<br />
but it’s not always that easy for people<br />
with disabilities. That’s why Garmisch-<br />
Partenkirchen offers increasing number<br />
of activities that are accessible to all. At<br />
his “Bergführer Zugspitzland” mountain<br />
school, for example, Udo Knittel offers<br />
inclusive climbing courses for people<br />
with and without disabilities, while for<br />
botanischen Tour um den Eibsee bieten ein<br />
Inklusionsprogramm. Ihre Touren richten<br />
sich gleichermaßen an hörende, schwerhörige<br />
sowie gehörlose Teilnehmer. Für<br />
Sören Gericke, den fachlichen Leiter der<br />
Informations- und Servicestelle für Menschen<br />
mit Hörbehinderung in Weilheim<br />
und dem Oberland, ein ganz besonderes<br />
Erlebnis: „Ich war bereits bei beiden Touren<br />
dabei. Am Anfang war es für die hörenden<br />
Teilnehmer und die Wanderführer natürlich<br />
ein bisschen ungewohnt, über die Gebärdensprachdolmetscher<br />
zu kommunizieren“,<br />
erzählt Gericke, der selbst gehörlos ist.<br />
„Darum freut es mich umso mehr, dass die<br />
Kommunikation so gut geklappt hat. Alles<br />
lief ganz harmonisch.“<br />
Besonders gut gefiel Gericke der direkte<br />
Kontakt zwischen Hörenden und Gehörlosen.<br />
„Zum Beispiel haben sich die Kursteilnehmer<br />
von Ursula Höger über das Thema<br />
Kräuter ausgetauscht, und die Dolmetscher<br />
haben einfach nur übersetzt. Das war ein<br />
richtiger Flow in der Gruppe“, so Gericke. „Da<br />
überlegte man gemeinsam, welche Gerichte<br />
man mit den Kräutern kochen kann, und es<br />
wurden innerhalb der Gruppe sogar Rezepte<br />
ausgetauscht.“<br />
Miteinander sprechen – ohne Worte<br />
Für Kräuterpädagogin Ursula Höger war die<br />
zweistündige Wanderung ebenfalls eine<br />
ganz neue und sehr interessante Erfahrung:<br />
deaf people and those with hearing<br />
difficulties, Ursula Höger and Helmut<br />
Hermann offer herbal hiking tours and<br />
botanical walks with sign language interpreters.<br />
More activities are currently<br />
at the planning stage, and Udo Knittel<br />
hopes that demand will rise; after all,<br />
as he says, “many people have no idea<br />
how much fun they can have on one of<br />
our excursions.”<br />
„Ich musste mich erst einmal daran gewöhnen,<br />
dass die Gebärdensprach dolmetscherin<br />
die Stimme für jemand anderen ist“, sagt<br />
Höger. „Aber wenn man sich darauf einlässt,<br />
läuft der Rest richtig gut.“<br />
Das empfand auch Gebärdensprachdolmetscherin<br />
Christine Müller so: „Es sind alle<br />
sehr harmonisch miteinander umgegangen.<br />
Die Teilnehmer waren sehr geduldig und<br />
Zeitverzögerungen durch das Dolmetschen<br />
gar kein Problem. Alle waren einfach offen“,<br />
sagt sie und freut sich, dass auch sehr<br />
schnell Fragen an die Gehörlosen und auch<br />
an sie als Dolmetscherin gestellt wurden.<br />
Das sei nicht immer so.<br />
Biologe Helmut Hermann, der die botanische<br />
Wanderung mit Hörenden und Gehörlosen<br />
um den Eibsee leitete, fand es „super, so<br />
etwas mal zu machen.“ Die Pflanzennamen<br />
seien bei der Übersetzung kein Problem gewesen.<br />
„Die Gebärdensprachdolmetscherin<br />
übersetzte entweder die zusammengesetzten<br />
Namen oder buchstabierte sie“, erzählt<br />
Helmut Hermann. „Ein bisschen ungewohnt<br />
war es erst einmal, denjenigen, der eine<br />
Frage hat, anzusehen, und gleichzeitig die<br />
Gebärdensprachdolmetscherin im Auge zu<br />
behalten“, so der Biologe. Aber das könne<br />
man ja lernen.<br />
„Luft nach oben“<br />
Alle Kursleiter würden solche Inklusionsangebote<br />
nach eigener Aussage gerne<br />
öfter machen. „Mir wurde bewusst, wie<br />
getrennt das sonst alles abläuft. Dabei ist<br />
es doch ganz einfach, gemeinsam etwas<br />
zu unternehmen. Da ist definitiv noch<br />
Luft nach oben“, findet Kräuterpädagogin<br />
Höger. „Selbstverständlich würden wir so<br />
etwas gerne öfter machen“, betont auch<br />
Sören Gericke. Weitere Kurse mit GaPa Tourismus<br />
sind bereits in Planung. Bergführer<br />
Udo Knittel hofft, dass die Nachfrage nach<br />
solchen Inklusionsangeboten noch steigt.<br />
„Viele können sich gar nicht vorstellen, wie<br />
viel Spaß so ein Kurs macht.“<br />
<br />
Lucia Glahn
20 / KNAPPENHÄUSER RUNDWANDERWEG<br />
Auf den Spuren von Knappen,<br />
Jägern und Wilderern<br />
Welche Geschichte erzählen die verlassenen Knappenhäuser? Und wer wollte<br />
dem weißen Hirschen ans Fell? Solche Fragen stellt sich, wer den Knappenhäuser<br />
Rundwanderweg erkundet.<br />
Ab dem Wanderparkplatz Hammersbach<br />
führt der Knappenhäuser<br />
Rundwanderweg erst durch den<br />
Wald bergauf, dann übers Waldeck<br />
und Kreuzeck aufs Hupfleitenjoch in<br />
1.758 Meter Höhe. Bergab geht es nun an<br />
den Knappenhäusern vorbei zur Höllentalangerhütte<br />
und hinab in die Höllentalklamm.<br />
Anschließend folgt der Abstieg zurück nach<br />
Hammersbach.<br />
Um die fast 13 Kilometer zurückzulegen,<br />
sollten Wanderlustige etwa acht bis neun<br />
Stunden veranschlagen, Pausen inklusive.<br />
Auch ist die Abkürzung mithilfe der Kreuzeckbahn<br />
berg- oder talwärts möglich. „Kondition<br />
und gutes Schuhwerk braucht man“,<br />
betont Sebastian Buchwieser aus der Bergsteigerschule<br />
ZugspitzAlpin in Grainau. Er<br />
empfiehlt Trekkingschuhe, die den Knöchel<br />
bedecken, und einen wärmenden Pulli oder<br />
ein Fleece sowie einen Regenschutz: „Man<br />
legt 1.000 Höhenmeter zurück, es kann kalt<br />
und windig werden, und durch die Klamm<br />
ist es immer nass“. Dafür können geübte<br />
English Summary<br />
From Hammersbach hiking car park,<br />
the circular trail first leads up through<br />
woods, then via the Kreuzeck and<br />
Waldeck to the Hupfleitenjoch saddle<br />
at an altitude of 1,758 metres. Then it<br />
descends, past the old miners’ cabins,<br />
to the Höllentalanger hut and down<br />
into the Höllentalklamm gorge, before<br />
returning to Hammersbach. This route<br />
is very popular when the gorge is<br />
open, from around late May to late<br />
October, and steeped in legend: one<br />
myth tells of a white deer which<br />
a hunter chased, only to meet an<br />
untimely end.<br />
Wanderlustige, aber auch Kinder ab etwa<br />
acht Jahren diese Tour machen. „Zu sehen,<br />
wie das Wasser sich seinen Weg durch die<br />
Klamm gefressen hat“ – das genießt Buchwieser<br />
besonders. „Und wenn man aus der<br />
Klamm rauskommt, aus dem Dunkel zurück<br />
in die Helligkeit und Wärme – dieser Unterschied<br />
ist beeindruckend.“<br />
Eine Region voller Sagen und Mythen<br />
Der Heimathistoriker Peter Schwarz aus<br />
Hammersbach erzählt, dass sich um diese<br />
Region einige Sagen ranken. Die vom weißen<br />
Hirschen zum Beispiel, dem ein Jäger<br />
nachstellte. „Da kam eine gute Fee und<br />
warnte ihn: Den darfst du nicht erlegen,<br />
dafür bekommst du große Reichtümer,<br />
wenn du im Tal niemandem davon erzählst.“<br />
Blöderweise tat der Jäger genau das, er<br />
plauderte das Geheimnis aus. Das Gold im<br />
Stollen, das er schon erspäht hatte, war für<br />
Peter Schwarz erklärt in der GRENZENLOS<br />
App, wie die Geschichte der Knappenhäuser<br />
mit der des Bergbaus zusammenhängt.<br />
ihn verloren. Als er im Zorn dem weißen<br />
Hirsch erneut nachstellte, „da tat sich die<br />
Höll auf und hat ihn verschlungen“, berichtet<br />
Schwarz. Höll stammt hier aber übrigens<br />
von „Höhle“ und hat mit dem Teufel nichts<br />
zu tun.<br />
Ein Weg durch die Höllentalklamm<br />
Zur Öffnungszeit der Höllentalklamm – ab<br />
etwa Ende Mai bis Ende Oktober – ist dieser<br />
Weg, um den sich viele Mythen ranken,<br />
extrem beliebt. Warum, weiß Peter Schwarz<br />
genau: „Wenn jemand an der Schönheit der<br />
Natur seine Freude hat, ist er hier genau<br />
richtig.“<br />
<br />
Petra Plaum<br />
Die Höllentalklamm zeigt auf<br />
beeindruckende Weise, wie sich<br />
das Wasser seinen Weg durch<br />
den Fels gefressen hat.
IN DIE BERGE,<br />
FERTIG, LOS!<br />
ZUM START DER SOMMERSAISON<br />
EIN FRISCHER ALPENKRIMI<br />
WORUM GEHT´S?<br />
Um Schließfächer voller Geheimnisse,<br />
für die manch einer einen Mord begehen<br />
würde, halbseidene <strong>Sommer</strong>frischler,<br />
schlagartige Hitzetode und eine stimmungsvolle<br />
Bestattung, die vollkommen<br />
aus dem Ruder läuft.<br />
DER NEUE<br />
ALPENKRIMI<br />
VON<br />
JÖRG<br />
MAURER<br />
SPANNEND, WEIL …<br />
es ein genial spannender Mix aus Alpenkulisse<br />
und Verbrecherjagd ist. Dabei<br />
skurril und mit viel Humor von Jörg<br />
Maurer bestsellerverdächtig erzählt!<br />
PERFEKTER LESESTOFF<br />
für alle, die die Berge lieben und dort gerne<br />
in der <strong>Sommer</strong>luft hoch über idyllischen<br />
Kurorten wandern. Und für Fans von<br />
originellen Krimis und blitzgescheiten<br />
Ermittlertypen – also eigentlich für jeden!
22 / WAHRZEICHEN<br />
Unser Eibsee<br />
Er ist einer der meistfotografierten Seen Bayerns,<br />
ein echtes Schmuckstück und ein wahrer Allrounder an<br />
Freizeitmöglichkeiten: der Eibsee am Fuße der Zugspitze.<br />
Der Eibsee ist das Wahrzeichen des<br />
Zugspitzdorfes Grainau – natürlich<br />
neben der Zugspitze selbst, an deren<br />
Fuß der See liegt. Er bietet mit<br />
seinem grün schimmernden, kristall klaren<br />
Wasser ein traumhaftes Naturidyll zum Erholen<br />
und Aktivsein: Wer hier einen Tag verbringt,<br />
fühlt sich wie im Paradies.<br />
Das wissen auch viele Besucher: Nicht<br />
umsonst ist der Eibsee das mit am meisten<br />
besuchte Ziel rund um Grainau – und das<br />
fotogenste. Unter #eibsee finden sich allein<br />
auf der Social-Media- Plattform Instagram<br />
über 100.000 Bilder. Sie zeigen, dass der See<br />
im <strong>Sommer</strong> wie im Winter eine Vielzahl an<br />
Möglichkeiten bietet, um einen schönen Tag<br />
zu verbringen.<br />
Herrlich von der Hektik des Alltags abschalten<br />
kann man beispielsweise auf dem<br />
Stand-up-Paddle-Board, auf dem man sich<br />
durch das atemberaubende Naturpanorama<br />
gleiten lässt, den Blick auf die vielen kleinen<br />
und größeren Inseln und die versteckten<br />
Buchten gerichtet. Und wer sich abkühlen<br />
möchte, der nimmt ganz einfach ein erfrischendes<br />
Bad – wozu bei so einem Bergsee<br />
aber doch auch ein wenig Mut gehört, angesichts<br />
der Wassertemperatur.<br />
Das „Reserl“ – ein echtes Unikat<br />
Auf all diejenigen, die den Eibsee weniger<br />
nass überqueren möchten, wartet ein echtes<br />
Highlight: das „Reserl“, ein Elektroboot aus<br />
Mahagoni, das 1960 von der Bootswerft Glas<br />
in Possenhofen am Starnberger See extra für<br />
den Eibsee entworfen wurde. Bis zu 30 Personen<br />
können gleichzeitig an einer der geführten<br />
halbstündigen Bootsfahrten teilnehmen.<br />
Gemeinsam erkunden sie die schönsten<br />
Stellen und Buchten des Sees – und erfahren,<br />
dass man auf einer der Inseln im kleinen<br />
Kreis sogar freie Trauungen abhalten kann.<br />
In diesem Fall wird die Hochzeitsgesellschaft<br />
natürlich ebenfalls mit dem „Reserl“ auf die<br />
Maximilian insel gefahren, die auch liebevoll<br />
die „Hochzeitsinsel“ genannt wird.<br />
English Summary<br />
The Eibsee lake is the most famous<br />
landmark in the village of Grainau –<br />
apart from the Zugspitze itself, of<br />
course, which towers up above it.<br />
With its shimmering green, crystalclear<br />
waters, it is a magical natural<br />
idyll to relax or go for walks. A day<br />
spent here is akin to a day in paradise,<br />
and it’s not for nothing that the Eibsee<br />
is one of the most popular attractions<br />
in and around Grainau – and one of<br />
the most photogenic: there are over<br />
100,000 pictures with the hashtag<br />
#eibsee on Instagram, revealing a<br />
multitude of activities for all seasons.<br />
A visit is also worthwhile if you’re<br />
with a pushchair or Nordic walking<br />
sticks, as the path is completely flat,<br />
without any obstacles, and ideal for<br />
easy walks with wonderful views of<br />
the scenery.<br />
Wer das Wasser lieber von außen betrachtet,<br />
als sich direkt hinein oder darauf zu begeben,<br />
dem bietet der Eibsee-Rundweg an<br />
jeder Ecke neue Perspektiven auf einen der<br />
schönsten Seen Bayerns. Wer es sich zum<br />
Ziel setzt, einmal komplett herumzulaufen,<br />
sollte für die über sieben Kilometer etwa<br />
zwei Stunden Zeit mitbringen. Und auch mit<br />
Kinderwagen oder Nordic-Walking-Stöcken<br />
lohnt sich der Ausflug hierher: Denn über<br />
den komplett ebenen Weg ohne Hindernisse<br />
oder Stolpersteine lässt es sich ganz<br />
bequem laufen und die tolle Aussicht auf die<br />
Natur genießen.<br />
<br />
Lisa Zöls
23<br />
„Bergerlebnisse mit meinen Eltern, Brüdern, meiner Frau und unseren Kindern<br />
sind mir genauso wertvoll, wie Unternehmungen an Bergen weltweit wie dem<br />
Fitz Roy. Deuter ist für mich eine Marke mit Vergangenheit – und Zukunft!“<br />
MICHI BÜCKERS MIT DEM NEUEN TRAIL 30. Michi ist staatl. geprüfter Berg- und Skiführer<br />
und Deuter Markenbotschafter, seine sportliche Karriere hat er aber als Rennradfahrer gestartet.<br />
Heute ist die Liste seiner Outdoor-Sportarten lang und am liebsten macht er alles zusammen.
24 / MOUNTAINBIKE<br />
Noch mehr Mountainbike-Glück<br />
In der Tiroler Zugspitz Arena sind Mountainbikes und ihre Fahrer goldrichtig!<br />
Hier gibt es auf verschiedenen Trails mitten in der Natur immer wieder Neues<br />
zu entdecken. Und für alle, die an ihrer Technik feilen wollen, entsteht an der<br />
Grubigsteinbahn gerade eine brandneue Skill Area.<br />
Wussten Sie, dass …<br />
… die Tiroler Zugspitz-Arena auf der<br />
Via Claudia Augusta liegt, auf der schon<br />
die alten Römer unterwegs waren?<br />
Diese Straße verbindet das bayerische<br />
Donauwörth über die Alpen mit dem<br />
italienischen Ostiglia am Po beziehungsweise<br />
alternativ mit Quarto d’Altino bei<br />
Venedig an der Adria. Die Via Claudia<br />
Augusta führt durch die Tiroler Zugspitz<br />
Arena – in Lermoos, Ehrwald, Bichlbach<br />
und Biberwier gibt es spezielle Via<br />
Claudia Gastgeber sowie einen Gepäck-<br />
oder auch Rad-Shuttle über den<br />
Fernpass.<br />
Die Geschichte der Straße ist beeindruckend:<br />
Schon im Jahr 15 v. Chr. begann<br />
der römische General Drusus der Ältere,<br />
Adoptivsohn des Augustus, die Pfade der<br />
Kelten, Räter und Etrusker auszubauen.<br />
Das Ergebnis: die erste richtige Straße<br />
über die Alpen. Fertiggestellt wurde sie<br />
erst nach rund 60 Jahren durch Drusus‘<br />
Sohn, Kaiser Claudius. Heute lädt die<br />
Via Claudia Augusta zum Radfahren,<br />
Fernwandern oder einfach Lustwandeln<br />
ein. Entlang der Route gibt es jede<br />
Menge besondere Kultur-, Urlaubs- und<br />
Genussangebote und die Orte und Landschaften<br />
zu entdecken, ist mehr<br />
als eine Reise wert.<br />
Allgemeine Infos, Karten,<br />
Urlaubsangebote:<br />
www.viaclaudia.org/de/<br />
via-claudia-bereisen.html<br />
Via Claudia Augusta mit dem Rad<br />
in der Tiroler Zugspitz Arena:<br />
Unterkünfte, Karten und ein<br />
Fernpass-Shuttle finden sich hier:<br />
www.zugspitzarena.com/de/<br />
urlaubsthemen/bike-rad/<br />
via-claudia-augusta
25<br />
Der Blindseetrail<br />
wurde als einer<br />
von „5 Great Trails“<br />
in ganz Tirol ausgezeichnet.<br />
Eine Skill Area hilft Einsteigern wie<br />
Erfahrenen, sicherer, technisch ausgefeilter<br />
und mit noch mehr Spaß<br />
zu biken. Zur Vorbereitung auf die<br />
anspruchsvollen Trails eignet sich so ein Gelände<br />
daher ideal – seit der Schneeschmelze<br />
ist Trailbauer Benedikt Purner, genannt<br />
Benni, selbst begeisterter Mountainbiker,<br />
mit dem Anlegen neben der Grubigsteinbahn<br />
beschäftigt. Wer die erste Skill Area<br />
dieser Art in ganz Tirol besonders braucht?<br />
„Mountainbiker, die sonst nicht auf Naturtrails<br />
fahren und die sich nicht so ideal<br />
auskennen“, antwortet er. „Wer nur gebaute<br />
Straßen kennt, ist mit Schwierigkeiten leicht<br />
mal überfordert. Darum gibt es hier in der<br />
Skill Area drei kurze Trails der Schwierigkeitsstufen<br />
S1, S2 und S3, optimiert auf die<br />
Bedürfnisse jedes Bikers. Wer die dann gut<br />
beherrscht, wird im Gelände später keine<br />
böse Überraschung erleben.“<br />
Langweilig werden soll es anspruchsvollen<br />
MTB-Fans dennoch nicht, betont Benni.<br />
„Unsere Naturtails in Tirol sind ja teilweise<br />
sehr alt und voller Unebenheiten. Die Skill<br />
Area Trails sind darum nah dran an den Naturtrails,<br />
haben enge Kurven, Stufen, Wurzeln.<br />
Wer dann merkt, dass er es quasi auswendig<br />
kann, kann gleich auf dem Naturtrail<br />
starten.“ Und wer länger braucht, sollte sich<br />
die Zeit nehmen, empfiehlt der Profi – dann<br />
meistert er rascher anspruchsvolle Strecken.<br />
Neues vom Blindseetrail<br />
Zu den absoluten Highlights für Fortgeschrittene<br />
zählt der Blindseetrail mit den<br />
Schwierigkeitsstufen S2 und S3. Der Einstieg<br />
findet sich oberhalb der Grubigalm und ist<br />
nicht nur mit dem Bike, sondern auch mit<br />
der Grubigsteinbahn gut zu erreichen. Die<br />
14,7 Kilo meter umfassende Abfahrt zurück<br />
nach Lermoos dauert etwa zwei Stunden<br />
und führt 700 Höhenmeter nach unten.<br />
Übung und Konzentration sind erforderlich,<br />
denn in den Rinnen findet sich reichlich<br />
Geröll und auch technisch verlangt der Trail<br />
dem Fahrer einiges ab. Aber die flowigen<br />
Kehren, die Wasserfallpassage sowie die<br />
Blicke in die Tiefe – vor allem auf den an<br />
sonnigen Tagen leuchtend türkisfarbenen<br />
Blindsee – belohnen für die Mühen. Zum<br />
Schluss winkt ein erfrischender Sprung in<br />
den Blindsee. Kein Wunder, dass eine Jury der<br />
Tirol Werbung 2018 bei ihrer Auswahl aus 80<br />
beliebten Single Trails befand: Diese Route ist<br />
etwas Besonderes, eben einer der „5 Great<br />
Trails“ Tirols.<br />
Benni Purner hat den Blindseetrail kürzlich<br />
saniert und berichtet: „Das war eine<br />
Herausforderung, weil er eben im alpinen<br />
Gelände liegt. Da findet sich viel Fels mit<br />
einer begrenzten Schicht Erdboden und<br />
Wie wird man eigentlich Trailbauer?<br />
Drei Fragen an Benedikt „Benni“ Purner aus Innsbruck, staatlich geprüfter Berg- und<br />
Skiführer, Geologiestudent an der Uni Innsbruck und Trailbauer aus Leidenschaft<br />
Wie sind Sie Trailbauer geworden?<br />
Die Wurzeln lagen in der Vereinsarbeit in<br />
Innsbruck. Die Nachfrage nach guten Trails<br />
war da, da entstand ein Verein, der sich<br />
darum kümmerte, und das regional und<br />
überregional. So wurden schließlich auch<br />
zwei Firmen gegründet, für eine davon<br />
arbeite ich. Arbeit gibt es mehr als genug!<br />
Wer sich fürs Trailbauen als Job interessiert<br />
– was sollte der an Talenten<br />
mitbringen?<br />
Erstens ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen!<br />
Zweitens muss man<br />
zupacken können und wissen, wo beim<br />
Hammer vorne und hinten ist. Die Generation,<br />
die noch nie ein Baumhaus gebaut<br />
hat, unterschätzt das leicht. Die stellen<br />
sich alles easy vor, dabei ist es manchmal<br />
In der Tiroler Zugspitz Arena<br />
finden Mountainbiker nicht nur<br />
Natur pur, sondern auch Trails<br />
jeder Schwierigkeitsstufe.<br />
ein knallharter Buckeljob. Drittens braucht<br />
man auch ein gewisses Improvisationstalent,<br />
denn die Natur stellt uns vor immer<br />
neue Herausforderungen.<br />
Aber schön ist es schon auch, oder?<br />
Spannend und schön finde ich, dass<br />
zwar der Rahmen vorgegeben ist, wir<br />
Trailbauer aber immer Spielraum haben.<br />
Das Endergebnis eines Trails ist eine<br />
Schnittmenge von vielen Faktoren:<br />
Boden, Materialaufwand, Wetter, auch<br />
Naturschutz, was darf ich überhaupt<br />
bauen … Während des Bauens verändert<br />
sich nochmal viel. Plötzlich ist der Boden<br />
anders als gedacht, das Gelände steiler<br />
… Jede Wurzel, jeder Baum ist anders,<br />
das muss man dann in den Trail mit<br />
einbauen. Jeder Meter Trail ist anders!
