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DeinFaktor10 - Emotionen

wie erreichen wir Wachstum in Unternehmen? Durch Emotionen! In Dieser Ausgabe findest Du inspirierende Artikel und Aspekte um Dein Wachstum in Deinem Team, in Deiner Organisation zu optimieren. Viel Spaß beim lesen

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DIGITALISIERUNG<br />

DEINE ORGANISATION<br />

DEINE ORGANISATION<br />

38<br />

DIGITALISIERUNG<br />

39<br />

Lösungen<br />

Auf die Einzelnen setzen<br />

Digitalisierung nützt auf zwei Weisen: Einerseits durch<br />

Netzwerkeffekte, indem viele Einzelne ein System bzw.<br />

eine Plattform benutzen. Anderseits, indem individuelle<br />

Potentiale abgefragt und eingebracht werden. Dafür<br />

braucht es einen Informationsaustausch in Echtzeit. Jeder<br />

verfügt über ein Smartphone und hat als Individuum den<br />

Zugriff auf diese Informationen. Mit Hilfe von Messengern<br />

und E-Mails sind rasante Entwicklungen möglich, Google<br />

Maps hilft bei der Navigation und Google Search beim<br />

Finden von Informationen. Datenschutz muss in einer<br />

Balance zum Nutzen stehen, beispielsweise indem sich<br />

alle auf denselben Messenger einigen. Wenn Whatsapp<br />

aufgrund der Compliance nicht geht, dann eben Signal<br />

oder Threema.<br />

Für eine Organisation bringt das einen zwingenden<br />

Lernprozess mit sich, dass nämlich die Kategorien‚ beruflich<br />

und privat verwischen. Nicht nur beim Homeoffice,<br />

sondern grundsätzlicher. Betriebsräten fällt es äußerst<br />

schwer, das zu akzeptieren. Mehr noch jedoch liegt das<br />

Potential der Digitalisierung nicht nur in der Verkürzung<br />

der Wege, sondern in der Ermächtigung der Einzelnen.<br />

Die Logik ist zwingend: Routinierte Aufgaben werden<br />

automatisiert, weniger Menschen werden mehr und<br />

komplexere Tätigkeiten ausüben. Dann muss man ihnen<br />

aber auch die Freiheit lassen, souverän zu handeln und<br />

schnell zu agieren.<br />

Das mechanistische Verständnis von Organisationen<br />

als große Maschine ist völlig veraltet, auch wenn Ministerien<br />

hier noch wie im vorletzten Jahrhundert agieren.<br />

Dennoch bleiben Schwierigkeiten, nämlich die Frage,<br />

wie eine uniforme Software und Organisationsstruktur<br />

für eine plurale Belegschaft kompatibel wird. Solche<br />

Fragen nach der richtigen Cloud, dem Remote-Access<br />

und der Kommunikation rücken in den Vordergrund<br />

und müssen mit dem Datenschutz gemeinsam gedacht<br />

und gelöst werden.<br />

Nicht alle Organisationen sind so etwas gewohnt.<br />

Zwar nehmen sie dankbar die allgegenwärtige Erreichbarkeit<br />

über Mobilfunk und E-Mail an, anderseits sind<br />

sie irritiert, dass das Berufliche somit auch privater wird.<br />

Die Veränderungen werden häufig als Ungehorsam<br />

oder Unangepasstheit missverstanden.<br />

Sie antworten mit verschärfter Compliance und<br />

setzen eine unglückliche Spirale von Verboten und<br />

Umgehungen in Gang.<br />

Doubling capacity without doubling Space<br />

Digitalisierung erlaubt die Erhöhung der Kapazitäten<br />

ohne zusätzliche Ressourcen, indem man stattdessen<br />

den Informationsfluss erhöht. Das setzt Informationssysteme<br />

voraus, Sensoren und Detektoren. Dieselbe Logik<br />

überträgt sich auf die Menschen. Bestehende Potentiale<br />

zu nutzen, setzt ein Wissen um diese Potentiale voraus.<br />

Im Unterschied zu Maschinen jedoch können Menschen<br />

selbstständig Informationen zur Verbesserung nutzen<br />

— insofern sie denn die notwendigen Informationen<br />

auch haben. An diesem Punkt setzen die kollaborativen<br />

Prozesse an, die Zusammenarbeit anhand des Teilens von<br />

Informationen und Wissen organisieren. Es reicht nicht<br />

