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Lichterfelde West Journal Oktober/November 2019

Journal für Lichterfelde West, Botanischer Garten und Schweizer Viertel

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<strong>Oktober</strong> / <strong>November</strong> Nr. 5/<strong>2019</strong><br />

<strong>Lichterfelde</strong> <strong>West</strong><br />

<strong>Journal</strong> für <strong>Lichterfelde</strong> <strong>West</strong>, Botanischer Garten und Schweizer Viertel<br />

ACHIM<br />

FREYER<br />

und seine Stiftung<br />

Zur Förderung<br />

zeitgenössischer<br />

Künste und Künstler


2<br />

<strong>Lichterfelde</strong> <strong>West</strong> <strong>Journal</strong><br />

ACHIM FREYER und seine Stiftung<br />

Zur Förderung zeitgenössischer Künste und Künstler<br />

Dem Bild hilft nicht das<br />

Wort. Natur schafft sich<br />

selbst aus dem Sein der<br />

Welt.<br />

Kunst ist Schaffen, um durch Erkenntnis<br />

am Entstandenen das<br />

Dasein im Sein erlebbarer werden<br />

zu lassen, um ein Etwas zum Klingen<br />

und Leuchten zu bringen mit<br />

den Geheimnissen des Geschaffenen<br />

sagt Achim Freyer, Professor,<br />

Maler, Grafiker, Bühnenbildner;<br />

Film- und Theatermacher und<br />

dabei auch stets liebenswerter<br />

Philosoph und Stifter. Auch nach<br />

85 Lebensjahren sucht der junggebliebene<br />

Künstler immer noch<br />

Achim Freyer, Kunstversteher, Künstler und Philosoph durch und durch.<br />

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<strong>Lichterfelde</strong> <strong>West</strong> <strong>Journal</strong> 3<br />

neue Herausforderungen und<br />

stellt sich ihnen mit seiner Arbeit;<br />

neugierig auf das, was das<br />

Ergebnis ihm sagen und woraus<br />

er neue Kraft schöpfen wird.<br />

Das von ihm geschaffene<br />

KUNSTHAUS im <strong>Lichterfelde</strong>r<br />

Kadettenweg 53 birgt auf drei<br />

Stockwerken einen Großteil seiner<br />

außergewöhnlichen Sammlung<br />

internationaler Kunst des<br />

20. und 21. Jahrhunderts, aber<br />

auch Arbeiten namhafter deutscher<br />

und ausländischer Maler<br />

in bunter Nachbarschaft zu<br />

Fundstücken von Trödel- und<br />

anderen Märkten. Ohne Namen<br />

sind die Bilder gehängt,<br />

vielmehr hat Freyer ihre Aussage<br />

in den Mittelpunkt gestellt.<br />

Dabei verliert er nie den Künstler-Nachwuchs<br />

aus den Augen.<br />

Aus seiner Schule sind weltweit<br />

viele namhafte Künstler hervorgegangen,<br />

darunter Malerin<br />

Impressum<br />

<strong>Lichterfelde</strong> <strong>West</strong> <strong>Journal</strong><br />

6. Jahrgang<br />

Verlag<br />

Gazette Verbrauchermagazin GmbH,<br />

Ruhlsdorfer Str. 95, Haus 42, 14532 Stahnsdorf<br />

☎ 03329 / 645 15 70<br />

Redaktion<br />

Karl-Heinz Christ<br />

journal@gazette-berlin.de<br />

Freie Redakteurin<br />

Jacqueline Lorenz · ☎ 0172 630 26 88<br />

Titelbild: Jacqueline Lorenz<br />

Anzeigen<br />

Daniel Gottschalk, ☎ 030 / 323 38 54<br />

d.gottschalk@gazette-berlin.de<br />

Druck<br />

SPPrint Media, 14089 Berlin<br />

© Gazette Verbrauchermagazin GmbH<br />

Das <strong>Lichterfelde</strong> <strong>West</strong> <strong>Journal</strong> erscheint alle zwei<br />

Monate am 1.2., 1.4., 1.6., 1.8., 1.10. und 1.12.<br />

eines Jahres.<br />

Nächste Ausgabe Dezember/Januar Nr. 6/<strong>2019</strong><br />

Anzeigen-/Redaktionsschluss: 04.10.<strong>2019</strong><br />

Erscheinung: 01.12.<strong>2019</strong><br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

wenn Sie Themenwünsche oder -vorschläge haben<br />

oder selbst etwas aus dem Ortsteil beitragen<br />

möchten, freuen wir uns auf Ihre Anregungen.<br />

Haben Sie eine Ausgabe verpasst?<br />

Ältere Ausgaben finden Sie in unserem Online-<br />

Archiv, unter www.gazette-berlin.de.<br />

Ihre Redaktion des <strong>Lichterfelde</strong> <strong>West</strong> <strong>Journal</strong>s<br />

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4<br />

<strong>Lichterfelde</strong> <strong>West</strong> <strong>Journal</strong><br />

Kerstin Drechsel,<br />

Bühnenbildnerin Etienne<br />

Pluss und Klangkünstler und<br />

Kurator Georg Weckwerth.<br />

High Heels, von Achim Freyer für die Fashion Week kreiert.<br />

Wilde Kunst, die erdet<br />

Als ganz besonderer Kunstort<br />

unterschiedlichster Weltsichten<br />

lädt die Fachwerk-Villa aus dem<br />

Jahr 1893 mit ihren Schatzkammern<br />

und ihrer unverwechselbaren<br />

Art brut, Street Art und Outsider<br />

Kunst zu Begegnungen und<br />

Toleranz. So schafft es die eher<br />

„wilde“ Kunst hier immer wieder,<br />

ihre Betrachter in die einzigartige<br />

Atmosphäre dieses Hauses<br />

und die Aussagen ihrer Exponate<br />

und Bilder einzubeziehen<br />

und auf ganz persönliche Art zu<br />

erden. Dabei ist Achim Freyer der<br />

wohltuende, doch vor Schaffenskraft<br />

sprühende Ruhepol. Ohne<br />

ihn atmet dieser<br />

Kunstort zwar, seine<br />

Lebendigkeit jedoch erhält er<br />

vom Künstler mit jedem Werk<br />

mehr übertragen.<br />

Wie gemacht für die Kunst sind<br />

die Räume der gleichzeitig als<br />

Kunst- und Privathaus genutzten<br />

Villa, deren Fenster zum Schutz<br />

der Gemälde verhängt sind, und<br />

in denen Achim Freyer gerade<br />

zusätzliche Wände für weitere<br />

200 Werke hat einfügen lassen.<br />

Die gemeinnützige Stiftung<br />

rief Achim Freyer ins Leben,<br />

um damit als langjähriger Förderer<br />

zeitgenössischer Kunst<br />

und Künstler ein Zeichen zu<br />

setzen. Inzwischen weiß er<br />

rund 80 Gleichgesinnte und<br />

acht Angestellte an seiner Seite.<br />

Die Mitglieder des im 2016<br />

gegründeten FREUNDESKREIS<br />

DER ACHIM-FREYER-STIFTUNG<br />

unterstützen – vom Künstler bis<br />

zum Rechtsanwalt – seine wichtige<br />

Förderarbeit, profitieren<br />

aber auch selbst davon: Freien<br />

Eintritt in die Sammlung sowie<br />

zu den weltweit anerkannten<br />

Ausstellungen und Veranstaltungen<br />

erhalten sie, Zugang<br />

zu den exklusiven Führungen,<br />

Festen und Exkursionen<br />

des Künstlers sowie zu Sonderkonditionen<br />

die für ihre<br />

hohe Qualität bekannten<br />

Publikationen des Hauses.<br />

Übergeordnetes Ziel der<br />

Stiftung bleibt es, über<br />

die Förderung jungen<br />

zeitgenössischen Künstlern<br />

und der Kunst eine<br />

Zukunft zu geben und<br />

Freyers Sammlung und<br />

seine inzwischen rund<br />

50.000 Arbeiten allen Interessierten<br />

zugängig werden und<br />

bleiben zu lassen.<br />

Außerdem unterstützt die Stiftung<br />

die Kampagne „Erklärung<br />

der Vielen“ und tritt damit für<br />

eine offene und tolerante Gesellschaft<br />

ein, für Gleichberechtigung<br />

aller Menschen,<br />

Hautfarben und Geschlechtervariationen,<br />

sexuelle Orientierungen,<br />

Religion, Bedürfnisse<br />

und Fähigkeiten.<br />

Wo kommt Kunst<br />

her, was ist sie, wo<br />

geht sie hin?<br />

Diese Frage stellt sich Achim<br />

Freyer immer wieder und will<br />

diese Fragen auch anhand seiner<br />

Bilder beantwortbar für den<br />

Betrachter machen.<br />

Betritt man durch das grüne<br />

schmiedeeiserne Tor den Garten<br />

des Künstlers, aus dessen<br />

Mitte sich das KUNSTHAUS ver-


<strong>Lichterfelde</strong> <strong>West</strong> <strong>Journal</strong> 5<br />