26 / MOUNTAINBIKE<br />
English Summary<br />
With its many trails set amidst beautiful<br />
scenery, the Tiroler Zugspitz Arena is<br />
ideal for mountain bikes and their riders.<br />
A “skill area” helps both beginners and<br />
experts to refine their riding techniques<br />
in a safe, yet fun way, and<br />
is the perfect preparation before<br />
heading out onto one of the demanding<br />
trails. But it’s not only experienced<br />
riders who’ll find what they’re looking<br />
for here: there’s also plenty for families,<br />
senior citizens, and leisure cyclists to do.<br />
On the website of the Tiroler Zugspitz<br />
Arena, you can find addresses for<br />
Schotter darüber. Bei jedem Unwetter rutscht<br />
der Boden großflächig weg. Wir mussten das<br />
kompensieren und dafür sorgen, dass der<br />
Trail trotzdem fahrbar ist. Ich denke, es ist<br />
uns gelungen, auch den alpinen Charakter,<br />
das Felsige zu erhalten.“<br />
Angebote für jedermann<br />
Doch nicht nur Spitzensportler und die, die es<br />
werden möchten, kommen in der Region auf<br />
Bikes auf ihre Kosten. Auch Familien, Senioren<br />
und reinen Freizeitfahrern mit Vorliebe<br />
bicycle hire companies, discover bike<br />
hotels, get the details of biking guides<br />
offering guided tours, and plan routes<br />
based on your individual preferences.<br />
And what do you call a place where<br />
e-bikers, mountain bikers, BMX riders,<br />
inline skaters, and skateboarders can<br />
have fun practising their skills together?<br />
It’s a pump track, and the Lusspark in<br />
Lermoos has had one since late 2018.<br />
Kids, teens, adults, novices or old<br />
hands – it’s the perfect place to improve<br />
your technique.<br />
fürs Mountainbike ist einiges geboten. Auf<br />
der Website der Tiroler Zugspitz Arena lassen<br />
sich sowohl Adressen für den Fahrradverleih<br />
finden, Bikehotels entdecken, Kontaktadressen<br />
von Bikeguides für geführte Touren<br />
sammeln als auch Routen nach individuellen<br />
Vorlieben zusammenstellen.<br />
Auf den Wegen tummeln sich immer mehr<br />
E-Mountainbikes, und längst ernten die, die<br />
sie fahren, keine belustigten Blicke mehr.<br />
Denn es hat sich herumgesprochen: Wer auf<br />
einem E-Bike sitzt, ist ebenfalls aktiv. So viel<br />
Technik und Kondition wie möglich, so wenig<br />
Motorunterstützung wie nötig: Die wendigen<br />
Gefährte von heute eignen sich unter<br />
anderem für alle, die sich etwas eingerostet<br />
fühlen, die mit tendenziell fitteren Reisegenossen<br />
unterwegs sind oder die einfach mal<br />
testen möchten, ob ein E-Bike langfristig<br />
etwas für sie sein könnte.<br />
Und wie nennt man einen Ort, wo E-Biker,<br />
Mountainbiker, BMX-Fahrer, Inlineskater<br />
und Skateboarder sich gemeinsam austoben?<br />
Einen Pumptrack! Seit Ende 2018 hat<br />
der Lusspark in Lermoos einen solchen: Die<br />
Firma Velosolutions, weltweit erfahren im<br />
Anlegen hochwertiger Pumptracks im Naturgelände,<br />
hat ganze Arbeit geleistet. Ob<br />
Kinder, Teenies oder Erwachsene, Anfänger<br />
oder Fortgeschrittene, hier kann jeder seine<br />
Technik verbessern.<br />
Demnächst wird es in der Region ein<br />
weiteres Angebot für Anfänger geben,<br />
deutet Benni Purner an: „Am unteren Teil<br />
der Grubigsteinbahn ist etwas für Anfänger<br />
in Vorbereitung.“ Auch die nächsten Trails<br />
kommen bestimmt. Es bleibt also spannend<br />
und vielseitig, was das Mountainbiken in der<br />
Tiroler Zugspitz Arena angeht.<br />
<br />
Petra Plaum<br />
Alles für Bike-Fans<br />
Video und Streckeninfo<br />
zum Blindseetrail:<br />
www.tirol.at/reisefuehrer/sport/<br />
radfahren/biketouren/a-blindseetrail<br />
Trails in der Tiroler Zugspitz Arena mit<br />
Möglichkeit zur Routenplanung:<br />
www.zugspitzarena.com/de/<br />
urlaubsthemen/bike-rad/biketouren<br />
E-Bike-Verleih und Ladestationen:<br />
www.zugspitzarena.com/de/<br />
urlaubsthemen/bike-rad/e-bike<br />
Der Pumptrack in Lermoos findet sich am<br />
nördlichen Ende des Lussparks.<br />
Kontakt:<br />
+43 5673 20000 300<br />
lermoos@zugspitzarena.com<br />
www.zugspitzarena.com
27<br />
highlights<br />
beim Schlafen im Baum<br />
spaß<br />
im Waldseilgarten<br />
spannung<br />
im 3D Bogenparcours<br />
Unvergessliche Erlebnisse mit völlig neuen Erfahrungen<br />
Wir freuen uns auf Euren Besuch in Pfronten, gar nicht weit von der Zugspitzarena<br />
waldseilgarten-höllschlucht.de<br />
Waldseilgarten Bogenparcours Steinkugelmühle Schlafen im Baum Eskimo-Wochenende Trainings / Events Alpin
28 / FESTUMZÜGE<br />
Auf Grainauer Straßen<br />
Das Zugspitzdorf Grainau lebt für seine<br />
Traditionen, seine Feiern und Umzüge.<br />
Jedes Jahr von Mai bis September veranstalten<br />
die Traditionsvereine verschiedene<br />
Feste, zu denen das ganze Dorf,<br />
Besucher und Gäste herzlich eingeladen<br />
sind. Im Bild ist eine dieser Festivitäten<br />
zu sehen: der Kirchenzug zum<br />
25-jährigen Jubiläum der Kolpings familie<br />
in Grainau. Sie gehört zu einem der<br />
Traditionsver eine des Dorfs, genauso wie<br />
der Volkstrachtenverein, der Mütterverein<br />
oder auch die Freiwillige Feuerwehr.<br />
Jede dieser Organisationen hat ihre<br />
eigene Vereins fahne, die, getragen von<br />
einem der Vorstandsmitglieder, die traditionellen<br />
Umzüge anführen. Auch <strong>2019</strong><br />
stehen einige solcher Termine an – unter<br />
anderem das 50-jährige Jubiläum des<br />
Volkstrachtenvereins Grainau am 20. August.<br />
Dann zeigen die Grainauer wieder,<br />
aus welchem Holz sie geschnitzt sind.<br />
English Summary<br />
The Zugspitz village of Grainau is<br />
famous for its traditions, festivals, and<br />
processions. Every year from May to<br />
September, local associations organise<br />
a whole series of festivals for the<br />
village, its visitors, and its guests. The<br />
picture above shows one of them: the<br />
church procession celebrating 25 years<br />
of the Kolping association in Grainau.<br />
This is one of the village’s traditional<br />
clubs, alongside the traditional dress<br />
and mothers’ associations and the<br />
volunteer fire brigade. Each of these<br />
organisations has its own flag which,<br />
carried by one of their directors, lead<br />
the processions as they wend their<br />
way through the village. A number are<br />
planned for <strong>2019</strong> – among them the<br />
50th anniversary of Grainau’s traditional<br />
dress association on 20 August.<br />
Come along to see how Grainau brings<br />
tradition to life.
29
30 / BILLI BIERLING<br />
Die Berge sind ihr Leben<br />
Aus dem Werdenfelser Land hinaus in die Welt, dort<br />
zur Hüterin der „Himalaja Datenbank“ aufgestiegen<br />
und noch immer mit der Heimat verbunden –<br />
auf den Spuren der Billi Bierling.<br />
So hoch wie sie ist noch keine Werdenfelserin<br />
zu Fuß hinaus gekommen:<br />
Als erste Bergsteigerin, deren<br />
Wiege unterhalb der Zugspitze<br />
stand, hat sie am 21. Mai 2009 den Mount<br />
Everest über die Südroute von Nepal aus<br />
erstiegen. In den Annalen des höchsten Berges<br />
ist das nur eine Zeile, für Billi Bierling<br />
hat diese aber eine doppelte Bedeutung.<br />
Sie sticht nicht nur aus ihrer persönlichen Gipfelliste<br />
hervor, sie ist auch Teil einer einzigartigen<br />
Datenbank, für die die 51-jährige Garmisch-Partenkirchnerin<br />
verantwortlich ist:<br />
die „Himalayan Database“, das Verzeichnis<br />
aller Expeditionen und Kletterer, die den Weg<br />
auf das 8.848 Meter hohe „Dach der Welt“<br />
sowie auf mehr als 450 andere Expeditionsgipfel<br />
in Nepal unternommen haben.<br />
Mit dieser Aufgabe hat sie ein bedeutendes<br />
Erbe angetreten, die Nachfolge der<br />
legendären Liz Hawley. Die reiselustige<br />
Amerikanerin hatte aus Frust darüber ihren<br />
Job hingeworfen, dass bei Nachrichtenmagazinen<br />
– sie arbeitete in den 1940er- und<br />
50er-Jahren für „Forbes“ – Frauen nur Recherchen<br />
erledigen durften, die Schreiber aber<br />
ausnahmslos männlich waren. Schließlich<br />
Billi Bierling hat auch ihn bestiegen: den Mount Everest.<br />
English Summary<br />
A native of the Werdenfelser Land,<br />
now a custodian of the “Himalayan<br />
Database”, yet still with strong links<br />
to her home – we’re talking about<br />
Billi Bierling, who climbed Mount<br />
Everest via the southern route from<br />
Nepal on 21 May 2009. The 51-year-old<br />
from Garmisch-Partenkirchen is also<br />
responsible for a unique compilation<br />
of records: the Himalayan Database,<br />
an archive of all the expeditions and<br />
climbers who have attempted the trek<br />
up 8,848 metres to the “roof of the<br />
world” and more than 450 other peaks<br />
in Nepal. Billi first began climbing in<br />
the Himalayas in 1998; over time, she<br />
developed a close friendship with Liz<br />
Hawley, who was the main chronicler<br />
of these expeditions before passing<br />
on the baton to Billi in 2004.
31<br />
Wie Mutter, Schwester und Tante das Abenteuer-Leben<br />
von Billi Bierling empfinden,<br />
lesen Sie in der GRENZENLOS App.<br />
gelangte die Globetrotterin nach Nepal,<br />
ließ sich in Kathmandu nieder und begann,<br />
ihre Talente neu zu nutzen. Sie war nicht<br />
nur Korrespondentin für diverse Magazine<br />
in aller Welt, sondern übernahm in Nepal<br />
auch andere Aufgaben, wie zum Beispiel<br />
als Repräsentantin einer Trekking-Agentur.<br />
So begann sie ihre Dokumentation darüber,<br />
welcher Alpinist zu welchem Zeitpunkt<br />
mit welchem Erfolg einen der 7.000er und<br />
8.000er im Himalaja in Angriff genommen<br />
hatte. Ihr Netzwerk verfügte über exzellente<br />
Verbindungen, nichts entging ihrer Aufmerksamkeit<br />
– obwohl sie selbst nie auf einem<br />
Gipfel stand. Ihr Wissen war so enorm, dass<br />
sie den Titel „Mama Himalaja“ bekam; und<br />
dank der Entlarvung einiger hochstaplerischer<br />
Fälle von Gipfelstürmerlatein auch den<br />
Beinamen „Miss Marple von Kathmandu“.<br />
Die Assistentin der<br />
„Gipfelbuchhalterin“<br />
Zu den Mitarbeitern, die sie beschäftigte,<br />
stieß dann eines Tages auch Billi Bierling,<br />
die nach verschiedenen Stationen in der<br />
Welt, unter anderem als Journalistin und<br />
Übersetzerin in London und Bern, ebenfalls<br />
die Sehnsucht nach der Ferne gepackt hatte.<br />
1998 begann sie, erstmals im Himalaja zu<br />
klettern. Aus dem Pflichtkontakt zu Liz Hawley<br />
entwickelte sich im Lauf der Zeit eine<br />
enge Verbindung, bis Billi 2004 offiziell zur<br />
Assistentin der „Gipfelbuchhalterin“ wurde.<br />
Ein Dutzend Jahre lang arbeiteten die beiden<br />
zusammen, immer mehr Wissen floss<br />
von der Älteren zur Jüngeren, und damit<br />
auch immer mehr Aufgaben. Bis sich Hawley<br />
2016 ganz von der Arbeit zurückzog und ihr<br />
Lebenswerk an Billi Bierling übergab. „Sie<br />
hat mich nicht mehr gehen lassen“, erinnert<br />
die sich an die Anfänge. „Dabei ist es<br />
Billi Bierlings Elternhaus in<br />
Garmisch-Partenkirchen.<br />
geblieben.“ Einen kleinen Suchtfaktor habe<br />
die Arbeit aber auch, räumt sie ein. Der<br />
unmittelbare Zugang zur immer noch vergleichsweise<br />
kleinen Gemeinde jener, die<br />
unseren Globus aus der Gipfelperspektive<br />
betrachten, verfügt über hohe Anziehungskraft:<br />
„Inzwischen hätte ich Sorge, etwas zu<br />
verpassen, wenn ich’s ließe“, sagt sie.<br />
Die Datenbank wächst weiter, denn der<br />
Ansturm von Bergsteigern aus aller Welt auf<br />
den Himalaja hält an. „Damals waren es eine<br />
oder zwei pro Saison, heute sind es 100 und<br />
mehr“, erklärt Billi. 465 Gipfel sind inzwischen<br />
verzeichnet, die Daten von mehr als<br />
9.900 Expeditionen bis zurück ins Jahr 1905<br />
sowie Angaben zu mehr als 73.000 Bergsteigern.<br />
Während der Saison kommen täglich<br />
neue hinzu, „aber anders als Liz damals fahre<br />
ich nicht mit einem blauen VW Käfer an den<br />
Flughafen und befrage die aussteigenden<br />
Passagiere“, lacht Billi beim Interview über<br />
Skype in ihr Elternhaus, während sie gerade,<br />
frisch in Nepal angekommen, noch ein paar<br />
Plätzchen aus dem mütterlichen Backofen<br />
aus dem Koffer packt.<br />
Auf (fast) jede Frage<br />
eine fundierte Antwort<br />
Viele Informationen fließen der Datenbank<br />
direkt zu, weil sie das anerkannte Standardverzeichnis<br />
ist. Fast täglich erreichen sie<br />
und ihr dreiköpfiges Team Anfragen aus<br />
aller Welt, vor allem aus Redaktionen, die<br />
an Geschichten über den Himalaja arbeiten.<br />
„Da wird nach Namen gefragt und nach<br />
Gipfeldaten, nach den häufigsten Nationalitäten<br />
oder nach ausgefallenen Berufen – es<br />
gibt kaum etwas, worauf wir keine Antwort<br />
haben.“ Oft geht es darum festzustellen,<br />
wer der oder die Erste in irgendeiner Kategorie<br />
war – oder ob es noch eine unbesetzte<br />
Nische gibt, um selbst ganz oben in einer<br />
Liste aufzutauchen. „Das ist manchen inzwischen<br />
wichtiger als das Erlebnis selbst.“<br />
Die Datenbank ist nur eine der Aufgaben,<br />
denen sich die agile Garmisch-Partenkirchnerin<br />
widmet. So war sie schon im Auftrag<br />
des Flüchtlings-Hilfswerks der Vereinten<br />
Nationen, UNHCR, oder für das Amt für die<br />
Koordinierung humanitärer Angelegenheiten<br />
OCHA in Auslandseinsätzen. Regelmäßig<br />
stellt sie ihre Fähigkeiten in den Dienst der<br />
Billi Bierling ist als Mediensprecherin für UNO<br />
und DEZA ganz nah dran.<br />
schweizerischen Direktion für Entwicklung<br />
und Zusammenarbeit DEZA, für die sie an<br />
Projekten mitarbeitet. „Damit verdiene ich<br />
meinen Lebensunterhalt und die Mittel für<br />
meine Expeditionen“, erzählt sie, die zwar<br />
ein „Basislager“ im Haus ihrer Familie gleich<br />
neben dem Michael-Ende-Park hat, sich<br />
sonst aber an den verschiedenen Einsatzorten<br />
in Wohngemeinschaften aufhält. „Ich<br />
bin tatsächlich oft daheim für jemanden, der<br />
oft weg ist“, bringt sie ihre enge Verbindung<br />
mit der Heimat auf den Punkt – und Mutter,<br />
Tante und Schwester, die gemeinsam vor<br />
dem PC-Monitor sitzen, nicken wissend. „Sie<br />
ist früh aufgebrochen“, sagt Mama Irene,<br />
die ihre Tochter oft lange Zeit missen muss,<br />
wenn diese in abgelegenen Regionen auf<br />
Expedition ist, „aber das Band hält.“<br />
<br />
Ulrich Pfaffenberger
32 / HISTORISCHER THEMENWEG<br />
Das Team von Naturidea<br />
Ein Wasserrad für den neuen Themenweg,<br />
hergestellt aus massiver Tiroler Lärche.<br />
„Pssst! Auf diesem Weg<br />
ist der Biber los!“<br />
In diesem <strong>Sommer</strong> kommt ein neuer Themenweg nach Biberwier, der mit einer<br />
wahren Fülle an Themenfeldern aufwarten kann und den Besuchern erklärt,<br />
woher der Ort seinen Namen hat.<br />
Irgendwann zwischen Juli und August<br />
<strong>2019</strong>, je nach Witterung, wird es so weit<br />
sein: Der funkelnagelneue Erlebnisweg<br />
in Biberwier wartet dann auf die ersten<br />
Spaziergänger. „Dieser Themenweg umfasst<br />
zehn Stationen“, informiert Benny Obex, Geschäftsführer<br />
der Firma Naturidea mit Sitz in<br />
Fulpmes. Er legt den neuen Themenweg zusammen<br />
mit seinem Team an. „Der Weg ist<br />
fast komplett flach. Er ist 3.500 Meter lang<br />
und hat nur einen Höhenunterschied von<br />
etwa 30 Metern“, ergänzt Benny. Auf Tafeln<br />
gibt es Wissenswertes aus der Geschichte.<br />
Zu Spiel und Spaß laden unter anderem<br />
ein Wasserspielplatz, Balancierstämme und<br />
eine Baumelbank ein. Zwischendrin lässt<br />
es sich auf Sitzbänken rasten, die zum Teil<br />
überdacht sind.<br />
„Wir planen mit der Natur“<br />
Die Wahl fiel auf Naturidea, weil Benny<br />
und seine Mitarbeiter seit 2006 ebenso<br />
schöne wie robuste und zukunftsträchtige<br />
Freizeitmöglichkeiten gestalten. „Unsere<br />
Marke Naturidea steht für ‚Mit der Natur<br />
planen‘ – einzigartige Installationen, fantasievolle<br />
Designs und kunstvolle Details<br />
in Handarbeit“, erklärt Benny, der einen<br />
Meisterbrief in der Zimmerei besitzt und als<br />
meisterhafter Snowboardcrosser schon viele<br />
Preise gewonnen hat. Das Naturidea-Team<br />
bringt zudem Berufserfahrung in anderen<br />
Handwerksberufen und Sportarten sowie<br />
Pädagogik, Naturwissenschaften, Kunst und<br />
Touristik mit.<br />
Eine wahre Themenvielfalt<br />
Und was gibt es auf den Stationen zu entdecken?<br />
Im Mittelpunkt stehen die Themen<br />
Bergbau, Wasserkraft, die Via Claudia<br />
Augusta und der Biber. Tatsächlich erinnert<br />
der Name Biberwier daran, dass hier bis vor<br />
etwa 200 Jahren viele Biber lebten. Der Ort,<br />
erstmals urkundlich erwähnt schon im Jahr<br />
1288, wurde außerdem für Jahrhunderte<br />
durch den Bergbau geprägt. Bis 1921 fanden<br />
sich hier Zink- und Bleierze sowie Silber. Weil<br />
das Quellgebiet der Loisach im Gemeindegebiet<br />
liegt, spielt natürlich auch der Fluss eine<br />
Rolle auf dem Themenweg, wie überhaupt<br />
der Lebens- und Energiespender Wasser. Und<br />
als wäre das alles noch nicht genug, führt<br />
durch Biberwier die Römerstraße Via Claudia<br />
Augusta, die schon zu Lebzeiten Christi entstand<br />
und im Jahr 46 oder 47 unserer Zeitrechnung<br />
fertiggestellt wurde. Auch über sie<br />
gibt es auf dem Weg viel zu lernen.<br />
Reisende und Anwohner dürfen also gespannt<br />
sein auf den neuen Erlebnisweg. Und<br />
wer ist die Hauptzielgruppe? „Quasi jeder“,<br />
betont Benny, „der Weg eignet sich für Familien,<br />
Best-Ager, Rad- und Rollstuhlfahrer<br />
gleichermaßen.“<br />
<br />
Petra Plaum<br />
Entwurfsskizze für einen überlebensgroßen,<br />
geschnitzten Biber.<br />
English Summary<br />
This summer, a new theme trail is<br />
coming to Biberwier. Sometime between<br />
July and August, depending on<br />
the weather, the brand-new adventure<br />
trail will be ready for its first walkers.<br />
The path has a total of ten waypoints<br />
and is almost completely flat, covering<br />
a height of just 30 metres over its<br />
total length of 3,500 metres. Boards<br />
provide information on local history,<br />
while a water playground, balancing<br />
poles, and benches, some of which<br />
are covered, can be used for fun and<br />
relaxation.
