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PT-Magazin 05 2019

Offizielles Magazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung.

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oder Pflegekraft beschäftigen oder können<br />

sich diese finanziell gar nicht erst<br />

leisten“, erklärt Professor Albu-Schäffer.<br />

Das SMiLE Roboter-Team: Heimassistent<br />

Justin und Rollstuhlassistent<br />

EDAN<br />

Im Rahmen des Projekts SMiLE kommen<br />

verschiedene robotische Pflegeassistenten<br />

zum Einsatz: Der zweiarmige, mobile<br />

Heimassistenzroboter Rollin‘ Justin beispielsweise<br />

wird als Unterstützung für<br />

Pflegende, Angehörige und ältere Personen<br />

mit moderaten Mobilitätseinschränkungen<br />

dienen. Als sogenannter<br />

humanoider Roboter sieht Justin sehr<br />

menschlich aus. Mit seinen helfenden<br />

Händen könnte er so ein selbstbestimmteres<br />

Leben in den eigenen vier Wänden<br />

ermöglichen.<br />

Der Rollstuhlassistent EDAN umfasst<br />

einen robotischen Arm samt Roboterhand,<br />

montiert an einem elektrischen<br />

Rollstuhl, den Menschen mit starken<br />

motorischen Einschränkungen über<br />

Muskelimpulse steuern können. Er kann<br />

wesentliche tägliche Aufgaben durch<br />

elektromyographische Steuerung (Messung<br />

der verbliebenen Muskelaktivität)<br />

teilautonom durchführen und es so auch<br />

nahezu gelähmten Menschen ermöglichen,<br />

selbständig Türen zu öffnen, hindurchzufahren<br />

und Aufzugknöpfe zu drücken<br />

oder Getränke zu reichen.<br />

In beiden Fällen können die Benutzer<br />

auf die Unterstützung seitens der Angehörigen<br />

zurückgreifen, die die Roboter<br />

über übliche Kommunikationsgeräte wie<br />

Smartphones und Tablets zu steuern vermögen.<br />

Zusätzlich können sie professionelle<br />

Hilfe via Teleoperation (Fernsteuerung)<br />

aus einem Pflege-Kontrollzentrum,<br />

angeschlossen über wirkungsvolle Kraftrückkopplungsgeräte,<br />

in Anspruch nehmen<br />

– so die Vision. Die verwendeten<br />

Methoden sind bereits in der Raumfahrt<br />

ausführlich getestet worden. So setzten<br />

europäische, amerikanische und russische<br />

Astronauten diese in Deutschland entwickelte<br />

Technologie ein, von der Internationalen<br />

Raumstation aus einen Roboter<br />

in Oberpfaffenhofen im Rahmen unterschiedlichster<br />

Experimente zu steuern.<br />

So könnten robotische Systeme als<br />

unterstützende Technologie in Zukunft<br />

einen wertvollen Beitrag leisten, die<br />

gesellschaftlichen Herausforderungen<br />

in den kommenden Jahrzehnten abzufedern.<br />

Langfristig könnte diese Technik<br />

auch größere gesellschaftliche Auswirkungen<br />

mit sich bringen, und sich beispielsweise<br />

auf Ausbildung und Berufsbild<br />

von Pflegern auswirken. „Wir haben<br />

ein erstes Verständnis dafür entwickelt,<br />

um jetzt die Erprobung durchzuführen“,<br />

sagt Albu-Schäffer. „Es wird noch einige<br />

Jahre dauern, bis man die Berufsbilder<br />

Pflegetechniker oder Telepflegeassistent<br />

vollständig ausgearbeitet hat.“ Aus diesem<br />

Grund ist es aus Sicht des DLR-Teams<br />

besonders wichtig, alle Beteiligten wie<br />

Pflegende, Angehörige, Pflegekräfte, Träger<br />

von Pflegeeinrichtungen, Pflegeausbilder,<br />

oder Experten aus dem Bereich<br />

der Ethik bereits im Entwicklungsprozess<br />

intensiv einzubinden. ó<br />

Über die Autorin<br />

Lioba Suchenwirth ist Journalistin und<br />

Politikwissenschaftlerin. Am DLR-Institut<br />

für Robotik und Mechatronik arbeitet sie<br />

als Institutsbeauftragte für Presse- und<br />

Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Über den Autor<br />

Dr.-Ing. Alexander Dietrich ist Forschungsgruppenleiter<br />

am Institut für Robotik und<br />

Mechatronik des DLR und Co-Projektleiter<br />

des SMiLE-Projekts.<br />

55<br />

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