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Leseprobe_Licht fuer Vertara

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Stallarbeit und so hatten sie meist noch etwas Zeit für sich. Sie<br />

erkundeten dann das Schloss und stibitzten Leckereien aus der<br />

Küche. Francken war erst wenige Wochen wieder auf<br />

Stormwacht. Sein Vater hatte die Verbannung aufgehoben,<br />

nachdem Königin Jonata nicht wieder schwanger geworden<br />

war. Er wollte Francken in seiner Nähe haben, wollte ihn als<br />

treuen Verbündeten für seinen ehelichen Sohn Closlin<br />

erziehen.<br />

Bevor Francken den Schlosshof aus einem Nebeneingang<br />

betrat, schaute er sich um, ob ihn jemand beachtete. Es war<br />

gerade ein Fuhrwerk angekommen und die Waren wurden<br />

vom Gesinde in die Vorratskammern gebracht, während der<br />

Verwalter das Ganze streng überwachte. Die Küche mit den<br />

Vorratskammern auf der rechten Seite und die Ställe und<br />

Unterkünfte der Garde auf der linken Seite bildeten zusammen<br />

mit dem eigentlichen Schloss Stormwacht einen U-förmigen<br />

Gebäudekomplex. Eine hohe Mauer umgab den Schlosshof.<br />

Das Schloss selbst war ein großer, mehrstöckiger Bau mit<br />

großen Fenstern und prachtvollen Verzierungen aus Stuck.<br />

Von den kleineren Fenstern auf der Rückseite des Schlosses<br />

hatte man einen herrlichen Ausblick auf das Meer. Die breite<br />

Treppe zum Haupteingang lag direkt dem Torhaus gegenüber.<br />

Rechts neben dem Torhaus war an der Mauer ein stufenförmiger<br />

Blumengarten angelegt. Königin Jonata Stormwacht<br />

hielt sich dort oft auf, also mied Francken ihn. Er schlich an<br />

den Soldatenunterkünften vorbei und erreichte unbemerkt die<br />

Ställe, doch Andres war nicht da. Er ging zu seinem Pferd und<br />

streichelte es, als eine Stimme seinen Namen rief. Er erkannte<br />

die Zofe seiner Mutter, überlegte noch, ob er sich besser<br />

verstecken sollte, doch sie hatte ihn schon entdeckt. „Ah, da<br />

seid Ihr ja, junger Herr. Kommt schnell, Eure Mutter verlangt<br />

nach Euch.“<br />

„Was ist denn so wichtig, Otilge?“<br />

Francken wünschte, dass seine Mutter ihn mit ihren Intrigen<br />

in Ruhe ließe. Sie hatte die Verbannung nicht verziehen und<br />

hatte es nicht verkraftet, dass Clewin Stormwacht sie nicht zur<br />

Frau genommen hatte. Mit Closlins Geburt waren ihre

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