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DeinFaktor10 - Emotionen

wie erreichen wir Wachstum in Unternehmen? Durch Emotionen! In Dieser Ausgabe findest Du inspirierende Artikel und Aspekte um Dein Wachstum in Deinem Team, in Deiner Organisation zu optimieren. Viel Spaß beim lesen

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EMOTION<br />

„Mein Faktor 10,<br />

wie wir als Berliner<br />

mit und durch Asien<br />

Weltmarktführer<br />

wurden!“<br />

PERSONALGEWINNUNG:<br />

DIE HALTUNG MACHT DEN<br />

UNTERSCHIED<br />

DIE MOTIVATION IST TOT —<br />

LANG LEBE DIE MOTIVATION<br />

NACHFOLGE:<br />

DIE CHANCE ÜBERHAUPT<br />

ODER SACKGASSE<br />

GUTES TUN: STIFTUNGEN —<br />

EIN FEINES INSTRUMENT<br />

EINSTELLUNGSSACHE —<br />

WACHSTUM DANK EMOTIONEN<br />

DEIN TEAM: TRENNUNG<br />

ALS CHANCE ZUM WACHTUM<br />

GESCHWINDIGKEIT ZULEGEN:<br />

EMOTIONALE AUTOMATISIERUNG<br />

DIGITALISIERUNG „NEU“ GEDACHT<br />

EXPANSION: UNTERNEHMENS-<br />

WACHTUM ENTWICKELN UND<br />

FINANZIEREN<br />

Faktor<br />

MAGAZIN FÜR UNTERNEHMERISCHES WACHSTUM<br />

Dein


INHALTSVERZEICHNIS<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

6<br />

Du<br />

6<br />

10<br />

14<br />

18<br />

Dirk Ohlmeier<br />

Die Haltung macht den großen Unterschied<br />

Sabine Sipp<br />

Die Motivation ist tot, lang lebe die Motivation<br />

Angelica Egerth<br />

Die Chance überhaupt<br />

oder Sackgasse Familienunternehmen<br />

Hubert Schneider<br />

Stiftungen, ein feines Instrument —<br />

nicht nur für Weltverbesserer<br />

32<br />

36<br />

Marco Linke<br />

Emotionale Automatisierung<br />

Dr. Martin C. Wolff<br />

Wachstum durch Digitalisierung<br />

32<br />

Deine Organisation<br />

24<br />

28<br />

Joachim E. Lask<br />

Wachstum und Emotion<br />

Claudia Michalski<br />

Trennung als Chance<br />

zum Wachstum<br />

24<br />

Dein Team<br />

40<br />

44<br />

Dirk Ohlmeier<br />

Interview mit Reinhard Schneider<br />

Prof. Dr. Nick Dimler<br />

Unternehmenswachstum<br />

entwickeln und finanzieren<br />

40<br />

Dein Markt


4<br />

EDITORIAL EDITORIAL<br />

5<br />

Editorial<br />

Über Dein Faktor 10<br />

Dein Faktor 10 macht Mut, informiert<br />

über Wachstumspotenziale und erleichtert<br />

die Schritte, Wachstum anzupacken.<br />

Wir sind überzeugt das Manager, Macher<br />

und Unternehmer ehrliche Impulse schätzen.<br />

Diese Magazin bietet Dir pragmatische<br />

Ansätze für Wachstum und darüber hinaus<br />

eine Gemeinschaft von Gleichgesinnten<br />

die sich vernetzen, Erfahrungen austauschen<br />

und Zukunft schaffen.<br />

Nutze diesen qualitativ hochwertigen<br />

Perspektivwechsel, um Dein Wachstum zu<br />

verstärken.<br />

Über Dirk Ohlmeier<br />

Er ist Diplom-Kaufmann (FH), Gründer und<br />

auch Geschäftsführer der Ethos Human<br />

Recruitment GmbH.<br />

Seit 2004 nutzt er die Emotion in der<br />

Kommunikation um Entscheider, Unternehmer<br />

und Macher zu unterstützen.<br />

Die Personalgewinnung ist seine Königsdiziplin.<br />

Sein Erfolgsgeheimnis: Ehrlichkeit,<br />

Pragmatismus und sein Macher-Netzwerk.<br />

Dein Faktor 10 ist ein Magazin, das sich pragmatisch dem Thema Wachstum<br />

widmet, um Impulse für Unternehmer, Führungskräfte und Macher zu geben,<br />

damit Ihr jeden Tag neu Zukunft schafft.<br />

Dass ich Euch hier begrüßen kann, fühlt sich gut an. Gut, weil ich in den letzten<br />

Wochen gekämpft habe, mit mir selbst und meinen Prioritäten, und jetzt sehe ich<br />

die Resultate. Neues zu wagen, ist immer viel anstrengender, als altbewährtes zu<br />

wiederholen.<br />

Gekämpft habe ich um die Autoren, die ich für das Magazin gewinnen wollte.<br />

Gekämpft habe ich auch mit der Überlegung, ob sich das alles am Ende lohnt. Solche<br />

Kämpfe allein auszutragen, ist für jeden Unternehmer schwer, und man landet bei<br />

der Frage: Willst du überhaupt noch kämpfen und wachsen, oder bleibst du in deiner<br />

Komfortzone?<br />

„Wer wächst, der lebt“, hat Reinhard Schneider gesagt, und der hat den Umsatz seiner<br />

Firma von ca. 600 Mio. EUR auf über 1 Mrd. EUR gesteigert. Im Interview erzählt er<br />

uns, was er über Emotion und Wachstum denkt und wie er Wachstum geschaffen hat.<br />

Diese Ausgabe wartet auf mit verschiedenen Möglichkeiten, wie Du wachsen kannst.<br />

Du erfährst, wie Du emotionale automatisierte Kommunikation nutzt und dass Du,<br />

wenn Du es willst, nach wie vor Fachkräfte für Dich gewinnen kannst. Teams sind<br />

keine Ehen, dynamische Märkte verlangen nach besseren Teams, und das kann bedeuten,<br />

sein Team neu aufzustellen. Trennung, Motivation und die Übergabe an die<br />

nächste Generation — das sind alles Themen, die weh tun können, aus denen sich<br />

aber ungeahntes Wachstum schöpfen lässt. Den Unterschied bestimmt allein die<br />

Haltung und die Emotion bei der Auseinandersetzung mit diesen Themen.<br />

Wenn der Wille zu Wachstum kontinuierlich kleiner ist als das Bedürfnis nach Sicherheit,<br />

dann ist es an der Zeit, den Staffelstab zu übergeben und sich einzugestehen, das<br />

war es jetzt an der Spitze! Noch nicht bereit dafür? Dann wachse und setze Akzente<br />

und nutze wirklich alle Möglichkeiten, um zu wachsen.<br />

<strong>Emotionen</strong> stecken hinter vielen Motiven unseres Handelns, und deswegen haben<br />

wir sie als Titelthema gewählt. Wachstum fängt immer bei jedem selbst an, und wenn<br />

der Wille da ist, dann braucht es nur noch Klarheit, Mut und Entschlossenheit zum<br />

Tun. Lass Dich von Dein Faktor10 inspirieren!<br />

Ich hoffe, Du findest Anregungen, die Dich weiterbringen und Wachstum schaffen!<br />

