Lehrscher Bote 10/19

8 SPORT ÜBERREGIONAL
Oktober 2019
Zum Auftakt zwei Siege und drei Remis
1. LIGA Nach Remis gegen die TSG 1899 Hoffenheim bleiben die Grün-Weißen ungeschlagen
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Die Rückkehr auf die europäische
Bühne nach mehr als drei Jahren Abstinenz
verlief zufriedenstellend mit einem
3:1-Sieg gegen den ukrainischen
Verteter FC Olexandriya. Allerdings
fiel der Zuschauerzuspruch mit 10.112
sehr gering aus. Die wenigen Gästefans
verhalfen mit ihren zwei Reisebussen
dem VfL mutmaßlich in den
fünfstelligen Bereich. Am ungeliebten
Montagabend waren es gegen die TSG
1899 Hoffenheim immerhin 21.120 Zuschauer,
obwohl weniger Sinsheimer
als Ukrainer angereist waren.
Das erneute Remis war indes zu wenig,
um zum Kreis der Spitzenmannschaften
in der Fußball-Bundesliga zu
gehören. Schon gegen Fortuna Düsseldorf
und den SC Paderborn (jeweils 1:1)
hatten die Wölfe nicht vollends überzeugt.
Mit dem Auswärtsspiel beim
FSV Mainz 05 (Spielbericht auf www.
rundschau.news) und dem bevorstehenden
Heimspiel am Sonntag, den
6. Oktober um 15.30 Uhr gegen Union
Berlin hätte den Grün-Weißen von den
Ansetzungen her auch ein Traumstart
in die Saison gelingen können.
Das Spiel des VfL ist jedoch zur Zeit
alles andere als spektakulär. Recht
bieder werden immer wieder die gleichen
Spielzüge initiiert, so dass sich
die Gegner relativ einfach auf eine
Mannschaft mit individuell starken
Einzelspielern einstellen kann. Sobald
die Außenpositionen jedoch gut abgeschirmt
sind, bleibt oft nur der Ball
auf den zentralen Topstürmer Wout
Weghorst übrig. Zu selten werden die
Halbräume besetzt. Immer wenn über
ein direktes Passspiel, die Zielspieler
gefunden werden, kann es für die Gegner
gefährlich werden. So geschehen
beim 1:1-Ausgleichtreffer durch Admir
Mehmedi beim Spiel gegen die TSG
1899 Hoffenheim. Leider entstehen
solche Situationen viel zu selten, da
immer wieder Ungenauigkeiten den
Spielfluss hemmten. Das angekündigte
Pressing ist rudimentär zu beobachten
und erzielt noch nicht die beabsichtigte
Wirkung. Natürlich die Wölfe
sind unter ihrem neuen Chefcoach Oliver
Glasner bisher unbesiegt, was gibt
es da zu kritisieren? Es ist einfach die
Spielweise, die sich mehr mit der Absicherung
als mit dem Willen entschlossen
anzugreifen beschäftigt. Der VfL-
Kapitän Josuha Guilavogui gibt den
zentralen Spieler in der Dreierkette
und fehlt in der Balleroberung vor einer
möglichen Viererkette mit zwei Innenverteidigern.
Dafür laufen sich Maximilian
Arnold und Yannick Gerhardt
sprichwörtlich „die Hacken wund“.
Auf den Außenpositionen wird munter
rotiert, so dass sogar Jerome Roussillon
aus sportlich unerfindlichen
Gründen gegen Hoffenheim 90 Minuten
auf der Bank schmorrte. Die Belastung
gegen die Ukrainer am Donnerstagabend
konnte da sicherlich nicht
der Grund gewesen sein. Wahrscheinlich
hat das VfL-Trainerteam nach einer
verwendbaren Position für Renato
Steffen gesucht, der auch gleich an
beiden Toren am Montagabend beteiligt
war. In der Europa League werden
in den Heimspielen die „Weichen
für das Weiterkommen“ gestellt, aber
auch auswärts wurden die Wölfe erstmalig
beim französischen Vertreter AS
St.Etiennne (Spielbericht auf www.
rundschau.news) gefordert. Für VfL-
Kapitän Josuha Guilavogui ein ganz
besonderes Spiel, da er seine fußballerische
Ausbildung dort genossen hat
und auch seine ganze Familie im Stadion
mitfieberte. Vor dem nächsten
Heimspiel in der Europa League liegt
noch der Auswärtsauftritt bei den Belgiern
vom KAA Gent am Donnerstag,
den 24. Oktober um 18.55 Uhr. In den
Helmstedter sonntag
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nationalen Wettbewerben muss sich
der VfL mit dem derzeitigen Tabellenführer
Rasenballsport Leipzig messen.