KUNSTHAUS.<br />

wunschen erhebt, taucht man in<br />

seine Welt der Kunst, Bilder und<br />

Skulpturen ein.<br />

„Ich hatte von Jugend an die<br />

Begeisterung und Kampflust,<br />

für gute zeitgemäße Kunst zu<br />

arbeiten“, erklärt er, der bereits<br />

während seines Lebens in der<br />

DDR für das Sammeln wertvoller<br />

Werke und Erstellen einer illegalen<br />

Sammlung viel riskierte und<br />

bei seinem Weggang nach dem<br />

<strong>West</strong>en unter weniger attraktiven<br />

Gemälden versteckt bedeutsame<br />

Bilder schmuggelte.<br />

Schon damals hatte er kunstliebende<br />

Mitstreiter in Prenzlauer<br />

Berg, die weitere ihm wichtige<br />

Werke bis zum Mauerfall für ihn<br />

verwahrten. Da gab es Arbeiten<br />

von Freyer, die seine in der DDR<br />

gebliebene Frau zerreißen sollte,<br />

um sie nicht in falsche Hände geraten<br />

zu lassen. Doch sie brachte<br />

es nicht übers Herz, die Arbeiten<br />

ihres Mannes zu vernichten, riss<br />

sie lediglich ein. „So habe ich<br />

heute einige angerissene Werke,<br />

die an diese Zeit erinnern“,<br />

erzählt Achim Freyer.<br />

Mit dem Strom zu schwimmen,<br />

war noch nie seine Art. Während<br />

30 Jahre Mauerfall aktuell<br />

allerorts thematisiert wird, hat<br />

er sich dem Thema u. a. bereits<br />

mit „Mauer Fall“ im Jahr 2013<br />

gestellt. Gerade war das KUNST-<br />

HAUS erstmalig beim „Offenen<br />

Denkmal“ vertreten, was Freyer<br />

wörtlich für seine Werke verstanden<br />

sehen möchte (Denk<br />

mal!). Im vom Bezirk initiierten<br />

KULTURKORSO, der 13 Museen<br />

im Grünen umfasst, fehlt die Villa<br />

noch. Unverständlich, denn<br />

gerade dieser Kunstort in <strong>Lichterfelde</strong><br />

präsentiert sich nahezu<br />

vollkommen mit moderner<br />

Kunst, Natur, Zeit- und Kulturgeschichte.<br />

– Ein Versäumnis,<br />

das von den Kunstzuständigen<br />

im Bezirk nachzuholen ist. Ein<br />

Kleinod, das vom Bezirk zukünftig<br />

mehr Aufmerksamkeit erhalten<br />

sollte als bisher.<br />

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6<br />

<strong>Lichterfelde</strong> <strong>West</strong> <strong>Journal</strong><br />

Die Schaffensphase<br />

geht weiter<br />

Künstler mit (noch namenloser) Skulptur.<br />

Die Kunst hat Achim Freyer auch<br />

weiter fest im Griff. So arbeitet<br />

er häufig in der Toskana, woher<br />

er im Lastwagen die Einzelteile<br />

für eine seiner jüngsten Skulpturen<br />

nach Berlin transportiert<br />

hat: Vom Feuer imprägnierte<br />

Äste und Teile einer verendeten<br />

Kastanie, die nun ineinander<br />

verschlungen als Skulptur vor<br />

dem Kunsthaus von Hand des<br />

Künstlers eine Zukunft erhalten<br />

haben. – Keine leichte Arbeit,<br />

die Achim Freyer trotz seines Alters<br />

nicht scheut. So schafft der<br />

einstige Brecht-Meisterschüler<br />

noch immer faszinierende Bühnenbilder<br />

vom Modell bis zur<br />

Vollendung, entwirft Accessoires<br />

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<strong>Lichterfelde</strong> <strong>West</strong> <strong>Journal</strong> 7<br />

Opern oder lässt in Workshops<br />

mit Kinderhänden malen.<br />

Mit Kinderaugen sehen – diese<br />

Gabe hat sich Achim Freyer<br />

erhalten und lässt sie in seine<br />

Werke einfließen, die damit<br />

noch einmal eine ganz besondere<br />

Energie erhalten.<br />

Sie überträgt sich dann<br />

unweigerlich auf den<br />

Sehenden, sei es über<br />

Farbe, Gestaltung oder<br />

Hängung. Denn seine<br />

Bilder sind für ihn nie<br />

ganz beendet. „Ich nähere<br />

mich mehr und mehr<br />

dem Bild an“, verrät er.<br />

Dazu arrangiert er Bilder<br />

neu, verbindet mehrere Werke<br />

zu einem oder trennt sie; weiter<br />

neugierig, wissbegierig und mit<br />

wachem Geist, was ihm die Werke<br />

zu sagen, mitzuteilen oder<br />

BILDER.<br />

gar zu fragen haben. Wie auch<br />

in seiner aktuellen, bis 19. Januar<br />

2020 laufenden Ausstellung<br />

„BILDER“ im KUNSTHAUS, wo der<br />

Altmeister u. a. George Enescus<br />

Oper „Œdipe“ zu Wort kommen<br />

lässt, die er für die Salzburger<br />

Festspiele neuinszeniert hat.<br />

Und so gilt auch für diese präsentierten<br />

Werke, die der Betrachter<br />

mit eigenem Blick erleben kann:<br />

Denn da wo das Wort aufhört,<br />

fängt das Bild an. <br />

◾<br />

<br />

Jacqueline Lorenz<br />

KUNSTHAUS /<br />

Sammlung und Galerie / Stiftung<br />

Kadettenweg 53<br />

12205 Berlin-<strong>Lichterfelde</strong><br />

☎ 030-833 93 14<br />

E-Mail team@achimfreyer.com<br />

www.achimfreyer.com<br />

Öffnungszeiten:<br />

Di., Do., So. 15-18 Uhr und nach tel.<br />

Vereinbarung, auch Führungen<br />

Rahmenveranstaltungen zur<br />

Ausstellung „BILDER“:<br />

• 27. <strong>Oktober</strong> <strong>2019</strong> um 17 Uhr<br />

Film „MET AMOR PH OSEN“<br />

von Achim Freyer<br />

• 17. <strong>November</strong> <strong>2019</strong> um 17 Uhr<br />

Künstlergespräch Achim Freyer<br />

und Gast<br />

• 8. Dezember <strong>2019</strong> um 17 Uhr<br />

Film „Reise ins Blaue“<br />

von Achim Freyer<br />

• 19. Januar 2020 um 17 Uhr<br />

Finissage mit Achim Freyer<br />

Baseler Straße 9<br />

S-Bahnhof <strong>Lichterfelde</strong> <strong>West</strong><br />

12205 Berlin<br />

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8<br />

<strong>Lichterfelde</strong> <strong>West</strong> <strong>Journal</strong><br />

