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Gästemagazin Grenzenlos Sommer 2019

Gästemagazin für Garmisch-Partenkirchen, Grainau und die Tiroler Zugspitz Arena

Gästemagazin für Garmisch-Partenkirchen, Grainau und die Tiroler Zugspitz Arena

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<strong>Gästemagazin</strong> für Garmisch-Partenkirchen,<br />

Grainau und die Tiroler Zugspitz Arena<br />

Hier geht es hoch hinaus<br />

<strong>2019</strong> | <strong>Sommer</strong> <strong>2019</strong> | www.zugspitze.com<br />

www.zugspitze.com<br />

GRENZENLOS<br />

<strong>Gästemagazin</strong> für Garmisch-Partenkirchen,<br />

Grainau und die Tiroler Zugspitz Arena<br />

GRENZENLOS SOMMER <strong>2019</strong><br />

FESTIVALSOMMER<br />

KLETTERSTEIGE<br />

MOUNTAINBIKE<br />

10 Für jeden das passende Event 14 Hier geht es hoch hinaus 24 Die schönsten Trails der TZA<br />

360° <strong>Sommer</strong>freude<br />

GRENZENLOS-App<br />

<strong>Sommer</strong> <strong>2019</strong> | www.zugspitze.com<br />

GRENZENLOS<br />

<strong>Sommer</strong><br />

SOMMER <strong>2019</strong><br />

GRENZENLOS<br />

GRENZENLOS<br />

<strong>Gästemagazin</strong> für Garmisch-Partenkirchen,<br />

Grainau und die Tiroler Zugspitz Arena<br />

FESTIVALSOMMER<br />

KLETTERSTEIGE<br />

MOUNTAINBIKE<br />

10 Für jeden das passende Event 14 24 Die schönsten Trails der TZA<br />

360° <strong>Sommer</strong>freude<br />

GRENZENLOS-App<br />

KLETTERSTEIGE<br />

MOUNTAINBIKE<br />

10 14<br />

FESTIVALSOMMER<br />

Für jeden das passende Event<br />

Hier geht es hoch hinaus<br />

24 Die schönsten Trails der TZA<br />

360° <strong>Sommer</strong>freude


Ihr Haus für Tradition und Gegenwart.<br />

STADT LAND GWAND<br />

02 / BUNTER MIX<br />

FERN<br />

SICHT<br />

/<br />

UNSERE PRODUKTE KÖNNEN GESCHICHTEN ERZÄHLEN.<br />

SIE ZEUGEN VON HANDWERKLICHER LEIDENSCHAFT,<br />

HOCHWERTIGEN MATERIALIEN UND INDIVIDUELLEM CHARAKTER.<br />

FÜR EIN GUTES LEBENSGEFÜHL.<br />

Am Kurpark 8<br />

82467 Garmisch-Partenkirchen<br />

www.grasegger.de


EDITORIAL / 03<br />

Sie stehen voll hinter ihrer<br />

Heimat – und hinter ihrem<br />

GRENZENLOS: Elisabeth Brück,<br />

PR und Kommunikation<br />

Garmisch-Partenkirchen<br />

Tourismus (oben); Birgit Linder,<br />

PR und Kommunikation Tiroler<br />

Zugspitz Arena (unten links);<br />

Ursula Abele, Koordination<br />

Veranstaltungen Grainau<br />

(unten rechts).<br />

Liebe Leserin,<br />

lieber Leser!<br />

English Summary<br />

Many people associate summer<br />

holidays with the sea, but we know<br />

they can be so much more! We’ve<br />

got it all here, so come and visit us<br />

and our region for living proof – now<br />

even easier with the new cross-border<br />

Guest Card which is valid throughout<br />

the Zugspitz Arena Bayern-Tirol, i.e. in<br />

Garmisch-Partenkirchen, Grainau, and<br />

the Tiroler Zugspitz Arena, regardless<br />

of where you stay. In this issue, we’ve<br />

put together some great highlights<br />

for active guests, such as this year’s<br />

summer festivals. The summer also<br />

heralds the start of the via ferrata<br />

and mountain biking season, bringing<br />

guests closer to the mountains than<br />

ever before. We also take a look at<br />

one of the region’s true gems: the<br />

Eibsee lake, which is one of Bavaria’s<br />

most photographed and lies directly at<br />

the foot of Germany’s highest mountain.<br />

Then there’s a Skype interview<br />

with a very different one-of-a-kind:<br />

Bill Bierling from Garmisch-Partenkirchen,<br />

who climbed Mount Everest in<br />

2009. There’s lots more to explore in<br />

this issue, so enjoy reading and, above<br />

all, have a great holiday!<br />

Mit <strong>Sommer</strong>urlaub verbinden<br />

viele das Meer, an dem man<br />

mit einem Cocktail in der<br />

Hand im Sand liegt und sich<br />

die Sonne auf den Bauch scheinen lässt.<br />

Ein schönes Bild – aber <strong>Sommer</strong>urlaub kann<br />

noch so viel mehr!<br />

Wer bei uns zu Besuch ist, bekommt die<br />

geballte Ladung Urlaubsfeeling mit dazu.<br />

Unsere neue grenzüberschreitende Gästekarte<br />

macht das in Zukunft noch einfacher:<br />

Sie gilt in der gesamten Zugspitz Arena Bayern-Tirol<br />

– also in Garmisch- Partenkirchen,<br />

Grainau und der Tiroler Zugspitz Arena –,<br />

egal, wo Sie Ihr Schlafquartier aufgeschlagen<br />

haben. Was die Karte alles kann und<br />

welche Rabatte dem Besitzer damit winken,<br />

steht auf Seite 8.<br />

Für unsere aktiven Gäste haben wir die<br />

schönsten Highlights zusammengestellt: Auf<br />

den Seiten 10 bis 13 finden Sie die diesjährigen<br />

<strong>Sommer</strong>festivals, unter anderem das<br />

Richard-Strauss-Festival für Kulturbegeisterte,<br />

das Women‘s Summer Festival, das<br />

sich ganz auf die weiblichen Teilnehmer<br />

spezialisiert, und das Wanderlust Festival,<br />

das dieses Jahr zum ersten Mal überhaupt<br />

nach Europa kommt.<br />

Auch Kletterer und Mountainbiker können<br />

bei uns eine neue Challenge wagen. Die<br />

Zugspitz Arena Bayern-Tirol bringt ihre Besucher<br />

so nah wie noch nie an die Berge. Wer<br />

mehr zu den Klettersteigen lesen möchte,<br />

blättert auf Seite 14, mehr zum Mountainbiken<br />

gibt es ab Seite 24.<br />

Außerdem widmen wir dem Juwel der<br />

Region die Seite 22: unserem Eibsee. Er ist<br />

einer der meistfotografierten Seen Bayerns,<br />

liegt direkt am Fuß von Deutschlands höchstem<br />

Berg und wird bereits seit fast 60 Jahren<br />

von einem echten Einzelstück aus Mahagoni<br />

befahren: dem Reserl.<br />

Ein ganz anderes Unikat aus der Region<br />

haben wir zum Skype-Interview geladen:<br />

Billi Bierling aus Garmisch-Partenkirchen,<br />

die 2009 den Mount Everest bestiegen hat.<br />

Sie hütet die „Himalaja Datenbank“ – was sie<br />

von ihrem Leben in Nepal zu berichten hat,<br />

lesen Sie auf Seite 30. Und wie ihre Familie<br />

mit Billis aufregendem Leben umgeht, erfahren<br />

Sie in der kostenlosen GRENZENLOS<br />

App.<br />

Das war nur ein kleiner Auszug aus den<br />

Geschichten, die wir für Sie zusammengestellt<br />

haben. Wir wünschen Ihnen einen schönen<br />

Urlaub und viel Spaß beim Schmökern.<br />

Die Gewinner des Fotowettbewerbs<br />

im Winter finden<br />

Sie in der kostenlosen GRENZENLOS App.<br />

Wie Sie am <strong>Sommer</strong>-Gewinnspiel teilnehmen<br />

können, erfahren Sie unter<br />

http://www.zugspitze.com/de/<br />

service-info/fotogewinnspiel?page=2<br />

Teilnahmeschluss ist der 15.10.<strong>2019</strong>.


28<br />

10<br />

52<br />

Zu den Artikeln mit diesem Icon finden Sie zusätzliche Inhalte in der kostenlosen GRENZENLOS App.<br />

06 Sonnwendfeuer: Feurige Kunst<br />

08 Gemeinsame Gästekarte: Profitieren von der neuen<br />

Zugspitz Arena Bayern-Tirol Card<br />

10 Festivalsommer: Der aktive <strong>Sommer</strong> kann kommen<br />

14 Klettersteige: So nah wie noch nie<br />

16 Sicherheits-Camps: Sicherer am Berg<br />

18 Inklusion: Gemeinsam über Grenzen gehen<br />

20 Knappenhäuser-Rundwanderweg: Auf den Spuren<br />

von Knappen, Jägern und Wilderern<br />

22 Wahrzeichen: Unser Eibsee<br />

24 Bike-Saison: Noch mehr Mountainbike-Glück<br />

28 Festumzüge: Auf Grainauer Straßen<br />

30 Billi Bierling: Die Berge sind ihr Leben<br />

32 Historischer Themenweg: „Pssst! Auf diesem Weg<br />

ist der Biber los!“<br />

34 Red Bull X-Alps: Über die Alpen – zu Fuß und in der Luft<br />

36 Aphorismenweg: Weg der Dichter und Denker<br />

38 Gärten: Eine bunte Welt voller Wunder<br />

40 Gesundheitseck: Gesund durch die Natur<br />

42 Niki Hosp: Nach der Skisaison ist vor der Skisaison<br />

44 Almen: Wenn die Hut verlesen wird<br />

46 Entwicklung der TZA: Seit 40 Jahren mittendrin<br />

48 Werdenfelser Tierwelt: Das Braune Bergschaf<br />

50 Unsere Vereine: Mit vereinten Kräften<br />

52 Revierförster: Im Wald ist kein Tag wie der andere<br />

54 Stammgäste: Freunde fürs Leben<br />

56 Besonderer Ort: Willkommen auf der Bank<br />

58 Zeitzeugen: Vom Einschenken und Austrinken<br />

60 Garmischer Bier: In aller Bierruhe<br />

62 Grainauer Künstler: Bis über die höchsten Baumwipfel<br />

64 Kalender: Alle Termine auf einen Blick<br />

Impressum<br />

Herausgeber Zugspitz Arena Bayern-Tirol, www.zugspitze.com, Tiroler Zugspitz Arena, Schmiede 15, A-6632 Ehrwald, Tel.: +43 5673 200 00, Fax +43 5673 200 00–110, info@zugspitzarena.com,<br />

www.zugspitzarena.com, Garmisch-Partenkirchen Tourismus, Richard-Strauss-Platz 2, 82467 Garmisch-Partenkirchen, Tel.: +49 8821 180700, www.gapa.de, Tourist-Information Zugspitzdorf Grainau,<br />

Parkweg 8, 82491 Grainau, Tel.: +49 8821 981850, Fax +49 8821 981855, info@grainau.de, www.grainau.de Verlag vmm wirtschaftsverlag gmbh & co. kg, Kleine Grottenau 1, D-86150 Augsburg, Tel.:<br />

+49 821 4405-0, grenzenlos@vmm-wirtschaftsverlag.de, www.vmm-wirtschaftsverlag.de Redaktion Constanze Meindl (Ltg.), Lucia Glahn, Irene Hülsermann, Ulrich Pfaffenberger, Petra Plaum, Michael<br />

Schmid, Lisa Zöls Objektleitung/Media Hans Peter Engel, Tel.: +49 821 4405-420, hanspeter.engel@vmm-wirtschaftsverlag.de Grafik Anne Gierlich, Iris Cvetkovic, Theresa Ellenrieder Lektorat Gaby<br />

Feldmann Bildquellen Titelbild: Thomas Marzusch; ©Martin Gulbe (S. 3); ©Tirol Werbung Heinzlmeier Bert (S. 6-7); Tiroler Zugspitz Arena/C. Jorda (S. 8); Artenauta/stock.adobe.com (S. 10-13); © Philipp<br />

Reiter, HeGraDe/stock.adobe.com (S. 11); Lisa Zöls, ngupakarti/stock.adobe.com, Natalia/stock.adobe.com, HeGraDe/stock.adobe.com (S.12/13); Thilo Brunner (S. 13); Allison Zaucha (S. 13); jan stopka/<br />

stock.adobe.com (S. 14); Tiroler Zugspitz Arena / C. Jorda (S. 15) Daniel Hug (S. 16); zaieiunewborn59/stock.adobe.com, Ute C. Hopfengärtner (S. 18); Udo Knittel (S. 18-19); Eibsee-Hotel (S. 22); Andreas<br />

Meyer (S. 24, S. 25 unten, S. 26 unten); Peter Neusser (S. 25 oben); Jens Staudt (S. 26 oben); Anton Ostler (S. 28/29); Alex Treadway (S. 30); Archiv Bille Bierling (S. 30-31); naturidea/Andre Schönherr/<br />

Lorenz Marko (S.32); Lorenz Marko, Benny Obex (S. 32); Harald Tauderer/Red Bull Content Pool (S. 34-35); zooom.at/Harald Tauderer (S. 34); t0m15/stock.adobe.com, CallMeTak/stock.adobe.com (S.<br />

36); jenesesimre/stock.adobe.com, Karl Wagner, jenesesimre/stock.adobe.com, Günther Hensel (S. 38-39); Simone Reiter (S.40); GaPa Tourismus/Marc Gilsdorf (S. 40); ©mette photography (S. 42-43);<br />

©spiess (S. 43); Fischer Wenzel (S.44); Ben Leitner, Kelvin Trautmann (S. 47); Karin Grasegger (S. 48-49); Klaus Munz (S. 50-51); Familie Striegel (S. 52-53); Ulrich Pfaffenberger (S. 54-55); FrozenLights (S.<br />

56); Marktarchiv Garmisch-Partenkirchen, sevora/stock.adobe.com (S. 58-59); Private Sammlung Ostler (S. 59 oben links, Mitte rechts); Olga Serova/stock.adobe.com, Sebastian Schoenwald (S.60); Theresa<br />

Ellenrieder (S.40, 52-53); Olga Serova/stock.adobe.com (S.60-61); Tiroler Zugspitz Arena/AlbinNiederstrasse (S. 65); Harald Tauderer (S. 65); GaPa Tourismus GmbH/ChristianStadler (S. 66); Thilo Brunner<br />

(S. 67) Übersetzung Lingolinx Le Roy & Larsson GbR, Berlin Druck ADV SCHODER, Augsburger Druck- und Verlagshaus GmbH, Aindlinger Straße 17-19, 86167 Augsburg Urheberrecht Der Inhalt dieses<br />

Heftes wurde sorgfältig erarbeitet. Dennoch über neh men Autoren, Heraus geber, Redaktion und Verlag für die Richtigkeit von An ga ben, Hinweisen und Ratschlägen sowie für even tuelle Druckfehler<br />

keine Haftung. Alle in GRENZENLOS abgedruckten Beiträge sind urheberrechtlich ge schützt. Nachdruck oder ander weitige Ver wen dung sind nur mit vorheriger Genehmigung des Herausgebers gestattet.


05<br />

DAS IST<br />

ZUGSPITZE<br />

AKTIV ERLEBEN<br />

…auf den höchsten Berg Deutschlands mit der barrierefreien<br />

Tiroler Zugspitzbahn in Ehrwald – nur 10 Minuten bis zum Gipfel<br />

„Faszination Zugspitze“ – Erlebniswelt mit höchstgelegener<br />

3D-Show Europas<br />

Der Schneekristall: Europas erste kleine Schneekristall-Welt<br />

Vollmond-Fondues, Fondue-Abende & Sonnenaufgangsfahrten<br />

21.–29.09.<strong>2019</strong>: Oktoberfest am Gipfel<br />

Panorama-Gipfelrestaurant mit 4-Länder-Panoramablick<br />

Kostenlose Gipfelführungen<br />

Ausreichend kostenlose Parkplätze vorhanden<br />

BAHNORAMA anno 1926 an der Talstation<br />

NEU! Kostenloser Audioguide<br />

Betriebszeiten:<br />

25.05.–03.11.<strong>2019</strong>, täglich von 8:40–16:40 Uhr<br />

Tiroler Zugspitzbahn<br />

A-6632 Ehrwald/Tirol<br />

Tel. +43 (0) 5673 - 2309<br />

info@zugspitze.at<br />

www.zugspitze.tirol<br />

8er-Kabinenbahn ins Wander- und Mountainbikeparadies<br />

Top-Berggastronomie Tirolerhaus mit Bedienungsrestaurant,<br />

großer Sonnenterrasse, Café-Lounge, Kinderspielplatz,<br />

Kinderspielraum – frei zugänglich und Seminarraum<br />

Touren verschiedener Längen und Schwierigkeitsgrade<br />

Bergseen wie z. B. der bekannte Seebensee<br />

Ehrwalder Almsee – nur 10 Minuten Fußweg von der Bergstation<br />

Kostenloser Kinderwagen- und Bollerwagenverleih<br />

28.07.<strong>2019</strong>: Frühschoppen<br />

11.08.<strong>2019</strong>: Kinderspielfest<br />

15.09.<strong>2019</strong>: Country Sunday<br />

NEU! Betriebszeiten:<br />

25.05.–03.11.<strong>2019</strong>, täglich von 8:30–16:30 Uhr,<br />

im Juli, Aug. & Sept. von 8:00–17:30 Uhr<br />

Ehrwalder Almbahn<br />

A-6632 Ehrwald/Tirol<br />

Tel. +43 (0) 5673 - 2468<br />

info@zugspitze.at<br />

www.almbahn.tirol


06 / SONNWENDFEUER


07<br />

Feurige Kunst<br />

Die Bergfeuer zur Sonnwende sind ein<br />

Highlight in der Tiroler Zugspitz Arena.<br />

Die spektakulären Feuermotive sollen –<br />

so sagt es die Tradition – Dämonen<br />

vertreiben. Sie lassen den Talkessel<br />

Ehrwald–Lermoos–Biberwier in einem<br />

ganz besonderen Licht erstrahlen. Die<br />

Symbole aus Mythologie und Glaube, oft<br />

mit Bezug zu aktuellen Themen, werden<br />

bereits Monate im Vorfeld entworfen –<br />

ganz unter Ausschluss der Öffentlichkeit.<br />

Denn die mehr als 300 Bergfeurer wollen<br />

nicht nur die Gäste der Region, sondern<br />

auch die Einheimischen mit ihrer Kunst<br />

überraschen. Deshalb wird im Geheimen<br />

geplant. Die Felswände am Berg werden<br />

sorgfältig vermessen und bis zu 700<br />

Säcke, gefüllt mit Sägemehl und Rapsöl,<br />

auf bis zu 2.000 Höhenmeter geschleppt,<br />

angeordnet und verankert. Und so heißt<br />

es dieses Jahr am 22. Juni ab 22.00 Uhr:<br />

Raus aus den Häusern und die feurige<br />

Kunst bestaunen!<br />

English Summary<br />

The mountain fires which are lit on the<br />

summer solstice are a true highlight in<br />

the Tiroler Zugspitz Arena. As tradition<br />

has it, the spectacular images created<br />

by the fires aim to drive out malevolent<br />

spirits, in the process illuminating the<br />

Ehrwald-Lermoos-Biberwier valley in<br />

a fascinating play of light. The mythological<br />

and religious symbols carved<br />

out by the fire, and often with links to<br />

current issues, are designed months<br />

ahead – in secret to ensure that, when<br />

revealed, this huge “artwork” is a surprise<br />

to locals and guests alike. During<br />

the preparations, the rock faces on the<br />

mountain are carefully surveyed and<br />

up to 700 sacks filled with sawdust and<br />

rapeseed oil are carried up an elevation<br />

of up to 2,000 metres, arranged, and set<br />

in place ready for the big day. So, from<br />

10 pm on 22 June this year, make sure<br />

you come out and marvel at this show<br />

of fiery art.


08 / GEMEINSAME GÄSTEKARTE<br />

Profitieren von der neuen<br />

Zugspitz Arena Bayern-Tirol Card<br />

Seit 1. Mai <strong>2019</strong> gibt es in der Zugspitz Arena Bayern-Tirol eine neue Gästekarte.<br />

Das Einzigartige an ihr: Sie gilt grenzüberschreitend in den drei Destinationen<br />

Garmisch-Partenkirchen, Grainau und der Tiroler Zugspitz Arena. Mit ihr erhält der<br />

Gast jetzt Zugang zu Rabatten und Vergünstigungen in jeder Region, egal, wo er<br />

residiert. Das macht den Aufenthalt rund um die Zugspitze noch erlebnisreicher.<br />

Mit der neuen Zugspitz Arena<br />

Bayern-Tirol Card rücken die<br />

deutschen und österreichischen<br />

Zugspitzgemeinden noch<br />

enger zusammen, um ihren Gästen damit<br />

noch mehr Vorteile zu bieten. Schon 2012<br />

trafen die Tourismusverbände in Garmisch-<br />

Partenkirchen, Grainau und der Tiroler<br />

Zugspitz-Arena den Beschluss zu engerer<br />

Kooperation, basierend auf der langen Tradition<br />

gemeinsamer Tourismusprojekte zwischen<br />

Bayern und Tirol, und gründeten die<br />

Zugspitz Arena Bayern-Tirol. Das Besondere<br />

an der nun neuen elektronischen Karte,<br />

nämlich ihre grenzüberschreitende Gültigkeit,<br />

ist nicht nur im Alpenraum eine Premiere,<br />

sondern auch der Europäischen Union<br />

eine Förderung wert. Die Karte wurde in das<br />

Interreg- Programm aufgenommen, das seit<br />

20 Jahren internationale Kooperationen von<br />

Städten und Regionen unterstützt.<br />

Das Beste einer gesamten Region<br />

Dem Gast eröffnet die Karte neue Horizonte.<br />

Hat er sich etwa in Grainau einquartiert,<br />

kann er nicht nur dort, sondern zum<br />

Beispiel auch in Garmisch-Partenkirchen,<br />

Ehrwald oder Lermoos kostenlose Angebote<br />

und Rabatte nutzen. Und sich mit öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln rund um die Zugspitze<br />

unentgeltlich bewegen – eine gute<br />

Gelegenheit, das Auto einmal stehen zu<br />

lassen. Ideal für lange Radtouren oder eine<br />

ausgedehnte Runde auf einem der Fernwanderwege.<br />

Hinzu kommt die Verschiedenheit<br />

der drei Zugspitzdestinationen, die jede ihre<br />

eigenen Spezialitäten zu bieten habt. So<br />

pflegt etwa Grainau Brauchtum und Kultur,<br />

in Garmisch-Partenkirchen haben Großveranstaltungen<br />

ihren Platz, die Tiroler Zugspitz<br />

Arena präsentiert sich als Outdoorparadies.<br />

Zu entdecken gibt es viel – mit der neuen<br />

Karte, erhältlich beim Gastgeber, kann sich<br />

der Urlauber das Beste herauspicken.<br />

<br />

Michael Schmid<br />

English Summary<br />

A new electronic Guest Card has<br />

been available in the Zugspitz Arena<br />

Bayern-Tirol since 1 May and is valid<br />

throughout Garmisch-Partenkirchen,<br />

Grainau, and the Tiroler Zugspitz<br />

Arena. Guests can use it to obtain<br />

a range of discounts in all of these<br />

regions, no matter where they’re<br />

staying. Its cross-border validity is not<br />

just a first for the Alps but has also<br />

been deemed worthy of support from<br />

the European Union. The Guest Card<br />

has been included in the Interreg<br />

programme, which has been assisting<br />

the international cooperation of cities<br />

and regions for 20 years.


09<br />

Ausgewählte <strong>Sommer</strong>angebote<br />

im Rahmen der Zugspitz Arena<br />

Bayern-Tirol Card<br />

Mehr Informationen zur<br />

neuen Zugspitz Arena<br />

Bayern-Tirol Card gibt es<br />

unter www.zugspitze.com/de/<br />

service-info/gaestekarte<br />

Grainau<br />

Tiroler Zugspitz Arena<br />

Garmisch-Partenkirchen<br />

Gratisleistungen<br />

Ortsführung<br />

Kurpark-Kneipp-Wassertretanlage<br />

Wassergymnastik im Zugspitzbad<br />

Geführte Berg-, Kräuter- und Fackelwanderungen<br />

Kurkonzerte<br />

Nutzung des Lesesaals<br />

in der Bücherei<br />

Heimatabende und<br />

Bayerische Abende<br />

Ermäßigungen<br />

Umfangreiches Gästeprogramm •<br />

Sandfreiplatz Tennissportparadies<br />

Grainau • Bauerntheater • Sonderkonzerte<br />

im Kurpark • Lichtbildvorträge<br />

Grenzüberschreitende Gratisleistungen<br />

Täglich Gästebus Bayern-Tirol<br />

Ermäßigungen außerhalb der Region<br />

Burgenwelt Ehrenberg<br />

Swarowski Kristallwelten in Wattens<br />

Alpentherme Ehrenberg<br />

Freilichtmuseum Glentleiten<br />

Kristall Therme Trimini Kochel<br />

am See<br />

Gratisleistungen<br />

Orchideen- oder Kräuterwanderung<br />

in Lermoos<br />

Geführte Wanderungen in Ehrwald,<br />

Berwang, Lermoos und Biberwier<br />

(Montanweg)<br />

Geführte Nordic-Walking-Tour<br />

in Lermoos und Lama-Wanderung<br />

in Biberwier<br />

E-Bike-Einführungstour<br />

Kinderspielefest Ehrwald und<br />

Lermoos<br />

Führung „Gegenwart und Vergangenheit<br />

des Ehrwalder Talkessels“<br />

Führung Drei-Mohren-Museum in<br />

Lermoos<br />

Platzkonzerte alle Orte, Tiroler Abend<br />

in Ehrwald und Lermoos, Kellereiführung<br />

inklusive Verkostung<br />

Hüttenpass<br />

Ermäßigungen<br />

Familienbad Ehrwald, Hallenbad Hotel<br />

Edelweiß, Lermoos und Bärenbad<br />

Berwang • Tennishalle Ehrwald sowie<br />

Tennisplätze in Ehrwald, Biberwier und<br />

Berwang • Kletterhalle Ehrwald und Kletterwald<br />

Bichlbach • 3-D-Bogen parcours<br />

Ehrwald • Tiroler Zugspitz Golf • Minigolfplatz<br />

Berwang<br />

Gratisleistungen<br />

Geführte Erlebniswanderungen<br />

Bücherverleih Bücherei Garmisch<br />

und Partenkirchner Bücherei<br />

Einmal pro Aufenthalt freier Eintritt<br />

in die Spielbank<br />

Konzerte und Sonderveranstaltungen<br />

von „Musik im Park“<br />

Ermäßigungen<br />

Partnachklamm • Ortsführungen,<br />

Führung Olympia-Skisprungschanze,<br />

Führung historische Bobbahn Riessersee,<br />

Führung Wildkaffee-Rösterei •<br />

„Gesundes Wandern mit Klimatherapeuten<br />

• Kainzenbad, Kletterwald<br />

am Wank, Flying Fox im Olympia-<br />

Skistadion, Tennishalle am Hausberg,<br />

Boulderhalle GaPa, Land- und Golfclub<br />

Werdenfels • Bauerntheater Partenkirchen,<br />

Museum Aschenbrenner, Richard-<br />

Strauss-Institut, Werdenfels Museum,<br />

Veranstaltungen Kulturbeutel • Laber-<br />

Bergbahn Oberammergau, Eishockey-<br />

Spiele SC Riessersee


10 / FESTIVALSOMMER<br />

Der aktive <strong>Sommer</strong> kann kommen<br />

In diesem <strong>Sommer</strong> beweist die Zugspitz Arena Bayern-Tirol wieder einmal,<br />

dass sie für jeden das richtige Veranstaltungs-Highlight bereithält:<br />

Von Mitte Juni bis Ende September finden zahlreiche Festivals statt,<br />

die jeden Geschmack bedienen – ob sportlich, musikalisch oder spirituell.