33<br />
Handgefertigte<br />
TREKKINGSCHUHE<br />
AUS HOCHWERTIGEM RINDLEDER,<br />
AUSGESTATTET MIT EINER<br />
RUTSCHFESTEN VIBRAM ® SOHLE,<br />
KOMPLETT NATURGEGERBTES<br />
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34 / RED BULL X-ALPS<br />
Über die Alpen – zu Fuß und in der Luft<br />
Mehrmals über die Alpen, 1.138 Kilometer zwischen Salzburg und Monaco –<br />
die Red Bull X-Alps gelten als eines der härtesten Abenteuerrennen der Welt.<br />
Zu Fuß und mit Paraglidern kämpfen die Athleten alle zwei Jahre um den Sieg,<br />
im Juni <strong>2019</strong> zum neunten Mal. Einer der 13 sogenannten „Turnpoints“ ist Lermoos<br />
in der Tiroler Zugspitz Arena.<br />
Die neue Route der Red Bull X-Alps<br />
<strong>2019</strong> soll laut Veranstalter die herausfordernste<br />
in der 16-jährigen<br />
Geschichte des Rennens werden.<br />
32 Athleten aus 20 Nationen, unter ihnen<br />
30 Männer und zwei Frauen, nehmen teil.<br />
Alle sorgfältig ausgewählte und herausragende<br />
Athleten zu Fuß, am Berg und mit<br />
dem Gleitschirm. Vermutlich die besten<br />
Abenteuer athleten derzeit, darunter 16 Veteranen,<br />
15 Neulinge und der fünfmalige<br />
Gewinner des Rennens aus der Schweiz. Ihr<br />
Weg führt durch Österreich, Deutschland,<br />
Italien, Schweiz, Frankreich und Monaco und<br />
passiert 13 Wendepunkte, die höchste Anzahl<br />
seit dem ersten Rennen 2003.<br />
Die neunte Ausgabe des Events ist damit<br />
anspruchsvoller und unvorhersehbarer<br />
als alle anderen zuvor. Mehr Wetterkapriolen<br />
und unerwartete Winde können den<br />
Gleitflug – je mehr davon, desto höher die<br />
Chance auf den Sieg – noch unkalkulierbarer<br />
machen. Vor allem, weil die Athleten den<br />
Hauptkamm der längsten Gebirgskette Europas<br />
fünfmal in nord-südlicher und ost-westlicher<br />
Richtung überqueren müssen. In bis zu<br />
4.000 Metern Höhe. Start ist am 16. Juni <strong>2019</strong><br />
in Salzburg.<br />
Ein echtes Spektakel für<br />
Sportler und Zuschauer<br />
Nicht nur für die Sportler ist das Rennen ein<br />
Spektakel. Gleiches gilt für die Zuschauer<br />
an den Turnpoints. Wenn die Paraglider<br />
landen und die Athleten sich unter die<br />
Gäste mischen, Fragen beantworten und<br />
ihre Begeisterung samt Erschöpfung zeigen.<br />
Oder wenn sie nach gerade mal fünf<br />
Stunden Schlaf wieder starten, zu Fuß oder<br />
mit dem Gleitschirm. Wann das jeweils sein
35<br />
Athlet und X-Alps-Teilnehmer Paul Guschlbauer<br />
spricht über das härteste Rennen der<br />
Welt, nachzulesen in der GRENZENLOS App.<br />
wird, hängt vom Fortkommen des Rennens<br />
ab. Online zu verfolgen ist das Spektakel im<br />
Live-Tracking von Red Bull. Von Salzburg bis<br />
Lermoos, so schätzt es der österreichische<br />
Athlet Paul Guschlbauer, dürfte es drei bis<br />
vier Tage dauern. Insgesamt sind die Athleten<br />
zehn bis zwölf Tage unterwegs, bis sie in<br />
Monaco landen. Tage, die steinige Aufstiege,<br />
spektakuläre Flüge entlang der höchsten<br />
Alpengipfel und wichtige strategische Entscheidungen<br />
zu Routen, Wetter und Wind<br />
prägen. Mentale und körperliche Fitness<br />
sind genauso entscheidend wie Vorausplanung<br />
inklusive der Spontaneität zu kurzfristigen<br />
Änderungen – und ein wenig Glück.<br />
Am 19. oder 20. Juni <strong>2019</strong> in der TZA<br />
Der Startschuss zu den Red Bull X-Alps fällt<br />
auf dem historischen Mozartplatz in Salzburg.<br />
Von hier laufen die Athleten zum<br />
Turnpoint 1 auf dem Gaisberg, wo sie ihre<br />
Gleitschirme auspacken und sich zum ersten<br />
Flug des Rennens in die Lüfte schwingen.<br />
Nächstes Ziel ist Turnpoint 2 in Wagrain/<br />
Kleinarl, 65 Kilometer Luftlinie südlich von<br />
English Summary<br />
Crossing the Alps several times over<br />
the 1,138 kilometres from Salzburg to<br />
Monaco – the Red Bull X-Alps is the<br />
world’s toughest adventure race. On<br />
foot and with paragliders, athletes<br />
compete every two years, and now for<br />
the ninth time in June <strong>2019</strong>. Their route<br />
passes through Austria, Germany,<br />
Italy, Switzerland, France, and Monaco,<br />
as well as 13 turnpoints. One of these<br />
turnpoints is Lermoos in the Tiroler<br />
Zugspitz Arena, an excellent place<br />
for spectators to watch the paragliders<br />
landing and speak to the athletes.<br />
Or, after just five hours of sleep, to<br />
see them set off again. The athletes<br />
compete for ten to twelve days<br />
before reaching Monaco, and the<br />
whole spectacle can be tracked live<br />
at www.redbullxalps.com. This year<br />
Lermoos is a turnpoint for the third<br />
time, but the entire Tiroler Zugspitz<br />
Arena, with its fascinatingly varied<br />
landscape around the Zugspitze, is<br />
an ideal destination for anyone passionate<br />
about hiking or flying.<br />
Salzburg. Von dort führt die Route nach Norden<br />
über den Chiemgau bis nach Aschau<br />
am Chiemsee, Turnpoint 3. Jetzt folgt ein<br />
weiter Weg bis zum Turnpoint 4, dem Kronplatz<br />
in Italien. Zum ersten Mal wurde der<br />
fast 4.000 Meter hohe Alpenhauptkamm<br />
überquert. Auf dem Kronplatz-Gipfel unterschreiben<br />
die Athleten das Turnpoint-Schild<br />
neben dem berühmten Messner-Mountain-<br />
Museum und setzen das Rennen direkt fort.<br />
Erneut über den Hauptkamm nach Norden<br />
ist die Zugspitze, der höchste Berg Deutschlands,<br />
das Ziel. Sie umrunden die Athleten<br />
auf der Nordseite, um anschließend erneut<br />
über die österreichische Grenze zu Turnpoint<br />
5, Lermoos/Tiroler Zugspitz Arena<br />
zu gelangen. Etwa am 19. oder 20. Juni <strong>2019</strong>,<br />
so Guschlbauer, sollten die Athleten dort<br />
eintreffen.<br />
Berühmte Gipfel der Westalpen<br />
Jetzt richtet sich das Rennen Richtung<br />
Südwesten zum Turnpoint 6 in Davos im<br />
schweizerischen Engadin. Von dort führt die<br />
Route zu Turnpoint 7 in Titlis oberhalb von<br />
Engelberg im Schweizer Kanton Obwalden.<br />
Hier unterzeichnen die Athleten das höchste<br />
Turnpoint-Schild des Rennens auf einem<br />
3.200 Meter hoch gelegenen Gletscher. Jetzt<br />
folgen berühmte Gipfel der Westalpen, als<br />
Turnpoint 8 der Eiger mit seiner legendären<br />
Nordwand und als 9. Wendepunkt<br />
in Frankreich der höchste Alpengipfel, der<br />
Mont Blanc. Nach St. Hilaire, nahe Grenoble<br />
in Frankreich, Turnpoint 10, folgt Turnpoint<br />
11, der 3.841 Meter hohe Monte Viso<br />
im italienischen Piemont. Turnpoint 12 ist<br />
der 2.323 Meter hohe Cheval Blanc in den<br />
provenzalischen Alpen. Von dort verbleiben<br />
noch 91 Kilometer bis zum Turnpoint 13 in<br />
Peille, einem französischen Bergdorf oberhalb<br />
von Monaco, wo auch die Gesamtzeit<br />
gestoppt wird. Von dort heben die Athleten<br />
zu ihrem zwei Kilometer langen Abschlussflug<br />
über die Bucht von Monaco ab, um kurz<br />
danach auf einem Floß im Wasser des Mittelmeers<br />
zu landen.<br />
Zum dritten Mal in Lermoos<br />
Nach 2015 und 2017 ist Lermoos zum dritten<br />
Mal Turnpoint des Rennens. Der Wendepunkt<br />
liegt bei der Bergbahn Grubig 1, mitten<br />
im Ort. Die Tiroler Zugspitz Arena ist mit<br />
ihrer abwechslungsreichen Landschaft rund<br />
um die Zugspitze ein ideales Ziel für alle, die<br />
gerne hiken und fliegen. Die Bergbahnen<br />
bieten ein spezielles Ticket für erfahrene<br />
Paraglider, ausgewiesene Start- und Landeplätze<br />
schaffen die Voraussetzungen für<br />
schöne Flüge. Für Anfänger bieten geprüfte<br />
Experten und Schulen Tandemflüge an.<br />
Sowohl für Unerfahrene als auch für Profis<br />
ist der Grubigstein damit hochalpiner Genuss<br />
und Herausforderung zugleich.<br />
<br />
Michael Schmid<br />
Info<br />
Wer in Echtzeit mit den Athleten<br />
fiebern möchte, kann unter<br />
www.redbullxalps.com<br />
vorbeischauen.
36 / APHORISMENWEG<br />
Weg der Dichter und Denker<br />
Beim Wandern zu sich selbst finden und über das Leben philosophieren:<br />
Nirgendwo kann man das besser als auf dem Aphorismenweg „Natur“<br />
in Garmisch-Partenkirchen.<br />
Spazierengehen und über die Welt, die<br />
Natur, das Leben nachdenken – passt<br />
das nicht wunderbar zusammen? Das<br />
dachte sich auch der Fremdenverkehrsverein<br />
Garmisch-Partenkirchen. Am<br />
Wank, wenige Gehminuten von der Bergstation<br />
der Wankbahn entfernt, legten<br />
die Aktiven darum im Oktober 2018 einen<br />
Aphorismenweg zum Ameisberg und<br />
um denselben herum an. Die gemütliche<br />
Runde für (fast) jedermann wird gesäumt<br />
von 27 Tafeln mit weisen Worten.<br />
Aphorismen begleiten auf dem Weg<br />
„Alle Aphorismen sollten zum Stichwort Natur<br />
passen und von Dichtern, Denkern, Wissenschaftlern,<br />
Malern und anderen Künstlern stammen“, verrät<br />
Heiko Düsterhöft vom Fremdenverkehrsverein, der die Auswahl traf.<br />
„Das älteste Zitat ist 2.500 Jahre alt, und die Aphorismen stammen<br />
von so verschiedenen Autoren wie Goethe, Nietzsche, Augustinus,<br />
Heraklit, Darwin, Bettina von Arnim und Vincent van Gogh.“ Schon als<br />
die Spruchtafeln bei den Bänken angebracht wurden, machten sie<br />
Ausflügler neugierig und wurden zur häufig fotografierten Attraktion.<br />
Los geht es an der Bergstation Wank: Der Aphorismenweg ist von<br />
dort an ausgezeichnet und beginnt etwa 150 Meter später mit einem<br />
großen Hinweisschild. Die 1,6 Kilometer sind mit gemächlichem<br />
Schritt in 20 bis 25 Minuten zu erwandern. Eine kleine Steigung von<br />
15 Metern ist mit Gehhilfe oder Kinderwagen nur mit Unterstützung,<br />
mit dem Rollstuhl leider gar nicht zu überwinden. „Ansonsten eignet<br />
„Wir sind so gerne<br />
in der freien Natur,<br />
weil diese keine<br />
Meinung über uns hat.“<br />
sich der Rundweg für jeden“, betont Düsterhöft.<br />
„Bei der Umrundung des Ameisbergs<br />
hat man eine schöne 360-Grad-Sicht,<br />
sieht das Murnauer Moos, den Ammersee<br />
und Starnberger See, auf<br />
der anderen Seite die Werdenfelser<br />
Berge und die Zugspitze.“<br />
Nach dem Naturgenuss zur<br />
gemütlichen Einkehr<br />
Zur Einkehr am Wank, den Ortskundige<br />
„unseren Sonnenberg“ nennen,<br />
laden die Gaststätte „Sonnenalm“ direkt<br />
bei der Bergbahn und das Wankhaus<br />
etwas oberhalb davon ein. Die Bergbahn<br />
brauchen geübte Wanderer nicht unbedingt,<br />
der Wank lässt sich auch zu Fuß erklimmen: „Es wird<br />
allerdings steil, da 1.000 Höhenmeter zu überwinden sind, und das<br />
dauert 2,5 bis drei Stunden“, weiß Düsterhöft. Ein Kompromiss kann<br />
sein, eine Strecke bis zur Mittelstation zu fahren und den Rest der<br />
Route zu erwandern. Und egal, wie man die Bergstation erreicht:<br />
Wer gerne philosophiert und schöne Naturpanoramen mag, findet<br />
auf dem Aphorismenweg „Natur“ viel, was sein Herz erwärmt.<br />
<br />
Petra Plaum<br />
Nietzsche 1844 – 1900<br />
English Summary<br />
Die Menschen diskutieren –<br />
die Natur handelt.<br />
Voltaire 1694 – 1778<br />
Going for a stroll and thinking about the world, nature, and<br />
life – doesn’t that sound wonderful? The tourist association<br />
in Garmisch-Partenkirchen thinks so and, just a few minutes’<br />
walk from the top station of the Wank railway, created an<br />
“aphorism trail” to the Ameisberg mountain and around in<br />
October 2018. Suitable for almost everyone, the path is lined<br />
with 27 boards bearing wise words, all of them in some way<br />
connected with nature and penned by famous poets, thinkers,<br />
scientists, and artists such as Goethe, Nietzsche, Darwin, and<br />
Vincent van Gogh.