50 Jahre Johann-Sebastian-Bach-<br />

Kirchengemeinde<br />

Jubiläum am Thuner Platz<br />

Vor 50 Jahren – im April<br />

1969 – fanden junge und<br />

engagierte Gemeindemitglieder<br />

des <strong>Lichterfelde</strong>r Pfarrbezirks<br />

Johannes-Süd gemeinsam<br />

mit dem zuständigen Pfarrer<br />

Dietrich Kleiner: Wir sollten eine<br />

eigenständige Gemeinde sein!<br />

Und sie haben dieses Vorhaben<br />

umgesetzt. Ganz bewusst benannten<br />

die musikbegeisterten<br />

Akteurinnen und Akteure ihre<br />

kleine Kirchengemeinde nach<br />

Johann Sebastian Bach – wissend,<br />

dass es vermutlich nie zu<br />

Aufführungen seiner großen<br />

Werke und Oratorien kommen<br />

würde.<br />

Zunächst trafen sich die Gläubigen<br />

im Wohnzimmer des<br />

Pfarrhauses in der Carstennstraße<br />

zum Gottesdienst. Bald<br />

gab es ein Gemeindehaus in<br />

der Seehofstraße, später wurde<br />

das inzwischen erworbene<br />

Grundstück am Thuner Platz<br />

zum Mittelpunkt der Gemeinde.<br />

Ein hölzernes Gemeindehaus<br />

war Kirchraum und Treffpunkt<br />

für alle Generationen in ihren<br />

jeweiligen Gruppen. Das erste<br />

Gemeindezentrum stammte<br />

von der Daniel-Gemeinde in<br />

Wilmersdorf. Diese benötigte<br />

das aus Fertigteilen bestehende<br />

Gebäude nicht mehr, so kam es<br />

nach <strong>Lichterfelde</strong>. Schnell füllte<br />

die Gemeinde es mit Leben.<br />

Verschiedene Gruppen nutzten<br />

1981 konnte die Gemeinde ihre eigene Kirche einweihen.<br />

<br />

Foto: Johann-Sebastian-Bach-Kirchengemeinde<br />

das Holzgebäude, der Kindergottesdienst<br />

fand sonntags statt, es<br />

gab Tischtennisangebote, Tanz<br />

und Konfirmandengruppen.<br />

1981 dann verwirklichte sich die<br />

Gemeinde den Traum von einer<br />

eigenen Kirche. Gegen den Trend<br />

und auch gegen das Votum der<br />

Landeskirche wurde sie gebaut<br />

und eingeweiht. Das Gotteshaus<br />

im Baustil der postmodernen Architektur<br />

steht am Thuner Platz.<br />

Ähnlich wie die Alte Dorfkirche<br />

in Zehlendorf handelt es sich um<br />

einen achteckigen Bau. Klar, dass<br />

es nun auch noch ein Gemeindehaus<br />

brauchte – ca. 20 Jahre<br />

später wurde schließlich dieses<br />

seiner Bestimmung übergeben.<br />

Den krönenden Abschluss aller<br />

Bautätigkeit bildete 2012 die Einweihung<br />

der Kindertagesstätte<br />

in einem eigenen Gebäude.<br />

Seit dem 31. März <strong>2019</strong> – dem<br />

334. Geburtstag Johann Sebastian<br />

Bachs – feiert die Gemeinde<br />

ihr Jubiläum mit Konzerten,<br />

mit einer Zeitzeugenbefragung<br />

durch Konfirmanden sowie mit<br />

einem Vortrag zu Johann Sebastian<br />

Bach. Auch in der Kita<br />

gingen die Kleinsten in einem<br />

Kunstprojekt auf die Suche nach<br />

dem berühmten Namensgeber.<br />

Übrigens hat ein junger Kirchenmusiker<br />

es vor einigen Jahren<br />

tatsächlich geschafft, Bachs Johannespassion<br />

mit einer Kleinstbesetzung<br />

von je zwei Personen<br />

pro Stimme aufzuführen. Die Podeste<br />

mussten sich die Aufführenden<br />

mit den Besucherinnen<br />

und Besuchern teilen, so groß<br />

war der Andrang. ◾


Trinkbrunnen in <strong>Lichterfelde</strong><br />

Fast 100 Wasserspender in der Stadt<br />

Gegen den Durst: In Steglitz<br />

stehen mehrere Wasserspender<br />

im öffentlichen<br />

Raum. Darunter an Plätzen wie<br />

dem Ludwig-Beck-Platz in <strong>Lichterfelde</strong><br />

und dem Franz-Amrehn-<br />

Platz an der Schloßstraße. Auch<br />

im Stadtpark Steglitz und an der<br />

Bäkestraße, in der Bogenstraße<br />

sowie an der Eduard-Spranger-<br />

Promenade sind Trinkbrunnen<br />

aufgestellt. Neu und zentral ist<br />

der Trinkbrunnen auf dem Hermann-Ehlers-Platz.<br />

Es gibt zwei<br />

unterschiedliche Modelle: Der<br />

„Kaiserbrunnen“ fällt durch seine<br />

blaue Farbe auf. Das Modell<br />

„Berliner Trinkbrunnen“ präsentiert<br />

sich in dezentem Silbergrau.<br />

Die Wasserspender sprudeln<br />

von Mai bis <strong>Oktober</strong>. Während<br />

<strong>Lichterfelde</strong> <strong>West</strong> <strong>Journal</strong> 9<br />

der Wintermonate werden sie<br />

abgestellt, da die Frostgefahr<br />

ist zu groß ist. Zuständig sind<br />

die Berliner Wasserbetriebe,<br />

die unter Trinkbrunnen@bwb.<br />

de auch weitere Vorschläge für<br />

Standorte entgegennehmen.<br />

Voraussetzung ist, dass Wasserund<br />

Abwasserleitungen vorhanden<br />

sind.<br />

Der Senat hat eine Million Euro<br />

für Trinkbrunnen zur Verfügung<br />

gestellt. Stadtweit sind<br />

es mittlerweile 96 Brunnen, an<br />

denen sich die Passanten erfrischen<br />

können. Bis zum Ziel von<br />

100 Trinkwasserspendern ist es<br />

also nicht mehr weit. ◾<br />

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10<br />

<strong>Lichterfelde</strong> <strong>West</strong> <strong>Journal</strong><br />

Visualisierung des Neubauvorhabens „Wohnen am Turm“.<br />

Generationsübergreifendes<br />

„Wohnen am Turm“<br />

Neubauprojekt in <strong>Lichterfelde</strong><br />

Ende August feierte die Berliner Wohnungsgenossenschaft<br />

Märkische Scholle Richtfest<br />

für ihr Neubauvorhaben „Wohnen am Turm“<br />

in der Gartenstadt <strong>Lichterfelde</strong> Süd, kurz vor der<br />

Berliner Stadtgrenze zu Teltow. Das Motto des<br />

Neubaus: „Rundum genossenschaftlich. L(i)ebenswert<br />

für alle Generationen“. Der namensgebende<br />

„Turm“, eine viergeschossige Rotunde, wird umrahmt<br />

von sechs Baukörpern.<br />

Generationengerecht und Grün<br />

Gebaut werden insgesamt 146 barrierearme Wohnungen.<br />

Mit 1,5 bis 4 Zimmern und ca. 39 bis ca.<br />

109 Quadratmetern wird sowohl der Bedarf von<br />

kleinen als auch von großen Haushalten abgedeckt.<br />

Die Durchschnittsmieten sollen laut Wohnungsgenossenschaft<br />

zwischen 10 und 12 Euro<br />

nettokalt liegen. Der Entwurf stammt aus der<br />

Feder der Architektin Caroline Thiel vom Berliner<br />

Büro IBT.PAN, das Investitionsvolumen beträgt ca.<br />

35 Millionen Euro. 2021 soll das gesamte Bauvorhaben<br />

fertiggestellt sein. Hinzu kommt eine Tiefgarage<br />

mit 75 Stellplätzen, in den „Turm“ ziehen<br />

das neue Vor-Ort-Büro der Märkischen Scholle<br />

sowie ein moderner Nachbarschaftstreff für soziokulturelle<br />

Veranstaltungen.<br />

Für Seniorinnen und Senioren mit Pflegebedarf<br />

werden im benachbarten Gebäude sowohl eine<br />

rund um die Uhr betreute Wohngemeinschaft mit<br />

12 Plätzen für Menschen mit Demenz integriert als<br />

auch eine Tagespflegeeinrichtung.<br />

Vor dem Neubau stand der Abriss von insgesamt<br />

122 Wohnungen. Die Häuser aus den 1930er-<br />

Jahren waren laut einem Gutachten unter wirtschaftlichen<br />

Aspekten nicht mehr sanierbar. Alle<br />

betroffenen Mieter seien mit neuem Wohnraum<br />

versorgt worden, sagte Jochen Icken, technischer<br />

Vorstand der Märkischen Scholle.<br />

Moderne Spielplätze und<br />

Urban Gardening<br />

Grafik: IBT.PAN.<br />

Neben Mietergärten wird die Genossenschaft ihren<br />

Mitgliedern Möglichkeiten zum Urban Gardening<br />

bieten, Kinder dürfen sich auf moderne


<strong>Lichterfelde</strong> <strong>West</strong> <strong>Journal</strong> 11<br />

Spielplätze freuen. Die Märkische Scholle hatte<br />

alle Anwohnerinnen und Anwohner nach ihren<br />

Wünschen befragt und im Rahmen einer Arbeitsgruppe<br />

in die Planung einbezogen.<br />

Margit Piatyszek-Lössl, kaufmännischer Vorstand:<br />

„Unser Ziel ist, den Mitgliedern ein lebenslanges<br />

Wohnen bei der Märkischen Scholle zu ermöglichen.<br />

Wir wünschen uns deshalb, dass ‚Wohnen<br />

am Turm‘ die Gartenstadt <strong>Lichterfelde</strong> Süd weiter<br />

zu einem grünen, lebens- und liebenswerten<br />

Quartier für alle Generationen entwickelt.<br />

Vor diesem Hintergrund versteht sich die Breite<br />

unseres Angebots von kleinen bis familiengerechten<br />

Wohnungen.“<br />

Die Gartenstadt <strong>Lichterfelde</strong> Süd umfasst insgesamt<br />

über 900 Wohnungen aus den 30er- und<br />

60er-Jahren. Von 2014 bis Ende 2018 hat die Märkische<br />

Scholle eine umfangreiche energetische<br />

und sozialverträgliche Sanierungsmaßnahme, die<br />

bereits mehrfach ausgezeichnet wurde, realisiert.<br />

Außerdem hat die Genossenschaft im Rahmen<br />

von Dachaufstockungen und Verdichtungsmaßnahmen<br />

weitere 100 Wohnungen gebaut. ◾ Am 30. August wurde das Richtfest gefeiert. Foto: Dirk Lausch<br />

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12<br />

<strong>Lichterfelde</strong> <strong>West</strong> <strong>Journal</strong><br />