11<br />

In der kostenlosen GRENZENLOS App spricht<br />

das Grainauer Team über seine Erfahrungen<br />

beim Zugspitz Ultratrail.<br />

14. bis 16. Juni <strong>2019</strong> – Zugspitz Ultratrail<br />

Zum achten Mal in Folge kommt der SALOMON<br />

Zugspitz Ultratrail nach Grainau. 2.500 Teilnehmer<br />

aus über 50 Nationen nehmen an Deutschlands<br />

größtem Trailrun-Event teil. Die härteste<br />

Disziplin: der Ultratrail, die längste von fünf<br />

Distanzen. Hier umlaufen die Sportler einmal<br />

das gesamte Wettersteingebirge und umrunden<br />

dabei auch die Zugspitze, Deutschlands höchsten<br />

Berg. Oder in Zahlen ausgedrückt: Sie laufen<br />

102,5 Kilometer und überwinden dabei 5.480<br />

Höhenmeter. Neben dem Start in Grainau gibt<br />

es auch Startpunkte in Garmisch-Partenkirchen<br />

und Ehrwald.<br />

Wo? Kurverwaltung Grainau,<br />

Parkweg 8, 82491 Grainau<br />

Für wen? Alle begeisterten Trailrunner,<br />

die sich selbst herausfordern wollen<br />

Highlights: Expo-Area mit Testprodukten für<br />

Teilnehmer und Besucher, fünf verschiedene<br />

Disziplinen für jede Leistungsstufe<br />

Was muss ich mitbringen? Geeignete Sportkleidung,<br />

Laufrucksack, Regenbekleidung<br />

(eine komplette Liste findet sich auf der<br />

Website des Zugspitz Ultratrails)<br />

Weitere Infos: www.zugspitz-ultratrail.com<br />

English Summary<br />

This summer, the Zugspitz Arena<br />

Bayern-Tirol is again proving that it<br />

has events to suit any and all tastes<br />

– whether they’re sporting, musical,<br />

or spiritual. The numerous festivals<br />

you can read about on these pages<br />

are taking place from mid-June to late<br />

September and kick off with Zugspitz<br />

Ultratrail from 14 to 16 June, the eighth<br />

successive outing of this trail running<br />

event. Music lovers won’t want to<br />

miss the 30th Richard Strauss Festival<br />

from 21 to 29 June; the theme of this<br />

year’s event is “poetry”. From 13 to<br />

20 July, guests can visit the ZAMMA<br />

festival of culture with music, theatre,<br />

dancing, art, literature, and film. Then<br />

there’s the Women’s Summer Festival<br />

from 19 to 21 July, with lots of sporting<br />

activities, the AlpenTestival from 2 to 4<br />

August offering a great outdoor weekend<br />

with plenty of activities and tours,<br />

and the Wanderlust Festival from 13 to<br />

15 September, now being held for the<br />

first time in Europe. Finally, 360° TRAIL<br />

runs from 20 to 22 September and<br />

gives beginners everything they need<br />

to get started with trail running. Get<br />

more information on these pages or<br />

simply download the free GRENZENLOS<br />

app to find out more.<br />

21. bis 29. Juni <strong>2019</strong> – Richard-Strauss-Festival<br />

Der Komponist Richard Strauss und sein Garmisch-<br />

Partenkirchen – untrennbar sind sie bis heute miteinander<br />

verbunden. Zeichen dieser Gemeinsamkeit ist<br />

das jährliche Richard-Strauss-Festival, das in diesem<br />

<strong>Sommer</strong> sein 30-jähriges Bestehen feiert. Als Motto<br />

hat der künstlerische Leiter Alexander Liebreich<br />

„Poesie“ gewählt. 26 Einzelveranstaltungen, vom<br />

Orchesterkonzert über den Liederabend bis zum Solorecital<br />

vereinen international renommierte Künstler<br />

zu einem spannenden, vielfäl tigen, poetisch-dramatischen<br />

Programm.<br />

Wo? Verschiedene Veranstaltungsorte<br />

Für wen? All die Musikliebhaber, die klassische<br />

Musik auf neue Art und Weise erleben möchten<br />

Highlights: Dinner-Konzertabende auf der Zugspitze<br />

und dem Wank, Musikwanderungen, Open-Air-<br />

Konzerte im Innenhof des Klosters Ettal<br />

Tickets: Vorverkauf unter www.muenchenticket.de<br />

Weitere Infos: www.richard-strauss-festival.de


12 / FESTIVALSOMMER<br />

13. bis 20. Juli <strong>2019</strong> –<br />

ZAMMA Kulturfestival Oberbayern<br />

Das inklusive Mitmach-Festival ZAMMA findet seit 1980<br />

alle zwei Jahre an einem anderen Ort in Oberbayern<br />

statt – <strong>2019</strong> in Garmisch-Partenkirchen. Es zeigt acht Tage<br />

lang, wie vielfältig Kultur sein kann: Mit Musik, Theater,<br />

Tanz, Bildender Kunst, Literatur, Film und Medien ist alles<br />

dabei. Das Besondere: Die Menschen vor Ort gestalten<br />

ihr Festival selbst. Das fördert das kulturelle und soziale<br />

Miteinander in der Region – ein wichtiges Anliegen des<br />

Hauptveranstalters Bezirk Oberbayern.<br />

Wo? 30 verschiedene Veranstaltungsorte in<br />

Garmisch-Partenkirchen<br />

Für wen? Alle, die sich für Kultur interessieren,<br />

unabhängig von Bildung und Geschlecht<br />

Highlights: ZAMMA-Mitmach-Zirkus (täglich), Ausstellung<br />

zur Migration im Museum Aschenbrenner (täglich), Straßenfest<br />

Chamonixstraße (14. Juli <strong>2019</strong>), Hip-Hop-Konzert<br />

Almächtig (17. Juli <strong>2019</strong>), Michael-Ende-Tag (19. Juli <strong>2019</strong>),<br />

Großer ZAMMA-Mitsing-Chor (20. Juli <strong>2019</strong>)<br />

Tickets: Eintritt fast immer frei<br />

Weitere Infos: www.zamma-festival.de<br />

19. bis 21. Juli <strong>2019</strong> – Women‘s Summer Festival<br />

„Wir sind Frauen. Wir haben Power. Wir rocken die Berge.“ Unter<br />

diesem Motto findet das diesjährige Women’s Summer Festival<br />

erstmals in der Tiroler Zugspitz Arena statt. Die Teilnehmerinnen<br />

erwarten sportliche Highlights wie Bike- und Canyoning-Kurse,<br />

Mitmach-Zonen auf dem Gelände für Yoga, Pilates und Functional<br />

Training sowie zahlreiche namhafte Aussteller der Outdoorbranche<br />

auf der Expo-Area. Immer mit von der Partie: professionelle<br />

Guides, erfahrene Trainer und prominente Sportler.<br />

Wo? Festival-Basis-Station, Martinsplatz, 6632 Ehrwald<br />

Für wen? Lebensfrohe, aktive Frauen, die Bewegung, Freude,<br />

Wellness, Fashion, Party, Musik und Beauty inmitten einer<br />

traumhaften Berglandschaft erleben möchten<br />

Highlights: Festival nur für Frauen, Expo-Area mit Testprodukten<br />

zum kostenlosen Ausprobieren, riesiges Sport angebot<br />

(Biken, Canyoning, Trailrunning, Klettern, Yoga, Pilates<br />

und vieles mehr), Special Guest Coach Christina Wechsel,<br />

Beauty-Lounge<br />

Was passiert auf dem Festivalgelände? Akkreditierungs- und<br />

Infostand, Sportkurse, Expo-Area, Beauty-Lounge, Essensstände<br />

Wo schlafe ich? Um die Unterkunft in den umliegenden Hotels<br />

und Pensionen kümmern sich die Teilnehmerinnen selbst.<br />

Was muss ich mitbringen? Geeignete Sport- und Badekleidung<br />

Tickets: Vorverkauf auf der Festival-Website<br />

Weitere Infos: www.womenssummerfestival.com<br />

Unterkünfte: www.zugspitzarena.com


2. bis 4. August <strong>2019</strong> – AlpenTestival<br />

Das AlpenTestival in Garmisch-Partenkirchen<br />

verspricht ein facettenreiches Outdoorwochenende<br />

mit zahlreichen Aktivitäten und Touren.<br />

Ob Spaß an Land oder im Wasser, zu Fuß oder<br />

auf dem Rad, auf Wanderwegen oder an der<br />

rauen Bergwand: Mit dem Testivalpass können<br />

große und kleine Besucher genau das Erlebnis<br />

buchen, das sie schon immer einmal ausprobieren<br />

wollten. Und nach einem sportlich-aktiven<br />

Tag lässt man den Abend gemütlich auf dem<br />

Festivalgelände ausklingen – mit Livemusik,<br />

leckerem Essen und einer Atmosphäre, die es<br />

so kein zweites Mal gibt. Übrigens: Weil die<br />

übliche AlpenTestival-Heimat unter der Skisprungschanze<br />

gerade saniert wird, zieht das<br />

Festival dieses Jahr einmalig ins benachbarte<br />

Kainzenbad.<br />

20. bis 22. September <strong>2019</strong> – 360° TRAIL<br />

Bereits zum zweiten Mal findet das große Trailrunning-Event in der Zugspitz<br />

Arena Bayern-Tirol statt. Beim 360°Trail werden Neueinsteiger an<br />

die Hand genommen und in alle Facetten des Trailrunnings eingeführt.<br />

Wo? Festival-Basis-Station,<br />

Richard-Strauss-Platz, 82467 Garmisch-Partenkirchen<br />

Für wen? Alle, die die unterschiedlichen Facetten des Trailrunnings<br />

kennenlernen oder sich in diese Trendsportart neu verlieben möchten<br />

Highlights: Expo-Area auf dem Festivalgelände, Vorträge, Workshops,<br />

gemeinsamer Hüttenabend, Speeddating: Welche Marke passt zu dir?<br />

Wo schlafe ich? Um die Unterkunft in den umliegenden Hotels und<br />

Gasthöfen kümmern sich die Teilnehmer selbst.<br />

Was muss ich mitbringen? Geeignete Sportkleidung<br />

Tickets: Vorverkauf auf der Festival-Website<br />

Weitere Infos: www.360-trail.com<br />

Wo? Festival-Basis-Station einmalig am<br />

Beachplatz im Kainzenbad, Kainzenbadstraße 4,<br />

82467 Garmisch-Partenkirchen<br />

Für wen? Jedermann, ob Einsteiger, Genießer,<br />

Sportskanone oder Bergbezwinger<br />

Highlights: Sport Conrad Testcenter mit<br />

14 namhaften Outdoorfirmen, eigener Alpen-<br />

Testival Klettersteig, Sportarten wie Stand-up-<br />

Paddling, Biken und Klettern<br />

Was passiert auf dem Festivalgelände? Akkreditierungs-<br />

und Infostand, verschiedene Sportkurse,<br />

Testcenter, Essensstände, Live-Musik<br />

Wo schlafe ich? Um die Unterkunft im SALEWA-<br />

Zeltdorf oder in den umliegenden Hotels und<br />

Gasthöfen kümmern sich die Teilnehmer selbst.<br />

Was muss ich mitbringen?<br />

Geeignete Sport- und Badekleidung<br />

Tickets: Vorverkauf auf der Festival-Website<br />

Weitere Infos: www.alpentestival.de<br />

Zu sich selbst finden – das steht beim<br />

Wanderlust Festival im Fokus. Mehr dazu<br />

in der kostenlosen GRENZENLOS App.<br />

Alle Festival-Artikel<br />

Lisa Zöls<br />

Bild: Allison Zaucha<br />

13. bis 15. September <strong>2019</strong> – Wanderlust Festival<br />

Zum allerersten Mal kommt das beliebte Festival aus<br />

Amerika nach Europa. Auf dem Gelände gibt es lokale<br />

Produkte, Workshops und Yogakurse. Außerhalb werden<br />

Highlights wie Sonnenaufgangs-Yoga auf der<br />

Bergspitze, Singer-Songwriter-Konzerte im Wald, Talks,<br />

Wanderungen, Wine-Tastings, Massagen und vieles<br />

mehr angeboten. Im Fokus steht: die Region in ihrer<br />

Vielfältigkeit (neu) kennenzulernen und einfach mal<br />

wieder so richtig abzuschalten.<br />

Wo? Michael-Ende-Kurpark,<br />

82467 Garmisch-Partenkirchen<br />

Für wen? Für jeden, der Neues<br />

ausprobieren möchte, egal ob Anfänger<br />

oder bereits begeisterter Yogi<br />

Highlights: Meditations- und Yogakurse,<br />

Foodmarkt, SUP-Yoga<br />

Was passiert auf dem Festival gelände?<br />

Yoga- und Meditationskurse, regionaler<br />

Foodmarkt, Workshops, Abendkonzerte<br />

Wo schlafe ich? Um die Unterkunft in<br />

den umliegenden Hotels und Gasthöfen<br />

kümmern sich die Teilnehmer<br />

selbst.<br />

Was muss ich mitbringen? Sport- und<br />

Yogakleidung, Sonnencreme<br />

Tickets: Vorverkauf auf der Festival-<br />

Website<br />

Weitere Infos: www.wanderlust.com


14 / KLETTERSTEIGE<br />

Der Klettersteig auf die Zugspitze –<br />

nichts für schwache Nerven.<br />

Den Bergen so nah wie noch nie<br />

Unmittelbar mit den Bergen in Berührung kommen, ohne alpine Klettertechnik<br />

zu beherrschen: Das versprechen Klettersteige. In der Zugspitz Arena Bayern-Tirol<br />

kommen Einsteiger und Fortgeschrittene gleichermaßen auf Touren.<br />

Die letzten Meter sind geschafft,<br />

die Puste war zwischendurch<br />

immer wieder mal knapp, aber<br />

der eiserne Wille treibt einen<br />

weiter voran. Und dann sieht man ihn: den<br />

Einstieg zum Klettersteig. Die aufragende<br />

Felswand. Die ersten Tritte im Stein.<br />

Das Stahlseil zum Einhaken. Jetzt heißt<br />

es: Noch einen stärkenden Schluck<br />

aus der Wasserflasche. Helm und<br />

Klettergurt anziehen. Karabiner<br />

am Seil befestigen. Los geht’s!<br />

Klettersteige üben eine magische<br />

Anziehung auf Bergsportler<br />

aus. Diese Faszination ist auch in<br />

der Zugspitz Arena Bayern-Tirol zu spüren:<br />

Eine Vielzahl an Klettersteigen unterschiedlicher<br />

Schwierigkeitsgrade laden dazu ein,<br />

die Berge einmal auf eine ganz besondere<br />

Art kennenzulernen. Die Steige wurden für<br />

Menschen erbaut, die bei permanenter Sicherung<br />

einen leichteren Zugang in steiles<br />

Gelände wollen, für die eine richtige Klettertour<br />

aber nicht infrage kommt. Es gibt<br />

sie am natürlichen oder künstlichen Fels<br />

und gesichert mit Stahlseilen, Eisenleitern,<br />

Trittstufen in Stein oder ebenfalls aus Eisen<br />

sowie Eisenstiften. Dadurch erklärt sich der<br />

mittlerweile auch im deutschsprachigen<br />

Raum verwendete Begriff der „Via Ferrata“,<br />

was die italienische Bezeichnung für Klettersteig<br />

ist und übersetzt „Eisenweg“ bedeutet.<br />

Klettersteige gibt es in sechs Schwierigkeitsstufen:<br />

Auf der Schall-Skala werden<br />

diese von A bis F, auf der Hüsler-Skala analog<br />

dazu von K1 bis K6 eingeteilt. „Seit einiger<br />

Zeit ist sogar eine siebte Schwierigkeitsstufe<br />

im Gespräch“, erklärt Wolfgang Pohl, Geschäftsführer<br />

und Leiter der Berg- und Skischule<br />

Vivalpin in Garmisch- Partenkirchen.<br />

„Allerdings sind diese extremen Klettersteige<br />

fast schon wieder ein Widerspruch<br />

in sich, denn da ist eine gute Beintechnik<br />

wie beim richtigen Klettern Voraussetzung.<br />

Und immerhin richten sich Klettersteige<br />

ursprünglich an die Menschen, die alpines<br />

Klettern nicht beherrschen.“<br />

Schön, aber nicht zu unterschätzen<br />

In der Zugspitz Arena Bayern-Tirol gibt es<br />

keinen Klettersteig der Stufe F – dafür aber<br />

mehrere der Stufen D bis E. Die Tajakante<br />

beispielsweise gehört zu den landschaftlich<br />

schönsten Klettersteigen Österreichs. „Hier<br />

ist es sehr wichtig, früh zu starten, damit<br />

man nicht in die Nacht kommt“, betont<br />

Regina Poberschnigg, Ortsstellenleiterin<br />

der Bergrettung Ehrwald. Der Klettersteig<br />

ist lang, anspruchsvoll und fordert einiges<br />

an Kraft und Technik. „Ganz wichtig ist bei


15<br />

Was hinter den Schwierigkeitsstufen der<br />

Klettersteige steckt, gibt‘s zum Nachlesen<br />

in der kostenlosen GRENZENLOS App.<br />

Klettersteigen generell und beim Taja im<br />

Besonderen, dass man den Abstieg nicht<br />

unterschätzt“, erklärt Poberschnigg. „Den<br />

Klettersteig selbst zu gehen, ist nur die<br />

halbe Miete. Die Kondition muss auch noch<br />

reichen, um wieder vom Berg runterkommen.“<br />

Beim Rückweg von der Tajakante<br />

English Summary<br />

Whether you’re just starting out or<br />

have years of experience under your<br />

belt, via ferratas have always exerted<br />

a magical attraction on mountain<br />

climbers. This is especially true in the<br />

Zugspitz Arena Bayern-Tirol, where<br />

a multitude of via ferrata routes of<br />

various difficulty give them a chance<br />

to get to know the mountains from<br />

a new perspective. The routes have<br />

been designed for people who are<br />

interested in climbing steep terrain<br />

securely, without any of the risks<br />

associated with unprotected climbing.<br />

These routes have been created<br />

on natural or artificial rocks and are<br />

secured with steel cables, iron ladders,<br />

stone or iron steps, and iron rungs.<br />

There are six levels of difficulty to<br />

master, and what they involve can<br />

be found in the GRENZENLOS app,<br />

together with a handy checklist for<br />

your next via ferrata climb.<br />

empfehlen sich auf dem gerölligen Untergrund<br />

deshalb Wanderstöcke, die man so<br />

klein machen kann, dass sie in den Rucksack<br />

passen. „Dann sind sie beim Klettern nicht<br />

im Weg“, weiß Poberschnigg.<br />

Auch der Mauerläufer bei Garmisch-<br />

Partenkirchen ist in die Kategorie D bis E<br />

einzuordnen. „Hier kann man gerne richtige<br />

Kletterschuhe mitnehmen“, rät Sebastian<br />

Buchwieser aus Grainau. Er ist Inhaber der<br />

Bergschule Zugspitzalpin in Grainau – und<br />

der Erbauer dieses Klettersteigs. „Wir wollten<br />

damals so wenig Eisen wie nötig in<br />

den Berg bauen, damit der Weg möglichst<br />

natürlich bleibt“, erklärt er. Dadurch gibt<br />

es immer wieder schwere Kletterstellen,<br />

die den Sportlern viel abverlangen. „Umso<br />

schöner ist aber natürlich auch das Gefühl,<br />

wenn man dann oben angekommen ist“,<br />

sagt Buchwieser.<br />

Mehr erleben: Zwei-Tages-Touren<br />

Eine Tour, die zur Region gehört wie kaum<br />

eine andere, führt von Hammersbach über<br />

das Höllental hinauf auf die Zugspitze.<br />

Wolfgang Pohl erklärt, warum der Klettersteig<br />

selbst zwar mit einer Kategorie B bis<br />

C nicht zu den Schwersten gehört, die Tour<br />

aber dennoch auf keinen Fall unterschätzt<br />

werden darf: „Der Klettersteig wird von<br />

einer langen und teils sehr anstrengenden<br />

Bergtour umrahmt. Wir empfehlen deshalb,<br />

diese auf zwei Tage auszuweiten.“ Am ersten<br />

Tag können die Wanderer von Hammersbach<br />

bis zur Höllentalangerhütte aufsteigen<br />

und dort übernachten. Am zweiten Tag hat<br />

man dann immer noch eine lange Strecke<br />

vor sich – aber eben eine, die gut machbar<br />

ist. „Allerdings geht es hier nicht nur um den<br />

Klettersteig selbst, denn man muss auch<br />

noch den Höllentalferner, den Gletscher,<br />

begehen“, erklärt Wolfgang Pohl. „Im Juni<br />

ist der meist noch komplett schneebedeckt,<br />

da kommt man mit Snowspikes gut durch.<br />

Wenn der Schnee aber weg ist und das<br />

Blankeis zum Vorschein kommt, dann gehören<br />

Steigeisen zur Pflichtausrüstung.“<br />

Auch für die Anfänger in Sachen Klettersteig<br />

bietet die Zugspitz Arena Bayern- Tirol<br />

wunderschöne A- und B-Steige inmitten<br />

herrlicher Landschaften. Klettern am Häselgöhr<br />

Wasserfall kann man in der Tiroler<br />

Zugspitz Arena, direkt an der Straße zwischen<br />

Grainau und Ehrwald. Hier bekommen<br />

Einsteiger nicht nur ein landschaftliches<br />

Highlight geboten, sondern können auch die<br />

Technik beim Klettersteiggehen ideal erlernen.<br />

Übungssteige, einzelne Abseilstellen<br />

und sogar eine Zipline zur rasanten Abfahrt<br />

sind absolute Highlights dieser Tour – Letzteres<br />

aber nur mit bestimmtem Equipment<br />

und unter Anleitung.<br />

Die Schöngänge bieten ebenfalls einen<br />

tollen Einstieg für Anfänger. Hier klettert<br />

man zwischen der Alspitze und dem Bernadeinkopf<br />

hinauf ins Oberkar. Weiter geht es<br />

entweder auf den nahe gelegenen Bernadeinkopf,<br />

über den Ostgrat auf die Alpspitze<br />

oder über den Nordwandsteig wieder hinunter<br />

zur Hochalm. Hier kommen die Wanderer<br />

durch ein Tunnelsystem, bevor es zurück<br />

zum Osterfelderkopf und der dortigen Seilbahn<br />

geht – wirklich sehenswert!<br />

<br />

Lisa Zöls<br />

Beim Häselgöhr Wasserfall können Einsteiger<br />

die Techniken des Klettersteiggehens erlernen.<br />

Die schönsten Klettersteige der Zugspitz<br />

Arena Bayern-Tirol gibt es auf der<br />

Panoramakarte in der GRENZENLOS App.


16 / SICHERHEITSCAMPS<br />

Sicherer am Berg<br />

Für jeden, der in den Bergen<br />

unterwegs ist, gelten bestimmte<br />

Verhaltensregeln. Werden sie<br />

eingehalten, können viele Risiken<br />

minimiert werden.<br />

SAAC – Snow & Alpine<br />

Awareness Camps<br />

Egerdachstraße 8<br />

6020 Innsbruck<br />

anmeldung@saac.at<br />

www.saac.at<br />

Wer zum Biken, Wandern oder<br />

Klettern in den Bergen ist,<br />

muss sich gewisser Risiken<br />

bewusst sein. Mit ein<br />

paar Verhaltensregeln und der richtigen<br />

Vorbereitung können Unfälle aber vermieden<br />

werden. Lucky Rauscher, Geschäftsführer<br />

des Vereins SAAC (Snow & Alpine<br />

Awareness Camps), weiß, worauf man<br />

achten sollte: „Ganz wichtig ist es, sich<br />

vor einer Tour immer über die Wetterverhältnisse<br />

zu erkundigen. Ein Gewitter<br />

holt einen nicht nur schneller ein<br />

als im Tal. Es ist durch die große Höhe, in der<br />

man sich befindet, auch viel gefährlicher.“<br />

Festes Schuhwerk sowie richtige Kleidung<br />

gehören selbst bei hohen Temperaturen im<br />

<strong>Sommer</strong> unbedingt zur Grundausstattung.<br />

„Oftmals wird leider die eigene Leistungsfähigkeit<br />

überschätzt“, ergänzt der Bergprofi.<br />

Bergwege sind in die Farben Blau, Rot und<br />

Schwarz unterteilt, die den aufsteigenden<br />

Schwierigkeitsgrad angeben. „Wer selten bis<br />

nie in den Bergen unterwegs ist, tut sich mit<br />

einem roten Weg mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit<br />

schwer. Bei einem schwarzen Weg besteht<br />

absolute Absturzgefahr.“ Um ein solches<br />

Risiko zu umgehen, empfiehlt sich im Vorfeld<br />

eine gute Tourenplanung.<br />

In Sicherheitscamps lernen, wie es geht<br />

Damit man gar nicht erst unvorbereitet in die<br />

Berge geht, bietet der Verein SAAC bereits<br />

seit 20 Jahren Sicherheitscamps an. „Im <strong>Sommer</strong><br />

bieten wir in der Tiroler Zugspitz Arena<br />

Bike- und Climb-Camps an. Diese Kurse kann<br />

jeder Interessierte besuchen“, erzählt Lucky<br />

Rauscher. Am ersten Tag wird Theorie durchgenommen,<br />

die am zweiten Tag im Gelände in<br />

die Praxis umgesetzt wird. „Die Camps bieten<br />

wir in Kooperation mit der Tiroler Zugspitz<br />

Arena an. Durch die finanzielle Unterstützung<br />

des Tourismusverbandes können die Teilnehmer<br />

sie komplett kostenlos nutzen“, erklärt er.<br />

„Es gibt verschiedene Schwierigkeitsstufen<br />

für Anfänger und Fortgeschrittene, man<br />

braucht also nicht unbedingt Vorkenntnisse.<br />

Bei den SAAC Climb-Camps sind allerdings<br />

gute Kondition und Schwindelfreiheit wichtig,<br />

bei den Klettersteig-Camps zusätzlich<br />

noch Trittsicherheit“, erklärt Rauscher. Auch<br />

die Ausrüstung bekommen die Teilnehmer<br />

nach vorheriger Anmeldung kostenlos direkt<br />

vor Ort. Lediglich Kletterschuhe müssen sie<br />

selbst mitbringen sowie beim Bike-Camp ein<br />

Full-Suspension-Bike im Topzustand, gute Bereifung,<br />

gewartete Scheibenbremsen, einen<br />

Halbschalenhelm und Bike-Erfahrung.<br />

Trotz aller Vorbereitung ist eines laut Lucky<br />

Rauscher besonders wichtig: die Natur niemals<br />

zu unterschätzen.<br />

<br />

Lisa Zöls<br />

Mehr zum Thema „Sicherheit am Berg“ und<br />

den Sicherheitscamps des SAAC gibt es in<br />

der kostenlosen GRENZENLOS App.<br />

In den Camps des Vereins SAAC lernen die Teilnehmer<br />

alles, was für die Sicherheit am Berg wichtig ist.<br />

English Summary<br />

An awareness of risk is essential<br />

when biking, hiking, or climbing in<br />

the mountains, but accidents can be<br />

easily prevented with good preparation.<br />

It’s crucial that you check the<br />

weather before setting out. You can<br />

get caught in a thunderstorm, for example,<br />

faster than in the valley – and<br />

it’s more dangerous at heights. You<br />

should also choose the right clothing<br />

and equipment. Sturdy shoes and<br />

robust outerwear are indispensable,<br />

even in warm summer temperatures.<br />

Making sure no one goes up into the<br />

mountains unprepared, the SAAC<br />

association has been offering safety<br />

courses for 20 years.


