Technische Hochschule Ingolstadt Forschungsbericht 2019
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Kompetenzfeld Logistik und Marketing<br />
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Logistik 4.0<br />
Intelligente Prozesse und Technologien für Smart Logistics<br />
Steigende Variantenvielfalt und sinkende Losgrößen durch wandelnde Kundenwünsche<br />
erfordern flexible Logistiklösungen für moderne, hochvariante<br />
Fertigungsanlagen. Die damit verbundene Komplexität ist nur durch einen<br />
höheren Automatisierungsgrad und granulare Informationen der Bauteile<br />
realisierbar.<br />
Reaktive Produktionssteuerung über betriebsbegleitende<br />
simulationsgestützte Optimierung<br />
Fertigungsaufträge werden in Industrieunternehmen in der Regel ausgehend<br />
von einem abgeschätzten zukünftigen Ist-Zustand generiert und entsprechend<br />
verzögert eingesteuert. Sie regeln somit nicht den gegenwärtigen<br />
Zustand der Produktion und eignen sich daher nicht, um auf kurzfristige<br />
Abweichungen zu reagieren – insbesondere nicht ressourcenoptimal.<br />
Im Forschungsvorhaben „KS-Sim II“ wurde erfolgreich belegt, wie mit<br />
betriebsbegleitender Simulation Fertigungsabläufe gemäß dem aktuellen<br />
Zustand des Produktionssystems optimiert und geregelt werden können.<br />
Zudem werden durch kontinuierliches Monitoring Abweichungen vom Soll<br />
prognostiziert bzw. erkannt und bei Bedarf automatisch durch Umplanung<br />
entgegengewirkt. (IGF-Vorhaben 20 EWN / 2)<br />
Prof. Dr. Peter Schuderer<br />
Wirtschaftsinformatik und Logistik<br />
Toni Donhauser, M.Sc.<br />
Wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />
Lukas Baier, M.Sc.<br />
Wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />
Maximilian Zwingel, M.Sc.<br />
Wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />
Projektnehmer/Fördermittelgeber<br />
Eindeutige Identifikation von Bauteilen anhand der optischen<br />
Oberflächenbeschaffenheit<br />
Rückverfolgbarkeit aus Gewährleistungs- und Sicherheitsaspekten wird in<br />
der Regel über Chargennummern und entsprechende Kennzeichnungen<br />
der Verpackungs- oder Transporteinheiten realisiert. Sobald jedoch einzelne<br />
Bauteile oder Produkte eindeutig identifiziert werden sollen, sind nach<br />
gegenwärtigem Stand Markierungen am Objekt erforderlich, die wiederum<br />
mit entsprechenden Stückkosten einhergehen.<br />
Um diesen Kostenpunkt zu eliminieren und eine kleingranulare Rückverfolgbarkeit<br />
zu ermöglichen, wird im Projekt „E|SupTrace“ auf die inhärente<br />
Oberflächenstruktur von Objekten zurückgegriffen. Diese wird mittels<br />
optischem System aufgenommen und in den Fingerabdruck des Bauteils<br />
überführt. (Forschungsvorhaben „Green Factory Bavaria“)<br />
Fahrerlose Transportsysteme (FTS) im hallenübergreifenden<br />
Materialtransport<br />
Aktuell bietet der Markt keine standardisierte FTS-Lösung an, die einen<br />
universellen und robusten Innen- und Außeneinsatz bei Mischverkehr<br />
ermöglicht. Halleninterne FTS arbeiten meist mit Laserscannern, die bei<br />
wechselnden Umgebungsbedingungen keinen sicheren Betrieb garantieren<br />
können. Bestehende Lösungen für den Außeneinsatz hingegen verwenden<br />
taktile Sensoren, welche eine unwirtschaftlich niedrige Geschwindigkeit der<br />
einzelnen Fahrzeuge voraussetzen.<br />
Durch die Datensynthese kostengünstiger Sensoren wird im Forschungsprojekt<br />
E|SynchroBot der sichere Einsatz von fahrerlosen Schleppern<br />
im hallenübergreifenden Materialtransport untersucht. Die einzelnen<br />
„unsicheren“ Sensoren werden dabei zu einem „sicheren“ Fahrzeug fusioniert.<br />
(IGF-Vorhaben 20184 N)<br />
Modellfahrzeug zur Datensynthese kostengünstiger<br />
Sensoren. Quelle: Maximilian Zwingel<br />
Flexible Logistics Solutions for Modern Highly<br />
Versatile Production Systems<br />
Increasing numbers of variants and decreasing batch sizes<br />
due to changing customer requirements need flexible<br />
logistics solutions for modern, highly-variable production<br />
plants. The associated complexity can only be realised by<br />
a higher degree of automation and granular information<br />
of the components. In various research projects, questions<br />
from these issues are taken up and solutions are<br />
developed. Practical real-time simulations during operation<br />
enable short-term and continuous rescheduling to<br />
adapt production processes to deviations. By identifying<br />
components and products and linking them to process<br />
data, deviations can also be detected at an early stage.<br />
In order for the material flows to be able to supply such a<br />
highly flexible production, suitable transport systems are<br />
also required which can be used under different environmental<br />
conditions.