Hühner-Workshop: Anfassen erlaubt.<br />

Von tretenden Hähnen, Hühneraugen<br />

und ungelegten Eiern<br />

Domäne Dahlem macht mit Workshop über Hühnerhaltung<br />

Einsteigern Mut<br />

Siegfried aus Neuenhagen<br />

hat bereits Hühner, die<br />

Workshop-Teilnahme bekam<br />

er von seinem Sohn, der<br />

ihn begleitet, zum Geburtstag<br />

geschenkt. Freya aus Prenzlauer<br />

Berg will hier erste Hühnerinfos<br />

sammeln, und Erzieher Gert aus<br />

Zehlendorf überlegt, an seiner<br />

Grundschule ein Hühnerprojekt<br />

mit Kindern zu starten. 15 erwartungsvolle<br />

Hühnerfreunde und<br />

-freundinnen warten zusammen<br />

mit mir, die zugegeben sehr wenig<br />

Hühnererfahrung mitbringt,<br />

an strahlendem Spätsommermorgen<br />

auf Einlass ins Gutshaus<br />

des Freilandmuseums Domäne<br />

Dahlem. Vom Hühnerstall klingt<br />

vielversprechendes Hühnergackern<br />

zu uns herüber.<br />

Landwirtin Astrid Masson führt mit<br />

Erfahrung, Wissen und Herz durch den<br />

Workshop.<br />

Die seit über 20 Jahren in dem<br />

Bioland-Betrieb mit Archehof<br />

arbeitende Diplom-Landwirtin<br />

Astrid Masson, Mitglied in der<br />

Gesellschaft zur Erhaltung alter<br />

und gefährdeter Haustierrassen<br />

e. V. (GEH), wird in den nächsten<br />

fünf Stunden die Geheimnisse<br />

fachgerechter Hühnerhaltung in<br />

Theorie und Praxis weitergeben;<br />

mit dem Ziel, die Teilnehmer danach<br />

als zukünftige glückliche<br />

Hühnerhalter noch glücklicher<br />

Hühner zu entlassen. Die Fachfrau<br />

nennt einen wichtigen<br />

Grund, weshalb sie die Hühner-<br />

Workshops hält: „Wir leben seit<br />

Jahrtausenden mit Nutztieren<br />

zusammen, aber wissen doch<br />

so wenig über sie.“<br />

Hühner in der Stadt – ein Trend,<br />

der hin zu mehr Naturbesinnung<br />

und Gesundheitsbewusstsein<br />

sich zunehmender Beliebtheit<br />

erfreut. Aktuell gibt es in Berlin<br />

nur etwa 350 Legehennen, Tendenz<br />

steigend. Mit weltweit etwa<br />

20 Milliarden Exemplaren gilt


<strong>Lichterfelde</strong> <strong>West</strong> <strong>Journal</strong> 13<br />

das Huhn jedoch als häufigstes<br />

Haustier.<br />

Um diesen Tieren und ihren<br />

Bedürfnissen in der Hobby-<br />

Tierhaltung gerecht werden zu<br />

können, leisten Domäne Dahlem<br />

und GEH mit ihrem Workshop-<br />

Angebot Hühnern und Menschen<br />

wichtige Hilfestellung hin<br />

zu artgerechter und sinnvoller<br />

Hühnerhaltung, aber auch für<br />

den Erhalt gefährdeter Hühnerrassen,<br />

die auf der aktuellen<br />

Roten Liste gefährdeter Nutztierrassen<br />

stehen.<br />

Erst Henne oder Ei?<br />

Schlachtlizenz hat. Im Hofladen<br />

der Domäne Dahlem werden sie<br />

später verkauft.<br />

Wir erfahren weiter, auf bis zu<br />

25 Hühner – im Idealfall auf<br />

6-12 – kommt ein Hahn, es geht<br />

in der privaten Hühnerhaltung<br />

aber auch ohne „Hahn im Korb“.<br />

Zwar wird es für die Nachbarn<br />

in diesem Fall ruhiger, doch den<br />

warnt, seinen Hennen gute Futterplätze<br />

zeigt, Streit schlichtet<br />

und sie regelmäßig tritt.<br />

Während Hennen alter Haustierrassen<br />

jährlich um die 150 Eier<br />

legen, sind es bei hochgezüchteten<br />

wirtschaftlich genutzten<br />

Hybridlegehennen um die 350.<br />

Da es dazu keine Untersuchungen<br />

gibt, lässt sich lediglich aus<br />

Im ersten Teil des Workshops, der<br />

im Gutshaus stattfindet, geht es<br />

dann auch um Grundkenntnisse<br />

über Verhalten, Bedürfnisse,<br />

Fütterung und Gesundheit von<br />

Hauptakteur Huhn: Wir erfahren<br />

dabei, dass etwa 100 Legehennen<br />

der gefährdeten Hühnerrasse<br />

Deutscher Sperber in festgebautem<br />

oder mobilem Stall auf<br />

der Domäne leben, nach strenger<br />

Hackordnung und mit reichlich<br />

Auslauf. Außerdem bewohnen<br />

Hähnchen bis zur Schlachtreife<br />

einen weiteren Stall. Sie werden<br />

dann in einem Biohof-Betrieb geschlachtet,<br />

da die Domäne keine<br />

Alte Hühnerrassen = erhaltenswertes Kulturgut.<br />

Hennen fehlt damit ein für ihr<br />

Wohlbefinden wichtiger Sozialpartner<br />

und wachsamer Aufpasser,<br />

der lautstark vor Fressfeinden<br />

und Eierdieben wie Fuchs,<br />

Waschbär, Marder oder Habicht<br />

Erfahrung sagen, dass alte Hühnerrassen<br />

eine längere Legeleistung<br />

erbringen als ihre Hochleistungs-Kolleginnen.<br />

Und dann erfahren wir, wie genügsam<br />

Hühner eigentlich sind,<br />

Dr. Petra Richter<br />

Tierärztin<br />

Tierarztpraxis<br />

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14<br />

<strong>Lichterfelde</strong> <strong>West</strong> <strong>Journal</strong><br />

Niedliche Küken – doch wohin mit den<br />

Hähnchen?<br />

die pro Tier etwa einen Quadratmeter<br />

Platz benötigen, unbedingt<br />

Scharrmöglichkeit haben<br />

müssen und auch mal Küchenabfälle<br />

(außer Fleisch) erhalten<br />

dürfen. Bei geringem Platzangebot<br />

ist ein fressfeindsicherer Mobilstall<br />

zu empfehlen, der je nach<br />

Bodenbeschaffenheit verschoben<br />

werden kann. Und wenn es<br />

dann noch einen überdachten<br />

und gesicherten Wintergartenauslauf<br />

gibt, steht gesunden und<br />

glücklichen Hühnern kaum noch<br />

etwas im Weg. Damit dies auch<br />

kein Nachbar tut, sollte sich vor<br />

der Anschaffung von Hühnern<br />

unbedingt mit der gesamten<br />

Nachbarschaft abgestimmt<br />

werden. Auch das zuständige<br />

Veterinäramt ist hinzuzuziehen.<br />

In städtischen Gegenden müssen<br />

zum Lärmschutz Hennen<br />

und Hahn von 19 Uhr bis 8 Uhr<br />

aufgestallt bleiben.<br />

Eventuelle Krankheiten, Impfungen<br />

und das Thema Fertigfutter<br />

werden von Astrid Masson ebenso<br />

zur Sprache gebracht wie die<br />

Frage nach der richtigen Hühnerrasse,<br />

die man anschaffen sollte.<br />

Möglichst eine alte, gefährdete<br />

Hühnerrasse sollte gewählt werden.<br />

Denn diese oft gegendtypisch<br />

bestens angepassten Rassen<br />

stehen für Tradition und sind<br />

ein Kulturgut, das es zu erhalten<br />

gilt.<br />

Wie Kleintierzüchter auch verkauft<br />

die Domäne Dahlem<br />

Hennen und Hähne aus ihrem<br />

Sperber-Zuchtbestand. Doch<br />

wer seine Hühner selbst ausbrüten<br />

und Küken haben möchte,<br />

kann dies mithilfe einer Brutmaschine<br />

tun, sollte sich aber<br />

rechtzeitig Gedanken machen,<br />

was mit überzähligen Hähnchen<br />

geschehen soll.<br />

Auskunft über geeignete Züchter<br />

und alte Rassen gibt die GEH,<br />

die passende Hühner-Broschüre<br />

mit Roter Liste ist auf der Domäne<br />

Dahlem erhältlich.<br />

Mit Henne und<br />

Hahn per du<br />

Dem lebenden Huhn kommen<br />

wir an diesem Vormittag immer<br />

näher. Dass Hühner fast nachtblind<br />

sind, wussten wir schon,<br />

aber dass sie etwa drei- bis<br />

fünfmal schneller schauen als<br />

wir, ist vielen Teilnehmern neu.<br />

Deshalb reichen im Hühnerstall<br />

bereits 5 Lux Helligkeit, um die<br />

Tiere nicht zu überreizen. Woran<br />

erkennt man ein gesundes<br />

Huhn? Die Antwort finden wir<br />

dann endlich im praktischen Teil<br />

des Workshops, von den meisten<br />

Teilnehmern freudig erwartet.<br />

Im Domäne-Junghennen-Stall<br />

mit Auslauf sind die Hennen untergebracht,<br />

die in diesem Jahr<br />

am 17. April und am 9. Mai geschlüpft<br />

sind.<br />

Das „Hühnerschlafzimmer“ aus<br />

schräg übereinander angebrachten<br />

Holzlatten garantiert nahezu<br />

vogelmilbenfreie Schlafplätze<br />

mit Ausblick. Nur eine Henne<br />

macht es sich zur Mittagszeit<br />

darauf bequem, während ihre<br />

Der richtige Griff zum sicheren Halten will<br />

gelernt sein.<br />

Gefährten zu dieser Zeit eher<br />

die Futterspender frequentieren<br />

oder im mit Elektrozaun gesicherten<br />

Vorgarten nach Käfern<br />

und Würmern scharren.<br />

Die erhöhten Legebuchten sind<br />

leer. „Noch haben die Junghennen<br />

nicht gelegt“, erklärt Landwirtin<br />

Astrid. Doch dann stolziert<br />

der gefiederte Hausherr<br />

besonders auffällig hinter einer<br />

der Hennen her. „Da könnte es<br />

bald so weit sein“, vermutet die<br />

Fachfrau mit geschultem Auge.<br />

Sie schlendert an der Henne<br />

vorbei und fängt sie mit geübtem<br />

Griff aus der Gruppe heraus.<br />

Nach kurzem aufgeregtem<br />

Gackern gluckert das Huhn auf<br />

ihrem Arm zufrieden vor sich<br />

hin. Die Augen sind klar, das<br />

Gefieder glänzt, saubere Kloake,<br />

keine federlosen Stellen. Etwas<br />

über zwei Kilo Henne wandern<br />

wohlig warm und fedrig von<br />

Arm zu Arm. Die Körpertemperatur<br />

bei Hühnern schwankt je<br />

nach Tageszeit zwischen 39,3 °C<br />

und 43,6 °C, ist gegen 16 Uhr<br />

am höchsten und gegen 24 Uhr<br />

am niedrigsten. Unser Huhn auf


<strong>Lichterfelde</strong> <strong>West</strong> <strong>Journal</strong> 15<br />