PROMOTION / 17<br />

Bergerlebnis für Jedermann<br />

Im Gebiet Garmisch-Classic schlagen<br />

die Herzen von Bergfreunden höher.<br />

Manchmal wegen einer ganz nett<br />

pulstreibenden Aktivität. Aber immer<br />

wegen der landschaftlichen Schönheit und<br />

Vielfalt an Bergerlebnissen für Groß und<br />

Klein, Jung und Junggebliebene. Einheimische<br />

wie Gäste schätzen die mit der Bayerischen<br />

Zugspitzbahn zugängliche Bergwelt<br />

zwischen Alpspitze, Kreuzeck und Hausberg<br />

als abwechslungsreiches Wander- und Erholungsgebiet.<br />

Wohin man auch blickt, gibt’s<br />

Natur pur und spannende Ausflugsziele wie<br />

die Aussichtsplattform AlpspiX, den Gipfel-<br />

Erlebnisweg oder den Genuss-Erlebnisweg<br />

am Fuße der markanten Alpspitze, auch Juwel<br />

des Werdenfelser Landes genannt.<br />

AlpspiX: Zwischen Himmel<br />

und Höllental<br />

Knapp oberhalb der Bergstation der Alpspitzbahn<br />

formen zwei Stahlträger ein schwebendes<br />

X über tausend Meter Tiefe. Damit entlockt<br />

die Aussichtsplattform AlpspiX selbst<br />

erfahrenen Bergfexen und Gipfelstürmern<br />

andächtige Ahs und Ohs – spätestens am<br />

verglasten Ende der rund 25 Meter langen<br />

Stege, von wo aus sich uneingeschränkte<br />

Weit- und Tiefblicke auf die Zugspitze,<br />

Waxensteine, die riesige Alpspitz-Nordwand<br />

und hinunter ins wilde Höllental ergeben.<br />

Gipfel-Erlebnisweg<br />

Der Gipfel-Erlebnisweg am Osterfelderkopf<br />

ebnet allen Bergbegeisterten den Weg in<br />

hochalpine Gefilde. Familien, Senioren und<br />

weniger trittsichere Gäste können den rund<br />

700 Meter langen Rundkurs bei der Bergstation<br />

der Alpspitzbahn gemütlich erwandern<br />

und Wissenswertes zu Flora, Fauna und Geologie<br />

der Umgebung erfahren. Die informativen,<br />

quizartigen Stationen wecken auch bei<br />

kleinen Bergfexen Neugierde und Wanderlust.<br />

Highlight des kinderwagentauglichen<br />

Erlebnisweges ist die Aussichtsplattform<br />

AlpspiX, die am Ende für große Augen und<br />

weiche Knie sorgt.<br />

Genuss-Erlebnisweg<br />

Groß und Klein halten hier locker Schritt:<br />

Der knapp 3 km lange Genuss-Erlebnisweg<br />

schlängelt sich sanft von der Bergstation<br />

der Alpspitzbahn zur Bergstation der Kreuzeckbahn.<br />

Schon am Beginn wartet mit der<br />

Aussichtsplattform AlpspiX der erste Höhepunkt.<br />

Danach erwecken 18 kindgerechte<br />

Stationen am gut ausgebauten Wanderweg<br />

das „SteinReich“ des Riesen von der Alpspitze<br />

zum Leben. Kleine Bergfexe können<br />

etwa in die Fußabdrücke des Riesen steigen,<br />

den Duft der Berge erschnuppern und sich<br />

auf dem steinernen Thron wie ein echter<br />

Riese fühlen. Sonnenplätze, Relaxliegen<br />

und Schaukelelemente laden zum Verweilen<br />

ein und am Ende des Genuss-Erlebnisweges<br />

wird sogar noch ein Schatz gehoben!<br />

Garmisch-Classic Ticket<br />

Diese Seilbahn-Rundfahrt erlaubt auch weniger<br />

trittsicheren Gästen, Familien und Senioren<br />

den Genuss frischer Höhenluft und traumhafter<br />

Bergpanoramen. Mit der Alpspitzbahn<br />

geht’s auf den 2.050 m hohen Osterfelderkopf,<br />

Ausgangspunkt herrlicher Wandermöglichkeiten<br />

für Groß und Klein. Danach fährt<br />

man mit der Hochalmbahn hinab auf 1.700 m<br />

oder legt die idyllische Strecke über die Almterrassen<br />

zu Fuß zurück (ca. 1 Stunde). Von<br />

der Hochalm aus wandern alle Ausflügler in<br />

30 Minuten auf gut ausgebauten Wegen hinunter<br />

zur Bergstation der Kreuzeckbahn, wo<br />

die Talfahrt angetreten wird.<br />

Mehr Informationen auf zugspitze.de


18 / INKLUSION<br />

Gemeinsam über<br />

Grenzen gehen<br />

In den Bergen wandern oder klettern, gehört für viele fest zum Urlaub<br />

dazu. Für Menschen mit Behinderung ist das aber nicht immer so einfach.<br />

In Garmisch-Partenkirchen gibt es deshalb immer mehr Angebote, mit<br />

denen so manche Barrieren aus dem Weg geschafft werden.<br />

Reiner Bauer erzählt, wie er als Blinder die<br />

Klettertour mit Udo Knittel empfunden hat –<br />

jetzt zum Anhören in der GRENZENLOS App.<br />

Udo Knittel verschafft<br />

Menschen mit Behinderung<br />

einzigartige Bergerlebnisse.<br />

Udo Knittel ist ein besonnener Mann<br />

mit einer freundlichen Ausstrahlung.<br />

Einer, dem selbst Blinde so<br />

vertrauen, dass sie unter seiner Anleitung<br />

eine Bergwand hochklettern. In seiner<br />

Bergschule „Bergführer Zugspitzland“ bietet<br />

Knittel Inklusions-Kletterkurse für Menschen<br />

mit und ohne Behinderung an. „Ich war früher<br />

schon bei Inklusionsprojekten des Deutschen<br />

Alpenvereins dabei. Das hat mir so viel Spaß<br />

gemacht, dass ich das in mein Kursangebot<br />

übernommen habe“, erzählt der Bergführer.<br />

Unter der Alpspitze hat Udo Knittel extra<br />

dafür einen Kletterparcours mit Sicherungstechniken<br />

und fixen Seilen eingerichtet: „Das<br />

ist ideales Gelände, um sich anfangs erst<br />

einmal hoch zu tasten. Wir haben hier für<br />

später aber auch ein paar Herausforderungen<br />

wie zum Balancieren geneigte Platten eingebaut.“<br />

Knittel weiß genau, worauf es beim<br />

Klettern ankommt – für Menschen mit und<br />

ohne Behinderung gleichermaßen: „Drehund<br />

Angelpunkt beim Klettern ist das Vertrauen,<br />

das ich mit dem Gast erst einmal aufbauen<br />

muss“, betont er. „Sich aufeinander zu<br />

verlassen, darum geht es.“ Die Glücksgefühle


19<br />

Klettern kann nur, wer richtig sieht und hört? Falsch gedacht! In den Inklusionskursen kann das jeder.<br />

seiner Teilnehmer, wenn sie etwa die Wand<br />

geschafft haben und über sich hinauswachsen,<br />

seien der eigentliche Grund, warum er<br />

diese Kurse anbiete, sagt der Bergführer.<br />

Dabei arbeitet er nach dem Tandemprinzip:<br />

Ein Sehender unterstützt beispielsweise einen<br />

Blinden. „Um ein Gespür für die Gefühlswelt<br />

des anderen zu bekommen, verbinden wir<br />

den Sehenden die Augen. Dann werden sie<br />

mit einem Skistock geführt“, erklärt Knittel.<br />

Sein Motto: „Anleiten, aber nicht gängeln.<br />

Fordern, aber nicht überfordern.“<br />

Ein unerwartetes Zusammentreffen<br />

Bei einem der Inklusionskurse von<br />

Udo Knittel war auch Reiner Bauer dabei, der<br />

nach einem Autounfall fast gänzlich erblindet<br />

ist. Der Beauftragte der Gemeinde Eberfing<br />

für Menschen mit Behinderung meisterte<br />

die Klettertour mit Begeisterung. Dabei<br />

erlebten der Bergführer und er eine echte<br />

Überraschung: „Im Anschluss an die Tour<br />

kamen wir im Gespräch zufällig darauf, dass<br />

wir uns von früher kennen“, erzählt Knittel,<br />

der vor rund 40 Jahren mit Bauer bei den<br />

Gebirgsjägern in Mittenwald war. Damals<br />

konnte Bauer noch sehen. „Wir haben uns<br />

riesig gefreut, das war schon berührend.“<br />

Seine Eindrücke schildert Bauer im Interview,<br />

das in der kostenlosen GRENZENLOS<br />

App zum Nachhören bereitsteht.<br />

Auch Ursula Höger mit ihrer Kräuterwanderung<br />

sowie Helmut Hermann mit seiner<br />

English Summary<br />

Hiking or climbing in the mountains is a<br />

must-do on many holidays in our region,<br />

but it’s not always that easy for people<br />

with disabilities. That’s why Garmisch-<br />

Partenkirchen offers increasing number<br />

of activities that are accessible to all. At<br />

his “Bergführer Zugspitzland” mountain<br />

school, for example, Udo Knittel offers<br />

inclusive climbing courses for people<br />

with and without disabilities, while for<br />

botanischen Tour um den Eibsee bieten ein<br />

Inklusionsprogramm. Ihre Touren richten<br />

sich gleichermaßen an hörende, schwerhörige<br />

sowie gehörlose Teilnehmer. Für<br />

Sören Gericke, den fachlichen Leiter der<br />

Informations- und Servicestelle für Menschen<br />

mit Hörbehinderung in Weilheim<br />

und dem Oberland, ein ganz besonderes<br />

Erlebnis: „Ich war bereits bei beiden Touren<br />

dabei. Am Anfang war es für die hörenden<br />

Teilnehmer und die Wanderführer natürlich<br />

ein bisschen ungewohnt, über die Gebärdensprachdolmetscher<br />

zu kommunizieren“,<br />

erzählt Gericke, der selbst gehörlos ist.<br />

„Darum freut es mich umso mehr, dass die<br />

Kommunikation so gut geklappt hat. Alles<br />

lief ganz harmonisch.“<br />

Besonders gut gefiel Gericke der direkte<br />

Kontakt zwischen Hörenden und Gehörlosen.<br />

„Zum Beispiel haben sich die Kursteilnehmer<br />

von Ursula Höger über das Thema<br />

Kräuter ausgetauscht, und die Dolmetscher<br />

haben einfach nur übersetzt. Das war ein<br />

richtiger Flow in der Gruppe“, so Gericke. „Da<br />

überlegte man gemeinsam, welche Gerichte<br />

man mit den Kräutern kochen kann, und es<br />

wurden innerhalb der Gruppe sogar Rezepte<br />

ausgetauscht.“<br />

Miteinander sprechen – ohne Worte<br />

Für Kräuterpädagogin Ursula Höger war die<br />

zweistündige Wanderung ebenfalls eine<br />

ganz neue und sehr interessante Erfahrung:<br />

deaf people and those with hearing<br />

difficulties, Ursula Höger and Helmut<br />

Hermann offer herbal hiking tours and<br />

botanical walks with sign language interpreters.<br />

More activities are currently<br />

at the planning stage, and Udo Knittel<br />

hopes that demand will rise; after all,<br />

as he says, “many people have no idea<br />

how much fun they can have on one of<br />

our excursions.”<br />

„Ich musste mich erst einmal daran gewöhnen,<br />

dass die Gebärdensprach dolmetscherin<br />

die Stimme für jemand anderen ist“, sagt<br />

Höger. „Aber wenn man sich darauf einlässt,<br />

läuft der Rest richtig gut.“<br />

Das empfand auch Gebärdensprachdolmetscherin<br />

Christine Müller so: „Es sind alle<br />

sehr harmonisch miteinander umgegangen.<br />

Die Teilnehmer waren sehr geduldig und<br />

Zeitverzögerungen durch das Dolmetschen<br />

gar kein Problem. Alle waren einfach offen“,<br />

sagt sie und freut sich, dass auch sehr<br />

schnell Fragen an die Gehörlosen und auch<br />

an sie als Dolmetscherin gestellt wurden.<br />

Das sei nicht immer so.<br />

Biologe Helmut Hermann, der die botanische<br />

Wanderung mit Hörenden und Gehörlosen<br />

um den Eibsee leitete, fand es „super, so<br />

etwas mal zu machen.“ Die Pflanzennamen<br />

seien bei der Übersetzung kein Problem gewesen.<br />

„Die Gebärdensprachdolmetscherin<br />

übersetzte entweder die zusammengesetzten<br />

Namen oder buchstabierte sie“, erzählt<br />

Helmut Hermann. „Ein bisschen ungewohnt<br />

war es erst einmal, denjenigen, der eine<br />

Frage hat, anzusehen, und gleichzeitig die<br />

Gebärdensprachdolmetscherin im Auge zu<br />

behalten“, so der Biologe. Aber das könne<br />

man ja lernen.<br />

„Luft nach oben“<br />

Alle Kursleiter würden solche Inklusionsangebote<br />

nach eigener Aussage gerne<br />

öfter machen. „Mir wurde bewusst, wie<br />

getrennt das sonst alles abläuft. Dabei ist<br />

es doch ganz einfach, gemeinsam etwas<br />

zu unternehmen. Da ist definitiv noch<br />

Luft nach oben“, findet Kräuterpädagogin<br />

Höger. „Selbstverständlich würden wir so<br />

etwas gerne öfter machen“, betont auch<br />

Sören Gericke. Weitere Kurse mit GaPa Tourismus<br />

sind bereits in Planung. Bergführer<br />

Udo Knittel hofft, dass die Nachfrage nach<br />

solchen Inklusionsangeboten noch steigt.<br />

„Viele können sich gar nicht vorstellen, wie<br />

viel Spaß so ein Kurs macht.“<br />

<br />

Lucia Glahn


20 / KNAPPENHÄUSER RUNDWANDERWEG<br />

Auf den Spuren von Knappen,<br />

Jägern und Wilderern<br />

Welche Geschichte erzählen die verlassenen Knappenhäuser? Und wer wollte<br />

dem weißen Hirschen ans Fell? Solche Fragen stellt sich, wer den Knappenhäuser<br />

Rundwanderweg erkundet.<br />

Ab dem Wanderparkplatz Hammersbach<br />

führt der Knappenhäuser<br />

Rundwanderweg erst durch den<br />

Wald bergauf, dann übers Waldeck<br />

und Kreuzeck aufs Hupfleitenjoch in<br />

1.758 Meter Höhe. Bergab geht es nun an<br />

den Knappenhäusern vorbei zur Höllentalangerhütte<br />

und hinab in die Höllentalklamm.<br />

Anschließend folgt der Abstieg zurück nach<br />

Hammersbach.<br />

Um die fast 13 Kilometer zurückzulegen,<br />

sollten Wanderlustige etwa acht bis neun<br />

Stunden veranschlagen, Pausen inklusive.<br />

Auch ist die Abkürzung mithilfe der Kreuzeckbahn<br />

berg- oder talwärts möglich. „Kondition<br />

und gutes Schuhwerk braucht man“,<br />

betont Sebastian Buchwieser aus der Bergsteigerschule<br />

ZugspitzAlpin in Grainau. Er<br />

empfiehlt Trekkingschuhe, die den Knöchel<br />

bedecken, und einen wärmenden Pulli oder<br />

ein Fleece sowie einen Regenschutz: „Man<br />

legt 1.000 Höhenmeter zurück, es kann kalt<br />

und windig werden, und durch die Klamm<br />

ist es immer nass“. Dafür können geübte<br />

English Summary<br />

From Hammersbach hiking car park,<br />

the circular trail first leads up through<br />

woods, then via the Kreuzeck and<br />

Waldeck to the Hupfleitenjoch saddle<br />

at an altitude of 1,758 metres. Then it<br />

descends, past the old miners’ cabins,<br />

to the Höllentalanger hut and down<br />

into the Höllentalklamm gorge, before<br />

returning to Hammersbach. This route<br />

is very popular when the gorge is<br />

open, from around late May to late<br />

October, and steeped in legend: one<br />

myth tells of a white deer which<br />

a hunter chased, only to meet an<br />

untimely end.<br />

Wanderlustige, aber auch Kinder ab etwa<br />

acht Jahren diese Tour machen. „Zu sehen,<br />

wie das Wasser sich seinen Weg durch die<br />

Klamm gefressen hat“ – das genießt Buchwieser<br />

besonders. „Und wenn man aus der<br />

Klamm rauskommt, aus dem Dunkel zurück<br />

in die Helligkeit und Wärme – dieser Unterschied<br />

ist beeindruckend.“<br />

Eine Region voller Sagen und Mythen<br />

Der Heimathistoriker Peter Schwarz aus<br />

Hammersbach erzählt, dass sich um diese<br />

Region einige Sagen ranken. Die vom weißen<br />

Hirschen zum Beispiel, dem ein Jäger<br />

nachstellte. „Da kam eine gute Fee und<br />

warnte ihn: Den darfst du nicht erlegen,<br />

dafür bekommst du große Reichtümer,<br />

wenn du im Tal niemandem davon erzählst.“<br />

Blöderweise tat der Jäger genau das, er<br />

plauderte das Geheimnis aus. Das Gold im<br />

Stollen, das er schon erspäht hatte, war für<br />

Peter Schwarz erklärt in der GRENZENLOS<br />

App, wie die Geschichte der Knappenhäuser<br />

mit der des Bergbaus zusammenhängt.<br />

ihn verloren. Als er im Zorn dem weißen<br />

Hirsch erneut nachstellte, „da tat sich die<br />

Höll auf und hat ihn verschlungen“, berichtet<br />

Schwarz. Höll stammt hier aber übrigens<br />

von „Höhle“ und hat mit dem Teufel nichts<br />

zu tun.<br />

Ein Weg durch die Höllentalklamm<br />

Zur Öffnungszeit der Höllentalklamm – ab<br />

etwa Ende Mai bis Ende Oktober – ist dieser<br />

Weg, um den sich viele Mythen ranken,<br />

extrem beliebt. Warum, weiß Peter Schwarz<br />

genau: „Wenn jemand an der Schönheit der<br />

Natur seine Freude hat, ist er hier genau<br />

richtig.“<br />

<br />

Petra Plaum<br />

Die Höllentalklamm zeigt auf<br />

beeindruckende Weise, wie sich<br />

das Wasser seinen Weg durch<br />

den Fels gefressen hat.


IN DIE BERGE,<br />

FERTIG, LOS!<br />

ZUM START DER SOMMERSAISON<br />

EIN FRISCHER ALPENKRIMI<br />

WORUM GEHT´S?<br />

Um Schließfächer voller Geheimnisse,<br />

für die manch einer einen Mord begehen<br />

würde, halbseidene <strong>Sommer</strong>frischler,<br />

schlagartige Hitzetode und eine stimmungsvolle<br />

Bestattung, die vollkommen<br />

aus dem Ruder läuft.<br />

DER NEUE<br />

ALPENKRIMI<br />

VON<br />

JÖRG<br />

MAURER<br />

SPANNEND, WEIL …<br />

es ein genial spannender Mix aus Alpenkulisse<br />

und Verbrecherjagd ist. Dabei<br />

skurril und mit viel Humor von Jörg<br />

Maurer bestsellerverdächtig erzählt!<br />

PERFEKTER LESESTOFF<br />

für alle, die die Berge lieben und dort gerne<br />

in der <strong>Sommer</strong>luft hoch über idyllischen<br />

Kurorten wandern. Und für Fans von<br />

originellen Krimis und blitzgescheiten<br />

Ermittlertypen – also eigentlich für jeden!


22 / WAHRZEICHEN<br />

Unser Eibsee<br />

Er ist einer der meistfotografierten Seen Bayerns,<br />

ein echtes Schmuckstück und ein wahrer Allrounder an<br />

Freizeitmöglichkeiten: der Eibsee am Fuße der Zugspitze.<br />

Der Eibsee ist das Wahrzeichen des<br />

Zugspitzdorfes Grainau – natürlich<br />

neben der Zugspitze selbst, an deren<br />

Fuß der See liegt. Er bietet mit<br />

seinem grün schimmernden, kristall klaren<br />

Wasser ein traumhaftes Naturidyll zum Erholen<br />

und Aktivsein: Wer hier einen Tag verbringt,<br />

fühlt sich wie im Paradies.<br />

Das wissen auch viele Besucher: Nicht<br />

umsonst ist der Eibsee das mit am meisten<br />

besuchte Ziel rund um Grainau – und das<br />

fotogenste. Unter #eibsee finden sich allein<br />

auf der Social-Media- Plattform Instagram<br />

über 100.000 Bilder. Sie zeigen, dass der See<br />

im <strong>Sommer</strong> wie im Winter eine Vielzahl an<br />

Möglichkeiten bietet, um einen schönen Tag<br />

zu verbringen.<br />

Herrlich von der Hektik des Alltags abschalten<br />

kann man beispielsweise auf dem<br />

Stand-up-Paddle-Board, auf dem man sich<br />

durch das atemberaubende Naturpanorama<br />

gleiten lässt, den Blick auf die vielen kleinen<br />

und größeren Inseln und die versteckten<br />

Buchten gerichtet. Und wer sich abkühlen<br />

möchte, der nimmt ganz einfach ein erfrischendes<br />

Bad – wozu bei so einem Bergsee<br />

aber doch auch ein wenig Mut gehört, angesichts<br />

der Wassertemperatur.<br />

Das „Reserl“ – ein echtes Unikat<br />

Auf all diejenigen, die den Eibsee weniger<br />

nass überqueren möchten, wartet ein echtes<br />

Highlight: das „Reserl“, ein Elektroboot aus<br />

Mahagoni, das 1960 von der Bootswerft Glas<br />

in Possenhofen am Starnberger See extra für<br />

den Eibsee entworfen wurde. Bis zu 30 Personen<br />

können gleichzeitig an einer der geführten<br />

halbstündigen Bootsfahrten teilnehmen.<br />

Gemeinsam erkunden sie die schönsten<br />

Stellen und Buchten des Sees – und erfahren,<br />

dass man auf einer der Inseln im kleinen<br />

Kreis sogar freie Trauungen abhalten kann.<br />

In diesem Fall wird die Hochzeitsgesellschaft<br />

natürlich ebenfalls mit dem „Reserl“ auf die<br />

Maximilian insel gefahren, die auch liebevoll<br />

die „Hochzeitsinsel“ genannt wird.<br />

English Summary<br />

The Eibsee lake is the most famous<br />

landmark in the village of Grainau –<br />

apart from the Zugspitze itself, of<br />

course, which towers up above it.<br />

With its shimmering green, crystalclear<br />

waters, it is a magical natural<br />

idyll to relax or go for walks. A day<br />

spent here is akin to a day in paradise,<br />

and it’s not for nothing that the Eibsee<br />

is one of the most popular attractions<br />

in and around Grainau – and one of<br />

the most photogenic: there are over<br />

100,000 pictures with the hashtag<br />

#eibsee on Instagram, revealing a<br />

multitude of activities for all seasons.<br />

A visit is also worthwhile if you’re<br />

with a pushchair or Nordic walking<br />

sticks, as the path is completely flat,<br />

without any obstacles, and ideal for<br />

easy walks with wonderful views of<br />

the scenery.<br />

Wer das Wasser lieber von außen betrachtet,<br />

als sich direkt hinein oder darauf zu begeben,<br />

dem bietet der Eibsee-Rundweg an<br />

jeder Ecke neue Perspektiven auf einen der<br />

schönsten Seen Bayerns. Wer es sich zum<br />

Ziel setzt, einmal komplett herumzulaufen,<br />

sollte für die über sieben Kilometer etwa<br />

zwei Stunden Zeit mitbringen. Und auch mit<br />

Kinderwagen oder Nordic-Walking-Stöcken<br />

lohnt sich der Ausflug hierher: Denn über<br />

den komplett ebenen Weg ohne Hindernisse<br />

oder Stolpersteine lässt es sich ganz<br />

bequem laufen und die tolle Aussicht auf die<br />

Natur genießen.<br />

<br />

Lisa Zöls


23<br />

„Bergerlebnisse mit meinen Eltern, Brüdern, meiner Frau und unseren Kindern<br />

sind mir genauso wertvoll, wie Unternehmungen an Bergen weltweit wie dem<br />

Fitz Roy. Deuter ist für mich eine Marke mit Vergangenheit – und Zukunft!“<br />

MICHI BÜCKERS MIT DEM NEUEN TRAIL 30. Michi ist staatl. geprüfter Berg- und Skiführer<br />

und Deuter Markenbotschafter, seine sportliche Karriere hat er aber als Rennradfahrer gestartet.<br />

Heute ist die Liste seiner Outdoor-Sportarten lang und am liebsten macht er alles zusammen.


24 / MOUNTAINBIKE<br />

Noch mehr Mountainbike-Glück<br />

In der Tiroler Zugspitz Arena sind Mountainbikes und ihre Fahrer goldrichtig!<br />

Hier gibt es auf verschiedenen Trails mitten in der Natur immer wieder Neues<br />

zu entdecken. Und für alle, die an ihrer Technik feilen wollen, entsteht an der<br />

Grubigsteinbahn gerade eine brandneue Skill Area.<br />

Wussten Sie, dass …<br />

… die Tiroler Zugspitz-Arena auf der<br />

Via Claudia Augusta liegt, auf der schon<br />

die alten Römer unterwegs waren?<br />

Diese Straße verbindet das bayerische<br />

Donauwörth über die Alpen mit dem<br />

italienischen Ostiglia am Po beziehungsweise<br />

alternativ mit Quarto d’Altino bei<br />

Venedig an der Adria. Die Via Claudia<br />

Augusta führt durch die Tiroler Zugspitz<br />

Arena – in Lermoos, Ehrwald, Bichlbach<br />

und Biberwier gibt es spezielle Via<br />

Claudia Gastgeber sowie einen Gepäck-<br />

oder auch Rad-Shuttle über den<br />

Fernpass.<br />

Die Geschichte der Straße ist beeindruckend:<br />

Schon im Jahr 15 v. Chr. begann<br />

der römische General Drusus der Ältere,<br />

Adoptivsohn des Augustus, die Pfade der<br />

Kelten, Räter und Etrusker auszubauen.<br />

Das Ergebnis: die erste richtige Straße<br />

über die Alpen. Fertiggestellt wurde sie<br />

erst nach rund 60 Jahren durch Drusus‘<br />

Sohn, Kaiser Claudius. Heute lädt die<br />

Via Claudia Augusta zum Radfahren,<br />

Fernwandern oder einfach Lustwandeln<br />

ein. Entlang der Route gibt es jede<br />

Menge besondere Kultur-, Urlaubs- und<br />

Genussangebote und die Orte und Landschaften<br />

zu entdecken, ist mehr<br />

als eine Reise wert.<br />

Allgemeine Infos, Karten,<br />

Urlaubsangebote:<br />

www.viaclaudia.org/de/<br />

via-claudia-bereisen.html<br />

Via Claudia Augusta mit dem Rad<br />

in der Tiroler Zugspitz Arena:<br />

Unterkünfte, Karten und ein<br />

Fernpass-Shuttle finden sich hier:<br />

www.zugspitzarena.com/de/<br />

urlaubsthemen/bike-rad/<br />

via-claudia-augusta


25<br />

Der Blindseetrail<br />

wurde als einer<br />

von „5 Great Trails“<br />

in ganz Tirol ausgezeichnet.<br />

Eine Skill Area hilft Einsteigern wie<br />

Erfahrenen, sicherer, technisch ausgefeilter<br />

und mit noch mehr Spaß<br />

zu biken. Zur Vorbereitung auf die<br />

anspruchsvollen Trails eignet sich so ein Gelände<br />

daher ideal – seit der Schneeschmelze<br />

ist Trailbauer Benedikt Purner, genannt<br />

Benni, selbst begeisterter Mountainbiker,<br />

mit dem Anlegen neben der Grubigsteinbahn<br />

beschäftigt. Wer die erste Skill Area<br />

dieser Art in ganz Tirol besonders braucht?<br />

„Mountainbiker, die sonst nicht auf Naturtrails<br />

fahren und die sich nicht so ideal<br />

auskennen“, antwortet er. „Wer nur gebaute<br />

Straßen kennt, ist mit Schwierigkeiten leicht<br />

mal überfordert. Darum gibt es hier in der<br />

Skill Area drei kurze Trails der Schwierigkeitsstufen<br />

S1, S2 und S3, optimiert auf die<br />

Bedürfnisse jedes Bikers. Wer die dann gut<br />

beherrscht, wird im Gelände später keine<br />

böse Überraschung erleben.“<br />

Langweilig werden soll es anspruchsvollen<br />

MTB-Fans dennoch nicht, betont Benni.<br />

„Unsere Naturtails in Tirol sind ja teilweise<br />

sehr alt und voller Unebenheiten. Die Skill<br />

Area Trails sind darum nah dran an den Naturtrails,<br />

haben enge Kurven, Stufen, Wurzeln.<br />

Wer dann merkt, dass er es quasi auswendig<br />

kann, kann gleich auf dem Naturtrail<br />

starten.“ Und wer länger braucht, sollte sich<br />

die Zeit nehmen, empfiehlt der Profi – dann<br />

meistert er rascher anspruchsvolle Strecken.<br />

Neues vom Blindseetrail<br />

Zu den absoluten Highlights für Fortgeschrittene<br />

zählt der Blindseetrail mit den<br />

Schwierigkeitsstufen S2 und S3. Der Einstieg<br />

findet sich oberhalb der Grubigalm und ist<br />

nicht nur mit dem Bike, sondern auch mit<br />

der Grubigsteinbahn gut zu erreichen. Die<br />

14,7 Kilo meter umfassende Abfahrt zurück<br />

nach Lermoos dauert etwa zwei Stunden<br />

und führt 700 Höhenmeter nach unten.<br />

Übung und Konzentration sind erforderlich,<br />

denn in den Rinnen findet sich reichlich<br />

Geröll und auch technisch verlangt der Trail<br />

dem Fahrer einiges ab. Aber die flowigen<br />

Kehren, die Wasserfallpassage sowie die<br />

Blicke in die Tiefe – vor allem auf den an<br />

sonnigen Tagen leuchtend türkisfarbenen<br />

Blindsee – belohnen für die Mühen. Zum<br />

Schluss winkt ein erfrischender Sprung in<br />

den Blindsee. Kein Wunder, dass eine Jury der<br />

Tirol Werbung 2018 bei ihrer Auswahl aus 80<br />

beliebten Single Trails befand: Diese Route ist<br />

etwas Besonderes, eben einer der „5 Great<br />

Trails“ Tirols.<br />

Benni Purner hat den Blindseetrail kürzlich<br />

saniert und berichtet: „Das war eine<br />

Herausforderung, weil er eben im alpinen<br />

Gelände liegt. Da findet sich viel Fels mit<br />

einer begrenzten Schicht Erdboden und<br />

Wie wird man eigentlich Trailbauer?<br />

Drei Fragen an Benedikt „Benni“ Purner aus Innsbruck, staatlich geprüfter Berg- und<br />

Skiführer, Geologiestudent an der Uni Innsbruck und Trailbauer aus Leidenschaft<br />

Wie sind Sie Trailbauer geworden?<br />

Die Wurzeln lagen in der Vereinsarbeit in<br />

Innsbruck. Die Nachfrage nach guten Trails<br />

war da, da entstand ein Verein, der sich<br />

darum kümmerte, und das regional und<br />

überregional. So wurden schließlich auch<br />

zwei Firmen gegründet, für eine davon<br />

arbeite ich. Arbeit gibt es mehr als genug!<br />

Wer sich fürs Trailbauen als Job interessiert<br />

– was sollte der an Talenten<br />

mitbringen?<br />

Erstens ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen!<br />

Zweitens muss man<br />

zupacken können und wissen, wo beim<br />

Hammer vorne und hinten ist. Die Generation,<br />

die noch nie ein Baumhaus gebaut<br />

hat, unterschätzt das leicht. Die stellen<br />

sich alles easy vor, dabei ist es manchmal<br />

In der Tiroler Zugspitz Arena<br />

finden Mountainbiker nicht nur<br />

Natur pur, sondern auch Trails<br />

jeder Schwierigkeitsstufe.<br />

ein knallharter Buckeljob. Drittens braucht<br />

man auch ein gewisses Improvisationstalent,<br />

denn die Natur stellt uns vor immer<br />

neue Herausforderungen.<br />

Aber schön ist es schon auch, oder?<br />

Spannend und schön finde ich, dass<br />

zwar der Rahmen vorgegeben ist, wir<br />

Trailbauer aber immer Spielraum haben.<br />

Das Endergebnis eines Trails ist eine<br />

Schnittmenge von vielen Faktoren:<br />

Boden, Materialaufwand, Wetter, auch<br />

Naturschutz, was darf ich überhaupt<br />

bauen … Während des Bauens verändert<br />

sich nochmal viel. Plötzlich ist der Boden<br />

anders als gedacht, das Gelände steiler<br />

… Jede Wurzel, jeder Baum ist anders,<br />

das muss man dann in den Trail mit<br />

einbauen. Jeder Meter Trail ist anders!