Erst in der Auswärtspartie am siebten
Spieltag in der Leipziger RB-Arena
am Samstag, den 19. Oktober um 15.30
Uhr und dann im DFB-Pokal am 30. Oktober
um 18.30 Uhr in der VW-Arena.
Dazwischen liegt noch das Heimspiel
gegen den FC Augsburg mit Ex-Wölfe-Coach
Martin Schmidt am Sonntag,
den 27. Oktober um 15.30 Uhr. Die Anforderungen
an die VfL-Mannschaft
werden also ansteigen und nach dem
Auswärtsspiel bei Borussia Dortmund
am Samstag, den 2.November um
15.30 Uhr ist der aktuelle Leistungsstand
der Wölfe besser einzuschätzen.
Nach den letzten Spielen liegt die Vermutung
nahe, dass die Gruppenphase
der Europa League bewältigt wird,
aber in der Bundesliga wieder das
graue Mittelmaß Einzug halten wird.
Im DFB-Pokal wartet nach gegenwärtigem
Leistungsstand eine unüberbrückbare
Hürde. Aber mal abwarten,
ob bis dahin die Trainingsprinzipien in
der Offensive und das aggressive Pressing
besser zur Geltung kommen.
Basketball Löwen empfangen Ulm
zum Heimauftakt
BASKETBALL BUNDESLIGA In Göttingen haben die Löwen Zähne gezeigt – Derbysieg mit 96:77
Im ersten Heimspiel der neuen Basketball-Bundesliga(BBL)-Saison
volle deutsche Talente aufgrund sei-
Season von zwei Abgängen überschatfen
trefner
Verbindung zu Dennis Schröder tet. Zu erst die Verletzung von Sacha
die Löwen am heutigen Samstag, für die Basketball Löwen entschieden. Killeya-Jones, die die Nachverpflichtung
den 5. Oktober um 18 Uhr in der VW- Der Konflikt schlug bundesweite Wellen
von Aleksandar Marelja nach sich
und verlief für beide Seiten nicht Halle auf ratiopharm Ulm, die zum
zog. Dann der Wechsel auf der wichti-
Saisonauftakt gegen den letztjährigen imagefördernd. Hatte Ex-Coach Frank gen Guard-Position. Den Spielmacher
Überraschungs-Playoff-Halbfinalisten Menz eine solche Entwicklung bereits kurz vor Saisonbeginn noch auszutauschen,
RASTA Vechta sicher mit 84:62 gewannen.
vorhergesehen? Für den neuen Head-
wird in den ersten Spielen
Die Löwen hingegen mussten erst coach Pete Strobl ist es keine gute Aus-
zumindest nicht für ein „blindes“ Ver-
wachgerüttelt werden. Nach schwachen
gangsposition, wenn sich die Vereinsständnis
sorgen. „Es ist sehr bedauergen
Leistungen in den Testspielen lafunktionäre
von ihrem Gesellschaflich,
dass es mit Gage nicht geklappt
sie auch in Göttingen schnell mit ter, der das Aushängeschild des Clubs hat. Er ist ein sehr talentierter Spieler,
acht Punkten im Rückstand. Die Sicherheit
sein sollte, wieder distanzieren. Doch braucht aber doch noch mehr Zeit, um
im Rebounding musste erst die Entscheidungen sind noch nicht sich an das Spielniveau hier zu gewöh-
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gefunden werden. Doch noch im ersten
endgültig getroffen und sollten rationen
– und diese Zeit haben wir nicht.
Viertel konnten sie ausgleichen nal für den Club gut vorbereitet wer-
Deshalb mussten wir reagieren und
Erscheinungsdatum: 10.02.19
und kauften den Gastgebern vor allem
den. Da schadet es nicht, wenn wich-
haben uns zu einem Wechsel auf der
durch eine starke Defensivleistige
Sponsoren Farben: vor Beginn der Saison wichtigen
4c
Spielmacher-Position enttung
immer mehr den Schneid ab. Das
noch
wertvolle
schieden. Wir danken Gage Davis für
dritte Viertel gewannen sie mit 27:10 Anzeigengröße: Signale aussen-
seinen 80 Einsatz / 2 und seinen Arbeitsei-
und stellten die Weichen zum Sieg. Ein
den.
