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TRENDYone | Das Magazin - Augsburg - April 2019

Themen: Radlbauer: Legt euch die schönsten Eier ins Nest!, Interview mit Miss Bayern Verena, Local Hero Ulrich Geh, Grosses Plärrer Special

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Lokales 63<br />

Im Naturpark Westliche Wälder nahe <strong>Augsburg</strong> liegt der kleine idyllische<br />

Ort Bocksberg. Der Name ist dem einen oder anderen wohl bekannt,<br />

findet man die Eisspezialitäten die hier produziert werden doch in der<br />

einen oder anderen Tiefkühltruhe im Einzelhandel. Wie die Eisbecher mit<br />

dem sympathischen Eisbären auf dem Deckel dorthin gelangen und wie viel<br />

Herzblut und Regionalität in den Produkten steckt verriet uns Geschäftsführer<br />

Ulrich Geh im Interview.<br />

<strong>TRENDYone</strong>: Herr Geh, seit wann gibt<br />

es Bocksberg Eis und wie kam es zur<br />

Gründung Ihres Unternehmens?<br />

• Ulrich Geh: Die Marke ist im Jahr<br />

2005 entstanden. Die Idee, eine eigene<br />

Eisproduktion aufzunehmen gab es<br />

aber schon viel früher. 1995 absolvierte<br />

ich zwei Praktika als Landwirt auf Farmen<br />

in den USA. <strong>Das</strong> brachte mir Offenheit<br />

für neue Projekte und hier hatte<br />

ich die Idee aufgeschnappt, die bis zur<br />

Gründung noch weiter in mir schlummerte.<br />

Wir suchten damals neben der<br />

Landwirtschaft mit 40 Kühen eine<br />

Alternative für unseren Hof, denn an<br />

einer Expansion der Milchviehhaltung<br />

war ich nicht besonders interessiert.<br />

So entschied ich mich gemeinsam mit<br />

meiner Frau für die Produktion von<br />

Speiseeis, da wir hier die Chance für<br />

die Entstehung guter und regionaler<br />

Produkte sahen. Der Hof ist bereits seit<br />

vielen Generationen im Familienbesitz<br />

und ich habe ihn von meinem Vater<br />

samt dem Ackerbau, dem Grünland und<br />

der Milchviehhaltung übernommen.<br />

Der landwirtschaftliche Gedanke und<br />

das Gespür für Nachhaltigkeit besteht<br />

von jeher.<br />

ULRICH GEH<br />

Was sind die größten Herausforderungen<br />

in der Eisbranche?<br />

• Bei der Produktion ist die größte<br />

Herausforderung ständig absolute<br />

Sauberkeit und Hygiene zu gewährleisten.<br />

Unsere Eisküche entspricht<br />

nach EU-Vorgaben den höchsten Qualitäts-<br />

und Hygienestandarts. Außerdem<br />

stellen wir unsere Produkte in bestmöglicher<br />

Konsistenz und mit weitgehend<br />

regionalen natürlichen Zutaten<br />

her. Unser Eis dürfen wir deshalb mit<br />

dem Siegel des bayerischen Staatsministeriums<br />

„Geprüfte Qualität Bayern“<br />

ausloben. Seit 2014 sind wir auch nach<br />

dem Internationalen Food Standard<br />

(IFS) zertifiziert. Hierfür ist eine lückenlose<br />

und saubere Dokumentation notwendig.<br />

Welchen beruflichen Werdegang hatten<br />

Sie persönlich?<br />

• Ich habe zunächst die Realschule besucht<br />

und dann in <strong>Augsburg</strong> eine Lehre<br />

zum Werkzeugmacher absolviert, in<br />

jener Firma die früher Zeuna Stärker<br />

hieß und heute als Faurecia bekannt<br />

ist. Daraufhin folgte ein 15-monatelanger<br />

Zivildienst als landwirtschaftlicher<br />

Betriebshelfer und der anschließende<br />

Besuch der Landwirtschaftsschule.<br />

Dann zog es mich für ein halbes Jahr<br />

zum bereits erwähnten Auslandspraktikum<br />

nach Vermont in den USA bevor<br />

ich dann den elterlichen Hof übernahm.<br />

Alle Fähigkeiten die ich damals in meiner<br />

Ausbildung gelernt habe kann ich<br />

heute noch gut anwenden, beispielsweise<br />

wenn mal ein Defekt an der Eismaschine<br />

oder den Leitungen auftritt.<br />

Auf welche Entwicklungen in Ihrem<br />

Unternehmen sind Sie besonders<br />

stolz?<br />

• Wir hatten von Beginn an Mut und<br />

das Selbstvertrauen für unser eigenes<br />

Produkt, obwohl wir zunächst keine<br />

Ahnung von dieser Branche hatten. In<br />

einem gewissen Maße muss man auch<br />

verrückt sein und es sich zutrauen, eine<br />

neue Idee anzufangen. <strong>Das</strong>s wir uns<br />

aus den Anfängen ein Standbein mit<br />

Zukunft schaffen konnten und vor allem<br />

das Durchhaltevermögen dazu hatten,<br />

macht mich sehr stolz. Dabei hat die<br />

Familie immer an einem Strang gezogen<br />

und zusammengehalten. Unsere<br />

Rezepte haben wir über die vielen Jahre<br />

verfeinert und irgendwann haben diese<br />

ihren geschmacklichen Eigencharakter<br />

bekommen. Stolz macht mich auch die<br />

Errichtung unserer neuen Eisküche im<br />

Jahr 2012, verbunden mit der Investition<br />

in eine neue Eismaschine. Seither<br />

können wir schlagkräftig genussvolles,<br />

handwerkliches Speiseeis herstellen. In<br />

unserer Firmengeschichte zählt dieser<br />

Schritt zu einem unserer besonderen<br />

Highlights.<br />

Was macht Ihr Eis einzigartig und<br />

welche Sorten sind ihre Lieblinge?<br />

• Die natürliche Qualität und eine ehrliche<br />

und authentische Produktion.<br />

Außerdem der Eisbär auf dem Logo<br />

und der Name, die einen unheimlichen<br />

Wiedererkennungswert und eine Identifikation<br />

mit dem Produkt hervorrufen.<br />

Unser Eis ist außerdem mit Produkten<br />

hergestellt, deren Herkunft wir zu 100<br />

Prozent kennen und deshalb auch gut<br />

verträglich.<br />

Momentan überlegen wir uns erfrischende<br />

Sorten für den Sommer, zum<br />

Beispiel Grapefruit oder Guave. Der<br />

Verkaufsklassiker bleibt aber weiterhin<br />

das Vanilleeis. Selbst esse ich unser<br />

Haselnuss- und Erdbeer Eis am liebsten.<br />

Was machen Sie am liebsten in Ihrer<br />

Freizeit?<br />

• Diese verbringe ich am liebsten mit<br />

meiner Familie. Wir achten sehr darauf,<br />

eine Woche im Jahr für Urlaub zu nutzen,<br />

um etwas Abstand gewinnen zu<br />

können. Meine große Leidenschaft ist<br />

außerdem der Gesang und die traditionelle<br />

Volksmusik. Hier trete ich mit dem<br />

„Bocksberger Viergesang“ in Kirchen<br />

und Gastwirtschaften. Wenn wir es dabei<br />

schaffen, 150 Personen in einem<br />

großen Saal mitzureißen und zum Singen<br />

zu bringen, dann geht mir das Herz<br />

auf. <strong>Das</strong> ist mein großer Ausgleich.

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