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Flensburg Journal 202 - Juli 2019

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Hauptrednerin zum Arsmøde (Jahrestreffen) aus Anlass<br />

des Jahres der Frau (1975)<br />

1989: Preisübergabe der Bogh Andersen-Statuette in Würdigung ihrer<br />

konstruktiven Kritik der Organisationen der Minderheit<br />

Mit Schulkolleginnen als glückliche Abiturientin<br />

oder Freunden, hat nach wie vor Vorrang.<br />

So wollte sie eigentlich schon<br />

längst die doppelte Staatsbürgerschaft<br />

beantragen. Aber es sei so viel<br />

Paperkram im Spiel – da habe bisher<br />

einfach die Zeit gefehlt.<br />

Ähnlich geht es ihr mit den Planungen<br />

für die Zukunft. „Vielleicht sollte<br />

ich mir Gedanken über mein fortgeschrittenes<br />

Alter machen und mich in<br />

einem Seniorenheim anmelden, aber<br />

ich komme einfach nicht dazu.“ Viel<br />

lieber ist Karin Johannsen-Bojsen in<br />

ihrem Sommerhaus auf Rømø, wo sie<br />

mehrere Monate im Jahr verbringt,<br />

gerne Besuch empfängt und längere<br />

Wanderungen am Strand und durch<br />

die Fichtenwäldchen genießt. Im heimischen<br />

Wohnzimmer in <strong>Flensburg</strong><br />

steht als kleines Zugeständnis an das<br />

Alter seit Kurzem ein Hometrainer.<br />

Ihr Lieblingsplatz ist allerdings „das<br />

Ei“, ein kurviger Leder-Sessel des dänischen<br />

Designers und Architekten<br />

Arne Jacobsen. Das gemütliche Sitzmöbel<br />

hat sie direkt vor dem großen<br />

Bücherregal platziert. „Ein Drittel dänische,<br />

ein Drittel englischsprachige<br />

und ein Drittel deutsche Literatur“<br />

erklärt sie ihr Ordnungsprinzip. Sie<br />

habe unglaublich gerne Menschen<br />

um sich, aber hin und wieder müsse<br />

sie allein sein. Im dänischen Designklassiker<br />

lümmeln, einen Lyrikband<br />

von William Blake in der Hand und<br />

auf dem Plattenteller Schuberts Forellenquintett<br />

oder auch mal Songs<br />

von Herbert Grönemeyer – das ist<br />

nach einer turbulenten Woche der<br />

perfekte Ausgleich für Karin Johannsen-Bojsen.<br />

Professor Heinrich Detering,<br />

Herausgeber der Anthologie<br />

„Klangraum“, in der einer ihrer Texte<br />

veröffentlicht wurde, sagte anlässlich<br />

der Buchvorstellung im Jahr 2013,<br />

Schleswig-Holstein werde durch das<br />

Aufeinandertreffen von deutscher<br />

und dänischer Kultur als Feld von<br />

Schlachten wahrgenommen. Dabei<br />

sei Multikulturalität ein Teil dieses<br />

Landes: „Sie ist kein Betriebsunfall,<br />

sondern ein Grund zum Feiern.“ Diese<br />

Worte kann Karin Johannsen-Bojsen<br />

nur unterstreichen. Seit Jahrzehnten<br />

engagiert sie sich mit spürbarer<br />

Freude und viel Herzblut für die bunte<br />

kulturelle Vielfalt im deutsch-dänischen<br />

Grenzland.<br />

<br />

Text: Petra Südmeyer,<br />

Fotos: Benjamin Nolte, privat<br />

Mit Mutter und Bruder, ca 1942<br />

Nur am 27. und<br />

28. <strong>Juli</strong> um 17 Uhr<br />

Das legendäre<br />

Maastricht-Konzert<br />

als Aufzeichnung auf der<br />

Kinoleinwand.<br />

Mehr Infos und Tickets<br />

unter uci-events.de<br />

Großeltern mütterlicherseits, in der Marienhölzung, ca 1935<br />

16 FLENSBURG JOURNAL • 07/<strong>2019</strong>

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