Dirk Ohlmeier


HALTUNG<br />

DU<br />

DU<br />

HALTUNG<br />

6<br />

7<br />

Die Haltung<br />

macht den großen Unterschied<br />

— von Dirk Ohlmeier<br />

Hast Du Dich schon mal gefragt, ob Du die Erwartungshaltung<br />

Deiner Kandidaten kontinuierlich übertriffst?<br />

Wenn nicht, solltest Du Dir die Frage mal stellen und<br />

überlegen, wie Du das anstellen wirst — denn das kann<br />

Dein Faktor 10 in der Personalgewinnung werden.<br />

Was unterscheidet ein erfolgreiches Bewerbungsgespräch<br />

von einem erfolglosen? Die Emotion, die<br />

im Raum ist! Klassisch gilt, ein erfolgreiches Bewerbungsgespräch<br />

ist eines, bei dem das Unternehmen und<br />

der Kandidat sich einigen und dann gemeinsam in die<br />

Zukunft gehen. Das ist zwar auch Erfolg, aber für die<br />

heutige Sichtweise auf den Kandidatenmarkt viel zu<br />

kurz gefasst. Warum? Weil realistisch gesehen keiner der<br />

Bewerber mehr einen Job braucht, sondern einen will.<br />

Und genau das ist es, weshalb Vorgesetzte, Chefs und<br />

Geschäftsführer, die wirklich wachsen wollen, umdenken<br />

müssen. Bewerbungsgespräche, die Kommunikation und<br />

die Haltung zum Kandidaten haben sich massiv verändert.<br />

Kandidaten sollten beim Erstkontakt das Gefühl erhalten,<br />

„Hier bin ich wirklich willkommen.“ Ist das bei Dir so?<br />

Die emotionale Einbahnstraße: Stellenbeschreibungen<br />

Wenn Du heute eine Position ausschreibst, ist das<br />

quadratisch, praktisch und gut, aber nicht emotional.<br />

Mach Dir den Spaß und gib bei StepStone genau die<br />

Jobbeschreibung ein, die Du gerade besetzen willst. Du<br />

wirst sehen, dass die Beschreibung mit der von zig anderen<br />

Firmen identisch ist. Damit bist Du austauschbar!<br />

Stellenanzeigen müssen keine emotionale Einbahnstraße<br />

sein. Du erwartest ein feuriges Anschreiben von<br />

Deinen Kandidaten, um zu sehen, wieviel Herzblut<br />

sie einbringen, dazu einen geradlinigen Lebenslauf und<br />

hervorragende Referenzen.<br />

Was bekommt der Bewerber von Dir persönlich zu<br />

sehen, um darüber nachzudenken, ob er sich bewerben<br />

sollte? Zeige <strong>Emotionen</strong>, Persönlichkeit, und sei ehrlich,<br />

Du wirst mehr Reaktionen und damit Kontaktmöglichkeiten<br />

erhalten und nicht nur Stellen besetzen, sondern<br />

besseres Personal gewinnen.<br />

„Ein Toastbrot hatte mehr Leidenschaft als dieses Bewerbungsgespräch.“<br />

(Original Feedback eines Kandidaten)<br />

Die Haltung bei 80% der Vorgesetzten ist nach wie<br />

vor: Der Bewerber kommt zu uns, und wir prüfen, ob<br />

er passt! Daraus resultieren Folgeprobleme. Vorgesetzte<br />

kommen zwischen zwei Meetings in den Raum und<br />

sagen „Herzlich willkommen bei uns, Herr Schmidt von<br />

der HR hat Ihnen sicher schon alles über uns erzählt, ich<br />

hoffe, Sie konnten sich einen guten Überblick verschaffen.<br />

Da ich viel zu tun habe, kann ich nicht lange bleiben und<br />

habe nur ein paar ganz gezielt Fragen: X, Y, Z, ah ja, danke<br />

für Ihre Zeit. Herr Schmidt wird das weitere Prozedere<br />

mit Ihnen besprechen. Es hat mich sehr gefreut, Sie<br />

kennenzulernen.“ — Dieses Vorgehen repräsentiert<br />

folgende Glaubenssätze:<br />

• Es gibt ausreichend Fachkräfte, und ich suche mir aus,<br />

wer passt.<br />

• Die Kandidaten brauchen einen Job.<br />

• Wir sind bekannt und begehrt und deswegen wird<br />

der Kandidat schon aufgrund unseres Brands zu uns<br />

kommen wollen.<br />

Diese Glaubenssätze stoßen in der heutigen Zeit auf<br />

eine vollkommen gegenteilige Realität.<br />

Wenn Dir der Mensch nicht wichtig ist, sondern<br />

nur seine Arbeitskraft, dann brauchst Du auch kein<br />

Bewerbungsgespräch zu führen!<br />

Ab einer gewissen Ebene weißt Du, es geht um sehr<br />

viel, und Du nimmst Dir Zeit, Ruhe und bist mental<br />

auf das Gespräch eingestellt. Genau diese Vorbereitung<br />

brauchst Du und Deine Organisation für jedes Bewerbungsgespräch,<br />

das Du in der Firma führst. Ob nun<br />

CNC-Fräser oder Vorstand — emotional gesehen, sollten<br />

beide Ebenen die gleiche emotionale Strahlkraft haben.<br />

<strong>Emotionen</strong> verzerren das Bild!<br />

Jahrzehnte hat man uns beigebracht, dass <strong>Emotionen</strong> die<br />

Einschätzung auf Personal stark beeinflussen und man<br />

hat angefangen, Emotion durch neutrale Bewertungsmethoden<br />

zu ersetzen. Wir wurden zu Maschinen erzogen,<br />

die heute leider kaum noch wissen, wie es anders geht.<br />

Sobald Du in einem technischherstellenden<br />

Betrieb tätig bist,<br />

hast Du ein Riesenproblem, denn<br />

hier ist diese Reduzierung auf die<br />

Fähigkeit eines Bewerbers noch viel<br />

ausgeprägter als im Dienstleistungssektor.<br />

Wenn Du eine höhere Erfolgsquote in den<br />

Bewerbungsgesprächen haben willst, dann lässt<br />

Du <strong>Emotionen</strong> wieder zu. Was kannst Du tun? Du darfst<br />

sagen: „Klasse, dass Sie das gemacht haben“ (Wertschätzung),<br />

Du darfst Dir Sorgen machen: „Ehrlich gesagt,<br />

finde ich Sie vom Typ her toll, bin mir aber unsicher, ob<br />

Sie in der Lage sind, die Herausforderung zu stemmen.“<br />

Alles, was ehrlich ist, wird emotional beim Kandidaten<br />

dazu führen, das er Dich als Mensch wahrnimmt, und<br />

das ist der große Unterschied zu Deinen Konkurrenten.<br />

Die Zeiten, in denen Sympathie, <strong>Emotionen</strong> und<br />

Begeisterung ausgeblendet wurden, sind vorbei, fangen<br />

Sie neu an.<br />

Wachstum braucht diese <strong>Emotionen</strong>!<br />

Willst Du wirklich wachsen? Ja sollte die Antwort sein,<br />

und wenn dem so ist, dann fang an, emotional zu denken.<br />

Du hast ein Problem und suchst einen Mitarbeiter. Hier<br />

definierst Du nicht nur eine Position, sondern fängst<br />

auch an, das psychologische Modell „Beginners Mind Set“<br />

zu nutzen. Dieses Modell ermöglicht Dir einen Ausbruch<br />

aus dem Alltag. Wie würdest Du die Position heute<br />

definieren — mache nicht alles so wie immer, sondern<br />

frag Dich selbst: Ist das noch aktuell, brauchen wir<br />

das noch genau so? Und dann pass den Status quo an<br />

die heutigen Bedürfnisse an. Füge mehr Persönlichkeit,


DU<br />

HALTUNG<br />

9<br />

Leidenschaft und Emotion in die Position ein.<br />

Jeder neudeutsche „Touch-Point“, also die Berührung<br />

mit dem Bewerber, kann emotional betrachtet werden.<br />

Wie geht es dem Bewerber dabei? Erfülle ich Erwartungen?<br />

Übertreffe ich Erwartungen? Überrasche ich Bewerber?<br />

Das gilt für die Stellenanzeige, das Medium das Du<br />

nutzt, den Job den Du besetzen willst, das Bewerbungsgespräch<br />

und das Feedback. Die Welt ist bunt und nicht<br />

schwarz-weiß! Nutze die Energie in Deinem Team und im<br />

Unternehmen, um Zukunft zu schaffen. •<br />

Zehn Schritte, die Du heute umsetzen kannst,<br />

um zu wachsen:<br />

1 Nutzen wir <strong>Emotionen</strong> in der Personalgewinnung<br />

aktiv? Nein? Ändern!<br />

2 Ist mein Bedarf / meine Positionsbeschreibung aktuell<br />

überdacht worden?<br />

3 Wenn man meine Stellenbeschreibung liest, sind es<br />

nur Anforderungen und ein Job, oder biete ich mehr an?<br />

4 Welche Motivationen können Kandidaten haben,<br />

bei mir anzufangen?<br />

5 Habe ich für diese möglichen Motivationen jeweils<br />

einen Prozess, der die Kernmotivation fördert?<br />

6 Wie funktioniert die Kommunikation mit dem<br />

Kandidaten, sobald er sein Interesse geäußert hat?<br />

Übertreffe ich Erwartungshaltungen?<br />

7 Das Bewerbungsgespräch wird umgetauft in: Kennenlerngespräch,<br />

und ich versuche den Menschen hinter<br />

der Arbeitskraft zu sehen.<br />

8 Mein Ziel in jedem Bewerbungsgespräch ist:<br />

Jeder Kandidat geht mit dem Gefühl heim, dass wir als<br />

Unternehmen klasse sind.<br />

9 Mehr Flexibilität in eingemauerten Rahmenbedingungen.<br />

Der Vorgänger hat so viel verdient, daher sind wir<br />

nicht bereit ,mehr zu zahlen, ist die falsche Ausgangslage.<br />

Was ist Dir die beste Besetzung in dieser Position<br />

wert? Welcher Wertbeitrag besteht?<br />

10 Hast Du Spaß bei der Personalgewinnung, wird auch<br />

Dein Team Spaß daran haben. Probieren es aus, teste,<br />

finden Deinen Weg. Und: Ja, es ist ein Unternehmen,<br />

das Mitarbeiter sucht, um ein Produkt oder eine Dienstleistung<br />

zu erbringen. Aber wie Du an die Mitarbeiter<br />

kommst, hat sich grundlegend geändert, und daher<br />

ist es wichtig, dass Du Deine Haltung zu dem Thema<br />

Personalgewinnung ebenfalls änderst.


MOTIVATION<br />

DU<br />

DU<br />

10<br />

MOTIVATION<br />

11<br />

„Die Motivation ist<br />

tot — lang lebe die<br />

Motivation“<br />

— von Sabine Sipp<br />

Alle reden von Motivation — na und? Wer<br />

hört da noch hin? Was soll daran so wichtig<br />

sein? Davon hat früher doch auch keiner<br />

gesprochen — warum gerade jetzt?<br />

Was wie eine Selbstverständlichkeit klingt, ist heute<br />

oftmals das Zünglein an der Waage und entscheidet,<br />

wie leistungsfähig und bereit jeder von uns ist.<br />

ABER: Es wird heute viel aktive Motivations-Sterbehilfe<br />

in Unternehmen betrieben – also nicht nur „nicht<br />

motiviert“, sondern auch kräftig demotiviert!<br />

Wie sieht es in Deinem Unternehmen aus?<br />

Eine der letzten Gallup-Studien sollte alle Unternehmen<br />

aufhorchen lassen: Die erlebte Führung motiviert demnach<br />

die Mitarbeiter*innen nicht dazu, ihr Bestes für das<br />

Unternehmen zu geben!<br />

• Mitarbeiter mit HOHER BINDUNG: 15% aller Mitarbeiter<br />

sind mit Herz, Hirn und Hand dabei<br />

• Mitarbeiter mit GERINGER BINDUNG: 71% von ihnen<br />

machen Dienst nach Vorschrift<br />

• Mitarbeiter mit KEINER BINDUNG: 14% haben bereits<br />

innerlich gekündigt<br />

Aussage: „Die Führung, die ich bei der Arbeit erlebe,<br />

motiviert mich, hervorragende Arbeit zu leisten“ —<br />

Antworten mit „Stimme vollständig zu“:<br />

• nur 54% der Mitarbeiter mit HOHER BINDUNG<br />

• nur 19% der Mitarbeiter mit GERINGER BINDUNG<br />

• nur 3% der Mitarbeiter mit KEINER BINDUNG<br />

Die volkswirtschaftlichen Kosten aufgrund von innerer<br />

Kündigung beliefen sich im Jahr 2018 auf eine Summe<br />

zwischen 77 und 103 Milliarden Euro.*<br />

*Quelle: Gallup Studie „ENGAGEMENT INDEX DEUTSCH-<br />

LAND 2018“ Stand August 2018/ Basis: Arbeitnehmer/innen<br />

ab 18 Jahre in der Bundesrepublik Deutschland


MOTIVATION<br />

DU<br />

DU<br />

12<br />

MOTIVATION<br />

13<br />

Emotion ist nicht alles. Aber ohne Emotion ist alles nichts!<br />

Vielleicht zählen in Deinem Businessalltag <strong>Emotionen</strong> zu<br />

den eher unbeachteten Ressourcen. Und vielleicht zählt<br />

überlegtes, rational abgewogenes Verhalten am meisten…<br />

Zu unserer Lebenswirklichkeit gehören <strong>Emotionen</strong><br />

allerdings wie die Luft zum Atmen! Wir alle fühlen<br />

uns nur verstanden, wenn wir als „emotionale Wesen“<br />

beachtet und ernst genommen werden! Das ist keine<br />

„Gefühlsduselei“, sondern Fakt!<br />

Unser Gehirn möchte nämlich nicht rational entscheiden.<br />

Es will durch unser Tun maximale positive<br />

<strong>Emotionen</strong> erzielen bzw. negative <strong>Emotionen</strong> vermeiden.<br />

<strong>Emotionen</strong> bringen uns also in die Bewegung — in die<br />

MOTIVATION! Unsere Motive beschreiben unsere grundlegenden<br />

Bedürfnisse. Und das ist für alle Menschen<br />

maßgebend — egal, auf welcher Hierarchieebene oder<br />

in welcher Lebensphase jemand steht!<br />

Das Elixier für Wachstum: jeder steht als Individuum<br />

mit seinen <strong>Emotionen</strong> und Bedürfnissen im Mittelpunkt<br />

der Betrachtung und der Handlungen. Gleichmacherei<br />

ist hier eine massive Bremse!<br />

Es gibt keine Schwächen<br />

— es gibt nur Stärken im falschen Kontext!<br />

Jedes Motiv steuert unsere <strong>Emotionen</strong> und dadurch<br />

unsere Wahrnehmung, unser Denken und Handeln!<br />

Da die Ausprägungen höchst individuell sind, ist es<br />

wichtig, dass Du Deine Motive und die Motive Deiner<br />

Mitarbeiter erkennst und bedienst. Dein „Profil“ ist so<br />

individuell wie Dein Fingerabdruck!<br />

„Es macht keinen Sinn zu versuchen, eine andere<br />

Person zu motivieren, indem man an Werte appelliert,<br />

die diese Person nicht hat.“ (Steven Reiss, emeritierter<br />

Professor für Psychologie, Columbus, Ohio)<br />

Die entscheidenden 16 Lebensmotive* sind: Macht,<br />

Unabhängigkeit, Neugier, Anerkennung, Ordnung, Sparen,<br />

Ehre, Idealismus, Beziehungen, Familie, Status, Rache, Eros,<br />

Essen, Körperliche Aktivität und Ruhe.<br />

*Die 16 Lebensmotive des Reiss Motivation Profile® wurden<br />

streng empirisch ermittelt: Sie basieren auf den faktorenanalytischen<br />

Auswertungen von sieben Studien mit insgesamt<br />

2.548 Versuchspersonen und konnten in zwei Folgestudien<br />

mit 512 und 522 japanischen Versuchspersonen auch<br />

kulturübergreifend bestätigt werden. Insgesamt zeigen alle<br />

Faktorenanalysen eine verlässliche & valide Faktorenstruktur.<br />

Die Frage ist stets: „Wie viel oder wie wenig benötige ich<br />

davon, damit es mir gut geht?“<br />

Nehmen wir zum Beispiel eine fiktive „Susanne.“<br />

Sie benötigt wenig Anerkennung und viel Ordnung,<br />

damit es ihr gut geht. Also werden anerkennende<br />

Worte zu ihrer Arbeit ohne große Wirkung bleiben.<br />

Sie läuft allerdings zu Höchstleistungen auf, wenn sie<br />

ihr Bedürfnis nach Ordnung leben darf und kann. Auch<br />

wenn sie Aufgaben erhält, in denen es um Ordnung<br />

schaffen (also strukturieren, organisieren) geht. Ein<br />

unaufgeräumter Arbeitsplatz oder ein Kollege, der sehr<br />

„flexibel“ arbeitet, ist ihr ein Graus! Es kostet sie in diesen<br />

Kontexten viel Mühe und sinnlose Energie …<br />

Je mehr eine Situation unsere individuellen Motive<br />

„speist“, umso reizvoller finden wir sie. Wir werden uns<br />

dann am besten entwickeln, wenn unsere Beziehungen,<br />

die Arbeit und die Familie unsere grundlegenden<br />

Bedürfnisse erfüllen. Und etwas, das unseren Motiven<br />

widerspricht, werden wir bewusst und auch unbewusst<br />

meiden!<br />

Wachstum durch MOTIVATION ist nicht leicht, aber<br />

einfach – also was tun?<br />

Niemandem stehen seine Motive auf der Stirn geschrieben!<br />

Erkunde diese durch Gespräche und Beobachtungen.<br />

Ein kleines ACHTUNG: Deine Wahrnehmung kann<br />

durch Beobachtungsfehler verfälscht sein! Diese „Fehler“<br />

beruhen auf der Funktion unseres Gehirns, komplexe<br />

Zusammenhänge zu vereinfachen und dadurch für uns<br />

vorstellbar zu machen!<br />

Gehe davon aus, dass jedes Verhalten Sinn ergibt, wenn<br />

man den Kontext kennt! Stelle in entspannter Atmosphäre<br />

Fragen, und höre sehr gut zu! Versuche, die Welt<br />

Deiner Mitarbeiter mit deren Augen zu sehen und zu<br />

verstehen, was sie denken und fühlen.<br />

Mache sie darauf aufmerksam, dass es nicht um „gute,<br />

richtige“ Antworten geht. Sondern darum, dass Du Deine<br />

Mitarbeiter gerne näher kennenlernen willst!<br />

Folgende Fragenbeispiele können im ersten Schritt<br />

helfen:<br />

• Wie hast Du Deinen letzten Urlaub verbracht? (Neugier,<br />

Ruhe, Beziehungen)<br />

• Wie wichtig ist es Dir, einen großen Entscheidungsspielraum<br />

zu haben? (Macht)<br />

• Wie wichtig ist es für Dich, Kontakt zu Deinen Kollegen<br />

zu haben? (Unabhängigkeit)<br />

• Ist es Dir wichtig, Deine Position und Leistung auch<br />

nach außen sichtbar zu machen? (Status)<br />

• Motiviert es Dich, bei Deiner Arbeit mit den Kollegen<br />

zu konkurrieren? (Rache/Wettbewerb)<br />

Deine Beobachtungen sind ein Teil der Wahrheit — ein<br />

Reiss Motivation Profile ® vervollständigt jedes individuelle<br />

Profil! Meine Erfahrungen bestätigen, dass durch<br />

die Erkenntnisse die Motivation nachhaltig anhält!<br />

• Jeder meiner Klienten lernte sich und andere in der<br />

Individualität besser kennen<br />

• erkannte versteckte Potenziale<br />

• identifizierte Energieräuber<br />

Also: wollen Sie nachhaltige Veränderung oder ein<br />

schnelles Motivationsseminar, dessen Wirkung nach nur<br />

kurzer Zeit wieder verpufft?!<br />

Sabine Sipp<br />

Ist systemische Beraterin<br />

und prozessorientierte Coach.<br />

Sie arbeitet als Reiss Profile<br />

Master ® mit Unternehmen<br />

und Einzelpersonen in Veränderungssituationen<br />

und<br />

Change Prozessen.<br />

Außerdem ist sie Expertin<br />

für neue und langjährige<br />

Führungskräfte auf dem<br />

Weg zu deren Führungsidentität.<br />

Außerdem begleitet<br />

sie Unternehmen<br />

beim Wachstum<br />

durch Klarheit und<br />

Motivation.<br />

Habe den Mut, Deinem Herzen und Deiner Intuition<br />

zu folgen. Du weißt „irgendwie“, was Du wirklich willst! ​<br />

Wenn heute der letzte Tag Deines Lebens wäre,<br />

würdest Du dann das tun wollen, was Du für heute<br />

geplant hast? Wenn die Antwort auf die Frage an zu<br />

vielen Tagen hintereinander „Nein“ lautet, dann weißt Du,<br />

dass Du etwas ändern musst.<br />

Lass uns in einem ersten Telefonat in Dein mögliches<br />

Profil reinschnuppern und herausfinden, was für Dich<br />

passt! •<br />

„Der einzige Weg,<br />

großartige Arbeit<br />

zu leisten, ist zu<br />

lieben, was man tut.“<br />

— Steve Jobs


GENERATION<br />

DU<br />

DU<br />

14<br />

GENERATION<br />

15<br />

„Die Chance überhaupt“<br />

oder „Sackgasse Familienunternehmen“?!<br />

Weil die Senior-Inhaber nicht loslassen können und<br />

man trotz aller Innovationspläne nicht in die Führung<br />

gehen kann, sind es häufig Jahre, die ins Land gehen.<br />

Meine Klienten stehen mitunter im Alter von 50 Jahren<br />

vor mir. Oftmals hat der Körper bereits reagiert und<br />

die junge Generation ist kurz davor, das Unternehmen<br />

tatsächlich zu verlassen.<br />

Das Unternehmen und mögliche Wachstumschancen<br />

werden täglich unattraktiver — aber nur begleitend zu<br />

agieren, reicht ihnen nicht.<br />

• In vielen Fällen verliert das Unternehmen an Marktwert<br />

und Positionierung, die Arbeitsplätze sind entsprechend<br />

gefährdet, Mitarbeiter sind verunsichert und halten nach<br />

Alternativen Ausschau.<br />

• Wollen Sie das? Tragen Sie Vorsorge für Ihr Unternehmen,<br />

Ihr Ziel!<br />

Derzeit beschäftigen sich von 1,4 Millionen mittelständischer<br />

Unternehmen in Deutschland ca. 227.000<br />

Unternehmen mit der weiterführenden Übergabe bis<br />

Ende des Jares 2020.<br />

Laut IW-Analyse (Institut der deutsche Wirtschaft) und<br />

Research-Abteilung der KfW-Bankengruppe ist der<br />

größte Wunsch im Familienunternehmen zur Nachfolgelösung<br />

immer noch die familieninterne Lösung:<br />

• Umfrage-Ergebnisse von 2018 ergaben, dass nur 45%<br />

der Kinder überhaupt noch Interesse haben, das elterliche<br />

Unternehmen weiterzuführen, weil sie ganz andere<br />

Lebensziele verfolgen.<br />

Wie die Nachfolge funktioniert: ein Erlebnisreport, damit die Übergabe eines Familienunternehmens<br />