37
38 / GÄRTEN<br />
Eine bunte Welt voller Wunder<br />
Es sind ganz besondere Schätze, die in den Garmisch-Partenkirchner Gärten<br />
auf die Besucher warten. Hier lautet das Stichwort: Natur pur.<br />
Die Vögel zwitschern, Bienen summen<br />
von einer Blüte zur nächsten<br />
und von vielen Bänken aus hat<br />
man einen grandiosen Blick auf<br />
die Bergkette samt Zugspitze. Im Kurpark in<br />
Garmisch-Partenkirchen macht jeder gerne<br />
Pause. Auch das neue große Insektenhaus<br />
wird nun langsam bezogen, von Wildbienen<br />
oder Schmetterlingen, im Terrain davor sollen<br />
sich Eidechsen wohlfühlen. Hier sollte<br />
man sich den Kräutergarten nicht entgehen<br />
lassen. 120 verschiedene Pflanzen blühen<br />
dort, vom Engelwurz bis zum Johanniskraut –<br />
alles bestens ausgeschildert. „Da wachsen<br />
beispielsweise Brauchtumspflanzen, Heilkräuter<br />
oder Duft- und Schutzpflanzen“, sagt<br />
Günther Hensel, der Gärtner beim Markt<br />
Garmisch-Partenkirchen, den die Einheimischen<br />
unter dem Hausnamen „Conditer-<br />
Nantl“ kennen. Außerdem finden sich dort<br />
die Heilpflanzen des Jahres, etwa der Andorn<br />
(2018) oder der Spitzwegerich (2014).<br />
Sogar „Liebespflanzen“ wachsen hier: „Dazu<br />
gehören der Kümmel, der Liebstöckel, die<br />
Rose oder die Brennessel“, erklärt Hensel.<br />
„Früher hat man Brennesselsamen über den<br />
Salat gestreut. Das war das Viagra von anno<br />
dazumal.“<br />
Mittendrin im Bauerngarten<br />
Auch der farbenprächtige Bauerngarten<br />
vor dem alten „Polznkasparhaus“ am Mohrenplatz<br />
bietet mit einfachen Bänken Platz<br />
zum Ausruhen. Man sitzt mittendrin, zwischen<br />
den Blumen, kann einfach schauen<br />
und auftanken. „Ein Bauerngarten ist etwas<br />
Besonderes, er ist Ausdruck einer gewachsenen<br />
christlichen, altbairischen, bäuerlichen<br />
Tradition“, betont Hensel, der das Kleinod mit<br />
anlegte und wie alles mit Leidenschaft pflegt.<br />
Selbst alte Gemüsesorten pflanzte er dort,<br />
von Pastinaken über Stangenbohnen bis hin<br />
zu blauen Kartoffeln. „Die Sorte ‚Violette‘, die<br />
man in unserem Dialekt ‚blaue Meiserl‘ nennt,<br />
haben schon meine Garmischer Urgroßeltern<br />
Ignaz und Maria Lechner angebaut.“<br />
„Der Bauerngarten ist ein Schaugarten,<br />
bei dem man viel über naturnahes Gärtnern<br />
Ein Bauerngarten ist ein<br />
Ausdruck von Tradition.<br />
Günther Hensel, Gärtner beim<br />
Markt Garmisch-Partenkirchen<br />
lernen kann“, sagt Hensel und hofft, dass<br />
manche Besucher sich dadurch anregen lassen,<br />
auch daheim alte Sorten zu pflanzen.<br />
„Als Gärtner lebt und arbeitet man im Einklang<br />
mit der Natur – ein Spagat zwischen<br />
Pflege und wachsen lassen.“ So lässt Hensel<br />
im Herbst etwa die vertrockneten Sonnenblumen<br />
bewusst für die Vögel stehen. Dort<br />
hat er etwa die „wilde Karde“ angepflanzt,<br />
eine Heilpflanze und wichtige Nahrungsquelle<br />
für den Stieglitz, wie der Distelfink<br />
auch genannt wird. Auch die historische<br />
Günther Hensel im<br />
Michael-Ende-Kurpark in<br />
Garmisch.<br />
Der Karolingische Garten<br />
mit über 120 Pflanzenarten
39<br />
einfache Balkonbepflanzung mit den sogenannten<br />
roten „Naggelen“, den roten Landnelken,<br />
ist etwas Besonderes.<br />
Auf spiritueller Reise durch die Zeit<br />
Eine fast schon meditative Ausstrahlung hat<br />
der Karolingische Garten neben der Alten<br />
Kirche in Garmisch. Er wurde vermutlich um<br />
1.200 nach der Landgüterverordnung Karls<br />
des Großen angelegt. Diese bestimmte die<br />
Kreuzform der Wege mit vier quadratischen<br />
Beeten und auch, welche Kräuter und Bäume<br />
dort wachsen sollten. 2013 wurde der Garten<br />
wieder in seinen alten Zustand versetzt.<br />
Hier kommen Liebhaber der Klosterheilkunst<br />
und Ruhesuchende auf ihre Kosten.<br />
Aber auch Verehrer der Heiligen Hildegard<br />
von Bingen, für die Gärtner Hensel im hinteren<br />
südöstlichen Bereich ein eigenes Beet<br />
anlegte. „Die Mystikerin hat 230 Heilkräuter<br />
beschrieben“, so Hensel. „In dem ihr gewidmeten<br />
Beet wachsen beispielsweise Akelei,<br />
Melisse, Frauenmantel, Mohn oder die<br />
echte, ungefüllte Pfingstrose.“<br />
Auch Sebastian Kneipp kommt zu Ehren,<br />
dem Hensel in dem St. Martinsbeet extra<br />
eine Sebastian-Kneipp-Rose gewidmet hat.<br />
„Pfarrer Kneipp heilte meinen Urgroßvater<br />
Benedikt Koch mit Kräutern, als ihn eine<br />
Kuh mit ihrem Horn verletzte“, erklärt er.<br />
Bis heute besitze seine Familie noch Kräuterrezepte<br />
vom Urgroßvater.<br />
Ein Aufstieg in eine andere Welt<br />
Wer sich für alpine Pflanzen interessiert,<br />
muss höher hinauf, zum Alpengarten am<br />
Schachen. „Bei uns kann man eine Miniaturreise<br />
durch die Gebirge der Erde machen“,<br />
sagt Andreas Gröger, Oberkonservator beim<br />
Botanischen Garten in München, der die<br />
Der Alpengarten ist eine<br />
Miniaturreise durch<br />
die Gebirge der Erde.<br />
Andreas Gröger, Oberkonservator<br />
Botanischer Garten München<br />
Außenstelle am Schachen wissenschaftlich<br />
betreut. Dort blühen auf 1.850 Metern Höhe<br />
an die 1.000 verschiedene Gebirgspflanzen –<br />
heimische und Exoten aus anderen Regionen,<br />
wie dem Himalaja oder den südafrikanischen<br />
Drakensbergen.<br />
Von Mitte Juni bis Ende August ist der<br />
Garten geöffnet, der neben dem Königshaus<br />
von Ludwig II. liegt. „Die Hauptblüte<br />
ist schon von Ende Juni bis Mitte Juli“, sagt<br />
Gröger. „Am meisten fasziniert die Leute der<br />
blaue Himalaja-Mohn, der Anfang Juli blüht.“<br />
Dort wachsen auch beliebte heimische<br />
Klassiker wie Edelweiß und Enzian. „Schön<br />
ist beispielsweise der gelbe Enzian, eine<br />
über einen Meter große Staude, aus dem<br />
der Enzianschnaps gemacht wird“, erklärt<br />
der Wissenschaftler.<br />
Wer Primeln wie zum Beispiel Himmelsschlüsselblumen<br />
liebt, muss in der zweiten<br />
Junihälfte kommen. „Wir haben eine gute<br />
Primelsammlung und von den dazugehörigen<br />
Aurikeln in ganz Deutschland die beste“,<br />
so Gröger. Aber auch Besonderheiten aus<br />
den südlichen Alpen kann man hier wunderbar<br />
entdecken, wie die Feuerlilien oder den<br />
Alpenmannstreu, der Ende August blüht.<br />
Gut drei Stunden dauert der Aufstieg, vom<br />
Parkplatz Schloss Elmau aus, oder durch<br />
die Partnachklamm. Die Mühe lohnt sich<br />
aber, denn oben verzaubern einen dann die<br />
Schönheiten aus aller Welt.<br />
<br />
Lucia Glahn<br />
Der Bauerngarten vor<br />
dem „Polznkasparhaus“<br />
bietet viel Platz<br />
zum Ausruhen.<br />
English Summary<br />
The “Kurpark” in Garmisch-Partenkirchen:<br />
birds twitter, bees buzz<br />
from flower to flower, and from one<br />
of many benches you can enjoy magnificent<br />
views of the mountains. The<br />
new insect house is now filling<br />
up with its new residents such as<br />
bees and butterflies, while the area<br />
outside will be a home to lizards.<br />
Don’t miss the Herb Garden, either,<br />
with 120 different plants from the<br />
angelica to St John’s wort. The Farm<br />
Garden outside the old “Polznkasparhaus”<br />
is also a lovely place to relax,<br />
while for an almost meditative experience,<br />
check out the beautiful<br />
Carolingian Garden next to the old<br />
church in Garmisch-Partenkirchen.<br />
Finally, those interested in alpine<br />
plants should head higher to the<br />
Alpine Garden on the Schachen.
40 / GESUNDHEIT<br />
Gesund durch die Natur<br />
Das Gesundheits-Eck Garmisch-Partenkirchen hat für (fast) jedes Zwicken und<br />
Ziepen eine Lösung. Wie wäre es zum Beispiel mit „Gesundheitswandern auf<br />
Rezept“? Wanderführerin Simone Reiter und Klimatherapeutin Franziska Ostler<br />
wissen, wie man am besten mit den Alltagsproblemchen des Körpers umgeht.<br />
Wer etwas für seine Gesundheit<br />
tun und auch noch Spaß<br />
dabei haben möchte, ist beim<br />
Frauen team im Gesundheits-<br />
Eck von Garmisch-Partenkirchen immer<br />
richtig. Dort gibt es im Herbst <strong>2019</strong> erstmals<br />
einen Kompaktkurs „Gesundheitswandern<br />
auf Rezept“. Bis zu 80 Prozent der Kosten<br />
werden für den einwöchigen Kurs von der<br />
Krankenkasse erstattet.<br />
„Die Talwanderungen dauern maximal<br />
zwei Stunden. Dabei geht es nicht darum, an<br />
ein Ziel zu kommen, sondern um den Inhalt“,<br />
erklärt die zertifizierte Gesundheitswanderführerin<br />
Simone Reiter. „Jede Wanderung<br />
steht unter einem bestimmten Thema und<br />
wird kombiniert mit Mobilisations-, Kraftund<br />
Koordinationsübungen“, erzählt die<br />
Gesundheitswissenschaftlerin. Dazu gibt es<br />
Informationen, etwa zum Thema „Ausdauertraining<br />
im Heilklima“, wie sich dieses auswirkt<br />
und wie man damit umgehen kann,<br />
oder zu der Frage „Wie belaste ich mich<br />
richtig?“.<br />
„Baden“ inmitten von Bäumen<br />
Auf dem Programm steht dabei erstmals<br />
auch das „Waldbaden“. In Japan ist es unter<br />
dem Begriff „shinrin yoku“ bekannt und<br />
längst eine eigene Gesundheitslehre, wie<br />
Klimatherapeutin Franziska Ostler weiß. Mit<br />
Schwimmen habe das aber nichts zu tun,<br />
betont sie. Unter Waldbaden versteht man<br />
das Eintauchen in den Wald. „Es ist wissenschaftlich<br />
belegt, dass Gehen im Wald<br />
den Blutdruck senkt, die Stresshormone<br />
reguliert und beispielsweise auch bei der<br />
Behandlung von Depressionen unterstützend<br />
wirkt“, erklärt Franziska Ostler, die im<br />
Herbst eine Ausbildung zur Waldbadetherapeutin<br />
machen wird. Die von den Bäumen<br />
freigesetzten Stoffe sollen außerdem das<br />
English Summary<br />
If you’d like to do something for<br />
your health while having some<br />
fun at the same time, visit the<br />
“Gesundheits-Eck” (Health Corner)<br />
in Garmisch-Partenkirchen, which<br />
from autumn <strong>2019</strong> is offering a<br />
compact “Hiking on Prescription”<br />
course for the first time. Each hike<br />
has a specific theme and is combined<br />
with mobility, strength, and coordination<br />
exercises. Participants are also<br />
given information on topics such as<br />
endurance training in a healthy<br />
climate or how to exercise properly.<br />
There’s also “forest bathing”, a<br />
Japanese tradition of immersing<br />
oneself in the woodland landscape.<br />
It’s wonderfully relaxing and a true<br />
boost to the immune system.<br />
Simone Reiter und Franziska Ostler vom<br />
Gesundheits-Eck Garmisch-Partenkirchen.<br />
Immunsystem und die Krebsabwehr stärken.<br />
„Man bewegt sich ruhig und langsam,<br />
ohne Ziel, es geht um das reine Dasein“,<br />
erzählt Ostler.<br />
Dabei führt die Therapeutin ihre Gruppe<br />
an Orte, die nicht so überlaufen sind. „Wir<br />
setzen uns auch einmal auf eine Wiese und<br />
machen Atemübungen“, sagt sie. Der Waldspaziergang<br />
schützt zudem nachgewiesenermaßen<br />
das Herz-Kreislauf-System. Das<br />
Zwitschern der Vögel und der Anblick der<br />
Bäume sind für Leib und Seele heilsam. Für<br />
Franziska Ostler ist ihr Gesundheitsangebot<br />
deshalb eine angenehme Abwechslung:<br />
„Ständig muss man im Alltag irgendwohin,<br />
irgendein Ziel erreichen. Beim Waldbaden<br />
kann man einfach mal abschalten.“<br />
<br />
Lucia Glahn<br />
Kontakt<br />
„Gesundheitswandern auf Rezept“<br />
(30. September bis 4. Oktober <strong>2019</strong>)<br />
Gesundheits-Eck Garmisch-Partenkirchen<br />
Von-Brug-Straße 1<br />
+49 8821 1807736<br />
www.gapa.de/gesundheitseck
41<br />
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42 / NIKI HOSP<br />
Nach der Skisaison<br />
ist vor der Skisaison<br />
Von der Profisportlerin zur Unternehmerin zum Anfassen:<br />
Was Niki Hosp, Skirennfahrerin von Weltrang, heute umtreibt.<br />
Wer Dutzende internationale<br />
Skirennen gewonnen hat,<br />
darunter den Gesamtweltcup<br />
plus drei Olympiamedaillen,<br />
könnte prinzipiell ein paar Starallüren haben.<br />
Doch Nicole „Niki“ Hosp – gefeierte<br />
Skirennfahrerin zwischen 1999 und 2015 und<br />
seitdem Unternehmerin – ist im Interview<br />
ganz natürlich: „Über 1.000 Meter ist man<br />
automatisch per Du“, stellt sie klar. Und sie<br />
verrät auch gleich, was sie jetzt, nach dem<br />
Profisport, erfüllt: „Mein Sport bleibt meine<br />
Leidenschaft – nach dem Skifahren ist vor<br />
dem Skifahren!“<br />
1983 kam Niki Hosp in Ehenbichl zur Welt<br />
und sauste schon als Kind den anderen<br />
davon. Die Schülerin des Skigymnasiums<br />
in Stams schaffte es mit 15 gleich bei den<br />
ersten FIS-Rennen auf das Podest. Zuerst<br />
im Slalom und Riesenslalom, dann in allen<br />
Disziplinen setzte sie neue Maßstäbe: In 287<br />
Weltcupstarts kam sie 57-mal aufs Treppchen<br />
und war zwölfmal die Siegerin. Gesamtweltcup-Siegerin<br />
wurde Niki Hosp in der Saison<br />
2006/2007, gleichzeitig gewann sie den<br />
Riesenslalom-Weltcup. Olympisches Silber<br />
erkämpfte Niki 2006 im Slalom in Turin, 2014<br />
in der Super-Kombination in Sotschi. Hier<br />
gab es außerdem Bronze im Super-G. Mit<br />
32 Jahren war dann Schluss: Niki verkündete<br />
Mein Sport bleibt<br />
meine Leidenschaft!<br />
Niki Hosp<br />
den Abschied vom Profisport, um gesund<br />
und voller Elan in eine neue berufliche Zukunft<br />
starten zu können. Das bedeutet vor<br />
allem: mehr Selbstbestimmung, Zeit, um ein<br />
Haus in Bichlbach zu bauen und zu beziehen,<br />
mehr Zeit mit ihrem Lebensgefährten, dem<br />
Ski- und Servicetechniker Roland Schönegger<br />
und mit dem gemeinsamen Hund. Und<br />
mehr Zeit auch für andere Sportarten, wie<br />
zum Beispiel Golf.<br />
Vom Golfen und Helfen<br />
Niki golft seit 2004 und betont: „Dieser Sport<br />
wird leicht unterschätzt. Dabei ist man bei<br />
18 Loch bis zu zwölf Kilometer unterwegs.<br />
Dafür braucht man Konzentration, Koordination<br />
und Technik.“ Als Präsidentin des Golfclubs<br />
Tiroler Zugspitz Golf zwischen Ehrwald<br />
und Lermoos organisiert Niki Charity-Events,<br />
widmet sich Sponsoren und Gästen, ist bei<br />
edlen wie witzigen Veranstaltungen dabei.<br />
Ihr Club gibt sich offen: „Bei unserer Aktion<br />
,Golf + Friends‘ kann jedes Mitglied ein<br />
Nicht-Mitglied mitbringen“, nennt Niki ein<br />
Beispiel. „Wir laden alle zu einem kleinen<br />
Turnier ein, einem spielerischen Wettkampf,<br />
der für Nicht-Golfer ein Ansporn dafür sein<br />
kann, Golf kennenzulernen.“<br />
Der traumhafte Blick vom Golfplatz auf<br />
das Wettersteingebirge ist ein weiterer Pluspunkt.<br />
Auch sonst kann Niki sich für ihre Heimat<br />
begeistern: „Wo hat man das alles schon<br />
vor der Tür? Mountainbiken, Laufen, Wandern,<br />
Schwimmen – es gibt unzählig viele<br />
wunderschöne Seen bei uns … Ich bin einfach<br />
viel unterwegs!“ Allerdings widmet sie<br />
sich auch jungen Menschen, die die Freude<br />
an der Bewegung nicht unein geschränkt<br />
erleben können: Niki ist Schirmherrin von<br />
Rheumalis, einer Selbsthilfegruppe für<br />
Kinder mit Rheuma. 150 bis 200 Mädchen<br />
und Buben pro Jahr bekommen allein in<br />
Österreich diese Diagnose und müssen ihr<br />
Leben komplett umstellen. Niki betont: „Ich<br />
möchte dazu beitragen, dass immer besser<br />
geforscht wird und dass die Erkrankung<br />
irgendwann vielleicht heilbar ist!“<br />
Vorbereitung auf kalte Zeiten<br />
Nikis Hochsaison bleibt der Winter, den sie<br />
den Rest des Jahres mit vorbereitet. Ihr<br />
Unternehmen heißt Sk(i)motions. Darüber<br />
können Privatpersonen und Unternehmen<br />
Vorträge, Halb- oder Ganztageskurse sowie
43<br />
Niki Hosp macht im Schnee …<br />
… und auf dem Grün eine gute Figur.<br />
Heliskiing-Wochen buchen. Sehr beliebt ist<br />
zum Beispiel „Lerne bei Weltmeistern“, ein<br />
halbtägiger Kurs, den Niki gemeinsam mit<br />
Peter Larcher von der Skischule Total Ehrwald<br />
anbietet. „Peter war dreimal Tiefschnee-Weltmeister<br />
– gemeinsam vermitteln wir unseren<br />
Teilnehmern die perfekten Schwünge“, informiert<br />
sie. „Danach geht es zum Brunchen und<br />
wir haben einfach eine gute Zeit!“<br />
Ebenfalls mit Peter ist Niki beim einwöchigen<br />
Event für Könner „Heliskiing in Kamchatka“<br />
dabei. Kamchatka ist eine Halbinsel<br />
im äußersten Nordosten Russlands und bis<br />
Ende April schneesicher. Die bis zu 2.200<br />
Meter hohen, erloschenen Vulkane Kamchatkas<br />
sind am besten mit dem Helikopter<br />
zu erreichen und laden geübte Skifahrer zu<br />
unvergesslichen Abfahrten ein. Der dritte<br />
Schwerpunkt von Sk(i)motions ist Niki Hosps<br />
Angebot „Skitage für Firmen“: „Da geht es<br />
mit Teams des Unternehmens oder gemeinsam<br />
mit Kunden auf die Piste. Danach<br />
kehren wir ein und ich erzähle aus meinem<br />
früheren Leben“, berichtet Niki.<br />
Auf der anderen Seite<br />
Auch als Kommentatorin und Moderatorin ist<br />
Niki Hosp gefragt. So war sie schon mehrfach<br />
beim ORF als Co-Kommentatorin der<br />
Damenskirennen zu sehen. „Es ist extrem<br />
interessant, auf der anderen Seite zu stehen“,<br />
erklärt Niki. „Zuzusehen, wie die Kolleginnen<br />
sich vorbereiten, wie sie mit dem<br />
Druck umgehen … Zu so etwas hast du als<br />
aktive Leistungssportlerin gar keine Möglichkeit,<br />
da bist du so auf dich selbst fokussiert.“<br />
Ihr Eindruck von ihrem Sport anno <strong>2019</strong>?<br />
„Leichter geworden ist es nicht. Das Material<br />
hat andere Limits, ist teilweise stärker<br />
als der menschliche Körper und verlangt<br />
einem viel ab.“ Das erhöht das Unfall risiko,<br />
kritisiert die Expertin. „Manchmal“, sagt sie<br />
nachdenklich, „würde ein Schritt zurück unserem<br />
Sport guttun.“<br />
Ob sie selbst, wäre sie noch mal Kind,<br />
wieder mit dem Skirennen anfangen würde?<br />
Da zögert Niki keine Sekunde: „Auch, wenn<br />
ich mit 15 im <strong>Sommer</strong> vielleicht lieber mal<br />
an den See gefahren wäre, als zu trainieren,<br />
hat es mir doch irrsinnig viel Spaß gemacht.<br />
Ich habe so viel gelernt über meinen Körper<br />
und das ganze Leben. Das gilt auch heute<br />
noch. Skifahren taugt mir einfach!“ Und dank<br />
Frauen wie Niki Hosp begeistern Skirennen<br />
auch viele andere – ob selbst auf der Piste<br />
oder zuschauend und staunend.<br />
<br />
Petra Plaum<br />
English Summary<br />
Anyone who won dozens of international<br />
ski races, including the world cup<br />
and three Olympic medals, could be<br />
forgiven for getting a bit big-headed.<br />
But Nicole “Niki” Hosp – celebrated ski<br />
racer from 1999 to 2015 and now an<br />
entrepreneur – is quite down-to-earth<br />
in reality. She was born in Ehenbichl<br />
in 1983 and showed remarkable skiing<br />
talent as a child. To the present day,<br />
winter remains her favourite season:<br />
her company is called Sk(i)motions and<br />
books talks, courses, and heli-skiing<br />
weeks for individuals and companies.<br />
Niki is also in demand as a commentator<br />
and speaker and has often covered<br />
ladies’ ski races for Austrian TV station<br />
ORF. “It’s fascinating to be on the other<br />
side of the action,” she says. Thanks to<br />
women like Niki Hosp, ski racing has<br />
inspired many people – whether they’re<br />
on the piste themselves or watching in<br />
amazement.<br />
Kontakt<br />
Events, Kurse und TV-Sendungen<br />
mit Niki Hosp<br />
www.niki-hosp.at/<br />
Tiroler Zugspitz Golf<br />
Am Rettensee 1<br />
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44 / ALMEN<br />
Wenn die Hut verlesen wird<br />
Zum Wandern in den Bergen gehört eines einfach dazu: das Läuten der<br />
Kuhglocken. Doch wie kommen die Tiere eigentlich auf die Alm? Und wie<br />
kommt der Hirte an seine „Schäfchen“? Joseph Grasegger, Vorstand von der<br />
Weidegenossenschaft Partenkirchen, erklärt die traditionelle „Hutverlas“.<br />
Hirte für rund 120 Jungtiere verantwortlich<br />
und muss nach jedem Tier einmal täglich<br />
schauen. Unterstützung gibt es dabei vom<br />
Chef der Hirten, dem Almmeister, der sich<br />
zum Beispiel um die Almpflege kümmert.<br />
„Ein Hirte muss die Tiere lieben, er muss<br />
erkennen, ob eines krank ist, es einfangen<br />
können und den Tierarzt holen“ erklärt<br />
Grasegger. Auch für den Wechsel zur nächsten<br />
Weide und für den Almauftrieb und<br />
-abtrieb brauche es eine gute Führung. Und<br />
damit die Zeit auf der Alm nicht einsam<br />
wird, nehmen viele Hirten die ganze Familie<br />
mit auf den Berg. Diese kümmert sich dann<br />
meist um die Bewirtschaftung und die Besucher.<br />
So kommt am Ende des Tages jeder auf<br />
seine Kosten.<br />
<br />
Lucia Glahn<br />
Für Wanderer ist es das Höchste:<br />
Man sitzt beim Kaffee, genießt das<br />
Panorama, aber auch das fröhliche<br />
Läuten der Kuh- und Schafsglocken.<br />
Was wäre eine Alm ohne Tiere? Dass Kühe<br />
und Schafe seit jeher friedlich in der Höhe<br />
grasen können, verdanken sie den Hirten.<br />
Und weil ein guter Viehhüter Gold wert<br />
ist, nehmen sich die Verantwortlichen der<br />
Weidegenossenschaften in Garmisch und<br />
in Partenkirchen viel Zeit bei der sogenannten<br />
„Hutverlas“. So heißt das traditionelle<br />
Verfahren, bei dem jedes Jahr geeignete<br />
Hirten für die Weidezeit vom 1. Mai bis zum<br />
31. Oktober ausgesucht werden. Der Begriff<br />
kommt von der „Hut“, dem Hüten der Tiere<br />
und dem „Verlesen“, also der Auswahl.<br />
„Jeden ersten Sonntag nach Faschingsdienstag<br />
suchen wir bei der ,Hutverlas‘<br />
Hirten für unsere Weiden aus“, erklärt Joseph<br />
Grasegger, Vorstand der Weidegenossenschaft<br />
Partenkirchen. Dabei sitzen die<br />
Bewerber in ihrer Tracht im Gasthaus und<br />
werden dann in das Nebenzimmer gerufen.<br />
Was zählt, ist laut Grasegger vor allem die<br />
Erfahrung. „Uns ist besonders wichtig, dass<br />
der Bewerber eine landwirtschaftliche Ausbildung<br />
hat.“ Dann wird über den Lohn, den<br />
Jahresablauf und die Aufgaben gesprochen.<br />
Sportlich fit muss ein Hirte auch sein. „Das<br />
ist ein harter Job, da nimmt man schon<br />
einige Kilo ab“, sagt Grasegger. Vor allem<br />
der Schafhirte hat „einen 24-Stunden-Tag,<br />
der muss viel laufen.“ Da die Tiere ihre Gewohnheiten<br />
haben und sich jeden <strong>Sommer</strong><br />
in denselben Gruppen zusammenfinden, hat<br />
es ein Hirte viel leichter, wenn er sich ihre<br />
Vorlieben merkt.<br />
Keine leichte Aufgabe<br />
Merken muss sich ein Hirte da einiges,<br />
denn die Herden sind groß. Im Reintal sind<br />
es laut Joseph Grasegger etwa 630 Schafe,<br />
die von Weide zu Weide bis zum Schachen<br />
hochziehen. Und auch Rinder gibt es genug:<br />
Auf dem Wetterstein beispielsweise ist ein<br />
English Summary<br />
A mountain pasture is unthinkable<br />
without animals, but it’s thanks to<br />
shepherds that cows and sheep are<br />
able to graze peacefully at these<br />
altitudes. A good herder is worth his<br />
weight in gold, so those responsible<br />
for selecting them in Garmisch and<br />
Partenkirchen take a lot of time over<br />
what’s known as the “Hutverlas,”<br />
the name of the traditional annual<br />
procedure of choosing shepherds for<br />
the grazing period from 1 May to 31<br />
October. It is particularly important<br />
that the applicant has agricultural<br />
training, and a shepherd must also<br />
be in good shape, because this is a<br />
hard job involving a 24-hour day and<br />
a great deal of running around. And<br />
since the animals always have the<br />
same habits and come together in the<br />
same groups every summer, it is much<br />
easier for a shepherd if he is familiar<br />
with their preferences.