26 / MOUNTAINBIKE<br />

English Summary<br />

With its many trails set amidst beautiful<br />

scenery, the Tiroler Zugspitz Arena is<br />

ideal for mountain bikes and their riders.<br />

A “skill area” helps both beginners and<br />

experts to refine their riding techniques<br />

in a safe, yet fun way, and<br />

is the perfect preparation before<br />

heading out onto one of the demanding<br />

trails. But it’s not only experienced<br />

riders who’ll find what they’re looking<br />

for here: there’s also plenty for families,<br />

senior citizens, and leisure cyclists to do.<br />

On the website of the Tiroler Zugspitz<br />

Arena, you can find addresses for<br />

Schotter darüber. Bei jedem Unwetter rutscht<br />

der Boden großflächig weg. Wir mussten das<br />

kompensieren und dafür sorgen, dass der<br />

Trail trotzdem fahrbar ist. Ich denke, es ist<br />

uns gelungen, auch den alpinen Charakter,<br />

das Felsige zu erhalten.“<br />

Angebote für jedermann<br />

Doch nicht nur Spitzensportler und die, die es<br />

werden möchten, kommen in der Region auf<br />

Bikes auf ihre Kosten. Auch Familien, Senioren<br />

und reinen Freizeitfahrern mit Vorliebe<br />

bicycle hire companies, discover bike<br />

hotels, get the details of biking guides<br />

offering guided tours, and plan routes<br />

based on your individual preferences.<br />

And what do you call a place where<br />

e-bikers, mountain bikers, BMX riders,<br />

inline skaters, and skateboarders can<br />

have fun practising their skills together?<br />

It’s a pump track, and the Lusspark in<br />

Lermoos has had one since late 2018.<br />

Kids, teens, adults, novices or old<br />

hands – it’s the perfect place to improve<br />

your technique.<br />

fürs Mountainbike ist einiges geboten. Auf<br />

der Website der Tiroler Zugspitz Arena lassen<br />

sich sowohl Adressen für den Fahrradverleih<br />

finden, Bikehotels entdecken, Kontaktadressen<br />

von Bikeguides für geführte Touren<br />

sammeln als auch Routen nach individuellen<br />

Vorlieben zusammenstellen.<br />

Auf den Wegen tummeln sich immer mehr<br />

E-Mountainbikes, und längst ernten die, die<br />

sie fahren, keine belustigten Blicke mehr.<br />

Denn es hat sich herumgesprochen: Wer auf<br />

einem E-Bike sitzt, ist ebenfalls aktiv. So viel<br />

Technik und Kondition wie möglich, so wenig<br />

Motorunterstützung wie nötig: Die wendigen<br />

Gefährte von heute eignen sich unter<br />

anderem für alle, die sich etwas eingerostet<br />

fühlen, die mit tendenziell fitteren Reisegenossen<br />

unterwegs sind oder die einfach mal<br />

testen möchten, ob ein E-Bike langfristig<br />

etwas für sie sein könnte.<br />

Und wie nennt man einen Ort, wo E-Biker,<br />

Mountainbiker, BMX-Fahrer, Inlineskater<br />

und Skateboarder sich gemeinsam austoben?<br />

Einen Pumptrack! Seit Ende 2018 hat<br />

der Lusspark in Lermoos einen solchen: Die<br />

Firma Velosolutions, weltweit erfahren im<br />

Anlegen hochwertiger Pumptracks im Naturgelände,<br />

hat ganze Arbeit geleistet. Ob<br />

Kinder, Teenies oder Erwachsene, Anfänger<br />

oder Fortgeschrittene, hier kann jeder seine<br />

Technik verbessern.<br />

Demnächst wird es in der Region ein<br />

weiteres Angebot für Anfänger geben,<br />

deutet Benni Purner an: „Am unteren Teil<br />

der Grubigsteinbahn ist etwas für Anfänger<br />

in Vorbereitung.“ Auch die nächsten Trails<br />

kommen bestimmt. Es bleibt also spannend<br />

und vielseitig, was das Mountainbiken in der<br />

Tiroler Zugspitz Arena angeht.<br />

<br />

Petra Plaum<br />

Alles für Bike-Fans<br />

Video und Streckeninfo<br />

zum Blindseetrail:<br />

www.tirol.at/reisefuehrer/sport/<br />

radfahren/biketouren/a-blindseetrail<br />

Trails in der Tiroler Zugspitz Arena mit<br />

Möglichkeit zur Routenplanung:<br />

www.zugspitzarena.com/de/<br />

urlaubsthemen/bike-rad/biketouren<br />

E-Bike-Verleih und Ladestationen:<br />

www.zugspitzarena.com/de/<br />

urlaubsthemen/bike-rad/e-bike<br />

Der Pumptrack in Lermoos findet sich am<br />

nördlichen Ende des Lussparks.<br />

Kontakt:<br />

+43 5673 20000 300<br />

lermoos@zugspitzarena.com<br />

www.zugspitzarena.com


27<br />

highlights<br />

beim Schlafen im Baum<br />

spaß<br />

im Waldseilgarten<br />

spannung<br />

im 3D Bogenparcours<br />

Unvergessliche Erlebnisse mit völlig neuen Erfahrungen<br />

Wir freuen uns auf Euren Besuch in Pfronten, gar nicht weit von der Zugspitzarena<br />

waldseilgarten-höllschlucht.de<br />

Waldseilgarten Bogenparcours Steinkugelmühle Schlafen im Baum Eskimo-Wochenende Trainings / Events Alpin


28 / FESTUMZÜGE<br />

Auf Grainauer Straßen<br />

Das Zugspitzdorf Grainau lebt für seine<br />

Traditionen, seine Feiern und Umzüge.<br />

Jedes Jahr von Mai bis September veranstalten<br />

die Traditionsvereine verschiedene<br />

Feste, zu denen das ganze Dorf,<br />

Besucher und Gäste herzlich eingeladen<br />

sind. Im Bild ist eine dieser Festivitäten<br />

zu sehen: der Kirchenzug zum<br />

25-jährigen Jubiläum der Kolpings familie<br />

in Grainau. Sie gehört zu einem der<br />

Traditionsver eine des Dorfs, genauso wie<br />

der Volkstrachtenverein, der Mütterverein<br />

oder auch die Freiwillige Feuerwehr.<br />

Jede dieser Organisationen hat ihre<br />

eigene Vereins fahne, die, getragen von<br />

einem der Vorstandsmitglieder, die traditionellen<br />

Umzüge anführen. Auch <strong>2019</strong><br />

stehen einige solcher Termine an – unter<br />

anderem das 50-jährige Jubiläum des<br />

Volkstrachtenvereins Grainau am 20. August.<br />

Dann zeigen die Grainauer wieder,<br />

aus welchem Holz sie geschnitzt sind.<br />

English Summary<br />

The Zugspitz village of Grainau is<br />

famous for its traditions, festivals, and<br />

processions. Every year from May to<br />

September, local associations organise<br />

a whole series of festivals for the<br />

village, its visitors, and its guests. The<br />

picture above shows one of them: the<br />

church procession celebrating 25 years<br />

of the Kolping association in Grainau.<br />

This is one of the village’s traditional<br />

clubs, alongside the traditional dress<br />

and mothers’ associations and the<br />

volunteer fire brigade. Each of these<br />

organisations has its own flag which,<br />

carried by one of their directors, lead<br />

the processions as they wend their<br />

way through the village. A number are<br />

planned for <strong>2019</strong> – among them the<br />

50th anniversary of Grainau’s traditional<br />

dress association on 20 August.<br />

Come along to see how Grainau brings<br />

tradition to life.


29


30 / BILLI BIERLING<br />

Die Berge sind ihr Leben<br />

Aus dem Werdenfelser Land hinaus in die Welt, dort<br />

zur Hüterin der „Himalaja Datenbank“ aufgestiegen<br />

und noch immer mit der Heimat verbunden –<br />

auf den Spuren der Billi Bierling.<br />

So hoch wie sie ist noch keine Werdenfelserin<br />

zu Fuß hinaus gekommen:<br />

Als erste Bergsteigerin, deren<br />

Wiege unterhalb der Zugspitze<br />

stand, hat sie am 21. Mai 2009 den Mount<br />

Everest über die Südroute von Nepal aus<br />

erstiegen. In den Annalen des höchsten Berges<br />

ist das nur eine Zeile, für Billi Bierling<br />

hat diese aber eine doppelte Bedeutung.<br />

Sie sticht nicht nur aus ihrer persönlichen Gipfelliste<br />

hervor, sie ist auch Teil einer einzigartigen<br />

Datenbank, für die die 51-jährige Garmisch-Partenkirchnerin<br />

verantwortlich ist:<br />

die „Himalayan Database“, das Verzeichnis<br />

aller Expeditionen und Kletterer, die den Weg<br />

auf das 8.848 Meter hohe „Dach der Welt“<br />

sowie auf mehr als 450 andere Expeditionsgipfel<br />

in Nepal unternommen haben.<br />

Mit dieser Aufgabe hat sie ein bedeutendes<br />

Erbe angetreten, die Nachfolge der<br />

legendären Liz Hawley. Die reiselustige<br />

Amerikanerin hatte aus Frust darüber ihren<br />

Job hingeworfen, dass bei Nachrichtenmagazinen<br />

– sie arbeitete in den 1940er- und<br />

50er-Jahren für „Forbes“ – Frauen nur Recherchen<br />

erledigen durften, die Schreiber aber<br />

ausnahmslos männlich waren. Schließlich<br />

Billi Bierling hat auch ihn bestiegen: den Mount Everest.<br />

English Summary<br />

A native of the Werdenfelser Land,<br />

now a custodian of the “Himalayan<br />

Database”, yet still with strong links<br />

to her home – we’re talking about<br />

Billi Bierling, who climbed Mount<br />

Everest via the southern route from<br />

Nepal on 21 May 2009. The 51-year-old<br />

from Garmisch-Partenkirchen is also<br />

responsible for a unique compilation<br />

of records: the Himalayan Database,<br />

an archive of all the expeditions and<br />

climbers who have attempted the trek<br />

up 8,848 metres to the “roof of the<br />

world” and more than 450 other peaks<br />

in Nepal. Billi first began climbing in<br />

the Himalayas in 1998; over time, she<br />

developed a close friendship with Liz<br />

Hawley, who was the main chronicler<br />

of these expeditions before passing<br />

on the baton to Billi in 2004.


31<br />

Wie Mutter, Schwester und Tante das Abenteuer-Leben<br />

von Billi Bierling empfinden,<br />

lesen Sie in der GRENZENLOS App.<br />

gelangte die Globetrotterin nach Nepal,<br />

ließ sich in Kathmandu nieder und begann,<br />

ihre Talente neu zu nutzen. Sie war nicht<br />

nur Korrespondentin für diverse Magazine<br />

in aller Welt, sondern übernahm in Nepal<br />

auch andere Aufgaben, wie zum Beispiel<br />

als Repräsentantin einer Trekking-Agentur.<br />

So begann sie ihre Dokumentation darüber,<br />

welcher Alpinist zu welchem Zeitpunkt<br />

mit welchem Erfolg einen der 7.000er und<br />

8.000er im Himalaja in Angriff genommen<br />

hatte. Ihr Netzwerk verfügte über exzellente<br />

Verbindungen, nichts entging ihrer Aufmerksamkeit<br />

– obwohl sie selbst nie auf einem<br />

Gipfel stand. Ihr Wissen war so enorm, dass<br />

sie den Titel „Mama Himalaja“ bekam; und<br />

dank der Entlarvung einiger hochstaplerischer<br />

Fälle von Gipfelstürmerlatein auch den<br />

Beinamen „Miss Marple von Kathmandu“.<br />

Die Assistentin der<br />

„Gipfelbuchhalterin“<br />

Zu den Mitarbeitern, die sie beschäftigte,<br />

stieß dann eines Tages auch Billi Bierling,<br />

die nach verschiedenen Stationen in der<br />

Welt, unter anderem als Journalistin und<br />

Übersetzerin in London und Bern, ebenfalls<br />

die Sehnsucht nach der Ferne gepackt hatte.<br />

1998 begann sie, erstmals im Himalaja zu<br />

klettern. Aus dem Pflichtkontakt zu Liz Hawley<br />

entwickelte sich im Lauf der Zeit eine<br />

enge Verbindung, bis Billi 2004 offiziell zur<br />

Assistentin der „Gipfelbuchhalterin“ wurde.<br />

Ein Dutzend Jahre lang arbeiteten die beiden<br />

zusammen, immer mehr Wissen floss<br />

von der Älteren zur Jüngeren, und damit<br />

auch immer mehr Aufgaben. Bis sich Hawley<br />

2016 ganz von der Arbeit zurückzog und ihr<br />

Lebenswerk an Billi Bierling übergab. „Sie<br />

hat mich nicht mehr gehen lassen“, erinnert<br />

die sich an die Anfänge. „Dabei ist es<br />

Billi Bierlings Elternhaus in<br />

Garmisch-Partenkirchen.<br />

geblieben.“ Einen kleinen Suchtfaktor habe<br />

die Arbeit aber auch, räumt sie ein. Der<br />

unmittelbare Zugang zur immer noch vergleichsweise<br />

kleinen Gemeinde jener, die<br />

unseren Globus aus der Gipfelperspektive<br />

betrachten, verfügt über hohe Anziehungskraft:<br />

„Inzwischen hätte ich Sorge, etwas zu<br />

verpassen, wenn ich’s ließe“, sagt sie.<br />

Die Datenbank wächst weiter, denn der<br />

Ansturm von Bergsteigern aus aller Welt auf<br />

den Himalaja hält an. „Damals waren es eine<br />

oder zwei pro Saison, heute sind es 100 und<br />

mehr“, erklärt Billi. 465 Gipfel sind inzwischen<br />

verzeichnet, die Daten von mehr als<br />

9.900 Expeditionen bis zurück ins Jahr 1905<br />

sowie Angaben zu mehr als 73.000 Bergsteigern.<br />

Während der Saison kommen täglich<br />

neue hinzu, „aber anders als Liz damals fahre<br />

ich nicht mit einem blauen VW Käfer an den<br />

Flughafen und befrage die aussteigenden<br />

Passagiere“, lacht Billi beim Interview über<br />

Skype in ihr Elternhaus, während sie gerade,<br />

frisch in Nepal angekommen, noch ein paar<br />

Plätzchen aus dem mütterlichen Backofen<br />

aus dem Koffer packt.<br />

Auf (fast) jede Frage<br />

eine fundierte Antwort<br />

Viele Informationen fließen der Datenbank<br />

direkt zu, weil sie das anerkannte Standardverzeichnis<br />

ist. Fast täglich erreichen sie<br />

und ihr dreiköpfiges Team Anfragen aus<br />

aller Welt, vor allem aus Redaktionen, die<br />

an Geschichten über den Himalaja arbeiten.<br />

„Da wird nach Namen gefragt und nach<br />

Gipfeldaten, nach den häufigsten Nationalitäten<br />

oder nach ausgefallenen Berufen – es<br />

gibt kaum etwas, worauf wir keine Antwort<br />

haben.“ Oft geht es darum festzustellen,<br />

wer der oder die Erste in irgendeiner Kategorie<br />

war – oder ob es noch eine unbesetzte<br />

Nische gibt, um selbst ganz oben in einer<br />

Liste aufzutauchen. „Das ist manchen inzwischen<br />

wichtiger als das Erlebnis selbst.“<br />

Die Datenbank ist nur eine der Aufgaben,<br />

denen sich die agile Garmisch-Partenkirchnerin<br />

widmet. So war sie schon im Auftrag<br />

des Flüchtlings-Hilfswerks der Vereinten<br />

Nationen, UNHCR, oder für das Amt für die<br />

Koordinierung humanitärer Angelegenheiten<br />

OCHA in Auslandseinsätzen. Regelmäßig<br />

stellt sie ihre Fähigkeiten in den Dienst der<br />

Billi Bierling ist als Mediensprecherin für UNO<br />

und DEZA ganz nah dran.<br />

schweizerischen Direktion für Entwicklung<br />

und Zusammenarbeit DEZA, für die sie an<br />

Projekten mitarbeitet. „Damit verdiene ich<br />

meinen Lebensunterhalt und die Mittel für<br />

meine Expeditionen“, erzählt sie, die zwar<br />

ein „Basislager“ im Haus ihrer Familie gleich<br />

neben dem Michael-Ende-Park hat, sich<br />

sonst aber an den verschiedenen Einsatzorten<br />

in Wohngemeinschaften aufhält. „Ich<br />

bin tatsächlich oft daheim für jemanden, der<br />

oft weg ist“, bringt sie ihre enge Verbindung<br />

mit der Heimat auf den Punkt – und Mutter,<br />

Tante und Schwester, die gemeinsam vor<br />

dem PC-Monitor sitzen, nicken wissend. „Sie<br />

ist früh aufgebrochen“, sagt Mama Irene,<br />

die ihre Tochter oft lange Zeit missen muss,<br />

wenn diese in abgelegenen Regionen auf<br />

Expedition ist, „aber das Band hält.“<br />

<br />

Ulrich Pfaffenberger


32 / HISTORISCHER THEMENWEG<br />

Das Team von Naturidea<br />

Ein Wasserrad für den neuen Themenweg,<br />

hergestellt aus massiver Tiroler Lärche.<br />

„Pssst! Auf diesem Weg<br />

ist der Biber los!“<br />

In diesem <strong>Sommer</strong> kommt ein neuer Themenweg nach Biberwier, der mit einer<br />

wahren Fülle an Themenfeldern aufwarten kann und den Besuchern erklärt,<br />

woher der Ort seinen Namen hat.<br />

Irgendwann zwischen Juli und August<br />

<strong>2019</strong>, je nach Witterung, wird es so weit<br />

sein: Der funkelnagelneue Erlebnisweg<br />

in Biberwier wartet dann auf die ersten<br />

Spaziergänger. „Dieser Themenweg umfasst<br />

zehn Stationen“, informiert Benny Obex, Geschäftsführer<br />

der Firma Naturidea mit Sitz in<br />

Fulpmes. Er legt den neuen Themenweg zusammen<br />

mit seinem Team an. „Der Weg ist<br />

fast komplett flach. Er ist 3.500 Meter lang<br />

und hat nur einen Höhenunterschied von<br />

etwa 30 Metern“, ergänzt Benny. Auf Tafeln<br />

gibt es Wissenswertes aus der Geschichte.<br />

Zu Spiel und Spaß laden unter anderem<br />

ein Wasserspielplatz, Balancierstämme und<br />

eine Baumelbank ein. Zwischendrin lässt<br />

es sich auf Sitzbänken rasten, die zum Teil<br />

überdacht sind.<br />

„Wir planen mit der Natur“<br />

Die Wahl fiel auf Naturidea, weil Benny<br />

und seine Mitarbeiter seit 2006 ebenso<br />

schöne wie robuste und zukunftsträchtige<br />

Freizeitmöglichkeiten gestalten. „Unsere<br />

Marke Naturidea steht für ‚Mit der Natur<br />

planen‘ – einzigartige Installationen, fantasievolle<br />

Designs und kunstvolle Details<br />

in Handarbeit“, erklärt Benny, der einen<br />

Meisterbrief in der Zimmerei besitzt und als<br />

meisterhafter Snowboardcrosser schon viele<br />

Preise gewonnen hat. Das Naturidea-Team<br />

bringt zudem Berufserfahrung in anderen<br />

Handwerksberufen und Sportarten sowie<br />

Pädagogik, Naturwissenschaften, Kunst und<br />

Touristik mit.<br />

Eine wahre Themenvielfalt<br />

Und was gibt es auf den Stationen zu entdecken?<br />

Im Mittelpunkt stehen die Themen<br />

Bergbau, Wasserkraft, die Via Claudia<br />

Augusta und der Biber. Tatsächlich erinnert<br />

der Name Biberwier daran, dass hier bis vor<br />

etwa 200 Jahren viele Biber lebten. Der Ort,<br />

erstmals urkundlich erwähnt schon im Jahr<br />

1288, wurde außerdem für Jahrhunderte<br />

durch den Bergbau geprägt. Bis 1921 fanden<br />

sich hier Zink- und Bleierze sowie Silber. Weil<br />

das Quellgebiet der Loisach im Gemeindegebiet<br />

liegt, spielt natürlich auch der Fluss eine<br />

Rolle auf dem Themenweg, wie überhaupt<br />

der Lebens- und Energiespender Wasser. Und<br />

als wäre das alles noch nicht genug, führt<br />

durch Biberwier die Römerstraße Via Claudia<br />

Augusta, die schon zu Lebzeiten Christi entstand<br />

und im Jahr 46 oder 47 unserer Zeitrechnung<br />

fertiggestellt wurde. Auch über sie<br />

gibt es auf dem Weg viel zu lernen.<br />

Reisende und Anwohner dürfen also gespannt<br />

sein auf den neuen Erlebnisweg. Und<br />

wer ist die Hauptzielgruppe? „Quasi jeder“,<br />

betont Benny, „der Weg eignet sich für Familien,<br />

Best-Ager, Rad- und Rollstuhlfahrer<br />

gleichermaßen.“<br />

<br />

Petra Plaum<br />

Entwurfsskizze für einen überlebensgroßen,<br />

geschnitzten Biber.<br />

English Summary<br />

This summer, a new theme trail is<br />

coming to Biberwier. Sometime between<br />

July and August, depending on<br />

the weather, the brand-new adventure<br />

trail will be ready for its first walkers.<br />

The path has a total of ten waypoints<br />

and is almost completely flat, covering<br />

a height of just 30 metres over its<br />

total length of 3,500 metres. Boards<br />

provide information on local history,<br />

while a water playground, balancing<br />

poles, and benches, some of which<br />

are covered, can be used for fun and<br />

relaxation.


33<br />

Handgefertigte<br />

TREKKINGSCHUHE<br />

AUS HOCHWERTIGEM RINDLEDER,<br />

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RUTSCHFESTEN VIBRAM ® SOHLE,<br />

KOMPLETT NATURGEGERBTES<br />

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34 / RED BULL X-ALPS<br />

Über die Alpen – zu Fuß und in der Luft<br />

Mehrmals über die Alpen, 1.138 Kilometer zwischen Salzburg und Monaco –<br />

die Red Bull X-Alps gelten als eines der härtesten Abenteuerrennen der Welt.<br />

Zu Fuß und mit Paraglidern kämpfen die Athleten alle zwei Jahre um den Sieg,<br />

im Juni <strong>2019</strong> zum neunten Mal. Einer der 13 sogenannten „Turnpoints“ ist Lermoos<br />

in der Tiroler Zugspitz Arena.<br />

Die neue Route der Red Bull X-Alps<br />

<strong>2019</strong> soll laut Veranstalter die herausfordernste<br />

in der 16-jährigen<br />

Geschichte des Rennens werden.<br />

32 Athleten aus 20 Nationen, unter ihnen<br />

30 Männer und zwei Frauen, nehmen teil.<br />

Alle sorgfältig ausgewählte und herausragende<br />

Athleten zu Fuß, am Berg und mit<br />

dem Gleitschirm. Vermutlich die besten<br />

Abenteuer athleten derzeit, darunter 16 Veteranen,<br />

15 Neulinge und der fünfmalige<br />

Gewinner des Rennens aus der Schweiz. Ihr<br />

Weg führt durch Österreich, Deutschland,<br />

Italien, Schweiz, Frankreich und Monaco und<br />

passiert 13 Wendepunkte, die höchste Anzahl<br />

seit dem ersten Rennen 2003.<br />

Die neunte Ausgabe des Events ist damit<br />

anspruchsvoller und unvorhersehbarer<br />

als alle anderen zuvor. Mehr Wetterkapriolen<br />

und unerwartete Winde können den<br />

Gleitflug – je mehr davon, desto höher die<br />

Chance auf den Sieg – noch unkalkulierbarer<br />

machen. Vor allem, weil die Athleten den<br />

Hauptkamm der längsten Gebirgskette Europas<br />

fünfmal in nord-südlicher und ost-westlicher<br />

Richtung überqueren müssen. In bis zu<br />

4.000 Metern Höhe. Start ist am 16. Juni <strong>2019</strong><br />

in Salzburg.<br />

Ein echtes Spektakel für<br />

Sportler und Zuschauer<br />

Nicht nur für die Sportler ist das Rennen ein<br />

Spektakel. Gleiches gilt für die Zuschauer<br />

an den Turnpoints. Wenn die Paraglider<br />

landen und die Athleten sich unter die<br />

Gäste mischen, Fragen beantworten und<br />

ihre Begeisterung samt Erschöpfung zeigen.<br />

Oder wenn sie nach gerade mal fünf<br />

Stunden Schlaf wieder starten, zu Fuß oder<br />

mit dem Gleitschirm. Wann das jeweils sein


35<br />

Athlet und X-Alps-Teilnehmer Paul Guschlbauer<br />

spricht über das härteste Rennen der<br />

Welt, nachzulesen in der GRENZENLOS App.<br />

wird, hängt vom Fortkommen des Rennens<br />

ab. Online zu verfolgen ist das Spektakel im<br />

Live-Tracking von Red Bull. Von Salzburg bis<br />

Lermoos, so schätzt es der österreichische<br />

Athlet Paul Guschlbauer, dürfte es drei bis<br />

vier Tage dauern. Insgesamt sind die Athleten<br />

zehn bis zwölf Tage unterwegs, bis sie in<br />

Monaco landen. Tage, die steinige Aufstiege,<br />

spektakuläre Flüge entlang der höchsten<br />

Alpengipfel und wichtige strategische Entscheidungen<br />

zu Routen, Wetter und Wind<br />

prägen. Mentale und körperliche Fitness<br />

sind genauso entscheidend wie Vorausplanung<br />

inklusive der Spontaneität zu kurzfristigen<br />

Änderungen – und ein wenig Glück.<br />

Am 19. oder 20. Juni <strong>2019</strong> in der TZA<br />

Der Startschuss zu den Red Bull X-Alps fällt<br />

auf dem historischen Mozartplatz in Salzburg.<br />

Von hier laufen die Athleten zum<br />

Turnpoint 1 auf dem Gaisberg, wo sie ihre<br />

Gleitschirme auspacken und sich zum ersten<br />

Flug des Rennens in die Lüfte schwingen.<br />

Nächstes Ziel ist Turnpoint 2 in Wagrain/<br />

Kleinarl, 65 Kilometer Luftlinie südlich von<br />

English Summary<br />

Crossing the Alps several times over<br />

the 1,138 kilometres from Salzburg to<br />

Monaco – the Red Bull X-Alps is the<br />

world’s toughest adventure race. On<br />

foot and with paragliders, athletes<br />

compete every two years, and now for<br />

the ninth time in June <strong>2019</strong>. Their route<br />

passes through Austria, Germany,<br />

Italy, Switzerland, France, and Monaco,<br />

as well as 13 turnpoints. One of these<br />

turnpoints is Lermoos in the Tiroler<br />

Zugspitz Arena, an excellent place<br />

for spectators to watch the paragliders<br />

landing and speak to the athletes.<br />

Or, after just five hours of sleep, to<br />

see them set off again. The athletes<br />

compete for ten to twelve days<br />

before reaching Monaco, and the<br />

whole spectacle can be tracked live<br />

at www.redbullxalps.com. This year<br />

Lermoos is a turnpoint for the third<br />

time, but the entire Tiroler Zugspitz<br />

Arena, with its fascinatingly varied<br />

landscape around the Zugspitze, is<br />

an ideal destination for anyone passionate<br />

about hiking or flying.<br />

Salzburg. Von dort führt die Route nach Norden<br />

über den Chiemgau bis nach Aschau<br />

am Chiemsee, Turnpoint 3. Jetzt folgt ein<br />

weiter Weg bis zum Turnpoint 4, dem Kronplatz<br />

in Italien. Zum ersten Mal wurde der<br />

fast 4.000 Meter hohe Alpenhauptkamm<br />

überquert. Auf dem Kronplatz-Gipfel unterschreiben<br />

die Athleten das Turnpoint-Schild<br />

neben dem berühmten Messner-Mountain-<br />

Museum und setzen das Rennen direkt fort.<br />

Erneut über den Hauptkamm nach Norden<br />

ist die Zugspitze, der höchste Berg Deutschlands,<br />

das Ziel. Sie umrunden die Athleten<br />

auf der Nordseite, um anschließend erneut<br />

über die österreichische Grenze zu Turnpoint<br />

5, Lermoos/Tiroler Zugspitz Arena<br />

zu gelangen. Etwa am 19. oder 20. Juni <strong>2019</strong>,<br />

so Guschlbauer, sollten die Athleten dort<br />

eintreffen.<br />

Berühmte Gipfel der Westalpen<br />

Jetzt richtet sich das Rennen Richtung<br />

Südwesten zum Turnpoint 6 in Davos im<br />

schweizerischen Engadin. Von dort führt die<br />

Route zu Turnpoint 7 in Titlis oberhalb von<br />

Engelberg im Schweizer Kanton Obwalden.<br />

Hier unterzeichnen die Athleten das höchste<br />

Turnpoint-Schild des Rennens auf einem<br />

3.200 Meter hoch gelegenen Gletscher. Jetzt<br />

folgen berühmte Gipfel der Westalpen, als<br />

Turnpoint 8 der Eiger mit seiner legendären<br />

Nordwand und als 9. Wendepunkt<br />

in Frankreich der höchste Alpengipfel, der<br />

Mont Blanc. Nach St. Hilaire, nahe Grenoble<br />

in Frankreich, Turnpoint 10, folgt Turnpoint<br />

11, der 3.841 Meter hohe Monte Viso<br />

im italienischen Piemont. Turnpoint 12 ist<br />

der 2.323 Meter hohe Cheval Blanc in den<br />

provenzalischen Alpen. Von dort verbleiben<br />

noch 91 Kilometer bis zum Turnpoint 13 in<br />

Peille, einem französischen Bergdorf oberhalb<br />

von Monaco, wo auch die Gesamtzeit<br />

gestoppt wird. Von dort heben die Athleten<br />

zu ihrem zwei Kilometer langen Abschlussflug<br />

über die Bucht von Monaco ab, um kurz<br />

danach auf einem Floß im Wasser des Mittelmeers<br />

zu landen.<br />

Zum dritten Mal in Lermoos<br />

Nach 2015 und 2017 ist Lermoos zum dritten<br />

Mal Turnpoint des Rennens. Der Wendepunkt<br />

liegt bei der Bergbahn Grubig 1, mitten<br />

im Ort. Die Tiroler Zugspitz Arena ist mit<br />

ihrer abwechslungsreichen Landschaft rund<br />

um die Zugspitze ein ideales Ziel für alle, die<br />

gerne hiken und fliegen. Die Bergbahnen<br />

bieten ein spezielles Ticket für erfahrene<br />

Paraglider, ausgewiesene Start- und Landeplätze<br />

schaffen die Voraussetzungen für<br />

schöne Flüge. Für Anfänger bieten geprüfte<br />

Experten und Schulen Tandemflüge an.<br />

Sowohl für Unerfahrene als auch für Profis<br />

ist der Grubigstein damit hochalpiner Genuss<br />

und Herausforderung zugleich.<br />

<br />

Michael Schmid<br />

Info<br />

Wer in Echtzeit mit den Athleten<br />

fiebern möchte, kann unter<br />

www.redbullxalps.com<br />

vorbeischauen.