kein Hürdenlauf der Extraklasse wird! — von Angelica Egerth<br />

Diesen Artikel schreibe ich für Unternehmer und<br />

Unternehmerkinder. Obwohl das „Du“ in Dein<br />

Faktor 10 „gelebt“ wird, möchte ich das „Sie“ verwenden<br />

und bitte um Verständnis.<br />

Sie sind zurückgekehrt ins elterliche Unternehmen,<br />

verfügen über Fachwissen, Bildung, Biss und Praxiserfahrung,<br />

haben Mut, ein Unternehmer-Gen … die<br />

Welt gesehen, eine eigene starke Vision, das elterliche<br />

Unternehmen voller Power Richtung Zukunft zu führen<br />

… Sie sind digital gut aufgestellt, wollen ein neues, agiles<br />

Führungssystem — genau so:<br />

• Doch — was ist passiert? Sie stehen vor mir und sind<br />

völlig fertig. Warum?!<br />

• Sie warten und warten und warten… Nichts…?!<br />

Nichts geschieht – die Zeit schreitet voran…<br />

• Und plötzlich steht sie da, diese drohend drängende<br />

Loslass-Frage<br />

• Ich kann nicht mehr …<br />

• Wenn jetzt nichts geschieht, dann gehe ich eben!<br />

Erkennen dann die heutigen Inhaber und Nachfolger/<br />

-innen die zu nehmenden Hürden nicht, wird es eng. Weil<br />

jede Unternehmensnachfolge anders ist und genau hier<br />

die emotionalen Komponenten den oftmals brenzligen<br />

Entscheidungspunkt bilden.<br />

Deshalb unterstütze ich als Spezialistin genau diesen<br />

Bereich der Unternehmensübegabe gemeinsam mit meinen<br />

Fach-Experten zur Zufriedenstellung aller Beteiligten.<br />

Meiner Erfahrung nach gilt es in der Nachfolgeregelung<br />

zwei entscheidende Fragen zu klären, wenn die<br />

Übergabe an die eigenen Kinder das erklärte Ziel ist:<br />

• Will ich dieses Familienunternehmen wirklich führen als<br />

künftiger Inhaber/in?<br />

• Bin ich auch innerlich Unternehmer/in und würde mein<br />

eigenes Unternehmen gründen?<br />

• Wann wird es, gemessen an festgelegten Meilensteinen,<br />

so weit sein? Unabdingbar ist ein festgelegter Plan, damit<br />

man als Jungunternehmer Klarheit hat und weiß, wohin<br />

die Reise geht.


GENERATION<br />

DU<br />

DU<br />

16<br />

GENERATION<br />

17<br />

Wer hier auf eine Lösung von der Stange setzt, geht ein<br />

hohes Risiko ein. Lassen Sie sich fachlich umfassend von<br />

unabhängiger Seite mit Expertenwissen begleiten, und<br />

bereiten Sie die anspruchsvolle Unternehmensübergabe<br />

im Familienunternehmen entsprechend vor:<br />

„Es handelt sich hier um eine Lebenswegentscheidung<br />

für beide Generationen!“<br />

Hier nur einige Stationen – so machen Sie sich auf die Reise:<br />

1 Zeitreise & realisierbare Stationen<br />

Chancen und Übergabefähigkeit:<br />

Wie man den besten Zeitpunkt auf dem Weg dorthin<br />

erkennt. Was zusätzlich an Klarheit benötigt wird<br />

zwischen den Generationen zum Wohle aller Beteiligten.<br />

2 Regeln und Werte<br />

Wofür stehen wir in Zukunft gemeinsam ein? Auf welche<br />

Vereinbarungen und Absprachen wollen wir uns in der<br />

Zukunft verlassen?<br />

3 Positionen in neuer Konstellation<br />

Wer wird künftig wofür verantwortlich sein?<br />

Verantwortungsbereiche und Kompetenzen unter neuer<br />

Führung überlegt definieren.<br />

4 Planung und Zukunftsvision<br />

Innovation, fußend auf bestehender Tradition. Das interne<br />

Unternehmenswissen bewusst nutzen als tragfähige Basis<br />

für zukünftige Unternehmenserfolge.<br />

5 Identifikation im Kulturwandel<br />

Wohin wollen wir als Unternehmen?<br />

Sich als Mitarbeiter gebunden fühlen. Zugehörigkeit und<br />

begeisterte Zukunft im Generationen-Mix<br />

6 Update & Reset: Führungsübergabe & Wandel<br />

Produktionsplanung neu denken und steuern:<br />

Neue Ziele strategisch optimiert noch leichter erreichen,<br />

um an bisherige Erfolge anzuschließen.<br />

Wenn Sie, gleich Junior- oder Senior-Generation, sofort<br />

etwas tun wollen, um das Thema „Wachstum mit Emotion<br />

und Zukunft“ im Generationswechsel gezielt anzugehen,<br />

gehen Sie doch einmal folgenden Gedanken nach:<br />

Dass es Unternehmern schwerfällt, die Fäden aus der<br />

Hand zu geben, ist verständlich.<br />

Dass es ebenso eine Herausforderung darstellt,<br />

diese im neuen Design so zu gestalten, dass eine verantwortungsvolle<br />

Führung gelingt, erst recht.<br />

Planen Sie Ihre Staffelübergabe frühzeitig, und wachsen<br />

Sie daran um den Faktor 10. Die junge Generation wird<br />

die besondere Klarheit schätzen und wissen, woran sie<br />

ist, um durchzustarten. Loslassen ist in diesem Falle mehr<br />

als emotional und bedarf erleichternder Unterstützung<br />

von unabhängiger Seite.<br />

Für sich neue Wege zu finden, das Potenzial von<br />

anderen zu sehen und sich einzugestehen, dass die eigene<br />

Position ersetzbar ist, ist hochemotional, aber genau<br />

des-halb ist es notwendig, dass dieser Prozess begleitet<br />

wird. Auch wenn unterschiedliche Vorstellungen und<br />

Ziele aller Beteiligten völlig normal sind, gibt es zwei<br />

Dinge, die Sie untersuchen sollten:<br />

1 Die innere Antriebskraft „PS“, die sowohl Mutter/<br />

Vater oder Tochter/Sohn mit in den Aufbau der Firma<br />

gebracht haben oder bringen werden — ist das nicht<br />

ein unglaubliches Geschenk? So kommt Ihnen eine wohlvertraute<br />

Antriebsenergie ins Haus und erweitert Ihr<br />

gesamtes Tun und Handeln bzw. Sie bauen ergänzend auf<br />

Vertrautes auf!<br />

2 Nehmen Sie diese als gute Basis Ihrer Entscheidungen<br />

zusätzlich zum Erhalt Ihres Familienzusammenhalts —<br />

etwas, das Sie in dieser Konstellation nirgends finden<br />

werden, weil es gilt, für alle Beteiligten die bestmögliche<br />

Lösung zu finden.<br />

Nehmen Sie diese positive Erweiterung ernst, sichern<br />

Sie sich im Erstkontakt ein unverbindliches Informationsgespräch<br />

für Dein Faktor 10-Online-Leser, genau zehn<br />

Personen zu diesem Thema unter www.egerth.de.<br />

„Warum bin ICH der bzw. die Richtige für unser<br />

Unternehmen?“ — „Und warum ist er/sie die Richtige<br />

im Unternehmen?“ •<br />

— Auf das Gelingen Ihres Generationswechsels!<br />

Angelica Egerth<br />

ist Unternehmerin, Unternehmerkind<br />

und Designerin<br />

mit eigener Marke.<br />

Mit langjähriger Erfahrung<br />

als Unternehmer-Coach<br />

begleitet sie voller Engagement,<br />

Herz und Humor<br />

Familienunternehmen in<br />

die nächste Generation —<br />

Thema: Lösungswege, die<br />

uns gefallen.<br />

Als Expertin mit Fingerspitzengefühl<br />

unterstützt<br />

sie das‚ Feintuning der<br />

emotionalen Faktoren in<br />

der Unternehmensnachfolge<br />

zur Wahl der beste Wege<br />

für alle Beteiligten.


