02.10.2019 Aufrufe

audimax Wi.Wi 9/10-2019 - Das Karrieremagazin für Wirtschaftswissenschaftler

Trainee werden? Alles rund um Einstiegsprogramme***Schön gemacht: Deine Karriere in der Kosmetik- und Bekleidungsindustrie***Handel: eine Branche im Umbruch. Was sich tut und was das für deine Karriere bedeutet***More MINT: Wissenswertes rund um den Einstieg als MINT-Absolvent***Consulting: Was machen eigentlich Berater und Wirtschaftsprüfer?***Girls run the World: Wir zeigen, in welchen Initiativen sich Frauen stark machen können***Außerdem: Warum Weiterbildung für den Berufsalltag so wichtig ist

Trainee werden? Alles rund um Einstiegsprogramme***Schön gemacht: Deine Karriere in der Kosmetik- und Bekleidungsindustrie***Handel: eine Branche im Umbruch. Was sich tut und was das für deine Karriere bedeutet***More MINT: Wissenswertes rund um den Einstieg als MINT-Absolvent***Consulting: Was machen eigentlich Berater und Wirtschaftsprüfer?***Girls run the World: Wir zeigen, in welchen Initiativen sich Frauen stark machen können***Außerdem: Warum Weiterbildung für den Berufsalltag so wichtig ist

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

STUDIENHILFE<br />

LEICHTER LERNEN<br />

WARUM DU NICHT ZU DUMM, SONDERN ZU INTELLIGENT<br />

ZUM LERNEN BIST, VERRÄT DIR DEIN INNERER PFIFFI-FUCHS<br />

IN DIESEM BRIEF<br />

Text: Dr. Daniel Hunold<br />

ich bin der Pfiffi-Fuchs. Manche behaupten, ich<br />

bin ein kleiner Unhold, der in deinem Gehirn<br />

lebt. Aber keine Sorge, ich bin ein Guter und versuche,<br />

dich beim Lernen zu unterstützen. Es ist<br />

meine Aufgabe, die Informationen, die du über<br />

deine Sinne aufnimmst, zu verarbeiten, einzuordnen<br />

und zu speichern. Normalerweise mache<br />

ich diese Aufgabe mit Freude, nur leider machst<br />

du mir das Leben oftmals richtig schwer.<br />

Ich bin mal direkt. Ich weiß sonst nicht, wie ich<br />

dich dazu bringen kann, endlich das Richtige zu<br />

tun: Einige deiner Lernstrategien beleidigen meinen<br />

Intellekt. Ich betreibe dein Gehirn. <strong>Das</strong> beste<br />

Speichermedium der Welt. Ich kann Informationen<br />

besser, schneller und genauer verarbeiten<br />

als jeder Computer. Und dann verschwendest du<br />

meine Zeit mit Techniken wie Durchlesen und<br />

Markieren. Oje, oje, oje.<br />

LESEN UND MARKIEREN IST SINNLOS<br />

Ich erkläre dir mal, wie ich mich dabei fühle.<br />

Du liest ein Kapitel in einem Buch. Beim ersten<br />

Mal finde ich das noch spannend. Es ist neu <strong>für</strong><br />

mich und neue Sachen faszinieren mich. So weit,<br />

so gut. Ich mache mir eine Notiz in deinem Gehirn,<br />

bezeichne ihn als ›guter Text‹ und speichere<br />

erst mal die wichtigsten Infos ab. Nun möchtest<br />

du mir die <strong>Wi</strong>chtigkeit der Information verdeutlichen<br />

und wiederholst den Vorgang. <strong>Das</strong> ist an<br />

sich eine tolle Idee. <strong>Wi</strong>ederholungen sind <strong>für</strong><br />

mich ein super Signal, damit ich weiß: Diese Information<br />

ist wichtig <strong>für</strong> dich.<br />

Jetzt kommt aber das Schlimme. Du liest es dir<br />

einfach noch mal durch. Da fasse ich mir an den<br />

Kopf und denke: »Mensch, wir haben das schon<br />

mal gelesen.« Durch Langeweile signalisiere ich<br />

dir mein Unverständnis. Teilweise verweigere<br />

ich dann die Informationsaufnahme, damit du<br />

endlich siehst, wie ineffizient deine Methode ist.<br />

Aber irgendwie interpretierst du das falsch. Du<br />

denkst, ich bin dumm, kann nicht lernen und<br />

stempelst mich als fiesen Unhold ab. <strong>Das</strong> ist völliger<br />

Quatsch! Ich bin auf deiner Seite.<br />

ICH KANN LERNEN<br />

Ich bin nicht zu dumm <strong>für</strong>s Lernen. <strong>Wi</strong>r haben<br />