fer und wünschen ihm für seine Zu-
starker Auftritt, der nach den zuvor gewonnenen
Aber auch
kunft nur das Beste“, sagte Löwen-Ge-
Eindrücken nicht zu erwar-
sportlich
schäftsführer und Sportdirektor Seten
gewesen war.
wurde
bastian Schmidt. Der 27-jährige und
Denn die Saisonvorbereitungsphase
die
BBL-erfahrene Trevor Releford über-
war für die Löwen sehr durchwachsen
Prenimmt
dafür ab sofort den Aufbau
und sicherlich nicht zufriedenstellend
der Löwen und unterschrieb ei-
gewesen. Die Störmanöver rund um
die Personalie Liviu Calin können sich
Trevor Releford soll als Pointauch
auf die Teamleistungen der BBL-
Guard die Play-Off-Teilnahme
Mannschaft auswirken. Möglicherweise
sicherstellen.
haben sich einige
hoffnungs-
nen Zweijahresvertrag. Er kommt
ebenso wie Aleksandar Marelja vom
Mitteldeutschen BC, die sich in der
letzten Saison den Klassenerhalt in
der BBL sichern konnten.
Es ist also nicht unbedingt davon
auszugehen, dass die Löwen einen reibungslosen
Auftakt in die Saison erleben
werden. Im Niedersachsenderby
zum Auftakt in Göttingen (Spielbericht
auf www.rundschau.news) und
auch im ersten Heimspiel wären Erfolge
der Löwen schon eine kleine Überraschung,
wenngleich das klare Saisonziel
Platz 6-8 bisher nicht revidiert
wurde. Das Umfeld wird gut beraten
sein, dem neuen Coach das uneingeschränkte
Vertrauen auszusprechen,
auch wenn die ersten Spiele verloren
gehen sollten. Auch in der letzten Saison
lief es nicht gleich rund. Nach fünf
Niederlagen in den ersten sechs Spielen
starteten die Löwen damals ihre
Aufholjagd, die bekanntermaßen bis
in die Playoffs führte.
Im zweiten Heimspiel treffen die Löwen
am 20. Oktober um 15 Uhr auf den
Mitteldeutschen BC, zuvor dürfen sie
sich am 12. Oktober um 20.30 Uhr beim
amtierenden Meister FC Bayern Basketball
präsentieren.
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Die Eintracht Braunschweig Stiftung
hat in Kooperation mit Special
Olympics Niedersachsen – der Sportorganisation
für Menschen mit geistiger
Behinderung – auch in diesem
Jahr ein Fußball-Training für Athletinnen
und Athleten im Erwachsenenalter
angeboten.
Mitte September wurde die diesjährige
Trainingseinheit von den Eintracht-Coaches
Frank Eulberg, Ronny
Teuber, Jonas Stephan, Markus Unger
und Björn Rührer geleitet. Aktiv
mit dabei waren auch Chef-Trainer
Christian Flüthmann und die Spieler
Martin Kobylanski, Mike Feigenspan,
Bernd Nehrig sowie Niko Kijewski.
Sie arbeiteten für 90 Minuten mit
mehr als 45 Teilnehmerinnen und
Teilnehmern, die aus mehreren Einrichtungen
in Braunschweig, Hildesheim,
Göttingen, Helmstedt, Wolfenbüttel,
Celle, Lammetal, Osterode
und Wolfsburg kamen. „Das Training
mit den Profis von Eintracht Braunschweig
war für unsere Athletinnen
und Athleten ein unvergessliches
Erlebnis. Insbesondere der herzliche
Umgang und die freundschaftliche
Atmosphäre während der Veranstaltung
zeugen von einer hohen
Wertschätzung für die Leistungen
unserer Aktiven. Wir sind stolz mit
der Eintracht Braunschweig Stiftung
einen Partner zu haben, der unser
Ziel Menschen mit geistiger Behinderung
die uneingeschränkte Teilhabe
am gesellschaftlichen Leben zu
ermöglichen, unterstützt“, sagte Heiko
Herzberg, Referent für Vereinsservice
Special Olympics Deutschland
in Niedersachsen e.V.
„Auch in diesem Jahr waren der Tag
von gegenseitiger Wertschätzung geprägt
und es gab keine Berührungsängste
auf beiden Seiten. Der Ablauf
mit einer theoretischen Einführung
zum Thema ‚Gesunde Ernährung‘
und dem gemeinsamen Essen zum
Abschluss hat sich bewährt und wir
werden das auch im nächsten Jahr in
der Kooperation anbieten“, so Nicole
Kumpis-Giersig, geschäftsführender
Vorstand der Stiftung.
