01.10.2019 Aufrufe

GrünLand Ausgabe 4/2019

Die Golfzeitung des Münchner Merkur und seiner Heimatzeitungen

Die Golfzeitung des Münchner Merkur und seiner Heimatzeitungen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

SPORT MENSCHEN<br />

CLUBS & BUNTES 45<br />

MEISTERMACHER WOLFENSTETTER<br />

Herren aus Stuttgart und Damen aus St. Leon-Rot<br />

gewinnen Final Four in Hamburg<br />

Für den Trainer ist der Sieg der Lohn für<br />

viel Arbeit im Detail. So sagt Proske:<br />

„Es ist ein schönes Gefühl für uns,<br />

dass die Mannschaft so souverän aufgetreten<br />

ist und so gut performed hat.<br />

Wir haben aus dem letzten Jahr viel<br />

gelernt. An den Sachen, die uns nicht<br />

gefielen, haben wir gearbeitet. Und<br />

wir waren wirklich in allen Bereichen<br />

besser als in der Vorsaison. Ob das für<br />

dieses Wochenende den entscheidenden<br />

Unterschied gemacht hat, kann<br />

man schwer sagen. Aber wir waren auf<br />

jeden Fall besser aufgestellt - und das<br />

fühlt sich gerade sehr gut an.“<br />

Stuttgarter Kommandozentrale: Trainer Peter Wolfenstetter im Gespräch mit Solitude-Kapitän Ingmar Peitz.<br />

