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Profile - das Kunst- und Kulturmagazin - Ausgabe Nr. 14

Profile ist das Kunst- und Kulturmagazin für Paderborn und Umgebung. Profile stellt Künstler und Künstlerinnen aus der Region vor - Kunstschaffende, Querdenker, Umdenker, Schräg-Denker, kreative Menschen. Ausgabe 14 mit: Wolfgang Brenner, Jochen Viehoff, Michael Klahold, Henning Marten Feil, Bücher-Tipp, Interview, Kunstnews Paderborn u.v.m.

Profile ist das Kunst- und Kulturmagazin für Paderborn und Umgebung. Profile stellt Künstler und Künstlerinnen aus der Region vor - Kunstschaffende, Querdenker, Umdenker, Schräg-Denker, kreative Menschen.
Ausgabe 14 mit:
Wolfgang Brenner, Jochen Viehoff, Michael Klahold, Henning Marten Feil, Bücher-Tipp, Interview, Kunstnews Paderborn u.v.m.

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Die künstlerische Welt<br />

von Wolfgang Brenner<br />

von Dr. Alexandra Sucrow<br />

Es ist die künstlerische Welt von Wolfgang<br />

Brenner, die hier gezeigt wird, eines erfolgreichen<br />

Paderborner Künstlers, der<br />

nicht nur vor Ort <strong>und</strong> in ganz Deutschland,<br />

sondern auch international bekannt <strong>und</strong> gefragt<br />

ist. Seine Ausstellungs- <strong>und</strong> Lehrtätigkeit<br />

in aller Welt ist ebenso beeindruckend wie<br />

die Liste der ihm zugesprochenen Stipendien<br />

<strong>und</strong> Preise – allein in Paderborn ist Wolfgang<br />

Brenner Träger des gut dotierten <strong>Kunst</strong>preises<br />

des <strong>Kunst</strong>vereins <strong>und</strong> der Sparkasse,<br />

ist Dozent an der hiesigen Universität <strong>und</strong><br />

den Sommerakademien der Stadt Paderborn<br />

<strong>und</strong> des Kulturvereins ArtDDriburg.<br />

Das künstlerische Werk, <strong>das</strong> sich hinter seinem<br />

Namen verbirgt, ist groß <strong>und</strong> facettenreich,<br />

es umfasst Objekte <strong>und</strong> Installationen,<br />

vor allem aber Bilder.<br />

Doch diese Bilder sind nicht klassisch, sondern<br />

anders - flüchtig in ihrer Machart, reduziert<br />

in der Farbe, bruchstückhaft, irritierend, verrätselt.<br />

Dabei sollten doch gerade die Medien<br />

Fotografie <strong>und</strong> Text, die uns hier ständig begegnen,<br />

Garanten sein für klare Aussagen<br />

<strong>und</strong> genaue Berichterstattung. Doch die hier<br />

präsentierten Fotos sind weit entfernt von<br />

perfekter Einstellung oder Schärfe, manches<br />

Mal zerschnitten oder überklebt, über- oder<br />

weiter gemalt, in hastiger teils liederlicher<br />

Schrift lückenhaft kommentiert.<br />

Neben der Fotografie spielen auch Zeichnung,<br />

Druck <strong>und</strong> Malerei eine Rolle, doch<br />

sie zeigen sich ähnlich fragmentarisch, zu<br />

geheimnisvollen Symbolen verkürzt <strong>und</strong><br />

flüchtig hin gekritzelt oder -gekleckst. Ab<br />

<strong>und</strong> an erheben sich auch Gegenstände vom<br />

Gr<strong>und</strong> <strong>und</strong> wölben sich plastisch in den<br />

Raum, Hölzer, <strong>Kunst</strong>stoffschlaufen, Textilstücke,<br />

wie liegen gelassen, wie verloren.<br />

Bei einer genaueren Sichtung bieten sich uns<br />

allerdings auch Motive, die auf den ersten<br />

Blick eines gewissen Humors nicht entbehren.<br />

Die zweifache, wie geklonte Ausführung eines<br />

Mädchenporträts etwa zu dem Titel „don’t<br />

think twice“ oder Titel wie „Heute Abend muss<br />

ich mich mit meinem ureigensten Schatten<strong>das</strong>ein<br />

auseinandersetzen.“ Eine Engelsskulptur<br />

mit einem angeflickten Flügel oder der philosophierende<br />

Spaziergänger bei den Schafen.<br />

Manches lässt uns schmunzeln, doch immer<br />

sind auch Ecken <strong>und</strong> Kanten, Unleserlichkeiten<br />

<strong>und</strong> Unschärfen im Bild, die uns<br />

innehalten <strong>und</strong> kurz oder auch länger nachdenken<br />

lassen.<br />

Für diese Stolpersteine verantwortlich<br />

ist natürlich zuerst einmal die Machart<br />

der <strong>Kunst</strong>, eine Vielfalt an Materialien<br />

<strong>und</strong> Techniken, in denen Wolfgang Brenner<br />

seine Arbeiten von jeher gestaltet.<br />

Der Künstler hat schon immer Materialien<br />

geschichtet – früher auch vielfach reell plastische,<br />

also Seil, Holzplanken, LKW-Planen,<br />

landwirtschaftliches Gerät usw., so <strong>das</strong>s seine<br />

Bilder Skulpturen gleich in den Raum wuchsen.<br />

Doch egal, womit Wolfgang Brenner hantiert<br />

– mit Gegenständen, Papier, Farbe, in Malerei,<br />

Zeichnung, Siebdrucktechnik, Fotografie – er<br />

arbeitet immer in Lagen, die er neben-, aufoder<br />

übereinander schichtet . Er baut seine<br />

Arbeiten vom Gr<strong>und</strong> auf.<br />

Da versteht es sich von selbst, <strong>das</strong>s diese<br />

<strong>Kunst</strong> keine spontane ist. Sie ist durchdacht,<br />

konstruiert <strong>und</strong> mit dem nun nicht mehr oder<br />

nur noch teilweise Sichtbaren begonnen, sie<br />

ist sorgfältig komponiert, um an der öffentlichen<br />

Oberfläche schließlich den geplanten<br />

<strong>und</strong> erwünschten Eindruck zu machen. Das<br />

alles erfordert Strategie <strong>und</strong> phantasievolle<br />

Vorausschau.<br />

Wolfgang Brenner<br />

9 <strong>Profile</strong>

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