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Technische Hochschule Ingolstadt Forschungsbericht 2019

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Kompetenzfeld Logistik und Marketing<br />

57<br />

Anhand von Krankenkassendaten (n = 150.525) der AOK und Audi<br />

BKK der Jahre 2010 bis 2012 wurden neben den genannten Forschungsfragen<br />

(grüner Rahmen) auch Patientenströme der Region 10 analysiert.<br />

Mit dem Ergebnis, dass jährlich im Durchschnitt über alle Indikationen 17 %<br />

der Fälle, die in der Region 10 (<strong>Ingolstadt</strong>, Landkreise Neuburg-Schrobenhausen,<br />

Pfaffenhofen a. d. Ilm, Eichstätt) leben, die Region für einen<br />

Krankenhausaufenthalt verlassen. Die häufigsten Erkrankungsgruppen sind<br />

MDC-02-Krankheiten und Störungen des Auges, MDC-03-Krankheiten<br />

und Störungen des Ohres, der Nase, des Mundes und des Halses sowie<br />

MDC-17-hämatologische und solide Neubildungen. Es wird durch die<br />

Analyse ersichtlich, dass einerseits schwerere Fälle die Region 10 verlassen,<br />

dass sich andererseits auch Patienten gegen eine Behandlung in der Region<br />

10 entscheiden, obwohl deren Indikationen durchaus in einem regionalen<br />

Krankenhaus behandelt werden könnten.<br />

Abschließend wurde eine Befragung der niedergelassenen Ärzte der<br />

Region 10 (gelb hinterlegt) zu Einflussfaktoren des zukünftigen Verhaltens,<br />

gemessen als Wiedereinweisungs- und Weiterempfehlungsabsicht, durchgeführt.<br />

Die Wirkung eines Einweiserportals 3 zur Bindung einweisender<br />

Ärzte hat sich nicht bestätigt. Nutzer und Nicht-Nutzer des Portals unterscheiden<br />

sich nicht signifikant in ihrem beabsichtigten Wiedereinweisungsverhalten.<br />

Literaturverzeichnis<br />

Birk, Hans O und Henriksen, Lars O (2012): Which factors decided general practitioners’ choice of<br />

hospital on behalf of their patients in an area with free choice of public hospital? A questionnaire<br />

study, in: BMC health services research, Jg. 12, Nr. 1, S. 126.<br />

Hellmann, Wolfgang (2016): Strategien zur Kommunikation und Kooperation mit<br />

Patienten, Mitarbeitern und Einweisern, in: Wolfgang Hellmann (Hrsg.), Herausforderung<br />

Krankenhausmanagement. Studienprogramm absolvieren – Klinisches Management erfolgreich<br />

gestalten, Bern: Hogrefe, S. 329-334.<br />

Klug, Kirsten und Braun, Sarah (2016): Einweisermanagement. Mehr Erfolg durch bessere<br />

Zusammenarbeit, in: Deutsches Ärzteblatt, Jg. 113, Heft 9, S. 2-4.<br />

Raab, Andrea und Legl, Klaus (2016): Einweiserbeziehungsmanagement, in: Mario A. Pfannstiel,<br />

Christoph Rasche und Harald Mehlich (Hrsg.), Dienstleistungsmanagement im Krankenhaus.<br />

Nachhaltige Wertgenerierung jenseits der operativen Exzellenz, Wiesbaden: Springer Gabler, S.<br />

107-135.<br />

Thill, Klaus-Dieter (2010): Einweisermarketing für Krankenhäuser. Niedergelassene Ärzte<br />

professionell gewinnen und binden, 2. Aufl., Wiesbaden: Gabler.<br />

Winter, Vera, Ingerfurth, Stefan, Graf, Alexander und Helmig, Bernd (2017): Kundenmanagement im<br />

Krankenhäusern, in: Reinhard Busse, Jonas Schreyögg und Tom Stargardt (Hrsg.), Management im<br />

Gesundheitswesen, 4. Aufl., Berlin: Springer, S. 196-210.<br />

3<br />

Im Vordergrund von Einweiserportalen steht die elektronische zeitnahe Übermittlung von<br />

Arztbriefen und Befunden. Durch eine verbesserte Kommunikation und Organisation sollen die<br />

einweisenden Ärzte stärker an die Klinik gebunden werden (vgl. Klug und Braun 2016, S. 2).

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