Jubelnde Schwaben: Stuttgarts Team mit dem Pokal des Deutschen Meisters.<br />

I<br />

m dritten Jahr als Coach des Stuttgarter<br />

GC Solitude hat es geklappt:<br />

Peter Wolfenstetter hat mit seinem<br />

Team die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft<br />

gewonnen. Im Final Four in<br />

Hamburg krönte die bayerisch-schwäbische<br />

Spielgemeinschaft ihre grandiose<br />

Saison mit dem Titel. Und das<br />

hochverdient. Den Siegerpokal bei den<br />

Damen holte sich ähnlich souverän die<br />

Equipe aus dem GC St. Leon-Rot zurück.<br />

Nach einer aufregenden, turbulenten<br />

und unvergessenen Golf-Saison<br />

gönnte sich Peter Wolfenstetter erst<br />

einmal eine Pause. Eine Woche Urlaub<br />

in der Sonne. Mit Familie, ganz<br />

gemütlich, ohne Stress. Das hat sich<br />

der Trainer auch verdient. Mit seinen<br />

Stuttgarter Jungs hatte er <strong>2019</strong><br />

nicht nur eine überragende Runde<br />

in der Deutschen Golf Liga gespielt,<br />

sondern das Final Four in Stuttgart<br />

auch dominiert. „Das fühlt sich schon<br />

ganz geil an. Wenn du da in der Sonne<br />

im Pool liegst und so drüber nachdenkst,<br />

was wir da geschafft haben.<br />

Einfach cool.“ Im ersten Jahr als Solitude-Coach<br />

war er gleich ins Final<br />

Four eingezogen, hatte da aber nur<br />

eine Nebenrolle gespielt. Im zweiten<br />

Jahr verpasste Stuttgart den Sprung<br />

ins Finale. Im dritten hat es nun<br />

geklappt. Und das ist gut so. „Ich<br />

wollte immer irgendwann einmal<br />

Deutscher Mannschaftsmeister werden“,<br />

erklärt Wolfenstetter. In seinem<br />

Meister-Kader stehen immerhin<br />

sechs Spieler aus Bayern (Alexander<br />

und Maximilian Herrmann, Benedikt<br />

Thalmayr, Severin Soller, Michael<br />

Hirmer und Julian Gesell). Dazu der<br />

Trainer, wohnhaft in Gilching, gebürtig<br />

aus Reit im Winkl, macht sieben<br />

Bayern. Da es in der abgelaufenen<br />

Runde erstmals kein Münchner Team<br />

in der 1. Bundesliga Süd der Herren<br />

gab, scherzten viele schon, dass der<br />

„Münchner Golf Club Solitude“ Deutscher<br />

Meister geworden sei.<br />

Die Performance der Stuttgarter kann<br />

man mit einem Wort beschreiben:<br />

überragend. Einen Start-Ziel-Sieg<br />

über die ganze Saison hinweg legten<br />

die Herren des Stuttgarter GC hin. In<br />

souveräner Manier sicherten sie sich<br />

das Finale gegen den GC Hubbelrath<br />

mit 8:4. Unmittelbar nach dem letzten<br />

Putt rang Meistertrainer Peter<br />

Wolfenstetter, der zum ersten Mal<br />

mit einem Team einen Titel gewinnen<br />

konnte, um Worte und war im Moment<br />

des großen Triumphes sichtlich<br />

gerührt: „Diese Saison hätte es nicht<br />

besser laufen können. Ich freue mich<br />

auch für alle, die im Hintergrund mitmischen,<br />

allen voran natürlich Kapitän<br />

Ingmar Peitz. Das war hier ein<br />

richtig toller Event und es macht richtig<br />

Bock, hier zu sein. Dieser Meistertitel<br />

macht mir richtig Freude, weil<br />

wir versucht haben, es mit System<br />

durchzuziehen und es hat uns alles in<br />

die Karten gespielt.“<br />

Für Roland Becker, den Trainer des<br />

geschlagenen Teams, war diese Niederlage<br />

aber kein Beinbruch: „Wir<br />

waren heute definitiv nicht gut genug,<br />

um Stuttgart zu schlagen. Stuttgart<br />

hat richtig gut gespielt und wir<br />

hatten nicht unseren besten Tag. Und<br />

dann reicht es nicht. Stuttgart hat die<br />

Südstaffel dominiert, hat die beste<br />

Saison gespielt und ist verdient Deutscher<br />

Mannschaftsmeister geworden.<br />

Ich bin froh, die Silbermedaille zu<br />

gewinnen, auch wenn es für mich fast<br />

ein neues Gefühl ist. Das hatten wir<br />

schon lange nicht mehr.“<br />

Der Kampf um die Bronzemedaille verlief<br />

deutlich spannender und musste<br />

im Stechen entschieden werden, nachdem<br />

sich in den regulären Matches ein<br />

6:6 ergeben hatte. Schon die Vierer<br />

am Vormittag waren alle bis zum 18.<br />

Grün gegangen und trotzdem führte<br />

der GC Mannheim-Viernheim mit 3:1.<br />

In den Einzeln gingen dann die ersten<br />

drei Punkte nach Ratingen. Am Ende<br />

lief es auf das letzte Match hinaus, in<br />

dem Christopher Huvermann gegen<br />

Marc Hammer die Oberhand behielt<br />

und ein Stechen erforderlich war. Hier<br />

setzte sich der GC Hösel erfolgreich<br />

durch und sicherte sich nach 2018 erneut<br />

die Bronzemedaille.<br />

Mit einer eindrucksvollen Demonstration<br />

starteten die Damen des GC<br />

St. Leon-Rot in den Finaltag und gewannen<br />

in den Vierern gegen den<br />

Frankfurter GC alle drei Punkte. Diese<br />

Dominanz behielten die Süddeutschen<br />

auch in den Einzeln und lagen<br />

in beinahe jedem Match klar vorn.<br />

Da sie aufgrund der am Vormittag<br />

errungenen Führung nur noch zwei<br />

der insgesamt sechs Einzel-Duelle<br />

gewinnen mussten, gestaltete sich<br />

das Spiel um den Titel des Deutschen<br />

Mannschaftsmeisters der Damen zu<br />

dem wahrscheinlich kürzesten der Final-Four-Geschichte.<br />

Zu keinem Zeitpunkt<br />

ließ das Team um Coach Pascal<br />

Proske auch nur den Hauch eines<br />

Zweifels daran, dass es den Titel des<br />

Deutschen Mannschaftsmeisters mit<br />

nach Baden-Württemberg nehmen<br />

wird. Das Ergebnis 5:4 scheint knapp<br />

zu sein, aber die letzten drei Partien<br />

wurden gar nicht zu Ende gespielt<br />

und die Punkte so für Frankfurt gewertet.<br />

Im Spiel um Platz drei trafen die Vorjahrsmeister<br />

vom Hamburger GC auf<br />

den G&LC Berlin-Wannsee. Hier gelang<br />

es den Hamburgerinnen, in den<br />

Vierern eine kleine Vorentscheidung<br />

zu erwirken, indem sie zwei der drei<br />

Vormittags-Begegnungen für sich entscheiden<br />

konnten und die dritte Partie<br />

teilten. Christian Lanfermann, der<br />

Trainer der Hamburger Damen, zeigte<br />

sich nach dem 6:3-Sieg in diesem kleinen<br />

Finale mit einer gehörigen Portion<br />

Demut: „Wir gehen mit einem megaglücklichen<br />

Gefühl aus der Saison. Wir<br />

haben heute auf jeden Fall Bronze gewonnen<br />

und nicht etwa Gold verloren.<br />

Die Saison war kein Selbstläufer - es<br />

waren lehrreiche Spieltage für uns.<br />

Und deswegen sind wir sehr glücklich,<br />

dass wir hier vor eigenem Publikum<br />

auf dem Podest stehen dürfen und uns<br />

mit Bronze verabschieden können.“<br />

Und Peter Wolfenstetter? Der 51-Jährige<br />

hat einen weiteren Erfolg in<br />

seiner Vita stehen. Auf seiner Website<br />

(www.peterwolfenstetter.com)<br />

ist als Startbild das Siegerfoto der<br />

jubelnden Stuttgarter zu sehen. Mit<br />

Pokal, Medaillen und einem feiernden<br />

Ingmar Peitz. Der Solitude-Kapitän<br />

ist neben Wolfenstetter der zweite<br />

Schmied des großen Erfolges. Das<br />

Duo ist stolz auf das gesamte Team.<br />

Natürlich. Ende Oktober (24. bis 26.)<br />

wird der neue Deutsche Meister zur<br />

European Men‘s Club Trophy nach<br />

Frankreich reisen, eine Art Champions<br />

League im Golf. Stuttgart nimmt<br />

den Wettbewerb ernst und wird mit<br />

einem starken Team antreten. Wolfenstetter:<br />

„Warum nicht auch mal da<br />

alles geben. Mal schauen, was da für<br />

uns drin ist.“ Erfolgshungrig bleibt er.<br />

Die Ziele gehen ihm nie aus. ●<br />

Die Damen des GC St. Leon-Rot jubelten ebenfalls über den DM-Sieg.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!