zusammen Laufen, Sprechen und Rechnen gelernt.<br />

<strong>Das</strong> ist viel schwieriger als sich die Fakten<br />

und Konzepte aus deinen Skripten einzuprägen.<br />

Mein Problem ist: Ich bin zu intelligent <strong>für</strong> deine<br />

Lernstrategien. Fordere mich doch einfach mal!<br />

Dieses Markieren stellt ehrlich gesagt eine Luftnummer-Lerntechnik<br />

dar. Was bringt dir das<br />

Markieren von wichtigen Wörtern? Nur weil du<br />

ein Wort mit einem rosa Textmarker anstreichst,<br />

bedeutet es nicht, dass es <strong>für</strong> mich sofort wichtig<br />

ist. Erst wenn du mir den Auftrag gibst, etwas<br />

damit anzufangen, werde ich wach und habe<br />

Freude daran Problemstellungen zu lösen. Dann<br />

speichere ich die Informationen spielend und<br />

ganz nebenbei ab.<br />

Du fragst dich jetzt, wie du es besser machen<br />

kannst? Um diese Frage zu beantworten, stelle<br />

ich dir nun den besten Weg vor, den ich kenne.<br />

GESCHICHTEN AUSDENKEN<br />

Um dir diese fantastische Lernstrategie mitzugeben,<br />

reicht es nicht, wenn ich sie nur erzähle.<br />

Lernen funktioniert am besten mit bunten Geschichten,<br />

die einen zum Schmunzeln bringen.<br />

Diese Geschichte hat sich im Jahr 1920 ereignet.<br />

Sicher kennst du den Begründer der Quantenphysik,<br />

Max Planck. Seine Forschungen zu dem<br />

nach ihm benannten ›planckschen <strong>Wi</strong>rkungsquantum‹<br />

sind so bahnbrechend, dass er da<strong>für</strong><br />

im Jahr 1919 den Nobelpreis <strong>für</strong> Physik erhielt.<br />

Nach der Verleihung machte er eine große Vortragstour<br />

durch ganz Deutschland.<br />

MAX PLANCK UND SEIN CHAUFFEUR<br />

Er hatte einen Chauffeur, der ihn umherfuhr<br />

und jeden Vortrag mit anhörte. Da Planck in jeder<br />

Stadt den gleichen Vortrag hielt, konnte der<br />

Chauffeur ihn nach ein paar Monaten auswendig.<br />

Daraufhin sagte er scherzend zu Max Planck,<br />

dass er den Vortrag jetzt selbst halten könnte.<br />

Planck fand die Idee hervorragend. Da ihn in<br />

München niemand kannte, tauschten sie die Rollen.<br />

Der Chauffeur hielt den Vortrag exakt so wie<br />

er ihn hundertmal vorher von Max Planck gehört<br />

hatte. Nach dem Vortrag hatte dann ein Münchener<br />

Professor eine Frage. Der Chauffeur antwortete<br />

daraufhin: »Die Frage ist so einfach. Ich<br />

werde meinen Chauffeur bitten, sie zu beantworten.«<br />

<strong>Das</strong> war super schlagfertig, dennoch<br />

konnte er selbst die Frage nicht beantworten.<br />

Denn der Chauffeur hatte zwar die Vorträge von<br />

Max Planck gehört und konnte sie wiedergeben.<br />

Er hatte seinen Pfiffi-Fuchs aber nicht dazu animiert,<br />

das <strong>Wi</strong>ssen zu verstehen.<br />

Viel zu oft führen deine Lernstrategien zu Chauffeurwissen,<br />

indem du mit mir Fakten auswendig<br />

lernst, ohne darüber nachzudenken. <strong>Das</strong> dauert<br />

aber viel zu lange und ist nicht nachhaltig. Ich bin<br />

gelangweilt und unterfordert. Denk einfach mal<br />

drüber nach. <strong>Wi</strong>e würdest du dich fühlen, wenn<br />

du denselben Vortrag hundertmal hören müsstest<br />

und das Thema immer noch nicht durchdrungen<br />

hast?<br />

Schrecklich, oder? Daher brauchen wir eine Methode,<br />

mit der ich einfach zu Max-Planck-<strong>Wi</strong>ssen<br />

gelangen kann. Und das ist die vierstufige Feynman-Methode.<br />

Sie funktioniert wie folgt:<br />

MEHR LERNFREUDE UND GUTE NOTEN<br />

Im ersten Schritt beschäftigst du dich mit einem<br />

Thema. Du liest es dir durch. Auch wenn du<br />

es noch nicht vollständig verstanden hast, versuchst<br />

du, es dir selbst oder einer anderen Person<br />

zu erklären. Versuche dabei, den Sachverhalt so<br />

einfach wie möglich zu erklären. Es geht nicht<br />

darum, alles auswendig zu lernen, vielmehr testest<br />

du mich, wie viel ich bereits verstanden habe.<br />

Illustrationen: partyvector/Fotolia, vecteezy.com<br />

46 | www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!