Ausgabe 187
Das "Österreich Journal" zum Durchblättern - die gewohnten vier verschiedenen pdf-Varianten zum Download finden Sie hier: http://www.oesterreichjournal.at
Das "Österreich Journal" zum Durchblättern - die gewohnten vier verschiedenen pdf-Varianten zum Download finden Sie hier: http://www.oesterreichjournal.at
- TAGS
- wien
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
ÖSTERREICH JOURNAL NR. <strong>187</strong> / 07. 08. 2019<br />
Wissenschaft & Technik<br />
Der VSC-4 ist Österreichs<br />
neuer Supercomputer<br />
85<br />
Als Gemeinschaftsprojekt mehrerer Universitäten wird nun Österreichs größter<br />
Computer eingerichtet: Der VSC-4 schafft es auf Platz 82 der Weltrangliste.<br />
Der „Vienna Scientific Cluster 4“ (VSC-4)<br />
ist der leistungsfähigste Computer, der<br />
je in Österreich in Betrieb genommen wur -<br />
de. Es handelt sich dabei um ein Gemeinschaftsprojekt<br />
von fünf österreichischen<br />
Universitäten – TU Wien, Universität Wien,<br />
Universität für Bodenkultur Wien, TU Graz<br />
und Universität Innsbruck – finanziell maßgeblich<br />
unterstützt durch das Bundesministerium<br />
für Bildung, Wissenschaft und Forschung.<br />
Installiert wurde der Großrechner an der<br />
TU Wien. Nun ist er funktionstüchtig, bis der<br />
Abnahmeprozeß vollständig abgeschlossen<br />
ist, werden allerdings noch einige Wochen<br />
vergehen. Im Spätherbst soll der Großrechner<br />
von der Firma Lenovo dann für wissenschaftliche<br />
Berechnungen zur Verfügung<br />
stehen. Mit einer Leistung von 3,7 Petaflops<br />
(ein Petaflop ist eine Million Milliarden Re -<br />
chenoperationen pro Sekunde) ist der VSC-4<br />
mehr als fünfmal so leistungsstark wie das<br />
Vorgängermodell VSC-3. Damit wurde erstmals<br />
in Österreich die Petaflop-Schallmauer<br />
durchbrochen. In der Weltrangliste der Su -<br />
percomputer schafft es der VSC-4 damit auf<br />
Platz 82.<br />
Foto: Alexander Gigl / EDV-Design Informationstechnologie GmbH<br />
Der „Vienna Scientific Cluster 4“ (VSC-4) ist der leistungsfähigste Computer, der je in Österreich<br />
in Betrieb genommen wurde.<br />
Gemeinsam mehr Leistung<br />
„Die Strategie der VSC-Partneruniversitäten,<br />
gemeinsam einen Supercomputer auf<br />
internationalem Spitzenniveau zu betreiben,<br />
hat sich in den vergangenen Jahren bestens<br />
bewährt“, freuen sich Prof. Regina Hitzenberger,<br />
Vizerektorin für Infrastruktur an der<br />
Universität Wien, und Prof. Johannes Fröhlich,<br />
Vizerektor für Forschung und Innovation<br />
an der TU Wien, als Vertreter der VSC-<br />
Eigentümer. „Mit Unterstützung des Wissenschaftsministeriums<br />
können wir gemeinsam<br />
unseren Forschungsgruppen ausgezeichnete<br />
Infrastruktur im Bereich High-Performance-<br />
Computing zur Verfügung stellen. Für eine<br />
Universität alleine wäre das in dieser Qualität<br />
nicht möglich.“<br />
„Mit dem VSC-4 ist sichergestellt, daß<br />
die Forschung am Wissenschaftsstandort<br />
Österreich im Bereich High-Performance-<br />
Computing auch in Zukunft einen internationalen<br />
Spitzenplatz einnehmen kann“, sagt<br />
Bundesministerin Iris Rauskala.<br />
Der VSC-4 wurde im Dezember 2018 be -<br />
stellt und am 18. Juni 2019 vorläufig in Be -<br />
trieb genommen. „Er ist nun im Prinzip<br />
funktionstüchtig, allerdings dauert es bei<br />
solchen Großrechnern immer einige Zeit, bis<br />
die Abnahme fertig durchgeführt ist und das<br />
Gerät den Regelbetrieb aufnehmen kann“,<br />
sagt Prof. Herbert Störi, Leiter des VSC-Re -<br />
search Centers. „Die Abnahme macht sehr<br />
gute Fortschritte. Wir sind sehr zuversichtlich,<br />
daß der VSC-4 wie geplant ab Herbst<br />
für wissenschaftliche Berechnungen genutzt<br />
werden kann.“ Benchmark-Tests gab es be -<br />
reits – und die Resultate sind sehr erfreulich:<br />
Der VSC-4 schaffte es – eben – auf Platz 82<br />
der Weltrangliste der Supercomputer.<br />
Insgesamt verfügt der VSC-4 Supercomputer<br />
über 790 Knoten zu je 2 Prozessoren<br />
mit je 24 Kernen – also insgesamt 37.929<br />
Prozessorkerne. Damit erreicht der VSC-4<br />
»Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at<br />
eine Spitzenleistung von 3,7 Petaflops (im<br />
Dauerbetrieb 2,7 Petaflops). Um Energie zu<br />
sparen, erhielt der VSC-4 eine speziell de -<br />
signte effiziente Wasserkühlung.<br />
Vom Urknall bis zur Medizin<br />
Wie schon seine Vorgänger VSC, VSC-2<br />
und VSC-3 wird auch der VSC-4 für eine<br />
Vielzahl ganz unterschiedlicher Forschungsbereiche<br />
genutzt werden: Für Simulationen<br />
des frühen Universums kurz nach dem Ur -<br />
knall wird der Supercomputer genauso eingesetzt<br />
werden wie für Bioinformatik oder<br />
medizinische Simulationen. Quantenphysikalische<br />
Berechnungen für die Entwicklung<br />
neuer Materialien spielen genauso eine Rolle<br />
wie Modelle zum optimalen Management<br />
öffentlicher Verkehrsmittel. In vielen verschiedenen<br />
Forschungsbereichen sind Großrechner<br />
mit extrem hoher Rechenleistung<br />
heute unverzichtbar.<br />
n<br />
https://www.tuwien.at/