STIFTUNGEN<br />

DU<br />

DU<br />

18<br />

STIFTUNGEN<br />

19<br />

Stiftungen - ein feines Instrument, nicht nur für<br />

Weltverbesserer<br />

— von Hubert Schneider<br />

Stelle Dir einen Moment lang vor, wir lebten in der besten<br />

aller Welten. Das Unternehmen, das Du gegründet hast<br />

oder in dem Du eine Führungsfunktion verantwortest,<br />

läuft bestens.<br />

Neben einer erfüllenden, hoch dotierten beruflichen<br />

Tätigkeit findest Du Zeit und hast Energie für Freizeitaktivitäten<br />

und Deine eigene Persönlichkeitsentwicklung.<br />

Selbstverständlich genießt Du ein harmonisches Familienleben,<br />

woraus Du viel Kraft ziehst und erfreust<br />

Dich bester Gesundheit.<br />

Ein zentrales Gefühl, das sich über die Jahre aufgebaut<br />

hat, ist Dankbarkeit und die Bereitschaft, etwas von<br />

Deinem Erfolg zurückzugeben, ohne dass Du selbst<br />

wirtschaftlich daran partizipierst.<br />

Dieser Gemeinnützigkeitsgedanke wird in Deutschland<br />

und weltweit in Form der Stiftung seit Jahrhunderten<br />

erfolgreich gelebt. Wer sich aktiv z.B. an der Arbeit eines<br />

gemeinnützigen Vereins (Vereins- und Stiftungsrecht sind im<br />

BGB gemeinsam geregelt) beteiligt oder diesen anderweitig<br />

unterstützt, kennt das zutiefst befriedigende Gefühl, mit<br />

anderen gemeinsam zu einer guten Sache beizutragen.<br />

Wann auch immer ich mit und in Stiftungen arbeite,<br />

spüre ich diese Identifikation, die sich viele Unternehmer<br />

und Unternehmen wünschen würden.<br />

Sich selbst materiell und mit persönlichem Engagement<br />

in eine Stiftung einzubringen, kann bei einer erfolgreichen<br />

Unternehmerpersönlichkeit zu mehr Zufriedenheit und<br />

Selbstwertschätzung führen, ganz ungeachtet des damit<br />

verbundenen Aufwandes.<br />

Denn ein Thema zu identifizieren, das zunächst nicht<br />

auf vordergründigen materiellen Erfolg ausgerichtet ist,<br />

aber ein hohes Maß an Selbstverwirklichung außerhalb<br />

des traditionellen Wirkungsbereichs verschafft, führt<br />

überdie völlig neuartigen Erfahrungen auch zur eigenen<br />

Persönlichkeitsentwicklung.<br />

Hinzu kommt, dass viele positive Impulse in unserer<br />

auf Effektivität und Effizienz ausgerichteten Gesellschaft<br />

ohne ehrenamtliches, gemeinnütziges Engagement nicht<br />

möglich wären. Eine Verarmung unserer kulturellen,<br />

sozialen, wissenschaftlichen, sportlichen Lebenswelt<br />

wäre die Folge.<br />

Denn in den ca. 20.000 rechtsfähigen Stiftungen (dazu<br />

kommen noch einmal genau so viele nicht rechtsfähige<br />

Stiftungen) und dazu unzähligen<br />

Vereinen engagieren sich nicht nur<br />

Vorstände und Unterstützer für<br />

die jeweiligen Zwecke, sondern es<br />

erwirtschaften auch ca. 140 Mrd.<br />

€ Stiftungskapital Erträge, die zum<br />

großen Teil der Finanzierung des<br />

Stiftungszwecks zufließen.<br />

Welche Stiftungszwecke der Gesetzgeber<br />

als gemeinnützig anerkannt<br />

hat und unter welchen<br />

Bedingungen, ist in den § 52ff der<br />

Abgabenordnung geregelt.<br />

Hier findet tatsächlich jeder<br />

Interessierte den Zweck, der Ihr<br />

bzw. Ihm am Herzen liegt.<br />

Denn schließlich bedeutet die<br />

Gründung einer Stiftung, festzulegen,<br />

wie viel Vermögen NICHT<br />

mehr dem Familienverband oder<br />

dem Unternehmen zur Verfügung<br />

stehen, sondern zur Erfüllung des<br />

als förderwürdig erkannten Zweckes<br />

heraugegeben werden soll.<br />

Eine Stiftung kann — stark verknappt<br />

— als Vermögensmasse<br />

(Stiftungskapital) mit einem Zweck<br />

beschrieben werden.<br />

Dadurch entsteht eine eigene<br />

Rechtsperson, die nach Genehmigung<br />

durch die Stiftungsaufsicht (in Deutschland Ländersache)<br />

von der Person des Stifters unabhängig ist.<br />

Da sich ein Kapital jedoch nicht selbst vertreten<br />

kann, bekommt es pflichtgemäß noch ein Organ — den<br />

Vorstand — und einen Sitz. Fertig ist die Stiftung.<br />

Dass dieser Prozess nicht nur das Stiftungskapital<br />

erfordert, sondern auch Aufwand und Kosten verursacht,<br />

versteht sich von selbst. Dabei sollten sich Stifter von<br />

einem ausgebildeten Berater und natürlich einem<br />

Steuerberater und Anwalt begleiten lassen. Denn über<br />

den Zeitraum der Gründungsphase erleben alle Stifter<br />

eine spürbare positive Persönlichkeitsentwicklung.<br />

Um sich weiter in der eigenen Stiftung zu engagieren,<br />

stehen Stiftern die Wege in den Vorstand (operative<br />

Führung) oder Stiftungsrat / Kuratorium (Beratung und<br />

Kontrolle des Vorstandes) offen.<br />

Da es vielfältige Möglichkeiten der strategischen<br />

und operativen Ausgestaltung von Stiftungen gibt, dem<br />

Stif-tungszweck und den Intentionen des Stifters gemäß,<br />

liegt hier das größte Potential, die Stiftung für Ihren<br />

Lebenszyklus erfolgreich aufzustellen.<br />

Betrachtet man die nachweislich außerordentlich positive<br />

Außenwirkung eines Stiftungsengagements für die<br />

Stifter (Person oder Unternehmen), ergeben sich daraus<br />

hervorragende Möglichkeiten, das auch nutzbringend<br />

zu kommunizieren. In unserer Zeit, in der Compliance und<br />

Nachhaltigkeit hoch im Kurs stehen, lassen sich durch ein<br />

solch sichtbares Engagement wertvolle Effekte erzielen,<br />

die auf den Stifter zurückstrahlen. Nicht umsonst<br />

gründen Fußballer und andere in der Öffentlichkeit<br />

stehende Personen eigene Stiftungen oder wirken weithin<br />

sichtbar an Stiftungsarbeit mit.<br />

Will man eine Stiftung nicht für die Ewigkeit errichten,<br />

wie es traditionell noch am häufigsten der Fall ist, bietet<br />

das deutsche Stiftungsrecht seit einigen Jahren auch das<br />

Instrument der so genannten Verbrauchsstiftung. Hier<br />

steht nicht der Erhalt das Stiftungskapitals im Zentrum,<br />

um den Stiftungszweck dauerhaft ausfinanziert zu wissen,<br />

sondern der konzentrierte Einsatz der geplanten Mittel<br />

für einen bestimmten Zeitraum, mindestens aber zehn<br />

Jahre.<br />

Durch diese Wahl werden gerade geringere Mittel eine<br />

größere Wirkung erzielen können, und einige Herausforderungen<br />

des Ewigkeitsgedanken entstehen gar nicht<br />

erst. (Wie sichere ich die Besetzung des Vorstandes nach


STIFTUNG<br />

DU<br />

DU<br />

20<br />

STIFTUNG<br />

21<br />

dem Tod des Stifters? Um mal eine einfache Frage der<br />

Ewigkeitsstiftung zu stellen.)<br />

• Ob ein potentieller Stifter eine eigene rechtsfähige<br />

Stiftung gründet, eine Treuhandstiftung, einen Treuhandfonds<br />

oder eine Zustiftung zu einer bestehenden<br />

Stiftung leistet.<br />

• Welcher Stiftungszweck der geeignete und welches<br />

Kapital (oder andere Vermögenswerte) angemessen ist<br />

• Ob die Stiftung zu Lebzeiten (vollständig) mit den<br />

vorgesehenen Mitteln dotiert oder von Todes wegen<br />

gegründet wird.<br />

Alle diese Fragen sind für den potentiellen Stifter<br />

höchst persönliche und mit <strong>Emotionen</strong> aufgeladene<br />

Bereiche, die möglichst sachgerecht im Sinne der<br />

entstehenden Stiftung zu regeln sind.<br />

Eine Stiftungsgründung will wohl überlegt sein, denn sie<br />

nimmt einen gewissen Zeitraum in Anspruch. Schließlich<br />

soll damit das eigene Leben und Wirken vervollständigt<br />

und eben nicht gestört werden. Deshalb empfiehlt es sich,<br />

gerade in der Phase der Ideenfindung und Umsetzung<br />

ein Netzwerk an Unterstützern und Fachleuten um sich<br />

zu scharen — sich neu zu vernetzen — was allein schon<br />

einen enormen Erfahrungsgewinn darstellt.<br />

Dann lässt sich der eigene Aufwand durch Arbeitsteilung<br />

und Kooperation genau anpassen und auf das<br />

notwendige und erträgliche Maß einstellen.<br />

Der finanzielle Aufwand einer Stiftungsgründung ist<br />

überschaubar und dazu mit einigen tausend Euro zu<br />

bewerkstelligen.<br />

Die Kapitalausstattung sollte natürlich am Zweck der<br />

Stiftung ausgerichtet und diesem angemessen sein. So<br />

ist es etwas grundsätzlich anderes, ob eine Stiftung z.B.<br />

jährlich einen Preis für herausragende Leistungen der<br />

Jugendforschung vergibt oder ob dauerhaft der Schutz<br />

der Umwelt (z.B. einer Region) mit einem nennenswerten<br />

Beitrag unterstützt werden soll. Bedenkt man, dass<br />

mehr als 70 % aller deutschen Stiftungen über weniger<br />

als 1 Mio. € Kapitalausstattung verfügen, gilt als erwiesen,<br />

dass auch mit einem relativ geringen Stiftungskapital<br />

durchaus sichtbare positive Wirkungen zu erzielen sind.<br />

Außerdem darf eine neu gegründete Stiftung in den<br />

ersten vier Jahren ihres Bestehens die Kapitalausstattung<br />

durch Einwerben zusätzlicher Mittel (auch aus Spenden)<br />

deutlich stärken. Auch so genannte Zustiftungen sind ein<br />

hervorragendes Mittel, andere für die eigene Stiftungsidee<br />

zu begeistern und mit ins Boot zu holen. Schließlich<br />

verfügen erfolgreiche Persönlichkeiten wieDu meist<br />

über hochwertige Netzwerke. Mit einer Stiftung lassen<br />

sich ganz neue Möglichkeiten des gemeinsamen Wirkens<br />

erschließen.<br />

Auch die Ausstattung einer Stiftung mit anderen<br />

materiellen Werten oder ergänzend dazu ist möglich<br />

und wird praktiziert. So können Kunstgegenstände oder<br />

Sammlungen eingebracht werden, um diese der<br />

Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Auch Immobilien<br />

sind gebräuchliche Wirtschaftsgüter, die auf Stiftungen<br />

übertragen werden können.<br />

Abschließend sei erwähnt, dass auch die Gründung<br />

einer NICHT gemeinnützigen, sondern privatnützigen<br />

Familienstiftung ein exzellentes Instrument ist, um das<br />

Familienvermögen oder Teile davon vor dem Vollzugriff<br />

möglicher Erben zu schützen. Gleichzeitig ist sehr wohl<br />

die gezielte Alimentierung der Begünstigten (Destinäre),<br />

z.B. der Nachkommen, möglich.<br />

Insgesamt bietet der Stiftungsgedanke mit seinen<br />

verschiedensten Umsetzungsvarianten hervorragende<br />

Möglichkeiten, eigene Vorstellungen zur Ausgestaltung<br />

ist Stiftungsberater (DSA)<br />

und Coach für materiellen<br />

Wohlstand insbesondere<br />

für Unternehmer (zertif.<br />

Ruhestandsplaner FH).<br />

Nach Abitur, handwerkl.<br />

Ausbildung und abgeschlossenem<br />

Ingeneur-Studium<br />

folgten sieben Semester<br />

Kommunikationspsycholgie<br />

an der HUB. Seit 1990 in<br />

der Finanzbranche, hat<br />

er sich zum Experten für<br />

die Bewirtschaftung von<br />

Stiftungsvermögen und allg.<br />

Stiftungsberatung entwickelt.<br />

unserer Lebenswelt umzusetzen. •<br />

Hubert Schneider


Was Du in<br />

90 Tagen<br />

nicht umsetzt, machst Du<br />

gar nicht.


