18.07.2019 Aufrufe

Technische Hochschule Ingolstadt Forschungsbericht 2019

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

60 Kompetenzfeld Werkstoff- und Oberflächentechnik<br />

Entwicklung eines Metallmatrix-Composites mit<br />

hoher Kriechfestigkeit und reduziertem Gewicht<br />

Prof. Dr.-Ing. Ulrich Tetzlaff<br />

Werkstofftechnik<br />

Georges Lemos<br />

Wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />

Projektnehmer/Fördermittelgeber<br />

Development of a TiCp reinforced Ni-Based<br />

Superalloy MMC, with high creep resistance and<br />

reduced weight<br />

Metal Matrix Composites are a subject to the research<br />

in the strategic partnership AWARE, between the Brazilian<br />

University of Florianópolis (UFSC) and THI. With<br />

the objective to develop novel creep resistant materials, a<br />

Ni-based superalloy was reinforced with 15 vol.% of TiC<br />

particles by a powder metallurgy route. The microstructure<br />

was analyzed with SEM and XRD techniques. Compressive<br />

creep tests were performed at 800 °C with 200<br />

MPa, on both original and reinforced alloys. Initial compressive<br />

creep results showed significant improvements<br />

on the MMC creep resistance over the original material at<br />

800 °C, with longer times to reach 1 % of strain (205 %<br />

gain) and tertiary creep stage (114 % gain). The study<br />

shows how the inclusion of a highly compatible particle<br />

reinforcement does not only improves the creep resistance,<br />

but also reduces the material weight, thus having<br />

potential to promote further reduction in the creep rate on<br />

turbine blades submitted to centrifugal forces.<br />

In Kooperation mit dem AWARE-Programm (Applied Network on Automotive<br />

Research and Education), einer Partnerschaft mit Brasilien, wurde eine<br />

vielversprechende Forschungslinie für Metal Matrix Composites (MMCs)<br />

etabliert. Dieses Thema profitiert von der Expertise der Professoren in<br />

Deutschland, wie Prof. Dr.-Ing. Ulrich Tetzlaff (THI) und Prof. Dr.-Ing. Florian<br />

Pyczak (Helmholtz-Zentrum Geesthacht und Brandenburgische <strong>Technische</strong><br />

Universität Cottbus) sowie von Prof. Dr.-Ing. Marcio Fredel (Universidade<br />

Federal de Santa Catarina, Brasilien). Die Partnerschaft ermöglicht es<br />

Professoren und Studierenden aus beiden Ländern ins Ausland zu reisen,<br />

um an innovativen Themen zu arbeiten, beispielsweise an einer neuen<br />

Generation von Materialien für die Mobilität.<br />

Die Verbesserung von Flugzeugtriebwerken ist unerlässlich, um Flüge<br />

wirtschaftlicher und umweltfreundlicher zu machen. Mit dem Fokus auf<br />

Gasturbinenelemente wird ein neuer Verbundwerkstoff für den Einsatz für<br />

Schaufeln und Scheiben vorgeschlagen. Durch Zugabe von Titancarbiden zu<br />

einer Superlegierung auf Ni-Basis kann ein Material hergestellt werden, das<br />

gleichzeitig eine hohe Kriechfestigkeit bietet und Gewicht spart.<br />

Auf pulvermetallurgischem Wege wurde eine MMC mit 15 Vol. % TiC<br />

hergestellt und Druck-Kriechversuchen unterzogen. Die Charakterisierung<br />

der Mikrostruktur erfolgte mittels der Rasterelektronenmikroskopie (REM)<br />

und der Röntgendiffraktometrie (XRD). Aus der Analyse lässt sich ableiten,<br />

dass zwischen der Legierung und den Keramikpartikeln eine sehr gute<br />

Verbindung besteht, wobei die Anreicherung der zugesetzten TiC-Phase<br />

durch Nb (Abbildung 1) erfolgt und es dadurch zur Bildung der gemischten<br />

intermetallischen Verbindung (Ti, Nb)C kommt (Abbildung 2). Die Kriechversuche<br />

(Abbildung 3) bestätigten die in der Mikrostrukturanalyse beobachtete<br />

gute Kohäsion und zeigen eine signifikante Erhöhung der erforderlichen<br />

Zeiten, um eine Dehnung von 1 % (+205 %) sowie das Kriech-Tertiärstadiums<br />

(+114 %) zu erreichen. Neben dem höheren Kriechwiderstand weist<br />

das neue Material eine Gewichtsreduktion von 6 % auf, wodurch bei einer<br />

Turbinenanwendung die Zentrifugalkräfte sinken und sich damit ein weiteres<br />

Potenzial für Reduktion der Kriechraten ergibt.<br />

Abbildung 1 – REM-Aufnahme<br />

von Inconel X-750,<br />

verstärkt mit 15 Vol.-% TiC.<br />

Vergrößerung: 20.000x.<br />

Quelle Abbildungen: THI<br />

Abbildung 2 – XRD-Profil der<br />

verstärkten Legierung, wobei<br />

sowohl NbC- als auch TiC-<br />

Peaks vorhanden sind.<br />

Abbildung 3 – Druck-<br />

Kriechkurven von Originalund<br />

verstärkten Legierungen<br />

aus Versuch bei 800 °C mit<br />

200 MPa.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!