HKL MIETPARK MAGAZIN | Sommer 2019
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gestartet. Volle Konzentration beim Fahrer. Langsam und<br />
präzise steuert er den 17 Meter langen Teleskoparm mitsamt<br />
Taucher zum Rumpf der Fähre. Geschafft. Der Taucher<br />
ist im Wasser. Er verschwindet in den Tiefen des Hafenbeckens.<br />
Jetzt haben wir etwas Zeit und wollen mehr über den Hafenbetrieb<br />
und die Aufgaben des grünen Allrounders erfahren.<br />
Dann wird es voll auf dem Gelände. Soeben hat eine Fähre<br />
angelegt. Das geschieht etwa alle 30 Minuten an sieben<br />
Tagen in der Woche. Mit 15 LKWs und rund 220 PKWs sind<br />
die Fähren in der Hauptsaison immer voll ausgelastet. Kein<br />
Wunder, dass hier alles rundlaufen muss.<br />
Der grüne Allrounder am Hafen in Puttgarden ist vielseitig<br />
einsetzbar: Heute wird ein Taucher in einer Taucherglocke zu<br />
Wasser gelassen. Er ist mit einer Videokamera ausgestattet und<br />
taucht entlang des Rumpfes der ‚Deutschland‘. Die Aufnahmen<br />
werden zeitgleich an die Ingenieure an Land gesendet und vor Ort<br />
analysiert, um etwaige Schäden frühzeitig festzustellen.<br />
„Der Merlo ist einfach vielseitig einsetzbar, darum ideal für<br />
uns! Neben der Winde, die heute angebaut ist, nutzen wir<br />
die Schaufel und Gabel zum Transport von Materialien und<br />
Gütern; sehr oft auch den Arbeitskorb für Reparaturen und<br />
Reinigungsarbeiten. Von klein bis groß, ob für den Austausch<br />
von Laternen oder für Reparaturen an den Zufahrtsbrücken.<br />
Mit dem Merlo können wir schnell reagieren und<br />
die Brücke in kürzester Zeit reparieren. So kann der Verkehr<br />
meist schon nach wenigen Minuten wieder fließen. Vorher<br />
haben wir uns mit Leitern oder Leihgeräten beholfen, aber<br />
das hat viel zu viel Zeit gekostet.“<br />
Wir laufen entlang des etwa 150 Meter langen Schiffes<br />
und haben freie Sicht auf das Meer und die Hafenein- und<br />
-ausfahrt. Vor uns liegt die wichtigste Schifffahrtsstraße der<br />
Welt. Von hier bis zur Küste Dänemarks sind es knapp 20<br />
Kilometer.<br />
Der Merlo hupt, der Taucher wird aus dem Wasser gehoben.<br />
Er hat seinen Dienst für heute beendet. Der Merlo<br />
hingegen fährt zum nächsten Einsatz. Wir begeben uns zu<br />
einem anderen Hafenbecken. Der grüne Merlo saust an uns<br />
vorbei und schnurstracks auf Lilly zu. Lilly ist ein 3,2-Tonnen<br />
schweres Rettungsboot, das kurzfristig an Land versetzt<br />
werden muss.<br />
„Der Merlo kann bis zu vier Tonnen heben und ist damit<br />
unsere leistungsstärkste Solo-Maschine. Solo-Maschine<br />
bedeutet: ein unbeweglicher Oberwagen“, erklärt uns <strong>HKL</strong><br />
Experte Frank Dietze. In diesem Moment stellt er seine<br />
Stärke erneut unter Beweis: Präzise und schnell wird Lilly<br />
versetzt, der Haken gelöst und der grüne Flitzer fährt weiter<br />
zu seinem nächsten Einsatz: zum Auswechseln einer<br />
Laternenlampe.<br />
Wir verabschieden uns bei Jürgen Ehler und bedanken uns<br />
für den spannenden und informativen Tag. Zum Abschluss<br />
schenkt uns Fehmarn noch ein paar Sonnenstrahlen und<br />
wir fahren zufrieden über die Fehmarnsundbrücke zurück<br />
nach Lübeck. •<br />
AhoI!<br />
Die Vogelfluglinie (dänisch: Fugleflugtslinjen) ist die Verbindung<br />
der Großräume Hamburg und Kopenhagen durch eine direkte Straßen-<br />
und Bahnverbindung, die über die Inseln Fehmarn, Lolland,<br />
Falster und Seeland verläuft. Auch die 19 km lange Fährverbindung<br />
zwischen Puttgarden und Rødbyhavn gehört dazu. 1963 wurde die<br />
Vogelfluglinie vom dänischen König Frederik IX. und dem deutschen<br />
Bundespräsidenten Heinrich Lübke mit der Einweihung der<br />
Fehmarnsundbrücke eröffnet. Ihr Name ist auf die parallel verlaufende<br />
Flugroute der Kraniche und anderer arktischer Wasservögel<br />
zwischen Mitteleuropa und Skandinavien zurückzuführen.<br />
ohøj!<br />
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