Weindorfzeitung Bärenlaube
Die Weindorfzeitung der Kirchheimer Bärenlaube bei Michael Holz auf dem 31. Kirchheimer Weindorf von Do.08.08. bis So.25.08.2019, täglich ab 17 Uhr. Reservierung unter info@mholz.de
Die Weindorfzeitung der Kirchheimer Bärenlaube bei Michael Holz auf dem 31. Kirchheimer Weindorf von Do.08.08. bis So.25.08.2019, täglich ab 17 Uhr. Reservierung unter info@mholz.de
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Die Geschichte des Kirchheimer Weindorfes<br />
Weinfeste sind so alt, wie der Weinbau selbst.<br />
In der Antike wurde dem Gott Bacchus zu<br />
Ehren gebechert, später feierte man die<br />
Winzer und ihre Arbeit. Das berühmteste<br />
Winzerfest in Kirchheim richtete Herzogin<br />
Henriette 1852 anlässlich des Besuchs König<br />
Georg V. von Hannover aus.<br />
Die Tradition der modernen Weindörfer ist<br />
nicht ganz so alt. Im „Ländle“ gibt es sie etwa<br />
seit den 1970er und 80er Jahren. Mitte der<br />
80er trieb der Gedanke an ein Kirchheimer<br />
Weindorf dann auch Peter Bissinger vom<br />
„Alten Haus“ um. Doch das Echo bei seinen<br />
Kollegen vom Wirtsverein war eher gering.<br />
Allein der Vorsitzende Rudolf Kübler vom<br />
„Fuchsen“ und Reinhard Segatz vom „Restaurantservice“<br />
ließen sich sofort begeistern.<br />
1989 öffnete dann das Kirchheimer Weindorf<br />
erstmals seine „Flaschen und Fässer“. Ein<br />
langes Wochenende lang wurden auf dem<br />
Rollschuhplatz Württembergische Weine und<br />
schwäbische Spezialitäten kredenzt. Das<br />
Weindorfviertele kostete 4,50 Mark!<br />
Nicht alle Kirchheimer Wirte waren begeistert<br />
vom ersten Weindorf. Manche fühlten sich<br />
übergangen und starteten per Anzeige am 16.<br />
September 89 im Teckboten sogar eine<br />
Gegenkampagne. Auch die Umweltschützer<br />
traten auf den Plan. In der Presse prangerten<br />
sie „Schupfnudeln mit Lachs au plat du plastic“<br />
an. Ab dem zweiten Jahr wurde entsprechend<br />
auf Porzellan serviert.<br />
Viele Kirchheimer Gastronomen hatten ihren<br />
Anteil am Erfolg des Weindorfes. Neben den<br />
drei Gründungsvätern auch Arnd Riewe vom<br />
„Schinderhannes“, Alfredo Pocaro vom<br />
„Alfredo“, Alex Huber von der „Sonder-Bar“,<br />
Oliver Sagrati vom „Gasthaus“, Michael Holz<br />
vom „Bären“, Robert Ruthenberger vom<br />
„Wilder Mann“, Walter Brackenhammer und<br />
Uwe Burk vom „Pssst“. Jeder der Wirte hat das<br />
Weindorf mitgeprägt. Nicht wenige Musikanten<br />
haben in 25 Jahren zur Unterhaltung<br />
beigetragen. Dieses Jahr zum 15. Mal auch der<br />
„Weindorfbarde“ Lothar Wolf. (siehe auch<br />
S.22)<br />
Seit 2010, dem ersten Kirchheimer Weindorf<br />
mit S-Bahn-Anschluss, kommen vermehrt<br />
auch Aus ügler aus der Region Stuttgart, die<br />
gern ihren Aufenthalt in Kirchheim mit einem<br />
Weindorfbesuch krönen. 2012 erklärte unsere<br />
Oberbürgermeisterin Angelika Matt-<br />
Heidecker das Weindorf bei der offiziellen<br />
Eröffnung sogar kurzerhand zum fünften<br />
Kirchheimer Ortsteil. In der Tat übertrumpft<br />
das Fest in Sachen Besucherzahlen des Öfteren<br />
so manche kleine Teil-Gemeinde.<br />
Im Laufe der Jahre wurde aus einer Wochenendveranstaltung<br />
ein großes Fest das über<br />
mehr als zwei Wochen geht und aus dem<br />
Kirchheimer Festkalender nicht mehr<br />
wegzudenken ist. Highlights, wie die kostenlose,<br />
historische Weinführung durch die Stadt,<br />
sind inzwischen fester Bestandteil des<br />
Programms. Das Weindorf ist noch lange nicht<br />
am Ende seiner Entwicklung. Es wird immer<br />
wieder Neues geben. Nur eines wird es auf dem<br />
Weindorf nie geben: Bier. In seinem 27. Jahr ist<br />
das Weindorf nicht nur den Kirchheimern eine<br />
lieb gewordene Tradition.<br />
Noch mehr Wissenswertes zum Weindorf<br />
nden Sie auf www.weindorf-kirchheim.de<br />
Text: Angelika Kröninger