BÜHNE BAR RESTAURANT CASINO<br />
45<br />
GROSSES SPIEL<br />
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46 / ENTWICKLUNG DER TZA<br />
Seit 40 Jahren mittendrin<br />
Die Tiroler Zugspitz Arena blickt auf vier Jahrzehnte erfolgreiches Miteinander zurück –<br />
das den Gästen eine bunte Reihe von Ideen und Angeboten beschert hat.<br />
Da stehen sie, scheinbar ungerührt,<br />
und betrachten das Treiben zu ihren<br />
Füßen: Thaneller, Grubigstein,<br />
Hönig und wie sie alle heißen, die<br />
Gipfel, an denen sich die Wolken kratzen und<br />
der Wind reibt. Seit Millionen von Jahren stehen<br />
sie da, unendlich vieles haben sie schon<br />
erlebt. Unter anderem, vor inzwischen 40<br />
Jahren, das: Die sieben Gemeinden auf dem<br />
Talboden tun sich 1979 erstmals zusammen,<br />
um in der großen weiten Reisewelt besser<br />
sichtbar zu werden. Lermoos und Namlos,<br />
Biberwier und Berwang, Bichlbach, Heiterwang<br />
am See und Ehrwald zeigen seitdem<br />
nicht mehr jeder für sich Flagge, um Urlauber<br />
anzulocken, sondern machen immer<br />
mehr gemeinsam. Bis sie dann 2004 aus<br />
ihrer Wohngemeinschaft einen Familiennamen<br />
an die Tür schrauben. Tiroler Zugspitz<br />
Arena, kurz TZA.<br />
Hermann Oberreiter,<br />
Gründungsobmann des Verbandes<br />
Der höchste Gipfel im Revier stand Pate<br />
Dass sie sich beim Namensgeber für den<br />
höchsten Gipfel im Revier entschieden<br />
haben, ist kein Zufall. Für Hermann Oberreiter,<br />
Gründungsobmann des Verbandes,<br />
war klar: „Die Zugspitze, als international<br />
bekannter Gipfel, verfügt seit jeher über die<br />
größte Anziehungskraft. Es lag auf der Hand,<br />
diese zu nutzen – und gleichzeitig zu signalisieren,<br />
dass der höchste Berg Deutschlands<br />
auch eine Tiroler Seite hat“, erinnert<br />
er sich. „Die Entscheidung, wie wir heute<br />
wissen, war genau richtig.“ Es dauert nicht<br />
lang, da beginnen gemeinsame Strukturen<br />
zu wachsen, die Verantwortlichen aus den<br />
Gemeinden finden sich in Gremien zusammen,<br />
gemeinsame Werbe- und Kommunikationslinien<br />
werden festgelegt.<br />
Die Entscheidung zum Miteinander passte<br />
gut in die Zeit. Wurde sie doch kurz vor einem<br />
Zeitpunkt gefällt, als man in der Tiroler<br />
Tourismusbranche selbst begann, in größeren<br />
Einheiten zu denken. Manche – äußerliche<br />
– Eigenständigkeit ging dabei verloren,<br />
weil nicht mehr jedes Dorf und jede Talgemeinschaft<br />
für sich allein um Gäste werben<br />
sollte. „Wir haben nicht abgewartet, wo andere<br />
uns verorten, wir haben selbst Flagge<br />
gezeigt – und das ganz unverkennbar“, freut<br />
sich Oberreiter noch heute über den cleveren<br />
Schachzug, dem die beteiligten Ortschaften<br />
bereitwillig zustimmten und der auch die<br />
Zustimmung aus Innsbruck bekam.<br />
Eine „Arena“ für Sportbegeisterte<br />
Der Begriff „Arena“ passt nicht nur wegen<br />
des Blicks in die „Talschüssel“ gut, den man<br />
von den umliegenden Bergen aus hat. Er<br />
vermittelt auch deshalb einen treffenden<br />
Eindruck, weil sich innerhalb dieser Arena<br />
in der Tat jede Menge Sportliches tut. Allen<br />
voran die Skifahrer und Snowboarder im<br />
Winter sowie die Kletterer und Radfahrer im<br />
<strong>Sommer</strong> setzen hier die Akzente. Die zahlenmäßig<br />
meisten Aktivitäten liefern indes<br />
die Wanderer – ob mit Schnür- oder mit<br />
Schneeschuhen – die in der Tiroler Zugspitz<br />
Arena so viele Möglichkeiten finden, dass<br />
sie auch bei einem zweiwöchigen Urlaub<br />
keinen Weg zweimal zu gehen brauchen.<br />
Nach außen hin hat der gemeinsame<br />
Auftritt die Tiroler Zugspitz Arena auch auf<br />
anderer Ebene besser wahrnehmbar gemacht.<br />
Weil die „Mannschaft“ leistungsfähiger<br />
war als die „Einzelkämpfer“, konnte<br />
man nun auch Großereignisse gewinnen,<br />
die hier stattfinden sollten – und die auf<br />
gewisse Strukturen angewiesen sind, zum<br />
Beispiel auf eine ausreichende Zahl an<br />
Unterkünften oder auf Wege und Strecken<br />
(sowie organisatorische Unterstützung) für<br />
die Durchführung von Wettbewerben. Den<br />
Anfang machte 2010 die Trans Germany, ein<br />
Mountainbike-Etappenrennen mit einem<br />
kleinen Abstecher nach Tirol.<br />
Oder der Auftritt auf Tourismus- und Freizeitmessen:<br />
Auch hier zeigt der gebündelte<br />
Einsatz von Mitteln und Menschen Wirkung.<br />
Es können mehr Termine wahrgenommen<br />
und attraktivere Messestände finanziert<br />
werden. Dabei spielt dann auch bald die<br />
Partnerschaft mit Garmisch-Partenkirchen<br />
eine wichtige Rolle. Als 2011 die Alpine Ski-<br />
WM in die oberbayerische Sportgemeinde<br />
kommt, gibt man den Nachbarn dort die<br />
Gastgeberrolle im „Tirol Berg“. Die Nähe hat<br />
Folgen: Zwei Jahre später verbündet man<br />
sich zur Zugspitz Arena Bayern-Tirol, die 2015<br />
zum Verein wird. Inzwischen gehört auch<br />
das Zugspitzdorf Grainau dazu.<br />
Die gemeinsame Gästekarte:<br />
ein echter Mehrwert für die Urlauber<br />
Auf dem zusammen bestellten Feld gedeihen<br />
zudem neue Angebote für neue Zielgruppen.<br />
Dreh- und Angelpunkt dabei ist<br />
die gemeinsame Gästekarte, die Urlaubern<br />
in der Arena den Zugang auch zu Angeboten<br />
außerhalb des Ortes öffnet, in dem sie
47<br />
In der kostenlosen GRENZENLOS App spricht<br />
Hermann Oberreiter über die Geburtsstunde<br />
der Tiroler Zugspitz Arena.<br />
sich gerade aufhalten. „Die darin enthaltenen<br />
kostenlosen Leistungen sind, genauso<br />
wie die inkludierten Preisnachlässe, ein<br />
hoch geschätzter Mehrwert für unsere<br />
Gäste, die ihren Aufenthalt in der ganzen<br />
Region entspannt genießen können. Das<br />
ist möglich geworden, weil alle an einem<br />
Strang ziehen“, sieht TZA-Geschäftsführerin<br />
Petra Fraune die Verbindung zwischen Pragmatismus,<br />
Service und Gastfreundschaft.<br />
Mobil mit Arena- und Schnee-Express<br />
Ein besonders prominentes Ergebnis der<br />
„grenzenlosen“ Zusammenarbeit zwischen<br />
Tirol und den bayerischen Nachbarn sind<br />
der Schnee-Express sowie sein Nachfolger<br />
der Arena Express, beides komfortable Verbindungen<br />
mit Bahn und Bus, in der Saison<br />
kostenlos mit der Gästekarte zu nutzen. Das<br />
Ziel formuliert Petra Fraune so: „den Gästen<br />
maximale Mobilität anbieten und dabei den<br />
Umstieg vom Auto auf den öffentlichen Nahverkehr<br />
schmackhaft machen.“<br />
Optisch sichtbar ist die TZA-Familie mit all<br />
ihren Orten seit 2012 durch ein Logo, an dem<br />
jeder die Zusammengehörigkeit erkennen<br />
kann. Website, Prospekte, Fahnen, Hinweistafeln<br />
– überall prangt das markante Logo,<br />
das die Zugspitze stilisiert wiedergibt.<br />
Eine „Arena“ für alle<br />
Was anders ist als in den „Arenen“, die sich<br />
in jüngerer Zeit im Profisport breit gemacht<br />
haben? Es steht der Zugang ins Innere der<br />
Tiroler Zugspitz Arena jedermann offen –<br />
und das bei weitgehend freiem Eintritt.<br />
Auch können die Gäste sich dort sowohl als<br />
Aktive wie als Zuschauer tummeln. Dennoch<br />
sorgt die Bezeichnung noch immer für neugierige<br />
Fragen in den Tourismusbüros, wenn<br />
Erstbesucher dort auftauchen und wissen<br />
möchten: „Wo ist denn eigentlich dieses<br />
Stadion?“ Die einheimischen Experten dort<br />
verblüffen dann gern mit der Antwort: „Sie<br />
sind mittendrin.“ <br />
<br />
Ulrich Pfaffenberger<br />
English Summary<br />
The Tiroler Zugspitz Arena embodies<br />
a decades-long spirit of successful<br />
cooperation. The seven municipalities<br />
of Lermoos and Namlos, Biberwier<br />
and Berwang, Bichlbach, Heiterwang<br />
am See, and Ehrwald joined forces<br />
for the first time in 1979, and have<br />
since been working together in<br />
the service of their residents and<br />
holidaymakers. In 2004, they finally<br />
put a family name on the door of<br />
their community: the Tiroler Zugspitz<br />
Arena, or TZA for short. The term<br />
arena is particularly fitting, not<br />
just because it describes the view<br />
down into the valley from the<br />
surrounding mountains, but also<br />
because it is suggestive of the<br />
many sporting events on offer in<br />
this true “arena,” chief among<br />
them skiing and snowboarding<br />
in the winter, climbing and cycling<br />
in the summer.<br />
Investitionen in die Infrastruktur gehören auch zur Arbeit<br />
der Tiroler Zugspitz Arena, etwa in die Kletterhalle in<br />
Ehrwald oder in Großevents wie die Salomon 4 Trails.
48 / WERDENFELSER TIERWELT
49<br />
ZDas Braune Bergschaf<br />
Seit 50 Jahren züchtet Joseph Grasegger<br />
das Braune Bergschaf, eine heimische<br />
Rasse, die vom Aussterben bedroht ist.<br />
„Im Zweiten Weltkrieg brauchte man viel<br />
Wolle für die Wehrmachtskleidung, die<br />
grau gefärbt wurde. Braune Wolle lässt<br />
sich allerdings nicht einfärben, weshalb<br />
Schafe mit weißer Wolle Vorrang in der<br />
Züchtung hatten“, erklärt der Garmisch-<br />
Partenkirchner. „So ist die Rasse nach<br />
und nach ausgestorben.“ Dem setzt<br />
er heute entgegen: Auf seinem Biobauernhof,<br />
den er mit seiner Frau betreibt,<br />
leben im Winter rund 50 Braune<br />
Bergschafe sowie 35 Schafe anderer Rassen;<br />
im Frühjahr werden sie auf die Alm<br />
geführt. Wie alles seinen Anfang nahm?<br />
„Mein Vater hat mir mein erstes Schaf<br />
geschenkt – als Anreiz, zu Hause mehr<br />
zu arbeiten. Das hat nur leider nicht<br />
geklappt“, lacht Grasegger, „mich haben<br />
damals Mädchen und Motorrad mehr<br />
interessiert.“ Zum Glück für die Tiere<br />
hat sich das mit der Zeit geändert.<br />
English Summary<br />
Joseph Grasegger has been breeding<br />
the brown mountain sheep, a native<br />
breed threatened with extinction,<br />
for 50 years. “During the war, wool<br />
was needed for army clothing, which<br />
was dyed grey. However, brown<br />
wool cannot be dyed, which is why<br />
sheep with white wool were the<br />
main breed,” explains the Garmisch-<br />
Partenkirchner. “So this breed began<br />
to die out.” Now he’s working to<br />
counter this, with 50 brown mountain<br />
sheep spending the winter on the<br />
organic farm he runs with his wife;<br />
in the spring they are taken out to<br />
the mountain pasture. How it all<br />
began? “My father gave me my first<br />
sheep – as an incentive to work more<br />
at home. Unfortunately, that didn’t<br />
work out,” laughs Joseph, “girls and<br />
motorcycles interested me more at<br />
the time”. Fortunately for the animals,<br />
that has since changed.
50 / UNSERE VEREINE<br />
Mit vereinten Kräften<br />
Die vielen Vereine in Grainau halten Geschichte und Tradition lebendig, stärken<br />
das Miteinander in der Gemeinde und sind das Salz in der Suppe des täglichen<br />
Lebens – für Einheimische wie für Gäste.<br />
Das war grandios.“ In der Stimme<br />
von Nikolaus Grasegger schwingen<br />
noch immer Staunen und Respekt<br />
mit, wenn er die Geschichte<br />
vom Fahrzeug fürs Grainauer Rote Kreuz<br />
erzählt. Das alte Gefährt war in die Jahre<br />
gekommen, fast schon selbst ein Fall für<br />
Erste (Pannen-)Hilfe. Die Mittel für eine Neuanschaffung?<br />
Zu viel fürs Portemonnaie der<br />
ehrenamtlichen Helfer. Die Botschaft machte<br />
die Runde im Zugspitzdorf. Da beschlossen<br />
die Vereine am Ort, sich zusammenzutun<br />
und zu helfen. Sie organisierten ein großes<br />
Fest am Musikpavillon und tankten mit dem<br />
Erlös die Rote-Kreuz-Kasse so gut auf, dass<br />
der Neuwagen gesichert war. Von überall<br />
her waren Spenden für die Tombola eingegangen,<br />
alle Helfer stellten sich freiwillig zur<br />
Nachwuchsprobleme<br />
kennen wir bei unseren<br />
Vereinen nicht.<br />
Nikolaus Grasegger, Vorstand Maibaumverein<br />
Verfügung – „was da abgelaufen ist, das war<br />
grandios“, wiederholt Grasegger.<br />
Er selbst ist Mitglied in mehreren Vereinen,<br />
„wie fast jeder Groanerer auch“, so die<br />
mundartliche Bezeichnung für die Grainauer.<br />
Allen voran sind das Einrichtungen zur Daseinsvorsorge<br />
der Gemeinde wie eben das<br />
Rote Kreuz oder die Freiwillige Feuerwehr.<br />
Andere wie Bergwacht oder Wasserwacht<br />
stehen im Dienst der Gesellschaft, zu der<br />
auch Urlauber und Durchreisende zählen.<br />
Das Verständnis für die Bedeutung dieses<br />
Engagements sei in Grainau tief verwurzelt.<br />
Dazu trage nicht zuletzt die Arbeit des<br />
Geschichtsvereins bei, der die Chronik des<br />
Ortes und seiner Vereine erforsche. Das<br />
dort dokumentierte Gespür für den Wert der<br />
„vereinten Kräfte“ werde von Generation<br />
zu Generation weitergegeben, berichtet er.<br />
„Wir haben auch keine Probleme, wie es sie<br />
andernorts mitunter schon gibt, unter den<br />
Jugendlichen Nachwuchs zu gewinnen. Der<br />
Zuspruch ist sehr gut.“<br />
Gelebte Traditionen<br />
Zu den Hilfsdiensten gesellen sich eine<br />
ganze Reihe von Organisationen, in denen<br />
sich Frauen und Männer in ihrer Freizeit<br />
Der Volkstrachtenverein<br />
D‘Höllentaler aus Grainau.