Mobiler Hühnerstall auf der Domäne Dahlem.<br />

dem Arm hechelt. Hühner können<br />

nicht Schwitzen, kühlen sich<br />

durch Hecheln oder Abspreizen<br />

der Flügel ab, wie Astrid erklärt. –<br />

Und wenn es besonders heiß ist,<br />

springen sie auch schon mal ins<br />

Wasserbecken der Enten.<br />

Hypnose und<br />

Eiersuche<br />

Siegfried, der Hühnererfahrene,<br />

zeigt, dass er ein Huhn hypnotisieren<br />

kann: Kopf unter den Flügel<br />

gesteckt, sanft hin und her<br />

geschaukelt und auf dem Boden<br />

abgelegt, das Huhn rührt sich<br />

nicht. Erst als Astrid den Kopf<br />

wieder vorsichtig unter dem<br />

Flügel hervorholt, ist die Henne<br />

ganz die alte. Was wie Hypnose<br />

aussah, ist ein für Hühner typischer<br />

Reflex. Gleiches Phänomen<br />

erfahren wir wenig später, als<br />

eine Henne mit dem Kopf nach<br />

unten hängend gewogen wird.<br />

Ohne Zucken und Flattern lässt<br />

sie das Prozedere über sich ergehen,<br />

bis sie aufrecht gehalten<br />

„wiedererweckt“ wird.<br />

Unser Huhn auf dem Arm indessen<br />

lehrt die Teilnehmer noch<br />

mehr: Die Legebeine gilt es zu ertasten,<br />

zwei spitze Knochen am<br />

Ende vom Legeorgan. Stehen sie<br />

etwa daumenbreit auseinander,<br />

ist die Henne legebereit. Unsere<br />

Junghenne dürfte in den nächsten<br />

Stunden ihr erstes Ei legen,<br />

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16<br />

<strong>Lichterfelde</strong> <strong>West</strong> <strong>Journal</strong><br />

Der Hahn, wichtiger Wächter und Sozialpartner der Hennen.<br />

der Hahn hatte das richtige Gespür.<br />

Zum Schluss kommt auch<br />

er auf den Arm und verschafft<br />

sich bei uns wegen seiner Kraft<br />

und seines deutlich höheren<br />

Gewichts doch gehörig Respekt.<br />

Wenig später stolziert er wieder<br />

selbstbewusst durch´s Außengehege,<br />

an seiner Seite trippelt verzückt<br />

gackernd unsere Henne.<br />

Huhn und Mensch<br />

im Glück<br />

Neben vielen interessanten Einzelheiten<br />

haben alle Teilnehmer<br />

bei diesem Workshop gelernt:<br />

Hühnerhaltung ist nicht sehr<br />

kompliziert, erfordert aber regelmäßige<br />

Zeit, tägliche aufmerksame<br />

Betreuung und verständnisvolle<br />

Nachbarn. Dazu einen<br />

sauberen, fressfeind-sicheren<br />

Stall, geeignetes Futter, Sand<br />

zum Scharren und Picken – immerhin<br />

bis zu 15.000-mal pickt<br />

ein Huhn täglich – sowie abwechslungsreichen<br />

Auslauf auf<br />

gesicherter Freifläche.<br />

Siegfried hat doch noch etwas<br />

für seine Neuenhagener Hühnergruppe<br />

dazugelernt, Freya<br />

will irgendwann aus Prenzlauer<br />

Berg wegziehen, um Hühner zu<br />

halten, und Gert muss noch einiges<br />

mit den Nachbarn klären.<br />

Ich aber habe gelernt: Was gibt<br />

es Schöneres, als einfach nur<br />

stiller Beobachter der Hühner<br />

zu sein. Ihr Glucken, Gackern<br />

und Krähen, Picken, Scharren<br />

und Flattern zu beobachten, bedeutet<br />

Entspannung und Erholung<br />

pur, hier in der Stadt auf der<br />

Domäne Dahlem, die mit ihrem<br />

Bildungsangebot jeden erreicht,<br />

der nur etwas Naturverständnis<br />

mitbringt.<br />

Auch wenn ich mir keine eigenen<br />

Hühner halten werde, die<br />

sichtlich glücklichen Domäne-<br />

Hühner werde ich jetzt öfter besuchen<br />

– auch, um ihre Eier im<br />

Hofladen mit gutem Gewissen<br />

zu kaufen.<br />

Hühner-Workshops für Einsteiger<br />

mit Astrid Masson finden in<br />

der Domäne Dahlem zweimal<br />

jährlich statt.<br />

Genaue Termine, Kosten und<br />

Anmeldung für 2020 zu erfragen<br />

unter masson@domaenedahlem.de<br />

oder Telefon 030-<br />

666 200 12<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.domaene-dahlem.de<br />

Informationen zu „Gesellschaft<br />

zur Erhaltung alter und gefährdeter<br />

Haustierrassen e. V.“ unter<br />

www.g-e-h.de <br />

◾<br />

<br />

Jacqueline Lorenz


100 Jahre Bezirksverband<br />

der Kleingärtner Steglitz e. V.<br />

Vom Arbeitergarten zur ausgezeichneten Kleingartenanlage<br />

Bezirksverband<br />

der Steglitzer<br />

Kleingärtner 100Jahre<br />

bedeutet auch 100 Jahre Kleingarten-Geschichte:<br />

So gehen<br />

Steglitzer Kleingartenanlagen<br />

wie „Rütli“ und „Parkkolonie“ auf<br />

die bereits 1901 gegründeten<br />

Arbeitergärten des Roten Kreuzes<br />

zurück. Damals wachte eine<br />

gestrenge und nicht immer von<br />

den Arbeitern hochgeschätzte<br />

Patronin über Gärten und<br />

Nutzer. Heute sind der Ton und<br />

das Verhältnis zu Kolonie- und<br />

Bezirksverband-Vorsitzenden<br />

da deutlich kameradschaftlicher<br />

geworden, das Miteinander steht<br />

im Vordergrund. Darauf ist auch<br />

der 1. Vorsitzende des Bezirksverbandes<br />

der Kleingärtner Steglitz<br />

e. V. Ralf-Jürgen Krüger stolz.<br />

Durch seine über 20-jährige ehrenamtliche<br />

Verbandsarbeit hat<br />

er mitgeholfen, die Anzahl der<br />

Parzellen konstant auf 3.300 in<br />

Steglitz zu halten und sie fest in<br />

die Kommunalstruktur zu verankern.<br />

– Auch wenn das nicht immer<br />

leicht war in Zeiten von politischem<br />

und Investoren-Druck im<br />

Kampf um Grundstücke für den<br />

Wohnungsbau. Der Verband verwaltet<br />

diese Parzellen, die von 27<br />

Kleingartenanlagen unterhalten<br />

werden.<br />

Und wenn – wie im vergangenen<br />

Jahr – dann eine dieser Steglitzer<br />

Kleingartenanlagen sogar<br />

von der Lenné-Akademie für<br />

Gartenkultur mit der Gartenplakette<br />

„Natur im Garten“ für ökologisches<br />

Gärtnern ausgezeichnet<br />

wird, dann ist das für den Bezirksverband<br />

eine ähnlich hohe<br />

Anerkennung wie für die prämierte<br />

Öko-Kolonie Wildkraut<br />

e. V. selbst.<br />

Gefeiert wird das 100-jährige Jubiläum<br />

in zwei Etappen: Mit erlesenen<br />

Gästen aus Kommunalpolitik<br />

und Landesverband stieß der<br />

Bezirksverband bereits im Frühjahr<br />

„auf die Zukunft“ an, und<br />

beim geplanten „<strong>Oktober</strong>fest“<br />

für jedermann im Herbst dürften<br />

die Besucher nicht weniger<br />

hoffnungsfroh auf die Zukunft<br />

des Bezirksverbandes trinken.<br />

<strong>Lichterfelde</strong> <strong>West</strong> <strong>Journal</strong> 17<br />

Vom belächelten<br />

Laubenpieper<br />

zum geachteten<br />

Kleingärtner<br />

Als einer der ersten Bezirksverbände<br />

Berlins war 1919 der „Bezirksverband<br />

der Kleingärtner XII<br />

Verwaltungsbezirk Steglitz im<br />

Zentralverband der Kleingärtner,<br />

Siedler und bodennutzenden<br />

Grundbesitzer“ gegründet<br />

worden. 1950 wurde er in „Bezirksverband<br />

der Kleingärtner<br />

Steglitz e. V.“ umbenannt.<br />

Im Jahr 1900 hatten Berliner Laubenpieper<br />

einen ersten Zusammenschluss<br />

aller acht Kolonien<br />

beschlossen. Im Verein sollten


18<br />

<strong>Lichterfelde</strong> <strong>West</strong> <strong>Journal</strong><br />

vergeben. – Aus den ehemaligen<br />

„Versorgungs-Laubenpiepern“<br />

wurden nun „Wochenenderholungs-Laubenpieper“.<br />

Gärtnern mit der Natur<br />

und für die Umwelt<br />

Sie stehen für den Erhalt der Kleingartenanlagen: (v.l.n.r.) Herbert Weber, Cerstin Richter-<br />