WACHSTUM<br />

DEIN TEAM<br />

DEIN TEAM<br />

24<br />

WACHSTUM<br />

25<br />

Wachstum dank <strong>Emotionen</strong><br />

— von Joachim E. Lask<br />

Unternehmer sind wie Spitzensportler: Sie<br />

wollen unbedingt gewinnen — und doch<br />

können sie verlieren. Erfolg führt zu Freude.<br />

Misserfolg zu Ärger oder Trauer.<br />

Frustration ist dabei der tägliche Begleiter,<br />

und Begeisterung gibt Kraft zum Erreichen<br />

von Visionen.<br />

Wer unternehmerische Entscheidungen trifft, bekommt<br />

es mit der Emotion zu tun — zumindest<br />

mit der eigenen und meistens auch mit den <strong>Emotionen</strong><br />

der Stakeholder.<br />

<strong>Emotionen</strong> sind wichtige Informationsquellen, die<br />

Entscheider eines Unternehmens (das sind idealerweise<br />

alle Mitarbeiter, Führungskräfte, Geschäftsführer, Inhaber)<br />

nutzen müssen, sofern sie wachsen wollen.<br />

Beispielsweise kann Sorge oder Angst zur Vorsicht und<br />

(Über-)Prüfung anregen. Freude und Glück motivieren,<br />

Erfolgsverhalten zu wiederholen. Ärger ist Änderungsmotivation.<br />

Trauer hilft, einen Weg tatsächlich zu beenden.<br />

Jedoch kann jede Emotion auch zum Fallstrick unternehmerischen<br />

Handelns werden:<br />

1 <strong>Emotionen</strong> werden nicht wahr- beziehungsweise ernst<br />

genommen.<br />

2 <strong>Emotionen</strong> werden nicht kommuniziert.<br />

3 Die unangemessene Intensität der Emotion kann zu<br />

übertriebenen, falschen oder ausbleibenden Entscheidungen<br />

führen.<br />

Kurzum: Wer Wachstum will, muss seine <strong>Emotionen</strong><br />

kennen und sie für sein Ziel nutzen. Damit werden<br />

sog. Soft Skills zu harten Fakten des Unternehmenserfolgs.<br />

Es mag überraschen: Die erste Emotion für Wachstum<br />

entspringt nach Peter Drucker der wichtigsten Fähigkeit<br />

des Unternehmers, der Selbsterkenntnis. Ein Kunde eines<br />

Autohauses beschwert sich beim Betriebsleiter über den<br />

schlechten Service.<br />

Und schon geht es los mit den <strong>Emotionen</strong>: Ärger<br />

über die Anspruchshaltung des Kunden! Scham, denn er<br />

deckt einen Fehler auf. Enttäuschung, dass der Service<br />

immer noch nicht besser geworden ist. Sorge vor den<br />

Widerständen des Serviceteams.<br />

Es führt kein Weg an der Selbsterkenntnis und der<br />

damit verbundenen Frage vorbei: Was muss ich persönlich<br />

verändern, damit Wachstum möglich wird? Das ist<br />

sehr positiv formuliert. Welchen Fehler habe ich bisher<br />

gemacht, und wie kann ich ihn möglichst sofort beheben?<br />

In diesem Sinn ist das Sündenbekenntnis der Beginn einer<br />

möglichen Entwicklung.<br />

1 Den Ist-Zustand erkennen, der den Erfolg bisher<br />

behindert (Sünde).<br />

2 Alle relevanten Karten auf den Tisch legen (Bekenntnis)<br />

um den Fehler in der Tiefe zu verstehen und nach der<br />

besten Lösung zu suchen. Wer hier wegen seiner Scham<br />

oder Peinlichkeit vertuscht oder verheimlicht, verhindert<br />

richtig gute Lösungen für Wachstum.<br />

Die Wucht von <strong>Emotionen</strong> ist ein Signal: Hier verlässt<br />

du deine Komfortzone. Jetzt beginnt das Wagnis! Deine<br />

Unternehmung kann gelingen oder misslingen. Wer sich<br />

als Unternehmer hier scheut, erlebt kein Wachstum.<br />

Bei Wachstum durch Optimierung ist das Management<br />

gefordert, verbesserte Prozesse einzuleiten und zu<br />

etablieren. Noch weiter aus der Komfortzone führt die<br />

Entwicklung eines neuen Produktes. Es ist stets die Wette<br />

mit dem Markt, ob die Investition schließlich vom Kunden<br />

honoriert wird. Berechtigte Sorge darf dabei nicht zur<br />

Panik ausarten, damit Risiken bestmöglich eingeschätzt<br />

werden, statt eine vielversprechende Entwicklung rigoros<br />

einzustampfen.<br />

Wagnis und Mut dürfen nicht zu Blauäugigkeit und<br />

Zockerei führen, sonst gibt es schon bald überhaupt<br />

keine Chance mehr zum Wachstum.<br />

Und im Fall des Erfolges, Gewinns oder Wachstums,<br />

stellen sich Glück, Freude und Stolz ein. Jedoch<br />

auch hier wird Unternehmens-Wachstum gebremst<br />

oderverhindert, wenn diese <strong>Emotionen</strong> nicht mit den<br />

Betroffenen geteilt werden.<br />

Es ist fahrlässig, für das Wachstum den gemeinsam<br />

errungenen Erfolg auf einzelne Personen zu reduzieren.<br />

Bekanntlich hat der Erfolg viele Väter und Mütter. Also:<br />

Geteilte Freude ist doppelte Freude! Nichts ist motivierender<br />

als der Erfolg! Lob ist wie Champagner — man<br />

muss ihn servieren, so lange er perlt!<br />

Begeisterung, eine weitere Emotion, die hoch mit<br />

Wachstum korreliert. Ohne Begeisterung versanden<br />

gute Visionen und erreichen den Kunden nicht. Denn<br />

Begeisterung versetzt das Gehirn in einen Zustand,<br />

sich schnell und tief in eine neue Materie einzuarbeiten.<br />

Mit Begeisterung gelingt eine Zielorientierung, die<br />

auch langfristig Frustrationen durch Rückschläge oder


WACHSTUM<br />

DEIN TEAM<br />

DEIN TEAM<br />

WACHSTUM<br />

26<br />

27<br />

„Das Ziel: unbedingt<br />

gewinnen wollen und<br />

verlieren können.“<br />

Verzögerungen aushält. Es entspricht der emotionalen<br />

Bindung an das Unternehmen (siehe Gallup-Studie). Wer<br />

mit ganzem Herzen hinter dem Mission-Statement eines<br />

Unternehmens steht oder für eine Idee brennt, steht<br />

jedoch auch in der Gefahr auszubrennen.<br />

Persönliche Gesundheitsbedürfnisse wie der soziale<br />

Kontakt, eine gesunde Ernährung oder genügend Schlaf<br />

werden langfristig vernachlässigt. Die Genesung von<br />

einem handfesten Burnout dauert 6 bis 9 Monate und<br />

kann Wachstum zerstören.<br />

Und dann ist da noch das Bauchgefühl:<br />

Wer unternehmerisches Wachstum will, sieht sich in<br />

Entscheidungssituationen stets mit einer Restunsicherheit<br />

konfrontiert, die trotz mächtiger Analysetools und<br />

Expertenrat nicht aufgelöst werden kann. Wohl dem,<br />

der jetzt bewusst sein Bauchgefühl (Intuition) wahrnimmt<br />

und mit diesem umgehen kann. Denn dieses benötigen<br />

wir, um ggf. auch blitzschnell Entscheidungen zu treffen.<br />

Es ist besonders geeignet, eine komplexe Datenlage auf<br />

das Wesentliche zu reduzieren. Dabei gibt es jedoch<br />

eine Voraussetzung: Es muss aktuell gut trainiert sein.<br />

Der Trainingsplatz liegt (leider) immer (!) außerhalb der<br />

Komfortzone.<br />

Was ist mit der Gelassenheit? Korrekterweise handelt<br />

es sich hier nicht um eine Emotion, sondern um die<br />

Fähigkeit, sich selbst in Stress- und Drucksituationen<br />

zurückzunehmen, loszulassen, eine Unterbrechung herbeizuführen<br />

oder dreimal tief durchatmen zu können.<br />

Denn die Intensität der Emotion kann zu Einschränkungen<br />

in der Wahrnehmung führen.<br />

Wichtige Informationen können nicht verwertet<br />

werden, kluge Entscheidungen können nicht getroffen<br />

oder die Geduld nicht aufgebracht werden, auf eine gute<br />

Situation zu warten.<br />

Zusammenfassend auf den Punkt gebracht: Unternehmerisches<br />

Wachstum braucht Emotion. Sie sind immer<br />

subjektiv und müssen zur Einordnung kommuniziert<br />

werden.<br />

Wie gelingt der sichere Umgang mit <strong>Emotionen</strong>, wenn<br />

wir ihn für den Kontext Unternehmen benötigen? Doch<br />

woher nehmen, wenn ausgerechnet stehlen hier nicht<br />

funktioniert? Die einzige Antwort heißt: Learning by<br />

doing!<br />

Es gibt viele gute Informationen, wie beispielsweise<br />

Gedanken oder die körperliche Verfassung <strong>Emotionen</strong><br />

bestimmen. Raffinierte Strategien zur Emotionsregulation<br />

oder Emotionswahrnehmung sind (leider) nicht käuflich.<br />

Wir wissen heute, dass 70 bis 90 Prozent dieser<br />

berufsrelevanten Soft Skills durch informelles Lernen<br />

erworben werden. Und — Sie ahnen es schon —<br />

außerhalb der Komfortzone. In sämtlichen Alltagserfahrungen,<br />

die uns herausfordern, ggf. auch spontan<br />

Entscheidungen zu treffen, können diese Soft Skills<br />

erworben werden.<br />

Welche Situationen sind dafür prädestiniert? Der<br />

beste informelle Lernort ist dort, wo auch unser Herz<br />

hängt (Stichwort: Begeisterung). Einerseits der Kontext<br />

Arbeit selbst, sofern eigenverantwortliches Verhalten<br />

gefordert und gefördert wird. Noch intensiver können<br />

Soft Skills in der Familie (weiter-)entwickelt werden.<br />

In einer Untersuchung des WorkFamily-Instituts und<br />

der Goethe-Universität Frankfurt geben 76 Prozent<br />

der erwerbstätigen Eltern mit und ohne Führungsverantwortung<br />

an, dass sie mit den Familienaufgaben Soft<br />

Skills (weiter-)entwickelt haben, die sie zu besseren<br />

Mitarbeitern bzw. Führungskräften machen.<br />

In den Top 10 der erworbenen Soft Skills ist der<br />

Umgang mit sämtlichen oben beschriebenen Kompetenzen<br />

enthalten wie beispielsweise Mut, Konfliktbewältigung<br />

oder Frustrationstoleranz. In meinem Buch „Gute Eltern<br />

sind bessere Mitarbeiter“ beschreibe ich zusammen mit<br />

Ralph Kriechbaum diesen Zusammenhang.<br />

Auch die 10 aufgeführten Interviews mit erfolgreichen<br />

Unternehmern und Führungskräften illustrieren: Familie<br />

ist das Kompetenzcenter für unternehmerischen Erfolg.<br />

So stehen Eltern stets in der Selbstreflexion oder<br />

spätestens dann, wenn Kindermund ihnen die Wahrheit<br />

kund tut. Emotionsregulation wird so intensiv erworben,<br />

wie es kein Weiterbildungsprogramm schon aus rechtlichen<br />

Gründen anbieten darf.<br />

Familie ist ein Synonym für Entwicklung, und in diesem<br />

Sinne auch für Wachstum. Kaum ist ein stabiler Zustand<br />

erreicht, erfolgt der nächste Entwicklungsschritt (Kindergarten,<br />

Schule, Pubertät, Ausbildung, Familiengründung).<br />

Eltern stehen — sofern sie sich der Verantwortung<br />

stellen — häufig außerhalb der Komfortzone.<br />

Mindestens 18 Jahre Lernzeit steht Eltern zur Verfügung,<br />

damit Soft Skills nicht nur angelernt sind, sondern<br />

auch in Stresssituationen sicher angewendet werden<br />

können.<br />

Das Ziel: Unbedingt gewinnen wollen und verlieren<br />

können. •<br />

Joachim E. Lask<br />

Diplom-Psychologe, Gründer und Geschäftsführer<br />

des WorkFamily-Instituts.<br />

Seit 2004 forscht er zum Enrichment-Ansatz,<br />

aktuell zur Bewusstseinsbildung zum Wert von<br />

Familie im Unternehmen.<br />

Eine zusammenfassende Darstellung hat er in<br />

„Gute Eltern sind bessere Mitarbeiter“ (Springer-<br />

Verlag, 2017) vorgelegt.


TRENNUNG<br />

DEIN TEAM TRENNUNG<br />

28<br />

„Trennung —<br />

als Chance zum<br />

Wachstum“<br />

RUBRIK<br />

29<br />

— von Claudia Michalski<br />

Jedes Unternehmen — ob Mittelstand oder DAX-Konzern, ist grundsätzlich<br />

auf Wachstum ausgerichtet. Auch wenn die Ambitionen des Unternehmers gar<br />

nicht überbordend groß sind, so bedeutet Stillstand grundsätzlich Rückschritt.<br />

Wenn man langfristig nicht von der Konkurrenz überholt werden will, muss<br />

man wachsen.<br />

Die wichtigste Ressource für ein Unternehmen im<br />

Wachstum sind geeignete Mitarbeiter. Nicht erst seit<br />

dem viel beschriebenen Fachkräftemangel will man als<br />

Unternehmer leistungsfähige, kompetente und engagierte<br />

Mitarbeiter und ist froh, wenn man ein aufeinander<br />

eingespieltes Team zusammengestellt hat und das operative<br />

Tagesgeschäft reibungslos läuft.<br />

Doch neben fachlichen Kompetenzen ist insbesondere<br />

in Zeiten des Wandels eine persönliche Eigenschaft<br />

der Mitarbeiter entscheidend: Veränderungsbereitschaft.<br />

Gerade im Kontext der digitalen Transformation<br />

braucht es eine hohe Affinität zu neuen Technologien,<br />

Geschäftsmodellen und Prozessen. Das gilt besonders<br />

für schnell wachsende Unternehmen, da sich hier auch<br />

die Strukturen stark verändern. Viele fest angestellte<br />

Mitarbeiter tun sich jedoch häufig schwer mit ständigen<br />

Veränderungen. Dabei ist lebenslanges Lernen dringend<br />

erforderlich, die Halbwertzeit des Wissens wird immer<br />

kürzer. Was heute noch gilt, ist morgen schon<br />

Geschichte. Wir kennen das alle: Kaum hat man sich<br />

an sein neues Smartphone gewöhnt und die Funktionen<br />

weitgehend verstanden, kommt schon wieder eine<br />

aktualisierte Version auf den Markt, und man muss<br />

sich neu einarbeiten.<br />

Dieses Beispiel ist auch gut auf unternehmerische<br />

Prozesse übertragbar. Während Prozesse und Geschäftsmodelle<br />

früher über viele Jahre hinweg stabil waren,<br />

muss man heute angesichts von Globalisierung und<br />

Digitalisierung ständig optimieren. Veränderung ist der<br />

neue Normalzustand.<br />

Bei vielen Angestellten führen diese Veränderungen<br />

zu großen Ängsten. Während in anderen Gesellschaften,<br />

zum Beispiel in den USA oder auch in der Schweiz,<br />

schnelle und häufige Arbeitgeberwechsel schon immer<br />

an der Tagesordnung und auch leicht möglich waren,<br />

gilt der Jobwechsel in Deutschland immer noch als Risiko.<br />

In unserer Beratung unterstützen und begleiten<br />

wir Führungskräfte in der Phase der beruflichen<br />

Neuorientierung. Hier erleben wir täglich, dass der<br />

Verlust des Arbeitsplatzes eher als Makel denn als<br />

Chance empfunden wird.<br />

Kündigungen aus eigenem Antrieb durch den Arbeitnehmer<br />

werden ungläubig beäugt und als sehr mutig<br />

angesehen — insgesamt ist die Atmosphäre auf dem<br />

Arbeitsmarkt trotz Fachkräftemangel insbesondere bei<br />

älteren Arbeitnehmern immer noch recht schwerfällig.<br />

Wer einmal in einer (Führungs-)Position ist, verharrt<br />

dort oft sehr lange. Und das sogar selbst dann, wenn<br />

er oder sie mit dem Arbeitsplatz nicht mehr zufrieden ist.<br />

Umgekehrt sind Unternehmer, insbesondere im Mittelstand,<br />

in dem die Beziehung zu den Angestellten oft recht<br />

persönlich ist, sehr zögerlich, wenn sie sich ihrerseits<br />

von einem Mitarbeiter trennen möchten. Das deutsche<br />

Arbeitsrecht bietet einen hohen Kündigungsschutz für<br />

Arbeitnehmer — dahinter verstecken sich Personalleiter<br />

und Geschäftsführer gern, um keine unangenehmen<br />

Gespräche führen zu müssen.<br />

Schon negatives Feedback zu geben und im Mitarbeitergespräch<br />

einmal ehrlich zu sagen: „In diesem Projekt<br />

hätte ich mehr erwartet, hier würde ich eine Fortbildung<br />

empfehlen“, ist für viele Führungskräfte im Mittelstand<br />

schwer.<br />

Die Unternehmenskultur ist vielfach auf Harmonie<br />

ausgelegt und erlaubt keine Kritik – auch wenn sie im<br />

Sinn des Unternehmens sinnvoll und oft sogar dringend<br />

notwendig wäre.<br />

Sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer verharren<br />

lange in einem unglücklichen Arbeitsverhältnis, sprechen<br />

aber nicht offen darüber. In der Folge steigern sich die<br />

negativen wechselseitigen <strong>Emotionen</strong>, und die Situation<br />

wird problematisch, ja geradezu verfahren. Am Ende<br />

wird der Kontakt zum Betroffenen möglichst vermieden,<br />

Jour Fixe abgesagt. Konfliktscheues Verhalten erleben<br />

wir bei Führungskräften nicht selten.<br />

Dabei wäre es oft viel leichter, sich aus der Situation<br />

zu befreien —wenn man ehrlich miteinander sprechen<br />

würde. Die Mitarbeiter erkennen in aller Regel selbst<br />

sehr früh, dass sie nicht mehr ins Unternehmen passen<br />

und empfinden es häufig als unwürdig, dass nicht offen<br />

mit Ihnen gesprochen wird.<br />

Als Experten für Trennungsmanagement sind wir<br />

häufig in der Situation, die Führungskräfte zunächst<br />

darin zu trainieren, offenes Feedback zu geben und auch<br />

Trennungsgespräche in der Sache konsequent, aber<br />

menschlich wertschätzend und vor allem feinfühlig zu<br />

führen. Die Holzhammer-Methode ist hier nicht gefragt.