länger, wenn eine Verantwortliche alles weiß. Vielmehr<br />

werden durch das gemeinsame Wissen alle verantwortlich.<br />

Dadurch verschiebt sich die Frage nach dem<br />

Verantwortungsträger dahingehend, dass sie Prozesse<br />

kontrollieren und korrigierend eingreifen.<br />

Hier schließt sich der Kreis, denn erst wenn alle<br />

Zugang zum selben System und denselben Informationen<br />

haben, können sie auch gemeinsam arbeiten. Wird nur ein<br />

Teil optimiert, bleibt alles beim Alten. Lieber ein System,<br />

das alle nutzen, als optimierte Insellösungen.<br />

Die bestehenden Maschinen haben in der Regel alle technischen<br />

Voraussetzungen, es fehlt häufig das Know-How<br />

oder überhaupt das Bewusstsein, was alles möglich oder<br />

machbar ist. Die vorhandenen Anlagen zu vernetzen und<br />

das technische Know-How in den Betrieben auszuprägen,<br />

wird zur Kernaufgabe.<br />

Das gilt intern wie extern. Es gewinnt die Geisteshaltung,<br />

bei der verschiedene Partner und Wettbewerber miteinander<br />

arbeiten, also miteinander kommunizieren und<br />

Daten austauschen. Dieser Schritt ist erfahrungsgemäß<br />

der schwerste. Mit dem Beispiel der Bank wird auch<br />

deutlich, dass man nicht alles verändern kann. In diesem<br />

Beispiel war der Wechsel der Geschäftsbank das Mittel<br />

der Wahl.<br />

Papierarme Bürokultur<br />

Stoff zu bewegen ist immer langsamer als Daten zu<br />

bewegen. Das ist der Vorteil des papierarmen Büros.<br />

Grundsätzlich sollte im 21. Jahrhundert niemals ohne<br />

Not mit Papier gearbeitet werden. Das hat auch den<br />

charmanten Vorteil, umweltfreundlicher zu sein.<br />

Dr. Martin C. Wolff<br />

arbeitet als Unternehmer und<br />

Wissenschaftler mit den Schwerpunkten<br />

der Digitalisierung und<br />

Strategieentwicklung.<br />

Als Geschäftsführer der Digital.<br />

Wolff, Plötz & Co GmbH<br />

entwickelt er Digitale Klingelbeutel<br />

und virtuelle Smartcards,<br />

als Dozent lehrt er „Digitale<br />

Ökonomie“ an der Humboldt-Universität<br />

zu Berlin<br />

für und „Ethik & Business<br />

Intelligence“ an der Beuth<br />

Hochschule für Technik.<br />

An der Führungsakademie<br />

der Bundeswehr<br />

leitet er das Clausewitz<br />

Netzwerk für Strategische<br />

Studien e.V.<br />

Tatsächlich aber gibt es geradezu<br />

absurde Konstellationen, die unnötig<br />

Papier produzieren und verlangsamen. An<br />

einem Beispiel: Eine Geschäftsbank in Berlin<br />

darf aufgrund eines alten Geschäftsführungsbeschlusses<br />

gegenüber den Geschäftskunden keine papierlosen<br />

Kreditkartenabrechnungen ausstellen, obwohl sie die<br />

technischen Voraussetzungen haben. Und das, obwohl<br />

die Finanzämter selbst nur elektronische Unterlagen<br />

akzeptieren.<br />

Das zwingt die Bankkunden zur aufwendigeren und<br />

langsameren Bearbeitung der gesamten Kreditkartenabrechnung,<br />

was sowohl das Arbeitsaufkommen als auch<br />

die Fehleranfälligkeit empfindlich erhöht. Natürlich gibt<br />

es regulatorische Anforderungen für die Archivierung<br />

von Unterlagen, die teilweise nur schwer lösbar sind.<br />

Aber ebenso gibt es jenseits der Bestimmung unnötig<br />

viel Papier.<br />

Vergrößerung um den Faktor 10<br />

Wachsen können erst einmal jene, die sich nicht<br />

aufgrund der technischen Veränderungen gesundschrumpfen<br />

müssen. Eine Vergrößerung um Faktor 10 drückt<br />

sich daher häufig als Mentalität und Geisteshaltung der<br />

Startups aus.<br />

Die Opportunität für Digitalisierung liefert eine<br />

aktuelle Großwetterlage von Demographiewandel, Fachkräftemangel<br />

und den sich immer neu entwickelnden<br />

Geschäftsfeldern. Der Clou liegt darin, die Technik und<br />

den Menschen gleichzeitig zu denken. •

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