36 / APHORISMENWEG<br />

Weg der Dichter und Denker<br />

Beim Wandern zu sich selbst finden und über das Leben philosophieren:<br />

Nirgendwo kann man das besser als auf dem Aphorismenweg „Natur“<br />

in Garmisch-Partenkirchen.<br />

Spazierengehen und über die Welt, die<br />

Natur, das Leben nachdenken – passt<br />

das nicht wunderbar zusammen? Das<br />

dachte sich auch der Fremdenverkehrsverein<br />

Garmisch-Partenkirchen. Am<br />

Wank, wenige Gehminuten von der Bergstation<br />

der Wankbahn entfernt, legten<br />

die Aktiven darum im Oktober 2018 einen<br />

Aphorismenweg zum Ameisberg und<br />

um denselben herum an. Die gemütliche<br />

Runde für (fast) jedermann wird gesäumt<br />

von 27 Tafeln mit weisen Worten.<br />

Aphorismen begleiten auf dem Weg<br />

„Alle Aphorismen sollten zum Stichwort Natur<br />

passen und von Dichtern, Denkern, Wissenschaftlern,<br />

Malern und anderen Künstlern stammen“, verrät<br />

Heiko Düsterhöft vom Fremdenverkehrsverein, der die Auswahl traf.<br />

„Das älteste Zitat ist 2.500 Jahre alt, und die Aphorismen stammen<br />

von so verschiedenen Autoren wie Goethe, Nietzsche, Augustinus,<br />

Heraklit, Darwin, Bettina von Arnim und Vincent van Gogh.“ Schon als<br />

die Spruchtafeln bei den Bänken angebracht wurden, machten sie<br />

Ausflügler neugierig und wurden zur häufig fotografierten Attraktion.<br />

Los geht es an der Bergstation Wank: Der Aphorismenweg ist von<br />

dort an ausgezeichnet und beginnt etwa 150 Meter später mit einem<br />

großen Hinweisschild. Die 1,6 Kilometer sind mit gemächlichem<br />

Schritt in 20 bis 25 Minuten zu erwandern. Eine kleine Steigung von<br />

15 Metern ist mit Gehhilfe oder Kinderwagen nur mit Unterstützung,<br />

mit dem Rollstuhl leider gar nicht zu überwinden. „Ansonsten eignet<br />

„Wir sind so gerne<br />

in der freien Natur,<br />

weil diese keine<br />

Meinung über uns hat.“<br />

sich der Rundweg für jeden“, betont Düsterhöft.<br />

„Bei der Umrundung des Ameisbergs<br />

hat man eine schöne 360-Grad-Sicht,<br />

sieht das Murnauer Moos, den Ammersee<br />

und Starnberger See, auf<br />

der anderen Seite die Werdenfelser<br />

Berge und die Zugspitze.“<br />

Nach dem Naturgenuss zur<br />

gemütlichen Einkehr<br />

Zur Einkehr am Wank, den Ortskundige<br />

„unseren Sonnenberg“ nennen,<br />

laden die Gaststätte „Sonnenalm“ direkt<br />

bei der Bergbahn und das Wankhaus<br />

etwas oberhalb davon ein. Die Bergbahn<br />

brauchen geübte Wanderer nicht unbedingt,<br />

der Wank lässt sich auch zu Fuß erklimmen: „Es wird<br />

allerdings steil, da 1.000 Höhenmeter zu überwinden sind, und das<br />

dauert 2,5 bis drei Stunden“, weiß Düsterhöft. Ein Kompromiss kann<br />

sein, eine Strecke bis zur Mittelstation zu fahren und den Rest der<br />

Route zu erwandern. Und egal, wie man die Bergstation erreicht:<br />

Wer gerne philosophiert und schöne Naturpanoramen mag, findet<br />

auf dem Aphorismenweg „Natur“ viel, was sein Herz erwärmt.<br />

<br />

Petra Plaum<br />

Nietzsche 1844 – 1900<br />

English Summary<br />

Die Menschen diskutieren –<br />

die Natur handelt.<br />

Voltaire 1694 – 1778<br />

Going for a stroll and thinking about the world, nature, and<br />

life – doesn’t that sound wonderful? The tourist association<br />

in Garmisch-Partenkirchen thinks so and, just a few minutes’<br />

walk from the top station of the Wank railway, created an<br />

“aphorism trail” to the Ameisberg mountain and around in<br />

October 2018. Suitable for almost everyone, the path is lined<br />

with 27 boards bearing wise words, all of them in some way<br />

connected with nature and penned by famous poets, thinkers,<br />

scientists, and artists such as Goethe, Nietzsche, Darwin, and<br />

Vincent van Gogh.


37


38 / GÄRTEN<br />

Eine bunte Welt voller Wunder<br />

Es sind ganz besondere Schätze, die in den Garmisch-Partenkirchner Gärten<br />

auf die Besucher warten. Hier lautet das Stichwort: Natur pur.<br />

Die Vögel zwitschern, Bienen summen<br />

von einer Blüte zur nächsten<br />

und von vielen Bänken aus hat<br />

man einen grandiosen Blick auf<br />

die Bergkette samt Zugspitze. Im Kurpark in<br />

Garmisch-Partenkirchen macht jeder gerne<br />

Pause. Auch das neue große Insektenhaus<br />

wird nun langsam bezogen, von Wildbienen<br />

oder Schmetterlingen, im Terrain davor sollen<br />

sich Eidechsen wohlfühlen. Hier sollte<br />

man sich den Kräutergarten nicht entgehen<br />

lassen. 120 verschiedene Pflanzen blühen<br />

dort, vom Engelwurz bis zum Johanniskraut –<br />

alles bestens ausgeschildert. „Da wachsen<br />

beispielsweise Brauchtumspflanzen, Heilkräuter<br />

oder Duft- und Schutzpflanzen“, sagt<br />

Günther Hensel, der Gärtner beim Markt<br />

Garmisch-Partenkirchen, den die Einheimischen<br />

unter dem Hausnamen „Conditer-<br />

Nantl“ kennen. Außerdem finden sich dort<br />

die Heilpflanzen des Jahres, etwa der Andorn<br />

(2018) oder der Spitzwegerich (2014).<br />

Sogar „Liebespflanzen“ wachsen hier: „Dazu<br />

gehören der Kümmel, der Liebstöckel, die<br />

Rose oder die Brennessel“, erklärt Hensel.<br />

„Früher hat man Brennesselsamen über den<br />

Salat gestreut. Das war das Viagra von anno<br />

dazumal.“<br />

Mittendrin im Bauerngarten<br />

Auch der farbenprächtige Bauerngarten<br />

vor dem alten „Polznkasparhaus“ am Mohrenplatz<br />

bietet mit einfachen Bänken Platz<br />

zum Ausruhen. Man sitzt mittendrin, zwischen<br />

den Blumen, kann einfach schauen<br />

und auftanken. „Ein Bauerngarten ist etwas<br />

Besonderes, er ist Ausdruck einer gewachsenen<br />

christlichen, altbairischen, bäuerlichen<br />

Tradition“, betont Hensel, der das Kleinod mit<br />

anlegte und wie alles mit Leidenschaft pflegt.<br />

Selbst alte Gemüsesorten pflanzte er dort,<br />

von Pastinaken über Stangenbohnen bis hin<br />

zu blauen Kartoffeln. „Die Sorte ‚Violette‘, die<br />

man in unserem Dialekt ‚blaue Meiserl‘ nennt,<br />

haben schon meine Garmischer Urgroßeltern<br />

Ignaz und Maria Lechner angebaut.“<br />

„Der Bauerngarten ist ein Schaugarten,<br />

bei dem man viel über naturnahes Gärtnern<br />

Ein Bauerngarten ist ein<br />

Ausdruck von Tradition.<br />

Günther Hensel, Gärtner beim<br />

Markt Garmisch-Partenkirchen<br />

lernen kann“, sagt Hensel und hofft, dass<br />

manche Besucher sich dadurch anregen lassen,<br />

auch daheim alte Sorten zu pflanzen.<br />

„Als Gärtner lebt und arbeitet man im Einklang<br />

mit der Natur – ein Spagat zwischen<br />

Pflege und wachsen lassen.“ So lässt Hensel<br />

im Herbst etwa die vertrockneten Sonnenblumen<br />

bewusst für die Vögel stehen. Dort<br />

hat er etwa die „wilde Karde“ angepflanzt,<br />

eine Heilpflanze und wichtige Nahrungsquelle<br />

für den Stieglitz, wie der Distelfink<br />

auch genannt wird. Auch die historische<br />

Günther Hensel im<br />

Michael-Ende-Kurpark in<br />

Garmisch.<br />

Der Karolingische Garten<br />

mit über 120 Pflanzenarten


39<br />

einfache Balkonbepflanzung mit den sogenannten<br />

roten „Naggelen“, den roten Landnelken,<br />

ist etwas Besonderes.<br />

Auf spiritueller Reise durch die Zeit<br />

Eine fast schon meditative Ausstrahlung hat<br />

der Karolingische Garten neben der Alten<br />

Kirche in Garmisch. Er wurde vermutlich um<br />

1.200 nach der Landgüterverordnung Karls<br />

des Großen angelegt. Diese bestimmte die<br />

Kreuzform der Wege mit vier quadratischen<br />

Beeten und auch, welche Kräuter und Bäume<br />

dort wachsen sollten. 2013 wurde der Garten<br />

wieder in seinen alten Zustand versetzt.<br />

Hier kommen Liebhaber der Klosterheilkunst<br />

und Ruhesuchende auf ihre Kosten.<br />

Aber auch Verehrer der Heiligen Hildegard<br />

von Bingen, für die Gärtner Hensel im hinteren<br />

südöstlichen Bereich ein eigenes Beet<br />

anlegte. „Die Mystikerin hat 230 Heilkräuter<br />

beschrieben“, so Hensel. „In dem ihr gewidmeten<br />

Beet wachsen beispielsweise Akelei,<br />

Melisse, Frauenmantel, Mohn oder die<br />

echte, ungefüllte Pfingstrose.“<br />

Auch Sebastian Kneipp kommt zu Ehren,<br />

dem Hensel in dem St. Martinsbeet extra<br />

eine Sebastian-Kneipp-Rose gewidmet hat.<br />

„Pfarrer Kneipp heilte meinen Urgroßvater<br />

Benedikt Koch mit Kräutern, als ihn eine<br />

Kuh mit ihrem Horn verletzte“, erklärt er.<br />

Bis heute besitze seine Familie noch Kräuterrezepte<br />

vom Urgroßvater.<br />

Ein Aufstieg in eine andere Welt<br />

Wer sich für alpine Pflanzen interessiert,<br />

muss höher hinauf, zum Alpengarten am<br />

Schachen. „Bei uns kann man eine Miniaturreise<br />

durch die Gebirge der Erde machen“,<br />

sagt Andreas Gröger, Oberkonservator beim<br />

Botanischen Garten in München, der die<br />

Der Alpengarten ist eine<br />

Miniaturreise durch<br />

die Gebirge der Erde.<br />

Andreas Gröger, Oberkonservator<br />

Botanischer Garten München<br />

Außenstelle am Schachen wissenschaftlich<br />

betreut. Dort blühen auf 1.850 Metern Höhe<br />

an die 1.000 verschiedene Gebirgspflanzen –<br />

heimische und Exoten aus anderen Regionen,<br />

wie dem Himalaja oder den südafrikanischen<br />

Drakensbergen.<br />

Von Mitte Juni bis Ende August ist der<br />

Garten geöffnet, der neben dem Königshaus<br />

von Ludwig II. liegt. „Die Hauptblüte<br />

ist schon von Ende Juni bis Mitte Juli“, sagt<br />

Gröger. „Am meisten fasziniert die Leute der<br />

blaue Himalaja-Mohn, der Anfang Juli blüht.“<br />

Dort wachsen auch beliebte heimische<br />

Klassiker wie Edelweiß und Enzian. „Schön<br />

ist beispielsweise der gelbe Enzian, eine<br />

über einen Meter große Staude, aus dem<br />

der Enzianschnaps gemacht wird“, erklärt<br />

der Wissenschaftler.<br />

Wer Primeln wie zum Beispiel Himmelsschlüsselblumen<br />

liebt, muss in der zweiten<br />

Junihälfte kommen. „Wir haben eine gute<br />

Primelsammlung und von den dazugehörigen<br />

Aurikeln in ganz Deutschland die beste“,<br />

so Gröger. Aber auch Besonderheiten aus<br />

den südlichen Alpen kann man hier wunderbar<br />

entdecken, wie die Feuerlilien oder den<br />

Alpenmannstreu, der Ende August blüht.<br />

Gut drei Stunden dauert der Aufstieg, vom<br />

Parkplatz Schloss Elmau aus, oder durch<br />

die Partnachklamm. Die Mühe lohnt sich<br />

aber, denn oben verzaubern einen dann die<br />

Schönheiten aus aller Welt.<br />

<br />

Lucia Glahn<br />

Der Bauerngarten vor<br />

dem „Polznkasparhaus“<br />

bietet viel Platz<br />

zum Ausruhen.<br />

English Summary<br />

The “Kurpark” in Garmisch-Partenkirchen:<br />

birds twitter, bees buzz<br />

from flower to flower, and from one<br />

of many benches you can enjoy magnificent<br />

views of the mountains. The<br />

new insect house is now filling<br />

up with its new residents such as<br />

bees and butterflies, while the area<br />

outside will be a home to lizards.<br />

Don’t miss the Herb Garden, either,<br />

with 120 different plants from the<br />

angelica to St John’s wort. The Farm<br />

Garden outside the old “Polznkasparhaus”<br />

is also a lovely place to relax,<br />

while for an almost meditative experience,<br />

check out the beautiful<br />

Carolingian Garden next to the old<br />

church in Garmisch-Partenkirchen.<br />

Finally, those interested in alpine<br />

plants should head higher to the<br />

Alpine Garden on the Schachen.


40 / GESUNDHEIT<br />

Gesund durch die Natur<br />

Das Gesundheits-Eck Garmisch-Partenkirchen hat für (fast) jedes Zwicken und<br />

Ziepen eine Lösung. Wie wäre es zum Beispiel mit „Gesundheitswandern auf<br />

Rezept“? Wanderführerin Simone Reiter und Klimatherapeutin Franziska Ostler<br />