Kotowski, Ralf-Jürgen Krüger und Norbert Kopp. Foto: Verlag W. Wächter/Klaus Pranger<br />

ihre Rechte gesichert sein. 1911<br />

erhielt dieser Verein den Namen<br />

„Verband der Laubenkolonisten<br />

Berlins und Umgebung“. Endgültige<br />

Hoffähigkeit erlangten<br />

die bis dahin eher belächelten<br />

„Laubenpieper“ aber mit dem<br />

1. Weltkrieg, auf dessen Kanonendonner<br />

bittere Hungersnot<br />

folgte. Die Erträge der Kleingärten<br />

wussten diese Not wenigstens<br />

etwas zu lindern. Mit<br />

dem ersten Kleingartengesetz<br />

wurden im Jahr 1919 nun auch<br />

die ersten offiziellen Bezirksverbände<br />

und Kolonien ins Leben<br />

gerufen. Das Gesetz beinhaltete<br />

den Kündigungsschutz für Kleingartenland<br />

ebenso wie soziale,<br />

wirtschaftliche und gesundheitliche<br />

Ziele.<br />

1926 bestand der Provinzialverband<br />

Groß-Berlin der<br />

Kleingartenvereine bereits aus<br />

16 Bezirksverbänden, die Zahl<br />

städtischer Kleingartenflächen<br />

wuchs stetig. Aber auch Parzellen-<br />

und Lauben-Form änderten<br />

sich. So wurde bald ein Verbot<br />

für ganzjähriges Wohnen in den<br />

Lauben erlassen, das lediglich<br />

die Nutzung in den Sommermonaten<br />

zuließ. Erste Dauerkleingartenanlagen<br />

entstanden<br />

mit Pachtverträgen über 10 Jahre.<br />

Richtlinien bestimmten die<br />

Mindestgröße von Lauben (20<br />

Quadratmeter), setzten Maßstäbe<br />

für Spielplätze und Brunnen.<br />

Die empfohlene Parzellengröße<br />

lag zwischen 300 und 400 Quadratmetern.<br />

Mit dem 2. Weltkrieg wurde in<br />

Hinsicht auf drohende Nahrungsengpässe<br />

auch die Tierhaltung<br />

neben Gemüse- und<br />

Obstanbau gestattet, ebenso das<br />

Dauerwohnen auf den Parzellen.<br />

Dazu wurde 1939 sogar eine<br />

Kündigungsschutzverordnung<br />

für Kleingartenland erlassen.<br />

Nach dem Krieg, dessen Bombenhagel<br />

auch an vielen Kleingartenanlagen<br />

reichlich Zerstörung<br />

verursacht hatte, wurden ab<br />

1949 wieder erste Pachtverträge<br />

Heute steht in den Kleingartenanlagen<br />

das Gärtnern unter<br />

sozialen, ökologischen und gesundheitlichen<br />

Aspekten im Vordergrund.<br />

In den Kolonien sind<br />

Besucher gerne gesehen und<br />

profitieren ebenso wie die Kleingärtner<br />

vom Erholungswert der<br />

blühenden und sauerstoffspendenden<br />

Anlagen.<br />

„Der Bestand der Kleingartenparzellen<br />

hat sich in den letzten<br />

25 Jahren nicht wesentlich<br />

verändert“, bestätigt der 1. Vorsitzende<br />

des Bezirksverbandes<br />

Ralf-Jürgen Krüger. Obwohl der<br />

Bezirk etliche Kleingartenanlagen<br />

abgeben musste, konnte<br />

durch die Teilung übergroßer<br />

Parzellen die Gesamtzahl aufrecht<br />

erhalten werden.<br />

Aktuell gibt es für den Erhalt der<br />

Kleingartenanlage Am Fichtenberg<br />

in Steglitz wenig Hoffnung:<br />

Die Kleingärten, die auf Berliner<br />

„Schulerweiterungsland“ stehen,<br />

also keine Dauerkleingartenanlagen<br />

sind, müssen nun dem Bau<br />

einer Schulporthalle weichen.<br />

Krüger sieht es auch zukünftig<br />

als eine der Hauptaufgaben des<br />

Bezirksverbandes, die Erhaltung<br />

von Kleingärten über Dauerkleingartenanlagen<br />

zu sichern.<br />

Dabei erhielt der Verband in<br />

den vergangenen Jahrzehnten<br />

erfolgreiche Unterstützung von<br />

Seiten des Bezirksamtes und der<br />

ehemaligen Bezirksbürgermeis-


<strong>Lichterfelde</strong> <strong>West</strong> <strong>Journal</strong> 19<br />

Die Geschäftsstelle des Bezirksverbandes in der Goerzallee 106 J in Berlin-<strong>Lichterfelde</strong> – so<br />

idyllisch gelegen wie die Kleingärten selbst.<br />

ter Herbert Weber und Norbert<br />

Kopp. So sind derzeit von den<br />

27 Steglitzer Anlagen immerhin<br />

22 Kleingartenanlagen abgesichert.<br />

Die amtierende Bezirksbürgermeisterin<br />

Cerstin Richter-<br />

Kotowski erklärt: „Kleingärten<br />

haben bis heute nichts von ihrer<br />

Attraktivität und Beliebtheit verloren.“<br />

Das beweisen die regelmäßigen<br />

Kleingarten-Aktivitäten<br />

in Steglitz wie Kunst im Kleingarten,<br />

Steglitzer Kleingartentage,<br />

Steglitzer Bienenfest, Fest der<br />

Nationen und Kinderprojekte,<br />

die schon die Kleinsten für die<br />

Natur zu begeistern suchen.<br />

Etwa 500 Kleingarten-Bewerber<br />

stehen aktuell auf der Steglitzer<br />

Warteliste. Nach der Wende ins<br />

Umland und nach Brandenburg<br />

abgewandert, kehren heute<br />

viele Gartenfreunde in die Berliner<br />

Kleingarten-Anlagen zurück<br />

– nicht zuletzt wegen der<br />

längeren Anfahrtswege nach<br />

Brandenburg. Familien mit Kindern,<br />

aber auch 40-50-Jährige<br />

entdecken die „grünen Lungen“<br />

innerhalb der Stadt wieder vermehrt<br />

für sich. Dabei könne<br />

eine kleine herkömmliche Laube<br />

ohne Bad und Dusche ein<br />

mindestens ebenso reiz- und<br />

wertvolles Stück Kulturgut sein<br />

wie das luxuriös ausgestattete<br />

Kleingartenhäuschen, betont<br />

Ralf-Jürgen Krüger. Auch er, der<br />

gesellschaftspolitisch viel unterwegs<br />

ist, zählt seit 1985 zu den<br />

passionierten Kleingärtnern. Ins<br />

Schwärmen gerät er, wenn er<br />

von der Öko-Kleingartenanlage<br />

Wildkraut e. V. erzählt, die am<br />

Ostpreußendamm liegt: „Wo<br />

noch vor zehn Jahren magerer<br />

Boden und von Müll durchsetzte<br />

Erde das Bild bestimmten, wachsen<br />

heute auf humusreichem<br />

Boden wichtige Wildkräuter.“ Zu<br />

schätzen wissen das auch Umwelt-<br />

und Natur-Organisationen<br />

wie BUND und die Lenné-Stiftung,<br />

die regelmäßig vorbeischauen.<br />

2018 erhielt die Anlage<br />

dann auch die begehrte „Natur<br />

im Garten“-Gartenplakette.<br />

Dass in den nächsten 100 Jahren<br />

noch viele Kleingartenanlagen<br />

diesem Vorbild folgen, das<br />

möchte man dem Bezirksverband<br />

Steglitz, den Kleingärtnern<br />

von morgen und besonders unserer<br />

Umwelt wünschen.<br />

Weitere Informationen unter<br />

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20<br />

<strong>Lichterfelde</strong> <strong>West</strong> <strong>Journal</strong><br />