„Das Training hat allen extrem
viel Spaß gemacht. Es war schön zu
sehen,mit viel Einsatz und Motivation
die Athletinnen und Athleten bei
der Sache waren. Wie groß der Ehrgeiz
bei jedem Einzelnen war, hat
man auch nach dem Elfmeterschießen
im Abschlussspiel deutlich gesehen.
Alles in allem ein sehr gelungener
Tag und wir freuen uns schon auf
die Wiederholung im nächsten Jahr“,
ergänzte Eintracht-Trainer Christian
Flüthmann.
Informationen zu Special Olympics
Das Training fand im Nachgang der
Europäischen Fußballwoche statt.
Ziel dabei ist es, noch mehr Menschen
mit geistiger Behinderung für
den Fußballsport zu begeistern und
zu gewinnen sowie den Teilnehmern
durch den Sport mehr Anerkennung,
Selbstbewusstsein und Teilhabe an
der Gesellschaft zu verschaffen. Bereits
seit vielen Jahren ist Eintracht
Braunschweig ein enger Partner von
Special Olympics.
Bei der Eintracht darf man
zufrieden voraus schauen
3. LIGA Trainer Christian Flüthmann auf Erfolgskurs
Von Thomas Schnelle
Die Saison vor dem Heimspiel der
Braunschweiger Eintracht gegen den
Tabellenzweiten Halle (Spielbericht
auf https://rundschau.news) ist alt
genug, um ein erstes Fazit zu ziehen.
Nach neun Spielen sind die Löwen
Dritter. Sechs Siege, ein Unentschieden
und zwei Niederlagen Mosstehen auf
der Ergebnisliste. Drittbester Sturm
und drittbeste Verteidigung Mal untermauern,
dass das Löwen-Team Wol in dieser
Saison oben mitspielen kann und
auch keinen Zweitliga-Absteiger Gri
zu
fürchten braucht.
Der neue Trainer Christian Flüthmann
beweist Sachverstand und ein
glückliches Händchen. Was keineswegs
selbstverständlich ist, handelt es
sich bei dem Job doch um seinen ersten
Einsatz als Cheftrainer. Und niemand
vergisst dabei, dass vieles vom
soliden Fundament schon von seinem
Vorgänger André Schubert erstellt
wurde.
Unter Flüthmann hat ein Prozess
begonnen, der wohl bis in die Spielzeit
2020/21 andauern wird. Nämlich
dem der Umgestaltung. Eine Aufgabe,
die bewältigt werden muss, will
der Verein ernsthaft zurück in die 2.
LIga. Zwar haben die Routiniers Stefan
Fürstner und Bernd Nehrig unter
tatkräftiger Hilfe des Urgesteins Marc
Pfitzner das Wunder Klassenerhalt geschafft,
aber alle drei Akteure sind als
Leistungsträger für die zweite Liga keine
Lösung. Das mag undankbar und
hart klingen, dürfte aber der Wahrheit
ziemlich nahe kommen und ist im Profifußball
business as usual.
Die späten Verpflichtungen von Patrick
Kammerbauer und Kevin Göden
belegen, dass das wohl auch bei
den Verantwortlichen ähnlich gesehen
wird.
Wer in der „brutalen“ dritten LIga
oben mitmischen will, der braucht
neben der Routine vor allem junge,
schnelle Spieler, die technisch überzeugen.
Nur mit ihnen würde ein
Übergang in die nächst höhere Klasse
nachhaltig und dauerhaft realisierbar
sein.
Robin Ziegele, Alfons Amade, Leon
Bürger oder Danilo Wiebe sind diese
jungen Wilden. Nun gilt es, diesen
Talenten auch Einsatzzeiten zu bieten.
Sonst sind sie bald weg. Wiebe ist
da bereits auf gutem Wege, Yari Otto
hingegen hat noch deutliches Steigerungspotenzial.
Entscheidend ist dabei, dass der Trainer
einen Plan hat, die Kompetenz den
auch mit Leben füllen zu können und
den Rückhalt der Verantwortlich genießt.
All das ist aktuell gegeben.
Egal, wie die Gegner auch heißen,
diese Eintracht muss vor niemanden
Angst haben. Aber sie darf auch nicht
übermütig werden. Jeder Punkt muss
hart erarbeitet werden.
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