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Leseprobe_Licht fuer Vertara

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Neue Heimat<br />

Je weiter sie nach Süden kamen, desto wärmer wurde es. Auch<br />

Neleke war noch nie im Land der Winberger gewesen, wusste<br />

aber aus den Erzählungen der Händler, von denen ihr Vater<br />

Wein kaufte, dass dort ein wunderbar mildes Klima herrschte,<br />

in dem die Reben prächtig gediehen. Selbst im Winter war es<br />

kaum kälter als in Katteras Heimat im späten Frühling. Nun<br />

erblickte sie die Weinberge mit eigenen Augen. Soweit das<br />

Auge sah, reihten sich die Rebstöcke in schnurgraden Linien<br />

aneinander. Ein süßer Duft lag in der Luft, so ganz anders als<br />

der salzige, frische Geruch des Meeres. Trotz Bruder Nickells<br />

Protest hatte Kattera den Umhang abgelegt. Schnell zeigte es<br />

sich, dass ihr Leuchten von Vorteil war, vor allem wenn es<br />

darum ging, noch Zimmer in den Gasthäusern zu ergattern.<br />

Den Menschen schien ihr Leuchten, im Gegensatz zu Bruder<br />

Nickell, weniger Sorgen zu bereiten. Sie hielten es eher für<br />

einen Segen, der nun auch ihnen zuteilwurde. Kattera nahm es<br />

hin und schüttelte die Hände, die ihr gereicht wurden. Es<br />

schien den Menschen Zuversicht zu geben, warum sollte sie es<br />

ihnen verweigern?<br />

Der Aufstieg zum Kloster war nicht so schlimm wie von<br />

Bruder Nickell vorausgesagt. Es lag nicht so hoch in den<br />

Bergen wie Kloster Pravamol. Für Amee hatte man drei breite<br />

Terrassen in das Gestein und das Erdreich getrieben, die durch<br />

Treppen verbunden waren. Die Gebäude waren direkt an die<br />

Stützmauern der Terrassen gebaut. Die Kirche und der Kapitelsaal<br />

thronten auf der obersten Terrasse. Der Garten und<br />

einige kleine Felder befanden sich auf der untersten Terrasse,<br />

die zugleich auch die größte war. Die Pforte öffnete den Weg<br />

zur mittleren Terrasse. Auch Amee war von einer Mauer<br />

umgeben, die stufenförmig das Gelände umschloss. Amee war<br />

nach Stormwacht und Dagatan das drittgrößte Kloster in<br />

<strong>Vertara</strong> und das einzige Frauenkloster.<br />

Im Kloster angekommen, wurden sie von der Pförtnerin<br />

freundlich empfangen. Sie wies ihnen den Weg zum

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