wissen, wie man am besten mit den Alltagsproblemchen des Körpers umgeht.<br />

Wer etwas für seine Gesundheit<br />

tun und auch noch Spaß<br />

dabei haben möchte, ist beim<br />

Frauen team im Gesundheits-<br />

Eck von Garmisch-Partenkirchen immer<br />

richtig. Dort gibt es im Herbst <strong>2019</strong> erstmals<br />

einen Kompaktkurs „Gesundheitswandern<br />

auf Rezept“. Bis zu 80 Prozent der Kosten<br />

werden für den einwöchigen Kurs von der<br />

Krankenkasse erstattet.<br />

„Die Talwanderungen dauern maximal<br />

zwei Stunden. Dabei geht es nicht darum, an<br />

ein Ziel zu kommen, sondern um den Inhalt“,<br />

erklärt die zertifizierte Gesundheitswanderführerin<br />

Simone Reiter. „Jede Wanderung<br />

steht unter einem bestimmten Thema und<br />

wird kombiniert mit Mobilisations-, Kraftund<br />

Koordinationsübungen“, erzählt die<br />

Gesundheitswissenschaftlerin. Dazu gibt es<br />

Informationen, etwa zum Thema „Ausdauertraining<br />

im Heilklima“, wie sich dieses auswirkt<br />

und wie man damit umgehen kann,<br />

oder zu der Frage „Wie belaste ich mich<br />

richtig?“.<br />

„Baden“ inmitten von Bäumen<br />

Auf dem Programm steht dabei erstmals<br />

auch das „Waldbaden“. In Japan ist es unter<br />

dem Begriff „shinrin yoku“ bekannt und<br />

längst eine eigene Gesundheitslehre, wie<br />

Klimatherapeutin Franziska Ostler weiß. Mit<br />

Schwimmen habe das aber nichts zu tun,<br />

betont sie. Unter Waldbaden versteht man<br />

das Eintauchen in den Wald. „Es ist wissenschaftlich<br />

belegt, dass Gehen im Wald<br />

den Blutdruck senkt, die Stresshormone<br />

reguliert und beispielsweise auch bei der<br />

Behandlung von Depressionen unterstützend<br />

wirkt“, erklärt Franziska Ostler, die im<br />

Herbst eine Ausbildung zur Waldbadetherapeutin<br />

machen wird. Die von den Bäumen<br />

freigesetzten Stoffe sollen außerdem das<br />

English Summary<br />

If you’d like to do something for<br />

your health while having some<br />

fun at the same time, visit the<br />

“Gesundheits-Eck” (Health Corner)<br />

in Garmisch-Partenkirchen, which<br />

from autumn <strong>2019</strong> is offering a<br />

compact “Hiking on Prescription”<br />

course for the first time. Each hike<br />

has a specific theme and is combined<br />

with mobility, strength, and coordination<br />

exercises. Participants are also<br />

given information on topics such as<br />

endurance training in a healthy<br />

climate or how to exercise properly.<br />

There’s also “forest bathing”, a<br />

Japanese tradition of immersing<br />

oneself in the woodland landscape.<br />

It’s wonderfully relaxing and a true<br />

boost to the immune system.<br />

Simone Reiter und Franziska Ostler vom<br />

Gesundheits-Eck Garmisch-Partenkirchen.<br />

Immunsystem und die Krebsabwehr stärken.<br />

„Man bewegt sich ruhig und langsam,<br />

ohne Ziel, es geht um das reine Dasein“,<br />

erzählt Ostler.<br />

Dabei führt die Therapeutin ihre Gruppe<br />

an Orte, die nicht so überlaufen sind. „Wir<br />

setzen uns auch einmal auf eine Wiese und<br />

machen Atemübungen“, sagt sie. Der Waldspaziergang<br />

schützt zudem nachgewiesenermaßen<br />

das Herz-Kreislauf-System. Das<br />

Zwitschern der Vögel und der Anblick der<br />

Bäume sind für Leib und Seele heilsam. Für<br />

Franziska Ostler ist ihr Gesundheitsangebot<br />

deshalb eine angenehme Abwechslung:<br />

„Ständig muss man im Alltag irgendwohin,<br />

irgendein Ziel erreichen. Beim Waldbaden<br />

kann man einfach mal abschalten.“<br />

<br />

Lucia Glahn<br />

Kontakt<br />

„Gesundheitswandern auf Rezept“<br />

(30. September bis 4. Oktober <strong>2019</strong>)<br />

Gesundheits-Eck Garmisch-Partenkirchen<br />

Von-Brug-Straße 1<br />

+49 8821 1807736<br />

www.gapa.de/gesundheitseck


41<br />

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42 / NIKI HOSP<br />

Nach der Skisaison<br />

ist vor der Skisaison<br />

Von der Profisportlerin zur Unternehmerin zum Anfassen:<br />

Was Niki Hosp, Skirennfahrerin von Weltrang, heute umtreibt.<br />

Wer Dutzende internationale<br />

Skirennen gewonnen hat,<br />

darunter den Gesamtweltcup<br />

plus drei Olympiamedaillen,<br />

könnte prinzipiell ein paar Starallüren haben.<br />

Doch Nicole „Niki“ Hosp – gefeierte<br />

Skirennfahrerin zwischen 1999 und 2015 und<br />

seitdem Unternehmerin – ist im Interview<br />

ganz natürlich: „Über 1.000 Meter ist man<br />

automatisch per Du“, stellt sie klar. Und sie<br />

verrät auch gleich, was sie jetzt, nach dem<br />

Profisport, erfüllt: „Mein Sport bleibt meine<br />

Leidenschaft – nach dem Skifahren ist vor<br />

dem Skifahren!“<br />

1983 kam Niki Hosp in Ehenbichl zur Welt<br />

und sauste schon als Kind den anderen<br />

davon. Die Schülerin des Skigymnasiums<br />

in Stams schaffte es mit 15 gleich bei den<br />

ersten FIS-Rennen auf das Podest. Zuerst<br />

im Slalom und Riesenslalom, dann in allen<br />

Disziplinen setzte sie neue Maßstäbe: In 287<br />

Weltcupstarts kam sie 57-mal aufs Treppchen<br />

und war zwölfmal die Siegerin. Gesamtweltcup-Siegerin<br />

wurde Niki Hosp in der Saison<br />

2006/2007, gleichzeitig gewann sie den<br />

Riesenslalom-Weltcup. Olympisches Silber<br />

erkämpfte Niki 2006 im Slalom in Turin, 2014<br />

in der Super-Kombination in Sotschi. Hier<br />

gab es außerdem Bronze im Super-G. Mit<br />

32 Jahren war dann Schluss: Niki verkündete<br />

Mein Sport bleibt<br />

meine Leidenschaft!<br />

Niki Hosp<br />

den Abschied vom Profisport, um gesund<br />

und voller Elan in eine neue berufliche Zukunft<br />

starten zu können. Das bedeutet vor<br />

allem: mehr Selbstbestimmung, Zeit, um ein<br />

Haus in Bichlbach zu bauen und zu beziehen,<br />

mehr Zeit mit ihrem Lebensgefährten, dem<br />

Ski- und Servicetechniker Roland Schönegger<br />

und mit dem gemeinsamen Hund. Und<br />

mehr Zeit auch für andere Sportarten, wie<br />

zum Beispiel Golf.<br />

Vom Golfen und Helfen<br />

Niki golft seit 2004 und betont: „Dieser Sport<br />

wird leicht unterschätzt. Dabei ist man bei<br />

18 Loch bis zu zwölf Kilometer unterwegs.<br />

Dafür braucht man Konzentration, Koordination<br />

und Technik.“ Als Präsidentin des Golfclubs<br />

Tiroler Zugspitz Golf zwischen Ehrwald<br />

und Lermoos organisiert Niki Charity-Events,<br />

widmet sich Sponsoren und Gästen, ist bei<br />

edlen wie witzigen Veranstaltungen dabei.<br />

Ihr Club gibt sich offen: „Bei unserer Aktion<br />

,Golf + Friends‘ kann jedes Mitglied ein<br />

Nicht-Mitglied mitbringen“, nennt Niki ein<br />

Beispiel. „Wir laden alle zu einem kleinen<br />

Turnier ein, einem spielerischen Wettkampf,<br />

der für Nicht-Golfer ein Ansporn dafür sein<br />

kann, Golf kennenzulernen.“<br />

Der traumhafte Blick vom Golfplatz auf<br />

das Wettersteingebirge ist ein weiterer Pluspunkt.<br />

Auch sonst kann Niki sich für ihre Heimat<br />

begeistern: „Wo hat man das alles schon<br />

vor der Tür? Mountainbiken, Laufen, Wandern,<br />

Schwimmen – es gibt unzählig viele<br />

wunderschöne Seen bei uns … Ich bin einfach<br />

viel unterwegs!“ Allerdings widmet sie<br />

sich auch jungen Menschen, die die Freude<br />

an der Bewegung nicht unein geschränkt<br />

erleben können: Niki ist Schirmherrin von<br />

Rheumalis, einer Selbsthilfegruppe für<br />

Kinder mit Rheuma. 150 bis 200 Mädchen<br />

und Buben pro Jahr bekommen allein in<br />

Österreich diese Diagnose und müssen ihr<br />

Leben komplett umstellen. Niki betont: „Ich<br />

möchte dazu beitragen, dass immer besser<br />

geforscht wird und dass die Erkrankung<br />

irgendwann vielleicht heilbar ist!“<br />

Vorbereitung auf kalte Zeiten<br />

Nikis Hochsaison bleibt der Winter, den sie<br />

den Rest des Jahres mit vorbereitet. Ihr<br />

Unternehmen heißt Sk(i)motions. Darüber<br />

können Privatpersonen und Unternehmen<br />

Vorträge, Halb- oder Ganztageskurse sowie


43<br />

Niki Hosp macht im Schnee …<br />

… und auf dem Grün eine gute Figur.<br />

Heliskiing-Wochen buchen. Sehr beliebt ist<br />

zum Beispiel „Lerne bei Weltmeistern“, ein<br />

halbtägiger Kurs, den Niki gemeinsam mit<br />

Peter Larcher von der Skischule Total Ehrwald<br />

anbietet. „Peter war dreimal Tiefschnee-Weltmeister<br />

– gemeinsam vermitteln wir unseren<br />

Teilnehmern die perfekten Schwünge“, informiert<br />

sie. „Danach geht es zum Brunchen und<br />

wir haben einfach eine gute Zeit!“<br />

Ebenfalls mit Peter ist Niki beim einwöchigen<br />

Event für Könner „Heliskiing in Kamchatka“<br />

dabei. Kamchatka ist eine Halbinsel<br />

im äußersten Nordosten Russlands und bis<br />

Ende April schneesicher. Die bis zu 2.200<br />

Meter hohen, erloschenen Vulkane Kamchatkas<br />

sind am besten mit dem Helikopter<br />

zu erreichen und laden geübte Skifahrer zu<br />

unvergesslichen Abfahrten ein. Der dritte<br />

Schwerpunkt von Sk(i)motions ist Niki Hosps<br />

Angebot „Skitage für Firmen“: „Da geht es<br />

mit Teams des Unternehmens oder gemeinsam<br />

mit Kunden auf die Piste. Danach<br />

kehren wir ein und ich erzähle aus meinem<br />

früheren Leben“, berichtet Niki.<br />

Auf der anderen Seite<br />

Auch als Kommentatorin und Moderatorin ist<br />

Niki Hosp gefragt. So war sie schon mehrfach<br />

beim ORF als Co-Kommentatorin der<br />

Damenskirennen zu sehen. „Es ist extrem<br />

interessant, auf der anderen Seite zu stehen“,<br />

erklärt Niki. „Zuzusehen, wie die Kolleginnen<br />

sich vorbereiten, wie sie mit dem<br />

Druck umgehen … Zu so etwas hast du als<br />

aktive Leistungssportlerin gar keine Möglichkeit,<br />

da bist du so auf dich selbst fokussiert.“<br />

Ihr Eindruck von ihrem Sport anno <strong>2019</strong>?<br />

„Leichter geworden ist es nicht. Das Material<br />

hat andere Limits, ist teilweise stärker<br />

als der menschliche Körper und verlangt<br />

einem viel ab.“ Das erhöht das Unfall risiko,<br />

kritisiert die Expertin. „Manchmal“, sagt sie<br />

nachdenklich, „würde ein Schritt zurück unserem<br />

Sport guttun.“<br />

Ob sie selbst, wäre sie noch mal Kind,<br />

wieder mit dem Skirennen anfangen würde?<br />

Da zögert Niki keine Sekunde: „Auch, wenn<br />

ich mit 15 im <strong>Sommer</strong> vielleicht lieber mal<br />

an den See gefahren wäre, als zu trainieren,<br />

hat es mir doch irrsinnig viel Spaß gemacht.<br />

Ich habe so viel gelernt über meinen Körper<br />

und das ganze Leben. Das gilt auch heute<br />

noch. Skifahren taugt mir einfach!“ Und dank<br />

Frauen wie Niki Hosp begeistern Skirennen<br />

auch viele andere – ob selbst auf der Piste<br />

oder zuschauend und staunend.<br />

<br />

Petra Plaum<br />

English Summary<br />

Anyone who won dozens of international<br />

ski races, including the world cup<br />

and three Olympic medals, could be<br />

forgiven for getting a bit big-headed.<br />

But Nicole “Niki” Hosp – celebrated ski<br />

racer from 1999 to 2015 and now an<br />

entrepreneur – is quite down-to-earth<br />

in reality. She was born in Ehenbichl<br />

in 1983 and showed remarkable skiing<br />

talent as a child. To the present day,<br />

winter remains her favourite season:<br />

her company is called Sk(i)motions and<br />

books talks, courses, and heli-skiing<br />

weeks for individuals and companies.<br />

Niki is also in demand as a commentator<br />

and speaker and has often covered<br />

ladies’ ski races for Austrian TV station<br />

ORF. “It’s fascinating to be on the other<br />

side of the action,” she says. Thanks to<br />

women like Niki Hosp, ski racing has<br />

inspired many people – whether they’re<br />

on the piste themselves or watching in<br />

amazement.<br />

Kontakt<br />

Events, Kurse und TV-Sendungen<br />

mit Niki Hosp<br />

www.niki-hosp.at/<br />

Tiroler Zugspitz Golf<br />

Am Rettensee 1<br />

6632 Ehrwald<br />

+43 5673 22366<br />

info@tiroler-zugspitzgolf.at<br />

www.tiroler-zugspitzgolf.at


44 / ALMEN<br />

Wenn die Hut verlesen wird<br />

Zum Wandern in den Bergen gehört eines einfach dazu: das Läuten der<br />

Kuhglocken. Doch wie kommen die Tiere eigentlich auf die Alm? Und wie<br />

kommt der Hirte an seine „Schäfchen“? Joseph Grasegger, Vorstand von der<br />

Weidegenossenschaft Partenkirchen, erklärt die traditionelle „Hutverlas“.<br />

Hirte für rund 120 Jungtiere verantwortlich<br />

und muss nach jedem Tier einmal täglich<br />

schauen. Unterstützung gibt es dabei vom<br />

Chef der Hirten, dem Almmeister, der sich<br />

zum Beispiel um die Almpflege kümmert.<br />

„Ein Hirte muss die Tiere lieben, er muss<br />

erkennen, ob eines krank ist, es einfangen<br />

können und den Tierarzt holen“ erklärt<br />

Grasegger. Auch für den Wechsel zur nächsten<br />

Weide und für den Almauftrieb und<br />

-abtrieb brauche es eine gute Führung. Und<br />

damit die Zeit auf der Alm nicht einsam<br />

wird, nehmen viele Hirten die ganze Familie<br />

mit auf den Berg. Diese kümmert sich dann<br />

meist um die Bewirtschaftung und die Besucher.<br />

So kommt am Ende des Tages jeder auf<br />

seine Kosten.<br />

<br />

Lucia Glahn<br />

Für Wanderer ist es das Höchste:<br />

Man sitzt beim Kaffee, genießt das<br />

Panorama, aber auch das fröhliche<br />

Läuten der Kuh- und Schafsglocken.<br />

Was wäre eine Alm ohne Tiere? Dass Kühe<br />

und Schafe seit jeher friedlich in der Höhe<br />

grasen können, verdanken sie den Hirten.<br />

Und weil ein guter Viehhüter Gold wert<br />

ist, nehmen sich die Verantwortlichen der<br />

Weidegenossenschaften in Garmisch und<br />

in Partenkirchen viel Zeit bei der sogenannten<br />

„Hutverlas“. So heißt das traditionelle<br />

Verfahren, bei dem jedes Jahr geeignete<br />

Hirten für die Weidezeit vom 1. Mai bis zum<br />

31. Oktober ausgesucht werden. Der Begriff<br />

kommt von der „Hut“, dem Hüten der Tiere<br />

und dem „Verlesen“, also der Auswahl.<br />

„Jeden ersten Sonntag nach Faschingsdienstag<br />

suchen wir bei der ,Hutverlas‘<br />

Hirten für unsere Weiden aus“, erklärt Joseph<br />

Grasegger, Vorstand der Weidegenossenschaft<br />

Partenkirchen. Dabei sitzen die<br />

Bewerber in ihrer Tracht im Gasthaus und<br />

werden dann in das Nebenzimmer gerufen.<br />

Was zählt, ist laut Grasegger vor allem die<br />

Erfahrung. „Uns ist besonders wichtig, dass<br />

der Bewerber eine landwirtschaftliche Ausbildung<br />

hat.“ Dann wird über den Lohn, den<br />

Jahresablauf und die Aufgaben gesprochen.<br />

Sportlich fit muss ein Hirte auch sein. „Das<br />

ist ein harter Job, da nimmt man schon<br />

einige Kilo ab“, sagt Grasegger. Vor allem<br />

der Schafhirte hat „einen 24-Stunden-Tag,<br />

der muss viel laufen.“ Da die Tiere ihre Gewohnheiten<br />

haben und sich jeden <strong>Sommer</strong><br />

in denselben Gruppen zusammenfinden, hat<br />

es ein Hirte viel leichter, wenn er sich ihre<br />

Vorlieben merkt.<br />

Keine leichte Aufgabe<br />

Merken muss sich ein Hirte da einiges,<br />

denn die Herden sind groß. Im Reintal sind<br />

es laut Joseph Grasegger etwa 630 Schafe,<br />

die von Weide zu Weide bis zum Schachen<br />

hochziehen. Und auch Rinder gibt es genug:<br />

Auf dem Wetterstein beispielsweise ist ein<br />

English Summary<br />

A mountain pasture is unthinkable<br />

without animals, but it’s thanks to<br />

shepherds that cows and sheep are<br />

able to graze peacefully at these<br />

altitudes. A good herder is worth his<br />

weight in gold, so those responsible<br />

for selecting them in Garmisch and<br />

Partenkirchen take a lot of time over<br />

what’s known as the “Hutverlas,”<br />

the name of the traditional annual<br />

procedure of choosing shepherds for<br />

the grazing period from 1 May to 31<br />

October. It is particularly important<br />

that the applicant has agricultural<br />

training, and a shepherd must also<br />

be in good shape, because this is a<br />

hard job involving a 24-hour day and<br />

a great deal of running around. And<br />

since the animals always have the<br />

same habits and come together in the<br />

same groups every summer, it is much<br />

easier for a shepherd if he is familiar<br />

with their preferences.


BÜHNE BAR RESTAURANT CASINO<br />

45<br />

GROSSES SPIEL<br />

IN<br />

GARMISCH-PARTENKIRCHEN<br />

Bei uns dreht sich alles um Sie!<br />

Die Spielbank Garmisch-Partenkirchen bietet die Möglichkeit, individuelle Veranstaltungen<br />

bis 120 Personen im hauseigenen Eventraum durchzuführen. Ob Firmenevents,<br />

Empfänge, Weihnachtsfeiern, Junggesellenabschiede oder Geburtstagsfeiern<br />

– mit einem Event in der Spielbank treffen Sie immer die richtige Wahl! Freuen Sie<br />

sich zusätzlich auf das besondere Ambiente in unseren Spielsälen sowie auf Wunsch<br />

auch auf eine individuelle Einweisung bei Roulette, Poker, Black Jack und DICE 52.<br />

Unsere professionellen Croupiers vermitteln Ihnen die Atmosphäre von Las Vegas<br />

mitten in Bayern. Lassen Sie sich an unseren Bars mit großzügigem Restaurantbereich<br />

verwöhnen. Zudem bieten wir Ihnen im angrenzenden Restaurant Alpenhof<br />

eine große Bandbreite kulinarischer Leckerbissen - von bayerischen Spezialitäten<br />

bis zur Haute Cuisine.<br />

Erleben Sie Außergewöhnliches.<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />

Ihr<br />

Peter Eursch, Direktor<br />

JEDEN DONNERSTAG:<br />

LADIES NIGHT<br />

LADIES NIGHT DELUXE:<br />

27.06. 25.07. 29.08.<br />

26.09. 31.10.<strong>2019</strong><br />

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Am Kurpark 10, 82467 Garmisch-Partenkirchen<br />

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46 / ENTWICKLUNG DER TZA<br />

Seit 40 Jahren mittendrin<br />

Die Tiroler Zugspitz Arena blickt auf vier Jahrzehnte erfolgreiches Miteinander zurück –<br />

das den Gästen eine bunte Reihe von Ideen und Angeboten beschert hat.<br />

Da stehen sie, scheinbar ungerührt,<br />

und betrachten das Treiben zu ihren<br />

Füßen: Thaneller, Grubigstein,<br />

Hönig und wie sie alle heißen, die<br />

Gipfel, an denen sich die Wolken kratzen und<br />

der Wind reibt. Seit Millionen von Jahren stehen<br />

sie da, unendlich vieles haben sie schon<br />

erlebt. Unter anderem, vor inzwischen 40<br />

Jahren, das: Die sieben Gemeinden auf dem<br />

Talboden tun sich 1979 erstmals zusammen,<br />

um in der großen weiten Reisewelt besser<br />

sichtbar zu werden. Lermoos und Namlos,<br />

Biberwier und Berwang, Bichlbach, Heiterwang<br />

am See und Ehrwald zeigen seitdem<br />

nicht mehr jeder für sich Flagge, um Urlauber<br />

anzulocken, sondern machen immer<br />

mehr gemeinsam. Bis sie dann 2004 aus<br />

ihrer Wohngemeinschaft einen Familiennamen<br />

an die Tür schrauben. Tiroler Zugspitz<br />

Arena, kurz TZA.<br />

Hermann Oberreiter,<br />

Gründungsobmann des Verbandes<br />

Der höchste Gipfel im Revier stand Pate<br />

Dass sie sich beim Namensgeber für den<br />

höchsten Gipfel im Revier entschieden<br />

haben, ist kein Zufall. Für Hermann Oberreiter,<br />

Gründungsobmann des Verbandes,<br />

war klar: „Die Zugspitze, als international<br />

bekannter Gipfel, verfügt seit jeher über die<br />

größte Anziehungskraft. Es lag auf der Hand,<br />

diese zu nutzen – und gleichzeitig zu signalisieren,<br />

dass der höchste Berg Deutschlands<br />

auch eine Tiroler Seite hat“, erinnert<br />

er sich. „Die Entscheidung, wie wir heute<br />

wissen, war genau richtig.“ Es dauert nicht<br />

lang, da beginnen gemeinsame Strukturen<br />

zu wachsen, die Verantwortlichen aus den<br />

Gemeinden finden sich in Gremien zusammen,<br />

gemeinsame Werbe- und Kommunikationslinien<br />

werden festgelegt.<br />

Die Entscheidung zum Miteinander passte<br />

gut in die Zeit. Wurde sie doch kurz vor einem<br />

Zeitpunkt gefällt, als man in der Tiroler<br />

Tourismusbranche selbst begann, in größeren<br />

Einheiten zu denken. Manche – äußerliche<br />

– Eigenständigkeit ging dabei verloren,<br />

weil nicht mehr jedes Dorf und jede Talgemeinschaft<br />

für sich allein um Gäste werben<br />

sollte. „Wir haben nicht abgewartet, wo andere<br />

uns verorten, wir haben selbst Flagge<br />

gezeigt – und das ganz unverkennbar“, freut<br />

sich Oberreiter noch heute über den cleveren<br />

Schachzug, dem die beteiligten Ortschaften<br />

bereitwillig zustimmten und der auch die<br />

Zustimmung aus Innsbruck bekam.<br />

Eine „Arena“ für Sportbegeisterte<br />

Der Begriff „Arena“ passt nicht nur wegen<br />

des Blicks in die „Talschüssel“ gut, den man<br />

von den umliegenden Bergen aus hat. Er<br />

vermittelt auch deshalb einen treffenden<br />

Eindruck, weil sich innerhalb dieser Arena<br />

in der Tat jede Menge Sportliches tut. Allen<br />

voran die Skifahrer und Snowboarder im<br />

Winter sowie die Kletterer und Radfahrer im<br />

<strong>Sommer</strong> setzen hier die Akzente. Die zahlenmäßig<br />

meisten Aktivitäten liefern indes<br />

die Wanderer – ob mit Schnür- oder mit<br />

Schneeschuhen – die in der Tiroler Zugspitz<br />

Arena so viele Möglichkeiten finden, dass<br />

sie auch bei einem zweiwöchigen Urlaub<br />

keinen Weg zweimal zu gehen brauchen.<br />

Nach außen hin hat der gemeinsame<br />

Auftritt die Tiroler Zugspitz Arena auch auf<br />

anderer Ebene besser wahrnehmbar gemacht.<br />

Weil die „Mannschaft“ leistungsfähiger<br />

war als die „Einzelkämpfer“, konnte<br />

man nun auch Großereignisse gewinnen,<br />

die hier stattfinden sollten – und die auf<br />

gewisse Strukturen angewiesen sind, zum<br />

Beispiel auf eine ausreichende Zahl an<br />

Unterkünften oder auf Wege und Strecken<br />

(sowie organisatorische Unterstützung) für<br />

die Durchführung von Wettbewerben. Den<br />

Anfang machte 2010 die Trans Germany, ein<br />

Mountainbike-Etappenrennen mit einem<br />

kleinen Abstecher nach Tirol.<br />

Oder der Auftritt auf Tourismus- und Freizeitmessen:<br />

Auch hier zeigt der gebündelte<br />

Einsatz von Mitteln und Menschen Wirkung.<br />

Es können mehr Termine wahrgenommen<br />

und attraktivere Messestände finanziert<br />

werden. Dabei spielt dann auch bald die<br />

Partnerschaft mit Garmisch-Partenkirchen<br />

eine wichtige Rolle. Als 2011 die Alpine Ski-<br />

WM in die oberbayerische Sportgemeinde<br />

kommt, gibt man den Nachbarn dort die<br />

Gastgeberrolle im „Tirol Berg“. Die Nähe hat<br />

Folgen: Zwei Jahre später verbündet man<br />

sich zur Zugspitz Arena Bayern-Tirol, die 2015<br />

zum Verein wird. Inzwischen gehört auch<br />

das Zugspitzdorf Grainau dazu.<br />

Die gemeinsame Gästekarte:<br />

ein echter Mehrwert für die Urlauber<br />

Auf dem zusammen bestellten Feld gedeihen<br />

zudem neue Angebote für neue Zielgruppen.<br />

Dreh- und Angelpunkt dabei ist<br />

die gemeinsame Gästekarte, die Urlaubern<br />

in der Arena den Zugang auch zu Angeboten<br />

außerhalb des Ortes öffnet, in dem sie


47<br />

In der kostenlosen GRENZENLOS App spricht<br />

Hermann Oberreiter über die Geburtsstunde<br />

der Tiroler Zugspitz Arena.<br />

sich gerade aufhalten. „Die darin enthaltenen<br />

kostenlosen Leistungen sind, genauso<br />

wie die inkludierten Preisnachlässe, ein<br />

hoch geschätzter Mehrwert für unsere<br />

Gäste, die ihren Aufenthalt in der ganzen<br />

Region entspannt genießen können. Das<br />

ist möglich geworden, weil alle an einem<br />

Strang ziehen“, sieht TZA-Geschäftsführerin<br />

Petra Fraune die Verbindung zwischen Pragmatismus,<br />

Service und Gastfreundschaft.<br />

Mobil mit Arena- und Schnee-Express<br />

Ein besonders prominentes Ergebnis der<br />

„grenzenlosen“ Zusammenarbeit zwischen<br />

Tirol und den bayerischen Nachbarn sind<br />

der Schnee-Express sowie sein Nachfolger<br />

der Arena Express, beides komfortable Verbindungen<br />

mit Bahn und Bus, in der Saison<br />

kostenlos mit der Gästekarte zu nutzen. Das<br />

Ziel formuliert Petra Fraune so: „den Gästen<br />

maximale Mobilität anbieten und dabei den<br />

Umstieg vom Auto auf den öffentlichen Nahverkehr<br />

schmackhaft machen.“<br />

Optisch sichtbar ist die TZA-Familie mit all<br />

ihren Orten seit 2012 durch ein Logo, an dem<br />

jeder die Zusammengehörigkeit erkennen<br />

kann. Website, Prospekte, Fahnen, Hinweistafeln<br />

– überall prangt das markante Logo,<br />

das die Zugspitze stilisiert wiedergibt.<br />

Eine „Arena“ für alle<br />

Was anders ist als in den „Arenen“, die sich<br />

in jüngerer Zeit im Profisport breit gemacht<br />

haben? Es steht der Zugang ins Innere der<br />

Tiroler Zugspitz Arena jedermann offen –<br />

und das bei weitgehend freiem Eintritt.<br />

Auch können die Gäste sich dort sowohl als<br />

Aktive wie als Zuschauer tummeln. Dennoch<br />

sorgt die Bezeichnung noch immer für neugierige<br />

Fragen in den Tourismusbüros, wenn<br />

Erstbesucher dort auftauchen und wissen<br />

möchten: „Wo ist denn eigentlich dieses<br />

Stadion?“ Die einheimischen Experten dort<br />

verblüffen dann gern mit der Antwort: „Sie<br />

sind mittendrin.“ <br />

<br />

Ulrich Pfaffenberger<br />

English Summary<br />

The Tiroler Zugspitz Arena embodies<br />

a decades-long spirit of successful<br />

cooperation. The seven municipalities<br />

of Lermoos and Namlos, Biberwier<br />

and Berwang, Bichlbach, Heiterwang<br />

am See, and Ehrwald joined forces<br />

for the first time in 1979, and have<br />

since been working together in<br />

the service of their residents and<br />

holidaymakers. In 2004, they finally<br />

put a family name on the door of<br />

their community: the Tiroler Zugspitz<br />

Arena, or TZA for short. The term<br />

arena is particularly fitting, not<br />

just because it describes the view<br />

down into the valley from the<br />

surrounding mountains, but also<br />

because it is suggestive of the<br />

many sporting events on offer in<br />

this true “arena,” chief among<br />

them skiing and snowboarding<br />

in the winter, climbing and cycling<br />

in the summer.<br />

Investitionen in die Infrastruktur gehören auch zur Arbeit<br />

der Tiroler Zugspitz Arena, etwa in die Kletterhalle in<br />

Ehrwald oder in Großevents wie die Salomon 4 Trails.


48 / WERDENFELSER TIERWELT


49<br />

ZDas Braune Bergschaf<br />

Seit 50 Jahren züchtet Joseph Grasegger<br />

das Braune Bergschaf, eine heimische<br />

Rasse, die vom Aussterben bedroht ist.<br />

„Im Zweiten Weltkrieg brauchte man viel<br />

Wolle für die Wehrmachtskleidung, die<br />

grau gefärbt wurde. Braune Wolle lässt<br />

sich allerdings nicht einfärben, weshalb<br />

Schafe mit weißer Wolle Vorrang in der<br />

Züchtung hatten“, erklärt der Garmisch-<br />

Partenkirchner. „So ist die Rasse nach<br />

und nach ausgestorben.“ Dem setzt<br />

er heute entgegen: Auf seinem Biobauernhof,<br />

den er mit seiner Frau betreibt,<br />

leben im Winter rund 50 Braune<br />

Bergschafe sowie 35 Schafe anderer Rassen;<br />

im Frühjahr werden sie auf die Alm<br />

geführt. Wie alles seinen Anfang nahm?<br />

„Mein Vater hat mir mein erstes Schaf<br />

geschenkt – als Anreiz, zu Hause mehr<br />

zu arbeiten. Das hat nur leider nicht<br />

geklappt“, lacht Grasegger, „mich haben<br />

damals Mädchen und Motorrad mehr<br />

interessiert.“ Zum Glück für die Tiere<br />

hat sich das mit der Zeit geändert.<br />

English Summary<br />

Joseph Grasegger has been breeding<br />

the brown mountain sheep, a native<br />

breed threatened with extinction,<br />

for 50 years. “During the war, wool<br />

was needed for army clothing, which<br />

was dyed grey. However, brown<br />

wool cannot be dyed, which is why<br />

sheep with white wool were the<br />

main breed,” explains the Garmisch-<br />

Partenkirchner. “So this breed began<br />

to die out.” Now he’s working to<br />

counter this, with 50 brown mountain<br />

sheep spending the winter on the<br />

organic farm he runs with his wife;<br />

in the spring they are taken out to<br />

the mountain pasture. How it all<br />

began? “My father gave me my first<br />

sheep – as an incentive to work more<br />

at home. Unfortunately, that didn’t<br />

work out,” laughs Joseph, “girls and<br />

motorcycles interested me more at<br />

the time”. Fortunately for the animals,<br />

that has since changed.


50 / UNSERE VEREINE<br />

Mit vereinten Kräften<br />

Die vielen Vereine in Grainau halten Geschichte und Tradition lebendig, stärken<br />

das Miteinander in der Gemeinde und sind das Salz in der Suppe des täglichen<br />

Lebens – für Einheimische wie für Gäste.<br />

Das war grandios.“ In der Stimme<br />

von Nikolaus Grasegger schwingen<br />

noch immer Staunen und Respekt<br />

mit, wenn er die Geschichte<br />

vom Fahrzeug fürs Grainauer Rote Kreuz<br />

erzählt. Das alte Gefährt war in die Jahre<br />

gekommen, fast schon selbst ein Fall für<br />

Erste (Pannen-)Hilfe. Die Mittel für eine Neuanschaffung?<br />

Zu viel fürs Portemonnaie der<br />

ehrenamtlichen Helfer. Die Botschaft machte<br />

die Runde im Zugspitzdorf. Da beschlossen<br />

die Vereine am Ort, sich zusammenzutun<br />

und zu helfen. Sie organisierten ein großes<br />

Fest am Musikpavillon und tankten mit dem<br />

Erlös die Rote-Kreuz-Kasse so gut auf, dass<br />

der Neuwagen gesichert war. Von überall<br />

her waren Spenden für die Tombola eingegangen,<br />

alle Helfer stellten sich freiwillig zur<br />

Nachwuchsprobleme<br />

kennen wir bei unseren<br />

Vereinen nicht.<br />

Nikolaus Grasegger, Vorstand Maibaumverein<br />

Verfügung – „was da abgelaufen ist, das war<br />

grandios“, wiederholt Grasegger.<br />

Er selbst ist Mitglied in mehreren Vereinen,<br />

„wie fast jeder Groanerer auch“, so die<br />

mundartliche Bezeichnung für die Grainauer.<br />

Allen voran sind das Einrichtungen zur Daseinsvorsorge<br />

der Gemeinde wie eben das<br />

Rote Kreuz oder die Freiwillige Feuerwehr.<br />

Andere wie Bergwacht oder Wasserwacht<br />

stehen im Dienst der Gesellschaft, zu der<br />

auch Urlauber und Durchreisende zählen.<br />

Das Verständnis für die Bedeutung dieses<br />

Engagements sei in Grainau tief verwurzelt.<br />

Dazu trage nicht zuletzt die Arbeit des<br />

Geschichtsvereins bei, der die Chronik des<br />

Ortes und seiner Vereine erforsche. Das<br />

dort dokumentierte Gespür für den Wert der<br />

„vereinten Kräfte“ werde von Generation<br />

zu Generation weitergegeben, berichtet er.<br />

„Wir haben auch keine Probleme, wie es sie<br />

andernorts mitunter schon gibt, unter den<br />

Jugendlichen Nachwuchs zu gewinnen. Der<br />

Zuspruch ist sehr gut.“<br />

Gelebte Traditionen<br />

Zu den Hilfsdiensten gesellen sich eine<br />

ganze Reihe von Organisationen, in denen<br />

sich Frauen und Männer in ihrer Freizeit<br />

Der Volkstrachtenverein<br />

D‘Höllentaler aus Grainau.


51<br />

Traditionelle Kleidung gibt‘s in Grainau<br />

auch schon für die ganz Kleinen.<br />

Über dem offenen Feuer werden die traditionellen<br />

„Topfn-Nudln“ im heißen Fett goldbraun herausgebacken.<br />

zusammenfinden oder Traditionen pflegen.<br />

Eine Schlüsselrolle, so Grasegger, nehmen<br />

genau die sogenannten „Traditionsvereine“<br />

ein, die dem Gemeindeleben ein vielfältiges<br />

Gesicht geben. Neben der Feuerwehr sind<br />

das die Schützengesellschaft, die Kriegerund<br />

Soldatenkameradschaft, der Volkstrachtenverein<br />

und die Holzhacker. „Das sind die<br />

Vereine, die eine oft sehr lange Geschichte<br />

haben und eine eigene Fahne tragen, mit<br />

der sie festliche Anlässe oder Umzüge wie<br />

die Fronleichnamsprozession begleiten – wie<br />

die Musikkapelle auch.“ Auch wenn verstorbene<br />

Gemeindemitglieder zu Grabe getragen<br />

werden, geben ihnen die Fahnenabordnungen<br />

das Geleit. Mit dem 400 Mitglieder<br />

starken Mütterverein und der örtlichen<br />

Kolpingfamilie hat sich der Kreis der Fahnen-<br />

Vereine inzwischen auf sieben vergrößert.<br />

Vereine sind „mit dem Ort verbunden“<br />

Grasegger liegt viel daran, dass derlei nicht<br />

als Folklore oder Schauspiel missverstanden<br />

wird. „Dass Vereinsmitglieder zu solchen<br />

Anlässen in die Öffentlichkeit gehen, ist ein<br />

Zeichen für die Verbundenheit in unserem<br />

Ort“, sagt er. „Hier kennt jeder jeden. Man<br />

hilft sich, man redet miteinander. Solche<br />

Ereignisse sind Zeit, die man füreinander<br />

hat.“<br />

Die Vielzahl der Gruppierung hat Folgen:<br />

Singgemeinschaft oder Obst- und Gartenbauverein,<br />

der Fosenachtsverein (mundartlich<br />

für Fastnacht) oder Bauerntheater, sie alle<br />

haben ihre Veranstaltungen, Versammlungen<br />

oder Wettbewerbe. Da ist der Kalender<br />

schnell gefüllt. Weil sich das Vereinsleben<br />

der Grainauer durchs ganze Jahr zieht, haben<br />

sie vor geraumer Zeit damit begonnen, ihre<br />

Termine aufeinander abzustimmen, jedes<br />

Jahr im Herbst setzen sie sich zu einer Koordinationskonferenz<br />

zusammen. „Wir wollen<br />

einander nicht in die Quere kommen. Und<br />

keiner soll in die Verlegenheit kommen,<br />

entscheiden zu müssen, ob er heute für den<br />

einen Verein mitgeht oder für den anderen“,<br />

betont Grasegger.<br />

Auch Gäste sind Vereinsmitglieder<br />

Ein Datum ist dabei fest für einen Verein<br />

reserviert: der 1. Mai. Manche mögen da<br />

den „Tag der Arbeit“ begehen, in Bayern ist<br />

der erste Tag im „Marienmonat“ der Anlass,<br />

die Gottesmutter als „Patrona Bavariae“, als<br />

Schutzheilige von ganz Bayern zu feiern.<br />

Lange geübter Brauch ist dabei das Aufstellen<br />

eines Maibaums. In Grainau ist dafür der<br />

Ortsteil Hammerbach zuständig, wo auch<br />

der Maibaumverein seinen Sitz hat. Er ist ein<br />

Paradebeispiel dafür, wie sehr Vereinsleben<br />

verbindet: „Wir haben dort Mitglieder, das<br />

sind Stammgäste aus Hannover, die kommen<br />

jedes Jahr zum Feiertag“, berichtet Gras ­<br />

egger. Als junger Mann hat er den Verein<br />

1985 gegründet und ihn dann 35 Jahre als<br />

Vorstand geführt. Das eigene Engagement<br />

English Summary<br />

The many associations in Grainau<br />

keep its history and traditions alive,<br />

strengthen the community, and make<br />

daily life that little bit more special –<br />

for locals and guests alike. First and<br />

foremost are the organisations serving<br />

the community’s basic needs, such as<br />

the Red Cross and the voluntary fire<br />

brigade. Others, such as the mountain<br />

rescue service or the water rescue<br />

service, serve the common good, which<br />

includes holidaymakers and those<br />

passing through. An appreciation of the<br />

importance of this work is deeply rooted<br />

in Grainau, and assisted by the history<br />

society, which researches the village<br />

hatte zur Folge, dass anschließend die Einladungen<br />

über ihn hereinbrachen, auch in<br />

anderen Vereinen in die Verantwortung zu<br />

gehen. „Das war wie ein Wolkenbruch“, erinnert<br />

er sich.<br />

Ihm, der 27 Jahre an der Spitze des Holzhackerverbandes<br />

war und heute dort Ehrenvorstand<br />

ist, liegt indes ein Verein besonders<br />

am Herzen, der inzwischen aus dem Leben<br />

im Ort für Einheimische wie für Gäste nicht<br />

mehr wegzudenken ist: der Christkindlmarkt<br />

Grainau e.V., dessen Markt seit nunmehr 40<br />

Jahren in der Vorweihnachtszeit stattfindet<br />

und mit seinem Erlös gute und soziale Zwecke<br />

unterstützt. „Das läuft überwältigend“,<br />

berichtet Grasegger, amtierender Vorsitzender<br />

des Vereins. „Da sind im Lauf der<br />

Jahrzehnte weit über 500.000 Euro zusammengekommen,<br />

mit denen wir Gutes tun<br />

konnten.“ Nicht nur mit dem Geld, sondern<br />

auch mit dem Licht, das die vielen Helfer aus<br />

den Vereinen bei dieser Gelegenheit im Herzen<br />

ihres Heimatortes entzündet haben.<br />

<br />

Ulrich Pfaffenberger<br />

and its associations. These services<br />

are complemented by a whole series<br />

of organisations in which women and<br />

men get together in their free time or<br />

cultivate traditions. A major role here<br />

is played by the “traditional associations,”<br />

which reflect the broad diversity<br />

of community life and include a vocal<br />

society, a horticultural association, a<br />

folk theatre – all of them with their<br />

own events, meetings, and competitions.<br />

One good example is the Grainau<br />

Christmas market, which has been held<br />

in the pre-Christmas period for 40 years<br />

and uses its proceeds to support good<br />

and social causes.


