Gummersbacher Stadt-Magazin - Juli 2019
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Mühlenteich renaturiert<br />
Wir gehen auf Entdeckungstour<br />
Der Mühlenteich in Gummersbach-Mühlenseßmar war<br />
ursprünglich als Kühlwasserbecken für die Firma Steinmüller<br />
angelegt worden. Von hier aus wurde das Wasser über ein<br />
Rohrsystem zum Firmengelände gepumpt. Die <strong>Stadt</strong> Gummersbach<br />
kaufte Ende des vergangenen Jahrhunderts den<br />
Teich als Hochwasserschutz-Anlage. Der ASV (Angelsportverein)<br />
Oberberg nutzte den Teich zum Angeln. So weit die<br />
Geschichte des Mühlenteichs,<br />
denn er ist nun<br />
Geschichte.<br />
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Das Land Nordrhein-Westfalen<br />
forderte von den<br />
Kommunen, Bächen, die<br />
verlegt worden waren, wieder<br />
zu ihrem natürlichen<br />
Lauf zu verhelfen. Mit einer<br />
Fördermaßnahme übernahm<br />
das Land 90 Prozent<br />
der Kosten.<br />
Der Beckebach verlief mitten<br />
durch den Mühlenteich<br />
und verließ den Teich über<br />
eine acht Meter hohe Kaskade;<br />
Fische konnten diese<br />
nicht überwinden. Durch<br />
die Renaturierung sollte der<br />
natürliche Lauf des Seßmarbachs<br />
wieder hergestellt<br />
und das ursprüngliche<br />
Leben in dem Bach wieder<br />
erreicht werden. Ausgerichtet<br />
wurden die Maßnahmen<br />
nach den Bedürfnissen<br />
des Leitfisches Groppe.<br />
Nach dem Wegfall der Kaskade<br />
wurde das Gefälle des<br />
Bachs in einer Länge von<br />
etwa 300 Metern ausgeglichen;<br />
große Erdarbeiten waren dafür erforderlich. Vor dem<br />
Staudamm hatten sich eine große Menge Sedimentschlamm<br />
angesammelt. Er wurde mit Baggern auf dem gesamten<br />
Gelände verteilt. Im Teich hatten sich die schädlichen amerikanischen<br />
Krebse angesiedelt; sie mussten abgefischt werden,<br />
denn sie sind Krankheitsüberträger für unsere heimischen<br />
Flusskrebse.<br />
Nachdem der Boden komplett aufbereitet war, wurde Rasen<br />
mit Wildblumen ausgesät, Bäume und Büsche gepflanzt. Der<br />
gesamte Bereich wird vollkommen der Natur überlassen.<br />
Inzwischen hat sich ein natürlicher Teich auf dem Gelände<br />
gebildet, der gerne von Enten angenommen wird. Das Gebiet<br />
ist auch als Hochwasserschutz-Rückhalteanlage zu sehen,<br />
denn die neben dem Gelände angesiedelten Unternehmen<br />
hatten des öfteren mit Hochwasser zu kämpfen.<br />
Warum das Gelände eingezäunt ist, erläutern Christopher<br />
Seybold und Harald Kawczyk von den <strong>Stadt</strong>werken Gummersbach:<br />
„Der Boden auf dem Gelände besteht aus dem<br />
Sedimentschlamm des Teichs und wirkt beim Betreten wie<br />
Treibsand. Bei feuchtem Wetter ist die Gefahr des Versinkens<br />
durchaus gegeben. Außerdem sollen die Tiere und Pflanzen<br />
sich ungestört entwickeln und verhalten können und nicht<br />
durch Menschen oder gar Hunde gestört werden. Vom Wald<br />
aus kann man das Gelände wunderbar einsehen und sich der<br />
Natur erfreuen.“<br />
(cf)<br />
Fotos: Christel Franke<br />
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