TRENNUNG<br />

DEIN TEAM<br />

DEIN TEAM<br />

30<br />

TRENNUNG<br />

31<br />

Hilfreich für eine geordnete Trennungskultur ist ein<br />

geregeltes Prozessmanagement für den Exit, damit<br />

keine Pannen passieren. Neben den Konditionen des<br />

Ausstiegs sind dabei sämtliche Kommunikationsfragen<br />

gemeinsam mit dem Betroffenen zu klären: In welcher<br />

Reihenfolge werden Kollegen, die gesamte Belegschaft,<br />

Kunden, Lieferanten und ggf. externe Kooperationspartner<br />

informiert? Wie ist das genaue Wording? In welcher<br />

Form, über welchen Kanal wird zu welchem Zeitpunkt<br />

kommuniziert?<br />

In besonders heiklen Fällen, etwa bei der Trennung<br />

von einem Geschäftsführer, ist es durchaus sinnvoll, die<br />

wesentlichen Eckpunkte der Trennungskommunikation<br />

im Aufhebungsvertrag festzuhalten und damit der<br />

Situation einen klaren Rahmen zu geben.<br />

Grundsätzlich gilt, dass gerade der Betroffene über alle<br />

Kommunikationsschritte des Unternehmens informiert<br />

sein sollte und die Inhalte, mitunter sogar die genauen<br />

Formulierungen, mit ihm abgestimmt sein sollten.<br />

Selbstverständlich sind die Ausstiegskonditionen für<br />

den Betroffen von besonderer Bedeutung. Dabei ist<br />

nicht allein die Höhe der Abfindung entscheidend, auch<br />

die Länge der Betriebszugehörigkeit, der Verbleib des<br />

Dienstwagens und auch die unterstützende Beratung,<br />

das sogenannte Outplacement. Dieses Beratungsangebot<br />

hilft insbesondere Mitarbeitern mit langjähriger<br />

Betriebszugehörigkeit dabei, sich auf dem Arbeitsmarkt<br />

zu orientieren und in der Konsequenz auch schnell<br />

wieder eine neue Position zu bekommen.<br />

Oft genug beschleunigt das Beratungsangebot auch<br />

den Trennungsprozess, da sich der Fokus des Betroffenen<br />

damit auf die Zukunft richtet und nicht auf die Vergangenheit.<br />

Es wird ein schneller Trennungsfrieden erreicht.<br />

Unternehmen, die ihren Mitarbeitern eine Outplacement-Beratung<br />

zugestehen, zeigen damit nicht nur ihre<br />

soziale Verantwortung, sondern sie tun auch etwas fürs<br />

Employer Branding. Denn letztlich werden gekündigte<br />

Mitarbeiter, die mit Hilfe der Beratung schnell wieder<br />

in eine neue Position kommen, positiv über ihren alten<br />

Arbeitgeber sprechen und die Trennung als das begreifen,<br />

was sie ist: Eine große Chance zum Wachstum — sowohl<br />

für das Unternehmen als auch auf persönlicher<br />

Ebene für den Mitarbeiter. •<br />

Trennungskultur<br />

Claudia Michalski<br />

Diplom-Volkswirtin und langjährige Geschäftsführerin verschiedener Medienhäuser<br />

(Handelsblatt/Beuth), ist Expertin für Change- und Trennungsmanagement. Seit 2016 führt<br />

sie als geschäftsführende Gesellschafterin die OMC OpenMind Management Consulting<br />

GmbH und unterstützt Unternehmen in der (digitalen) Transformation sowie Führungskräfte<br />

bei der persönlichen Neuausrichtung. Restrukturierungen in der Sache konsequent<br />

und gleichzeitig respektvoll umzusetzen, ist ihre Mission.


32<br />

AUTOMATISIERUNG<br />

RUBRIK RUBRIK<br />

33<br />

Emotionale<br />

Automatisierung<br />

„Das digitale<br />

Marketing<br />

von morgen<br />

hat gestern<br />

begonnen.“<br />

— von Marco Linke<br />

„Guten Tag, mein Name ist Botty. Ich bin<br />

Ihr digitaler Assistent. Wie kann ich Ihnen<br />

helfen?“<br />

Millionen Websitebesucher werden in dieser oder<br />

ähnlicher Form von den so genannten Chatbots<br />

begrüßt.<br />

In nahezu jeder Disziplin sind Automatisierungen<br />

auf dem Vormarsch. Ob Chatbots oder intelligente<br />

E-Mail-Kampagnen, längst hat die künstliche Intelligenz<br />

einst von Menschen verrichtete Arbeit übernommen.<br />

Schauen wir uns einmal die Vorteile, Nachteile und<br />

Möglichkeiten an: Durch Digitalisierung der Prozesse<br />

können Arbeitsvolumen skaliert und Arbeitsabläufe<br />

beschleunigt werden – ohne die Ressource Mensch zu<br />

belasten.<br />

Als Experte für digitales Marketing interessiert mich<br />

natürlich, wie moderne Marketingstrategien von dieser<br />

Entwicklung profitieren können. Dabei haben wir im<br />

Marketing den großen Vorteil, dass wir ziemlich genau<br />

wissen, wie sich Kunden durch die digitale Welt bewegen.<br />

Entsprechend können Marketingmaßnahmen auf den<br />

einzelnen Kunden und dessen Bedürfnisse abgestimmt<br />

werden.


AUTOMATISIERUNG<br />

DEINE ORGANISATION<br />

DEINE ORGANISATION<br />

34<br />

AUTOMATISIERUNG<br />

35<br />

Ein Beispiel:<br />

Sagen wir, wir sind ein Reiseveranstalter. Ein möglicher<br />

Kunde möchte eine Reise nach Australien buchen und<br />

informiert sich zu diesem Thema auf der Website<br />

eines unserer Konkurrenten. Für diesen Interessenten<br />

schalten wir gezielt eine Werbeanzeige „Reisen nach<br />

Australien" auf Google. Gelangt der Interessent auf unsere<br />

Website, schaltet sich der digitale Assistent ein.<br />

Dieser weiß bereits, dass der Besucher am Thema<br />

„Reisen“ und „Australien“ interessiert ist und sich bereits<br />

bei unserem Konkurrenten informiert hat. Also fragt<br />

unser Chatbot den Besucher, ob dieser unser bestes<br />

Angebot zum Thema „Reisen nach Australien“ sehen<br />

möchte.<br />

Charmant leitet er den Suchenden durch unser Portfolio<br />

zum passenden Produkt. „Merkt“ der Bot, dass der<br />

Interessent abspringen möchte, bietet er dem Besucher<br />

unser kostenloses Magazin „Reisen nach Australien“ an.<br />

Da wir zielgerichtet auf die Wünsche des Interessenten<br />

eingehen, wird dieser in der Regel das Magazin downloaden<br />

— gegen Angabe der E-Mail-Adresse.<br />

Über eine intelligente E-Mail-Kampagne können wir<br />

Vertrauen aufbauen, unsere Marke etablieren und den<br />

Interessenten zum Kunden machen.<br />

Vor allem können wir unsere Interessenten optimal<br />

segmentieren. Wollen wir beispielsweise herausfinden,<br />

ob der Kunde eine Pauschalreise buchen oder lieber auf<br />

eigene Faust Australien entdecken möchte, könnten wir<br />

in einer E-Mail die Checklisten „Australienreise in kleiner<br />

Reisegruppe erleben“ und „Australien als Selbstfahrer<br />

entdecken“ anbieten. Klickt ein Kunde auf die Checkliste<br />

„Selbstfahrer", weiß unser digitaler Assistent beim<br />

Aufruf der Website, dass sich der Kunde für das Thema<br />

„Australien und Selbstfahrer“ interessiert.<br />

Passgenau kann dieser jetzt den Kunden empfangen:<br />

„Hallo, Herr Mustermann. Benötigen Sie Hilfe bei der<br />

Planung Ihrer nächsten Selbstfahrer-Reise nach Australien?<br />

Was interessiert Sie am meisten? “<br />

Die beste Reisezeit?<br />

Die beste Route?<br />

Hat der Kunde eine Frage, so kann der Chatbot<br />

natürlich direkt die passende Antwort liefern. Und sollte<br />

dieser einmal tatsächlich nicht helfen können, leitet er<br />

die Anfrage an den entsprechenden Support-Mitarbeiter<br />

im Fachbereich Australien weiter.<br />

Der besondere Reiz …<br />

… liegt darin, dass bis zu diesem Punkt der Kampagne<br />

der komplette Prozess automatisiert wurde:<br />

• Das Aufspüren von Interessenten.<br />

• Die Schaltung der Werbung, aber nur für echte Interessenten<br />

(Kostenvermeidung durch zu hohen Streuverlust).<br />

• Das „persönliche“ Abholen der Kunden auf der<br />

Website.<br />

• Die Präsentation der Produkte.<br />

• Das Nachfassen per E-Mail und das Aufbauen von<br />

Vertrauen in die Marke.<br />

• Die Segmentierung von komplexen Kundenanfragen.<br />

• Die Unterbreitung des Angebots.<br />

• Der Support.<br />

Dabei können die Marketing-Strategien nahezu beliebig<br />

skaliert werden. Es spielt keine Rolle, ob 10 oder 10.000<br />

Kundenprozesse pro Tag bearbeitet werden. Gleichzeitig<br />

werden die eigenen Mitarbeiter effizient bei ihrer Arbeit<br />

unterstützt. Sie werden von Routineaufgaben befreit und<br />

können sich auf qualifizierte Kundenanfragen konzentrieren.<br />

Dies gilt besonders, wenn Kunden häufig ähnliche<br />

Fragen stellen oder Probleme haben.<br />

Daneben sind digitale Konversationen auch beim<br />

Umgang mit großen Daten hilfreich. Bleiben wir bei<br />

unserem Beispiel des Reiseveranstalters: Hat dieser 50<br />

Reiseziele mit jeweils 50 Reiseterminen im Portfolio, so<br />

müsste sich der Kunde durch 2.500 Produkte kämpfen.<br />

Die kurzen Fragen: „Wohin möchten Sie reisen?“ und<br />

„Wann möchten Sie am liebsten abreisen“ grenzen das<br />

Angebot auf 5 bis 10 konkrete Vorschläge ein. Dieses<br />

Prinzip funktioniert in jeder Branche.<br />

Die dunkle Seite der Macht.<br />

Wie immer gibt es neben all den Vorteilen auch eine<br />

Kehrseite der Medaille: Menschen möchten sich in der<br />

Regel nicht mit Maschinen unterhalten.<br />

Das ist vor allem im Bereich der Kommunikation<br />

ein Problem. Man darf nicht vergessen, dass auch<br />

„intelligente Bots“ nur über die Wissensbasis verfügen,<br />

die ihnen vorab zur Verfügung gestellt wurde. Zwar<br />

werden moderne Bots mit jeder Interaktion klüger und<br />

„lernen“ quasi dazu.<br />

Dennoch bleibt es eine große Herausforderung, einer<br />

automatisierten Kommunikation Leben einzuhauchen.<br />

Was ist die Lösung?<br />

Ganz einfach: Man muss dem Benutzer zumindest das<br />

Gefühl vermitteln, mit einem echten „Gegenüber“ zu<br />

kommunizieren. In der Praxis wird die Automatisierung<br />

emotionalisiert! Das beginnt bei Kleinigkeiten. So sollte<br />

der digitale Assistent einen Namen und durch eine<br />

Grafik auch ein Gesicht haben, sodass sich der Nutzer<br />

ein Gegenüber vorstellen kann.<br />

Automatisierte E-Mails sollten personalisiert werden<br />

und handlungsbasiert auf Kundenaktionen reagieren.<br />

Nur so werden Chatbots, E-Mail-Kampagnen und<br />

Social Bots „menschlicher“. Mittlerweile können digitale<br />

Assistenten durch Künstliche Intelligenz (KI) und Natural<br />

Language Processing die natürliche Sprache verstehen<br />

und relevante Informationen in der Form eines Dialog<br />

vermitteln. Hochwertige Chatbots verstehen sogar geäußerte<br />

Wünsche, Probleme und die Intention dahinter.<br />

Sie reagieren nicht nur auf Schlüsselwörter, sondern<br />

können selbst korrekte Antworten finden oder sinnvolle<br />

Aktionen vorschlagen.<br />

Wichtig ist dabei, auch das „Wording“ menschlich zu<br />

gestalten. Ein Chatbot kann durchaus in einem Dialog<br />

einmal nachfragen. Er kann auch Bedauern ausdrücken,<br />

dass er eine Antwort nicht weiß und erst nachfragen<br />

muss.<br />

Je lebendiger und persönlicher ein Dialog ist, desto eher<br />

akzeptiert der Nutzer, dass er mit „Botty,“ und nicht mit<br />

einer Maschine spricht.<br />

Fazit<br />

Es ist kein Wunder, dass das automatisierte Marketing<br />

so rasant wächst. Chatbots wie Siri, Cortana, Google<br />

Home, Facebook Messenger oder Alexa werden laut<br />

Marktforschungsunternehmen Gartner bereits im Jahre<br />

2021 rund 15 % aller Interaktionen im Kundenservice automatisiert<br />

abwickeln.<br />

Zudem stellen Chatbots eine vertraute Umgebung<br />

dar. Mittlerweile nutzt ein Großteil der Anwender das<br />

Smartphone für die Kommunikation. Damit gehören<br />

Messenger-Dienste wie WhatsApp, Facebook-Messenger<br />

oder SMA zum Alltag — in allen Altersgruppen.<br />

Die digitale Kommunikation ist aus Sicht des Anwenders<br />

ein gelernter Prozess und einfacher zu bedienen<br />

als eine App oder eine komplizierte Website-Navigation.<br />

Doch trotz aller Automatisierungen ist und bleibt es<br />

wichtig, im Falle der „Unwissenheit“ des Helferleins eine<br />

kluge Exit-Strategie parat zu haben, die den Kunden mit<br />

einem „echten Menschen“ in Verbindung bringt. Ihr Botty<br />

Marco Linke<br />

ist CEO der Kommunikationsagentur<br />

Artivista GbR. Seit<br />

20 Jahren hilft er Unternehmen<br />

sich oder ihre Produkte auf<br />

dem Markt zu positionieren.<br />

Als Berater für Digitales<br />

Marketing schult er für<br />

das Kompetenzzentrum<br />

für Kreativwirtschaft der<br />

Bundesregierung, BSP<br />

Business School Berlin/<br />

Hochschule für<br />

Management und<br />

Rationalisierungs- und<br />

Innovationszentrum<br />

der Deutschen<br />

Wirtschaft.


