THW_03-2019
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Herausforderung: Erdbeben der Stärke 7.2<br />
in Süddeutschland im bewohnten Gebiet<br />
<strong>THW</strong><br />
Das war das Ausgangsszenario<br />
der groß angelegten Bergungsübung<br />
des <strong>THW</strong>-Regionalbereiches<br />
Bamberg Mitte Juli.<br />
Neun Bergungsgruppen, eine<br />
Fachgruppe Führung/Kommunikation,<br />
eine Fachgruppe Logistik-Verpflegung<br />
sowie eine<br />
Fachgruppe Logistik-Materialerhaltung<br />
verlegten an einem<br />
Freitagabend in das fikti e Schadensgebiet<br />
im baden-württembergischen<br />
Mosbach.<br />
Den Zielort kannten nur die<br />
Verbandsführer, welche die Einheiten<br />
aus Ober- und Unterfranken<br />
zum Übungsgebiet führten.<br />
Der erste Übungsschwerpunkt<br />
– die Fahrt im geschlossenen<br />
Verband – wurde somit direkt<br />
zu Beginn gesetzt.<br />
Nach einer relativ langen Anreise<br />
und dem Bezug der Nachtquartiere<br />
konnten sich die<br />
<strong>THW</strong>ler zumindest auf eine ruhige<br />
Nacht einstellen.<br />
Am frühen Samstagmorgen<br />
erreichten die Kräfte jedoch<br />
direkt am Frühstückstisch die<br />
ersten Übungs-Alarmierungen.<br />
Ein teil eingestürztes, mehrstöckiges<br />
Gebäude mit starker<br />
Rauchentwicklung und zahlreichen<br />
um Hilfe schreienden<br />
Personen erwartete die Einsatzkräfte<br />
beim ersten Szenario.<br />
Aufgrund der großen Dimension<br />
der Einsatzlage teilte die Einsatzleitung<br />
mehrere Abschnitte<br />
ein. Den Helferinnen und Helfern<br />
wurde das gesamte Wissen<br />
abgefragt. So mussten Zugänge<br />
mittels Wanddurchbrüchen<br />
geschaffen, Decken abgestützt,<br />
Personen unter Atemschutz in<br />
stark verrauchten Räumen gesucht,<br />
Erste-Hilfe-Maßnahmen<br />
eingeleitet oder Personen über<br />
große und schwer zugängliche<br />
Trümmerfelder in Teamarbeit<br />
transportiert werden.<br />
Sehr unwegsame Trümmerfelder erschwerten die Rettung von Verletzten und erforderten volle Konzentration.<br />
Auch den Gruppenführern und<br />
Abschnittsleitern wurde einiges<br />
abverlangt. So galt es, in enger<br />
Verbindung mit der Einsatzleitung,<br />
die zahlreichen unterstellten<br />
Einsatzkräfte zu koordinieren,<br />
mit aufdringlichen Gaffern<br />
umzugehen und erlerntes Führungswissen<br />
in den angesetzten<br />
Lagebesprechungen einzubringen.<br />
Erschöpfung machte sich breit, nach schweißtreibenden Atemschutzeinsätzen.<br />
Nach Abschluss des ersten<br />
Übungsszenarios und einer<br />
stärkenden Mittagspause ging<br />
es am Nachmittag weiter. Nun<br />
wurden Helferinnen und Helfer<br />
zu einem teileingestürzten<br />
106 <strong>THW</strong>-JOURNAL BY 3/<strong>2019</strong>