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Schwazer Schwerttanz | Infofolder 2019

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Anlassgebung<br />

Der 18. Internationale<br />

Montanhistorische Kongress<br />

Danke!<br />

Um ein Projekt dieser Größenordnung vorzubereiten, bedarf es<br />

trotz unentgeltlicher Leistungen der Akteure nicht unerheblicher<br />

finanzieller Mittel (mehr als 10.000 €). Ohne das Zutun verständnisvoller<br />

Geldgeber wäre alles unmöglich. Unser aller Dank gilt<br />

daher nachfolgenden Unterstützern sowie zahlreichen privaten<br />

Kleinspendern.<br />

Der<br />

<strong>Schwerttanz</strong><br />

aus Schwaz <strong>2019</strong><br />

Mittwoch, 25. September <strong>2019</strong> | 19 Uhr<br />

Franziskanerkirche Schwaz<br />

Der seit 2002 jährlich stattfindende Internationale Montanhistorische<br />

Kongress stellt die Geschichte des Tiroler<br />

Berg- und Hüttenwesens in den Mittelpunkt der internationalen<br />

Diskussion. Die Vorträge und Diskussionen<br />

des wissenschaftlichen Fachpublikums richten sich an die<br />

breite Öffentlichkeit; sie sind daher für jeden Interessierten<br />

kostenlos und frei zugänglich. Die bisherigen Tagungen<br />

beschäftigten sich unter anderem mit technischen,<br />

rechtlichen, wirtschaftlichen, sozialen, religiösen und<br />

volkskundlichen Fragen.<br />

Im Jahr 2008 regte Bürgermeister Dr. Hans Lintner von<br />

Schwaz an, die Tagung als gemeinsame Veranstaltung<br />

der drei Alttiroler Bergbaustädte Schwaz, Hall in Tirol<br />

und Sterzing durchzuführen. Seither fungiert jeweils eine<br />

Stadt als Hauptveranstalter, während die beiden anderen<br />

Städte mit einer Tagungseinheit besucht werden.<br />

„Maximilian I. – ,ain sonder liebhaber der perkwerch’“ ist<br />

das Tagungsthema des 18. Montanhistorischen Kongresses<br />

im heurigen Jahr. Seit Anbeginn ist die Organisation<br />

bestrebt, Wissenschaft und Knappen- bzw. Volkskultur zu<br />

verbinden. Zur Eröffnung des Kongresses am 25. September<br />

<strong>2019</strong> werden daher dankenswerterweise die <strong>Schwazer</strong><br />

Schwerttänzer beitragen.<br />

Dr. Wolfgang Ingenhaeff-Berenkamp •<br />

Christian Haidacher, Projektleiter<br />

Impressum:<br />

AG <strong>Schwerttanz</strong> Schwaz<br />

Projektleiter: Christian Haidacher<br />

6130 Schwaz, Husslstraße 33b<br />

Premiere im Rahmen der<br />

Eröffnung des 18. Intenationalen<br />

Montanhistorischen<br />

Kongresses


Die Tanzkompanie<br />

Die bedeutungsvolle<br />

Zusammenarbeit<br />

im Verbund der<br />

Trachtenvereine<br />

Tirols und seines<br />

Netzwerks<br />

Man schrieb das Jahr 1953, als in der damaligen Salinenstadt<br />

„Solbad Hall“ anlässlich der 650. Wiederkehr der Stadterhebung<br />

zum bisher letzten Mal in Tirol ein „<strong>Schwerttanz</strong>“ und<br />

gleichzeitig ein „Tanz der Fassbinder“ in sehr aussagekräftiger<br />

personeller Zusammensetzung mit großem Zeremoniell<br />

aufgeführt wurde. So ist es über 50 Jahre später abermals ein<br />

besonderes Ereignis, einen <strong>Schwerttanz</strong> vorzuführen – im<br />

Jahr <strong>2019</strong> und diesmal in Schwaz. In beiden Fällen bedurfte<br />

es einer großen Anzahl von Akteuren, Mäzenen und Ausbildnern,<br />

um das Gesamtprojekt stimmig zu gestalten. In beiden<br />

Anlassfällen waren es Brauchtums- und Trachtenvereine<br />

sowie Zunftvertretungen, die sich von der Idee bis hin zur<br />

Durchführung zusammenfanden. Beide Tänze, der <strong>Schwerttanz</strong><br />

und der Tanz der Fassbinder, stehen durch die Städte<br />

Schwaz und Hall in einem seltenen engen Zusammenhang,<br />

wie es in anderen Fällen kaum vorkommt – Silber und Salz,<br />

die wirtschaftlichen Motoren von „seinerzeit“. Als sich ab ca.<br />

1900 die wesentlichen Trachten- und Heimatvereine bildeten<br />

und im Tiroler Landestrachtenverband zusammenschlossen,<br />

waren Schwaz mit den Alplern sowie dem Trachtenverein<br />

Söllleite und Hall mit dem Trachtenverein Alpenrose Hall<br />

(später Edelweiß Hall und Bindertanzgesellschaft) im Boot.<br />

Vieles hat sich inzwischen verändert. Zum <strong>Schwerttanz</strong> <strong>2019</strong><br />