DIGITALISIERUNG<br />

DEINE ORGANISATION<br />

DEINE ORGANISATION<br />

36<br />

DIGITALISIERUNG<br />

37<br />

Wachstum durch<br />

Digitalisierung<br />

— von Dr. Martin C. Wolff<br />

Wie die Industrialisierung auch, bringt die Digitalisierung<br />

ein ungeheures Wachstum. Jedoch bleibt<br />

das Wesen der Digitalisierung unverstanden. Weder ist<br />

es ein Wundermittel, das von alleine alles besser macht —<br />

wie die frühe Internetgenerationen naiverweise glaubte.<br />

Noch findet das Wachstum von alleine statt, nur weil<br />

sich vieles verändert.<br />

Digitalisierung ist ein analoger Prozess, der mühsam<br />

und kleinteilig Veränderungen von Mensch und dessen<br />

Organisation abfragt. Also schauen wir einige der<br />

Missverständnisse näher an, anschließend die konkreten<br />

Lösungen durch Digitalisierung.<br />

Wachstum durch die Digitalisierung findet innerhalb<br />

klar benennbarer Prinzipien statt, die Orientierung bieten:<br />

Digitalisierung bedeutet den Transfer von Stoff in Daten<br />

und Informationen. Ein eingescanntes Dokument ist ein<br />

digitalisiertes und lässt sich ohne weiteren Aufwand<br />

beliebig häufig kopieren und versenden. Das verkürzt<br />

Wege, die beste Beschreibung von Digitalisierung. Ein<br />

Foto mit dem Handy übermittelt in Echtzeit mehr<br />

als tausend Worte.<br />

Datenaustausch und Kommunikation sind die Wesensmerkmale<br />

des Digitalen. Konsequenterweise haben auch<br />

alle neuen Geräte ebendiese Merkmale, jedes Handy<br />

eine Kamera und Internetverbindung, jeder moderne<br />

Drucker einen W-LAN-Anschluss.<br />

Irrtümer zur Digitalisierung<br />

Den ersten Irrtum brachte der Jurist Tom Brägelmann<br />

auf den Punkt: „Solange es neu ist, nennt man es<br />

Künstliche Intelligenz. Sobald es etabliert ist, heißt<br />

es Software.“ Automatisierungen werden idealisiert,<br />

mit Befürchtungen und Erwartungen gleichermaßen<br />

überfrachtet.<br />

Tatsächlich begegnen wir einer beeindruckenden<br />

Automatisierung. Aber automatisiert wird erst einmal<br />

nur das, was sich wiederholt. Die Faustregel dazu lautet:<br />

Jede routinierte Tätigkeit, die von einem Menschen eine<br />

Prüfungs- und Entscheidungsdauer von bis zu einer<br />

Sekunde braucht, wird von aktueller oder künftiger<br />

Software als kognitive Dienstleistung abgelöst .<br />

Das führt zu einer drastischen Konsequenz, nämlich<br />

der systematischen Reduktion des Personalbedarfs bei<br />

Routineaufgaben, unabhängig von der Qualifikation. Wir<br />

reden dabei von White-Collar-Tätigkeiten, also Denkaufgaben,<br />

da die Blue-collar-Aufgaben nicht durch Software,<br />

sondern durch Roboter unterstützt werden.<br />

Grundsätzlich ist es sinnvoll, alles zu automatisieren.<br />

Kleine Unternehmen wie Startups nutzen diese neuen<br />

Möglichkeiten, sie müssen aus der Not heraus optimale<br />

Prozesse auf schmaler Basis aufbauen. Die großen und<br />

alten hingegen haben die Not, dass sie nur mit viel<br />

Veränderungsschmerz derartige Innovationen einführen<br />

können, da sie im mindesten Arbeitsplätze verändern,<br />

wenn nicht gar ganz abbauen.<br />

Der zweite Irrtum besteht darin, Digitalisierung<br />

als höchst anspruchsvolle institutionelle Angelegenheit<br />

misszuverstehen. Sie erscheint als unübersichtliche und<br />

unlösbare Aufgabe. Tatsächlich ist Digitalisierung aber<br />

eine äußerst kleinteilige, individuelle Angelegenheit.<br />

Digitalisierung baut auf individuellen Konsum, sie ist<br />

ein durchgehend konsumentengetriebenes und individualisiertes<br />

Technologiebündel.<br />

Das Smartphone wurde für den privaten Endnutzer<br />

entwickelt, Facebook verbindet Individuen und schafft<br />

Prosumenten — Individuen, die gleichzeitig konsumieren<br />

und produzieren. Google schaltet Werbung für die Einzel<br />

nen, wie es auch seine Dienstleistungen weitgehend an<br />

ihnen ausrichtet und entwickelt. Big Data ist die Menge<br />

der Daten dieser vielen Einzelnen zusammen. So kommen<br />

Netzwerkeffekte zum Tragen, indem viele Einzelne<br />

teilnehmen.<br />

Die Smartphones haben die Organisationen überrumpelt,<br />

Whatsapp offizielle Kommunikationsmöglichkeiten<br />

beiläufig abgelöst.<br />

Die Digitalisierung wird getrieben von den Endnutzern<br />

und Individuen. Erst sie führen diese Innovationen in ihre<br />

jeweiligen Organisationen ein.<br />

Der dritte Irrtum liegt in der Illusion, Digitalisierung<br />

sei die interne Angelegenheit einer Organisation. Das<br />

Gegenteil trifft zu. Digitalisierung bedeutet die Auflösung<br />

von Grenzen, vorab Getrenntes rückt zusammen und<br />

wird vernetzt. Erst Computer, dann Menschen und nun<br />

alle Gegenstände in einem Internet der Dinge. Diese<br />

technologische Innovation erfordert administrative<br />

Innovation.<br />

Mit den Worten von Alexander Britz‘, Microsofts<br />

Head of Digital Business Transformation & Artificial<br />

Intelligence: „Wir haben vor ein paar Jahren noch in<br />

einem komplett anderen Weltbild gelebt:<br />

Es gibt verschiedene Systeme, das sind alles Wettbewerber.<br />

Wir arbeiten heute ganz anders, wir sind<br />

komplett offen. Wenn Du zu Wettbewerbern sagst: „Der<br />

darf meine Daten nicht bekommen, und mit dem arbeite<br />

ich nicht, bist Du in Zukunft vermutlich nicht mehr<br />

mit im Spiel.“<br />

Jede Barriere, technisch, administrativ oder menschlich,<br />

mindert den Nutzen der Digitalisierung. Das fängt schon<br />

bei einer Abteilung an, die an einer Anschaffung festhält,<br />

während die andere ihre Systeme erneuert. Egal ob<br />

Unternehmen oder Verein, wenn nicht alle die gleichen<br />

Kommunikationstools nutzen, staucht es sich immer an<br />

den Barrieren.