Ausstellung in der<br />

ehemaligen Siemens-Villa<br />

„100 Jahre Bauhaus – Der Standort Steglitz 1932-1933“<br />

Anlässlich des 100-jährigen<br />

Bauhaus-Jubiläums <strong>2019</strong><br />

erinnert eine kleine Ausstellung<br />

an den letzten Standort<br />

des Bauhauses in der Steglitzer<br />

Birkbuschstraße. Dabei werden<br />

sowohl die Personen und ihr Wirken,<br />

das heute nicht mehr existierende<br />

Bauhaus-Gebäude und<br />

die gesellschaftlichen Umbrüche<br />

1933 gezeigt.<br />

Als das Bauhaus am 30.09.1932<br />

in Dessau aufgelöst wurde, zogen<br />

Direktor Ludwig Mies van<br />

der Rohe und seine Schülerinnen<br />

und Schüler in eine leerstehende<br />

Telefonfabrik nach Berlin-Steglitz<br />

und arbeiteten dort weiter. Nach<br />

sieben Monaten, am 11. April<br />

1933, wurde das Gebäude von<br />

Polizei und SA geschlossen. Am<br />

20. Juli löste sich das Bauhaus<br />

Berlin selbst auf. Viele Lehrende<br />

und Studierende emigrierten<br />

und trugen so zur weltweiten<br />

Verbreitung des Bauhauses bei.<br />

Initiator der Ausstellung ist<br />

Dr. Andreas Jüttemann, Dozent<br />

an der MSB Medical School Berlin.<br />

Er beschäftigt sich intensiv<br />

mit dem letzten Bauhaus-Jahr<br />

in Berlin und mit der Steglitzer<br />

Geschichte. Ihm ist es im Rahmen<br />

des 100-jährigen Bauhaus-<br />

Jubiläums <strong>2019</strong> wichtig, „dass<br />

der Standort Steglitz nicht vergessen<br />

wird“.<br />

Begleitend zur Ausstellung erscheint<br />

sein kleines Buch mit<br />

dem gleichnamigen Titel der<br />

Ausstellung im Verlag Orte der<br />

Geschichte e. V. Berlin, das vor<br />

Ort und im Buchhandel für drei<br />

Euro verkauft wird.<br />

Die Ausstellung „100 Jahre Bau-<br />

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<strong>Lichterfelde</strong> <strong>West</strong> <strong>Journal</strong> 21<br />

Der letzte Standort des Bauhaus: Alte Telefonfabrik in der Birkbuschstraße. <br />

Foto: Bauhaus Archiv Berlin<br />

haus – Der Standort Steglitz<br />

1932-1933“ wird mit Sondermitteln<br />

der Bezirksverordnetenversammlung<br />

Steglitz-Zehlendorf<br />

gefördert und vom Regionalmanagement<br />

Berlin SÜDWEST<br />

unterstützt.<br />

Die Siemens-Villa und der Park<br />

sind während der Ausstellung<br />

bis 20. Dezember <strong>2019</strong> öffentlich<br />

zugänglich. MSB Medical<br />

School Berlin, Calandrellistraße<br />

1-9, 12247 Berlin. Öffnungszeiten:<br />

Montag bis Freitag von 9<br />

bis 17 Uhr.<br />

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22<br />

<strong>Lichterfelde</strong> <strong>West</strong> <strong>Journal</strong><br />

Cattu´s gute Laune steckt an.<br />

Liedermacher CATTU erobert<br />

(nicht nur) die Herzen kleiner Leute<br />

Kinder-Unterhaltung mit Köpfchen<br />

Foto: Cattu<br />

Mit bürgerlichem Namen<br />

heißt er Carsten<br />

van den Berg. Doch als<br />

„Cattu, der Traumfänger“ singt<br />

und spielt er sich, ganz auf Augenhöhe<br />

mit Kindern zwischen<br />

zwei und sieben Jahren, seit<br />

mittlerweile über 15 Jahren<br />

in deren Herzen. Und auch so<br />

manch Erwachsenen nimmt er<br />

dank seiner positiven Ausstrahlung<br />

mit ins Fantasieland.<br />

Der Kinderliedermacher fängt<br />

feinfühlig Kinderträume ein, die<br />

in seinen Texten und eingängigen<br />

Melodien als Pirat, Hexe,<br />

Prinzessin oder Indianer Gestalt<br />

annehmen. Mal schwung- und<br />

stimmungsvoll, dann wieder<br />

behutsam und entspannend,<br />

sprechen die Lieder die vielfältige<br />

Erlebniswelt der Kinder an, la-<br />

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<strong>Lichterfelde</strong> <strong>West</strong> <strong>Journal</strong> 23<br />

den sie zum Mitmachen, Singen,<br />

Spielen, Tanzen oder einfach nur<br />

Zuhören ein.<br />

Cattu, studierter Musikpädagoge<br />

mit Zusatzausbildung<br />

„elementare Musikpraxis“ und<br />

fundierter Erfahrung als ehemaliger<br />

Musik-Redakteur eines<br />

Schulbuchverlages, leistet mit<br />

seinen Auftritten, Konzerten,<br />

CDs, Liederbüchern und seinem<br />

Fortbildungsangebot für Erzieher<br />

und Lehrer deutschlandweit<br />

einen elementaren Erziehungsbeitrag.<br />

Sein Ziel ist es, wie er<br />

sagt, mithilfe durchdachter<br />

musikalischer Früherziehung<br />

Highlights zu schaffen, die Kinder<br />

nicht so schnell vergessen.<br />

Dabei weiß er mit viel Einfühlungsvermögen<br />

alle Kanäle ihrer<br />

Sinneswahrnehmung spielerisch<br />

zu aktivieren und für das spätere<br />

Leben zu trainieren.<br />

Singt mit den Kindern!<br />

Ihn, der als Sohn eines Deutschlehrers<br />

anfänglich nur wenig mit<br />

seiner Muttersprache hatte anfangen<br />

können, zogen im väterlichen<br />

Bücherzimmer dann doch<br />

die Werke von Stefan Zweig und<br />

Michael Ende stark in ihren Bann.<br />

Die „Schachnovelle“ und „Herr<br />

der Ringe“ weckten Cattu´s Fantasie,<br />

die immer neues Futter in<br />

den schier unendlichen Bücherregalen<br />

des Vaters fand. Ein gerechter<br />

Lohn war da schließlich<br />

die Abi-Note 1, die Gymnasiast<br />

Cattu im Leistungsfach Deutsch<br />

bekam. So hatte letztendlich<br />

doch der Vater den soliden<br />

Grundstein für die Erfolge legen<br />

können, die seinen Sohn später<br />

im Berufsleben erwarteten.<br />

„Leider starb mein Vater viel zu<br />

früh und hat weder mein Abiturergebnis<br />

noch meinen weiteren<br />

erfolgreichen Weg erleben dürfen“,<br />

bedauert sein Sohn heute,<br />

der nur zu gut weiß, welch wichtige<br />

Auswirkung das Verhalten<br />

von Eltern auf ihre Kinder hat.<br />

„Es sollte wieder häufiger gemeinsam<br />

gesungen werden in<br />

den Familien, einfache Leiermelodien<br />

mit Sprache und Rhyth-<br />

Von positiver Energie scheint<br />

er fast überzuschäumen, dieser<br />

Carsten van den Berg. Ein Sonnenschein<br />

war der gebürtige<br />

Rheinländer, der heute in Berlin<br />

unweit vom Insulaner wohnt,<br />

bereits als Kind. Irgendwann rief<br />

ihn jeder nur noch „Cattu“.<br />

Cattu´s Glücksbringer-Eichhörnchen ist immer mit dabei.<br />

Foto: Cattu<br />

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24<br />

<strong>Lichterfelde</strong> <strong>West</strong> <strong>Journal</strong><br />