52 / REVIERFÖRSTER<br />

Im Wald ist kein Tag<br />

wie der andere<br />

Wolfgang Striegel ist bereits in der dritten Generation<br />

Revierförster. Während sein Vater das Revier in<br />

Garmisch leitet, ist er für Partenkirchen zuständig.<br />

Im Interview erzählt er, warum er sich immer wieder<br />

uneingeschränkt für diesen Beruf entscheiden würde.<br />

Herr Striegel, was genau ist ein<br />

Revierförster?<br />

Wolfgang Striegel: Als Revierförster im<br />

Staatswald ist man der Vertreter des Grundstückseigentümers<br />

sowie Verwalter und<br />

Bewirtschafter einer Staatswaldfläche. Damit<br />

ist man der erste Ansprechpartner und mitverantwortlich<br />

für alles, was auf der Revierfläche<br />

geschieht.<br />

Was gehört zu Ihren Aufgaben?<br />

Striegel: Am besten teilt man es in drei<br />

Aufgabenfelder ein: Ökonomie, Ökologie<br />

und Gesellschaft. Bei der Ökonomie spielen<br />

vor allem die klassische forstwirtschaftliche<br />

Nutzung, wie beispielsweise der Holzeinschlag,<br />

eine Rolle. Aber auch die entgeltlichen<br />

Verträge mit Dritten, die Staatswaldflächen<br />

für verschiedene Zwecke nutzen, wie<br />

zum Beispiel Skiabfahrten, Holzlagerplätze,<br />

Parkplätze oder Erholungseinrichtungen. Die<br />

Ökologie wiederum bestimmt zu großen Teilen<br />

unsere Arbeit. Bei allen Maßnahmen, die<br />

wir auf der Fläche durchführen, versuchen<br />

wir immer, das Bestmögliche für den Naturund<br />

Artenschutz zu erreichen.<br />

Und der dritte Part?<br />

Striegel: Das sind die Ansprüche der Gesellschaft<br />

an den Staatswald. Die sind natürlich<br />

ebenfalls zu beachten: Das fängt beim<br />

klassischen Spaziergänger an, geht über die<br />

Brennholzselbsterwerber, Forst- und Weideberechtigten,<br />

die Grundstücksnachbarn<br />

bis hin zu Alpenvereinen, Gemeinden und<br />

Firmen, die verschiedene Möglichkeiten der<br />

Grundstücksnutzung im Staatswald haben<br />

wollen. Hier ist es wichtig, den Bürgern die<br />

unterschiedlichen Nutzungen zu ermöglichen,<br />

aber den Wald vor zu großen Beeinträchtigungen<br />

zu bewahren.<br />

Wie unterscheidet sich Ihre Arbeit im<br />

<strong>Sommer</strong> und im Winter?<br />

Striegel: Da ist die Arbeit hier in den Bergen<br />

ungleichmäßig verteilt. Während im <strong>Sommer</strong><br />

die Hauptarbeiten im Revier anfallen,<br />

beschränkt sich die Arbeit im Winter meist<br />

auf die Büroarbeit. Wie in allen Revieren<br />

stehen zunächst die naturalen Ziele wie<br />

Holzeinschlag, Pflanzung, Bestandspflege,<br />

Wegepflege, aber ebenso die Jagdausübung<br />

und damit die Erfüllung der Abschusspläne<br />

im Vordergrund. Außerdem nimmt die<br />

Verwaltung der Fläche – bei mir sind es<br />

9.300 Hektar – enorm Zeit in Anspruch.<br />

Für sämtliche Anliegen bin ich der erste<br />

Ansprechpartner. Die letzten Jahre hat uns<br />

zudem die Aufarbeitung des vom Borkenkäfer<br />

befallenen Holzes in Atem gehalten.<br />

Räumen wir mit einem Klischee auf:<br />

Was ist an der Vorstellung dran,<br />

der Revierförster verbringe den<br />

ganzen Tag im Hochstand?<br />

Striegel: In der jagdlich günstigen Zeit<br />

nimmt die Jagdausübung enorm Zeit in<br />

Anspruch. Aber ohne die richtige Strategie<br />

können wir unseren Staatswald nicht zielgerichtet,<br />

das heißt mit den am Standort angepassten<br />

Baumarten in der entsprechenden<br />

Mischung, verjüngen. Die Jagd ist somit ein


53<br />

wichtiger Faktor für den Waldbau und unser<br />

gesetzlicher Auftrag. Natürlich sind wir mit<br />

dieser Aufgabe nicht allein, große Teile der<br />

Jagdfläche übernehmen unsere Berufsjäger<br />

und private Jäger unterstützen uns hierbei.<br />

Welche Voraussetzungen braucht man<br />

für Ihren Beruf?<br />

Striegel: Wer nicht gerne im Wald unterwegs<br />

ist und sich nicht für die natürlichen<br />

Abläufe interessiert, ist sicher nicht geeignet.<br />

Eine große Rolle spielt vor allem der<br />

richtige Umgang mit Menschen, denn man<br />

trifft auf verschiedene Charaktere und sollte<br />

auf allen Ebenen gut kommunizieren können.<br />

Zudem ist ein technisches Verständnis<br />

für die oftmals hoch spezialisierten Arbeitsverfahren<br />

Voraussetzung.<br />

Striegel: Etwas mehr Verständnis gegenüber<br />

denjenigen, die im Wald ihren Lebensunterhalt<br />

verdienen. Es wundert mich immer<br />

wieder, wie Menschen, die hier ihre Freizeit<br />

genießen wollen, gestresst und gereizt<br />

reagieren, wenn sie beispielsweise wegen<br />

einer Baumfällung warten müssen. Auch<br />

stehe ich dem momentanen Trend, zu jeder<br />

Jahres-, Tages- und Nachtzeit in den Bergen<br />

unterwegs zu sein, ohne Rücksicht auf<br />

die Natur und die Wildtiere, etwas kritisch<br />

gegenüber. Ich würde mir von den Gästen<br />

unserer Region manchmal etwas mehr<br />

Rücksichtnahme wünschen. Da reicht oft<br />

schon eine Tourenplanung, die vorsieht, den<br />

Wald noch vor der Dämmerung wieder zu<br />

verlassen, anstelle mit Hochleistungsstirnlampen<br />

auch hier noch die Nacht zum Tage<br />

zu machen.<br />

<br />

Irene Hülsermann<br />

Was hat Sie dazu gebracht,<br />

diesen Beruf zu wählen?<br />

Striegel: Ich bin in einem Forsthaus aufgewachsen,<br />

bereits mein Großvater war Förster<br />

bei der damaligen Staatsforstverwaltung.<br />

Für mich stand relativ früh fest, dass ich<br />

ebenfalls diesen Beruf anstreben würde.<br />

Der Förster ist nicht nur Beobachter, sondern<br />

kann und muss selbst gestalten. Das macht<br />

einen in gewisser Weise zu einem Teil der<br />

Natur. Die Entscheidungen, die man trifft,<br />

haben oft noch in über 100 Jahren Auswirkungen.<br />

Und woran haben Sie am meisten Spaß?<br />

Striegel: Zunächst an der Abwechslung.<br />

Man weiß am Morgen nie genau, was der<br />

Tag bringen wird. Die vielen verschiedenen<br />

Tätigkeitsfelder in einer grandiosen<br />

Landschaft wie hier im Werdenfelser Land,<br />

die Kontakte zu verschiedensten Personengruppen<br />

und die technischen Bereiche vom<br />

normalen Wegebau über die Landschaftspflege<br />

bis hin zur hoch mechanisierten Holzernte<br />

interessieren mich. Ein großer Vorteil<br />

ist die freie Zeiteinteilung, es gibt keine<br />

festen Arbeitszeiten. Gerade das verlangt<br />

aber natürlich auch Selbstdisziplin, um das<br />

Arbeitspensum dann auch zu erreichen.<br />

Wenn Sie einen Wunsch frei hätten:<br />

Was wünschen Sie sich von Wanderern?<br />

English Summary<br />

Like his father and grandfather before<br />

him, Wolfgang Striegel is a forest ranger.<br />

In an interview, he tells us why he loves<br />

his job. Forest rangers perform a wide<br />

range of tasks, but whatever they are<br />

involved with, protecting nature and<br />

the species that live within their districts<br />

are always their top priority. A good<br />

feel for interacting with the public is<br />

also a very important prerequisite for<br />

this profession, because rangers encounter<br />

many different people<br />

and should be able to communicate<br />

well at all levels. In addition, a technical<br />

understanding of the often highly<br />

specialised work methods involved is<br />

essential. Striegel grew up in a forester’s<br />

lodge and his grandfather was a forester<br />

in the State Forestry Administration.<br />

It was already clear to him at an early<br />

age that he, too, would aspire to this<br />

profession.


54 / STAMMGAST<br />

Freunde fürs Leben<br />

Wenn die Anziehungskraft des Urlaubsortes so groß ist, dass er über Jahrzehnte<br />

hinweg Menschen verbindet, die sich immer wieder dort treffen: zu Besuch bei<br />

Stammgästen in Lermoos.<br />

Christel und Hans-Jürgen Volk<br />

Die Zahl darf man sich auf der<br />

Zunge zergehen lassen. 60 Mal<br />

waren Werner und Liesel Heinemann<br />

zum Urlauben in Lermoos.<br />

Ein Zimmer mit Holzfensterläden hatten sie<br />

damals, 1962, bei ihrer ersten Übernachtung.<br />

„Daran hat die ganze Nacht der Sturm<br />

gerüttelt“, erinnert sich Werner. Und er weiß<br />

auch noch ganz genau, welcher: „Genau<br />

derselbe, der die legendäre Sturmflut über<br />

Hamburg hereinbrechen ließ. Den hat man<br />

bis hierher gespürt.“ Ein bisschen war er<br />

auch die Ursache für den Aufenthalt, der<br />

ihn und seine Frau hier Quartier suchen ließ:<br />

„Das waren unglaubliche Schneemassen,<br />

wir kamen nicht mehr über den Fernpass.<br />

Also sind wir dageblieben.“<br />

Der erste, unfreiwillige Aufenthalt lieferte<br />

dem jungen Paar gleichwohl einen<br />

guten Grund zurückzukehren. „Wir wollten<br />

uns das dann in Ruhe anschauen und<br />

genießen“, erinnert sich Liesel beim<br />

gemütlichen Plausch im Restaurant<br />

des Hauses, das heute noch<br />

so heißt wie damals: „Edelweiss“.<br />

Auch die Gastgeber haben noch<br />

denselben Namen, nur ist inzwischen<br />

die nächste Generation am<br />

Zug: Daniela, die junge Wirtin, war<br />

noch nicht einmal auf der Welt,<br />

als die Liebesgeschichte der beiden<br />

Hessen mit ihrem Feriendomizil begann<br />

und im Lauf der Jahrzehnte nicht<br />

nur das Paar, sondern auch dessen Kinder<br />

und Enkel immer wieder nach Tirol führte.<br />

Im Winter, im <strong>Sommer</strong>, mal kurz, mal lang,<br />

aber immer geleitet vom gleichen Gedanken:<br />

„Wenn wir hierher kommen, dann sind<br />

wir zu Hause.“ Viele der Mitarbeiter im Service<br />

kennen sie mit Namen, zur Begrüßung<br />

umarmt man sich: „Wir haben das Hotel und<br />

die Familie wachsen sehen. Das Vertrautsein<br />

verbindet.“<br />

Von Herzensgeschichten ...<br />

60 Mal, das hört man aus den<br />

Erzählungen der beiden heraus,<br />

das sind mindestens 60 Geschichten,<br />

die es zu erzählen<br />

gibt. Wahrscheinlich sogar viel,<br />

viel mehr. Die schönste davon<br />

sitzt mit am Tisch: Hans-Jürgen<br />

Volk und seine Frau Christel haben<br />

die beiden bei einem Urlaub in Lermoos<br />

kennengelernt und direkt ins<br />

Herz geschlossen. Wann der Beginn<br />

dieser Freundschaft genau war? „Das<br />

muss vor 30 Jahren gewesen sein …“ Am<br />

Tisch entspinnt sich ein kleiner Disput;<br />

schließlich lässt er sich anhand der Geburtsdaten<br />

der Enkel auf 1990 datieren.<br />

Die Volks waren auf der Suche nach einem<br />

Ziel für den jährlichen Ausflug der<br />

Feuerwehr ihres Heimatortes – und zuvor<br />

an einem anderen Ort, der Name sei gnädig<br />

verschwiegen, daran gescheitert, dass man<br />

dort der Ruhe wegen an Vereinen nicht interessiert<br />

war. In der Tiroler Zugspitz Arena<br />

aber habe man sie mit so offenen Armen<br />

aufgenommen, dass die ursprünglichen<br />

Bedenken wegen des Schilling-Umtauschs<br />

gleich überwunden waren. „Seitdem sind<br />

wir immer wieder miteinander hier gewesen“,<br />

berichtet Christel, „und nicht wenige<br />

Male auch auf eigene Faust.“<br />

... musikalischen Ausflügen ...<br />

Als Fans der „Klostertaler“ haben sie selbst<br />

auf dem Weg zu den Open Airs der Band<br />

Werner und Liesel Heinemann


55<br />

Eine Gemeinsamkeit sticht bei den<br />

vier Freunden ganz klar heraus:<br />

die Vorliebe für (gebranntes) Obst.<br />

immer im „Edelweiss“ Halt gemacht, um<br />

sich vom Feiern unter freiem Himmel zu<br />

erholen, wie sie glaubhaft versichern. Die<br />

Berichte über die Zeit, die beim gemütlichen<br />

Gespräch wieder munter auflodern, lassen<br />

allerdings ahnen, dass da noch mehr war.<br />

„Da haben wir hier manch schöne Feste<br />

in Fankleidung gefeiert“, berichtet Hans-<br />

Jürgen und Christel ergänzt, dass „einmal<br />

Harald von der Rezeption zu Hause seinen<br />

Kassettenrekorder holen musste, damit wir<br />

Klostertaler hören konnten.“ Oder damals,<br />

als man gemeinsam das Silvester zur Jahrtausendwende<br />

im „Edelweiss“ gefeiert habe,<br />

„mit Manfred und Anneliese … Karten<br />

gespielt … nachts um 3.00 Uhr nach Hause ...“<br />

... und einer einmaligen Freundschaft<br />

Obwohl beide Paare in Hessen nur ein paar<br />

Dutzend Kilometer voneinander zu Hause<br />

sind, treffen sie sich immer nur bei ihren<br />

Urlauben in Lermoos. „Es hat damals einfach<br />

gepasst und es passt heute noch“, sind sie<br />

sich über den Kitt einig, der ihre Freundschaft<br />

zusammenhält. Wobei sich tagsüber<br />

kaum gemeinsame Aktivitäten ergeben:<br />

„Wir sind Wanderer“, sagen die Volks.<br />

English Summary<br />

Werner and Liesel Heinemann have<br />

been to Lermoos on holiday 60 times.<br />

They still remember their room from<br />

their first stay at the hotel “Edelweiss”<br />

in 1962. Today, the building and its<br />

owners have the same names, but the<br />

management has since passed to the<br />

next generation: Daniela, the young<br />

landlady, hadn’t even been born when<br />

the two Hessians first fell in love with<br />

her holiday home, to which the couple,<br />

the children, and their grandchildren<br />

„Wir sind Spaziergänger“, meinen die Heinemanns.<br />

Wofür sich aber alle vier begeistern,<br />

das ist das Bänkchen an der Bar und das zu<br />

Bränden veredelte heimische Obst, bevorzugt<br />

Marille.<br />

Die abendlichen Begegnungen und Unterhaltungen<br />

sind der Schlüssel zu ihrem<br />

Urlaubs vergnügen. Beim gemeinsamen Frühstück<br />

und Abendbrot sitzen die vier stets am<br />

selben Tisch im Restaurant. Ein Ort, der ein<br />

bisschen wie das Lagerfeuer, von dem Karl<br />

May erzählt, wirkt, um das sich die Reisenden<br />

sammelten, um Sagen und Legenden<br />

zu berichten, Erinnerungen und Gedanken<br />

auszutauschen. Fasching haben die Heinemanns<br />

und Volks hier miteinander gefeiert,<br />

Feuerwehrfeste natürlich, Almabtriebe – und<br />

das Leben im Allgemeinen. Eines ist ganz<br />

klar: Die Geschichte geht definitiv noch<br />

weiter. Und wenn das Bankerl an der Bar<br />

sprechen und erzählen könnte, dann hätten<br />

diese vier Stammgäste wohl Material für ein<br />

ganzes Stammbuch.<br />

<br />

Ulrich Pfaffenberger<br />

have returned over the decades.<br />

In winter, in summer, sometimes for<br />

a short break, sometimes a long stay,<br />

and always guided by the same<br />

thought: “When we come here, we<br />

feel at home”. Other guests have also<br />

become regulars: Hans-Jürgen Volk and<br />

his wife Christel met the Heinemanns<br />

on a holiday in Lermoos and became<br />

friends. “Since then we’ve been coming<br />

back together again and again,” says<br />

Christel.


56 / BESONDERER ORT<br />

Auf der Bank am Almsee auf<br />

der Ehrwalder Alm lässt es sich<br />

herrlich ausruhen und den Blick<br />

auf die Natur genießen.<br />

Willkommen auf der Bank!<br />

Wo Wanderer keine Zinsen bekommen – aber glänzende Ausblicke.<br />

Die kleine Bank am Wegesrand –<br />

welchem Wanderer hätte sie<br />

nicht schon Rast und Ruhe versprochen?<br />

Es ist ein guter Brauch<br />

in den Bergen, dass die Gemeinden ihre<br />

Gastfreundschaft nicht nur in Unterkünften<br />

und Gasthäusern zeigen, sondern auch dort,<br />

wo Urlauber unterwegs sind, um das Land<br />

zu erkunden, die Natur zu genießen und die<br />

Bergwelt zu erobern.<br />

Weil die Rastbänke nicht nur zum Sitzen<br />

einladen, sondern immer auch Gelegenheit<br />

bieten, ausgiebig die Umgebung ins Auge<br />

zu fassen, haben die meisten Besucher ihre<br />

Lieblingsbank in der Gegend. Der eine lässt<br />

von einer kleinen Anhöhe aus die einsame<br />

Landschaft im Namlostal auf sich wirken, die<br />

andere ihren Blick über die sanfte Weite des<br />

Landschaftsschutzgebietes Moos schweifen.<br />

Am Almsee strecken die Wanderer bei der<br />

Rastbank nach dem Aufstieg die Beine aus<br />

und bewundern die Wolken, die sich auf der<br />

Wasseroberfläche spiegeln.<br />

Am Auer Wasserfall bei Bichlbach wird<br />

das schattige Bankerl sogar zum Logensitz<br />

im großen Outdoorkino, wo buchstäblich die<br />

Natur an einem vorbeirauscht. Als besonders<br />

spektakulär unter Alpinfreunden gilt die<br />

„Coburger Bank“ auf dem Weg hinauf zum<br />

Seebensee wegen des grandiosen Ausblicks<br />

auf die Seebenwand. Als vielleicht spektakulärste<br />

Rastbank gilt jene auf der Aussichtsplattform<br />

Tuftlalm bei Lermoos. Dafür wird<br />

dort die Geduld beim eventuellen Warten<br />

mit einem großartigen Panorama belohnt.<br />

Gemütliche Bänkchen gibt es übrigens<br />

nicht nur entlang der Wanderwege. Oft<br />

laden sie auch im Herzen der Ortschaften<br />

in der Tiroler Zugspitz Arena zum Verweilen<br />

ein. Oder abends an einer gemütlichen Bar,<br />

um mit Freunden den Tag Revue passieren<br />

zu lassen.<br />

<br />

Ulrich Pfaffenberger<br />

English Summary<br />

A bench by the footpath – it’s a<br />

chance to sit down and relax, and<br />

a little detail of the hospitality offered<br />

by local communities to the countless<br />

hikers exploring the countryside<br />

and the mountains. As benches not<br />

only invite you to have a break, but<br />

also offer an opportunity to take in<br />

the surroundings, most visitors have<br />

a favourite in the area. And they’re<br />

not found only on hiking trails: many<br />

located in the heart of villages in the<br />

Tiroler Zugspitz Arena are a good place<br />

to sit down and unwind for a moment.


alpentestival<br />

02 - 04 august<br />

57<br />

alpentestival<br />

02.-04.08.<strong>2019</strong><br />

powered by<br />

Fotos: Christian Stadler / Marcel Lämmerhirt


58 / ZEITZEUGEN<br />

Vom Einschenken und Austrinken<br />

Die Biergeschichte von Garmisch und Partenkirchen ist voller süffiger Anekdoten.<br />

Ob sie ein abgeschlossenes Kapitel ist, muss sich noch zeigen.<br />

Mit der Eisenbahn kam das<br />

Ende.“ Eine nüchterne Analyse,<br />

die Josef Ostler da zieht.<br />

Wobei sich einem schon beim<br />

Hinschreiben von „nüchtern“ die Finger<br />

sträuben. Immerhin geht es ums Bier, Nationalgetränk<br />

und Kulturgut der Bayern. Aber<br />

wenn er sich doch so sicher ist, dieser Mann,<br />

wandelndes Lexikon der Ortsgeschichte von<br />

Garmisch, von Partenkirchen und von beiden<br />

zusammen.<br />

Selbstverständlich, so erklärt Ostler,<br />

habe es in den beiden Orten schon seit<br />

Jahrhunderten Brauereien und Braugasthöfe<br />

gegeben. Sie versorgten die Einheimischen<br />

ebenso wie die Durchreisenden<br />

mit dem süffigen Gerstensaft. In jener Zeit,<br />

als es noch keine Getränkemärkte und<br />

Heimdienste gab, waren sie zugleich ein<br />

wichtiges Element der Nahversorgung. „Ich<br />

erinnere mich noch daran, wie es war, wenn<br />

man von zu Hause mit dem Krug geschickt<br />

wurde, um im Wirtshaus ein Bier zu holen,“<br />

erzählt er. „Da wurde man da hingeschickt,<br />

wo’s dem Vater oder Großvater am besten<br />

geschmeckt hat. Für uns hab ich’s immer<br />

vom Drei Mohren geholt.“ Das war außer<br />

dem Bräustüberl und dem „Husar“ neben<br />

der Alten Kirche, die es beide heute noch als<br />

Wirtshäuser gibt, eine der drei wichtigsten<br />

Bierquellen in Garmisch.<br />

Weil sich die ortsansässigen Brauer mit<br />

dem sicheren Markt – und dem nicht minder<br />

sicheren Einkommen – zufriedengaben,<br />

brauchten sie keinen Wettbewerb zu<br />

scheuen und vergaßen darüber, sich um besondere<br />

Qualität zu kümmern. Ostler erzählt<br />

von der Metzgersfamilie Reiser in Garmisch,<br />

die auch das „Hospes“-Privileg besaß, also<br />

das Recht, Übernachtungsgäste zu beherbergen.<br />

Sie erwarb vom frisch gegründeten<br />

Bayerischen Staat anno 1808 für 10.250<br />

Gulden das Brauhaus – „und wurde reicher<br />

und reicher und reicher“, berichtet der Ortshistoriker.<br />

Mit dem Geld erwarben sie Wirtshäuser<br />

am Ort, aber auch in Partenkirchen<br />

und Mittenwald. Andere Brauer, etwas weniger<br />

mächtig, folgtem ihrem Beispiel, „ein<br />

echtes Oligopol“.<br />

Garmischer Wasser<br />

und böhmischer Hopfen<br />

Dass die Braukunst in Garmisch und Partenkirchen<br />

sich von wechselhafter Qualität<br />

zeigte, lag auch daran, dass die eigentlichen<br />

Handwerker, deren Kunst in den Bottichen<br />

und Pfannen herangärte, fast ausschließlich<br />

von außerhalb kamen und bald auch wieder<br />

weiterzogen. „Nur wenige sind dauerhaft<br />

hier geblieben“, sagt Ostler. „Da war natürlich<br />

wenig Kontinuität zu erwarten.“ Anders<br />

bei den Zutaten, obwohl sich die Brauereien<br />

dabei nur beim Wasser auf heimische Quellen<br />

stützen konnten. „Das Getreide kam<br />

schon immer von außerhalb. Genauso der<br />

Hopfen, wobei die Brauer den nicht nur in<br />

der Hallertau einkauften, sondern auch in<br />

Böhmen. Deshalb war typisches Garmischer<br />

Bier immer etwas herber.“<br />

Wenn Bier in Bayern allgegenwärtig war:<br />

Wie stand es angesichts der örtlichen Hausmacht<br />

eigentlich um die Konkurrenz, zum<br />

Beispiel von den brauenden Mönchen aus<br />

dem nahen Ettal? „Die war schon sehr früh<br />

mit einem Erlass aus Freising ausgesperrt<br />

worden“, berichtet Ostler. „Genau deswegen<br />

ging es den hiesigen Brauern ja so gut.“<br />

Warum Freising? In der dortigen Bischofsstadt<br />

saßen über Jahrhunderte die klerikalpolitischen<br />

Herren des Werdenfelser Landes<br />

Josef Ostler kennt die Ortsgeschichten von<br />

Garmisch und Partenkirchen wie kein Zweiter.<br />

und wussten ihre Brauhoheit zu schützen.<br />

Als deren Macht zu Ende war, öffneten sich<br />

dennoch nur schmale Zugangspforten fürs<br />

Klostergebräu. Nur manchmal sei in Festzelten<br />

noch das sogenannte „Schädelweh-Bier“<br />

ausgeschenkt worden. Doch das alles zählte<br />

nichts mehr, als dann die Eisenbahn ins<br />

Werdenfelser Land vordrang, die das – bessere<br />

– Münchner Bier fässerweise und ohne<br />

Unterlass herantransportierte. Die örtliche<br />

Bierherrschaft ging zu Ende.<br />

Das Brauhaus Garmisch:<br />

das letzte seiner Art<br />

Eine Brauerei war am Ende noch übrig,<br />

das Brauhaus Garmisch. In Familienbesitz<br />

und nicht nur wegen des einheimischen<br />

Geschmacks, sondern auch dank der genialen<br />

Arbeiten des Werbegrafikers Fritz Uhlich<br />

eine Kultmarke. Mit dem „Olympiator“, 1936<br />

zu den Winterspielen erstmals gebraut,<br />

verfügte das Familienunternehmen über<br />

ein Starkbier, das in aller Munde war. Hätte<br />

nicht irgendwann ein weniger begabter<br />

Nachfolger das Erbe seiner Vorfahren


59<br />

Das Original „Kare Bane“ – Stammgast im Bräustüberl<br />

und mehrfacher „Gambrinus“ bei Festzügen.<br />

Lüftlmalerei erinnert an festliche<br />

Zeiten im Brauhaus.<br />

In der Abfüllanlage des Brauhauses Garmisch war noch Handarbeit gefragt.<br />

verwirtschaftet und schließlich an die<br />

Münchner Konkurrenz verkaufen müssen,<br />

die nach einem kurzen Intermezzo zu den<br />

Olympischen <strong>Sommer</strong>spielen 1972 die zugkräftige<br />

Marke selbst trockenlegte. Ostler<br />

schüttelt den Kopf darüber: „Bei dem, wie<br />

Olympia heute vermarktet wird, wäre der<br />

Olympiator viele, viele Millionen wert. Ganz<br />

abgesehen davon, ob man ihn überhaupt<br />

noch einmal genehmigt bekäme.“<br />

Die Limo-Renaissance<br />

Auf seiner Exkursion durch die Biergeschichte<br />

von Garmisch und Partenkirchen geht er dann<br />

noch einmal kurz zurück in die Nachkriegszeit.<br />

Damals, als amerikanische Truppen eine<br />

große Kaserne am Ort betrieben, da erlebte<br />

das Brauhaus noch einmal ein eigenes „Wirtschaftswunder“.<br />

Nicht nur mit Bier, sondern<br />

auch mit Limonaden. „Meinen ersten Job<br />

hatte ich in der Abfüllung von 7up“, erinnert<br />

sich Ostler. „Da gab es 2 Mark 50 in der<br />

Stunde, das war gut bezahlt.“<br />

Welche Rolle das Bier als verbindendes<br />

Element einmal gespielt hat, erkennt man<br />

noch an einer anderen Geschichte. In allen<br />

Gasthäusern habe es einen „Stammtischpreis“<br />

gegeben: Die häufigsten Gäste zahlten<br />

am wenigsten für ihre Halbe. „Im Fraundorfer<br />

hatten sie gleich vier verschiedene Preise,<br />

immer ein Zehnerl weniger“, weiß er noch<br />

English Summary<br />

The history of beer in Garmisch and<br />

Partenkirchen is full of tasty anecdotes.<br />

And who better to tell them than local<br />

expert Josef Ostler? As he explains,<br />

there have been breweries and inns<br />

in both towns for centuries, supplying<br />

both the locals and travellers with the<br />

pleasant beverage. But because local<br />

brewers had a captive market and a reliable<br />

stream of income, they did not fear<br />

competition and became less concerned<br />

about quality, not helped by the fact<br />

that the craftsmen who actually produced<br />

the beer almost exclusively came<br />

from out of town and soon moved on<br />

again. The locals’ dominance of the beer<br />

aus eigener Erfahrung. „Die Fremden, die nur<br />

einmal im Leben zu Gast waren, zahlten am<br />

meisten.“ Auch das ist eine Anekdote aus der<br />

Garmischer Biergeschichte, die sich inzwischen<br />

erledigt hat.<br />

<br />

Ulrich Pfaffenberger<br />

trade subsided with the arrival of the<br />

railways and beers from far and wide,<br />

leaving just one brewery in operation:<br />

the Brauhaus Garmisch, which produced<br />

a hugely successful “Olympiator” beer<br />

for the 1936 Winter Olympics (see the<br />

coaster on the left). Josef briefly moves<br />

on to mention the post-war period.<br />

At that time, when American troops<br />

operated a large barracks in the town,<br />

the brewery had its very own “economic<br />

miracle” with both beer and soft drinks.<br />

It would ultimately close for good in<br />

1972, but in a final twist may soon be<br />

resurrected by two young entrepreneurs<br />

(see p. 60).