DIGITALISIERUNG<br />

DEINE ORGANISATION<br />

DEINE ORGANISATION<br />

38<br />

DIGITALISIERUNG<br />

39<br />

Lösungen<br />

Auf die Einzelnen setzen<br />

Digitalisierung nützt auf zwei Weisen: Einerseits durch<br />

Netzwerkeffekte, indem viele Einzelne ein System bzw.<br />

eine Plattform benutzen. Anderseits, indem individuelle<br />

Potentiale abgefragt und eingebracht werden. Dafür<br />

braucht es einen Informationsaustausch in Echtzeit. Jeder<br />

verfügt über ein Smartphone und hat als Individuum den<br />

Zugriff auf diese Informationen. Mit Hilfe von Messengern<br />

und E-Mails sind rasante Entwicklungen möglich, Google<br />

Maps hilft bei der Navigation und Google Search beim<br />

Finden von Informationen. Datenschutz muss in einer<br />

Balance zum Nutzen stehen, beispielsweise indem sich<br />

alle auf denselben Messenger einigen. Wenn Whatsapp<br />

aufgrund der Compliance nicht geht, dann eben Signal<br />

oder Threema.<br />

Für eine Organisation bringt das einen zwingenden<br />

Lernprozess mit sich, dass nämlich die Kategorien‚ beruflich<br />

und privat verwischen. Nicht nur beim Homeoffice,<br />

sondern grundsätzlicher. Betriebsräten fällt es äußerst<br />

schwer, das zu akzeptieren. Mehr noch jedoch liegt das<br />

Potential der Digitalisierung nicht nur in der Verkürzung<br />

der Wege, sondern in der Ermächtigung der Einzelnen.<br />

Die Logik ist zwingend: Routinierte Aufgaben werden<br />

automatisiert, weniger Menschen werden mehr und<br />

komplexere Tätigkeiten ausüben. Dann muss man ihnen<br />

aber auch die Freiheit lassen, souverän zu handeln und<br />

schnell zu agieren.<br />

Das mechanistische Verständnis von Organisationen<br />

als große Maschine ist völlig veraltet, auch wenn Ministerien<br />

hier noch wie im vorletzten Jahrhundert agieren.<br />

Dennoch bleiben Schwierigkeiten, nämlich die Frage,<br />

wie eine uniforme Software und Organisationsstruktur<br />

für eine plurale Belegschaft kompatibel wird. Solche<br />

Fragen nach der richtigen Cloud, dem Remote-Access<br />

und der Kommunikation rücken in den Vordergrund<br />

und müssen mit dem Datenschutz gemeinsam gedacht<br />

und gelöst werden.<br />

Nicht alle Organisationen sind so etwas gewohnt.<br />

Zwar nehmen sie dankbar die allgegenwärtige Erreichbarkeit<br />

über Mobilfunk und E-Mail an, anderseits sind<br />

sie irritiert, dass das Berufliche somit auch privater wird.<br />

Die Veränderungen werden häufig als Ungehorsam<br />

oder Unangepasstheit missverstanden.<br />

Sie antworten mit verschärfter Compliance und<br />

setzen eine unglückliche Spirale von Verboten und<br />

Umgehungen in Gang.<br />

Doubling capacity without doubling Space<br />

Digitalisierung erlaubt die Erhöhung der Kapazitäten<br />

ohne zusätzliche Ressourcen, indem man stattdessen<br />

den Informationsfluss erhöht. Das setzt Informationssysteme<br />

voraus, Sensoren und Detektoren. Dieselbe Logik<br />

überträgt sich auf die Menschen. Bestehende Potentiale<br />

zu nutzen, setzt ein Wissen um diese Potentiale voraus.<br />

Im Unterschied zu Maschinen jedoch können Menschen<br />

selbstständig Informationen zur Verbesserung nutzen<br />

— insofern sie denn die notwendigen Informationen<br />

auch haben. An diesem Punkt setzen die kollaborativen<br />

Prozesse an, die Zusammenarbeit anhand des Teilens von<br />

Informationen und Wissen organisieren. Es reicht nicht<br />

länger, wenn eine Verantwortliche alles weiß. Vielmehr<br />

werden durch das gemeinsame Wissen alle verantwortlich.<br />

Dadurch verschiebt sich die Frage nach dem<br />

Verantwortungsträger dahingehend, dass sie Prozesse<br />

kontrollieren und korrigierend eingreifen.<br />

Hier schließt sich der Kreis, denn erst wenn alle<br />

Zugang zum selben System und denselben Informationen<br />

haben, können sie auch gemeinsam arbeiten. Wird nur ein<br />

Teil optimiert, bleibt alles beim Alten. Lieber ein System,<br />

das alle nutzen, als optimierte Insellösungen.<br />

Die bestehenden Maschinen haben in der Regel alle technischen<br />

Voraussetzungen, es fehlt häufig das Know-How<br />

oder überhaupt das Bewusstsein, was alles möglich oder<br />

machbar ist. Die vorhandenen Anlagen zu vernetzen und<br />

das technische Know-How in den Betrieben auszuprägen,<br />

wird zur Kernaufgabe.<br />

Das gilt intern wie extern. Es gewinnt die Geisteshaltung,<br />

bei der verschiedene Partner und Wettbewerber miteinander<br />

arbeiten, also miteinander kommunizieren und<br />

Daten austauschen. Dieser Schritt ist erfahrungsgemäß<br />

der schwerste. Mit dem Beispiel der Bank wird auch<br />

deutlich, dass man nicht alles verändern kann. In diesem<br />

Beispiel war der Wechsel der Geschäftsbank das Mittel<br />

der Wahl.<br />

Papierarme Bürokultur<br />

Stoff zu bewegen ist immer langsamer als Daten zu<br />

bewegen. Das ist der Vorteil des papierarmen Büros.<br />

Grundsätzlich sollte im 21. Jahrhundert niemals ohne<br />

Not mit Papier gearbeitet werden. Das hat auch den<br />

charmanten Vorteil, umweltfreundlicher zu sein.<br />

Dr. Martin C. Wolff<br />

arbeitet als Unternehmer und<br />

Wissenschaftler mit den Schwerpunkten<br />

der Digitalisierung und<br />

Strategieentwicklung.<br />

Als Geschäftsführer der Digital.<br />

Wolff, Plötz & Co GmbH<br />

entwickelt er Digitale Klingelbeutel<br />

und virtuelle Smartcards,<br />

als Dozent lehrt er „Digitale<br />

Ökonomie“ an der Humboldt-Universität<br />

zu Berlin<br />

für und „Ethik & Business<br />

Intelligence“ an der Beuth<br />

Hochschule für Technik.<br />

An der Führungsakademie<br />

der Bundeswehr<br />

leitet er das Clausewitz<br />

Netzwerk für Strategische<br />

Studien e.V.<br />

Tatsächlich aber gibt es geradezu<br />

absurde Konstellationen, die unnötig<br />

Papier produzieren und verlangsamen. An<br />

einem Beispiel: Eine Geschäftsbank in Berlin<br />

darf aufgrund eines alten Geschäftsführungsbeschlusses<br />

gegenüber den Geschäftskunden keine papierlosen<br />

Kreditkartenabrechnungen ausstellen, obwohl sie die<br />

technischen Voraussetzungen haben. Und das, obwohl<br />

die Finanzämter selbst nur elektronische Unterlagen<br />

akzeptieren.<br />

Das zwingt die Bankkunden zur aufwendigeren und<br />

langsameren Bearbeitung der gesamten Kreditkartenabrechnung,<br />

was sowohl das Arbeitsaufkommen als auch<br />

die Fehleranfälligkeit empfindlich erhöht. Natürlich gibt<br />

es regulatorische Anforderungen für die Archivierung<br />

von Unterlagen, die teilweise nur schwer lösbar sind.<br />

Aber ebenso gibt es jenseits der Bestimmung unnötig<br />

viel Papier.<br />

Vergrößerung um den Faktor 10<br />

Wachsen können erst einmal jene, die sich nicht<br />

aufgrund der technischen Veränderungen gesundschrumpfen<br />

müssen. Eine Vergrößerung um Faktor 10 drückt<br />

sich daher häufig als Mentalität und Geisteshaltung der<br />

Startups aus.<br />

Die Opportunität für Digitalisierung liefert eine<br />

aktuelle Großwetterlage von Demographiewandel, Fachkräftemangel<br />

und den sich immer neu entwickelnden<br />

Geschäftsfeldern. Der Clou liegt darin, die Technik und<br />

den Menschen gleichzeitig zu denken. •


INTERVIEW<br />

DEIN MARKT<br />

40<br />

Reinhard Schneider ist gelernter Maschinenbauer und war als<br />

Projektmanager bei der Linde AG und später bei Schering.<br />

Nach der Übernahme durch Total 1993 vertraute ihm die neue<br />

Geschäftsführung den Aufbau des Anlagen-Geschäfts an.<br />

2005 wurde er CEO und ist von 600 Mio. € auf über 1 Mrd. €<br />

2017 gewachsen. Heute ist er als Berater bei Roland Berger,<br />

darüber hinaus als Hochschuldozent und Mittelstandsberater<br />

tätig. Dirk Ohlmeier hat ihn für <strong>DeinFaktor10</strong> interviewt.<br />

„Wachstum<br />

als Routine<br />

gibt es nicht.“<br />

Was ist Dir durch den Kopf gegangen, als ich „Wachstum<br />

und Emotion“ als Interviewthema vorgeschlagen habe?<br />

Man versucht ja, Wachstum zu planen, und es gibt ganze<br />

Länder, die das mit Planwirtschaft versucht haben. Aber<br />

ohne Emotion passiert nichts.<br />

Wie hast Du Emotion für Dich als Manager genutzt?<br />

Für mich war es immer wichtig, dass ich ganz dabei bin. Also<br />

nicht nur gedanklich, sondern auch als Person, vom Herzen.<br />

Und das konnte ich dann meiner Mannschaft weitergeben<br />

und sie überzeugen. Denn wenn man das nicht macht, dann<br />

sind Zahlen Zahlen. Erst die Person bringt die Zahlen zum<br />

Leben. Nur wenn man lebt, kann man auch wachsen.<br />

Was hättest Du machen müssen, um Wachstum zu vermeiden?<br />

Auf die vielen Ratgeber hören, die sagen „das wird eh nichts.“<br />

Gerade, was das Geschäft mit China anging, da haben wenige<br />

Zutrauen gehabt. Wenn ich darauf gehört hätte, hätte man<br />

das Wachstum vergessen können.<br />

Was war Dein größter Wachstums-Erfolg?<br />

Für mich persönlich: Mein größtes Wachstum war, als ich in<br />

Kanada vom Projektleiter über Nacht zum Engineering Manager<br />

befördert wurde, weil mein Vorgänger einen Unfall hatte<br />

und ich innerhalb von drei Monaten von sechs Mitarbeitern<br />

auf 80 gehen musste. Dabei hatte ich als junger Ausländer<br />

in einem damals explodierenden Markt deshalb Erfolg, weil<br />

ich persönlich auf die Leute zugegangen bin. Und weil ich<br />

mich an die getroffenen Verabredungen gehalten habe. Das<br />

war nicht alles vorgeplant.<br />

Wie bringst Du die Organisation und das Team dazu zu<br />

wachsen?<br />

Man muss die Leute mitnehmen. Um sie mitnehmen zu können,<br />

muss man erklären, wohin geht denn die Reise? Genauso<br />

wichtig ist es zu erklären, warum die Reise dorthin geht. Man<br />

muss außerdem den Leuten vermitteln, was gar nicht geht,<br />

wenn man mit auf die Reise will. Und man braucht Aushängeschilder,<br />

die jeder sieht.<br />

Welche Entscheidung hast Du als CEO getroffen, die<br />

Faktor10-würdig ist, also mit Kreativität, Innovation,<br />

Emotion zu wachsen?<br />

Ich hatte die Idee, dass man mit der Automobilindustrie<br />

die gleichen Margen erreichen kann wie mit der Elektronikindustrie,<br />

und der Unterschied waren „nur“ 20<br />

Prozent. Das war etwas, wo am Anfang niemand daran<br />

geglaubt hat, dass das machbar wäre. Also habe ich das<br />

Ganze mit jungen, neuen Leuten neu gedacht und in die<br />

Hand genommen. Und als es dann geklappt hat, waren<br />

alle begeistert, die vorher skeptisch waren.<br />

„Was man<br />

verspricht,<br />

hält man.“<br />

Wie hast Du Emotion im Management gelernt?<br />

Ich komme aus einem, wie man heute sagen würde, „bildungsfernem“<br />

Elternhaus. Wenn man mit so einem Hintergrund wie<br />

ich kam, musste man, um akzeptiert zu werden, etwas anderes<br />

machen als das, was da war. Und früher waren die Hierarchien<br />

und lokalen Verquickungen noch stärker ausgeprägt als heutzutage.<br />

Wenn ich etwas erreichen wollte, musste ich also anders<br />

herangehen als andere. Denn die pure Leistung hat niemanden<br />

interessiert. Aber die Dinge emotional in einem anderem Licht<br />

zu zeigen, das hat Aufmerksamkeit erzeugt. Viele sagen mir deshalb<br />

nach, dass ich ein guter Verkäufer sei. Aber ich habe auch<br />

den Grundsatz: Das, was man verspricht, hält man. •


Wissen<br />

führt nicht zur Verhaltensänderung —<br />

Machen<br />

hingegen schon.


44<br />

DEIN MARKT FINANZEN & EXPANSION<br />

RUBRIK<br />

45<br />

Unternehmenswachstum<br />

entwickeln und finanzieren<br />

— von Nick Dimler<br />

Viele Unternehmer blicken völlig zu Recht mit viel<br />

Stolz auf die Historie des eigenen Unternehmens.<br />

Dieses teilweise glorifizierte und mit <strong>Emotionen</strong> verbundene<br />

Narrativ kann aber auch lähmend auf die zukünftige<br />

Entwicklung wirken.<br />

Mutlosigkeit verhindert Unternehmensentwicklung<br />

Unternehmen fehlt es oft an Mut, dass eigene Geschäftsmodell<br />

in Frage zu stellen und über den bisherigen<br />

Horizont hinaus zu denken. Daraus resultiert auf Dauer<br />

eine gewisse Passivität bis hin zu Absicherungsmentalität<br />

und mangelnder Veränderungsbereitschaft des Unternehmens.<br />

Das hemmt die Unternehmensentwicklung und<br />

kann im heutigen Zeitalter der Globalisierung und<br />

Digitalisierung und Disruption sogar die Zukunftsfähigkeit<br />

des Unternehmens gefährden.<br />

Um Unternehmen weiter zu entwickeln und bestehende<br />

Potenziale besser nutzbar zu machen, müssen<br />

Führungskräfte zunächst positive <strong>Emotionen</strong> wecken und<br />

ihren Mitarbeitern Mut machen. Das kann dazu führen,<br />

dass diese über bisherige Grenzen hinauswachsen und<br />

sich neue Perspektiven für das gesamte Unternehmen<br />

eröffnen. Dabei reicht es nicht, Wachstum einfach nur<br />

einzufordern. Vielmehr müssen sowohl Führungskräfte<br />

als auch Mitarbeiter eine positive wachstumsorientierte<br />

Einstellung im Unternehmen leben.<br />

Selbstüberschätzung in Maßen nutzen<br />

Ein anderes großes Problem bei der Umsetzung von<br />

Wachstumsvorhaben ist die Neigung von Entscheidungsträgern<br />

zu Überoptimismus oder gar Hybris. Schon die<br />

griechische Mythologie zeigte uns das Problem: Ikarus<br />

bastelte sich Flügel aus Federn und Wachs. Allerdings<br />

ignorierte er die Warnungen seines Vaters Dädalus und<br />

flog zu nah an die Sonne. Er stürzte ins Meer, als das<br />

Wachs schmolz. So bitter es auch ist: In jedem von uns<br />

steckt ein kleiner Ikarus.<br />

Ökonomie-Nobelpreisträger Daniel Kahneman von<br />

der Princeton University nennt dieses Ikarus-Phänomen<br />

auch den „Overconfidence-Effekt“: Ständig und überall<br />

überschätzen Menschen ihre Befugnisse, Fähigkeiten<br />

und Kompetenzen. Wir alle halten uns selbst ständig für<br />

besser als den Durchschnitt.<br />

Der Glaube an uns selbst ist dabei ein Teil unserer<br />

(Über-)Lebensstrategie und auch eine wichtige Voraussetzung<br />

für Erfolg. Ohne Selbstüberschätzung wären wir<br />

eine stagnierende Gesellschaft, ohne Ideen und ohne<br />

Unternehmer. Wichtig ist jedoch, das richtige Maß zu<br />

finden. Eine übermäßige Selbstüberschätzung selbst zu<br />

erkennen und sie eigenständig zu verringern, ist jedoch<br />

extrem schwierig.<br />

Im Unternehmen kann zu viel Selbstüberschätzung<br />

auf der einen Seite dazu führen, dass einzelnen Vorhaben<br />

unrealistische Erfolgsaussichten beigemessen und Risiken<br />

ignoriert werden. Auf der anderen Seite kann diese<br />

Überheblichkeit insbesondere bei erfolgreichen Unternehmen<br />

dazu beitragen, dass man sich auf dem Erfolg<br />

ausruht, das Geschäftsmodell für unverwundbar hält.<br />

Marktentwicklungen werden dann so lange ignoriert,<br />

bis es zu spät ist.<br />

Innovationen und Wachstum sichern<br />

Wettbewerbsvorteile<br />

Durch Innovationsprojekte und Wachstumsinvestitionen<br />

erschließen Unternehmen neue Märkte, entwickeln sich<br />

weiter und sichern langfristige Wettbewerbsvorteile.<br />

Damit aus guten Ideen mehr wird, braucht es jedoch<br />

auch klare Strategien, realistische Planungen und schließlich<br />

Geld in Form einer passenden Finanzierung.<br />

Gerade die frühzeitige Entwicklung einer Finanzierungsstrategie<br />

und die individuelle Abwägung verschiedener<br />

Finanzierungsalternativen wird von Unternehmen immer<br />

wieder vernachlässigt. Insbesondere Alternativen, die<br />

über die klassische Hausbankfinanzierung hinausgehen,<br />

sollten von mittelständischen Unternehmen intensiv<br />

geprüft werden. Hier gibt es oft ungenutztes Potenzial.<br />

Durchblick im Finanzierungsdschungel<br />

Neben diversen Finanzierungsangeboten von Banken<br />

und anderen privaten Kapitalgebern können gerade<br />

mittelständische Unternehmen zudem auch öffentliche<br />

Förderprogramme einsetzen, um ihre Vorhaben zu realisieren<br />

und Finanzierungskosten zu senken.<br />

Ein maßgeschneiderter Finanzierungsmix ist eine<br />

wichtige Voraussetzung für die erfolgreiche Umsetzung<br />

einer Wachstumsstrategie.<br />

Was jedoch in der Theorie zunächst einfach klingt, ist<br />

in der Praxis oft schwer umsetzbar. Zunächst sollte die<br />

eigene Innenfinanzierungskraft realistisch eingeschätzt<br />

und genutzt werden. Auf der Seite der Außenfinanzierung<br />

stellt der Finanzierungs- und Fördermitteldschungel mit<br />

einer großen Anzahl verschiedenster Möglichkeiten die<br />

Prof. Dr. Nick Dimler<br />

ist Kaufmann und Volkswirt.<br />

Er lehrt Allgemeine<br />

Betriebswirtschaftslehre,<br />

insbesondere Finanzen<br />

und Entrepreneurship,<br />

an der FOM Hochschule<br />

für Ökonomie<br />

und Management in<br />

Berlin.<br />

Außerdem ist er<br />

Partner der Dimler<br />

& Karcher Unternehmensberatung<br />

und unterstützt<br />

Unternehmen<br />

bei der Entwicklung von<br />

Wachstums- und Finanzierungsstrategien.<br />

Entscheider im Unternehmen immer wieder vor große<br />

Herausforderungen.<br />

Zu bedenken ist von Anfang an, dass externe Kapitalgeber<br />

die Erfolgsaussichten einer Investition sowie des<br />

gesamten Unternehmens stark an kalkulatorischen<br />

Planungskonzepten und klassischen Finanzkennzahlen<br />

bemessen. Ideen und Visionen müssen also stets in<br />

belastbare Fakten heruntergebrochen werden. Diese<br />

werden dann kritisch geprüft.<br />

Um Kapitalgeber zu überzeugen, sollten die einzelnen<br />

Wachstumsschritte definiert und in eine klare Gesamtunternehmensstrategie<br />

eingeordnet werden.<br />

Wichtig ist, dass Unternehmen dabei realistisch<br />

bleiben und verdeutlichen, dass man seinen Markt<br />

kennt und selbst an das Vorhaben glaubt. Nur wenn die<br />

geplante Entwicklung des Unternehmens nachvollziehbar<br />

dargestellt wird, können externe Geldgeber als Partner<br />

gewonnen werden. Erfolgreiches und nachhaltiges<br />

Unternehmenswachstum benötigt schlussendlich einen<br />

Dreiklang aus positiven <strong>Emotionen</strong> und den Mut<br />

der Geschäftsführung, eine gut durchdachte und dazu<br />

realistisch kalkulierte Wachstumsstrategie sowie ein<br />

dazu passendes Gesamtfinanzierungskonzept. •


AUTOREN<br />

AUTOREN<br />

46<br />

47<br />

Joachim E. Lask<br />

Gründer und Geschäftsführer<br />

des WorkFamily-Instituts<br />

Reinhard Schneider<br />

Berater bei Roland Berger,<br />

Hochschuldozent & Mittelstandsberater<br />

Dr. Martin C. Wolff<br />

Gründer und Geschäftsführer<br />

der Digital.Wolff, Plötz & Co.<br />

GmbH und VRIKS GmbH<br />

Hubert Schneider<br />

Stiftungsberater<br />

Dirk Ohlmeier<br />

Gründer und<br />

Geschäftsführer der Ethos<br />

Human Recruitment GmbH<br />

Sabine Sipp<br />

Training & Coaching<br />

Claudia Michalski<br />

Geschäftsführende Gesellschafterin<br />

der OMC OpenMind Management<br />

Consulting GmbH<br />

Angelica Egerth<br />

Agentur für Familienunternehmen<br />

Prof. Dr. Nick Dimler<br />

Partner der Dimler & Karcher<br />

Unternehmensberatung<br />

Marco Wilhelm Linke<br />

Gründer der Artivista GbR<br />

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IMPRESSUM<br />

Impressum<br />

Dein Faktor 10 wird herausgegeben von<br />

der Ethos Human Recruitment GmbH,<br />

Danckelmannstr. 10,<br />

14059 Berlin, Deutschland.<br />

Inhaltlich Verantwortlicher: Dirk Ohlmeier<br />

Chefredaktion: Dirk Ohlmeier<br />

Redaktion: Tobias Müller<br />

Grafik: Janine Onabulu<br />

Titelbild: Fotograf Christian Kielmann<br />

Web: http://www.herr-kielmann.de<br />

Tel. +(49) 170 485 712 5<br />

Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge<br />

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Email: info(at)ethos-hr.de<br />

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Registernummer: 151478 B<br />

Umsatzsteuer-Identifikationsnummer gem. §27a UStG: DE290 389 580


50<br />

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RUBRIK<br />

Disziplin<br />

Die Achillesferse der Deutschen<br />

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