haben sich die <strong>Schwazer</strong> Trachtenvereine Almrausch Sölleite<br />

und Alpler Schwaz zu einem starken Team zusammengefunden<br />

– in der Hoffnung, neue Impulse in der Brauchtumspflege<br />

zu setzen und das Wesentliche ihres Tuns in den Vordergrund<br />

zu stellen. 20 g’standene Lötter der beiden Vereine „ziehen“<br />

das Schwert – im Takt einer besonderen Musik.<br />

Reinhold Steiner, Idee & Projektkoordinierung •<br />

Die Musik<br />

Die Rekonstruktion der Musik<br />

Um den <strong>Schwerttanz</strong> richtig in Szene zu setzen, war die<br />

Rekonstruktion der entsprechenden Musik sowie die Anfertigung<br />

von Schwegeln und Trommeln notwendig. das<br />

von Prof. Peter Reitmeier (Tiroler Volksmusikverein) in<br />

Zusammenarbeit mit der Muskischule Schwaz erledigt<br />

wurde.<br />

Die Bedeutung des Tanzes<br />

und seine figuralen Darstellungen<br />

1<br />

Seit über 600 Jahren gibt es im deutschsprachigen Raum<br />

Berichte über Schwerttänze. Ein Tanz, der immer in einer<br />

Gruppenform zur Vorführung gelangte. Die erste schriftliche<br />

Erwähnung fand man in einem Rechnungsbuch des Stifts<br />

Göttweig im Jahr 1504. Vor allem waren es Berufsgruppen, die<br />

mit dieser Tanzgattung ihren Beruf darstellten und sich damit<br />

identifizierten. So haben auch die Bergleute ihren Beruf und<br />

ihre Tätigkeiten in tänzerischer Form dargestellt.<br />

Der <strong>Schwerttanz</strong> in seiner vielfältigen Ausführung stellt das<br />

Arbeiten im Berg und die Kameradschaft untereinander dar.<br />

Er zeigt u. a. das Einfahren in den Berg, das Bauen einer Brücke,<br />

das Fortbewegen im Stollen. Auch gibt es den Schalk,<br />

einen Tänzer, der immer wieder störend den Tanz beeinflussen<br />

will; die Gemeinschaft lässt sich jedoch nicht beirren. Am<br />

Ende des Tanzes kommt es zur Scheintötung des Schalks, was<br />

bedeutet, dass der Unruhestifter bekehrt und in die Gemeinschaft<br />

der Bergknappen aufgenommen wird. Mit dem Emporheben<br />

des Hauptmanns und dem Fahnenschwingen wird der<br />

Tanz abgeschlossen.<br />

Die Eigenheit des Tanzes ist das Requisit als Verbindung von<br />

einem zum anderen Tänzer. Da es für die Bergleute ein Privileg<br />

war, ein Schwert zu tragen, das sie zum Schutz gegen<br />

wilde Tiere benutzen durften, war es naheliegend, dass sie<br />

das Schwert verwendeten. So ist das Schwert im Tanz nur ein<br />

Bindeglied zum nächsten Tänzer und wird nicht als Waffe angesehen.<br />

Es handelt sich also bei diesem reinen Männertanz<br />

nicht um einen kriegerischen Tanz.<br />

Normalerweise wurde der Tanz im Fasching vorgetragen.<br />

Aber es wird auch berichtet, dass es bei außergewöhnlichen<br />

Anlässen, z. B. zur Begrüßung ranghoher Persönlichkeiten,<br />

auch außerhalb der vorgegebenen Zeit zu Vorführungen des<br />

Tanzes kam. So gibt es eine Abbildung von Kaiser Maximilian<br />

I. (1459–1519), auf dem er auf einem Schwerterstern steht.<br />

Der diesjährige besondere Anlass ist der 500. Todestag dieses<br />

Kaisers.<br />

Der <strong>Schwerttanz</strong> aus Schwaz wird nach langer Tradition in<br />

diesem Gedenkjahr aufgeführt und soll den Zusehern altes<br />

Brauchtum veranschaulichen. Der Tanz ist als Kulturträger<br />

seit einigen Jahrhunderten in Tirol heimisch. Nachrichten<br />

über <strong>Schwerttanz</strong>aufführungen gibt es aus den Orten Hall,<br />

Kitzbühel und Sterzing, um nur die wichtigsten der Umgebung<br />

zu nennen; sie lassen den Bezug zur engeren Heimat<br />

erkennen.<br />

Ing. Ludwig Berghold •<br />

2<br />

1. Prof. Dr. Peter Reitmeier<br />

2. Ing. Berghold Ludwig bei der ersten Stellpronbe

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