51<br />
Traditionelle Kleidung gibt‘s in Grainau<br />
auch schon für die ganz Kleinen.<br />
Über dem offenen Feuer werden die traditionellen<br />
„Topfn-Nudln“ im heißen Fett goldbraun herausgebacken.<br />
zusammenfinden oder Traditionen pflegen.<br />
Eine Schlüsselrolle, so Grasegger, nehmen<br />
genau die sogenannten „Traditionsvereine“<br />
ein, die dem Gemeindeleben ein vielfältiges<br />
Gesicht geben. Neben der Feuerwehr sind<br />
das die Schützengesellschaft, die Kriegerund<br />
Soldatenkameradschaft, der Volkstrachtenverein<br />
und die Holzhacker. „Das sind die<br />
Vereine, die eine oft sehr lange Geschichte<br />
haben und eine eigene Fahne tragen, mit<br />
der sie festliche Anlässe oder Umzüge wie<br />
die Fronleichnamsprozession begleiten – wie<br />
die Musikkapelle auch.“ Auch wenn verstorbene<br />
Gemeindemitglieder zu Grabe getragen<br />
werden, geben ihnen die Fahnenabordnungen<br />
das Geleit. Mit dem 400 Mitglieder<br />
starken Mütterverein und der örtlichen<br />
Kolpingfamilie hat sich der Kreis der Fahnen-<br />
Vereine inzwischen auf sieben vergrößert.<br />
Vereine sind „mit dem Ort verbunden“<br />
Grasegger liegt viel daran, dass derlei nicht<br />
als Folklore oder Schauspiel missverstanden<br />
wird. „Dass Vereinsmitglieder zu solchen<br />
Anlässen in die Öffentlichkeit gehen, ist ein<br />
Zeichen für die Verbundenheit in unserem<br />
Ort“, sagt er. „Hier kennt jeder jeden. Man<br />
hilft sich, man redet miteinander. Solche<br />
Ereignisse sind Zeit, die man füreinander<br />
hat.“<br />
Die Vielzahl der Gruppierung hat Folgen:<br />
Singgemeinschaft oder Obst- und Gartenbauverein,<br />
der Fosenachtsverein (mundartlich<br />
für Fastnacht) oder Bauerntheater, sie alle<br />
haben ihre Veranstaltungen, Versammlungen<br />
oder Wettbewerbe. Da ist der Kalender<br />
schnell gefüllt. Weil sich das Vereinsleben<br />
der Grainauer durchs ganze Jahr zieht, haben<br />
sie vor geraumer Zeit damit begonnen, ihre<br />
Termine aufeinander abzustimmen, jedes<br />
Jahr im Herbst setzen sie sich zu einer Koordinationskonferenz<br />
zusammen. „Wir wollen<br />
einander nicht in die Quere kommen. Und<br />
keiner soll in die Verlegenheit kommen,<br />
entscheiden zu müssen, ob er heute für den<br />
einen Verein mitgeht oder für den anderen“,<br />
betont Grasegger.<br />
Auch Gäste sind Vereinsmitglieder<br />
Ein Datum ist dabei fest für einen Verein<br />
reserviert: der 1. Mai. Manche mögen da<br />
den „Tag der Arbeit“ begehen, in Bayern ist<br />
der erste Tag im „Marienmonat“ der Anlass,<br />
die Gottesmutter als „Patrona Bavariae“, als<br />
Schutzheilige von ganz Bayern zu feiern.<br />
Lange geübter Brauch ist dabei das Aufstellen<br />
eines Maibaums. In Grainau ist dafür der<br />
Ortsteil Hammerbach zuständig, wo auch<br />
der Maibaumverein seinen Sitz hat. Er ist ein<br />
Paradebeispiel dafür, wie sehr Vereinsleben<br />
verbindet: „Wir haben dort Mitglieder, das<br />
sind Stammgäste aus Hannover, die kommen<br />
jedes Jahr zum Feiertag“, berichtet Gras <br />
egger. Als junger Mann hat er den Verein<br />
1985 gegründet und ihn dann 35 Jahre als<br />
Vorstand geführt. Das eigene Engagement<br />
English Summary<br />
The many associations in Grainau<br />
keep its history and traditions alive,<br />
strengthen the community, and make<br />
daily life that little bit more special –<br />
for locals and guests alike. First and<br />
foremost are the organisations serving<br />
the community’s basic needs, such as<br />
the Red Cross and the voluntary fire<br />
brigade. Others, such as the mountain<br />
rescue service or the water rescue<br />
service, serve the common good, which<br />
includes holidaymakers and those<br />
passing through. An appreciation of the<br />
importance of this work is deeply rooted<br />
in Grainau, and assisted by the history<br />
society, which researches the village<br />
hatte zur Folge, dass anschließend die Einladungen<br />
über ihn hereinbrachen, auch in<br />
anderen Vereinen in die Verantwortung zu<br />
gehen. „Das war wie ein Wolkenbruch“, erinnert<br />
er sich.<br />
Ihm, der 27 Jahre an der Spitze des Holzhackerverbandes<br />
war und heute dort Ehrenvorstand<br />
ist, liegt indes ein Verein besonders<br />
am Herzen, der inzwischen aus dem Leben<br />
im Ort für Einheimische wie für Gäste nicht<br />
mehr wegzudenken ist: der Christkindlmarkt<br />
Grainau e.V., dessen Markt seit nunmehr 40<br />
Jahren in der Vorweihnachtszeit stattfindet<br />
und mit seinem Erlös gute und soziale Zwecke<br />
unterstützt. „Das läuft überwältigend“,<br />
berichtet Grasegger, amtierender Vorsitzender<br />
des Vereins. „Da sind im Lauf der<br />
Jahrzehnte weit über 500.000 Euro zusammengekommen,<br />
mit denen wir Gutes tun<br />
konnten.“ Nicht nur mit dem Geld, sondern<br />
auch mit dem Licht, das die vielen Helfer aus<br />
den Vereinen bei dieser Gelegenheit im Herzen<br />
ihres Heimatortes entzündet haben.<br />
<br />
Ulrich Pfaffenberger<br />
and its associations. These services<br />
are complemented by a whole series<br />
of organisations in which women and<br />
men get together in their free time or<br />
cultivate traditions. A major role here<br />
is played by the “traditional associations,”<br />
which reflect the broad diversity<br />
of community life and include a vocal<br />
society, a horticultural association, a<br />
folk theatre – all of them with their<br />
own events, meetings, and competitions.<br />
One good example is the Grainau<br />
Christmas market, which has been held<br />
in the pre-Christmas period for 40 years<br />
and uses its proceeds to support good<br />
and social causes.
52 / REVIERFÖRSTER<br />
Im Wald ist kein Tag<br />
wie der andere<br />
Wolfgang Striegel ist bereits in der dritten Generation<br />
Revierförster. Während sein Vater das Revier in<br />
Garmisch leitet, ist er für Partenkirchen zuständig.<br />
Im Interview erzählt er, warum er sich immer wieder<br />
uneingeschränkt für diesen Beruf entscheiden würde.<br />
Herr Striegel, was genau ist ein<br />
Revierförster?<br />
Wolfgang Striegel: Als Revierförster im<br />
Staatswald ist man der Vertreter des Grundstückseigentümers<br />
sowie Verwalter und<br />
Bewirtschafter einer Staatswaldfläche. Damit<br />
ist man der erste Ansprechpartner und mitverantwortlich<br />
für alles, was auf der Revierfläche<br />
geschieht.<br />
Was gehört zu Ihren Aufgaben?<br />
Striegel: Am besten teilt man es in drei<br />
Aufgabenfelder ein: Ökonomie, Ökologie<br />
und Gesellschaft. Bei der Ökonomie spielen<br />
vor allem die klassische forstwirtschaftliche<br />
Nutzung, wie beispielsweise der Holzeinschlag,<br />
eine Rolle. Aber auch die entgeltlichen<br />
Verträge mit Dritten, die Staatswaldflächen<br />
für verschiedene Zwecke nutzen, wie<br />
zum Beispiel Skiabfahrten, Holzlagerplätze,<br />
Parkplätze oder Erholungseinrichtungen. Die<br />
Ökologie wiederum bestimmt zu großen Teilen<br />
unsere Arbeit. Bei allen Maßnahmen, die<br />
wir auf der Fläche durchführen, versuchen<br />
wir immer, das Bestmögliche für den Naturund<br />
Artenschutz zu erreichen.<br />
Und der dritte Part?<br />
Striegel: Das sind die Ansprüche der Gesellschaft<br />
an den Staatswald. Die sind natürlich<br />
ebenfalls zu beachten: Das fängt beim<br />
klassischen Spaziergänger an, geht über die<br />
Brennholzselbsterwerber, Forst- und Weideberechtigten,<br />
die Grundstücksnachbarn<br />
bis hin zu Alpenvereinen, Gemeinden und<br />
Firmen, die verschiedene Möglichkeiten der<br />
Grundstücksnutzung im Staatswald haben<br />
wollen. Hier ist es wichtig, den Bürgern die<br />
unterschiedlichen Nutzungen zu ermöglichen,<br />
aber den Wald vor zu großen Beeinträchtigungen<br />
zu bewahren.<br />
Wie unterscheidet sich Ihre Arbeit im<br />
<strong>Sommer</strong> und im Winter?<br />
Striegel: Da ist die Arbeit hier in den Bergen<br />
ungleichmäßig verteilt. Während im <strong>Sommer</strong><br />
die Hauptarbeiten im Revier anfallen,<br />
beschränkt sich die Arbeit im Winter meist<br />
auf die Büroarbeit. Wie in allen Revieren<br />
stehen zunächst die naturalen Ziele wie<br />
Holzeinschlag, Pflanzung, Bestandspflege,<br />
Wegepflege, aber ebenso die Jagdausübung<br />
und damit die Erfüllung der Abschusspläne<br />
im Vordergrund. Außerdem nimmt die<br />
Verwaltung der Fläche – bei mir sind es<br />
9.300 Hektar – enorm Zeit in Anspruch.<br />
Für sämtliche Anliegen bin ich der erste<br />
Ansprechpartner. Die letzten Jahre hat uns<br />
zudem die Aufarbeitung des vom Borkenkäfer<br />
befallenen Holzes in Atem gehalten.<br />
Räumen wir mit einem Klischee auf:<br />
Was ist an der Vorstellung dran,<br />
der Revierförster verbringe den<br />
ganzen Tag im Hochstand?<br />
Striegel: In der jagdlich günstigen Zeit<br />
nimmt die Jagdausübung enorm Zeit in<br />
Anspruch. Aber ohne die richtige Strategie<br />
können wir unseren Staatswald nicht zielgerichtet,<br />
das heißt mit den am Standort angepassten<br />
Baumarten in der entsprechenden<br />
Mischung, verjüngen. Die Jagd ist somit ein
53<br />
wichtiger Faktor für den Waldbau und unser<br />
gesetzlicher Auftrag. Natürlich sind wir mit<br />
dieser Aufgabe nicht allein, große Teile der<br />
Jagdfläche übernehmen unsere Berufsjäger<br />
und private Jäger unterstützen uns hierbei.<br />
Welche Voraussetzungen braucht man<br />
für Ihren Beruf?<br />
Striegel: Wer nicht gerne im Wald unterwegs<br />
ist und sich nicht für die natürlichen<br />
Abläufe interessiert, ist sicher nicht geeignet.<br />
Eine große Rolle spielt vor allem der<br />
richtige Umgang mit Menschen, denn man<br />
trifft auf verschiedene Charaktere und sollte<br />
auf allen Ebenen gut kommunizieren können.<br />
Zudem ist ein technisches Verständnis<br />
für die oftmals hoch spezialisierten Arbeitsverfahren<br />
Voraussetzung.<br />
Striegel: Etwas mehr Verständnis gegenüber<br />
denjenigen, die im Wald ihren Lebensunterhalt<br />
verdienen. Es wundert mich immer<br />
wieder, wie Menschen, die hier ihre Freizeit<br />
genießen wollen, gestresst und gereizt<br />
reagieren, wenn sie beispielsweise wegen<br />
einer Baumfällung warten müssen. Auch<br />
stehe ich dem momentanen Trend, zu jeder<br />
Jahres-, Tages- und Nachtzeit in den Bergen<br />
unterwegs zu sein, ohne Rücksicht auf<br />
die Natur und die Wildtiere, etwas kritisch<br />
gegenüber. Ich würde mir von den Gästen<br />
unserer Region manchmal etwas mehr<br />
Rücksichtnahme wünschen. Da reicht oft<br />
schon eine Tourenplanung, die vorsieht, den<br />
Wald noch vor der Dämmerung wieder zu<br />
verlassen, anstelle mit Hochleistungsstirnlampen<br />
auch hier noch die Nacht zum Tage<br />
zu machen.<br />
<br />
Irene Hülsermann<br />
Was hat Sie dazu gebracht,<br />
diesen Beruf zu wählen?<br />
Striegel: Ich bin in einem Forsthaus aufgewachsen,<br />
bereits mein Großvater war Förster<br />
bei der damaligen Staatsforstverwaltung.<br />
Für mich stand relativ früh fest, dass ich<br />
ebenfalls diesen Beruf anstreben würde.<br />
Der Förster ist nicht nur Beobachter, sondern<br />
kann und muss selbst gestalten. Das macht<br />
einen in gewisser Weise zu einem Teil der<br />
Natur. Die Entscheidungen, die man trifft,<br />
haben oft noch in über 100 Jahren Auswirkungen.<br />
Und woran haben Sie am meisten Spaß?<br />
Striegel: Zunächst an der Abwechslung.<br />
Man weiß am Morgen nie genau, was der<br />
Tag bringen wird. Die vielen verschiedenen<br />
Tätigkeitsfelder in einer grandiosen<br />
Landschaft wie hier im Werdenfelser Land,<br />
die Kontakte zu verschiedensten Personengruppen<br />
und die technischen Bereiche vom<br />
normalen Wegebau über die Landschaftspflege<br />
bis hin zur hoch mechanisierten Holzernte<br />
interessieren mich. Ein großer Vorteil<br />
ist die freie Zeiteinteilung, es gibt keine<br />
festen Arbeitszeiten. Gerade das verlangt<br />
aber natürlich auch Selbstdisziplin, um das<br />
Arbeitspensum dann auch zu erreichen.<br />
Wenn Sie einen Wunsch frei hätten:<br />
Was wünschen Sie sich von Wanderern?<br />
English Summary<br />
Like his father and grandfather before<br />
him, Wolfgang Striegel is a forest ranger.<br />
In an interview, he tells us why he loves<br />
his job. Forest rangers perform a wide<br />
range of tasks, but whatever they are<br />
involved with, protecting nature and<br />
the species that live within their districts<br />
are always their top priority. A good<br />
feel for interacting with the public is<br />
also a very important prerequisite for<br />
this profession, because rangers encounter<br />
many different people<br />
and should be able to communicate<br />
well at all levels. In addition, a technical<br />
understanding of the often highly<br />
specialised work methods involved is<br />
essential. Striegel grew up in a forester’s<br />
lodge and his grandfather was a forester<br />
in the State Forestry Administration.<br />
It was already clear to him at an early<br />
age that he, too, would aspire to this<br />
profession.
54 / STAMMGAST<br />
Freunde fürs Leben<br />
Wenn die Anziehungskraft des Urlaubsortes so groß ist, dass er über Jahrzehnte<br />
hinweg Menschen verbindet, die sich immer wieder dort treffen: zu Besuch bei<br />
Stammgästen in Lermoos.<br />
Christel und Hans-Jürgen Volk<br />
Die Zahl darf man sich auf der<br />
Zunge zergehen lassen. 60 Mal<br />
waren Werner und Liesel Heinemann<br />
zum Urlauben in Lermoos.<br />
Ein Zimmer mit Holzfensterläden hatten sie<br />
damals, 1962, bei ihrer ersten Übernachtung.<br />
„Daran hat die ganze Nacht der Sturm<br />
gerüttelt“, erinnert sich Werner. Und er weiß<br />
auch noch ganz genau, welcher: „Genau<br />
derselbe, der die legendäre Sturmflut über<br />
Hamburg hereinbrechen ließ. Den hat man<br />
bis hierher gespürt.“ Ein bisschen war er<br />
auch die Ursache für den Aufenthalt, der<br />
ihn und seine Frau hier Quartier suchen ließ:<br />
„Das waren unglaubliche Schneemassen,<br />
wir kamen nicht mehr über den Fernpass.<br />
Also sind wir dageblieben.“<br />
Der erste, unfreiwillige Aufenthalt lieferte<br />
dem jungen Paar gleichwohl einen<br />
guten Grund zurückzukehren. „Wir wollten<br />
uns das dann in Ruhe anschauen und<br />
genießen“, erinnert sich Liesel beim<br />
gemütlichen Plausch im Restaurant<br />
des Hauses, das heute noch<br />
so heißt wie damals: „Edelweiss“.<br />
Auch die Gastgeber haben noch<br />
denselben Namen, nur ist inzwischen<br />
die nächste Generation am<br />
Zug: Daniela, die junge Wirtin, war<br />
noch nicht einmal auf der Welt,<br />
als die Liebesgeschichte der beiden<br />
Hessen mit ihrem Feriendomizil begann<br />
und im Lauf der Jahrzehnte nicht<br />
nur das Paar, sondern auch dessen Kinder<br />
und Enkel immer wieder nach Tirol führte.<br />
Im Winter, im <strong>Sommer</strong>, mal kurz, mal lang,<br />
aber immer geleitet vom gleichen Gedanken:<br />
„Wenn wir hierher kommen, dann sind<br />
wir zu Hause.“ Viele der Mitarbeiter im Service<br />
kennen sie mit Namen, zur Begrüßung<br />
umarmt man sich: „Wir haben das Hotel und<br />
die Familie wachsen sehen. Das Vertrautsein<br />
verbindet.“<br />
Von Herzensgeschichten ...<br />
60 Mal, das hört man aus den<br />
Erzählungen der beiden heraus,<br />
das sind mindestens 60 Geschichten,<br />
die es zu erzählen<br />
gibt. Wahrscheinlich sogar viel,<br />
viel mehr. Die schönste davon<br />
sitzt mit am Tisch: Hans-Jürgen<br />
Volk und seine Frau Christel haben<br />
die beiden bei einem Urlaub in Lermoos<br />
kennengelernt und direkt ins<br />
Herz geschlossen. Wann der Beginn<br />
dieser Freundschaft genau war? „Das<br />
muss vor 30 Jahren gewesen sein …“ Am<br />
Tisch entspinnt sich ein kleiner Disput;<br />
schließlich lässt er sich anhand der Geburtsdaten<br />
der Enkel auf 1990 datieren.<br />
Die Volks waren auf der Suche nach einem<br />
Ziel für den jährlichen Ausflug der<br />
Feuerwehr ihres Heimatortes – und zuvor<br />
an einem anderen Ort, der Name sei gnädig<br />
verschwiegen, daran gescheitert, dass man<br />
dort der Ruhe wegen an Vereinen nicht interessiert<br />
war. In der Tiroler Zugspitz Arena<br />
aber habe man sie mit so offenen Armen<br />
aufgenommen, dass die ursprünglichen<br />
Bedenken wegen des Schilling-Umtauschs<br />
gleich überwunden waren. „Seitdem sind<br />
wir immer wieder miteinander hier gewesen“,<br />
berichtet Christel, „und nicht wenige<br />
Male auch auf eigene Faust.“<br />
... musikalischen Ausflügen ...<br />
Als Fans der „Klostertaler“ haben sie selbst<br />
auf dem Weg zu den Open Airs der Band<br />
Werner und Liesel Heinemann
55<br />
Eine Gemeinsamkeit sticht bei den<br />
vier Freunden ganz klar heraus:<br />
die Vorliebe für (gebranntes) Obst.<br />
immer im „Edelweiss“ Halt gemacht, um<br />
sich vom Feiern unter freiem Himmel zu<br />
erholen, wie sie glaubhaft versichern. Die<br />
Berichte über die Zeit, die beim gemütlichen<br />
Gespräch wieder munter auflodern, lassen<br />
allerdings ahnen, dass da noch mehr war.<br />
„Da haben wir hier manch schöne Feste<br />
in Fankleidung gefeiert“, berichtet Hans-<br />
Jürgen und Christel ergänzt, dass „einmal<br />
Harald von der Rezeption zu Hause seinen<br />
Kassettenrekorder holen musste, damit wir<br />
Klostertaler hören konnten.“ Oder damals,<br />
als man gemeinsam das Silvester zur Jahrtausendwende<br />
im „Edelweiss“ gefeiert habe,<br />
„mit Manfred und Anneliese … Karten<br />
gespielt … nachts um 3.00 Uhr nach Hause ...“<br />
... und einer einmaligen Freundschaft<br />
Obwohl beide Paare in Hessen nur ein paar<br />
Dutzend Kilometer voneinander zu Hause<br />
sind, treffen sie sich immer nur bei ihren<br />
Urlauben in Lermoos. „Es hat damals einfach<br />
gepasst und es passt heute noch“, sind sie<br />
sich über den Kitt einig, der ihre Freundschaft<br />
zusammenhält. Wobei sich tagsüber<br />
kaum gemeinsame Aktivitäten ergeben:<br />
„Wir sind Wanderer“, sagen die Volks.<br />
English Summary<br />
Werner and Liesel Heinemann have<br />
been to Lermoos on holiday 60 times.<br />
They still remember their room from<br />
their first stay at the hotel “Edelweiss”<br />
in 1962. Today, the building and its<br />
owners have the same names, but the<br />
management has since passed to the<br />
next generation: Daniela, the young<br />
landlady, hadn’t even been born when<br />
the two Hessians first fell in love with<br />
her holiday home, to which the couple,<br />
the children, and their grandchildren<br />
„Wir sind Spaziergänger“, meinen die Heinemanns.<br />
Wofür sich aber alle vier begeistern,<br />
das ist das Bänkchen an der Bar und das zu<br />
Bränden veredelte heimische Obst, bevorzugt<br />
Marille.<br />
Die abendlichen Begegnungen und Unterhaltungen<br />
sind der Schlüssel zu ihrem<br />
Urlaubs vergnügen. Beim gemeinsamen Frühstück<br />
und Abendbrot sitzen die vier stets am<br />
selben Tisch im Restaurant. Ein Ort, der ein<br />
bisschen wie das Lagerfeuer, von dem Karl<br />
May erzählt, wirkt, um das sich die Reisenden<br />
sammelten, um Sagen und Legenden<br />
zu berichten, Erinnerungen und Gedanken<br />
auszutauschen. Fasching haben die Heinemanns<br />
und Volks hier miteinander gefeiert,<br />
Feuerwehrfeste natürlich, Almabtriebe – und<br />
das Leben im Allgemeinen. Eines ist ganz<br />
klar: Die Geschichte geht definitiv noch<br />
weiter. Und wenn das Bankerl an der Bar<br />
sprechen und erzählen könnte, dann hätten<br />
diese vier Stammgäste wohl Material für ein<br />
ganzes Stammbuch.<br />
<br />
Ulrich Pfaffenberger<br />
have returned over the decades.<br />
In winter, in summer, sometimes for<br />
a short break, sometimes a long stay,<br />
and always guided by the same<br />
thought: “When we come here, we<br />
feel at home”. Other guests have also<br />
become regulars: Hans-Jürgen Volk and<br />
his wife Christel met the Heinemanns<br />
on a holiday in Lermoos and became<br />
friends. “Since then we’ve been coming<br />
back together again and again,” says<br />
Christel.