mus, die sich Kinder gut merken<br />

und leicht nachsingen können“,<br />

empfiehlt der Liedermacher, der<br />

Mitglied der Künstlervereinigung<br />

„kindermusik.de“ ist, nach<br />

jedem Konzert. Er, der schon früh<br />

Gitarren- und Klavierunterricht<br />

hatte, erinnert sich noch gerne<br />

an die gängigen Volkslieder, die<br />

in seinem Elternhaus gesungen<br />

wurden.<br />

Seine positive Energie ist es<br />

dann auch, die unweigerlich mit<br />

seinen Liedern und Texten auf<br />

die junge Zielgruppe übergeht,<br />

ihr buchstäblich aus der Seele<br />

singt. Und nicht selten verleitet<br />

Cattu damit sogar die anfangs<br />

mit verschlossenen Lippen verharrenden<br />

Eltern zum fröhlichen<br />

Mitsingen.<br />

Lieder zum Mitmachen<br />

Bald schwingen Cattu und kleine Hexen wieder die Besen.<br />

Die Inhalte von Cattu´s Liedern<br />

und Projekten gehen mit der<br />

Zeit, behutsam und stets kindgerecht.<br />

Auch ernste Themen kommen<br />

da vor, wie beispielsweise<br />

der Song „Mobbing“, von Cattu<br />

für eine aktuelle Projektarbeit<br />

geschrieben.<br />

Derzeit sind drei CDs von dem<br />

Kinderliedermacher auf dem<br />

Markt: „Traumfänger“ (der Cattu<br />

seinen Beinamen verdankt), „Die<br />

ganze Welt ist voller Farben“ und<br />

„Im Land der bunten Phantasie“.<br />

Cattu, ehemaliger Kinderlieder-<br />

Preisträger der Nürnberger<br />

Nachrichten, schreibt u. a. für<br />

das AOK-Kindergesundheitsprogramm<br />

„JolinchenKids-Fit und<br />

gesund in die KiTa“ alle Lieder,<br />

ebenso schrieb er die Musik zu<br />

den Bilderbuch-Reiseführern für<br />

die ganze Familie „Die Abenteuer<br />

von Moppel und Mücke“ von<br />

Christine Pohl.<br />

Cattu´s „Prinzessinnen-Tanz“<br />

wurde vom Allgemeinen Deutschen<br />

Tanzlehrer Verband<br />

(ADTV) als Disney-Prinzessin-<br />

Tags-Hymne ausgewählt und in<br />

ganz Deutschland aufgeführt.<br />

Im Jahr 2005 schrieb Cattu für<br />

seine neugeborene Tochter<br />

das Schlaflied „Schließ Deine<br />

Augen“ und gewann damit vor<br />

mehr als 13.000 Mitbewerbern<br />

den 1. Preis im „Schlaflied-Wettbewerb“.<br />

14 Jahre später singt<br />

die Tochter nun selbst in den<br />

Liedern ihres Vaters. Dessen neueste<br />

CD „Kids in balance“ wird<br />

Anfang 2020 beim Verlag Aktive<br />

Musik – Igel Rekords erscheinen.<br />

„Lieder zum Entspannen“, verrät<br />

Cattu, dem zwar das Mitmachen<br />

der Kids zu seiner Musik wichtig<br />

ist, der ihre Entspannung – gerade<br />

in unserer hektischen Zeit<br />

– aber für mindestens genauso<br />

wichtig hält.<br />

Foto: Uwe Dreßler<br />

Cattu´s ganz persönlicher<br />

Glücksbringer und besonderer<br />

Freund der Kinder, das<br />

Eichhörnchen, kommt in den<br />

Spielliedern ebenso zu Wort<br />

wie die Eule mit der Beule. Ei,<br />

ei, ei Eichhörnchen fliegt mit<br />

dem Wuschelschwanz da von<br />

Baum zu Baum, animiert die<br />

kleinen Zuhörer zum Mitspringen,<br />

und eine kleine Eule mit<br />

Beule bekommt plötzlich ganz<br />

viele Gefährten, die hu,hu rufen.<br />

Rennschnecken sausen<br />

anstatt zu verschnaufen, ein<br />

kleiner Fisch blubbert durch´s<br />

Wasser, und ganz besonders im<br />

Herbst angesagt ist das Thema<br />

Halloween: Hexe Lolli´s Besen<br />

rufen demnächst erneut zum<br />

Hexentanz. Im vergangenen<br />

Jahr stand „Hu Ha Halloween“<br />

wieder mehrere Tage auf Platz 1<br />

der deutschen I-Tunes Kinderlieder-Charts.<br />

Indianer und Piraten<br />

tanzen mit und haben sogar<br />

ihr eigenes Lied.


Kein Tag ohne Musik<br />

Eine bunte Liedauswahl gibt es<br />

in Cattu´s praxisnahem Liederbuch<br />

mit CD für Kindergarten<br />

und Grundschule „Kinderlieder<br />

mit Köpfchen 1“, liebevoll illustriert,<br />

mit Noten und hilfreichen<br />

Spielideen. Zunehmend werden<br />

Cattu´s Lieder, die stets eine harmonische<br />

Einheit von Musik und<br />

Inhalt bilden, in Fachbüchern<br />

abgedruckt. Und auch auf etlichen<br />

CDs mit Sammlungen bekannter<br />

Kinderlieder sind seine<br />

Titel vertreten.<br />

Nicht nur mit seinen Konzerten,<br />

mit denen er u. a. in Berlin in der<br />

Schwartzschen Villa in Steglitz<br />

und seit zehn Jahren auf Usedom<br />

immer wieder willkommener<br />

Gast ist, ist der Traumfänger<br />

zu Festen und Festivals, Schulen,<br />

Kitas und Theatern in ganz<br />

Deutschland, Österreich und der<br />

Schweiz unterwegs.<br />

Auch mit seinen regelmäßigen<br />

Fortbildungs-Seminaren für Erzieher<br />

und Lehrer, vor allem für<br />

den Fortbildungs-Träger „Kein<br />

<strong>Lichterfelde</strong> <strong>West</strong> Gesundheit <strong>Journal</strong> 25<br />

Tag ohne Musik“, ist er nicht nur<br />

in Fachkreisen bekannt und on<br />

Tour. „Für das Thema musikalische<br />

Früherziehung habe ich<br />

von meiner Arbeit in der Schöneberger<br />

Kiezoase viel mitnehmen<br />

können“, betont Cattu, der<br />

gerade der verantwortungsvollen<br />

Arbeit von Erziehern und<br />

Lehrern hohe Wertschätzung<br />

entgegenbringt.<br />

Für seine ansteckend positive<br />

Ausstrahlung hat er eine einfache<br />

Erklärung: „Die über meine<br />

Lieder den Kindern vermittelte<br />

Energie, fließt von ihnen vielfach<br />

auf mich zurück.“<br />

Und wenn er dann wieder einmal<br />

nach einem Konzert von<br />

einem kleinen Fan mit strahlendem<br />

Gesicht zu dessen<br />

nächstem Geburtstag eingeladen<br />

wird, eine selbstgefertig-<br />

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26<br />

<strong>Lichterfelde</strong> <strong>West</strong> <strong>Journal</strong><br />

Carsten van den Berg – Kinderliedermacher und Musikpädagoge.<br />

te Beule-Eule ihm überreicht<br />

wird oder Cochlea-implantierte<br />

junge Menschen seinen Rennschnecken-Song<br />

zu „ihrem“ Lied<br />

gemacht haben, dann ist er sich<br />

sicher:<br />

Cattu – Carsten van den Berg,<br />

der Traumfänger, wird den Kindern<br />

noch viele Lieder schenken,<br />

an die sie sich als Erwachsene<br />

gerne erinnern und sie dann mit<br />

ihren Kindern und Enkelkindern<br />

gemeinsam singen werden.<br />

Übrigens: Cattu und seine Lieder<br />

kann man buchen, etwa ein halbes<br />

Jahr voraus.<br />

Mit seinem Mitmach-Kita-Konzert<br />

für Kinder ab 3 Jahren „Hexe<br />

Lolli geht auf Herbstreise“ tritt<br />

Cattu am 22. <strong>Oktober</strong> <strong>2019</strong> um<br />

10.30 Uhr im Zimmertheater der<br />

Schwartzschen Villa in der Grunewaldstraße<br />

55 in 12165 Berlin-Steglitz<br />

auf. Karten 5 €, erm.<br />

4,50 € bei Gruppen ab 10 Kindern,<br />

Erzieher frei. Reservierung<br />

unter Telefon ☎ 030-37 00 13 75<br />

erbeten.<br />

Weitere Cattu-Termine und -Informationen<br />

zu Fortbildung und<br />

CDs, Liederbuch, Buchungen und<br />

Hörbeispiele unter www.cattu.<br />

de, Kontakt ☎ 0179-510 39 49<br />

und carsten@cattu.de ◾<br />

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Rehasport


Buch erinnert an die Mauer<br />

„Spuren der Berliner Mauer“ mit vielen Abbildungen<br />

lang verlief die Mauer mitten<br />

durch Berlin; sie war das Symbol der<br />

28Jahre<br />

deutschen Teilung, des Kalten Krieges<br />

und wurde zum Sinnbild für Freiheit. Nach<br />

dem Mauerfall am 9. <strong>November</strong> 1989 wurden die<br />

Grenzanlagen partiell zurückgebaut, bevor Ende<br />

Dezember die Entscheidung für den vollständigen<br />

Abriss fiel.<br />

<strong>Lichterfelde</strong> <strong>West</strong> <strong>Journal</strong> 27<br />

Wo die Mauer genau verlief, wissen heute noch<br />

die wenigsten. Die zentralen Gedenkstätten wie<br />

Checkpoint Charlie, die East-Side-Gallery, die Gedenkstätte<br />

Berliner Mauer sind bekannt, doch<br />

sonst, so glaubt man, sind ihre Spuren verwischt.<br />

Doch tatsächlich gibt es noch zahlreiche materielle<br />

Zeugen, die aber nicht für jeden als solche zu erkennen<br />

sind. Grenzmauer, Wachtürme, Kolonnenwege<br />

und Lichttrassen, Hinterlandsicherungsmauer,<br />

Vorfeldsicherung, Grenzübergangsstellen und Kasernen<br />

– Reste von ihnen sind noch zu finden, sie<br />

wurden nicht abgebaut oder haben heute gar eine<br />

neue Funktion erhalten.<br />

So beleuchten beispielsweise Lampen der Lichttrasse<br />

des früheren Kolonnenwegs der Grenztruppen<br />

heute Radwege und Straßen. Die oft noch erhaltenen<br />

Farbmarkierungen in Rot-Weiß-Grün-Weiß<br />

an den Lichtmasten signalisierten den Grenzern:<br />

Hier ist Stopp, sonst geraten sie in die Schusslinie.<br />

Auch Blumenschalensperren aus Beton, die den<br />

Grenzdurchbruch mit Fahrzeugen verhindern sollten,<br />

stehen teils noch an Ort und Stelle – und werden<br />

weiterhin als Blumenkübel genutzt.<br />

Das 144 Seiten starke Buch bietet mit ca. 130 Fotografien<br />

eine eindrucksvolle Bestandsaufnahme<br />

30 Jahre nach dem Mauerfall. Die Autoren Leo<br />

Schmidt und Axel Klausmeier sowie Sophia Hörmannsdorfer,<br />

die die Fotografien beisteuerte, zeigen<br />

in dem Buch nicht nur die heutigen Relikte<br />

der Trennung Berlins, sondern liefern auch viele<br />

Hintergrundinformationen. Der Band lädt ein, sich<br />

auf die Suche nach Spuren der Mauer zu begeben.<br />

Durch sein handliches Format eignet sich das Buch<br />

auch als Begleiter bei einem Spaziergang durch die<br />

Stadt. Erschienen ist es in der Edition Braus und für<br />

19,95 Euro im Buchhandel erhältlich.<br />

ISBN 978-3-86228-189-3. <br />

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