60 / GARMISCHER BIER<br />

In aller Bierruhe<br />

Zwei junge Gründer aus Garmisch-Partenkirchen füllen<br />

das nächste Glas heimischer Braugeschichte.<br />

Dass einer mal ein Bier trinken geht,<br />

um seinen Job zu verdauen, soll<br />

gelegentlich vorkommen. Dass er<br />

aber gleich eine eigene Brauerei<br />

gründet, das dürfte einzigartig sein. Außer<br />

in Garmisch-Partenkirchen. Da haben sich<br />

mit Antonius Huber und Alexander Müller<br />

gleich zwei gefunden, denen der Beruf nach<br />

dem Studium alleine zu gewöhnlich war und<br />

die deshalb beschlossen, in Gambrinus‘ Spuren<br />

zu steigen.<br />

Nicht irgendein Bier sollte es dann auch<br />

sein. Die beiden haben sich eines großen<br />

Namens und einer tief in ihrer Heimat verwurzelten<br />

Geschichte angenommen. Sie haben<br />

das Brauhaus Garmisch wiederbelebt,<br />

das nach wechselvoller Geschichte 1972 seinen<br />

Sudkessel für immer kaltgestellt hatte.<br />

Für immer? Eben nicht. Sie haben so oft<br />

den Satz gehört: „Schad‘, dass es die nimmer<br />

gibt“, dass sie sich einig waren: „Wenn<br />

wir daheim eine eigene Brauerei aufbauen,<br />

dann nur als Brauhaus Garmisch“, erzählt Huber.<br />

Er selbst hat Betriebswirtschaft studiert<br />

und kümmert sich ums Organisatorische und<br />

Marketing. Müller bringt aus Weihenstephan<br />

so viel Basiswissen in Biotechnologie mit,<br />

dass ihm die Herstellung untersteht.<br />

Das Helle sorgt für Begeisterung<br />

Dass sie sich als erstes Produkt für ein<br />

Helles entschieden haben, ist intensiven<br />

Marktstudien geschuldet. Die befassten<br />

sich zum einen mit der Frage, was ihnen<br />

selbst liegt – Huber: „Wir haben noch nie<br />

ein Bier ausg’schütt‘!“ – und zum anderen<br />

mit dem, was der Markt am liebsten im<br />

Glas hat. „Wir haben auch ein Märzen und<br />

ein Weißbier schon angebraut, aber mit<br />

dem Hellen haben wir den Gastwirtschaften<br />

und Getränke märkten in der Region etwas<br />

anbieten können, womit die ihre Kunden<br />

begeistern.“<br />

Woran es dem Duo derzeit noch mangelt,<br />

ist eine eigene Brauerei. „Das mit den Genehmigungen<br />

zieht sich, eigentlich wollten<br />

wir schon 2018 loslegen.“ Damit ihnen der<br />

Markt nicht davonschwimmt, immerhin<br />

So wie es sich gehört, hat das Brauhaus<br />

Garmisch auch eigene „Bierfuizl“.<br />

sind „Craft Breweries“ und „Hausbrauereien“<br />

derzeit schwer in Mode, lassen sie derzeit<br />

ihr Bier in Ingolstadt beim Herrnbräu sieden,<br />

„einer alteingesessenen Marke, das<br />

passt zu unserem Selbstverständnis“, merkt<br />

Huber an. Bis dahin, Kuriosum am Rande,<br />

ist der Sitz der Brauerei im zweiten Stock<br />

eines Hauses in Garmisch-Partenkirchen.<br />

Allem Weiteren sehen die beiden mit einer<br />

Bierruhe entgegen, wie man sie wohl nur<br />

haben kann, wenn man direkt an der Quelle<br />

sitzt.<br />

<br />

Ulrich Pfaffenberger<br />

English Summary<br />

Alexander Müller (l.) und Antonius Huber haben die<br />

Werdenfelser Braukultur wieder aufleben lassen.<br />

Two young entrepreneurs from<br />

Garmisch-Partenkirchen are hard at<br />

work on the next chapter of local<br />

brewing history. While it’s quite<br />

common to want a beer after work,<br />

founding your own beer company is<br />

probably unique. Except in Garmisch-<br />

Partenkirchen. Antonius Huber and<br />

Alexander Müller decided to do just<br />

this, and they set themselves a stiff<br />

task: to resurrect a great name, with<br />

strong historical roots in the region.<br />

This is the Brauhaus Garmisch, which<br />

closed its doors in 1972 after a highly<br />

eventful history. The pair have since<br />

produced their first creation – a pale<br />

beer – and are currently looking to find<br />

their own brewery.


61<br />

Badespaß mit<br />

Zugspitzblick<br />

ZUGSPITZBAD<br />

Im Grainauer Zugspitzbad erwartet Sie wetterunabhängiger Spaß und Abwechslung in einem<br />

großzügig ange legten Freizeit- und Erlebnisbad für Jung und Alt. Familien mit Kids, Erholungund<br />

Entspannungsuchende oder Sportbegeisterte – für jeden hält das Zugspitzbad das Passende bereit.<br />

Schwimmen und entspannen<br />

bei jedem Wetter<br />

Das Hallenbad mit traumhaften Bergblick<br />

wartet auf Sie mit lichtdurchfluteten<br />

Panoramafenstern. Während im Mutter-<br />

Kind-Becken Eltern mit ihren Kleinsten<br />

lachen und toben, halten sich größere Kids<br />

und Schwimmer im 32-m-Becken auf.<br />

Im separaten Ruheraum finden Sie nach<br />

dem Schwimmen die wohlverdiente Ruhe<br />

und entspannen am besten in unserem<br />

Sole-Whirlpool.<br />

Jede Menge Familienspielund<br />

Wasserspaß<br />

Mit großzügigen Becken und Liegewiesen<br />

und zahlreichen kinder- und familienfreundlichen<br />

Angeboten ist das Zugspitzbad<br />

der ideale Frei zeitspaß für Ihre Familie.<br />

Sonne tanken bei atemberaubendem<br />

Bergblick im Außenbereich<br />

Alle Becken im Außenbereich sind wohltemperiert<br />

und weitläufig angelegt. Das Sportbecken<br />

bietet mit 50 m-Länge ideale Voraussetzungen<br />

für Schwimmer und am Nichtschwimmer becken<br />

sorgt die 64 m lange Gaudirutsche für Spaß für<br />

kleine und große Kinder. Sonnenanbeter freuen<br />

sich über 10.000 m 2 Liegewiese.<br />

Entspannung genießen<br />

Besonders attraktiv und vielseitig ist der<br />

Wellnessbereich des Zugspitzbades, in dem<br />

Sie sich richtig wohl fühlen und von Kopf<br />

bis Fuß entspannen können.<br />

FrEiBAd-ÖFFnung am:<br />

donnerstag, den 30. Mai<br />

Öffnungszeiten für die Freibadesaison<br />

Hallenbad: täglich von 10 - 20 Uhr<br />

Freibad: täglich von 10 - 19 Uhr<br />

Sauna: Mi, Do und Fr von 12 - 20 Uhr<br />

Zugspitzbad Grainau · Parkweg 8 · 82491 Grainau · Tel. +49 (0) 88 21 / 98 18 26 · www.grainau.de


62 / GRAINAUER KÜNSTLER UND BERGFÜHRER<br />

Bis über die höchsten Baumwipfel<br />

Sebastian Buchwieser arbeitet als Bildhauer und Bergführer in Grainau.<br />

Seinen Kunden möchte er ihre Träume erfüllen – sei es nun mit seiner Kunst oder<br />

einer seiner beliebten Zugspitzführungen.<br />

In seiner Werkstatt in Grainau riecht<br />

es angenehm nach frischem Holz,<br />

auf dem Boden liegt ein riesiger Berg<br />

Hobelspäne. „Ich habe gerade gedrechselt“,<br />

erzählt Sebastian Buchwieser<br />

und zeigt große Holzschalen, ihre unterschied<br />

liche Maserung. „Hier, da war ein<br />

Nagel im Stamm.“ Der Bildhauer tippt auf<br />

eine lila farbene Verfärbung am Rand,<br />

handtellergroß – sie erinnert fast an einen<br />

blauen Fleck. „So etwas gefällt mir“, sagt<br />

Buchwieser. Die Schüsseln hat er aus einem<br />

umgestürzten Fichtenstamm gearbeitet.<br />

„Das sind sozusagen ,vegane Schalen‘“, sagt<br />

er und grinst.<br />

Sebastian Buchwieser ist gelernter Holzbildhauer,<br />

und das seit 40 Jahren. Schon als<br />

kleiner Bub hat er mit seinem Vater, dem<br />

Holzbildhauer Karl Buchwieser zusammen<br />

geschnitzt und ist mit ihm immer in die<br />

Berge gegangen. Beides hat ihn geprägt.<br />

„GroanArt“ nennt Buchwieser seine Kunst.<br />

„Groan, vom bayerischen Wort wachsen,<br />

aber auch wie Grainau, in dem das Wort<br />

grün steckt“, erklärt der 55-jährige Vater<br />

zweier Töchter. Die Schönheit aus dem Holz<br />

herauszuarbeiten, Modernität und Tradition<br />

zu verbinden – darum geht es ihm. „Ich<br />

nehme das Holz so, wie ich es finde“, sagt<br />

er, „alles stammt hier aus der Gegend.“ Das<br />

Grundstück, auf dem er mit seiner Familie<br />

und seinen Eltern unter einem Dach lebt, hat<br />

ein altes Holzrecht, das ihm erlaubt, vom<br />

Forst zugewiesenes Holz zu schlagen.<br />

Die naturverbundene Kunst ...<br />

„Ich mache eher größere Skulpturen für<br />

den Garten, oft zwei Meter hoch“, erzählt<br />

er, „bei den Schalen bin ich gerade in der<br />

Aufbauphase.“ Er verwendet auch gerne<br />

Farben, sanfte Grün- oder Gelbtöne etwa,<br />

die gut zum Holz passen. Gerade arbeitet<br />

er an einem neuen Kunstwerk: Wie ein Korkenzieher<br />

schraubt sich eine Skulptur nach<br />

oben, erinnert auch an eine Flamme, und<br />

ist unten noch ganz Baum. „Ein Bild für die<br />

Seele und das Lebendige, das da aus dem<br />

Holz herauskommt“, wie Buchwieser erklärt.<br />

Die Skulptur ist für eine Ausstellung zum<br />

150-jährigen Jubiläum der „Schule für Holz<br />

und Gestaltung“ in Garmisch-Partenkirchen<br />

gedacht, in der er selbst seine Ausbildung<br />

gemacht hat. Wie eng seine Kunst mit der<br />

Tradition verwachsen ist, sieht man auch<br />

an den Stankern, die er vor dem Vergessen<br />

bewahren möchte. „Stanker sind die Stangen,<br />

an denen man früher überall das Heu<br />

zum Trocknen aufgehängt hat, heute werden<br />

sie leider nicht mehr gebraucht“, erklärt<br />

Buchwieser. Für einen Freund hat er etwa<br />

eine „Stankerobe“, eine Garderobe aus den<br />

Heustangen gefertigt, bemalt und Gesichter<br />

hineingeschnitzt.<br />

... eines naturverbundenen Burschen<br />

Nur von der Bildhauerkunst allein kann<br />

die Familie leider nicht leben, wie Buchwieser<br />

sagt. Neben der Vermietung von<br />

Ferienwohnungen hat er seit 1996 deshalb<br />

seine Leidenschaft für das Klettern und<br />

die Berge zum Beruf gemacht und arbeitet<br />

seither als staatlich geprüfter Bergführer in<br />

Kontakt<br />

GroanArt<br />

Sebastian Buchwieser<br />

Zugspitzstraße 7<br />

82491 Grainau<br />

Sebastian Buchwieser und eines<br />

seiner Kunstwerke mitten im Wald.<br />

+49 171 9300277<br />

mail@buchwieser.net<br />

www.groanart.com


63<br />

Sebastian Buchwieser führt seine Tourengäste<br />

auf abenteuerlichen Wegen auf Deutschlands<br />

höchsten Berg.<br />

English Summary<br />

seiner eigenen Bergschule Zugspitz Alpin.<br />

Er bildete Bergführer aus, schult Trainer für<br />

den Deutschen Alpenverein und arbeitet<br />

ehrenamtlich bei der Bergrettung. Seinen<br />

Privatkunden bietet Buchwieser, der früher<br />

in der Kletter-Nationalmannschaft war,<br />

individuelle Routen auf Anfrage und<br />

hilft ihnen, „ihre Bergträume zu<br />

erfüllen“.<br />

Viele Schmankerl hat der Bergführer<br />

im Angebot, etwa die Tour<br />

auf die Zugspitze über das Höllental.<br />

„Meine Kunden gehen<br />

selbst durch die Höllentalklamm<br />

auf die Angerhütte, und ich hole sie<br />

am nächsten Morgen dort ab“, sagt<br />

Buchwieser und erklärt schmunzelnd,<br />

dass die Grainauer Einheimischen<br />

auch die neue Höllentalangerhütte<br />

niemals „Hölle“ nennen. „Bei<br />

uns war und ist das die Angerhütte.“<br />

Ab Mai ist die Klamm mit ihren imposanten<br />

Felswänden und dem tosenden<br />

Hammersbach wieder geöffnet. Da<br />

hindurch und weiter durch das Höllental<br />

führt der Weg zur Hütte. „Und von<br />

dort geht es erst richtig los auf den<br />

Zugspitzgipfel, da sind wir noch<br />

einmal fünf bis sechs Stunden<br />

unterwegs“, sagt Buchwieser. Bis<br />

zu vier Gäste führt der Grainauer<br />

dann über den ersten Klettersteig<br />

Deutschlands. „Besonders<br />

spannend ist es für viele, wenn es über den<br />

Gletscher geht“, erzählt der Bergprofi. „Dort<br />

seile ich immer alle an, denn oft sind die<br />

Gletscherspalten nicht zu erkennen, weil sie<br />

mit Schnee bedeckt sind.“ Sobald jemand am<br />

Seil gehe, sei das Schwindelgefühl übrigens<br />

verschwunden.<br />

Höhenangst? Kein Problem!<br />

Höhenangst könne man bis zu einem<br />

gewissen Grad abtrainieren. „Ein Kribbeln<br />

bleibt aber immer, das habe ich auch,<br />

und das ist auch gut so.“ Nur so sei die<br />

Sicherheit garantiert und man wird nicht<br />

unvorsichtig. „Außerdem gibt das ja auch<br />

den gewissen Kick“, sagt Buchwieser.<br />

„Wichtig ist vor allem, genügend Kondition<br />

zu haben und trittsicher zu sein.“<br />

Auch die schwierige Überquerung des<br />

Jubiläumsgrats von der Zugspitze zur<br />

Alpspitze bietet Sebastian Buchwieser<br />

an, eine Zwölf-Stunden-Tour. „Da<br />

gehe ich aber nur einzeln mit jeweils<br />

einem Kunden“, sagt er. Außerdem<br />

hat er Angebote für Einsteiger,<br />

Tagestouren mit Klettersteigtipps<br />

an der Alpspitze, Boulderkurse<br />

und vieles mehr im<br />

Programm.<br />

Diese Skulptur stellt das<br />

Lebendige dar, das aus<br />

dem Holz herauskommt.<br />

Sebastian Buchwieser works as<br />

a sculptor and mountain guide in<br />

Grainau, and loves fulfilling his<br />

customers’ desires – with his art or<br />

one of his popular Zugspitze guided<br />

tours. Sebastian has been a trained<br />

wood carver for 40 years. To work<br />

beauty out of wood, to combine<br />

modernity and tradition – that’s<br />

what interests him. “I take the wood<br />

the way I find it,” he says, “and it<br />

all comes from the region”. Unfortunately,<br />

Sebastian says, he and his<br />

family cannot live from sculpture<br />

alone. In addition to renting holiday<br />

apartments, he therefore made his<br />

passion for climbing and the mountains<br />

his profession in 1996 and has<br />

since worked as a certified mountain<br />

guide in his own “Zugspitz Alpin”<br />

mountain school. He trains guides,<br />

teaches instructors for the German<br />

Alpine Association, and volunteers<br />

for the mountain rescue service.<br />

Having been a member of the national<br />

climbing team, Sebastian also<br />

offers personalized tours on request,<br />

helping his customers “to fulfil their<br />

mountain dreams”.<br />

Wie seine Kunst, so möchte er auch seine<br />

Bergtouren ganz individuell gestalten. „Ich<br />

will die Leute nicht abfertigen“, betont Buchwieser.<br />

Sich beim Aufstieg Zeit zu lassen, um<br />

die Schönheit der Natur wahrzunehmen, ist<br />

ihm wichtig. Ein Ziel, das er als Bildhauer<br />

und als Bergführer verwirklicht.<br />

<br />

Lucia Glahn


64 / VERANSTALTUNGEN<br />

Grainau<br />

Highlights<br />

REGELMÄSSIGE EVENTS IM SOMMER<br />

Konzerte der Musikkapelle Grainau,<br />

geführte Wanderungen,<br />

geführte Mountain- und E-Biketouren,<br />

Bauerntheater, Heimatabende<br />

JUNI<br />

14. bis 16. Juni <strong>2019</strong><br />

SALOMON Zugspitz Ultratrail<br />

23. Juni <strong>2019</strong><br />

Johannifeuer auf den Bergen<br />

Auf den Berggipfeln der umliegenden Berge<br />

JULI<br />

2. Juli <strong>2019</strong><br />

Benefizkonzert des<br />

Gebirgsmusikkorps<br />

der Bundeswehr<br />

7. Juli <strong>2019</strong>, 9.30 bis 23.00 Uhr<br />

95-jähriges Gründungsfest des<br />

Holzhackervereins Grainau<br />

Musikpavillon Grainau<br />

18. Juli <strong>2019</strong><br />

Standkonzert der<br />

Musikkapelle Grainau<br />

19./20. und 25./26. Juli <strong>2019</strong><br />

Freilichttheater<br />

Wildererdrama „Waldbrüder“<br />

Heimatabende<br />

Am 1. und 29. Juni sowie<br />

8. und 31. August <strong>2019</strong> wird<br />

es richtig zünftig. Vorab ein<br />

kleiner Festzug, mit Trommlerzug<br />

und der Musikkapelle.<br />

Die Plattlerkinder, die Madln<br />

und Buam bis hin zu den Mitwirkenden<br />

vom „Alten Tanz“.<br />

Gefeiert wird im Musikpavillon<br />

mit einer schneidigen<br />

Musik, den Goaßlschnoizern<br />

und dem „Dreier Tanz“. Auch<br />

für das leibliche Wohl ist bestens<br />

gesorgt mit Grillspezialitäten,<br />

Kaffee und Kuchen, frischem Maß oder Topfnnudeln vom Holzhacker Verein.<br />

Freilichttheater<br />

Die Gäste können sich am 19. und 20. Juli sowie<br />

am 25. und 26. Juli <strong>2019</strong> auf das Wildererdrama<br />

„Waldbrüder“ freuen, das nach historischen Begebenheiten<br />

von Josef Bader gespielt wird. Veranstaltungsort<br />

ist der Musikpavillon. Historischer Hintergrund<br />

des Dramas ist die Erschießung des Untergrainauer<br />

Wilderers Martin Pischl („Neira“) im Jahre 1931,<br />

eines Gemeinderates und arbeitslosen Vaters von<br />

fünf Kindern, und der darauf folgende Racheakt.<br />

Es gibt Brotzeiten vom Grill und Bier vom Fass.<br />

Einlass ist ab 18.30 Uhr.<br />

AUGUST<br />

3. August <strong>2019</strong>, 12.00 bis 19.00 Uhr<br />

7. LiteraturJazzFest Grainau<br />

Pfarrhof der Evangelischen Erlöserkirche<br />

25. August <strong>2019</strong><br />

50-jähriges Gründungsfest des<br />

Trommlerzuges<br />

SEPTEMBER<br />

7. September <strong>2019</strong><br />

Herbstfest der<br />

Wasserwacht Grainau<br />

23. September <strong>2019</strong><br />

Abschlusskonzert der<br />

Musikkapelle Grainau<br />

Johannifeuer<br />

Jedes Jahr am 23. Juni <strong>2019</strong>, am<br />

Vorabend des Johannitags, leuchten bei<br />

Einbruch der Dunkelheit die Bergfeuer.<br />

Die Johannifeuer in Grainau sind besonders<br />

eindrucksvoll, weil mit Einbruch der<br />

Dunkelheit der ganze Waxensteinkamm<br />

einer einzigartigen Lichterkette gleicht.<br />

Termine<br />

Alle Termine in Grainau unter<br />

www.grainau.de/veranstaltungskalender<br />

English Summary<br />

All events in Grainau, with dates<br />

and times, at www.grainau.de/<br />

veranstaltungskalender


65<br />

Tiroler Zugspitz Arena<br />

Red Bull X-Alps<br />

In der dritten Juniwoche <strong>2019</strong> wird<br />

Lermoos wieder zum Hotspot der Red Bull<br />

X-Alps. 32 Athleten aus 20 Ländern machen<br />

sich beim härtesten Adventure Rennen der<br />

Welt nur mit eigener Kraft oder mit dem<br />

Gleitschirm auf von Salzburg nach Monaco.<br />

Bereits zum dritten Mal ist in Lermoos ein<br />

Turnpoint, also ein vorgegebener Ort, an<br />

dem die Teilnehmer sich eintragen müssen.<br />

Highlights<br />

REGELMÄSSIGE EVENTS IM SOMMER<br />

Hofführung beim Ziegenpeter, Orchideenwanderung,<br />

Schnuppergolf, Fondueabend<br />

auf der Zugspitze, Gondelfrühstück in der<br />

Almkopfbahn, Führung Gegenwart und<br />

Vergangenheit des Ehrwalder Talkessels,<br />

Stand-up-Paddling am Heiterwanger See,<br />

Canyoning-Touren, Kellereiführung und Verkostung<br />

in der Schnaps- und Weinboutique<br />

Linzgieseder in Ehrwald, Lamawandern, Grillabend<br />

am Grubigstein, Kräuterwanderung in<br />

Lermoos, Platz konzerte der Musikkapellen,<br />

Kinderspielfeste und vieles mehr<br />

JUNI<br />

9. Juni <strong>2019</strong><br />

Traktor- und Oldtimertreffen, Berwang<br />

Sonnwendfeuer<br />

Am 22. Juni <strong>2019</strong> findet dieses Jahr die mystischste Nacht des Jahres statt. Bei den Sonnwendfeuern<br />

werden der längste Tag und die kürzeste Nacht des Jahres mit spektakulären<br />

Feuermotiven gefeiert. Seit 2010 sind die Sonnwendfeuer immaterielles UNESCO Kulturerbe.<br />

Den besten Blick und ein 360°-Panorama auf die Feuerbilder hat man vom Moos aus, der<br />

Ebene zwischen Ehrwald, Lermoos und Biberwier.<br />

JULI<br />

6./7. Juli <strong>2019</strong><br />

SAAC Climbing Camp, Ehrwald<br />

27./28. Juli <strong>2019</strong><br />

Schützenfest, Lermoos<br />

Women´s Summer Festival<br />

Von 19. bis 21. Juli <strong>2019</strong> übernehmen die<br />

Frauen das sportliche Zepter in der Tiroler<br />

Zugspitz Arena. Festivalstimmung plus Sport?<br />

Schließen sich auf keinen Fall aus! Alle möglichen<br />

Sportarten – von Lamawandern bis<br />

Canyoning – werden angeboten. Egal, ob versierte<br />

Kletterin oder Trailrunning Einsteigerin,<br />

in gemeinsamer Runde macht Sport um ein<br />

Vielfaches mehr Spaß. Mehr Infos unter<br />

www.womenssummerfestival.com<br />

AUGUST<br />

21. August <strong>2019</strong><br />

<strong>Sommer</strong>konzert, Ehrwald<br />

30. August/1. September <strong>2019</strong><br />

Paragliding Testival, Lermoos<br />

SEPTEMBER<br />

7. September <strong>2019</strong><br />

Almabtrieb, Lermoos<br />

Termine<br />

Alle Termine in der Tiroler Zugspitz Arena<br />

unter<br />

www.zugspitzarena.com/de/newsevents/veranstaltungskalender<br />

English Summary<br />

All events in the Tyrol Zugspitz Arena,<br />

with dates and times, at<br />

www.zugspitzarena.com/en/<br />

news-events/event-calendar<br />

8. September <strong>2019</strong><br />

Schafschoad, Ehrwald<br />

21./22. September <strong>2019</strong><br />

SAAC Bike Camp, Lermoos<br />

21. bis 29. September <strong>2019</strong><br />

Oktoberfest auf der Zugspitze


66 / VERANSTALTUNGEN<br />

Garmisch-Partenkirchen<br />

Highlights<br />

JUNI<br />

14. bis 16. Juni <strong>2019</strong><br />

SALOMON Zugspitz Ultratrail<br />

21. bis 29. Juni <strong>2019</strong><br />

Richard-Strauss-Festival<br />

23. Juni <strong>2019</strong><br />

Johannifeuer am Wank<br />

29. Juni <strong>2019</strong><br />

Weiße Nacht<br />

JULI<br />

5. bis 7. Juli <strong>2019</strong><br />

BMW Motorrad Days<br />

13. bis 20. Juli <strong>2019</strong><br />

ZAMMA Kulturfestival Oberland<br />

27. Juli bis 4. August <strong>2019</strong><br />

Festwoche Garmisch<br />

AUGUST<br />

2. bis 4. August <strong>2019</strong><br />

AlpenTestival<br />

10. bis 19. August <strong>2019</strong><br />

Festwoche Partenkirchen<br />

24. August <strong>2019</strong><br />

Bergfestival am Wank<br />

30. August <strong>2019</strong><br />

Kino am Wank<br />

SEPTEMBER<br />

13. bis 15. September <strong>2019</strong><br />

GaPa Wanderlust Festival<br />

AlpenTestival<br />

Testen, erleben und genießen:<br />

Vom 2. bis 4. August <strong>2019</strong><br />

lädt Garmisch-Partenkirchen<br />

zum achten Mal zum beliebten<br />

AlpenTestival ein. In diesem<br />

Jahr findet sich das Testival-<br />

Gelände in einer neuen Location<br />

– dem Beachplatz am<br />

Kainzenbad. Das Konzept<br />

bleibt aber bestehen, sodass Teilnehmer<br />

in bekannter Manier aktuelles Equipment im Sport Conrad Testcenter ausleihen<br />

und testen sowie professionell begleitete Kletter-, Wander- und Radl-Touren in traumhafter<br />

Kulisse erleben können. Mit dem Testivalpass, der das ganze Wochenende für das Rahmenprogramm<br />

gültig ist, können Touren individuell nach Wunsch zugebucht werden. Jeder<br />

Teilnehmer erhält ein abwechslungsreich zusammengestelltes Welcome-Package.<br />

360°TRAIL – das Trailrunning-Event<br />

presented by adidas TERREX<br />

Vom 20. bis 22. September <strong>2019</strong> findet wieder<br />

die Veranstaltung 360°TRAIL, das grenzüberschreitende<br />

Trailrunning-Event in der Zugspitz<br />

Arena Bayern-Tirol statt. Auf jeden, der Spaß am<br />

Laufen hat, warten Testing, Running, Adventure,<br />

Information und Lifestyle. Infos und Anmeldung<br />

unter 360-trail.com.<br />

Eine Woche für mich –<br />

Frauenpower mit Zuckerl<br />

Spüre die Lebensfreude und tanke<br />

neue Energie bei diesem Fünf-Tage-Programm:<br />

etwa mit Stand-up-Paddeln auf<br />

dem 6er SUP und einem Basenfasten-<br />

Wohlfühlpaket. Auf einem Barfußtrail,<br />

beim Raften und Radln entdecken<br />

wir die Natur und mit Mountaincarts<br />

erfahren wir, was Downhill-Spaß heißt.<br />

Musikalisch wird es beim Alphornblasen,<br />

und mit einem mutigen Sprung am<br />

Flying Fox schließt die Woche. Alle Aktionen sind auch einzeln buchbar.<br />

Termine: 1. bis 5. Juli, 29. Juli bis 2. August, 2. bis 6. September <strong>2019</strong><br />

20. bis 22. September <strong>2019</strong><br />

Straßen.Kunst.Festival<br />

20. bis 22. September <strong>2019</strong><br />

360° TRAIL – das Trailrunning-Event<br />

presented by adidas TERREX<br />

Termine<br />

Alle Termine in Garmisch-Partenkirchen<br />

unter<br />

www.gapa.de/de/aktuelles-termine/<br />

veranstaltungskalender<br />

English Summary<br />

All events in Garmisch-Partenkirchen,<br />

with dates and times, at<br />

www.gapa.de/en/aktuellestermine_en/event-calendar


BERGBAHNEN LERMOOS/BIBERWIER 1.000 - 2.100M<br />

WWW.BERGBAHNEN-LANGES.AT<br />

AUSSICHTSBERGE // PARAGLEITEN // WANDERN // BIKEN // SOMMERRODELN // FUNSPORT<br />

TIPP!<br />

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www.bergbahnen-langes.at<br />

// 4 <strong>Sommer</strong>-Bergbahnen am Grubigstein und Marienberg<br />

// TOP-Aussicht mit dem schönsten Blick zur Zugspitze<br />

// Themenwanderwege “Moosles Forscherpfad, Moosles Zauberwald +<br />

Montanwanderweg Silberleithe“<br />

// Höhenwanderungen zu gemütlichen Berghütten<br />

// 1.300 m lange <strong>Sommer</strong>rodelbahn + Funsport-Bergroller am Marienberg<br />

// Im Juli und August bei Schönwetter jeden Dienstag Abendrodeln!<br />

// TOP-BikedesTinATiOn (1000 Meter Höhenunterschied)<br />

Blindseetrail, Forest ONE + Forest TWO<br />

// TOP-GeheimTiPP für Paragleiten und Tandemflüge<br />

// sOmmeRBeTRieB von 24. Mai bis 03. November <strong>2019</strong><br />

// WinTeRBeTRieB von 06. Dezember <strong>2019</strong> bis 13. April 2020<br />

BERGLIFTE GISELHER LANGES GESMBH & COKG<br />

A-6631 LERMOOS // TELEFON +43 (0)5673/ 2323<br />

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Und den Traumort<br />

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