56 / BESONDERER ORT<br />
Auf der Bank am Almsee auf<br />
der Ehrwalder Alm lässt es sich<br />
herrlich ausruhen und den Blick<br />
auf die Natur genießen.<br />
Willkommen auf der Bank!<br />
Wo Wanderer keine Zinsen bekommen – aber glänzende Ausblicke.<br />
Die kleine Bank am Wegesrand –<br />
welchem Wanderer hätte sie<br />
nicht schon Rast und Ruhe versprochen?<br />
Es ist ein guter Brauch<br />
in den Bergen, dass die Gemeinden ihre<br />
Gastfreundschaft nicht nur in Unterkünften<br />
und Gasthäusern zeigen, sondern auch dort,<br />
wo Urlauber unterwegs sind, um das Land<br />
zu erkunden, die Natur zu genießen und die<br />
Bergwelt zu erobern.<br />
Weil die Rastbänke nicht nur zum Sitzen<br />
einladen, sondern immer auch Gelegenheit<br />
bieten, ausgiebig die Umgebung ins Auge<br />
zu fassen, haben die meisten Besucher ihre<br />
Lieblingsbank in der Gegend. Der eine lässt<br />
von einer kleinen Anhöhe aus die einsame<br />
Landschaft im Namlostal auf sich wirken, die<br />
andere ihren Blick über die sanfte Weite des<br />
Landschaftsschutzgebietes Moos schweifen.<br />
Am Almsee strecken die Wanderer bei der<br />
Rastbank nach dem Aufstieg die Beine aus<br />
und bewundern die Wolken, die sich auf der<br />
Wasseroberfläche spiegeln.<br />
Am Auer Wasserfall bei Bichlbach wird<br />
das schattige Bankerl sogar zum Logensitz<br />
im großen Outdoorkino, wo buchstäblich die<br />
Natur an einem vorbeirauscht. Als besonders<br />
spektakulär unter Alpinfreunden gilt die<br />
„Coburger Bank“ auf dem Weg hinauf zum<br />
Seebensee wegen des grandiosen Ausblicks<br />
auf die Seebenwand. Als vielleicht spektakulärste<br />
Rastbank gilt jene auf der Aussichtsplattform<br />
Tuftlalm bei Lermoos. Dafür wird<br />
dort die Geduld beim eventuellen Warten<br />
mit einem großartigen Panorama belohnt.<br />
Gemütliche Bänkchen gibt es übrigens<br />
nicht nur entlang der Wanderwege. Oft<br />
laden sie auch im Herzen der Ortschaften<br />
in der Tiroler Zugspitz Arena zum Verweilen<br />
ein. Oder abends an einer gemütlichen Bar,<br />
um mit Freunden den Tag Revue passieren<br />
zu lassen.<br />
<br />
Ulrich Pfaffenberger<br />
English Summary<br />
A bench by the footpath – it’s a<br />
chance to sit down and relax, and<br />
a little detail of the hospitality offered<br />
by local communities to the countless<br />
hikers exploring the countryside<br />
and the mountains. As benches not<br />
only invite you to have a break, but<br />
also offer an opportunity to take in<br />
the surroundings, most visitors have<br />
a favourite in the area. And they’re<br />
not found only on hiking trails: many<br />
located in the heart of villages in the<br />
Tiroler Zugspitz Arena are a good place<br />
to sit down and unwind for a moment.
alpentestival<br />
02 - 04 august<br />
57<br />
alpentestival<br />
02.-04.08.<strong>2019</strong><br />
powered by<br />
Fotos: Christian Stadler / Marcel Lämmerhirt
58 / ZEITZEUGEN<br />
Vom Einschenken und Austrinken<br />
Die Biergeschichte von Garmisch und Partenkirchen ist voller süffiger Anekdoten.<br />
Ob sie ein abgeschlossenes Kapitel ist, muss sich noch zeigen.<br />
Mit der Eisenbahn kam das<br />
Ende.“ Eine nüchterne Analyse,<br />
die Josef Ostler da zieht.<br />
Wobei sich einem schon beim<br />
Hinschreiben von „nüchtern“ die Finger<br />
sträuben. Immerhin geht es ums Bier, Nationalgetränk<br />
und Kulturgut der Bayern. Aber<br />
wenn er sich doch so sicher ist, dieser Mann,<br />
wandelndes Lexikon der Ortsgeschichte von<br />
Garmisch, von Partenkirchen und von beiden<br />
zusammen.<br />
Selbstverständlich, so erklärt Ostler,<br />
habe es in den beiden Orten schon seit<br />
Jahrhunderten Brauereien und Braugasthöfe<br />
gegeben. Sie versorgten die Einheimischen<br />
ebenso wie die Durchreisenden<br />
mit dem süffigen Gerstensaft. In jener Zeit,<br />
als es noch keine Getränkemärkte und<br />
Heimdienste gab, waren sie zugleich ein<br />
wichtiges Element der Nahversorgung. „Ich<br />
erinnere mich noch daran, wie es war, wenn<br />
man von zu Hause mit dem Krug geschickt<br />
wurde, um im Wirtshaus ein Bier zu holen,“<br />
erzählt er. „Da wurde man da hingeschickt,<br />
wo’s dem Vater oder Großvater am besten<br />
geschmeckt hat. Für uns hab ich’s immer<br />
vom Drei Mohren geholt.“ Das war außer<br />
dem Bräustüberl und dem „Husar“ neben<br />
der Alten Kirche, die es beide heute noch als<br />
Wirtshäuser gibt, eine der drei wichtigsten<br />
Bierquellen in Garmisch.<br />
Weil sich die ortsansässigen Brauer mit<br />
dem sicheren Markt – und dem nicht minder<br />
sicheren Einkommen – zufriedengaben,<br />
brauchten sie keinen Wettbewerb zu<br />
scheuen und vergaßen darüber, sich um besondere<br />
Qualität zu kümmern. Ostler erzählt<br />
von der Metzgersfamilie Reiser in Garmisch,<br />
die auch das „Hospes“-Privileg besaß, also<br />
das Recht, Übernachtungsgäste zu beherbergen.<br />
Sie erwarb vom frisch gegründeten<br />
Bayerischen Staat anno 1808 für 10.250<br />
Gulden das Brauhaus – „und wurde reicher<br />
und reicher und reicher“, berichtet der Ortshistoriker.<br />
Mit dem Geld erwarben sie Wirtshäuser<br />
am Ort, aber auch in Partenkirchen<br />
und Mittenwald. Andere Brauer, etwas weniger<br />
mächtig, folgtem ihrem Beispiel, „ein<br />
echtes Oligopol“.<br />
Garmischer Wasser<br />
und böhmischer Hopfen<br />
Dass die Braukunst in Garmisch und Partenkirchen<br />
sich von wechselhafter Qualität<br />
zeigte, lag auch daran, dass die eigentlichen<br />
Handwerker, deren Kunst in den Bottichen<br />
und Pfannen herangärte, fast ausschließlich<br />
von außerhalb kamen und bald auch wieder<br />
weiterzogen. „Nur wenige sind dauerhaft<br />
hier geblieben“, sagt Ostler. „Da war natürlich<br />
wenig Kontinuität zu erwarten.“ Anders<br />
bei den Zutaten, obwohl sich die Brauereien<br />
dabei nur beim Wasser auf heimische Quellen<br />
stützen konnten. „Das Getreide kam<br />
schon immer von außerhalb. Genauso der<br />
Hopfen, wobei die Brauer den nicht nur in<br />
der Hallertau einkauften, sondern auch in<br />
Böhmen. Deshalb war typisches Garmischer<br />
Bier immer etwas herber.“<br />
Wenn Bier in Bayern allgegenwärtig war:<br />
Wie stand es angesichts der örtlichen Hausmacht<br />
eigentlich um die Konkurrenz, zum<br />
Beispiel von den brauenden Mönchen aus<br />
dem nahen Ettal? „Die war schon sehr früh<br />
mit einem Erlass aus Freising ausgesperrt<br />
worden“, berichtet Ostler. „Genau deswegen<br />
ging es den hiesigen Brauern ja so gut.“<br />
Warum Freising? In der dortigen Bischofsstadt<br />
saßen über Jahrhunderte die klerikalpolitischen<br />
Herren des Werdenfelser Landes<br />
Josef Ostler kennt die Ortsgeschichten von<br />
Garmisch und Partenkirchen wie kein Zweiter.<br />
und wussten ihre Brauhoheit zu schützen.<br />
Als deren Macht zu Ende war, öffneten sich<br />
dennoch nur schmale Zugangspforten fürs<br />
Klostergebräu. Nur manchmal sei in Festzelten<br />
noch das sogenannte „Schädelweh-Bier“<br />
ausgeschenkt worden. Doch das alles zählte<br />
nichts mehr, als dann die Eisenbahn ins<br />
Werdenfelser Land vordrang, die das – bessere<br />
– Münchner Bier fässerweise und ohne<br />
Unterlass herantransportierte. Die örtliche<br />
Bierherrschaft ging zu Ende.<br />
Das Brauhaus Garmisch:<br />
das letzte seiner Art<br />
Eine Brauerei war am Ende noch übrig,<br />
das Brauhaus Garmisch. In Familienbesitz<br />
und nicht nur wegen des einheimischen<br />
Geschmacks, sondern auch dank der genialen<br />
Arbeiten des Werbegrafikers Fritz Uhlich<br />
eine Kultmarke. Mit dem „Olympiator“, 1936<br />
zu den Winterspielen erstmals gebraut,<br />
verfügte das Familienunternehmen über<br />
ein Starkbier, das in aller Munde war. Hätte<br />
nicht irgendwann ein weniger begabter<br />
Nachfolger das Erbe seiner Vorfahren
59<br />
Das Original „Kare Bane“ – Stammgast im Bräustüberl<br />
und mehrfacher „Gambrinus“ bei Festzügen.<br />
Lüftlmalerei erinnert an festliche<br />
Zeiten im Brauhaus.<br />
In der Abfüllanlage des Brauhauses Garmisch war noch Handarbeit gefragt.<br />
verwirtschaftet und schließlich an die<br />
Münchner Konkurrenz verkaufen müssen,<br />
die nach einem kurzen Intermezzo zu den<br />
Olympischen <strong>Sommer</strong>spielen 1972 die zugkräftige<br />
Marke selbst trockenlegte. Ostler<br />
schüttelt den Kopf darüber: „Bei dem, wie<br />
Olympia heute vermarktet wird, wäre der<br />
Olympiator viele, viele Millionen wert. Ganz<br />
abgesehen davon, ob man ihn überhaupt<br />
noch einmal genehmigt bekäme.“<br />
Die Limo-Renaissance<br />
Auf seiner Exkursion durch die Biergeschichte<br />
von Garmisch und Partenkirchen geht er dann<br />
noch einmal kurz zurück in die Nachkriegszeit.<br />
Damals, als amerikanische Truppen eine<br />
große Kaserne am Ort betrieben, da erlebte<br />
das Brauhaus noch einmal ein eigenes „Wirtschaftswunder“.<br />
Nicht nur mit Bier, sondern<br />
auch mit Limonaden. „Meinen ersten Job<br />
hatte ich in der Abfüllung von 7up“, erinnert<br />
sich Ostler. „Da gab es 2 Mark 50 in der<br />
Stunde, das war gut bezahlt.“<br />
Welche Rolle das Bier als verbindendes<br />
Element einmal gespielt hat, erkennt man<br />
noch an einer anderen Geschichte. In allen<br />
Gasthäusern habe es einen „Stammtischpreis“<br />
gegeben: Die häufigsten Gäste zahlten<br />
am wenigsten für ihre Halbe. „Im Fraundorfer<br />
hatten sie gleich vier verschiedene Preise,<br />
immer ein Zehnerl weniger“, weiß er noch<br />
English Summary<br />
The history of beer in Garmisch and<br />
Partenkirchen is full of tasty anecdotes.<br />
And who better to tell them than local<br />
expert Josef Ostler? As he explains,<br />
there have been breweries and inns<br />
in both towns for centuries, supplying<br />
both the locals and travellers with the<br />
pleasant beverage. But because local<br />
brewers had a captive market and a reliable<br />
stream of income, they did not fear<br />
competition and became less concerned<br />
about quality, not helped by the fact<br />
that the craftsmen who actually produced<br />
the beer almost exclusively came<br />
from out of town and soon moved on<br />
again. The locals’ dominance of the beer<br />
aus eigener Erfahrung. „Die Fremden, die nur<br />
einmal im Leben zu Gast waren, zahlten am<br />
meisten.“ Auch das ist eine Anekdote aus der<br />
Garmischer Biergeschichte, die sich inzwischen<br />
erledigt hat.<br />
<br />
Ulrich Pfaffenberger<br />
trade subsided with the arrival of the<br />
railways and beers from far and wide,<br />
leaving just one brewery in operation:<br />
the Brauhaus Garmisch, which produced<br />
a hugely successful “Olympiator” beer<br />
for the 1936 Winter Olympics (see the<br />
coaster on the left). Josef briefly moves<br />
on to mention the post-war period.<br />
At that time, when American troops<br />
operated a large barracks in the town,<br />
the brewery had its very own “economic<br />
miracle” with both beer and soft drinks.<br />
It would ultimately close for good in<br />
1972, but in a final twist may soon be<br />
resurrected by two young entrepreneurs<br />
(see p. 60).
60 / GARMISCHER BIER<br />
In aller Bierruhe<br />
Zwei junge Gründer aus Garmisch-Partenkirchen füllen<br />
das nächste Glas heimischer Braugeschichte.<br />
Dass einer mal ein Bier trinken geht,<br />
um seinen Job zu verdauen, soll<br />
gelegentlich vorkommen. Dass er<br />
aber gleich eine eigene Brauerei<br />
gründet, das dürfte einzigartig sein. Außer<br />
in Garmisch-Partenkirchen. Da haben sich<br />
mit Antonius Huber und Alexander Müller<br />
gleich zwei gefunden, denen der Beruf nach<br />
dem Studium alleine zu gewöhnlich war und<br />
die deshalb beschlossen, in Gambrinus‘ Spuren<br />
zu steigen.<br />
Nicht irgendein Bier sollte es dann auch<br />
sein. Die beiden haben sich eines großen<br />
Namens und einer tief in ihrer Heimat verwurzelten<br />
Geschichte angenommen. Sie haben<br />
das Brauhaus Garmisch wiederbelebt,<br />
das nach wechselvoller Geschichte 1972 seinen<br />
Sudkessel für immer kaltgestellt hatte.<br />
Für immer? Eben nicht. Sie haben so oft<br />
den Satz gehört: „Schad‘, dass es die nimmer<br />
gibt“, dass sie sich einig waren: „Wenn<br />
wir daheim eine eigene Brauerei aufbauen,<br />
dann nur als Brauhaus Garmisch“, erzählt Huber.<br />
Er selbst hat Betriebswirtschaft studiert<br />
und kümmert sich ums Organisatorische und<br />
Marketing. Müller bringt aus Weihenstephan<br />
so viel Basiswissen in Biotechnologie mit,<br />
dass ihm die Herstellung untersteht.<br />
Das Helle sorgt für Begeisterung<br />
Dass sie sich als erstes Produkt für ein<br />
Helles entschieden haben, ist intensiven<br />
Marktstudien geschuldet. Die befassten<br />
sich zum einen mit der Frage, was ihnen<br />
selbst liegt – Huber: „Wir haben noch nie<br />
ein Bier ausg’schütt‘!“ – und zum anderen<br />
mit dem, was der Markt am liebsten im<br />
Glas hat. „Wir haben auch ein Märzen und<br />
ein Weißbier schon angebraut, aber mit<br />
dem Hellen haben wir den Gastwirtschaften<br />
und Getränke märkten in der Region etwas<br />
anbieten können, womit die ihre Kunden<br />
begeistern.“<br />
Woran es dem Duo derzeit noch mangelt,<br />
ist eine eigene Brauerei. „Das mit den Genehmigungen<br />
zieht sich, eigentlich wollten<br />
wir schon 2018 loslegen.“ Damit ihnen der<br />
Markt nicht davonschwimmt, immerhin<br />
So wie es sich gehört, hat das Brauhaus<br />
Garmisch auch eigene „Bierfuizl“.<br />
sind „Craft Breweries“ und „Hausbrauereien“<br />
derzeit schwer in Mode, lassen sie derzeit<br />
ihr Bier in Ingolstadt beim Herrnbräu sieden,<br />
„einer alteingesessenen Marke, das<br />
passt zu unserem Selbstverständnis“, merkt<br />
Huber an. Bis dahin, Kuriosum am Rande,<br />
ist der Sitz der Brauerei im zweiten Stock<br />
eines Hauses in Garmisch-Partenkirchen.<br />
Allem Weiteren sehen die beiden mit einer<br />
Bierruhe entgegen, wie man sie wohl nur<br />
haben kann, wenn man direkt an der Quelle<br />
sitzt.<br />
<br />
Ulrich Pfaffenberger<br />
English Summary<br />
Alexander Müller (l.) und Antonius Huber haben die<br />
Werdenfelser Braukultur wieder aufleben lassen.<br />
Two young entrepreneurs from<br />
Garmisch-Partenkirchen are hard at<br />
work on the next chapter of local<br />
brewing history. While it’s quite<br />
common to want a beer after work,<br />
founding your own beer company is<br />
probably unique. Except in Garmisch-<br />
Partenkirchen. Antonius Huber and<br />
Alexander Müller decided to do just<br />
this, and they set themselves a stiff<br />
task: to resurrect a great name, with<br />
strong historical roots in the region.<br />
This is the Brauhaus Garmisch, which<br />
closed its doors in 1972 after a highly<br />
eventful history. The pair have since<br />
produced their first creation – a pale<br />
beer – and are currently looking to find<br />
their own brewery.
61<br />
Badespaß mit<br />
Zugspitzblick<br />
ZUGSPITZBAD<br />
Im Grainauer Zugspitzbad erwartet Sie wetterunabhängiger Spaß und Abwechslung in einem<br />
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Entspannungsuchende oder Sportbegeisterte – für jeden hält das Zugspitzbad das Passende bereit.<br />
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wartet auf Sie mit lichtdurchfluteten<br />
Panoramafenstern. Während im Mutter-<br />
Kind-Becken Eltern mit ihren Kleinsten<br />
lachen und toben, halten sich größere Kids<br />
und Schwimmer im 32-m-Becken auf.<br />
Im separaten Ruheraum finden Sie nach<br />
dem Schwimmen die wohlverdiente Ruhe<br />
und entspannen am besten in unserem<br />
Sole-Whirlpool.<br />
Jede Menge Familienspielund<br />
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und zahlreichen kinder- und familienfreundlichen<br />
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und weitläufig angelegt. Das Sportbecken<br />
bietet mit 50 m-Länge ideale Voraussetzungen<br />
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kleine und große Kinder. Sonnenanbeter freuen<br />
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donnerstag, den 30. Mai<br />
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Hallenbad: täglich von 10 - 20 Uhr<br />
Freibad: täglich von 10 - 19 Uhr<br />
Sauna: Mi, Do und Fr von 12 - 20 Uhr<br />
Zugspitzbad Grainau · Parkweg 8 · 82491 Grainau · Tel. +49 (0) 88 21 / 98 18 26 · www.grainau.de
62 / GRAINAUER KÜNSTLER UND BERGFÜHRER<br />
Bis über die höchsten Baumwipfel<br />
Sebastian Buchwieser arbeitet als Bildhauer und Bergführer in Grainau.<br />
Seinen Kunden möchte er ihre Träume erfüllen – sei es nun mit seiner Kunst oder<br />
einer seiner beliebten Zugspitzführungen.<br />
In seiner Werkstatt in Grainau riecht<br />
es angenehm nach frischem Holz,<br />
auf dem Boden liegt ein riesiger Berg<br />
Hobelspäne. „Ich habe gerade gedrechselt“,<br />
erzählt Sebastian Buchwieser<br />
und zeigt große Holzschalen, ihre unterschied<br />
liche Maserung. „Hier, da war ein<br />
Nagel im Stamm.“ Der Bildhauer tippt auf<br />
eine lila farbene Verfärbung am Rand,<br />
handtellergroß – sie erinnert fast an einen<br />
blauen Fleck. „So etwas gefällt mir“, sagt<br />
Buchwieser. Die Schüsseln hat er aus einem<br />
umgestürzten Fichtenstamm gearbeitet.<br />
„Das sind sozusagen ,vegane Schalen‘“, sagt<br />
er und grinst.<br />
Sebastian Buchwieser ist gelernter Holzbildhauer,<br />
und das seit 40 Jahren. Schon als<br />
kleiner Bub hat er mit seinem Vater, dem<br />
Holzbildhauer Karl Buchwieser zusammen<br />
geschnitzt und ist mit ihm immer in die<br />
Berge gegangen. Beides hat ihn geprägt.<br />
„GroanArt“ nennt Buchwieser seine Kunst.<br />
„Groan, vom bayerischen Wort wachsen,<br />
aber auch wie Grainau, in dem das Wort<br />
grün steckt“, erklärt der 55-jährige Vater<br />
zweier Töchter. Die Schönheit aus dem Holz<br />
herauszuarbeiten, Modernität und Tradition<br />
zu verbinden – darum geht es ihm. „Ich<br />
nehme das Holz so, wie ich es finde“, sagt<br />
er, „alles stammt hier aus der Gegend.“ Das<br />
Grundstück, auf dem er mit seiner Familie<br />
und seinen Eltern unter einem Dach lebt, hat<br />
ein altes Holzrecht, das ihm erlaubt, vom<br />
Forst zugewiesenes Holz zu schlagen.<br />
Die naturverbundene Kunst ...<br />
„Ich mache eher größere Skulpturen für<br />
den Garten, oft zwei Meter hoch“, erzählt<br />
er, „bei den Schalen bin ich gerade in der<br />
Aufbauphase.“ Er verwendet auch gerne<br />
Farben, sanfte Grün- oder Gelbtöne etwa,<br />
die gut zum Holz passen. Gerade arbeitet<br />
er an einem neuen Kunstwerk: Wie ein Korkenzieher<br />
schraubt sich eine Skulptur nach<br />
oben, erinnert auch an eine Flamme, und<br />
ist unten noch ganz Baum. „Ein Bild für die<br />
Seele und das Lebendige, das da aus dem<br />
Holz herauskommt“, wie Buchwieser erklärt.<br />
Die Skulptur ist für eine Ausstellung zum<br />
150-jährigen Jubiläum der „Schule für Holz<br />
und Gestaltung“ in Garmisch-Partenkirchen<br />
gedacht, in der er selbst seine Ausbildung<br />
gemacht hat. Wie eng seine Kunst mit der<br />
Tradition verwachsen ist, sieht man auch<br />
an den Stankern, die er vor dem Vergessen<br />
bewahren möchte. „Stanker sind die Stangen,<br />
an denen man früher überall das Heu<br />
zum Trocknen aufgehängt hat, heute werden<br />
sie leider nicht mehr gebraucht“, erklärt<br />
Buchwieser. Für einen Freund hat er etwa<br />
eine „Stankerobe“, eine Garderobe aus den<br />
Heustangen gefertigt, bemalt und Gesichter<br />
hineingeschnitzt.<br />
... eines naturverbundenen Burschen<br />
Nur von der Bildhauerkunst allein kann<br />
die Familie leider nicht leben, wie Buchwieser<br />
sagt. Neben der Vermietung von<br />
Ferienwohnungen hat er seit 1996 deshalb<br />
seine Leidenschaft für das Klettern und<br />
die Berge zum Beruf gemacht und arbeitet<br />
seither als staatlich geprüfter Bergführer in<br />
Kontakt<br />
GroanArt<br />
Sebastian Buchwieser<br />
Zugspitzstraße 7<br />
82491 Grainau<br />
Sebastian Buchwieser und eines<br />
seiner Kunstwerke mitten im Wald.<br />
+49 171 9300277<br />
mail@buchwieser.net<br />
www.groanart.com
63<br />
Sebastian Buchwieser führt seine Tourengäste<br />
auf abenteuerlichen Wegen auf Deutschlands<br />
höchsten Berg.<br />
English Summary<br />
seiner eigenen Bergschule Zugspitz Alpin.<br />
Er bildete Bergführer aus, schult Trainer für<br />
den Deutschen Alpenverein und arbeitet<br />
ehrenamtlich bei der Bergrettung. Seinen<br />
Privatkunden bietet Buchwieser, der früher<br />
in der Kletter-Nationalmannschaft war,<br />
individuelle Routen auf Anfrage und<br />
hilft ihnen, „ihre Bergträume zu<br />
erfüllen“.<br />
Viele Schmankerl hat der Bergführer<br />
im Angebot, etwa die Tour<br />
auf die Zugspitze über das Höllental.<br />
„Meine Kunden gehen<br />
selbst durch die Höllentalklamm<br />
auf die Angerhütte, und ich hole sie<br />
am nächsten Morgen dort ab“, sagt<br />
Buchwieser und erklärt schmunzelnd,<br />
dass die Grainauer Einheimischen<br />
auch die neue Höllentalangerhütte<br />
niemals „Hölle“ nennen. „Bei<br />
uns war und ist das die Angerhütte.“<br />
Ab Mai ist die Klamm mit ihren imposanten<br />
Felswänden und dem tosenden<br />
Hammersbach wieder geöffnet. Da<br />
hindurch und weiter durch das Höllental<br />
führt der Weg zur Hütte. „Und von<br />
dort geht es erst richtig los auf den<br />
Zugspitzgipfel, da sind wir noch<br />
einmal fünf bis sechs Stunden<br />
unterwegs“, sagt Buchwieser. Bis<br />
zu vier Gäste führt der Grainauer<br />
dann über den ersten Klettersteig<br />
Deutschlands. „Besonders<br />
spannend ist es für viele, wenn es über den<br />
Gletscher geht“, erzählt der Bergprofi. „Dort<br />
seile ich immer alle an, denn oft sind die<br />
Gletscherspalten nicht zu erkennen, weil sie<br />
mit Schnee bedeckt sind.“ Sobald jemand am<br />
Seil gehe, sei das Schwindelgefühl übrigens<br />
verschwunden.<br />
Höhenangst? Kein Problem!<br />
Höhenangst könne man bis zu einem<br />
gewissen Grad abtrainieren. „Ein Kribbeln<br />
bleibt aber immer, das habe ich auch,<br />
und das ist auch gut so.“ Nur so sei die<br />
Sicherheit garantiert und man wird nicht<br />
unvorsichtig. „Außerdem gibt das ja auch<br />
den gewissen Kick“, sagt Buchwieser.<br />
„Wichtig ist vor allem, genügend Kondition<br />
zu haben und trittsicher zu sein.“<br />
Auch die schwierige Überquerung des<br />
Jubiläumsgrats von der Zugspitze zur<br />
Alpspitze bietet Sebastian Buchwieser<br />
an, eine Zwölf-Stunden-Tour. „Da<br />
gehe ich aber nur einzeln mit jeweils<br />
einem Kunden“, sagt er. Außerdem<br />
hat er Angebote für Einsteiger,<br />
Tagestouren mit Klettersteigtipps<br />
an der Alpspitze, Boulderkurse<br />
und vieles mehr im<br />
Programm.<br />
Diese Skulptur stellt das<br />
Lebendige dar, das aus<br />
dem Holz herauskommt.<br />
Sebastian Buchwieser works as<br />
a sculptor and mountain guide in<br />
Grainau, and loves fulfilling his<br />
customers’ desires – with his art or<br />
one of his popular Zugspitze guided<br />
tours. Sebastian has been a trained<br />
wood carver for 40 years. To work<br />
beauty out of wood, to combine<br />
modernity and tradition – that’s<br />
what interests him. “I take the wood<br />
the way I find it,” he says, “and it<br />
all comes from the region”. Unfortunately,<br />
Sebastian says, he and his<br />
family cannot live from sculpture<br />
alone. In addition to renting holiday<br />
apartments, he therefore made his<br />
passion for climbing and the mountains<br />
his profession in 1996 and has<br />
since worked as a certified mountain<br />
guide in his own “Zugspitz Alpin”<br />
mountain school. He trains guides,<br />
teaches instructors for the German<br />
Alpine Association, and volunteers<br />
for the mountain rescue service.<br />
Having been a member of the national<br />
climbing team, Sebastian also<br />
offers personalized tours on request,<br />
helping his customers “to fulfil their<br />
mountain dreams”.<br />
Wie seine Kunst, so möchte er auch seine<br />
Bergtouren ganz individuell gestalten. „Ich<br />
will die Leute nicht abfertigen“, betont Buchwieser.<br />
Sich beim Aufstieg Zeit zu lassen, um<br />
die Schönheit der Natur wahrzunehmen, ist<br />
ihm wichtig. Ein Ziel, das er als Bildhauer<br />
und als Bergführer verwirklicht.<br />
<br />
Lucia Glahn
64 / VERANSTALTUNGEN<br />
Grainau<br />
Highlights<br />
REGELMÄSSIGE EVENTS IM SOMMER<br />
Konzerte der Musikkapelle Grainau,<br />
geführte Wanderungen,<br />
geführte Mountain- und E-Biketouren,<br />
Bauerntheater, Heimatabende<br />
JUNI<br />
14. bis 16. Juni <strong>2019</strong><br />
SALOMON Zugspitz Ultratrail<br />
23. Juni <strong>2019</strong><br />
Johannifeuer auf den Bergen<br />
Auf den Berggipfeln der umliegenden Berge<br />
JULI<br />
2. Juli <strong>2019</strong><br />
Benefizkonzert des<br />
Gebirgsmusikkorps<br />
der Bundeswehr<br />
7. Juli <strong>2019</strong>, 9.30 bis 23.00 Uhr<br />
95-jähriges Gründungsfest des<br />
Holzhackervereins Grainau<br />
Musikpavillon Grainau<br />
18. Juli <strong>2019</strong><br />
Standkonzert der<br />
Musikkapelle Grainau<br />
19./20. und 25./26. Juli <strong>2019</strong><br />
Freilichttheater<br />
Wildererdrama „Waldbrüder“<br />
Heimatabende<br />
Am 1. und 29. Juni sowie<br />
8. und 31. August <strong>2019</strong> wird<br />
es richtig zünftig. Vorab ein<br />
kleiner Festzug, mit Trommlerzug<br />
und der Musikkapelle.<br />
Die Plattlerkinder, die Madln<br />
und Buam bis hin zu den Mitwirkenden<br />
vom „Alten Tanz“.<br />
Gefeiert wird im Musikpavillon<br />
mit einer schneidigen<br />
Musik, den Goaßlschnoizern<br />
und dem „Dreier Tanz“. Auch<br />
für das leibliche Wohl ist bestens<br />
gesorgt mit Grillspezialitäten,<br />
Kaffee und Kuchen, frischem Maß oder Topfnnudeln vom Holzhacker Verein.<br />
Freilichttheater<br />
Die Gäste können sich am 19. und 20. Juli sowie<br />
am 25. und 26. Juli <strong>2019</strong> auf das Wildererdrama<br />
„Waldbrüder“ freuen, das nach historischen Begebenheiten<br />
von Josef Bader gespielt wird. Veranstaltungsort<br />
ist der Musikpavillon. Historischer Hintergrund<br />
des Dramas ist die Erschießung des Untergrainauer<br />
Wilderers Martin Pischl („Neira“) im Jahre 1931,<br />
eines Gemeinderates und arbeitslosen Vaters von<br />
fünf Kindern, und der darauf folgende Racheakt.<br />
Es gibt Brotzeiten vom Grill und Bier vom Fass.<br />
Einlass ist ab 18.30 Uhr.<br />
AUGUST<br />
3. August <strong>2019</strong>, 12.00 bis 19.00 Uhr<br />
7. LiteraturJazzFest Grainau<br />
Pfarrhof der Evangelischen Erlöserkirche<br />
25. August <strong>2019</strong><br />
50-jähriges Gründungsfest des<br />
Trommlerzuges<br />
SEPTEMBER<br />
7. September <strong>2019</strong><br />
Herbstfest der<br />
Wasserwacht Grainau<br />
23. September <strong>2019</strong><br />
Abschlusskonzert der<br />
Musikkapelle Grainau<br />
Johannifeuer<br />
Jedes Jahr am 23. Juni <strong>2019</strong>, am<br />
Vorabend des Johannitags, leuchten bei<br />
Einbruch der Dunkelheit die Bergfeuer.<br />
Die Johannifeuer in Grainau sind besonders<br />
eindrucksvoll, weil mit Einbruch der<br />
Dunkelheit der ganze Waxensteinkamm<br />
einer einzigartigen Lichterkette gleicht.<br />
Termine<br />
Alle Termine in Grainau unter<br />
www.grainau.de/veranstaltungskalender<br />
English Summary<br />
All events in Grainau, with dates<br />
and times, at www.grainau.de/<br />
veranstaltungskalender
65<br />
Tiroler Zugspitz Arena<br />
Red Bull X-Alps<br />
In der dritten Juniwoche <strong>2019</strong> wird<br />
Lermoos wieder zum Hotspot der Red Bull<br />
X-Alps. 32 Athleten aus 20 Ländern machen<br />
sich beim härtesten Adventure Rennen der<br />
Welt nur mit eigener Kraft oder mit dem<br />
Gleitschirm auf von Salzburg nach Monaco.<br />
Bereits zum dritten Mal ist in Lermoos ein<br />
Turnpoint, also ein vorgegebener Ort, an<br />
dem die Teilnehmer sich eintragen müssen.<br />
Highlights<br />
REGELMÄSSIGE EVENTS IM SOMMER<br />
Hofführung beim Ziegenpeter, Orchideenwanderung,<br />
Schnuppergolf, Fondueabend<br />
auf der Zugspitze, Gondelfrühstück in der<br />
Almkopfbahn, Führung Gegenwart und<br />
Vergangenheit des Ehrwalder Talkessels,<br />
Stand-up-Paddling am Heiterwanger See,<br />
Canyoning-Touren, Kellereiführung und Verkostung<br />
in der Schnaps- und Weinboutique<br />
Linzgieseder in Ehrwald, Lamawandern, Grillabend<br />
am Grubigstein, Kräuterwanderung in<br />
Lermoos, Platz konzerte der Musikkapellen,<br />
Kinderspielfeste und vieles mehr<br />
JUNI<br />
9. Juni <strong>2019</strong><br />
Traktor- und Oldtimertreffen, Berwang<br />
Sonnwendfeuer<br />
Am 22. Juni <strong>2019</strong> findet dieses Jahr die mystischste Nacht des Jahres statt. Bei den Sonnwendfeuern<br />
werden der längste Tag und die kürzeste Nacht des Jahres mit spektakulären<br />
Feuermotiven gefeiert. Seit 2010 sind die Sonnwendfeuer immaterielles UNESCO Kulturerbe.<br />
Den besten Blick und ein 360°-Panorama auf die Feuerbilder hat man vom Moos aus, der<br />
Ebene zwischen Ehrwald, Lermoos und Biberwier.<br />
JULI<br />
6./7. Juli <strong>2019</strong><br />
SAAC Climbing Camp, Ehrwald<br />
27./28. Juli <strong>2019</strong><br />
Schützenfest, Lermoos<br />
Women´s Summer Festival<br />
Von 19. bis 21. Juli <strong>2019</strong> übernehmen die<br />
Frauen das sportliche Zepter in der Tiroler<br />
Zugspitz Arena. Festivalstimmung plus Sport?<br />
Schließen sich auf keinen Fall aus! Alle möglichen<br />
Sportarten – von Lamawandern bis<br />
Canyoning – werden angeboten. Egal, ob versierte<br />
Kletterin oder Trailrunning Einsteigerin,<br />
in gemeinsamer Runde macht Sport um ein<br />
Vielfaches mehr Spaß. Mehr Infos unter<br />
www.womenssummerfestival.com<br />
AUGUST<br />
21. August <strong>2019</strong><br />
<strong>Sommer</strong>konzert, Ehrwald<br />
30. August/1. September <strong>2019</strong><br />
Paragliding Testival, Lermoos<br />
SEPTEMBER<br />
7. September <strong>2019</strong><br />
Almabtrieb, Lermoos<br />
Termine<br />
Alle Termine in der Tiroler Zugspitz Arena<br />
unter<br />
www.zugspitzarena.com/de/newsevents/veranstaltungskalender<br />
English Summary<br />
All events in the Tyrol Zugspitz Arena,<br />
with dates and times, at<br />
www.zugspitzarena.com/en/<br />
news-events/event-calendar<br />
8. September <strong>2019</strong><br />
Schafschoad, Ehrwald<br />
21./22. September <strong>2019</strong><br />
SAAC Bike Camp, Lermoos<br />
21. bis 29. September <strong>2019</strong><br />
Oktoberfest auf der Zugspitze
66 / VERANSTALTUNGEN<br />
Garmisch-Partenkirchen<br />
Highlights<br />
JUNI<br />
14. bis 16. Juni <strong>2019</strong><br />
SALOMON Zugspitz Ultratrail<br />
21. bis 29. Juni <strong>2019</strong><br />
Richard-Strauss-Festival<br />
23. Juni <strong>2019</strong><br />
Johannifeuer am Wank<br />
29. Juni <strong>2019</strong><br />
Weiße Nacht<br />
JULI<br />
5. bis 7. Juli <strong>2019</strong><br />
BMW Motorrad Days<br />
13. bis 20. Juli <strong>2019</strong><br />
ZAMMA Kulturfestival Oberland<br />
27. Juli bis 4. August <strong>2019</strong><br />
Festwoche Garmisch<br />
AUGUST<br />
2. bis 4. August <strong>2019</strong><br />
AlpenTestival<br />
10. bis 19. August <strong>2019</strong><br />
Festwoche Partenkirchen<br />
24. August <strong>2019</strong><br />
Bergfestival am Wank<br />
30. August <strong>2019</strong><br />
Kino am Wank<br />
SEPTEMBER<br />
13. bis 15. September <strong>2019</strong><br />
GaPa Wanderlust Festival<br />
AlpenTestival<br />
Testen, erleben und genießen:<br />
Vom 2. bis 4. August <strong>2019</strong><br />
lädt Garmisch-Partenkirchen<br />
zum achten Mal zum beliebten<br />
AlpenTestival ein. In diesem<br />
Jahr findet sich das Testival-<br />
Gelände in einer neuen Location<br />
– dem Beachplatz am<br />
Kainzenbad. Das Konzept<br />
bleibt aber bestehen, sodass Teilnehmer<br />
in bekannter Manier aktuelles Equipment im Sport Conrad Testcenter ausleihen<br />
und testen sowie professionell begleitete Kletter-, Wander- und Radl-Touren in traumhafter<br />
Kulisse erleben können. Mit dem Testivalpass, der das ganze Wochenende für das Rahmenprogramm<br />
gültig ist, können Touren individuell nach Wunsch zugebucht werden. Jeder<br />
Teilnehmer erhält ein abwechslungsreich zusammengestelltes Welcome-Package.<br />
360°TRAIL – das Trailrunning-Event<br />
presented by adidas TERREX<br />
Vom 20. bis 22. September <strong>2019</strong> findet wieder<br />
die Veranstaltung 360°TRAIL, das grenzüberschreitende<br />
Trailrunning-Event in der Zugspitz<br />
Arena Bayern-Tirol statt. Auf jeden, der Spaß am<br />
Laufen hat, warten Testing, Running, Adventure,<br />
Information und Lifestyle. Infos und Anmeldung<br />
unter 360-trail.com.<br />
Eine Woche für mich –<br />
Frauenpower mit Zuckerl<br />
Spüre die Lebensfreude und tanke<br />
neue Energie bei diesem Fünf-Tage-Programm:<br />
etwa mit Stand-up-Paddeln auf<br />
dem 6er SUP und einem Basenfasten-<br />
Wohlfühlpaket. Auf einem Barfußtrail,<br />
beim Raften und Radln entdecken<br />
wir die Natur und mit Mountaincarts<br />
erfahren wir, was Downhill-Spaß heißt.<br />
Musikalisch wird es beim Alphornblasen,<br />
und mit einem mutigen Sprung am<br />
Flying Fox schließt die Woche. Alle Aktionen sind auch einzeln buchbar.<br />
Termine: 1. bis 5. Juli, 29. Juli bis 2. August, 2. bis 6. September <strong>2019</strong><br />
20. bis 22. September <strong>2019</strong><br />
Straßen.Kunst.Festival<br />
20. bis 22. September <strong>2019</strong><br />
360° TRAIL – das Trailrunning-Event<br />
presented by adidas TERREX<br />
Termine<br />
Alle Termine in Garmisch-Partenkirchen<br />
unter<br />
www.gapa.de/de/aktuelles-termine/<br />
veranstaltungskalender<br />
English Summary<br />
All events in Garmisch-Partenkirchen,<br />
with dates and times, at<br />
www.gapa.de/en/aktuellestermine_en/event-calendar
BERGBAHNEN LERMOOS/BIBERWIER 1.000 - 2.100M<br />
WWW.BERGBAHNEN-LANGES.AT<br />
AUSSICHTSBERGE // PARAGLEITEN // WANDERN // BIKEN // SOMMERRODELN // FUNSPORT<br />
TIPP!<br />
GUTSCHEINWELT AUF<br />
www.bergbahnen-langes.at<br />
// 4 <strong>Sommer</strong>-Bergbahnen am Grubigstein und Marienberg<br />
// TOP-Aussicht mit dem schönsten Blick zur Zugspitze<br />
// Themenwanderwege “Moosles Forscherpfad, Moosles Zauberwald +<br />
Montanwanderweg Silberleithe“<br />
// Höhenwanderungen zu gemütlichen Berghütten<br />
// 1.300 m lange <strong>Sommer</strong>rodelbahn + Funsport-Bergroller am Marienberg<br />
// Im Juli und August bei Schönwetter jeden Dienstag Abendrodeln!<br />
// TOP-BikedesTinATiOn (1000 Meter Höhenunterschied)<br />
Blindseetrail, Forest ONE + Forest TWO<br />
// TOP-GeheimTiPP für Paragleiten und Tandemflüge<br />
// sOmmeRBeTRieB von 24. Mai bis 03. November <strong>2019</strong><br />
// WinTeRBeTRieB von 06. Dezember <strong>2019</strong> bis 13. April 2020<br />
BERGLIFTE GISELHER LANGES GESMBH & COKG<br />
A-6631 LERMOOS // TELEFON +43 (0)5673/ 2323<br />
www.bergbahnen-langes.at
1 Regio-Ticket.<br />
Und den Traumort<br />
finden.<br />
Regio-Ticket<br />
Werdenfels<br />
Regio-Ticket<br />
Werdenfels<br />
+ Innsbruck<br />
22 €<br />
9 €<br />
30 €<br />
9 € 9 €<br />
9 €<br />
Erhältlich unter:<br />
bahn.de/bayern-entdecken<br />
Regio Bayern